Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...
Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...
Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
gesellschaftliche Einmischung vorstellen kann <strong>und</strong> zu welchem Thema das<br />
denn sein könnte.<br />
Nachdem das gr<strong>und</strong>sätzliche Ja zur Teilnahme an <strong>Projekt</strong> P gefallen war,<br />
nahm eine Arbeitsgruppe von etwa sechs Jugendlichen zwischen 16 <strong>und</strong> 18<br />
Jahren die Themensuche in Angriff. Heraus kam ein ehrgeiziges <strong>Projekt</strong> namens<br />
„Wut im Bauch“, dass sich auf lebendige jugendgerechte Weise mit dem<br />
Thema Gewalt unter Jugendlichen auseinander setzen wollte. Es war ihnen<br />
klar, dass Jugendliche mit einer „Vortragsreihe“ zu Gewalt nicht zu erreichen<br />
sind. Entwickelt wurde ein ganzes Bündel an Veranstaltungen, in denen es<br />
insbesondere um Möglichkeiten des Aggressionsabbaus <strong>und</strong> der kreativen<br />
Freizeitgestaltung sowie um eine Auseinandersetzung mit den eigenen Anteilen<br />
an Gewaltsituationen bzw. Möglichkeiten der Deeskalation ging. Eingebettet in<br />
eine große Auftaktveranstaltung, zu der sogar die Schulklassen vom Unterricht<br />
befreit wurden, <strong>und</strong> eine Abschlussfeier mit Sumo-Ringen <strong>und</strong> anderen Highlights<br />
wurden Fitnesstraining, Yoga, Open Air Kino <strong>und</strong> Deeskalationstrainings<br />
angeboten, um nur einige der Veranstaltungen zu nennen. Die AG organisierte<br />
die Veranstaltungen, bei der Durchführung unterstützten dann die anderen<br />
Mitglieder der Gruppe.<br />
Das Interview fand in den kleinen Räumen der Johanniter in einer entspannten<br />
Atmosphäre mit vielen Lachern <strong>und</strong> Anekdoten statt, denn die vier jungen Männer<br />
<strong>und</strong> die fünf jungen Frauen hatten viel zu erzählen. Sie haben insbesondere<br />
Erfahrungen im Veranstaltungsmanagement <strong>und</strong> mit der Suche nach weiteren<br />
Sponsoren gesammelt, denn die Fördergelder von <strong>Projekt</strong> P waren nicht ausreichend<br />
für die Vielzahl an Aktionen. Diese Suche gestaltete sich nicht einfach <strong>und</strong><br />
die Jugendlichen fühlten sich durch das Verhandlungsgeschick <strong>und</strong> den „Eigennutz“<br />
der Firmen manchmal über den Tisch gezogen. Insgesamt hatten sie den<br />
Eindruck, dass die Erwachsenen ihr Engagement erst einmal nicht ernst nehmen<br />
bzw. ihnen nicht zutrauen, das alles alleine zu organisieren. Es kostete zusätzliche<br />
Energie, dieser wenig bestärkenden Haltung entgegen zu treten, spornte aber<br />
auch an, das Gegenteil zu beweisen. Die Jugendlichen gestehen ein, sich tatsächlich<br />
manchmal überfordert zu haben <strong>und</strong> an ihre Grenzen gekommen zu sein.<br />
Sie wurden aber in allen Situationen von ihrer „Chefin“ (der Leiterin des Ortsverbandes)<br />
unterstützt, die auch immer an sie geglaubt hat. Von vielen anderen<br />
kam erst nach erfolgreicher Durchführung der Aktionen Lob <strong>und</strong> Anerkennung<br />
für ihre Leistung. Ihr Engagement wurde auch innerhalb des Verbandes wahrge-<br />
61