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Kartell 8.11.indd - EWA - Energie und Wirtschaftsbetriebe der ...

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<strong>EWA</strong><br />

Wasserkraftwerk<br />

<strong>Kartell</strong><br />

<strong>Energie</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaftsbetriebe</strong><br />

<strong>der</strong> Gemeinde<br />

St. Anton GmbH


<strong>EWA</strong><br />

<strong>Energie</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Wirtschaftsbetriebe</strong><br />

<strong>der</strong> Gemeinde St. Anton<br />

GmbH<br />

Dorfstraße 8<br />

A-6580 St. Anton am Arlberg<br />

Telefon: 0 54 46 / 23 58 - 0<br />

Fax: 0 54 46 / 23 58 - 12<br />

E-Mail: ewa@st-anton.at<br />

www.ewa-gmbh.at<br />

Versorgung<br />

Strom, Fernwärme, Wasser<br />

Bau - Entsorgung<br />

Abwasser, Wertstoffhof, Bauhof<br />

Dienstleistungen<br />

Handel, Installationen, K<strong>und</strong>endienst<br />

Regionale <strong>Energie</strong>beratungsstelle<br />

St. Anton<br />

Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

<strong>EWA</strong>-<strong>Energie</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wirtschaftsbetriebe</strong><br />

<strong>der</strong> Gemeinde St. Anton GmbH<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

GF Jakob Klimmer, Tobias Hafele,<br />

Franz Mungenast, Michael Zauser<br />

Bil<strong>der</strong>: Kurt Flunger, <strong>EWA</strong><br />

Grafi k <strong>und</strong> Design: KS-Design.at<br />

Druck: Raggl GmbH & Co KG


Landeshauptmann<br />

von Tirol<br />

DDr. Herwig van Staa<br />

Liebe Gemeinde St. Anton!<br />

Tirol, das Herz <strong>der</strong> Alpen, das Land im Gebirge.<br />

– Viele Metaphern umschreiben die<br />

Schönheit unserer Heimat, die eine seit Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

von Menschenhand geprägte Kulturlandschaft<br />

ist. Seit jeher lebten unsere Vorfahren<br />

im Wettstreit mit <strong>der</strong> Natur, um ihr die<br />

kargen, zum Leben notwendigen Ressourcen<br />

abzuringen.<br />

Es ging dabei aber nicht darum, die Natur zu<br />

beherrschen, son<strong>der</strong>n mit ihr zu leben.<br />

In diesem Kontext ist auch <strong>der</strong> Bau des Speicherkraftwerkes<br />

<strong>Kartell</strong> zu sehen:<br />

Zu den zentralen Aufgabengebieten <strong>der</strong><br />

öffentlichen Hand im Rahmen <strong>der</strong> Daseinsfürsorge<br />

zählt zweifelsfrei auch die Versorgung<br />

von Bevölkerung wie Wirtschaft mit ausreichend<br />

<strong>Energie</strong>. Hier bieten uns die Topografi e<br />

Tirols <strong>und</strong> die Ressource Wasser einen einmaligen<br />

Standortvorteil. Stauseen in Berggebieten<br />

<strong>und</strong> Wasserkraftwerke ermöglichen<br />

es, die Versorgung des Landes mit <strong>Energie</strong><br />

nachhaltig sicherzustellen.<br />

Im letzten Jahr ist aber auch deutlich geworden,<br />

in welchem Ausmaß unser Land von<br />

den Gefahren des Wassers bedroht sein<br />

kann. Durch Vorsorge <strong>und</strong> Schutzbauten sowie<br />

durch die Errichtung von Speicher- <strong>und</strong><br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong><br />

Wasserrückhaltebecken kann diesen Gefahren<br />

begegnet <strong>und</strong> damit die Sicherheit <strong>der</strong><br />

Tiroler Bevölkerung insgesamt erhöht werden.<br />

In erster Linie möchte ich dem Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> den Gemein<strong>der</strong>äten von St. Anton zu ihrer<br />

Weitsicht gratulieren. Weiters möchte ich<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung danken: Sie alle haben durch<br />

ihre Geduld <strong>und</strong> Beharrlichkeit dazu beigetragen,<br />

dieses Projekt erfolgreich für sich <strong>und</strong> die<br />

nachfolgenden Generationen umzusetzen!<br />

Es ist mir aber auch wichtig darauf hinzuweisen,<br />

dass die Gemeinde St. Anton nicht<br />

allein auf den Ausbau <strong>der</strong> Stromversorgung<br />

son<strong>der</strong>n begleitend dazu auch auf <strong>Energie</strong>sparmaßnahmen<br />

setzt! Auch das Land Tirol<br />

hat in den vergangenen Jahren den Umstieg<br />

<strong>und</strong> Ausbau erneuerbarer <strong>Energie</strong>träger<br />

geför<strong>der</strong>t. Neben <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>gewinnung aus<br />

Biomasse, Sparmaßnahmen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufbereitung<br />

von Warmwasser durch Solarenergie<br />

kommt <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> Wasserkraft eine beson<strong>der</strong>e<br />

Rolle zu.<br />

Ihr<br />

DDr. Herwig van Staa<br />

Landeshauptmann von Tirol


Der erste, vom Kraftwerk <strong>Kartell</strong> erzeugte<br />

Strom wird ins Netz geliefert.<br />

Damit ist ein ehrgeiziges Ziel erreicht <strong>und</strong><br />

die Gemeinde St. Anton ist in Sachen Strom<br />

Selbstversorger.<br />

Ein Gr<strong>und</strong>stein dafür wurde vor mehreren<br />

Jahrzehnten, als <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at beschlossen<br />

hat, das damalige Kleinkraftwerk nicht<br />

zu verkaufen, gelegt. Ein weiterer Gr<strong>und</strong>stein<br />

wurde mit dem Bau des Verwallspeichers<br />

gelegt. Hier wurde <strong>der</strong> Bevölkerung gezeigt,<br />

dass es sehr wohl möglich ist, wirtschaftliche<br />

als auch ökologische Interessen gemeinsam<br />

zu realisieren.<br />

Die hohe Akzeptanz in <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />

die wirtschaftlichen Aspekte, die gesicherte<br />

Stromversorgung unseres Ortes, <strong>und</strong> nicht<br />

zuletzt <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Beschneiungsanlage<br />

aufgr<strong>und</strong> des erhöhten Wasseraufkommens<br />

während <strong>der</strong> Wintermonate haben den Gemein<strong>der</strong>at<br />

dazu bewogen, einstimmig den<br />

Bau des Kraftwerkes <strong>Kartell</strong> zu beschließen.<br />

Bürgermeister<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong><br />

Rudolf Tschol<br />

Die umsichtige Arbeit des Verwaltungsrates<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> tolle persönliche Einsatz von<br />

Geschäftsführer Jakob Klimmer haben zum<br />

erfreulichen Abschluss <strong>der</strong> Arbeiten geführt.<br />

Ich bedanke mich beim Verwaltungsrat <strong>der</strong><br />

<strong>EWA</strong>, dem Geschäftsführer Jakob Klimmer,<br />

den ausführenden Firmen mit ihren Mitarbeitern<br />

sowie allen, die zum guten Gelingen<br />

beigetragen haben.<br />

Den Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>EWA</strong> vielen Dank <strong>und</strong><br />

die besten Wünsche für die Zukunft!<br />

Rudolf Tschol


Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Verwaltungsrates<br />

<strong>EWA</strong> GV Franz Tschol<br />

Es ist geschafft. Alle Zeiger stehen im grünen<br />

Bereich. Es waren viele Gedanken, viele<br />

Pläne, viel Risikobereitschaft <strong>und</strong> sehr viel<br />

Einsatz von allen Seiten notwendig, um das<br />

Werk gelingen zu lassen. Ohne den Weitblick<br />

früherer Generationen gäbe es heute keinen<br />

Gr<strong>und</strong> zum Feiern. Ohne KW Moostal kein<br />

KW Verwall, ohne dieses kein KW <strong>Kartell</strong>.<br />

Diese Chancen wurden von unserem<br />

Geschäftsführer Jakob Klimmer frühzeitig<br />

erkannt <strong>und</strong> mit beispielhafter <strong>Energie</strong> in die<br />

Realität umgesetzt. Dafür gebührt ihm <strong>und</strong><br />

seinem Team unsere große Anerkennung<br />

<strong>und</strong> unser Dank.<br />

Diese Werke sichern auf Jahrzehnte hinaus<br />

zahlreiche Arbeitsplätze im Ort <strong>und</strong> bilden bei<br />

langfristig denken<strong>der</strong> Führung eine solide Basis<br />

für die fi nanzielle Struktur <strong>der</strong> Gemeinde.<br />

Die Möglichkeit <strong>der</strong> Selbstversorgung mit<br />

Elektrizität wird aus heutiger Sicht <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>entwicklung<br />

ein immer größerer Vorteil für<br />

unsere regionale Entwicklung.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong><br />

Im Namen meiner Verwaltungsratskollegen<br />

<strong>und</strong> im Namen <strong>der</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>EWA</strong> danke<br />

ich allen St. Antonern für das Vertrauen, für<br />

die Duldsamkeit während <strong>der</strong> Bauphase <strong>und</strong><br />

für die Begeisterung über das gelungene<br />

Werk.<br />

Franz Tschol


Es ist schön, aber auch verantwortungsvoll,<br />

als Geschäftsführer für die Ver- <strong>und</strong> Entsorgung<br />

sowie für die Dienstleistungen unserer<br />

Fremdenverkehrsgemeinde verantwortlich zu<br />

sein.<br />

Mein Hauptaugenmerk galt immer dem Ausbau<br />

<strong>der</strong> Wasserkraft, mit dem Bestreben eine<br />

unabhängige Stromversorgung zu erreichen.<br />

Dies konnte mit <strong>der</strong> Erneuerung des Kraftwerkes<br />

Moosbach, mit dem Kraftwerk Rosanna<br />

<strong>und</strong> nunmehr mit dem Herzstück - dem Kraftwerk<br />

<strong>Kartell</strong> - als Speicherkraftwerk erreicht<br />

werden. Mit <strong>der</strong> Zielsetzung „Wasserkraft hat<br />

Zukunft“ wurde frühzeitig eine Rahmenplanung<br />

durchgeführt <strong>und</strong> darauf aufbauend zwei<br />

Vorprojekte Faselfad <strong>und</strong> <strong>Kartell</strong> erstellt. Nach<br />

Abklärung mit den Gr<strong>und</strong>eigentümern <strong>und</strong><br />

den zuständigen Behörden für Wasserrecht,<br />

Talsperrenaufsicht, Naturschutz, Forst- <strong>und</strong><br />

<strong>Energie</strong>recht wurde die Entscheidung für die<br />

Errichtung des Kraftwerkes <strong>Kartell</strong> getroffen.<br />

In guter Vorbereitung mit Behörden <strong>und</strong> Planern<br />

konnten die gesamten Verfahren in drei<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>EWA</strong><br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong><br />

Vzbgm. Jakob Klimmer<br />

Jahren durchgeführt <strong>und</strong> alle Bescheide positiv<br />

abgeschlossen werden. Nach erfolgreicher<br />

Austragung <strong>der</strong> Alpinen Ski-WM wurde<br />

einstimmig <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>atsbeschluss gefasst<br />

<strong>und</strong> in dreijähriger Bauzeit das Projekt<br />

termingerecht umgesetzt.<br />

Mein Dank gilt allen Gemeindebürgern für<br />

das Vertrauen, den Behörden, den Institutionen<br />

für die konstruktive Zusammenarbeit,<br />

allen Beteiligten <strong>der</strong> ausführenden Firmen,<br />

sowie meinen Mitarbeitern für die fachliche<br />

Leistung <strong>und</strong> große Unterstützung beim Bau<br />

des Kraftwerkes <strong>Kartell</strong>.<br />

Mit Freude können wir alle mit dieser Investition<br />

beruhigt in eine energiesichere Zukunft<br />

schauen.<br />

Jakob Klimmer


Speicher Verwall<br />

Krafthaus<br />

Wasserschloss<br />

Druckrohrleitung<br />

Rohrstollen<br />

Wasserfassung<br />

KW Moosbach<br />

Druckstollen<br />

Kraftwerk Moosbach<br />

Kraftwerk Rosanna<br />

Einzugsgebiet KW <strong>Kartell</strong><br />

Staudamm<br />

Speicher KARTELL<br />

N<br />

W O<br />

S


Beschreibung des Kraftwerkes <strong>Kartell</strong><br />

Das Kraftwerk <strong>Kartell</strong> ist als Oberstufen-Anlage zum Kraftwerk Rosanna ausgeführt.<br />

