2012. - ZEITUNG AM SAMSTAG

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20 L E B E N MEDIZIN Samstag, 12. Mai 2012 „Infektabwehr – was, wenn sie versagt?“ Immundefizienz. Professor Klaus Warnatz vom Universitätsklinikum hält Vortrag über das Immunsystem und seine Schwächen Mittwoch, am 16. Mai , 20 Uhr im Schwarzen Kloster Die Erkältung des Kollegen, die Angina der Kinder, verschimmeltes Brot: Haben wir ein robustes Immunsystem sind Viren, Bakterien und andere potentielle Krankheitserreger selten ein Problem. In der Regel sorgen unsere Abwehrzellen, ohne dass wir es merken dafür, dass Krankmachendes erkannt und unschädlich gemacht wird, bevor Schaden entsteht. Welch großen Dienst das Immunsystem uns tagtäglich erweist wird ersichtlich, wenn die Abwehrmechanismen nicht funktionieren. Besonders betroffen sind Menschen mit angeborenen Immundefekten. Diese Erkrankungen sind selten und werden deshalb oft erst (zu) spät erkannt. Das Centrum für Chronische Immundefizienz in Freiburg ist deutschlandweit das größte Zentrum, das für Betroffene spezialisierte Diagnostik und Therapie anbietet. Wie das Immunsystem uns gesund erhält, welches seine Grundbausteine sind, mit welchen Tricks und Raffinessen die Immunabwehr bekannten und unbekannten Eindringlingen begegnet und was passiert wenn einzelne Elemente nicht funktionieren, ist Inhalt eines Vortrags von Prof. Klaus Warnatz, Oberarzt der Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie und des Centrums für Chronische Immundefizienz (CCI) am Universitätsklinikum Freiburg. Das CCI wird seit 2008 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, um die Versorgung der Patienten zu verbessern. Vortrag „Infektabwehr – was, wenn sie versagt? Eine Einführung in das Immunsystem und seine Schwächen“, am Mittwoch, 16. Mai 2012, Schwarzes Kloster, 20 Uhr, Rotteckring 12, Raum 204. � Weitere Informationen: Centrum für Chronische Immundefizienz, Iris Woltemate, E-Mail: iris.woltemate@ uniklinik-freiburg.de, Internet: www.cci.uniklinik-freiburg.de
Samstag, 12. Mai 2012 MEDIZIN L E B E N 21 Das Universitäts-Herzzentrum Freiburg- Bad Krozingen (UHZ) geht neue Wege: In einem Pilotprojekt mit dem Logistikberater„karldischinger-projektconsulting“ in Kirchhofen wurden die logistischen Abläufe in Bad Krozingen optimiert. Indem Denkmodelle jenseits der eingefahrenen Bahnen zugelassen wurden, konnte ein direkter Beitrag zur Erhöhung der Effizienz geleistet und mehr Zeit für den direkten Patientenkontakt gewonnen werden. Wie kann man logistische Prozesse innerhalb einer Klinik schneller, effizienter und sicherer gestalten? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Pilotprojektes zwischen dem Universitäts-Herzzentrum Freiburg - Bad Krozingen (UHZ) und dem Logistikberater „karldischingerprojekt-consulting“ (kd-pc). Eine Erfolgsgeschichte der besonderen Art, in das kd-pc seine Erfahrungen aus der Industrielogistik in die Mehr Zeit des Personals zur Pflege „Die Prozesse müssen laufen, nicht das Pflegepersonal“ Universitäts-Herzzentrum Freiburg Bad Krozingen optimiert logistische Abläufe mit Hilfe von „karldischinger-projekt-consulting“. Nutznießer sind die Mitarbeiter des UHZ Am 15. und 16. Juni 2012 wird die XXIII. Tagung der „Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie“ im Freiburger Konzerthaus stattfinden. Vorsitzender des Kongresses ist der Gastroenterologe Professor Dr. Andreas Ochs, am Loretto-Krankenhaus tätiger Chefarzt Innere Medizin des Regionalverbundes kirchlicher Krankenhäuser (RkK), der seit zehn Jahren als Beirat und seit 2012 als Präsident der wissenschaftlichen Gesellschaft fungiert. Im Rahmen des Kongresses werden am 15. Juni ab 9.30 Uhr ein Seminar der Pflegeund Assistenzberufe und zwei Patientenveranstaltungen zum Thema „Lebererkrankungen“ (16. Juni , ab 9.30 Uhr) und „Stoma-Selbsthilfegruppe“ (16. Juni, ab 9.30 Uhr) angeboten; Interessierte haben zu den Patientenveranstaltungen freien Eintritt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Gastroenterologie beschäftigt sich mit der Erkennung und Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen: Speiseröhre, Magen, Dick- und Dünndarm, Gallenwege, Leber und Bauchspeicheldrüse gehören zu den Behandlungsgebieten. Die enge und barrierefreie Zusammenarbeit zwischen Gastroenterologen und Viszeralchirurgen sowie Krankenhauswelt einbrachte und das UHZ dem Logistikberater Einblick in die internen Prozesse eines Krankenhauses gewährte. „Mit dieser Vorgehensweise wollten wir erreichen, dass die Logistik des UHZ von außen betrachtet wird und Verbesserungspotenziale entwickelt werden“, berichten die Lei- die immensen Fortschritte in der Endoskopie erlauben präzise und wenig belastende diagnostische Verfahren und operative Eingriffe. „Die Gastroenterologie und die Viszeralchirurgie sind heute untrennbar zu Viszeralmedizin verschmolzen. Dazu zählen auch die Kolleginnen und Kollegen der Radiologie, der Pathologie, der