09.01.2013 Aufrufe

Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

der Jugend zu zeigen, was Partizipation sein kann -, <strong>und</strong> dafür aber von der<br />

Regierung bezahlt zu werden“.<br />

Da sie alle aus verbandlichen Kontexten kommen, bewerten sie die Kampagne<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Sparmassnahmen in der Jugendarbeit: „Zuerst<br />

werden massiv Gelder im Jugendbereich gekürzt, dann 5 Millionen im Gießkannenprinzip<br />

verteilt. Wenn ich sehe, wie viel Geld meinen Verbänden weggenommen<br />

wurde <strong>und</strong> kein Geld für Streetwork in München mehr, dann kann<br />

ich mir nicht vorgaukeln, ich arbeite für die B<strong>und</strong>esregierung im Rahmen der<br />

Beteiligungskampagne - <strong>und</strong> alles ist gut. Im Gegenteil, alles ist Scheiße. Und<br />

das konnte ich nicht schreiben auf dieser Seite“.<br />

Darüber hinaus zweifeln sie an der Vorgehensweise. Gerne hätten sie den<br />

Initiatoren - auch auf der Homepage - gesagt: „Schaut mal Leute, was ihr hier<br />

für Partizipation anschieben wollt, die nur funktioniert, wenn man erst mit<br />

Geld füttert, <strong>und</strong> dann spuckt das Schweinchen irgendetwas wieder aus.“ Doch<br />

ihnen ist auch klar: „Da war die Grenze. Kritik am <strong>Projekt</strong> P selbst war nur<br />

ganz bedingt möglich“. Ihre Vorbehalte gehen so weit, dass sie eigentlich gar<br />

keine Lust haben, die Jugendlichen kennen zu lernen, die mit ihren <strong>Projekt</strong>en<br />

auf diese Kampagne anspringen.<br />

Die Jugendredaktion will sich beteiligen <strong>und</strong> zeigen, wie bunt <strong>und</strong> vielfältig<br />

Partizipation sein kann - insofern stehen sie sehr wohl hinter den Zielen der<br />

Kampagne. Aber sie können nicht mehr glauben, dass das, was sie machen<br />

„unglaublich wichtig“ ist. „Vielleicht haben die sich auch die falschen Leute<br />

ausgesucht. Weil wir zu abgebrüht waren. Wir glauben nicht mehr, wir können<br />

die Welt verbessern“.<br />

Sie interpretieren daher ihren Arbeitsauftrag nach ihrer Facon: Die offizielle<br />

Zielgruppe der Homepage waren die 16- <strong>und</strong> 17-Jährigen, die sich tatsächlich<br />

in den <strong>Projekt</strong>en beteiligen. Doch die Redakteur/innen hatten nicht nur diese<br />

Zielgruppe im Blick: „Wir haben die Seite schon auch für uns gemacht. Wir<br />

haben die Themen genommen, die uns interessiert haben. Wir haben uns nicht<br />

die ganze Zeit gefragt: Was wollen die 16- <strong>und</strong> 17-Jährigen? Wir hatten nicht<br />

den Anspruch, die Jugend zu politisieren. Die, die diese Seite anschauen, sind<br />

schon engagiert. Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir bei Null starten,<br />

<strong>und</strong> - um es platt zu sagen - einem Hauptschüler aus Neukölln erklären, was<br />

Partizipation ist. Das hätten wir nicht leisten können, <strong>und</strong> das wollten wir auch<br />

nicht. Wir haben versucht, Politik von den verschiedenen Seiten anzugehen<br />

119

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!