Die gesamte Speichermenge wird von beiden Kraftwerken zur Gänze energiewirtschaftlich<br />

genutzt. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit bei<strong>der</strong> Kraftwerke wesentlich erhöht.<br />

Anlagenteile:<br />

Speicher <strong>Kartell</strong>:<br />

Triebwasserweg:<br />

Krafthaus:<br />

<strong>Energie</strong>ableitung:<br />

Speicher <strong>Kartell</strong> mit Schüttdamm, Druckstollen, Wasserschloss,<br />

Rohrstollen, Druckrohrleitung, Krafthaus <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>ableitung.<br />

Der Speicher <strong>Kartell</strong> liegt im <strong>Kartell</strong>boden in einer großen, fl achen Talausweitung<br />

<strong>und</strong> wird von einem Schüttdamm mit mineralischem Dichtkern<br />

abgeschlossen. Das Stauziel liegt auf 2.020 Meter.<br />

Das gesamte Schüttmaterial wurde aus dem Stauraum entnommen.<br />

Folgende Bauwerke wurden errichtet:<br />

Gr<strong>und</strong>ablass, Hochwasserentlastung, Einlaufbauwerk für den Triebwasserweg<br />

im Bereich des Druckstollens <strong>und</strong> ein Kontrollgang in <strong>der</strong> Sohle<br />

<strong>der</strong> Dichtungsebene des Dammes. Der Fahrweg wurde dem Damm<br />

entlang in einer Schleife hochgeführt <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> orographisch rechten<br />

Talseite in den bestehenden Weg eingeb<strong>und</strong>en. Der Wan<strong>der</strong>weg wurde<br />

dem Ufer entlang neu angelegt.<br />

Vom Einlaufbauwerk führt ein 3.950 Meter langer Druckstollen mit einem<br />

Durchmesser von 3,2 Meter zur Verwallseite. Die Sperrkammer mit den<br />

Sicherheitsorganen liegt im Nahbereich <strong>der</strong> Dammachse. Beim Übergang<br />

des Druckstollens zum Rohrstollen befi ndet sich das Wasserschloss mit<br />

einer Höhe von 60 Meter <strong>und</strong> einem Durchmesser von 2,5 Meter. Die Druckrohrleitung<br />

ist in Stahl (Durchmesser 1 bzw. 0,9 Meter) ausgeführt <strong>und</strong> zur<br />

Gänze mit einem Meter Mindestüberschüttung erd- <strong>und</strong> felsverlegt.<br />

Das Krafthaus wurde in Hangbauweise, im Bereich <strong>der</strong> Stauwurzel des<br />

Speichers Verwall auf einer Höhe von 1.485 Meter errichtet.<br />

Im Krafthaus befi ndet sich die gesamte hydraulische <strong>und</strong> elektrische Anlage<br />

<strong>der</strong> beiden Maschinensätze. Die Kraftwerksanlage <strong>Kartell</strong> wird ferngesteuert<br />

von <strong>der</strong> zentralen Netz- <strong>und</strong> Kraftwerksleitstelle im Kraftwerk<br />

Rosanna bedient <strong>und</strong> überwacht.<br />

Die <strong>Energie</strong>ableitung vom KW <strong>Kartell</strong> erfolgt über erdverlegte Hochspannungskabel<br />

bis zur Kuppelstation Mooserkreuz <strong>und</strong> von dort zur Kuppelstation<br />

Sonnenheim. Über zwei neue Regeltrafos wird die <strong>Energie</strong> in das<br />

Versorgungsnetz übertragen.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Betriebsgebäude<br />

HW<br />

Entlastung<br />

Gr<strong>und</strong>ablass<br />

Messkammer<br />

<strong>Kartell</strong>speicher<br />

Dammkrone 2023 m.ü.A.<br />

Stauziel 2020 m.ü.A.<br />

Absenkziel 1985 m.ü.A.<br />

Apparatekammer


Sulzbergkopf 2853 m.ü.A.<br />

Druckstollen<br />

Wasserschloss<br />

Rohrstollen<br />

Krafthaus 1485 m.ü.A.<br />

Druckrohrleitung<br />

Krafthaus <strong>Kartell</strong><br />

Verwallspeicher


GENEHMIGUNGS- UND BAUZEITPLAN<br />

Rahmenplanung<br />

Vorprojekt<br />

Einreichprojekt<br />

Behördenverfahren<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Nutzungsverträge<br />

Vorarbeiten<br />

Baubeschluss<br />

Ausschreibung<br />

Damm<br />

Druckstollen<br />

Druckrohrleitung<br />

Krafthaus<br />

E+M Fertigung u. Montage<br />

<strong>Energie</strong>ableitung<br />

Hochwasserentlastung<br />

92-95 96-98 99-02 2003 2004 2005 2006<br />

Kraftwerksstandorte <strong>und</strong> -genehmigungen brauchen Dialog mit allen betroffenen Gr<strong>und</strong>eigentümern,<br />

Anrainern <strong>und</strong> Institutionen.<br />

Der Gr<strong>und</strong>stein wurde mit <strong>der</strong> umfangreichen Rahmenplanung <strong>und</strong> dem daraus erarbeiteten<br />

Vorprojekt für den Bau des Kraftwerkes <strong>Kartell</strong> gelegt. Durch die objektiven Verhandlungen<br />

konnte mit allen Gr<strong>und</strong>eigentümern auf Gr<strong>und</strong>lage von sachlichen Entschädigungsgutachten,<br />

erstellt von HR DI Dr. Richard Wohlfarter †, eine Einigung erzielt werden.<br />

Fremde Rechte, Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden können nur einvernehmlich<br />

in Anspruch genommen werden!<br />

Mit positiven Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Nutzungsverträgen <strong>und</strong> umfangreichen Untersuchungen konnten die<br />

notwendigen behördlichen Verfahren durchgeführt werden. Nach Vorliegen aller Bescheide im<br />

Jahre 1998, einem ausverhandelten Fertigstellungstermin sowie Optionen für die Gr<strong>und</strong>verträge<br />

bis 31.12.2005 waren die Voraussetzungen für den Baubeginn gegeben. Die Zeit <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten<br />

<strong>Energie</strong>situation, die Preisentwicklung sowie die Wirtschaftlichkeit des Projektes waren<br />

für den Gemein<strong>der</strong>at Anlass genug einen einstimmigen Baubeschluss zu fassen.<br />

Mit einem fachlichen Team von Planern, Sachverständigen <strong>und</strong> Beratern konnten alle Arbeiten<br />

von den beauftragten Firmen dem heutigen Stand <strong>der</strong> Technik entsprechend termingerecht<br />

umgesetzt werden.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


TECHNISCHE DATEN<br />

Wasser- <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />

Jahresarbeitsvermögen 33 Mio. kWh<br />

Einzugsgebiet 15 km²<br />

Nutzbare Wasserfracht 28 Mio. m³<br />

Restwasserabgabegebiet 1,8 km²<br />

Speicher<br />

Gesamtinhalt 8,1 Mio. m³<br />

Nutzinhalt 7,8 Mio. m³<br />

Oberfl äche 32 ha<br />

Stauziel 2020 m.ü.A.<br />

Absenkziel 1985 m.ü.A.<br />

Damm<br />

Schüttvolumen 840.000 m³<br />

Dammkrone 2023 m.ü.A.<br />

Höhe Luftseite max. 80 m<br />

Höhe Wasserseite max. 50 m<br />

Kronenbreite 6 m<br />

Kronenlänge 250 m<br />

Sohlbreite 215 m<br />

Hochwasserentlastung<br />

Abfuhrvermögen 60 m³/s<br />

Länge Überfallkrone 40,6 m<br />

Länge Stollen 98 m<br />

Gr<strong>und</strong>ablass<br />

Abfuhrvermögen 35 m³/s<br />

Querschnitt 1 x 1,2 m<br />

Länge Stollen 234 m<br />

Druckstollen<br />

Länge 3.950 m<br />

Durchmesser 3,2 m<br />

Neigung 1 ‰<br />

teilweise Spritzbetonauskleidung<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong><br />

Wasserschloss<br />

Vertikalschacht Durchm. 2,5 m<br />

Höhe 60 m<br />

Druckrohrleitung<br />

Länge inkl. Rohrstollen 950 m<br />

Rohrstollen 100 m<br />

Stahlrohrleitung<br />

Durchmesser 1/0,9 m<br />

Wandstärke 13,5/18,5 mm<br />

Verlegung mit 1 m Überschüttung<br />

Turbinen<br />

2 zweidüsige Peltonturbinen mit horizontaler<br />

Achse<br />

Laufraddurchmesser 1,20 m<br />

Nennleistung je 4.300 kW<br />

Nenndurchfl uss je 1.000 l/s<br />

Nenndrehzahl 1.000 min -1<br />

Bruttofallhöhe 535 m<br />

Generatoren<br />

2 Drehstromsynchrongeneratoren<br />

Nennscheinleistung je 6.300 kVA<br />

Nennspannung + - 10% 5.250 V<br />

Nennstrom 693 A<br />

Nennfrequenz 50 Hz<br />

Nennleistungsfaktor 0,8<br />

Blocktransformatoren<br />

Nennscheinleistung je 6.300 kVA<br />

Nennspannung 5/25 kV<br />

<strong>Energie</strong>ableitung<br />

2 erdverlegte 30 kV Hochspannungskabel<br />

zu den Kuppelstationen Mooserkreuz<br />

<strong>und</strong> Sonnenheim


Staudamm <strong>Kartell</strong><br />

Damm Luftseite<br />

Der Staudamm wurde an <strong>der</strong> geologisch günstigen Talverengung, die den <strong>Kartell</strong>boden<br />

talauswärts abschließt, errichtet. Bereits im Jahre 1995 wurden erste Materialproben<br />

entnommen <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Projektierung begonnen.<br />

Die Bodenproben aus dem Stauraum zeigten, dass die anstehende Moräne für den Dichtkern<br />

geeignet ist. Das war die Gr<strong>und</strong>voraussetzung, um den Damm als Erdschüttdamm mit mineralischem<br />

Dichtkern auszuführen.<br />

Da aus sicherheitstechnischen, ökologischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Überlegungen diese Variante<br />

als beste erschien, kam man rasch von den beiden Alternativen - Betonmauer o<strong>der</strong> Erdschüttdamm<br />

mit Asphaltkern - ab.<br />

Im Nachhinein betrachtet erwies sich diese Entscheidung als einzig Richtige. Somit fi nden wir<br />

jetzt ein optimal an die Umgebung angepasstes Naturbauwerk vor, das nach heutigem Ermessen<br />

noch über viele Jahrzehnte hinweg den Stausee <strong>Kartell</strong> sicher abschließt.<br />

Staudamm


Beson<strong>der</strong>es Augenmerk wurde<br />

auf eine naturnahe <strong>und</strong><br />

möglichst umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Ausführung <strong>der</strong> Bauarbeiten<br />

gerichtet. So wurde vor<br />

Baubeginn die vorhandene<br />

Vegetation ermittelt <strong>und</strong> für<br />

die Dammbegrünung eine<br />

Samenmischung aus den<br />

natürlich vorkommenden<br />

Gras- <strong>und</strong> Pfl anzenarten zusammengestellt.<br />

An mehreren<br />

Stellen im Dammbereich fi nden<br />

sich Inseln aus Rasensonden,<br />

die aus dem Speicherraum<br />

schonend entnommen wurden.<br />

Sperrenstelle vor dem Bau<br />

Einzelne größere Steine, Schotter- <strong>und</strong> Steinhalden sowie im Moostal heimische Sträucher garantieren<br />

eine bestmögliche Angleichung an das Urgelände.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Stauwurzel angelegte Biotope <strong>und</strong> Feuchtstellen sollen gemeinsam mit dem ökologischen<br />

