Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...
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läutern soll, welche Ideen sie hat <strong>und</strong> in welche Richtung sie selbst die Homepage<br />
bringen würde – wird für sie deutlich, dass es sich um eine Leitungsstelle<br />
in der Redaktion handelt. Trotz der Überraschung greift sie sofort zu, denn:<br />
„Das ist eine Herausforderung, mit Leuten, die du nicht kennst, zusammen so<br />
was aufzubauen. Das war ja dezentral angelegt <strong>und</strong> wurde alles über Medien<br />
wie Internet <strong>und</strong> Telefon organisiert“.<br />
Der interviewte Redaktionsleiter hatte die Jugendmedientagung in München<br />
mitorganisiert <strong>und</strong> wurde direkt von Mitarbeitern/innen der B<strong>und</strong>eszentrale<br />
für politische Bildung auf sein Interesse an einer Redaktionsleitung bei<br />
www.projekt-p.de angesprochen. Er bewarb sich, nannte seine Bedingungen<br />
<strong>und</strong> wurde genommen: „Ich hab gesagt, ich mach’s nur, wenn ich nicht ausschließlich<br />
über diese ganzen <strong>Projekt</strong>e berichten muss, die es in Deutschland<br />
gibt. Das war für mich der ausschlaggebende Punkt. Wir konnten selber diese<br />
Seite <strong>und</strong> ein Redaktionskonzept entwickeln. Das haben sie auch verstanden.“<br />
7.2.2 Die Rolle der <strong>Projekt</strong> P-Homepage: Plattform für Partizipation oder<br />
für Selbstverwirklichung?<br />
Die Interviewpartner/innen betrachten sich aufgr<strong>und</strong> ihrer Vorerfahrungen als<br />
„Young Professionals“ in der Journalistik <strong>und</strong> sind sicher, dass genau das von<br />
den Veranstaltern der Kampagne auch gesucht worden war. Die Jugendredaktion<br />
sollte autark <strong>und</strong> in Selbstorganisation arbeiten, ohne dass „jemand hinter<br />
uns sitzt <strong>und</strong> sich kümmert. Das mussten also auch Leute sein, die das können“.<br />
Ihre Einschätzung ist: „Wir waren definitiv das Gesicht dieser Kampagne.<br />
Das, was über diese Website nach außen gegangen ist“.<br />
Entsprechend wehren sie sich gegen das partizipative Image, das der Jugendredaktion<br />
immer wieder verpasst wird. Denn was sie machen (wollen), ist<br />
ein guter Job: Eine ansprechende Homepage organisieren <strong>und</strong> Beiträge schreiben,<br />
die ihren journalistischen Ansprüchen entsprechen. Partizipation hatten<br />
sie alle in ihrer verbandlichen Arbeit über Jahre hinweg gemacht, das war hier<br />
nicht das Ziel. „Für mich hatte dieser Job mit Partizipation wenig zu tun. Mich<br />
hat das auch genervt, wenn wir dargestellt wurden als die Jugendredaktion, die<br />
Partizipation macht, was wir einfach nicht waren. Die haben so getan, als würden<br />
sie jetzt auch mal Kinder ran lassen. ‚Die dürfen auch ein bisschen spielen’.“<br />
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