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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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44 Bäche und Bachuferwälder<br />

2. Bäche und Bachuferwälder<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Als Bach werden die an den Quellbach anschließenden Abschnitte eines Fließgewässers bezeichnet.<br />

Bäche zeichnen sich in naturbelassenem Zustand durch eine hohe Strukturvielfalt und ein kleinteiliges<br />

Substratmosaik aus.<br />

In Abhängigkeit von Geländeform, Ausgangsgestein, Boden, Fließgeschwindigkeit und Wasserführung<br />

sind im Verlauf des Baches schnell und langsam fließende <strong>Bereich</strong>e, Prall- und Gleithänge, Uferabbrüche,<br />

Kolke, unterspülte Böschungen und andere Strukturelemente zu unterscheiden. An den Ufern<br />

stockt meist ein "galeriewaldartiger" Erlen- bzw. Weidensaum (KRAUSE 1976) 46 .<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

dicht über der Mittelwasserlinie, auf mehr<br />

oder weniger nährstoffreichen Böden<br />

flach auslaufende, öfter überschwemmte,<br />

nährstoffreiche Ufer<br />

Stellario nemori-Alnetum (Hainmieren-Schwarzerlen-<br />

Bachuferwald) 47<br />

Filipendulion (Mädesüßhochstaudenfluren), Calthion<br />

(Sumpfdotterblumenwiesen),<br />

Aegopodion podagrariae und Convolvulion sepium<br />

(nitrophytische Uferstaudenfluren) 48<br />

Petasitetum hybridi (Pestwurz-Uferflur) 49<br />

Ufer im wechselfeuchten <strong>Bereich</strong> Glycerio-Sparganion (Bachröhrichte)<br />

flutend oder schwimmend in langsam fließenden,<br />

nährstoffarmen, sauren, mineral- und<br />

kalkarmen Bächen<br />

flutend in schnell strömenden, mesotrophen<br />

Bächen<br />

im fließenden Wasser, auf festsitzenden Gesteinen<br />

Potamogeton polygonifolius-Gesellschaft (Gesellschaft<br />

des Knöterichblättrigen Laichkrautes) 50<br />

Ranunculetum fluitantis (Fluthahnenfuß-Gesellschaft)<br />

51<br />

Lemaeetum fluviatalis, Chiloscypho-Scapanietum 52<br />

46<br />

In den Bestands- und Zielekarten werden an den Bach angrenzende Naß- und Feuchtwiesen, (Magere) Wiesen und Weiden<br />

mittlerer Standorte oder Röhrichte außerhalb der zeichnerischen Darstellungsmöglichkeiten (z. B. in schmalen Tälern) nicht<br />

gesondert ausgewiesen.<br />

47<br />

Die Gesellschaft wächst sowohl auf basenreichen als auch auf basenarmen Standorten. Auf basenreichen Standorten treten im<br />

Gesellschaftsaufbau Esche, Pfaffenhütchen, Heckenkirsche und Bluthartriegel stark hervor (KRAUSE 1976). LICHT (1986) hält<br />

das Stellario nemori-Alnetum für eine Ersatzgesellschaft des Carici remotae-Fraxinetum.<br />

48<br />

Die Gesellschaften sind als Säume und Ersatzgesellschaften der Bachauenwälder ausgebildet.<br />

49<br />

Nach LICHT (1986) und LOHMEYER (1960) eine Ersatzgesellschaft des Stellario nemori-Alnetum.<br />

50<br />

Die Gesellschaft ist in unverschmutzten Bachabschnitten im südlichen Pfälzerwald weit verbreitet (ROWECK et al. 1986).<br />

(Die in der Literatur häufig benutzte Bezeichnung südlicher Pfälzerwald beinhaltet die südlichen Teile des Dahn-Annweiler<br />

Felsenlandes und des eigentlichen Pfälzerwaldes).<br />

51<br />

Die Fluthahnenfuß-Gesellschaft ist in den Bächen des Pfälzerwaldes, des Dahn-Annweiler Felsenlandes und der Kaiserslauterer<br />

Senke weit verbreitet. Bestandsbildende Art ist meist der Schildhahnenfuß (Ranunculus peltatus).<br />

52<br />

BRAUKMANN (1987): "Weber-Oldecop (1977) charakterisiert in seiner Typologie der Fließgewässer Niedersachsens den<br />

Typ der kalkarmen Bäche der sommerkalten Salmonidenregion im Gebirge (Silikat-Bergbäche) pflanzensoziologisch durch zwei<br />

Pflanzengesellschaften:<br />

1. Lemaneetum fluviatalis mit den Charakterarten Lemanea fluviatalis und Batrachospermum moniliforme (Rotalgen),<br />

2. Chiloscypho-Scapanietum mit den Charakterarten Chiloscyphus rivularis und Scapania undulata (kalkmeidende Lebermoose).<br />

Beide Gemeinschaften sind nach Weber-Oldecop für die Forellenbäche aller kalkarmen Mittelgebirge (Silikat-Bergbäche)<br />

kennzeichnend".

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