Restwasser, das durch die Hochwasserentlastung am Stausee vorbeigeführt wird, dafür<br />

Sorge tragen, dass das biologische Gleichgewicht erhalten bleibt.<br />

<strong>Kartell</strong>boden bei Baubeginn<br />

Staudamm<br />

Daten:<br />

Der Damm hat ein Schüttvolumen<br />

von 840.000 m³. Die Höhe beträgt<br />

auf <strong>der</strong> Luftseite 80 <strong>und</strong> auf <strong>der</strong><br />

Wasserseite 50 Meter.<br />

An <strong>der</strong> tiefsten Stelle ist <strong>der</strong> Damm<br />

215 Meter stark,<br />

auf <strong>der</strong> Krone 250 Meter lang.<br />

Für den sicheren Betrieb <strong>und</strong> die<br />

Überwachung wurden 4 Kleinstollen<br />

mit einer Gesamtlänge von 500<br />

Laufmeter <strong>und</strong> <strong>der</strong> unterirdische<br />

Kontrollgang mit einer Länge von<br />

210 Meter errichtet.


2023<br />

2020<br />

2010<br />

2000<br />

1990<br />

1980<br />

1970<br />

1960<br />

1950<br />

1940<br />

1930<br />

0,0<br />

10,0<br />

Wasserseite Luftseite<br />

Zone<br />

20,0<br />

30,0<br />

40,0<br />

50,0<br />

60,0<br />

Zentraler Kern<br />

Kern<br />

Übergangszone<br />

Filter<br />

Stützkörper halbdurchlässig<br />

Stützkörper durchlässig<br />

Riprap<br />

70,0<br />

80,0<br />

Kontrollgang<br />

90,0<br />

Material<br />

Felsanschluss: In <strong>der</strong> gesamten Kernaufstandsfl<br />

äche <strong>und</strong> bereichsweise auch in <strong>der</strong> Aufstandsfl<br />

äche <strong>der</strong> Übergangszone <strong>und</strong> des Filters<br />

wurde <strong>der</strong> Fels freigelegt <strong>und</strong> gereinigt. An<br />

<strong>der</strong> rechten Flanke <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Talsohle standen<br />

unversehrte Gletscherschliffe mit glatter Oberfl<br />

äche an. Diese boten gute Voraussetzungen<br />

für den Dichtanschluss. Um diese zu erhalten,<br />

wurde soweit möglich auf Felskorrekturen verzichtet.<br />

In den übrigen Bereichen führte das Kluftgefüge<br />

zu zum Teil scharfkantigen Strukturen<br />

<strong>und</strong> Einkerbungen, wobei verwitterte Felspartien<br />

großzügig abgeräumt <strong>und</strong> die scharfen Kanten<br />

abger<strong>und</strong>et wurden. Es wurden keine Klüfte mit<br />

größeren Öffnungsweiten o<strong>der</strong> mit erodierbaren<br />

Kluftfüllungen aufgeschlossen.<br />

Wasserwegige o<strong>der</strong> zerlegte Felsstrukturen<br />

wurden mit Spritzbeton abgedeckt <strong>und</strong> somit<br />

geglättet. Darüber wurde ganzfl ächig ebenfalls<br />

100,0<br />

110,0<br />

120,0<br />

130,0<br />

140,0<br />

Moräne 0/30mm mit 2% Bentonitzugabe<br />

Moräne 0/60mm<br />

Moräne 0/250mm, Ausbruchmaterial vom Druckstollen, Hangschutt<br />

Brechgut 0/125mm<br />

Hangschutt, Bachschutt<br />

Felsabtrag, Überkorn 0/250mm<br />

Steine 1-2m³<br />

Staudamm<br />

150,0<br />

160,0<br />

Dammaufbau<br />

170,0<br />

180,0<br />

Kerngrabenaushub mit Kontrollgang<br />

190,0<br />

200,0<br />

210,0<br />

220,0<br />

230,0<br />

240,0


im Spritzverfahren eine 3 bis<br />

4 cm dicke Schicht aus auf 0/4<br />

bis 0/6 mm abgesiebter Moräne<br />

mit 3% Bentonitbeigabe<br />

aufgebracht.<br />

Die nächste Schicht besteht<br />

aus ausgesuchter Moräne<br />

0/30 mm, vergütet mit 2%<br />

Bentonit.<br />

Dichtkern: Der Kern besteht<br />

im Sohlbereich ebenfalls aus<br />

vergüteter Moräne, darüber<br />

aus <strong>der</strong> 3 m breiten, vergüteten<br />

Zentralzone <strong>und</strong> dem restlichen<br />

Kern aus Moräne 0/60<br />

mm. Im Kronenbereich - über<br />

Kote 2015 m.ü.A. - besteht <strong>der</strong><br />

Kern auf gesamter Breite aus<br />

vergüteter Moräne 0/30 mm.<br />

durchl.<br />

Stützkörper<br />

Übergangszone<br />

Kerngrabenaushub - Talsohle <strong>und</strong> linke Flanke<br />

halbdurchl.<br />

Stützkörper<br />

Kern<br />

Zentralkern<br />

Kern<br />

Übergangszone<br />

Filter<br />

Dammschüttung - verschiedene Zonen<br />

halbdurchl.<br />

Stützkörper<br />

Übergangszonen: Den Übergangszonen sind 2 Funktionen zugedacht: zum einen sollen sie<br />

den Kern vor Aufhängung schützen, in dem sie möglichst ähnliche Verformungseigenschaften<br />

aufweisen <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Kernerosion<br />

durch entsprechenden Kornaufbau<br />

entgegenwirken. Diese Eigenschaften<br />

fanden sich in <strong>der</strong> umgelagerten<br />

Moräne, in ausgesuchten Bereichen des<br />

Hangschuttes <strong>und</strong> im Stollenausbruch<br />

sowie in Bereichen <strong>der</strong> Alluvionen. Der<br />

Hangschutt ist nach Einbau <strong>und</strong> Verdichtung<br />

ebenfalls halbdurchlässig.<br />

Staudamm<br />

Filterzone: Der Filter besteht aus<br />

Brechgut 0/125 mm. Seine Durchlässigkeit<br />

gewährleistet die sichere Erfassung<br />

<strong>und</strong> Ableitung allfälliger Sickerwässer<br />

durch den Kern <strong>und</strong> die Übergangszone.<br />

Sie schließt an ihrer Aufstandsfläche<br />

an den Fels an.


Materialaufbereitung - Deponie<br />

Luftseitiger Stützkörper:<br />

In diesem wurde das jeweils anfallende,<br />

meist halbdurchlässige, aber durchwegs<br />

reibungsfeste <strong>und</strong> gut verdichtbare Schüttgut<br />

eingebaut.<br />

Wo immer durchlässiges Material im Damm<br />

eingebaut ist, ist <strong>der</strong> Bereich durch eine<br />

Filterschicht zur Dammluftseite entlastet.<br />

Wasserseitiger Stützkörper:<br />

Bis Kote 1.988 m.ü.A. besteht <strong>der</strong> Stützkörper<br />

aus Kerngrabenaushubmaterial,<br />

vorwiegend Moräne sowie Murenschutt.<br />

Darüber besteht er aus <strong>der</strong> inneren Zone<br />

mit ähnlichen Eigenschaften wie die<br />

Übergangszone <strong>und</strong> <strong>der</strong> äußeren Zone<br />

aus Brechgut 0/350 mm sowie Überkorn<br />

30/250 mm. Diese erwiesen sich ebenfalls<br />

als hervorragend verdichtbar.<br />

Riprap: Um die wasserseitige Dammböschung vor Wellenschlag zu schützen, wurden Steine<br />

unterschiedlicher Größe bis zu 2,5 m³ eingebaut. Durch die Einbaumethode - zuerst setzen<br />

<strong>der</strong> Steine <strong>und</strong> dann hinterfüllen <strong>und</strong> verdichten mit Brechgut - wurde eine gute Verzahnung<br />

