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Evaluation Projekt P Ergebnisse quantitativer und qualitativer ...

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Leuten gegenüber saß, mit denen man zusammen gearbeitet hat, die man persönlich<br />

kennen gelernt hat, <strong>und</strong> wusste, die sind eigentlich alle gut, die haben<br />

alle super viel Arbeit rein investiert <strong>und</strong> haben doch auch irgendwie die Hoffnung,<br />

dass sie gewinnen. Und dann zu entscheiden, dass ist derjenige, der den<br />

ersten Platz bekommt - das war schon hart. Man durfte ja nicht anonym abstimmen,<br />

man musste die Entscheidung ja wirklich ins Gesicht sagen.“<br />

Trotz der „Peer Jury“ als dezidiert partizipatives Element des Wettbewerbs<br />

sind sich die Gesprächspartnerinnen nicht sicher, ob sie [bite 05] als Partizipationsprojekt<br />

einordnen sollen, denn dazu fehlt es ihnen an Wirksamkeit <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit : „Das ist es, was die Partizipation wieder zurück nimmt. Man<br />

hat ein tolles Erlebnis gehabt, aber wenn man das Gefühl hat, die eigene Arbeit<br />

versickert wieder, dann findet man: Wirklich bewirkt hab ich jetzt nichts.“ Es<br />

stellt sich für sie die Frage, wer die ganze Aktion eigentlich mitbekommen hat:<br />

„[bite 05] das kennt niemand. Da ist nix weiter gekommen, was ich oder die<br />

anderen gemacht haben. Das ist schade.“<br />

In diesem Kontext wird kontrovers diskutiert, ob es bei [bite 05] eher um<br />

Kreativität oder um eine politische Botschaft ging, <strong>und</strong> ob der Wettbewerb<br />

dazu beitragen sollte, Jugend an die Politik heranzuführen oder Politik an die<br />

Jugend. Die Haltung „Das sollte doch bei den Jugendlichen was bewirken. Sie<br />

sollen darüber nachdenken <strong>und</strong> dann später handeln. Die Erwachsenen machen<br />

sowieso schon was“ prallt auf die Erwartung „Ich wollte aber nicht Jugendliche<br />

erreichen, weil die ihre eigene Vorstellung haben. Mir war es wichtig,<br />

dass man auch die Erwachsenen erreicht, weil sie letztlich diejenigen sind, die<br />

immer noch die Politik machen“. Aus diesen unterschiedlichen Erwartungen<br />

resultieren auch verschiedene Grade an Unzufriedenheit mit den Auswirkungen<br />

von [bite 05].<br />

Das Fazit der Gruppe lautet: Als Wettbewerb war [bite 05] wirklich außergewöhnlich,<br />

weil sehr viel Aufwand betrieben <strong>und</strong> weit mehr geboten wurde<br />

als das klassische Prozedere Teilnahme, Auswahl, Preisverleihung. Vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der Partizipation betrachtet, wird es schwieriger. Hier wurden<br />

Erwartungen an politische Konsequenzen <strong>und</strong> an eine weitere Begleitung der<br />

ersten Partizipationsschritte geweckt, die nicht erfüllt worden sind <strong>und</strong> damit<br />

auch Frustrationen ausgelöst haben.<br />

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