Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

essiert und dann bin ich halt eingetreten“. Auch sie sind angetrieben von einem
inhaltlichen Ziel. Die deutsche Mehrheitsgesellschaft soll ihre Situation erkennen
und die Integration in die Arbeitswelt und ein normales Leben ermöglichen.
Dazu kommt die Hoffnung, sich über das Projekt „für den eigenen
Lebensweg weiterbilden“ zu können. Die Befürchtung, „das wird nur am Anfang
so ein bisschen laber laber und dann vergessen wir’s“, bestätigt sich nicht: „Aber
nein, es war gut, und es hat lang gedauert, wir sind immer noch da“.
4.5.2.3 Erfahrungen mit Erwachsenen und innerhalb der Gruppe
Der Impuls zur Teilnahme an Projekt P, ging in allen befragten Come in
Contract-Gruppen von einer erwachsenen Bezugsperson aus, die so relevant
war, dass die Gruppe die Idee aufgriff oder sich darüber konstituierte. Diese
Person bleibt auch für den weiteren Projektverlauf entscheidend. Sie wird in Krisensituationen
(der Gruppe oder des Projektes) angefragt und als wichtige Unterstützung
wahrgenommen, ohne die das Projekt vielleicht auch gescheitert wäre. „Unsere
beste Unterstützung war Y. Sie hat uns gut unter die Arme gegriffen und mal
was in die Hand genommen, bevor es gegen den Baum ging“ (Projekt „Wut im
Bauch“). „Wir haben jemand gebraucht, der uns wirklich sagt, wie und wo und
was wir machen müssen, wo wir uns melden sollen, um diesen Erfolg zu erzielen.
Und das war X, der uns die ganze Zeit beigestanden hast. Und auch jetzt
immer noch – sogar ehrenamtlich“ (Projekt “Behördenchecker”). Alle Gruppen,
die ihre Arbeit auch nach Ablauf von Projekt P fortsetzen, werden dabei
weiterhin von dieser Bezugsperson unterstützt. Hier zeigt auch der Altersschnitt
der Gruppe Relevanz: Nur wenn dieser über 20 Jahre liegt (wie bei Lambda),
erscheint im Rückblick den Befragten die Selbstorganisation im Anschluss an
den Anfangsimpuls (Projektentwicklung und bundesweite Einladung) denkbar.
Dass die Moderation der Jugendkonferenz in geschulter Hand lag, wurde jedoch
als gute Unterstützung des Arbeitsprozesses wahrgenommen.
Auffällig ist, dass bei der Frage nach den Erfahrungen mit Erwachsenen
diese begleitenden Personen häufig nicht sofort benannt werden, so als würden
sie gar nicht in die Kategorie „klassische“ Erwachsene fallen. Sie haben ihren
ganz eigenen Status im Erleben der Gruppe und werden dann, sozusagen „im Nachgang“,
lobend erwähnt.
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