mit <strong>der</strong> Dammschüttung erzielt.<br />

Materialaufbereitung<br />

<strong>und</strong> Deponie<br />

Um die hohen Qualitätsansprüche an<br />

die unterschiedlichen Materialien<br />

sicherzustellen, waren für den Abbau,<br />

die Aufbereitung <strong>und</strong> den Einbau am<br />

Damm qualifi ziertes Personal <strong>und</strong> ein<br />

großer Maschinenpark notwendig.<br />

Einsatz im arbeitsintensivsten Sommer:<br />

12 Bagger 14 Knickmulden<br />

3 Radla<strong>der</strong> 3 Walzen<br />

2 Siebanlagen 1 Brecher<br />

Die Qualitätskontrolle wurde laufend<br />

durch das vor Ort arbeitende<br />

Baulabor durchgeführt.<br />

Staudamm<br />

Materialaufbereitung - Brecher


Bauwerke im Dammbereich<br />

Triebwasser<br />

Einlaufbauwerk<br />

Triebwasser<br />

Einlaufbauwerk<br />

Gr<strong>und</strong>ablass<br />

Einlaufbauwerk<br />

Apparatekammer<br />

Apparatekammer<br />

Gr<strong>und</strong>ablassstollen<br />

Kontrollgang<br />

Zugangsstollen<br />

Panzertüre<br />

Verbindungsstollen<br />

Gr<strong>und</strong>ablass<br />

Einlaufbauwerk Betriebsgebäude<br />

Staudamm<br />

Gr<strong>und</strong>ablasskammer<br />

Betriebsgebäude<br />

Triebwasserstollen<br />

Messkammer<br />

Messkammer<br />

Auslaufportal<br />

Gr<strong>und</strong>ablasskammer


Stollenportal<br />

Schussrinne<br />

Hochwasserentlastung<br />

Um die Stauanlage vor unerwartet hohen<br />

Wasserständen durch Hochwasserereignisse<br />

o<strong>der</strong> mechanische Einfl üsse wie Felsstürze<br />

o<strong>der</strong> Lawinen bei Vollstau zu schützen,<br />

wurde seitlich des Dammes die Hochwasserentlastung<br />

errichtet. Sie ist als seitlicher<br />

Überlauf konstruiert, in dem das Wasser nach<br />

Erreichen des Stauziels überläuft <strong>und</strong> durch<br />

den Hochwasserentlastungsstollen weiter über<br />

die Schussrinne kontrolliert in das bestehende<br />

Bachbett abgeführt wird.<br />

Zum Schutz <strong>der</strong> Zufahrtsstraße dient eine Überdachung<br />

in Holzbauweise.<br />

Staudamm<br />

Länge Überfallkrone 40,6 Meter<br />

Länge HW-Stollen 98,0 Meter<br />

Neigung <strong>der</strong> Schussrinne 1:2<br />

Die Hochwasserentlastung<br />

ist auf eine Abfl ussmenge von<br />

60 Kubikmeter pro Sek<strong>und</strong>e ausgelegt.<br />

Überlauf


Mess- <strong>und</strong><br />

Beobachtungseinrichtungen<br />

Einrichtungen für die<br />

Dammüberwachung<br />

R1<br />

L1<br />

L2<br />

M1<br />

R2<br />

ST<br />

ST<br />

Dammstraße<br />

Dammkontur<br />

26 Oberflächenmesspunkte<br />

8 Porenwasserdruckgeber<br />

3 Horizontalpegel<br />

6 Sickerwasserfassungen<br />

6 Sickerwasserleitungen<br />

1 Flankenausleitung<br />

Die Sickerwassermessstellen <strong>und</strong> die Flan-<br />

Horizontalpegel<br />

kenausleitung dienen zur Kontrolle <strong>der</strong> Dichtfunktion<br />

des Kerns. Die Messungen <strong>der</strong> Wasserzutritte in<br />

den Stollen geben Aufschluss über die Umläufi g- Oberfl ächenmesspunkt<br />

keiten im Gebirge.<br />

Die Oberflächenmesspunkte <strong>und</strong> die Horizontalpegel<br />

werden in regelmäßigen Abständen vermessen,<br />

um das Verformungsverhalten des Dammes<br />

zu beurteilen.<br />

Porenwasserdruckgeber<br />

Die Porenwasserdruckgeber liefern Erkenntnisse<br />

über den Verlauf des Wasserdruckes im Kern <strong>und</strong><br />

in den Übergangszonen. Messeinrichtungen<br />

Staudamm


Mess- <strong>und</strong> Beobachtungseinrichtungen<br />

im Dammquerschnitt<br />

2023<br />

2020<br />

2010<br />

2000<br />

1990<br />

1980<br />

1970<br />

1960<br />

1950<br />

1940<br />

1930<br />

Wasserseite Luftseite<br />

Kontrollgang<br />

Porenwasserdruckgeber Horizontalpegel<br />

Sickerwassermessstellen im Längsschnitt<br />

Sperrenhaus<br />

R1 1992,58 M<br />

OROGRAFISCH<br />

RECHTS<br />

Filter direkt an Felsoberfl äche<br />

angeschlossen<br />

Flankenausleitung<br />

2010 m DAMMKRONE 2023 m<br />

M 1952,07 M<br />

ST 1941,23 M<br />

Altes Bachbett<br />

Filteroberkante 2009 m<br />

Filterabdeckung mit Moräne<br />

Filterverzug<br />

L1 1992,73 M<br />

OROGRAFISCH<br />

LINKS<br />

Anschluss an Überlagerung<br />

Aufstandsohle mit Moräne<br />

abgedichtet<br />

Entwässerung <strong>der</strong><br />

Überlagerung standfest<br />

Überlagerung<br />

Staudamm<br />

HÖHE<br />

m.ü.A<br />

2020 m<br />

2015 m<br />

2010 m<br />

2005 m<br />

2000 m<br />

1995 m<br />

1990 m<br />

1985 m<br />

1980 m<br />

1975 m<br />

1970 m<br />

1965 m<br />

1960 m<br />

1955 m<br />

1950 m<br />

1945 m<br />

1940 m<br />

1935 m


Fachbeitrag Ökologie<br />

Hohes Maß an Umweltverträglichkeit als oberstes Ziel<br />

Die ökologische Verträglichkeit des Wasserkraftprojektes sowie die Projektinformation <strong>und</strong> Konsensfi<br />

ndung in früher Projektphase waren mit <strong>der</strong> Kraftwerkstechnik <strong>und</strong> den wirtschaftlichen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen unabdingbare Projektsbestandteile.<br />

Es war von Beginn an oberstes Ziel, das Kraftwerk <strong>Kartell</strong> gemeinsam mit Biologen, Botanikern,<br />

Ökologen, Wasserbauern, Limnologen, Forstwirten <strong>und</strong> Geologen so zu planen, dass für Natur<br />

<strong>und</strong> Umwelt nach Möglichkeit nur geringe Beeinträchtigungen<br />

entstehen können. Mit den Behörden<br />

<strong>und</strong> Sachverständigen des B<strong>und</strong>esministeriums für<br />

Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft,<br />

<strong>der</strong> Tiroler Landesregierung <strong>und</strong> Umweltanwaltschaft<br />

wurde das Kraftwerksprojekt bereits in<br />

<strong>der</strong> Planungsphase detailliert abgestimmt.<br />

Für den Bauherrn war es daher eine Selbstverständlichkeit,<br />

diesen ökologischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Erhaltung <strong>der</strong> vorhandenen Lebensgemeinschaften<br />

auch über die vorgegebenen formalen<br />

For<strong>der</strong>ungen hinaus Rechnung zu tragen.<br />

von DI S. Ploner<br />

<strong>und</strong> DI W. Schütz<br />

Einer <strong>der</strong> vor dem Bau<br />

versetzten Amphibientümpel<br />

Folgende Konzeption wurde dabei verfolgt:<br />

• Restwassererhalt<br />

• Landschaftsschonende Materialgewinnung - kaum Eingriffe oberhalb des Stauspiegels<br />

• Sicherung <strong>und</strong> Erhaltung von möglichst viel Bodensubstrat<br />

• Biotopversetzungen<br />

Ökologische Untersuchungen <strong>und</strong> Planungen<br />

In <strong>der</strong> Planungsphase des Kraftwerkes wurden im Planungsgebiet alle erfor<strong>der</strong>lichen Untersuchungen<br />

durchgeführt, um eine Naturverträglichkeit überprüfen zu können.<br />

Das Planungsgebiet wurde sehr genau kartiert <strong>und</strong> eine Vegetationskarte 1:2000 angefertigt.<br />

Am Moosbach <strong>und</strong> an <strong>der</strong> Rosanna wurden <strong>der</strong> Gewässerzustand, die Gewässerlebewelt <strong>und</strong><br />

das Landschaftsinventar erhoben <strong>und</strong> an beiden Bächen umfangreiche gewässermorphologische<br />

Untersuchungen durchgeführt. Damit konnten die Auswirkungen einer zukünftig geringeren<br />

Wasserführung unterhalb des Stausees auf das Landschaftsbild <strong>und</strong> die Gewässerlebewelt abgeschätzt<br />

werden.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Begrünung Dammluftseite<br />

Sicherungsmaßnahmen -<br />

Planung <strong>und</strong> Überwachung<br />

in <strong>der</strong> Bauphase<br />

Bescheidgemäß wurde eine Ökologische<br />

Bauaufsicht bestellt, die die Erfüllung <strong>der</strong><br />

Bescheidaufl agen des Naturschutzrechtlichen<br />

Bescheides überprüfte.<br />

Die Naturschutzbehörde wurde kontinuierlich<br />

in Form von Quartalsberichten vom Baufortschritt<br />

unterrichtet.<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> erstellten Vegetationskarte<br />

konnte die Landschaftspfl egerische Begleitplanung<br />

erarbeitet werden. Damit konnten<br />

die Elemente <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> talseitigen<br />

Böschung des Staudammes festgelegt - die<br />

Lage von Steinreissen, die Situierung von<br />

Felsblöcken in <strong>der</strong> Böschung sowie die Anlage<br />

von Bepfl anzungen <strong>und</strong> Zwergstrauchheiden<br />

mittels Biotopversetzungen <strong>und</strong> eine<br />

Verzahnung mit dem umliegenden Gelände<br />

garantiert werden.<br />

Oberhalb des Stausees wurden sechs<br />

Amphibientümpel <strong>und</strong> an <strong>der</strong> Stauwurzel<br />

Feuchtbereiche geplant.<br />

Entnahmebereich Moräne nach<br />

Rekultivierung <strong>und</strong> Einstau<br />

Zusammenfassung<br />

Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Gewässer <strong>und</strong> <strong>der</strong> Landschaft durch ein Kraftwerksprojekt solcher<br />

Größenordnung lassen sich selbstverständlich nicht zur Gänze vermeiden, die Auswirkungen<br />

konnten jedoch durch eine Vielzahl an ausgeführten Schutz- <strong>und</strong> Ausgleichsmaßnahmen stark<br />

abgemin<strong>der</strong>t werden.<br />

Für die Planung <strong>und</strong> Errichtung zukünftiger Wasserkraftwerke kann die Abwicklung des Kraftwerks<br />

<strong>Kartell</strong> zu recht als Beispielprojekt dienen, sowohl was den Projektablauf, die interne<br />

Kommunikation <strong>und</strong> das Informationsservice als auch das landschafts- <strong>und</strong> umweltangepasste<br />

Bauen betrifft - großer Nutzen für die Bürger <strong>der</strong> Region bei gering gehaltenem Verbrauch an<br />

Naturressourcen.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Triebwasserweg<br />

Das Triebwasser wird dem Speicher <strong>Kartell</strong> im Einlaufbauwerk<br />

entnommen <strong>und</strong> durch ein 60 Meter<br />

langes Ortbetongerinne in den teilweise betonausgekleideten<br />

Druckstollen geleitet. Im vor<strong>der</strong>en Bereich des<br />

Druckstollens liegt die Apparatekammer.<br />

Der Druckstollen endet im Wasserschloss, einem 60<br />

Meter hohen Vertikalschacht, <strong>der</strong> die Fallleitung vom<br />

Druckstollen entkoppelt. Dadurch begrenzt es den<br />

Druckstoß <strong>und</strong> dämpft Druckschwankungen bei Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Durchfl ussmenge.<br />

Die anschließende Druckrohrleitung ist im ersten<br />

Abschnitt im Rohrstollen verlegt <strong>und</strong> in weiterer Folge<br />

mit mindestens einem Meter Überschüttung <strong>und</strong> teilweiser<br />

Betonummantelung erdverlegt.<br />

Tunnelbohrmaschine<br />

Triebwasserweg<br />

Druckstollen<br />

Bohrkopf<br />

Der 3.950 Meter lange Druckstollen wurde mit<br />

einer Tunnelbohrmaschine (kurz TBM) mit<br />

einem Durchmesser von 3,20 Meter in das<br />

Gebirge gefräst.<br />

Die TBM besteht aus dem Bohrkopf, dem<br />

Maschinenteil <strong>und</strong> dem Nachläufer, über den<br />

<strong>der</strong> Bohrkopf ver- <strong>und</strong> entsorgt wird <strong>und</strong> hat<br />

eine Länge von 200 Meter.<br />

Das vom Bohrkopf ausgebrochene Material<br />

wird über ein För<strong>der</strong>band auf die Kippwaggons<br />

verladen <strong>und</strong> mit Hilfe einer dieselbetriebenen<br />

Lok aus dem Stollen transportiert.<br />

Das Ausbruchsmaterial wurde zur Gänze im<br />

Damm eingebaut.<br />

Der Druckstollen verläuft bis zur Apparatekammer<br />

leicht fallend, dann leicht steigend.<br />

Somit ist die Entleerung des gesamten Stollens<br />

über die Apparatekammer möglich.


Von <strong>der</strong> Verwallseite wurde <strong>der</strong> Gegenvortrieb<br />

in konventioneller Weise (Sprengvortrieb)<br />

aufgefahren. Am 28. Juli 2004 konnte<br />

man nach nur acht-monatiger Bauzeit den<br />

Durchschlag feiern.<br />

Da sich das Gebirge im Großteil des Stollenverlaufs<br />

als dicht <strong>und</strong> kluftfrei erwies, beschränkte<br />

sich die Spritzbetonauskleidung auf die erosionsgefährdeten<br />

Störzonen.<br />

Die auftretenden Wasserzutritte wurden<br />

abgeschlaucht <strong>und</strong> wo notwendig mit Rückschlagventilen<br />

versehen.<br />

Montage Nachlauf TBM<br />

Wie im Tunnelbau üblich, haben auch <strong>der</strong> Druckstollen <strong>und</strong> die Kleinstollen eine Stollenpatin.<br />

Frau Inge Tschol, die Gattin unseres Bürgermeisters, erfüllte diese wichtige Funktion<br />

mit Freude <strong>und</strong> stand den Mineuren sowohl im Arbeitsalltag, als auch beim Taufen<br />

<strong>der</strong> Tunnelbohrmaschine <strong>und</strong> bei den Anschlag- <strong>und</strong> Durchschlagfeierlichkeiten zur Seite.<br />

Tunnelpatin Frau Inge Tschol<br />

mit BL Thomas Längle<br />

Triebwasserweg<br />

Durchschlag 28.07.2004


Apparatekammer<br />

Die Apparatekammer liegt am Tiefpunkt<br />

des Druckstollens in 105<br />

Meter Entfernung des Triebwassereinlaufes.<br />

Sie ist über das Betriebsgebäude<br />

<strong>und</strong> in weiterer Folge<br />

über den Kontrollgang <strong>und</strong> den<br />

Zugangsstollen zugänglich.<br />

In ihr befi nden sich die zwei Absperrklappen,<br />

die als notschlusstaugliche<br />

Drosselklappen ausgeführt<br />

sind. Im Störfall werden<br />

die Klappen durch Fallgewichte<br />

geschlossen. Geöffnet werden sie<br />

hydraulisch. Für jede Klappe ist<br />

eine separate Antriebs- <strong>und</strong> Steuereinheit<br />

vorhanden.<br />

Im Falle einer Störung in <strong>der</strong> elektrischen<br />

Auslösung erfolgt die<br />

Auslösung über eine Staupendel-<br />

Apparatekammer<br />

Absperrorgan zwischen Stauraum <strong>und</strong> Stollen<br />

einrichtung. Diese leitet, sobald die Fließgeschwindigkeit im Zwischenrohr den eingestellten<br />

