2012. - ZEITUNG AM SAMSTAG
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Samstag, 12. Mai 2012 TIPPS L E B E N 17<br />
Theater<br />
Endgültig letzte<br />
Vorstellung?<br />
Es ist sicher eine Seltenheit, dass<br />
eine Erstaufführung gleichzeitig<br />
auch ein Ende markiert. Wenn das<br />
derzeit im Theater am Martinstor<br />
gastierende Theater 1098 nach der<br />
Premiere Anfang Mai nun am 26.<br />
Mai letztmals „Die Geierwally“ nach<br />
einem Stück von Theresia Walser<br />
und Karl Heinz Ott aufführt, werden<br />
im Theater wohl für immer die Lichter<br />
ausgehen. So nicht noch ein<br />
Wunder, sprich plötzliches Um -<br />
denken der Stadtverantwortlichen<br />
geschieht. Regisseur Dietmar Berron-Brena,<br />
der mit großen Amateur-Ensemble<br />
„Die Geierwally“ inszeniert,<br />
betont, dass er im Fall der<br />
Schließung des Theaters am Martinstor<br />
„definitiv keine eingerichtete<br />
Spielstätte in Freiburg“ mehr vorfinden<br />
würde. Das, so der Regisseur,<br />
würde auch für seine Theatergruppe<br />
das Aus bedeuten.<br />
Das erfolgreiche, in Wittnau lebende<br />
Autorenpaar Walser und Ott hat die<br />
schon bald klassische Geschichte<br />
der „Geierwally“ von Hermine von<br />
Hillern aufgegriffen und neu als<br />
Theaterstück bearbeitet. Der Kampf<br />
einer starken Frau in einer repressiven<br />
Umgebung um ihre weibliche<br />
Selbstbestimmung, frei von jeder<br />
romantisierenden Verharmlosung,<br />
wird dabei hervorgehoben. Eine<br />
Aufführung vom Theater 1098 wird<br />
es auch an den Wochenende ab dem<br />
16. Juni, jeweils 18 Uhr, im Münstertal<br />
auf dem durch die ARD-Serie<br />
„Leben wie vor hundert Jahren“ bekannten<br />
Kaltwasserhof geben.<br />
� Theater 1098: „Die Geierwally“,<br />
19./20. sowie 25./26. Mai, jeweils<br />
20.30 Uhr, Theater am Martinstor;<br />
www.theater-martinstor.de<br />
Das Festival „Humor nach Noten“ im elsässischen<br />
Hagueneau hat sich seit seiner Gründung 1991 zu<br />
einem viel beachteten Musikfestival in Frankreich<br />
entwickelt. Vom 10. bis 19. Mai feiert die kleine<br />
Stadt nördlich von Straßburg mit einem ambitionierten,<br />
reichhaltigen Programm. Jeden Abend um<br />
20.30 Uhr treten im Theater Künstler auf, an den<br />
Nachmittagen auch auf den Straßen und Plätzen<br />
der Stadt. Zum Abschluss des Festivals am Sonn-<br />
Podiumsdiskussion<br />
Wirtschaftsreform<br />
und Mittelstand<br />
Der Leiter des Instituts für Soziologie<br />
der Universität Freiburg und Mitglied<br />
der Grundwertekommission<br />
der SPD, Professor Hermann<br />
Schwengel, wird auf Einladung des<br />
Vereins Liberale Initiative Mittelstand<br />
mit Christoph Münzer (WVIB<br />
Baden), Horst Kary (Ex-Sparkassen-<br />
Vorstandsvorsitzender) und Maximilian<br />
Erlmeier (Freiburger denkfabrik)<br />
diskutieren.<br />
� Podiumsdiskussion „Humane<br />
Marktwirtschaft – Wirtschaftsmodell<br />
des Mittelstands“, Mo. 14. Mai,<br />
19 Uhr, Alte Wache, Münsterplatz<br />
F E S T I V A L<br />
Science Slam<br />
Wettstreit junger<br />
Wissenschaftler<br />
In maximal zehn Minuten und so<br />
unterhaltsam und spannend wie<br />
möglich werden junge Wissenschaftler<br />
aus unterschiedlichen<br />
