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2012. - ZEITUNG AM SAMSTAG

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. Mai 2012 DFB-POKAL F U S S B A L L 13<br />

ollektiv<br />

e Diven<br />

onzepte könnte nachhaltig sein.<br />

aloche, dort Bayerns Elitekicker.<br />

ßchen. Von Michael Zäh<br />

siert. In der Hinserie fiel Kagawa nach einem Mittelfußbruch<br />

lange aus, in der Rückrunde musste<br />

Mario Götze (wegen Schambeinentzündung) die<br />

Füße ruhen lassen. Da wurde deutlich, was der<br />

größte Unterschied zu den Bayern ist. Das Spiel<br />

der Dortmunder ist nicht auf seine (zweifellos<br />

vorhandenen) Einzelkönner angelegt, sondern<br />

lebt von der kollektiven Gier, die sich direkt in<br />

den zurückgelegten Sprintkilometern entläd.<br />

Die Konstellation ist spannend, weil man ja<br />

nicht von einem Versagen der Bayern sprechen<br />

kann. Sie haben immerhin 73 Punkte geholt<br />

(neun mehr als der Dritte Schalke) und 77 Tore<br />

geschossen. Sie sind im Endspiel der Champions-<br />

League (19. Mai in München) und haben auf<br />

ihrem Weg dahin Real Madrid überwunden. Sie<br />

hatten alles andere als eine Krisensaison und sind<br />

trotzdem acht Punkte hinter Klopp<br />

und Co. gelandet. Das ist eine neue<br />

ruft,<br />

werden<br />

mmen<br />

Konstellation im deutschen Fußball,<br />

wie es sie seit den 70er-Jahren<br />

nicht mehr gab, als die Bayern mit<br />

Borussia Mönchengladbach einen<br />

ebenbürtigen Konkurrenten hatten.<br />

Und auch das Image in diesem<br />

Wettstreit markiert zwei gegensätzliche<br />

Pole. Hier der Ruhrpott-Wahnsinn vor<br />

der gelben Wand (mit mehr als 80.000 Zuschauern<br />

im Schnitt!), dort die Fußball-Elite der Bayern,<br />

die immer und überall für ausverkaufte deutsche<br />

Stadien sorgt. Hier das Kollektiv der Gierigen,<br />

dort das Können der Diven. Hier ein Klopp mit<br />

Pöhler-Mütze, dort ein altersweiser Heynckes im<br />

Anzug (wahlweise im Adidas-Topdress). Hier die<br />

Malocher, dort die Schickeria. Hier die Talententwickler,<br />

dort die teuersten Einkäufe.<br />

Ein Wettstreit der Konzepte, der nachhaltig<br />

bleiben könnte, weil Dortmund aufgrund seiner<br />

Erfolge und der zweiten Champions-League-<br />

Teilnahme hintereinander auch wirtschaftlich ein<br />

bisschen aufholt, und das heißt, nicht zwangsweise<br />

Spieler verliert, sondern welche gewinnt,<br />

wie der Fall Marco Reus zeigt, der für 17<br />

Millionen zur neuen Saison geholt wurde. Früher<br />

hätten die Bayern einen Götze einfach weggekauft<br />

und einen Reus (der ja ein Angebot von ihnen<br />

hatte) auf jeden Fall bekommen. Das Schöne ist,<br />

dass dieser Zweikampf mit ungleichen und ganz<br />

unterschiedlichen Mitteln allen gut tut. Berlin<br />

ruft, und es werden alle kommen.

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