Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...
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den WM-Plakate), aber sie ändern den Text während der Diskussion in „Ich<br />
wäre gerne Deutschland“.<br />
Die Jugendlichen verfügen über ein detailliertes ausländerrechtliches <strong>und</strong><br />
politisches Wissen, das sie gerne anderen Menschen (auch der Interviewerin)<br />
mitteilen, wenn diese ein offenes Ohr haben. Als Reaktionen erleben sie Erstaunen,<br />
Mitgefühl <strong>und</strong> Solidarität, sogar positive Medienberichte <strong>und</strong> auch die<br />
Bereitschaft von Politiker/innen, ihnen zuzuhören, doch letztlich keine Veränderung<br />
ihres Alltags. Dem Ausländeramt fühlen sie sich weiterhin ausgeliefert,<br />
was einige ihrer Ideen für öffentlichkeitswirksame Aktionen im Keim erstickt.<br />
Mit ihrem aktuellen Anliegen nach rechtlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Veränderungen<br />
stoßen sie schnell an die Grenzen tatsächlicher Handlungsbereitschaft<br />
von Seiten der Politik.<br />
Die Gruppe befindet sich in dem Dilemma, dass das <strong>Projekt</strong> P <strong>und</strong> damit<br />
ihre Fördergelder ausgelaufen sind, sie aber erkannt haben, dass sie ihre Situation<br />
öffentlich machen müssen, um gesellschaftliche Veränderungen in Gang<br />
zu setzen. Dazu fehlen ihnen nun die Mittel, obwohl sie immerhin das Glück<br />
haben, dass der vom <strong>Projekt</strong> P als Honorarkraft bezahlte Mitarbeiter die<br />
Gruppe über die <strong>Projekt</strong>laufzeit hinaus ehrenamtlich begleitet, ihnen Mut<br />
macht, Fortbildungen <strong>und</strong> Austausch in anderen Städten für sie organisiert etc..<br />
Von <strong>Projekt</strong> P fühlen sie sich jetzt alleine gelassen. Sie wünschen sich, dass es<br />
ein Nachfolgeprojekt gibt, noch besser aber ein <strong>Projekt</strong> des B<strong>und</strong>esministeriums,<br />
das sich ganz speziell mit ihrer Situation befasst. Daran würden sie sofort<br />
teilnehmen.<br />
Eindrücklich wird klar, dass hier nachhaltiges Engagement <strong>und</strong> politisches<br />
Bewusstsein geweckt wurde, es der Gruppe aber an einer weiteren Förderung<br />
<strong>und</strong> einem Aufgreifen ihrer Anliegen durch eine gesellschaftlich wichtige Institution<br />
fehlt.<br />
4.5.1.2 „Mädchen sind laut – Jungs sind zickig“<br />
(Februar 2005)<br />
„Mädchen sind laut – Jungs sind zickig“ unter diesem Titel wurde der 8. Klasse<br />
einer Realschule in Bremen durch eine Lehrerin ein dreitägiges Gendertraining<br />
der DGB-Jugend Bremen vermittelt. Die Schüler/innen griffen zu, obwohl<br />
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