Maximalwert überschreitet, den Schließvorgang ein. Weiters ist in <strong>der</strong> Apparatekammer eine Präzisionswaage<br />

zur Staupegelmessung sowie eine Umgehungsleitung <strong>der</strong> Drosselklappen eingebaut.<br />

Über die Umgehungsleitung kann <strong>der</strong> Druckstollen entleert beziehungsweise befüllt werden.<br />

Absperrklappen<br />

Triebwasserweg<br />

Staupendel


Druckrohrleitung<br />

Das Errichten einer Baustraße im Nahbereich<br />

<strong>der</strong> Rohrleitungstrasse erschien aufgr<strong>und</strong><br />

des steilen, unwegsamen Geländes<br />

als sehr schwierig <strong>und</strong> ökologisch bedenklich.<br />

Stattdessen entschied man sich, zwei<br />

Materialseilbahnen mit je 10 Tonnen Nutzlast<br />

<strong>und</strong> eine Personenseilbahn für 4 Personen<br />

zu errichten. Auch für den Gegenvortrieb<br />

des Druckstollens wurde sämtliches Material<br />

<strong>und</strong> Gerätschaft mit <strong>der</strong> Materialseilbahn<br />

transportiert.<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> schwierige Mittelteil <strong>der</strong> Trasse,<br />

an dem die Neigung bis zu 51 Grad beträgt<br />

for<strong>der</strong>te Mensch <strong>und</strong> Maschinen alles<br />

ab. In diesem Bereich ist die Druckrohrleitung<br />

den statischen Erfor<strong>der</strong>nissen entsprechend<br />

mit Festpunkten gesichert.<br />

Sowohl am Beginn <strong>der</strong> Rohrleitung im Rohrstollen<br />

als auch in <strong>der</strong>en Mitte bei Festpunkt<br />

3 wurde jeweils eine Einstiegsöffnung - ein<br />

sogenanntes Mannloch - für die Befahrung<br />

<strong>der</strong> Leitung eingebaut.<br />

Materialseilbahn<br />

Triebwasserweg<br />

Bauarbeiten Druckrohrleitung<br />

Die betonummantelte Stahlrohrleitung hat<br />

eine Länge von 950 Meter <strong>und</strong> ist in zwei<br />

Abschnitte unterteilt.<br />

Die oberen 570 Meter haben einen Durchmesser<br />

von 1000 mm bei einer Wandstärke<br />

von 13,5 mm, <strong>der</strong> untere Abschnitt einen<br />

Durchmesser von 900 mm<br />

bei 18,5 mm Wandstärke.<br />

Die einzelnen Rohre sind 14 Meter lang,<br />

8,5 Tonnen schwer <strong>und</strong> wurden<br />

vorort verschweißt.


Dank Gottes Segen stand das gesamte<br />

Bauvorhaben unter einem guten Stern.<br />

Während <strong>der</strong> gesamten Bauzeit ereigneten<br />

sich keine nennenswerten Unfälle im Baustellenbereich.<br />

An dieser Stelle sei an jene Personen gedacht,<br />

die auf <strong>der</strong> Baustelle arbeiteten <strong>und</strong><br />

außerhalb <strong>der</strong> berufl ichen Tätigkeit verunglückt<br />

<strong>und</strong> verstorben sind.<br />

Stollen Andrehfeier<br />

Dekan P. Erich Geir, Pfarrer Bruno Decristoforo<br />

Kaplan P. Leo Brueren v. Venlo<br />

Heilige Barbara<br />

mit Kreuz<br />

geschnitzt von Christoph Strolz<br />

aus St. Anton am Arlberg<br />

geboren am 29. April 1979<br />

Absolvent <strong>der</strong> Schnitzschule Elbigenalp<br />

Freischaffen<strong>der</strong> Künstler in Wien<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong><br />

Spatenstich <strong>Kartell</strong>boden<br />

Prälat Altabt Josef Maria Köll


Zur Geologie des Kraftwerkes <strong>Kartell</strong><br />

Das Kraftwerk <strong>Kartell</strong> liegt in geologischer<br />

Hinsicht in <strong>der</strong> Silvrettadecke, die aus<br />

alten kristallinen Gesteinen besteht; im Projektgebiet<br />

dominieren Schiefergneise <strong>und</strong><br />

Glimmerschiefer. Das Gebiet des Kraftwerkes<br />

<strong>Kartell</strong> erhielt durch die Vergletscherungen<br />

im Quartär im wesentlichen seine heutige<br />

Prägung, als die Gletscher die Täler tief<br />

ausschürften <strong>und</strong> ihre Moränen hinterließen.<br />

Nacheiszeitlich erfolgte die jüngere Ausformung<br />

durch die Erosion <strong>der</strong> Bäche <strong>und</strong> die<br />

Verwitterung <strong>der</strong> Talfl anken, also durch Vorgänge,<br />

die heute noch andauern.<br />

Das Becken des <strong>Kartell</strong>bodens ist durch die<br />

geringe Durchlässigkeit <strong>der</strong> kristallinen Gesteine<br />

sowie <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>moräne dicht <strong>und</strong> die<br />

Talfl anken sind stabil, sodass für den Bestand<br />

des Stausees beste Voraussetzungen vorliegen.<br />

Am Ausgang des <strong>Kartell</strong>bodens ließ <strong>der</strong><br />

Gletscher einen Felsriegel stehen, <strong>der</strong> den<br />

heutigen Stausee als natürliche Barriere<br />

abschließt, seit die verbleibende Engstelle mit<br />

dem Staudamm verschlossen ist. Nachdem<br />

die Felssohle im Bereich <strong>der</strong> Sperrenstelle<br />

unter mächtigen Moränen lag, war für den<br />

Anschluss des Dichtkernes des Dammes auf<br />

Fels ein recht tiefer Aushub erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Der Aushub des Kerngrabens brachte ein<br />

prächtiges R<strong>und</strong>höckerrelief <strong>der</strong> eisüberschliffenen<br />

Felsoberfl äche ans Tageslicht.<br />

Die Felssohle erwies sich für den Anschluss<br />

des Dichtkernes als so geeignet, dass nur<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong><br />

von Dr. R. Gerstner<br />

sehr wenige Korrekturen durch den Abtrag<br />

einzelner klüftiger Felskörper erfor<strong>der</strong>lich<br />

waren. Nur an <strong>der</strong> linken Flanke war ein umfangreicherer<br />

Felsabtrag notwendig, um die<br />

Felslinie auf eine für den Dammbau praktikable<br />

Neigung zurückzunehmen.<br />

Aushub des Kerngrabens<br />

Das Schüttgut für den Damm konnte zur Gänze<br />

aus dem Stauraum gewonnen werden,<br />

nachdem dort mit <strong>der</strong> Moräne das Material<br />

für den Dichtkern, mit den Bachschottern <strong>und</strong><br />

dem Hangschutt das Material für die Stützkörper<br />

sowie mit den ausreichend vorhandenen<br />

Steinen das Material für die wasserseitige<br />

Steinverkleidung vorhanden war. Die Abdichtung<br />

des Felsuntergr<strong>und</strong>es des Dammes erfolgte<br />

mit Dichtinjektionen, bei denen eine<br />

Zementsuspension eingepresst wurde, um<br />

die Klüfte im Fels abzudichten.


Druckstollen<br />

Der 3,8 km lange Druckstollen, <strong>der</strong> den Sulzberg<br />

<strong>und</strong> den Sulzferner unterfährt, wurde mit<br />

einer Tunnelbohrmaschine des Durchmessers<br />

3,2 m, vom <strong>Kartell</strong>boden aus startend<br />

<strong>und</strong> bis zum Wasserschlossbereich führend,<br />

im Fräsvortrieb aufgefahren.<br />

Der Stollen durchörterte hauptsächlich Schiefergneise<br />

<strong>und</strong> Glimmerschiefer bei großteils<br />

guten Gebirgsverhältnissen. Die Störungszonen<br />

konnten nur unter raschem Einbau <strong>der</strong><br />

Sicherung, aus Stahlringen <strong>und</strong> Spritzbeton<br />

bestehend, durchfahren werden. In einigen<br />

Stollenstrecken wurden immer wie<strong>der</strong> Bergwasserzutritte<br />

angetroffen.<br />

Während einige Stollenstrecken eine Auskleidung<br />

mit Spritzbeton unterschiedlicher Stärke<br />

erhielten, um im Betrieb dauerhaft stabil zu<br />

sein, war die Felsqualität langer Strecken so<br />

gut, dass <strong>der</strong> Stollen ohne Auskleidung bleiben<br />

konnte.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong><br />

Durch die gezielte sparsame Auskleidung<br />

konnte eine sehr wirtschaftliche Lösung<br />

gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Die Druckrohrleitung wurde zum Teil im<br />

Lockergestein sowie im Mittelteil fast durchgehend<br />

im anstehenden Fels verlegt.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung war die<br />

Überwindung <strong>der</strong> steilen Felsstufe im mittleren<br />

Hangbereich, für die ein größerer<br />

Felsabtrag unter sehr schwierigen Bedingungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich war.<br />

Druckrohrleitung<br />

Für den Bau des Kraftwerkes <strong>Kartell</strong> waren<br />

generell sehr günstige geologische Voraussetzungen<br />

gegeben, in manchen Bereichen<br />

mussten aber auch Schwierigkeiten gemeistert<br />

werden. Die Kontrollen des Bauwerkes<br />

beim ersten Aufstau des Speichers<br />

<strong>und</strong> in den ersten Betriebsmonaten des<br />

Kraftwerkes haben gezeigt, dass sich <strong>der</strong><br />

Staudamm wie die Anlagen <strong>der</strong> Triebwasserführung<br />

auch aus geologischer Sicht sehr<br />

zufriedenstellend verhalten.


Krafthaus <strong>und</strong> E-Technik<br />

Krafthaus<br />

Maschinenhalle<br />

Das Krafthaus <strong>Kartell</strong> ist am rechten Ufer im Bereich <strong>der</strong> Stauwurzel des Verwallsees auf einer<br />

Höhe von 1.485 Metern in Hangbauweise errichtet. Es besteht aus <strong>der</strong> Maschinenhalle mit<br />

Lagerräumen, dem Betriebsteil mit Warte <strong>und</strong> dem Transformatorengebäude.<br />

In <strong>der</strong> Maschinenhalle steht das Herzstück <strong>der</strong> Kraftwerksanlage: zwei Turbinen <strong>und</strong> die dazugehörenden<br />

Synchrongeneratoren. In <strong>der</strong> Warte ist die gesamte Steuerung <strong>und</strong> Überwachung<br />

<strong>der</strong> Maschinen untergebracht. Der Betrieb ist voll automatisiert <strong>und</strong> wird von <strong>der</strong> Kraftwerks- <strong>und</strong><br />

Netzleitstelle im Kraftwerk Rosanna ferngesteuert.<br />

Turbinengehäuse<br />

Laufrad<br />

Turbinenschacht<br />

Düsennadel<br />

Strahlablenker<br />

Querschnitt durch Turbine<br />

Kugelhahn<br />

Krafthaus<br />

Turbinen<br />

Sie sind als zweidüsige Peltonturbinen<br />

mit horizontaler Achse ausgeführt.<br />

Die Laufrä<strong>der</strong> haben einen Durchmesser<br />

von 1,20 Meter <strong>und</strong> laufen im Betrieb<br />

mit einer Drehzahl von 1.000 Umdrehungen<br />

pro Minute. Das Schluckvermögen<br />

bei Vollleistung beträgt 1.000 Liter pro<br />

Sek<strong>und</strong>e je Turbine. Der von <strong>der</strong> Düse<br />

austretende Wasserstrahl hat einen<br />

Durchmesser von 6,8 cm <strong>und</strong> eine<br />

Geschwindigkeit von ca. 400 km/h.<br />

Das abgearbeitete Wasser fl ießt durch<br />

den Turbinenschacht in den Verwallsee.


