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Kronenschäden bei Lärchen in Österreich weit verbreitet - BFW

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°C<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

25.09.09<br />

100<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

02.10.09<br />

09.10.09<br />

Oktober<br />

2009<br />

14 11 13 12<br />

Unterkühlungspunkt<br />

(SCP) °C<br />

Käfer<br />

Larven<br />

6<br />

16.10.09<br />

23.10.09<br />

Exposition<br />

der Stämme<br />

30.10.09<br />

06.11.09<br />

November<br />

2009<br />

Dezember<br />

2009<br />

7 3 6 27 25 137 16 403<br />

Bis zum 12.12.2009 traten <strong>in</strong> diesem Herbst ke<strong>in</strong>e<br />

Frosttage auf. Warme Tage im September (das Monatsmittel<br />

<strong>in</strong> Wien lag bis zu 2,5 °C über dem langjährigen<br />

Durchschnitt) sowie Trockenheit (nur 37 % des langjährigen<br />

Mittels) förderten die Brutentwicklung zu<br />

Beg<strong>in</strong>n. Durch e<strong>in</strong>en Temperatursturz Mitte Oktober<br />

(<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Woche von e<strong>in</strong>er Tagesmitteltemperatur<br />

von 22 °C auf 3 °C) verlangsamte sich diese, so dass es<br />

13.11.09<br />

20.11.09<br />

27.11.09<br />

04.12.09<br />

Lufttemperatur<br />

Mittel (°C)<br />

M<strong>in</strong>imum (°C)<br />

Maximum (°C)<br />

11.12.09<br />

18.12.09<br />

Mortalität %<br />

Käfer<br />

Larven<br />

25.12.09<br />

01.01.10<br />

bis Anfang Jänner zu ke<strong>in</strong>er<br />

Puppen entwicklung kam. Ende<br />

November hatten sich die Larven<br />

und Käfer schon deutlich an die<br />

kühleren Temperaturen angepasst<br />

und wiesen Unterkühlungspunkte<br />

von -11,8 °C bzw. -12,8 °C<br />

auf. Nach der zehntägigen Frostperiode<br />

ab Mitte Dezember mit<br />

e<strong>in</strong>em Temperaturm<strong>in</strong>imum von<br />

-12,8 °C (am 20.12. im Institutsgarten)<br />

waren <strong>bei</strong> der nächsten<br />

Kontrolle am 7.1.2010 wiederum<br />

alle Larven (n=137) und 55 %<br />

der Parentalkäfer (n=43) ab -<br />

gestorben. Letztere waren zum<br />

großen Teil (76 %) verpilzt. Beim<br />

Kontrollterm<strong>in</strong> am 9.2.2010 bestätigte<br />

sich das Ergebnis: Alle<br />

453 im Brutstamm vorhandenen<br />

Larven waren tot, während 60 %<br />

der dar<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>dlichen Parentalkäfer<br />

(n=40) die vorausgegangene<br />

Kälteperiode überlebten<br />

und diese e<strong>in</strong>en Unterkühlungspunkt<br />

(SCP) von durchschnittlich<br />

-15,4 °C aufwiesen (Ab -<br />

bildung 4).<br />

Kontaktgefrieren und<br />

Unterkühlungsschäden<br />

Aus den Ergebnissen der Überw<strong>in</strong>terungsexperimente<br />

stellt sich<br />

die Frage, was letztendlich zum<br />

Absterben der Larven- und<br />

Puppen stadien geführt hatte,<br />

wenn deren SCP nicht (2008/09)<br />

oder kaum unterschritten wurde.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell können dafür zwei<br />

Effekte verantwortlich se<strong>in</strong>:<br />

1. e<strong>in</strong> so genanntes Kontaktgefrieren<br />

(<strong>in</strong>oculative freez<strong>in</strong>g)<br />

durch externe Eisbildung: Eis<br />

dr<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> den Insektenkörper<br />

über Öffnungen im Außenskelett<br />

(Poren, Atemöffnungen, Mund, Genitalien,<br />

etc.) e<strong>in</strong>, die Körperflüssigkeit gefriert und letztlich<br />

stirbt das Tier;<br />

2. e<strong>in</strong> Unterkühlungsschaden (chill<strong>in</strong>g <strong>in</strong>jury), der<br />

aus der Wechselwirkung von Zeit und Frost -<br />

tem peratur entsteht. Je länger e<strong>in</strong> Tier unter Frost -<br />

temperaturen verbleibt, desto größer ist se<strong>in</strong> Risiko<br />

zu erfrieren.<br />

14 FORSTSCHUTZ AKTUELL 50, 2010<br />

Jänner<br />

2010<br />

08.01.10<br />

15.01.10<br />

Februar<br />

2010<br />

Abbildung 4: Unterkühlungspunkt (SCP) des Buchdruckers, Lufttemperatur im Institutsgarten<br />

und Mortalität während der frühen W<strong>in</strong>terperiode 2009-2010; die schwarzen<br />

Pfeile zeigen die Kontrollterm<strong>in</strong>e; Anzahl untersuchter Individuen <strong>in</strong> Säulen.<br />

Figure 4: Supercool<strong>in</strong>g po<strong>in</strong>t (SCP) of Ips typographus, air temperature <strong>in</strong> the <strong>in</strong>stitute’s garden<br />

(Temp.) and mortality dur<strong>in</strong>g the early w<strong>in</strong>ter period 2009-2010; black arrows show control dates,<br />

number of <strong>in</strong>vestigated <strong>in</strong>dividuals <strong>in</strong> the columns.<br />

09.02.10

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