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Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

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Ablauf des Seminars <strong>und</strong> hatten Spaß am Programm, aber Thema <strong>und</strong> Ziel hat<br />

sie kaum erreicht. Der Kontakt zu den Erwachsenen war darüber hinaus mit<br />

drei Tagen sehr kurz <strong>und</strong> wurde wie beschrieben auch zwiespältig wahrgenommen.<br />

Die Klasse erlebte sich nicht als <strong>Projekt</strong>team mit eigenem Ziel, sondern<br />

als Teilnehmer/innen eines Seminars. Ähnliches hätte mit der Ausbildung<br />

zur Jugendsprecherin passieren können, doch die Mädchen waren über die<br />

Schulung hinaus gut eingeb<strong>und</strong>en, erlebten eine positive Außenwirkung <strong>und</strong><br />

unternahmen in der Folge gemeinsame <strong>und</strong> aufregende Reisen zu Preisverleihungen.<br />

Das Gruppenerleben <strong>und</strong> die Identifikation mit dem <strong>Projekt</strong> sind oft eng<br />

verwoben. Ein gemeinsames Ziel kann eine Gruppe zusammenschweißen, die<br />

sich vorher noch nicht oder kaum kannte. Es kann darüber hinaus auch junge<br />

Leute, die sich bereits kannten, mit einem neuen Selbstbewusstsein als spezifische<br />

Gruppe versehen, wie im Fall der Behördenchecker.<br />

Darüber hinaus spielt die zeitliche Dauer des <strong>Projekt</strong>es eine wichtige Rolle.<br />

Wer nur drei Tage miteinander verbringt, fühlt sich nicht so verb<strong>und</strong>en, wie<br />

eine Gruppe, die monatelang zusammen arbeitet. Hier spielen auch Widerstände<br />

gegen das <strong>Projekt</strong> eine Rolle: Wer sich gegen Widrigkeiten behaupten muss,<br />

wie z.B. die Johanniter, hält stärker zusammen. Das mag für die Gruppendynamik<br />

gut sein, aber es bleibt in der Auswertung auch ein bitterer Nachgeschmack<br />

fehlender Unterstützung durch außen stehende Erwachsene.<br />

Insgesamt schien es keine oder kaum Streitigkeiten in den <strong>Projekt</strong>gruppen<br />

gegeben zu haben. Als wichtige Faktoren für eine gute Atmosphäre wurden in<br />

den verschiedenen Gruppen genannt: gegenseitiger Respekt, Spaß, Zusammenhalt<br />

<strong>und</strong> gemeinsame Verantwortungsübernahme (alle müssen ihren Teil zum Gelingen<br />

des <strong>Projekt</strong>es beitragen <strong>und</strong> z.B. bei Veranstaltungen tatkräftig mit anpacken).<br />

Häufig kristallisieren sich in Gruppen, die vorwiegend eigenverantwortlich<br />

arbeiten, einzelne Führungspersonen heraus. Dieses Gruppenphänomen bestätigte<br />

sich bei den interviewten <strong>Projekt</strong>en nicht. Zwar gab es immer Gesprächspartner/innen,<br />

die zurückhaltender oder aktiver waren als andere, aber keine<br />

Gruppe hatte eine dezidierte Führungsperson. Die <strong>Projekt</strong>e wurden offensichtlich<br />

gemeinsam getragen <strong>und</strong> ermöglichten neue Erprobungsfelder für viele der<br />

Teilnehmer/innen. Der partizipative Gr<strong>und</strong>gedanke von <strong>Projekt</strong> P scheint somit auch<br />

die Struktur der Gruppen beeinflusst zu haben.<br />

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