Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

im Vorstand engagiert sind und in ihrem Projekt sehr zielgerichtet politisch
tätig waren und sich deshalb auch mit strukturellen Rahmenbedingungen befassen
(müssen). Ebenfalls ein enormes strukturelles und politisches Wissen,
insbesondere zu Themen wie Ausländerrecht und Duldung, wiesen die „Behördenchecker“
des Jugendmigrationsdienstes Soest auf. Angesichts drängender
persönlicher Themen und neuer Projektziele waren jedoch mittlerweile das
Ursprungsprojekt und der in diesem Rahmen mit der Kommunalverwaltung
geschlossene Vertrag in den Hintergrund gerückt und wurden nur beiläufig
erwähnt. Die interviewten Mädchen mit Behinderung konnten sich gut an die
Treffen mit Politikerinnen und ihre eigenen Redebeiträge erinnern, hatten jedoch
wenig Zugang zu den abstrakten Zusammenhängen und Hintergründen
des Projektes. Den befragten Teilnehmer/innen des Gendertrainings waren
weder das Projekt P noch die Idee eines Vertrages bekannt, auch nicht die
Organisation, die das Training durchgeführt hatte. Bei der Projektgruppe „Wut
im Bauch“ der Johanniter war das Projekt P als Initiator und Geldgeber
bekannt; die Möglichkeit, einen Vertrag abzuschließen, war im
Organisationsrummel des aufwändigen Projektes untergegangen. Für sie war
wesentlich entscheidender, dass sich als Ortsgruppe der Johanniter ihr
Bekanntheitsgrad in Görlitz deutlich erhöht hat und ihr Image positiv beeinflusst
Insgesamt wurde. ist festzustellen, dass für die Jugendlichen das gewählte Projektziel
- und die damit verbundenen Erlebnisse und Erfahrungen - Priorität hat.
Wer hinter dem Projekt steht, es initiiert oder finanziell ermöglicht, spielt eine
untergeordnete Rolle bzw. hier werden vorrangig die vermittelnden Personen aus den
Verbänden oder Institutionen wahrgenommen. Diesen scheint es wiederum – mit
Ausnahme des Gendertrainings - gut gelungen zu sein, den Partizipationsgedanken zu
den Jugendlichen zu transportieren und ihnen Mut zum Einmischen in Gesellschaft
und Politik zu machen, denn die meisten Fokusgruppen berichteten mit großer
Begeisterung von ihren Projekten.
4.5.2.2 Der Einstieg ins Projekt: Motive und Erwartungen
Alle Jugendlichen kamen durch persönliche Ansprache zu ihren Projekten bzw. bei
Lambda durch ein gezieltes Anschreiben aller im schwul-lesbischen Jugendnetzwerk
organisierten Gruppenleiter/innen. Dieses Projekt war auch eines der
wenigen Come in Contract-Projekte, das nicht regional angebunden war, son-
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