Turbine mit Kugelhahn<br />

Laufrad<br />

Generator - Trommelläufer mit Schwungrad<br />

Krafthaus<br />

Generatoren<br />

Im Generator wird die Bewegungsenergie<br />

vom Laufrad, das über eine starre Welle mit<br />

dem Trommelläufer des Generators verb<strong>und</strong>en<br />

ist, in elektrische <strong>Energie</strong> umgewandelt.<br />

Gelagert wird die Welle über zwei ölgekühlte<br />

Gleitlager.<br />

Das Lageröl wird vom abgearbeiteten Wasser<br />

im Turbinenschacht gekühlt.<br />

Die Generatorspannung beträgt 5.000 Volt mit<br />

einer Frequenz von 50 Hertz. Der erzeugte<br />

Drehstrom fl ießt über eine luftisolierte Schaltanlage<br />

zum Blocktransformator im Krafthaus.<br />

Daten:<br />

Nennscheinleistung 6.300 kVA<br />

Nennspannung + 10%<br />

Nennstrom<br />

5.250 Volt<br />

693 A<br />

Nennfrequenz 50 Hz<br />

Nenndrehzahl 1.000 min -1<br />

-<br />

Leistungsfaktor cos 0,8<br />

Gesamtgewicht 30.000 kg<br />

Generatorgehäuse - Stator


<strong>Energie</strong>ableitung<br />

Die beiden Blocktransformatoren wandeln die erzeugte Spannung auf 25.000 Volt um.<br />

Die Hochspannung wird über zwei erdverlegte Kabel durch das Verwalltal zur Trafostation<br />

Mooserkreuz geleitet. Von dort führen ebenfalls zwei Hochspannungskabel zur Kuppelstation<br />

Sonnenheim.<br />

In <strong>der</strong> Kuppelstation befi nden sich zwei neuerrichtete Regeltransformatoren, welche die Spannung<br />

wie<strong>der</strong> auf 5.000 Volt transformieren <strong>und</strong> die <strong>Energie</strong> lastgeregelt in das Netz <strong>der</strong> <strong>EWA</strong><br />

speisen <strong>und</strong> so unseren K<strong>und</strong>en eine immer gleichmäßige Spannung gewährleisten.<br />

Jene <strong>Energie</strong>, die nicht im eigenen Stromnetz verbraucht wird, fl ießt von <strong>der</strong> Kuppelstation<br />

Sonnenheim ins Landesnetz <strong>der</strong> TIWAG.<br />

Inselbetrieb <strong>und</strong> Schwarzstart<br />

Das Kraftwerk <strong>Kartell</strong> wurde voll inselbetriebs- <strong>und</strong> schwarzstartfähig ausgeführt. Geregelt wird<br />

dies von <strong>der</strong> übergeordneten Steuerung, die sich in <strong>der</strong> zentralen Warte befi ndet <strong>und</strong> mit <strong>der</strong><br />

Maschinensteuerung verb<strong>und</strong>en ist. Bei einem Ausfall des Landesnetzes (TIWAG) ist das KW<br />

<strong>Kartell</strong> in <strong>der</strong> Lage, unseren gesamten Ort als „Insel“ zu versorgen. Über ein Lastmanagement<br />

errechnet die Steuerung den Verbrauch in unserem Netz, <strong>und</strong> auftretende Frequenzschwankungen<br />

werden von den Turbinen im Kraftwerk <strong>Kartell</strong> ausgeregelt.<br />

Bei einem landesweiten „Blackout“ ist das Kraftwerk <strong>Kartell</strong> in <strong>der</strong> Lage, unser Ortsnetz<br />

selbständig aufzubauen (Schwarzstart). Dies funktioniert über eine eingebaute Düsenvoröffnung<br />

<strong>der</strong> beiden Maschinen. Zurzeit ist in Tirol die <strong>EWA</strong> neben <strong>der</strong> TIWAG <strong>der</strong> einzige Netzbetreiber,<br />

<strong>der</strong> einen Netzaufbau in dieser Art autark bewältigt. Für eine Tourismusgemeinde wie St. Anton<br />

ist dies im Falle von <strong>Energie</strong>engpässen von höchster Bedeutung.<br />

Netzentkupplung<br />

UST Mooserkreuz<br />

Wirkleistungsübergabereg. TIWAG:<br />

Mooserkreuz<br />

ein<br />

Netzentkupplung:<br />

P soll +2,00 MW<br />

Netzentkupplung<br />

in den Kraftwerken<br />

Mooserkreuz<br />

aus<br />

Blindleistungsübergabereg. TIWAG:<br />

Mooserkreuz<br />

ein<br />

Mooserkreuz<br />

aus<br />

cos phi soll: +0,90<br />

Bedienung Leitsystem<br />

TIWAG TIWAG<br />

+0,00 MW*<br />

+0,00 MVar*<br />

UST Mooserkreuz UST Sonnenheim<br />

P err.: *** MW<br />

Q err.: *** MVar<br />

+0,00 MW*<br />

+0,00 MVar*<br />

P err.: *** MW<br />

Q err.: *** MVar<br />

+0,00 MW*<br />

+0,00 MVar*<br />

+0,00 MW*<br />

+0,00 MVar*<br />

+0,06 MW*<br />

+0,54 MVar*<br />

+0,00 MW*<br />

+0,00 MVar*<br />

KW <strong>Kartell</strong> M1 KW <strong>Kartell</strong> M2 KW Moosbach M1 KW Moosbach M2 KW Rosanna<br />

Krafthaus<br />

Netzentkupplung<br />

UST Sonnenheim<br />

+0,00 MW*<br />

+0,00 MVar*<br />

Netzentkupplung:<br />

Netzentkupplung<br />

in den Kraftwerken<br />

Netzentkupplung in allen Kraftwerken<br />

Wirkleistungsübergabereg. TIWAG:<br />

Sonnenheim<br />

ein<br />

Sonnenheim<br />

aus<br />

P soll +2,50 MW<br />

Blindleistungsübergabereg. TIWAG:<br />

Sonnenheim<br />

ein<br />

Sonnenheim<br />

aus<br />

cos phi soll: +0,89


Netz- <strong>und</strong> Kraftwerkssteuerung<br />

Die zentrale Netzleitstelle befi ndet sich in <strong>der</strong><br />

Warte des Kraftwerkes Rosanna. Von dort<br />

werden sämtliche Daten aller Steuerungen<br />

verwaltet. Über einen red<strong>und</strong>ant ausgeführten<br />

Server werden ca. 20.000 Meldungen<br />

beziehungsweise Befehle dargestellt.<br />

Bei Ausfall eines Servers wird automatisch<br />

<strong>der</strong> zweite Server, <strong>der</strong> sich im Krafthaus<br />

<strong>Kartell</strong> befi ndet, aufgeschaltet. Somit kann<br />

<strong>der</strong> komplette Netzbetrieb auch von <strong>der</strong><br />

Warte im Krafthaus <strong>Kartell</strong> bedient werden.<br />

Die Verbindungen <strong>der</strong> einzelnen Steuerun-<br />

Schaltzentrale KW <strong>Kartell</strong><br />

gen wurden über Lichtwellenleiter-Kabel<br />

realisiert <strong>und</strong> als Ringnetz aufgebaut, wodurch höchste Ausfallssicherheit gewährleistet ist.<br />

Von <strong>der</strong> Kraftwerks- <strong>und</strong> Netzleitstelle aus kann auf alle Steuerungen des Kraftwerkes <strong>Kartell</strong><br />

(Dammbereich, Wasserschloss, Krafthaus <strong>Kartell</strong>) sowie <strong>der</strong> Kuppelstationen Mooserkreuz<br />

<strong>und</strong> Sonnenheim zugegriffen werden.<br />

Sämtliche für den Betrieb notwendigen Daten <strong>und</strong> Überwachungen werden über die Leitsystemsoftware<br />

dargestellt. Zusätzlich wurde ein Videoüberwachungssystem installiert.<br />

Maschine 1<br />

Befehle Übersicht<br />

Durchfl uss gesamt 0,005m 3 /s<br />

Messwerte<br />

Sollwerte<br />

Automatik<br />

5 KV<br />

400 V<br />

Maschinensteuerung<br />

Krafthaus<br />

Maschine 2<br />

Befehle Übersicht<br />

Messwerte<br />

Sollwerte<br />

Automatik<br />

5 KV<br />

400 V


Gemälde „<strong>Kartell</strong>see“ in <strong>der</strong> Maschinenhalle<br />

Kurt Strauß<br />

geb. am 11.2.1939<br />

Malermeister mit eigenem Betrieb in St. Anton<br />

seit Jugend Hobbykünstler<br />

Ausstellungen im KH Zams, Galerie Mansarde,<br />

Raiba St. Anton, Café Tom Dooley, AK Landeck


Bedeutung für Unterlieger<br />

Kraftwerk Rosanna<br />

Das abgearbeitete Wasser vom<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong> fl ießt direkt in<br />

den Verwallsee, <strong>der</strong> als Speicher<br />

für das Kraftwerk Rosanna dient.<br />

Durch das erweiterte Wasserdargebot<br />

wird die <strong>Energie</strong>erzeugung<br />

des Kraftwerkes Rosanna wesentlich<br />

gesteigert.<br />

Weiters dient <strong>der</strong> Speicher Verwall<br />

als Ausgleich für das abgearbeitete<br />

Wasser <strong>und</strong> garantiert eine<br />

gleichmäßige Wasserführung <strong>der</strong><br />

Rosanna.<br />

Beschneiung<br />

Durch das Kraftwerk <strong>Kartell</strong> wird<br />

die Abfl ussmenge <strong>der</strong> Rosanna von<br />

Dezember bis März verdoppelt.<br />

Dadurch konnte die Wasserentnahme<br />

aus <strong>der</strong> Rosanna für die<br />

Beschneiung <strong>der</strong> Schipisten erhöht<br />

werden. Dies bedeutet für<br />

die Beschneiungsanlage eine<br />

hohe Wertschöpfung, eine große<br />

Investitionsersparnis <strong>und</strong> somit<br />

eine Qualitätssteigerung für das<br />

Schigebiet <strong>und</strong> die gesamte Tourismusregion.<br />

Hochwasser<br />

Mio. m³<br />

Monatliche Abflussmenge Rosanna<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

5,00<br />

3,08<br />

4,25<br />

ohne KW <strong>Kartell</strong><br />

Erhöhung durch KW <strong>Kartell</strong><br />

2,38<br />

3,75<br />

1,84<br />

4,80<br />

Dezember Jänner Februar März<br />

Zur Verringerung <strong>der</strong> Hochwassergefahr wird im Speicher <strong>Kartell</strong> während <strong>der</strong> Sommermonate<br />

ein Freibord von mindestens drei Meter gehalten. Dadurch können bei Hochwassergefahr eine<br />

Million Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong><br />

2,52


<strong>Energie</strong>wirtschaft<br />

Gesamter <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

Gemeindegebiet St. Anton 2005<br />

110 Mio. kWh<br />

(ohne ÖBB <strong>und</strong> Straßentunnel)<br />

elektrische <strong>Energie</strong><br />

ca. 45 Mio. kWh<br />

Holz, Kohle <strong>und</strong> Sonstige<br />

ca. 5 Mio. kWh<br />

Erdölprodukte<br />

ca. 60 Mio. kWh<br />

Umrechnungsfaktor: 7 kWh = 1 Liter Öl<br />

Jahreserzeugung<br />

<strong>der</strong> <strong>EWA</strong>-Kraftwerksanlagen<br />

ca. 55 Mio. kWh<br />

KW Moosbach<br />

ca. 7 Mio. kWh<br />

KW <strong>Kartell</strong><br />

ca. 33 Mio. kWh<br />

KW Rosanna<br />

ca. 15 Mio. kWh<br />

Mit <strong>der</strong> Zielsetzung einer möglichst hohen<br />

Unabhängigkeit von <strong>Energie</strong>importen ist<br />

zur Abdeckung des gesamten <strong>Energie</strong>bedarfes<br />

in <strong>der</strong> Fremdenverkehrsgemeinde St. Anton<br />

folgen<strong>der</strong> <strong>Energie</strong>einsatz notwendig:<br />

• rationelle, sparsame <strong>und</strong> effi ziente<br />

<strong>Energie</strong>anwendung<br />

• Nutzung alternativer <strong>Energie</strong>träger<br />

• Nutzung von Biomasse<br />

• weitere Nutzung <strong>der</strong> Wasserkraft<br />

Ökostromlieferung<br />

ins Landesnetz<br />

ca. 25 Mio. kWh<br />

Erzeugungsverwertung<br />

Lieferung ins<br />

Eigennetz = Verbrauch<br />

St. Anton<br />

ca. 30 Mio. kWh<br />

Während <strong>der</strong> Wintersaison deckt die erzeugte <strong>Energie</strong>menge <strong>der</strong> eigenen Kraftwerke den gesamten<br />

