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Goldhaubenzeitung 2010/3 - Goldhauben.net

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die gOldhaube 03/<strong>2010</strong><br />

und weil die Frage, ob und warum man tatsächlich zusam-<br />

men bleibt, auch eine Frage der Verhandlung ist. nicht in ei-<br />

nem kaufmännischen sinne, aber doch in der abklärung der<br />

Frage, wie und wodurch bindung gestärkt werden kann.<br />

Die Verhandlungskünstlerin braucht es aber auch im Feld des<br />

beruflichen. Wenn Frauen gleichberechtigt sind und selbst<br />

ihre interessen vertreten, dann müssen und werden sie noch<br />

stärker lernen, zu verhandeln und den Kompromiss zu lie-<br />

ben. nicht 100 Prozent-Lösungen, sondern solche, mit denen<br />

möglichst viele beteiligte gut leben können, sind die Losung<br />

der Zukunft.<br />

3. Die rOLLe Der Frau aLs VerbanDeLunGsKÜnstLerin<br />

Wer sich wandelt und verhandelt, der muss auch noch in<br />

einem dritten bereich eine rolle gut lernen und spielen, und<br />

das ist drittens die rolle der Verbandelungskünstlerin.<br />

Verbandeln war früher nur auf Liebesbeziehungen hin ge-<br />

dacht und als Wort verwendet.<br />

gleichgesinnte oder solche, die bei einem<br />

Vorhaben nützlich sein könnten, werden<br />

wichtiger denn je.<br />

in einer beweglichen und veränderlichen Welt, wie ich sie<br />

skizziert habe, kommt es auch auf das Verbandeln an, auf das<br />

Knüpfen von beziehungen, auf sogenannte <strong>net</strong>zwerke. in hi-<br />

erarchischen systemen, also wenn alles von oben nach unten<br />

entschieden wird, wenn die einen anschaffen und die anderen<br />

folgen, haben beziehungen einen schlechten ruf. man nannte<br />

sie immer das „Vitamin b“ und meinte damit, dass jemand auf<br />

nicht redliche art und Weise zu einem Vorteil gekommen ist.<br />

in einer mobilen, wandelbaren Verhandlungswelt ist das an-<br />

ders. Da sind Kontakte das um und auf. Gleichgesinnte oder<br />

solche, die in einem Vorhaben mitmachen können, nützlich<br />

sein können, werden wichtiger denn je. Dafür muss man Zeit<br />

und energie aufwenden. Die Pflege der Kontakte im privaten<br />

bereich war immer sache der Frauen. Darin sind sie erfahrene<br />

<strong>net</strong>zwerkmanagerinnen. Wie würden sonst Familien funktionieren.<br />

nun müssen sie lernen, dass <strong>net</strong>zwerke im beruf, in<br />

der Politik, in den Glaubensgemeinschaften, ebenso gepflegt<br />

werden müssen, um wirksam und tragfähig zu sein. Die Verbandelungskünstlerin<br />

weiß, dass sie etwas geben muss, um<br />

von anderer seite etwas zu bekommen. sie ist sich bewusst,<br />

dass unser Gesellschaftssystem fließend ist. ich muss nicht<br />

von der Person, der ich etwas gegeben habe, auch etwas zurück<br />

bekommen. aber weil ich etwas gegeben habe, kann ich<br />

mich darauf verlassen, dass ich auch etwas zurück bekomme.<br />

so entsteht, im guten Fall, ein neues Vertrauen in sich selbst,<br />

in andere und in die Welt.<br />

WeLche rOLLe WirD Die Frau in Der ZuKÜnFtiGen<br />

GeseLLschaFt sPieLen?<br />

sie wird Verwandlungskünstlerin, Verhandlungskünstlerin<br />

und Verbandelungskünstlerin sein. Die rolle für die Frau<br />

wird es nicht mehr geben. und das ist gut so. Wir werden<br />

neu lernen, dass wir wichtig sind als mensch, und dass das<br />

Geschlecht nur ein teil unserer identität ist. Wir werden lernen,<br />

dass uns das Leben selbst trägt und wir ohne angst den<br />

Wandel und die Veränderung mitmachen können. Wir werden,<br />

so hoffe ich, nicht mehr zwischen rollen wählen müssen,<br />

sondern mit vielen rollen umgehen lernen.<br />

„Das Leben ist so wie man sich dazu stellt“, hat mir eine 100jährige<br />

Dame einmal gesagt. sie hat recht. im Zweifelsfall kann<br />

man immer sagen: Das Leben ist schön. besonders als Frau.<br />

und was immer die Zukunft bringt, ich stelle mich zu ihr so,<br />

dass das Leben mir Freude macht.<br />

Verwandeln, verhandeln, verbandeln, davon werden die rollen<br />

der Frauen geprägt sein. und vergessen sie nicht: auch<br />

Verschnaufen gehört zu diesen rollen, immer wieder, und<br />

nicht zu knapp.<br />

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