Kronenschäden bei Lärchen in Österreich weit verbreitet - BFW
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Durch das abgestufte Verfahren wird im Vergleich<br />
zum alten Verfahren die Gesamtsuchfläche je Bestand<br />
von 0,75 m 2 auf 0,4 bzw. 0,6 m 2 reduziert. Mit der Er<strong>weit</strong>erung<br />
auf sechs Grabungen je Suchbestand (im<br />
Falle von höheren Dichten) wird jedoch die Genauigkeit<br />
der Dichteangabe deutlich verbessert.<br />
Ausblick auf 2011/2012<br />
Die Eonymphen-Dichten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Beständen<br />
so hoch, dass e<strong>in</strong> Überschreiten der kritischen Dichte<br />
im Herbst 2011 nicht ausgeschlossen werden kann. Im<br />
Sommer 2012 wird sich zeigen, ob mit diesem neuen<br />
Ansatz, der den Aufwand für die Forstbetriebe deutlich<br />
Abstract<br />
Notwendigkeit von<br />
Bekämpfungsmaßnahmen<br />
Massenvermehrungen von Forst<strong>in</strong>sekten gehören zur<br />
Dynamik natürlicher Waldökosysteme. Über die Zerstörung<br />
von Waldflächen leiten sie deren Erneuerung<br />
e<strong>in</strong> und s<strong>in</strong>d damit e<strong>in</strong> Motor der Sukzession, die zur<br />
Anpassung der Wälder an neue Umweltbed<strong>in</strong>gungen<br />
gebraucht wird. Dieser Anpassungsprozess läuft über<br />
viele Waldgenerationen und benötigt viel Zeit.<br />
reduziert, aber auch mehr Eigenverantwortlichkeit verlangt,<br />
alle Bestände mit e<strong>in</strong>em bestandesbedrohenden<br />
Fraß erkannt werden konnten. E<strong>in</strong>e erste Evaluierung<br />
dieses Verfahrens wird dann möglich se<strong>in</strong>.<br />
Für die Überlassung der Daten der zwei Thür<strong>in</strong>ger Bestände<br />
danken wir Dr. Ulf Baier von der Thür<strong>in</strong>ger<br />
Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei.<br />
Hannes Lemme und Ralf Petercord, Bayerische Landesanstalt für Wald und<br />
Forstwirtschaft (LWF), Sachgebiet Waldschutz, Hans-Carl-von-Carlowitz Platz 1,<br />
D 85354 Freis<strong>in</strong>g, +49-8161-71 4804, E-Mail: hannes.lemme@lwf.bayern.de;<br />
ralf.petercord@lwf.bayern.de<br />
Diflubenzuron: e<strong>in</strong> notwendiger Wirkstoff für e<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>tegrierten Pflanzenschutz<br />
Diflubenzuron: A Necessary Agent of Integrated<br />
Plant Protection<br />
The pesticide Dimil<strong>in</strong>® 80 WG with the active agent<br />
Diflubenzuron is applied for controll<strong>in</strong>g outbreaks of<br />
forest <strong>in</strong>sects. The ecosystemical effects of the<br />
compound and its application <strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrated plant<br />
protection are discussed.<br />
Keywords: forest health, <strong>in</strong>secticide, moult<strong>in</strong>g<br />
<strong>in</strong>hibitor<br />
Kurzfassung<br />
Das Pflanzenschutzmittel Dimil<strong>in</strong>® 80 WG mit dem<br />
Wirkstoff Diflubenzuron wird zur Bekämpfung von<br />
Massenvermehrungen forstlich relevanter Insekten<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Erläutert werden die ökosystemaren Auswirkungen<br />
des Präparats und se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz im <strong>in</strong>tegrierten<br />
Pflanzenschutz.<br />
Schlüsselworte: Forstschutz, Insektizid, Häutungshemmer<br />
RALF PETERCORD und GABRIELA LOBINGER<br />
Es ist e<strong>in</strong> Irrtum zu glauben, nach e<strong>in</strong>er Waldzer -<br />
störung durch Forst<strong>in</strong>sekten würde sich <strong>in</strong> wenigen<br />
Jahren e<strong>in</strong> stabilerer Wald etablieren können. Genau das<br />
Gegenteil ist <strong>bei</strong> großflächigen Waldzerstörungen der<br />
Fall, weil auf großer Fläche e<strong>in</strong> nahezu gleich alter, wenig<br />
strukturierter Wald heranwächst, der <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Baum -<br />
artenzusammensetzung dem zerstörten Wald <strong>weit</strong>gehend<br />
entspricht. E<strong>in</strong> solcher Wald ist noch an fälliger gegenüber<br />
dem Auftreten e<strong>in</strong>er forstschädlichen Art und begünstigt<br />
ihre Massenvermehrung. Das führt b<strong>in</strong>nen weniger Jahre<br />
oder Jahrzehnte zu e<strong>in</strong>er erneuten Waldzerstörung.<br />
Massenvermehrungen von Forst<strong>in</strong>sekten und Be -<br />
kämpfungsmaßnahmen müssen <strong>in</strong> ihren Auswirkungen<br />
auf die nachhaltige Bewirtschaftung des multifunktionalen<br />
Waldes bewertet werden.<br />
Der Eichenprozessionssp<strong>in</strong>ner (Thaumetopoea processionea)<br />
durchläuft <strong>in</strong> Mittel- und Unterfranken seit<br />
mehreren Jahren e<strong>in</strong>e Massenvermehrung, <strong>bei</strong>m<br />
Schwammsp<strong>in</strong>ner (Lymantria dispar) zeichnet sich e<strong>in</strong><br />
erneuter Anstieg der Populationsdichte ab. Beide Entwicklungen<br />
geben Anlass, notwendige Waldschutzmaßnahmen<br />
darzustellen.<br />
Integrierter Pflanzenschutz als<br />
Handlungsmaxime<br />
Insektizide sollten nur <strong>bei</strong> bestandesbedrohenden<br />
Schäden oder e<strong>in</strong>er Gefährdung der Waldfunktionen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden. In den vergangenen Jahren waren <strong>in</strong><br />
Bayern chemische Bekämpfungsmaßnahmen gegen den<br />
Eichenprozessionssp<strong>in</strong>ner und den Schwammsp<strong>in</strong>ner<br />
FORSTSCHUTZ AKTUELL 50, 2010 23