Bedarf an elektrischer <strong>Energie</strong> in unserem Versorgungsbereich.<br />

Von Mai bis November wird die anfallende Mehrproduktion <strong>der</strong> erzeugten <strong>Energie</strong> als Ökostrom<br />

ins Landesnetz eingespeist.<br />

Mit dem erzielten Erlös des Kraftwerkes <strong>Kartell</strong> ist die Finanzierung des Projekts gesichert.<br />

Wirtschaftlicher <strong>Energie</strong>einsatz durch Optimierung <strong>der</strong><br />

Erzeugungs-, Netz- <strong>und</strong> Verbraucheranlagen<br />

<strong>EWA</strong>


Bericht aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> obersten Wasserrechtsbehörde <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> bestellten Sachverständigen für Geologie, Wasserbau- <strong>und</strong><br />

Dammbautechnik sowie Statik <strong>und</strong> Maschinenbau<br />

von MR. Dr. H. Wienerroither, MR. DI. H. Czerny,<br />

emer. Univ. Prof. Dr. E.H. Weiss, Univ. Prof. DI. Dr. P. Tschernutter,<br />

Prof. DI. Dr. H. Schedelberger<br />

Die Planung des Staudammes, Stollens<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Druckrohrleitung geht<br />

von umfassenden Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Vorerk<strong>und</strong>ung<br />

<strong>und</strong> dem bestmöglichen<br />

Einsatz von Erfahrungen aus. Während<br />

<strong>der</strong> Bauausführung kommen häufi g<br />

neue Erkenntnisse <strong>und</strong> Einblicke in die<br />

oft sehr komplexen Randbedingungen<br />

hinzu, die eine Anpassung an geän<strong>der</strong>te<br />

Voraussetzungen erfor<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

die Schwerpunkte für die begleitende<br />

Betreuung bedingen. Somit war durch<br />

die Sachverständigen im Auftrag des<br />

Sachverständige <strong>und</strong> Bauverantwortliche<br />

B<strong>und</strong>esministeriums für Land- <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft neben einer Betreuung <strong>der</strong> Kraftwerksbaustelle<br />

gemäß Bescheid <strong>und</strong> Genehmigungsprojekt auch eine „beratende Aufgabe“ für erfor<strong>der</strong>liche<br />

Anpassungen <strong>und</strong> örtlich vorgef<strong>und</strong>ene Verhältnisse zu erfüllen.<br />

Dazu war Flexibilität bei den Optimierungen aus technischer <strong>und</strong> wirtschaftlicher Sicht <strong>der</strong> Bauabläufe,<br />

Baumethoden sowie teilweise <strong>der</strong> Konstruktionen ebenso erfor<strong>der</strong>lich, wie die zahlreichen<br />

Sachverständigenbesprechungen <strong>und</strong> Diskussionen mit dem Bauherrn, den Planern <strong>und</strong> den<br />

ausführenden Unternehmen.<br />

Solche Anpassungen betrafen beispielsweise für den Damm die Verdichtung <strong>der</strong> Injektionsmaßnahmen<br />

auf <strong>der</strong> linken Seite auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> starken Klüftung bis zu einer Tiefe von etwa 20 m<br />

<strong>und</strong> dem angetroffenen Bergwasser, eine leichte Verdrehung <strong>der</strong> Dammachse, die Zonierung des<br />

Dammes zufolge <strong>der</strong> im Stauraum verfügbaren Schüttmaterialien, die Schüttmaterialaufbereitung<br />

<strong>und</strong> Vergütung des zentralen Dichtkernes sowie teilweise die Einbautechnik <strong>der</strong> Materialien <strong>und</strong><br />

die Ausführung des Kontrollganges in Fertigteilen auf Wunsch des bauausführenden Unternehmens.<br />

Weiters ergab sich eine Optimierungsmöglichkeit für die Hochwasserentlastungsanlage,<br />

den Ableitungsstollen <strong>und</strong> die Ablaufrinne.<br />

Die Maßnahmen <strong>und</strong> Anpassungen haben sich im Zuge des ersten Vollstaues als äußerst sinnvoll<br />

durch einen minimalen Sickerwasseranfall <strong>und</strong> äußerst geringe Dammverformungen erwiesen<br />

<strong>und</strong> bestätigten ein ausgezeichnetes Verhalten des Dammes sowie des Untergr<strong>und</strong>es.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Der Triebwasserstollen ist zum überwiegenden Teil unausgekleidet, lediglich einige Streckenabschnitte<br />

mit Gebirgsaufl ockerungen, Störungseinfl üssen <strong>und</strong> erhöhten Bergwasserzutritten<br />

verlangten Ankersicherungen <strong>und</strong> Spritzbetonauskleidungen. Der Wasserschlossschacht wurde<br />

in einem verbandsfesten Glimmerschieferabschnitt errichtet, so dass insgesamt die Hohlraumbauten<br />

<strong>der</strong> Triebwasserführung sehr sicher in den Gneisen <strong>und</strong> Glimmerschiefern einbinden.<br />

Die Druckrohrleitung verläuft bis zum Fixpunkt 3 in einem ausgeglichenen Geländeprofi l, <strong>der</strong><br />

Rohrgraben durchörtert drei kleinere Felsschwellen, Hangschutt <strong>und</strong> Moränenmaterial.<br />

Die felsige Wandstufe unter dem genannten Fixpunkt wurde durch das Aussprengen einer ausreichend<br />

breiten <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Fallrichtung gut ausgeglichenen Kerbe überw<strong>und</strong>en. Damit entfi el<br />

<strong>der</strong> ursprünglich vorgesehene Schrägschacht, <strong>der</strong> konstruktiv nachteilig zu bewerten war. In <strong>der</strong><br />

ausgesprengten Kerbe wurden die Druckrohrleitung <strong>und</strong> die Felswände mit Betonscheiben <strong>und</strong><br />

Hinterfüllungen ausreichend gesichert.<br />

Für die Druckleitung wurde nach längeren Diskussionen eine Stahlrohrleitung mit Zementauskleidung<br />

<strong>und</strong> einer beson<strong>der</strong>en Schweißtechnik gewählt. Das statische Konzept wurde<br />

zugunsten einer geschlossenen Rohrleitung ohne Dilatation abgeän<strong>der</strong>t, bei dem in steileren<br />

Abschnitten die Kräfte über drei verankerte Streckenfestpunkte <strong>und</strong> einen Festpunkt vor dem<br />

Krafthaus abgeleitet werden.<br />

In <strong>der</strong> Apparatekammer <strong>und</strong> im Krafthaus<br />

wurden dem Stand <strong>der</strong> Technik<br />

entsprechende hochwertige Absperrorgane<br />

mit Sicherheitseinrichtungen installiert<br />

<strong>und</strong> die Ausrüstung des Kraftwerkes<br />

mit zwei Turbinensätzen<br />

ermöglicht eine optimale Anpassung<br />

an die Betriebserfor<strong>der</strong>nisse <strong>und</strong> das<br />

Wasserdargebot.<br />

Für den sicheren Betrieb <strong>und</strong> die Überwachung<br />

<strong>der</strong> Anlage stehen zahlreiche<br />

Mess- <strong>und</strong> Beobachtungseinrichtungen<br />

ebenso zur Verfügung wie eine behördlich<br />

genehmigte Betriebs- <strong>und</strong> Überwachungsordnung.<br />

Damm Wasserseite<br />

Aus behördlicher Sicht kann dem Errichter <strong>und</strong> Betreiber <strong>der</strong> Anlage zu seinem unternehmerischen<br />

Weitblick sowie <strong>der</strong> Ausnutzung <strong>der</strong> Wasserkraftressourcen <strong>und</strong> dem gelungenen Kraftwerk<br />

beson<strong>der</strong>s gratuliert werden <strong>und</strong> GF Jakob Klimmer gilt <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Respekt für den<br />

„unermüdlichen Einsatz“ <strong>und</strong> seine „tirolerische Willensstärke“.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Planung<br />

Unter <strong>der</strong> Verantwortung als Generalplaner<br />

wurde von „BHM Ingenieure“ ein Team von<br />

eigenen Fachingenieuren <strong>und</strong> Planungspartnern<br />

geführt. Höchste Standards waren die Vorgabe für die Realisierung des Projekts.<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> Behördenverfahren wurde das Projekt im Detail weiter optimiert.<br />

Für alle Hauptbauwerke wie den Naturdamm, den Stollen, die Druckrohrleitung <strong>und</strong> das Krafthaus<br />

haben „BHM Ingenieure“ wirtschaftliche Lösungen gef<strong>und</strong>en.<br />

Ein herzliches Dankeschön gilt auch DI Guntram Innerhofer, den Illwerken <strong>und</strong> den SAG Solutions.<br />

Von <strong>der</strong> <strong>EWA</strong> St. Anton wurde ein außergewöhnlich positives Arbeitsklima geschaffen, das<br />

in Verbindung mit höchstem Engagement aller Projektbeteiligten zum großen Erfolg dieses<br />

Vorzeigeprojekts beitrug.<br />

Verantwortliche bei BHM Ingenieure:<br />

DI Franz Abel Dr. Ingomar Flögl<br />

Son<strong>der</strong>planer im Auftrag <strong>der</strong> BHM<br />

Ing. Helmut Auer (SAG <strong>Energie</strong>technik) Maschinenbau<br />

Ing. Bernhard Kriebernig (SAG <strong>Energie</strong>technik) Druckrohrleitung<br />

Ing. Werner Machazek E-Technik<br />

DI Eberhard Kirchner<br />

ÖBA - Hauptverantwortliche <strong>der</strong> Örtlichen Bauaufsicht<br />

Ing. Heinz An<strong>der</strong>gassen (Bernard Ingenieure) Baumanagement, Bauabrechnung<br />

DI Eberhard Kirchner (BHM-Ingenieure) Damm<br />

Ing. Harry Schatz (Verb<strong>und</strong>plan) Stollen<br />

Ing. Kurt David (SAG <strong>Energie</strong>technik) Druckrohrleitung, Krafthaus<br />

Baugeologie<br />

Dr. Hermann Loacker Einreichprojekt 1996-98<br />

Dr. Reinhold Gerstner Ausführung<br />

Mag. Bernhard Winklehner Baugeolog. Dokumentation<br />

Projektteam Ökologie<br />

DI Siegfried Ploner Joseph Franzoi<br />

Dr. Roland Stern Dr. Peter Schmid<br />

DI Brigitte Kurz Dr. Araya Schmid<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Bauberatung<br />

Von <strong>der</strong> Wasserrechtsbehörde wurde empfohlen, ein Mitglied <strong>der</strong> Talsperrenkommission aus<br />

dem Bereich Damm- <strong>und</strong> Stollenbau als Berater für die Umsetzung dieses umfangreichen<br />

Projektes einzusetzen.<br />

Mit DI Guntram Innerhofer konnte ein Bauberater mit hoher Fachlichkeit <strong>und</strong> großer Erfahrung<br />

beauftragt werden. Er war von 1953 bis 1990 zuerst als Bauleiter, dann als Leiter <strong>der</strong> bautechnischen<br />

Hauptabteilung bei den Vorarlberger Illwerken tätig. Weiters ist Herr Innerhofer als Talsperrenkommissionsmitglied<br />

bei verschiedenen Damm- <strong>und</strong> Kraftwerksbauten Son<strong>der</strong>sachverständiger.<br />

Bauberatertätigkeiten von Herrn Innerhofer:<br />

• Vertretung des Projekts vor <strong>der</strong> Staubeckenkommission<br />

• Optimierung <strong>und</strong> Überarbeitung aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> mittlerweile vorliegenden Unterlagen<br />