Grundlagenfächer und – unverzichtbar - die Personen aus den Pflege- und Assistenzberufen“, betont Professor Ochs mit Bezug auf die enge Zusammenarbeit mit der von Professor Dr. Richard Salm geleiteten Abteilung für Allgemeinund Viszeralchirurgie des RkK. Dies gilt auch für das gesamte Fachgebiet und so widmet sich der wissenschaftlich-ärztliche Teil des Kongresses den Schnittstellen von Klinik und Praxis sowie den The- ter der Kooperation, Holger Klein vom UHZ und Philipp Stolz von kd-pc. In einem gründlichen Check wurden die Abläufe in den einzelnen Abteilungen aufgenommen und analysiert. Im Fokus standen das interne Bestellwesen, der Warentransport und die Patientenbeför- men moderne Bildgebung, Endoskopie, den postoperativen Zuständen, der Hepatologie inklusive den Neuerungen der Virushepatitiden und der viszeralmedizinischen Onkologie. Im Rahmen des Festabends im alten Kaufhaus am Münsterplatz werden der von der Falk Foundation Freiburg, gestiftete und mit 5000 Euro dotierte Adolf Kussmaul-Preis sowie der mit 2.000 Euro dotierte Stiftungspreis der Gesellschaft verliehen. Eine Posterausstellung widmet sich den Themen der Grundlagenforschung, dem hepatobiliären und gastrointestinalen Gebiet sowie der Endoskopie und MIC. Im Rahmen von Workshops gibt es Gelegenheit, selbst Hand anzulegen und neue Techniken und Entwicklungen zu erproben. derung. Als erklärtes Ziel aller Beteiligten galt die Optimierung dieser Abläufe, die bislang viel Zeit und Aufmerksamkeit des Pflegepersonals beanspruchte. Zeit, die dringend für die Behandlung und Pflege der Patienten benötigt wird. Das Ergebnis war eklatant: Einige Pflegefachkräfte verbringen bis zu 25 Gastroenterologen tagen in Freiburg Hochkarätiger Fach-Kongress der „Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie“ bietet auch Patientenveranstaltungen und Seminar für Pflege- und Assistenzberufe Loretto-Krankenhaus. Hier ist Professor Dr. Andreas Ochs, Vorsitzender des Kongresses, als Chefarzt tätig Die 1989 gegründete „Südwestdeutsche Gesellschaft für Gastroenterologie“ beschäftigt sich mit der Förderung und Koordinierung von wissenschaftlicher Forschungsarbeit, technischer Entwicklung und Fortbildungen in diesem Fachgebiet. Die wissenschaftliche Gesellschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, den Dialog zwischen Spezialisten verwandter Bereiche zu fördern. So können hochwirksame gemeinsame Behandlungskonzepte entwickelt werden, die den Patienten zu Gute kommen. Die Tagung der knapp 300 Mitglieder findet jährlich statt, 2012 erstmals in Freiburg. � Das komplette Programm ist abrufbar unter www.sw-gastro.de Buchungshotline 0761 88581-169 Prozent ihrer Arbeitszeit mit logistischen Tätigkeiten, der Informationsfluss ist umständlich und die Anzahl der Laufwege hoch. Neben der Einführung eines IT-gestützten Wegeleitsystems wurde die Bestellabwicklung auf den Stationen vereinfacht. Die Aufgaben von bisher neun Prozessbeteiligten konnten auf einen Mitarbeiter zusammengefasst und das Pflegepersonal komplett von dieser Aufgabe entlastet werden. Nutznießer sind die Mitarbeiter und Patienten des UHZ. Als Fazit des erfolgreichen Pilotprojekts mit dem UHZ will kd-pc weiteren Krankenhäusern seine Unterstützung bei der Optimierung von Logistiklösungen anbieten und daraus eine Branchenlösung für Krankenhauslogistik entstehen lassen. Die Firma aus Ehrenkirchen- Kirchhofen ist ein Tochterunternehmen der karldischinger-Gruppe, welche mit 550 Mitarbeitern zu den führenden Logistikdienstleistern im Südwesten zählt. U N I - K L I N I K Prototyp eines Vogelgrippe-Virus Einer Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Martin Schwemmle, Biologe in der Abteilung Virologie des Universitätsklinikums Freiburg, ist es gelungen, den Prototyp eines Vogelgrippe-Virus herzustellen, der keine für die Anpassung an den Menschen relevante Mutation besitzt. Die Ergebnisse sind in dem weltweit äußerst renommierten, online erscheinenden, Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht worden. Von H5N1-Viren, den sogenannten Vogelgrippeviren geht auch für den Menschen eine nicht zu unterschätzende Gefahr aus. Wenn solche Viren vom Tier auf den Menschen übertragen wird, besitzt es eine sehr hohe Pathogenität. Da H5N1-Viren ihr Erbgut nur nach vorheriger Anpassung effizient im Menschen vervielfältigen können, kommen solche Übertragungen nur vereinzelt vor. „Nun ist es uns gelungen, den Prototyp eines Vogel-Virus herzustellen, der keine für die Anpassung an den Menschen relevante Mutation besitzt“, so Professor Schwemmle. „Mit diesem Virus konnten wir zum ersten Mal zeigen, welcher Schritt der Erbgut-Vermehrung in menschlichen Zellen beeinträchtigt ist und welche ‚alternativen‘ Mutationen diesen Defekt ausgleichen können.“ Diese neuen Erkenntnisse können unmittelbar dazu genutzt werden, auf zukünftige Pandemien frühzeitig zu reagieren.
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