Fachrichtungen beim 7. Science<br />
Slam ihre Foschungsthemen vorstellen.<br />
Egal ob szenisch, mit Power<br />
Point oder anderen, ungewöhnlichen<br />
Hilfsmitteln. Das Publikum entscheidet,<br />
wer gewinnt und „Master<br />
of Slam“ wird.<br />
� 7. Science Slam Freiburg, Öffentlicher<br />
Wettstreit junger Wissenschaftler,<br />
Montag, 14. Mai, 20.30<br />
Uhr, MensaBar, Rempartstraße<br />
tag, 19. Mai, kommen die bekannten Voca People<br />
nach Hagueneau. Das a-Capella-Ensemble präsentiert<br />
eine besondere Bühnenshow, irgendwo<br />
Beethoven und Michael Jackson. Umsonst und<br />
draußen spielen viele Bands an den Nachmittagen<br />
des Samstag, 12. und Sonntag, 13. Mai, sowie am<br />
Feiertag, Donnerstag, 17. Mai. Und überall in der<br />
Stadt wird Speis und Trank angeboten. Infos: Tel.<br />
0033/3388733054; www.humour-des-notes.com<br />
Podiumsdiskussion<br />
Wieviel Förderung<br />
braucht Kultur?<br />
Über das heftig umstrittene Buch<br />
„Der Kulturinfarkt. Von Allem zu<br />
viel und überall das Gleiche“ diskutiert<br />
die Journalistin Bettina Schulte<br />
mit Pius Knüsel, dem Co-Autor der<br />
veröffentlichten „Polemik über Kulturpolitik,<br />
Kulturstaat und Kultursubvention“,<br />
der auch Direktor der<br />
Kulturstiftung Pro Helvetia in Zürich<br />
ist. Moderiert wird die Runde von<br />
Maria Viethen und Timopthy Simms.<br />
� Grüner Salon Podiumsdiskussion:<br />
„Kulturinfarkt?“, Sonntag, 13. Mai,<br />
11.10 Uhr, Foyer E-Werk, Escholzstraße<br />
77<br />
Filme<br />
Schicksalhafte<br />
Begegnungen<br />
Am Donnerstag, 17. Mai, starten im<br />
Kommunalen Kino die 22. Freiburger<br />
Lesbenfilmtage. Unter anderem<br />
wird auch die schräge Science-Fiction-Komödie<br />
„Codependent Lesbian<br />
Space Alien Seeks Same“ gezeigt,<br />
die scheinbar direkt aus dem All in<br />
den Alten Wiehrebahnhof gebeamt<br />
wurde. Darin werden drei lesbische<br />
Aliens auf die Erde geschickt, um<br />
sich die Herzen brechen zu lassen –<br />
denn ihre Gefühle gefährden die<br />
Ozonschicht ihres Heimatplaneten.<br />
Zwei Filme werden sogar als<br />
Deutschlandpremiere gezeigt: Der<br />
britische Psychothriller „The Adored“<br />
und das sensible Portrait einer<br />
besonderen Freundschaft in „Mosquita<br />
y Mari“. Außerdem gibt es den<br />
schwedischen Spielfilm „Kyss mig –<br />
Küss mich“ zu sehen, eine romantische<br />
Geschichte, die das Zeug zum<br />
Blockbuster hat. Der Film „„Sharayet<br />
– Eine Liebe in Teheran“ schildert in<br />
poetischen Bildern das Leben und<br />
die Liebe der beiden Schülerinnen<br />
Shirin und Atafeh im Spannungsbogen<br />
zwischen den strengen gesellschaftlichen<br />
Regeln im Iran und<br />
mühsam erkämpften persönlichen<br />
Freiheiten. Der südafrikanische Dokumentarfilm<br />
„gODDESSES – We<br />
Believe we Were Born Perfect“ ist<br />
ein Portrait schwarzer Frauen, die<br />
sich ihrer vorkolonialen afrikanischen<br />
Werte besinnen und wieder<br />
die Hauptrollen in ihrem Leben<br />
übernehmen. Eine Lesung von Elke<br />
Weigel und eine Party im Jazzhaus<br />
runden das Programm ab.<br />
� 22. Freiburger Lesbenfilmtage,<br />
17. bis 20. Mai, Kommunales Kino<br />
Alter Wiehrebahnhof; www.freiburger-lesbenfilmtage.de