Goldhaubenzeitung 2010/3 - Goldhauben.net
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Künstlerin spielen. nicht, indem sie töpfert, malt und singt,<br />
obwohl das durchaus ehrenwert ist. Die rolle der Künstlerin,<br />
die ich meine, ist eine andere. ich nenne drei mögliche Facet-<br />
ten dieser rolle.<br />
1. Die Frau Der ZuKunFt aLs<br />
VerWanDLunGsKÜnstLerin<br />
Die Welt wie wir sie kennen, und das Leben, wie wir es<br />
kennen, wird in Zukunft noch offener und auch noch beweg-<br />
licher werden. Wir erleben und erkennen, dass alles mit allem<br />
in Verbindung steht, sich beeinflusst und in bewegung hält.<br />
menschen in unserem „alten“ Kulturkreis werden von dieser<br />
bewegung noch stärker mitgenommen als jene in erst wach-<br />
senden, jungen Kulturen, wie es jene in afrika oder Latein-<br />
amerika sind. Was heißt das nun? Das soziale milieu, in das<br />
menschen heute hinein geboren werden, ist zwar prägend,<br />
aber für den weiteren Lebensverlauf nicht mehr bindend.<br />
auch das Geschlecht prägt, bindet aber nicht, deswegen nur<br />
eine bestimmte Form von Leben zu führen. Damit meine ich<br />
nicht nur die sexuelle Vielfalt, die auch dazu führen kann, im<br />
Lauf des Lebens sein Geschlecht zu ändern. Damit meine ich<br />
auch, dass mutter- und Vatersein neu justiert werden wird.<br />
Je nachdem, wer der mensch ist, der mutter oder Vater wird.<br />
mütterliche Väter werden sich vielleicht mehr als bisher von<br />
klein auf um die Kinder kümmern, väterliche mütter vielleicht<br />
mehr als bisher für den Familienunterhalt sorgen.<br />
die bildungschancen sind durchlässig. Man kann<br />
das ganze leben dazu lernen, neue berufe<br />
ergreifen, neue ausbildungen machen.<br />
Der Wandel findet aber auch im Laufe eines Lebens mehr-<br />
fach statt. man kann sein berufsleben als Verkäuferin begin-<br />
nen und als universitätsprofessorin beenden. Die bildungs-<br />
chancen sind durchlässig. man kann das ganze Leben dazu<br />
lernen, neue berufe ergreifen, neue ausbildungen machen.<br />
die ROlle deR FRau in deR ZuKÜnFtigen geSellSChaFt<br />
Der Wandel wird ebenso im öffentlichen engagement statt-<br />
finden. Die Gesellschaft der Zukunft wird sich nicht mehr nur<br />
über Parteien und feste Gemeinschaften organisieren. sie<br />
wird mit <strong>net</strong>zwerken und mit kurzzeitigen, lösungsorientier-<br />
ten Gruppen durchsetzt sein, die schnell und mobil agieren.<br />
Denken sie nur an die neuen sozialen <strong>net</strong>zwerke, die durch<br />
die elektronischen medien möglich sind. innerhalb weniger<br />
minuten können dadurch Verbindungen rund um den Glo-<br />
bus aktiviert werden. Vermutlich werden sie in Zukunft auch<br />
noch stärker für aktionen, hoffentlich konstruktive, genützt<br />
werden.<br />
Zu den traditionellen gruppen kommen viele<br />
bewegliche <strong>net</strong>zwerke, die schnell und<br />
anlassbezogen gebildet werden.<br />
Das sind nur einige blitzlichter, wie beweglich Zukunft sein<br />
wird. um damit umzugehen und die chancen darin zu sehen,<br />
braucht es Verwandlungskünstlerinnen. Die mit dem spiel<br />
und dem strom des Lebens mitgehen.<br />
2. Die Frau in Der KÜnFtiGen GeseLLschaFt<br />
aLs VerhanDLunGsKÜnstLerin<br />
Wenn alles beweglich ist, dann sind es auch die anderen.<br />
Das heißt, sowohl beruflich wie privat ist der Wandel das beständige.<br />
um in diesem Wandel zusammen zu kommen, die<br />
interessen abzugleichen und eine gemeinsame basis zu finden,<br />
braucht es Verhandlung.<br />
Die brave ehefrau des vorigen Jahrhunderts versuche ihren<br />
mann noch, denken sie an das bild, dass der mann der Kopf<br />
und die Frau der hals ist, der den Kopf dreht, diese ehefrau<br />
suchte ihren mann indirekt zu steuern und zu beeinflussen.<br />
Die Paare der Zukunft werden noch mehr als heute immer<br />
wieder ihr Zusammenleben aushandeln müssen. nicht nur,<br />
weil beide Partner beruflich mobil sind, auch weil die familiären<br />
Pflichten durch Kinder partnerschaftlich geteilt werden,