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Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

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4.5.1.4 „Schwule <strong>und</strong> lesbische Jugendliche – was sind wir euch wert?“<br />

(1.8.2004-31.10.2004)<br />

„Was sind wir euch wert?“ Diese Frage richtete das schwul-lesbische Jugendnetzwerk<br />

Lambda – der Vorstand zusammen mit den im Netzwerk organisierten<br />

Jugendgruppen – an die B<strong>und</strong>espolitik <strong>und</strong> erwartete eine ernstzunehmende<br />

Antwort der Fraktionen. Schwule <strong>und</strong> lesbische Jugendarbeit besteht größtenteils<br />

aus selbst organisierten Jugendgruppen, Schulaufklärungs- <strong>und</strong> Beratungsprojekten.<br />

Unterstützt werden sie von dem b<strong>und</strong>esweit tätigen Jugendnetzwerk<br />

Lambda, das ebenfalls hauptsächlich ehrenamtlich arbeitet. Die Jugendlichen,<br />

die diese Gruppen <strong>und</strong> <strong>Projekt</strong>e mit großem Einsatz durchführen,<br />

fühlen sich – nach Aussagen des Lambda-Vorstandes – von der Jugendpolitik<br />

häufig allein gelassen <strong>und</strong> sind angesichts mangelnder Anerkennung <strong>und</strong> fehlender<br />

Gelder zum Teil ernüchtert <strong>und</strong> politikverdrossen. Hier setzte die <strong>Projekt</strong>idee<br />

an. Zum einen sollte tatsächlich Einfluss auf die B<strong>und</strong>espolitik genommen<br />

<strong>und</strong> eine Stellungnahme zu der Frage der Wertschätzung erreicht<br />

werden. Zum anderen war es dem Vorstand von Lambda wichtig, den Gruppenleiter/innen<br />

auf einer Jugendkonferenz durch den direkten Kontakt mit<br />

B<strong>und</strong>estagsabgeordneten die Erfahrung zu ermöglichen, „dass man gemeinsam<br />

Politik machen <strong>und</strong> was bewegen kann“.<br />

Das Interview fand in den Berliner Räumen von Lambda statt (Vereinssitz<br />

ist in Erfurt) mit zuerst zwei, dann drei Vorständen, von denen einer zum Zeitpunkt<br />

des <strong>Projekt</strong>es „einfacher“ Teilnehmer war, während eine das <strong>Projekt</strong><br />

maßgeblich vorbereitet hatte, so dass beide Perspektiven in das Interview einfließen<br />

konnten. Dennoch hätten die Interviewpartner/innen eine prozessbegleitend<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>und</strong> eine Befragung direkt im Anschluss an das <strong>Projekt</strong><br />

bevorzugt, um die Erfahrungen aller Teilnehmenden, die damals aus ganz<br />

Deutschland angereist waren, einzufangen.<br />

Im Oktober 2004 lud Lambda zu einer dreitägigen Jugendkonferenz nach<br />

Berlin <strong>und</strong> konnte je eine Vertreterin der Fraktion der SPD sowie von Bündnis<br />

90/die Grünen für die Zusammenarbeit gewinnen. Auf dieser Konferenz<br />

tauschten sich die etwa 30 Teilnehmer/innen zwischen 18 <strong>und</strong> 26 Jahren über<br />

ihre spezifischen Schwierigkeiten in der schwul-lesbischen Jugend-(verbands-)<br />

Arbeit sowie über Diskriminierungserfahrungen aus. Sie entwickelten Forderungen,<br />

wie diesen Missständen auf politischer Ebene entgegen getreten werden<br />

kann. Die Konferenz wurde wegen der bunten Mischung der Teilnehmenden<br />

– die in ihrer Arbeit vor Ort alle sehr ähnliche Erfahrungen machen – als<br />

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