(Dammgestaltung in Bogenform, Verschiebung des Dammes zur Luftseite,<br />

Hochwasserentlastung, Gr<strong>und</strong>ablass, Triebwasserweg)<br />

Diese Überarbeitungen brachten eine höhere Sicherheit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

• Erstellung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für den Baubeschluss im Gemein<strong>der</strong>at<br />

• Detailkonzept für die Ausschreibung Damm <strong>und</strong> Stollen<br />

gemeinsam mit Ing. Reinhard Schweiger<br />

• Materialuntersuchungen auf Eignung für den Dammbau<br />

• Dammbauüberwachung <strong>und</strong> Abklärung mit den Behörden<br />

Leistungen <strong>EWA</strong><br />

• Abwicklung des Genehmigungs- <strong>und</strong> Behördenverfahren in Zusammenarbeit mit den Planern<br />

• Baukoordinierung, Terminüberwachung <strong>und</strong> Bauleitungen<br />

• Planung <strong>und</strong> Ausführung <strong>der</strong> Haustechnik, Elektroinstallationen, Beleuchtung, Telefon,<br />

Videoüberwachung, Brandschutz<br />

• Konzeptplanung für E-Technik <strong>und</strong> Turbinen<br />

• Planung <strong>und</strong> Bauüberwachung <strong>der</strong> <strong>Energie</strong>ableitung <strong>und</strong> Netztechnik<br />

• Mitarbeit bei den Abnahmen, Montagen <strong>und</strong> Inbetriebsetzungen<br />

• Materialprüfung <strong>und</strong> Datenaufbereitung für Dammbau <strong>und</strong> -überwachung<br />

• Mitarbeit bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Betriebsvorschrift <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kollaudierungsunterlagen<br />

Ein beson<strong>der</strong>er Dank gilt dem Planungsteam, <strong>der</strong> ÖBA,<br />

Herrn DI Guntram Innerhofer sowie dem <strong>EWA</strong>-Team<br />

für die umsichtige <strong>und</strong> verantwortungsvolle Projektumsetzung.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Behörden <strong>und</strong> Institutionen<br />

BM für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />

MR Dr. Herbert Wienerroither Verhandlungsleiter<br />

MR DI Helmut Czerny ASV für Wasserbau<br />

MR DI Franz König ASV für Wasserbau - Einreichprojekt<br />

Univ. Prof. DI Dr. Peter Tschernutter SSV für Dammbau <strong>und</strong> Statik<br />

Emer. Univ. Prof. Dr. Ernst Weiss SSV für Geologie<br />

DI Dr. Josef Schedelberger SSV für Maschinenbau<br />

Prof. DI Herbert Schild SSV für Elektrotechnik<br />

HR Dr. Albert Jagsch ASV Fischerei<br />

DI Reinhold Godina ASV Hydrographie<br />

Dr. Peter Weilgony ASV Gewässerökologie<br />

Rat DI Christian Weber WLV Sektion Tirol<br />

DI Thomas Huber WLV Sektion Tirol<br />

Amt <strong>der</strong> Tiroler Landesregierung<br />

Dr. Martin Dolp Abteilung Umweltschutz<br />

Mag. Johannes Kostenzer Abteilung Umweltschutz<br />

Mag. Reinhard Lentner Abteilung Umweltschutz<br />

HR Dr. Georg Zingerle Abteilung Wasser- <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>recht<br />

HR DI Hubert Steiner Abteilung Wasserwirtschaft<br />

OR Dr. Peter Za<strong>der</strong>er Abteilung Wasserwirtschaft<br />

DI Reinhold Benesch Abteilung Wasserwirtschaft<br />

OR DI Bernhard Knofl ach Wasserwirtschaftliches Planungsorgan<br />

DI Sigbert Riccabona Landesumweltanwalt<br />

HR DI Robert Monds Abteilung <strong>Energie</strong>wirtschaft<br />

Dr. Johann Heim Landeslandwirtschaftskammer<br />

Bezirkshauptmannschaft Landeck<br />

DI Peter Hauser Bezirksforstinspektion<br />

Behördliche Bauaufsicht<br />

DI Dr. Jörg Henzinger Wasserbautechnische Bauaufsicht<br />

DI Wolfgang Schütz Ökologische Bauaufsicht<br />

Materialprüfanstalten<br />

TVFA TU Wien HTL Rankweil<br />

Universität Innsbruck TÜV Dr. Hintaye (DRL)<br />

Talsperrenverantwortlicher DI Dr. Oswald Neuner<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Rechte<br />

Gr<strong>und</strong>eigentümer <strong>und</strong> Nutzungsberechtigte<br />

2/3 Gerichtsalpen Gewalthaber Paul Ruetz<br />

Alpe Rossfall Obmann Herbert Wolf<br />

Alpe Verwall - Tanun Obmann Josef Beer<br />

Alpe Tritsch Obmann Horst Ladner<br />

Agrargemeinschaft St. Anton Obmann Horst Ladner<br />

Moostalwegegemeinschaft Obmann Jakob Klimmer<br />

Österreichische B<strong>und</strong>esforste AG Dr. Otto Glaser<br />

Kraftwerk Wiesberg Donau - Chemie<br />

Kraftwerk Sägewerk Strengen Arnold Zangerl<br />

Kraftwerk Flirsch Albert Tschi<strong>der</strong>er<br />

Kraftwerk Sägewerk Falch Ernst Falch<br />

Gr<strong>und</strong>entschädigungsverträge<br />

Gutachter HR DI Dr. Richard Wohlfarter †<br />

Notar Dr. Günter Milewski<br />

Wir danken den Behörden, Institutionen, Gr<strong>und</strong>eigentümern <strong>und</strong><br />

Nutzungsberechtigten für die konstruktive Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Zustimmung zu den Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Nutzungsverträgen.<br />

Baukosten<br />

Allgemein 3.400.000,-<br />

Druckstollen 9.500.000,-<br />

Damm 8.200.000,-<br />

Druckrohrleitung 3.500.000,-<br />

Krafthaus 1.600.000,-<br />

E-Technik <strong>und</strong> Maschinen 5.300.000,-<br />

Summe Baukosten (ohne Eigenleistungen) € 31.500.000,-<br />

Finanzierung<br />

Finanzierungspartner Kommunalkredit<br />

Finanziert wurde das Kraftwerk von <strong>der</strong> Kommunalkredit<br />

Austria. Die Spezialisten für Infrastrukturfi nanzierungen<br />

haben mit ihrem Know-how wesentlich zur Realisierung<br />

des Projekts beigetragen.<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Ausführende Firmen<br />

ARGE Stollen <strong>Kartell</strong> (Alpine Mayre<strong>der</strong> & Jäger Bau)<br />

Baulos 1: Konventionelle Stollen im Dammbereich <strong>und</strong> Einlaufbauwerke<br />

Baulos 3: Triebwasserstollen <strong>und</strong> Wasserschloss<br />

Rhomberg Bau <strong>und</strong> Zech Kies<br />

Baulos 2: Damm mit Kontrollgang <strong>und</strong> Betriebsgebäude<br />

Swietelsky Bau<br />

Baulos 4: Druckrohrleitung<br />

ARGE Krafthaus <strong>Kartell</strong> (STRABAG & Alpine Mayre<strong>der</strong>)<br />

Baulos 5: Krafthaus <strong>Kartell</strong><br />

Siemens AG Österreich, A&D NL Innsbruck<br />

<strong>Energie</strong>ableitung, Leit- <strong>und</strong> Fernwirksystem, übergeordnete Kraftwerkssteuerung<br />

VOITH Siemens Hydro Power<br />

Turbinen <strong>und</strong> Absperrorgane<br />

VA TECH ELIN EBG<br />

Kraftwerkssteuerung <strong>und</strong> Trafo<br />

VA TECH HYDRO ESCHER WYSS<br />

Absperrklappen, Stahlwasserbau Apparatekammer, Generatoren<br />

Künz Hans<br />

Gr<strong>und</strong>ablass, Panzertüre, Einlaufrechen<br />

AMRO Industrieanlagen<br />

Druckrohrleitung<br />

Wir danken den ausführenden Firmen, Professionisten <strong>und</strong><br />

Subunternehmen mit ihren Mitarbeitern für die fachliche <strong>und</strong><br />

termingerechte Ausführung <strong>der</strong> beauftragten Arbeiten!<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


Professionisten <strong>und</strong> Dienstleister<br />

3P Messtechnik Messtechnik<br />

ARS Alarm & Raumschutz Fernsehüberwachung<br />

AVT Vermessung Fotogrammetrische Unterlagen<br />

Baldauf Fliesen Bodenlegarbeiten<br />

Bartl Schlosserei Schlosserarbeiten, Türen<br />

Bouvier Franz Installationen Sanitär- <strong>und</strong> Lüftungsinstallationen<br />

Demag & Cranes Krananlagen<br />

ECKO Alukonstruktionen Fenster<br />

Falch August Erdbau<br />

Falch Erwin, Transporte Transporte<br />

Felbermayr Bau Injektionen, Felssicherungen<br />

Geisler Jakob Erdbau<br />

Glötzl Baumesstechnik Messtechnik<br />

Grissemann Gottlieb, Erdbewegungen Wegbau<br />

Gruber Josef, Metalltechnik Schlosserarbeiten<br />

Hafele Bruno, Tischlerei Tischlerarbeiten<br />

Hitthaller + Trixl Bau Kabelverlegungen<br />

Jochum Andreas Seilbahntransporte Material- <strong>und</strong> Personenseilbahn<br />

K.E.M. Montage LWL-Verbindungen<br />

Lackinger Gerhard, Ingenieurbüro Vermessung<br />

Maler Gabl Malerarbeiten<br />

Maschinenring Service Tirol Begrünung <strong>und</strong> Wegerhaltung<br />

Peiniger Maler- <strong>und</strong> Anstricharbeiten Bodenversiegelung<br />

Plankel Bohrungen Aufschlussbohrungen<br />

Raiffeisen & Steinmayr Tirol Consult Versicherungen<br />

Rittmayr Messtechnik<br />

Scheier Begrünungstechnik Begrünungen<br />

Schretter & Cie Transporte<br />

Siegl Erdbau Erdbau<br />

Streng Bau Transporte<br />

Süd Chemie Bentonitlieferung<br />

Thurner Bau Hochwasserüberlauf <strong>und</strong> Betonarbeiten<br />

Thurner Bau Zimmerei Zimmermannsarbeiten<br />

Vermessung Strolz Walter Vermessung<br />

Walser Dachdeckerei Fassade Krafthaus<br />

Wucher Helicopter Transporte<br />

Kraftwerk <strong>Kartell</strong>


<strong>EWA</strong> - Übersicht über die Gesellschaft<br />

Gesetzliche Organe<br />

Gesellschafter: Gemeinde St. Anton am Arlberg als Alleineigentümer:<br />

Bürgermeister - Generalversammlung - Gemein<strong>der</strong>at<br />

Verwaltungsrat: VR-Vorsitzen<strong>der</strong> GV Tschol Franz, VR-V-Stv. GR Strolz Richard,<br />

Bgm. Tschol Rudolf, GR Falch Roman, GV Klimmer Anton,<br />

GR Strolz Hermann, GR Sattler Raim<strong>und</strong><br />

Geschäftsführer: Jakob Klimmer<br />

Bürgermeister - Generalversammlung - Gemein<strong>der</strong>at<br />

Verwaltungsrat<br />

Geschäftsleitung<br />

Verwaltungsorganisation<br />

Versorgung Bau - Entsorgung Dienstleistungen<br />

Stromversorgung Kanal Handel<br />

Fernwärme Wertstoffhof Installationen<br />

Wasserversorgung Bauhof K<strong>und</strong>endienst<br />

<strong>Energie</strong>- (EBS), Abfall- (ABS) <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enberatung (KB)<br />

<strong>EWA</strong>


<strong>EWA</strong><br />

VERSORGUNG • BAU - ENTSORGUNG • DIENSTLEISTUNGEN<br />

UMWELTBEWUSSTES ENGAGEMENT<br />

FÜR UNSERE FREMDENVERKEHRSGEMEINDE


Strom aus<br />

Wasserkraft<br />

...umweltfre<strong>und</strong>liche,<br />

erneuerbare <strong>Energie</strong>

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