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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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5. Röhrichte und Großseggenriede<br />

Röhrichte und Großseggenriede 63<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Röhrichte und Großseggenriede sind baumfreie Verlandungsgesellschaften von Weihern, Teichen und<br />

Seen. Sie bilden sich ebenfalls auf stark grund- oder stauwasserbeeinflußten Grünlandstandorten aus.<br />

Röhrichte treten außerdem als Ufergesellschaften an Bächen und Flüssen auf. Sie werden von wenigen<br />

hochwüchsigen Arten aufgebaut.<br />

Großseggenriede bilden dichte, rasige oder bultige Vegetationsbestände. Sie sind im Gegensatz zu den<br />

Röhrichten empfindlich gegen Überschwemmungen und ertragen gelegentliche Trockenheit.<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

Röhrichte<br />

im wechselfeuchten Uferbereich von Weihern<br />

und Teichen bis in ca. 40 cm Wassertiefe<br />

im Flachwasserbereich bis zu 20 cm Tiefe an<br />

eutrophen Gewässern mit nährstoffreichem,<br />

meist kalkhaltigem Grund<br />

in flachem Wasser über Torfschlamm-Böden,<br />

meist dem Schilfröhricht vorgelagert<br />

Großseggenriede 141<br />

auf nährstoff- und basenreichen Böden im<br />

<strong>Bereich</strong> feuchter Wiesen der tiefliegenden<br />

Senken mit hohem Grundwasserstand, teilweise<br />

bei Hochwasser überflutet; Streunutzung;<br />

mahdverträglich<br />

kleinflächig an Quellen und verlandeten Stillgewässern<br />

sowie in überfluteten Senken auf<br />

basenreichen Standorten<br />

an Standorten mit stark schwankenden Wasserständen<br />

bis 1 m Wassertiefe auf nährstoffreichen,<br />

oft kalkhaltigen Schlammböden<br />

Phragmitetum australis (Schilfröhricht) 139<br />

Typhetum latifoliae (Röhrichte des Breitblättrigen<br />

Rohrkolbens) 140<br />

Equisetum fluviatile-Gesellschaft (Teichschachtelhalm-Gesellschaft)<br />

Caricetum gracilis (Schlankseggenried) 142<br />

Caricetum paniculatae (Rispenseggenried) 143<br />

Caricetum elatae (Steifseggenried) 144<br />

139<br />

Zum Teil großflächige Schilfröhrichte kommen auch auf nicht mehr gemähten, mäßig nährstoffreichen Feucht- und Naßwiesen<br />

der Bachtäler vor (ROWECK & RISSE 1987). Sie sind im gesamten <strong>Planung</strong>sraum weit verbreitet.<br />

140<br />

Diese Röhrichtgesellschaft wurde im Rahmen der Biotopkartierung auf 46 Flächen erfaßt. Die Basenarmut der Gewässer des<br />

Pfälzerwaldes bedingt die Seltenheit dieser Gesellschaft im <strong>Planung</strong>sraum.<br />

141<br />

In Großseggenrieden kommt meist eine Seggenart zur Dominanz. Wassertiefe und Nährstoffgehalt differenzieren die<br />

Großseggengesellschaften, so daß oft mehrere Gesellschaften an einem Teich vorkommen.<br />

142<br />

Die Gesellschaft ist im <strong>Planung</strong>sraum mit Ausnahme des Pfälzerwaldes relativ häufig. Insgesamt wurden 76 Bestände<br />

kartiert. In Mardellen kommt sie an etwas höher gelegenen, im Sommer abtrocknenden Stellen vor (SAUER 1982).<br />

143<br />

Die Biotopkartierung erfaßte 16 Vorkommen dieser Gesellschaft, v. a. im Nordpfälzer Bergland und im Pfälzerwald.<br />

144<br />

Diese Gesellschaft ist in 13 Biotopen, vorwiegend in der Kaiserslauterer Senke, erfaßt worden. Darüber hinaus steht sie in<br />

Mardellen an ganzjährig überflutenden Stellen (SAUER 1982).

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