Come together, sing together!
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6 AUS DEM NC<br />
Laienmusik in der Zivilgesellschaft<br />
Im Rahmen der 33. Mitgliederversammlung<br />
des Landesmusikrates Niedersachsen<br />
am 29.05.2010 in der Landesmusikakademie<br />
in Wolfenbüttel<br />
fand die Laienmusiktagung statt, auf<br />
der zum einen die Bedeutung der Laienmusik<br />
für die Zivilgesellschaft und<br />
zum anderen die Rolle des Landesmusikrates<br />
Niedersachsen bei der Laienmusikförderung<br />
dargestellt wurden.<br />
Zu beiden Themen wurden sehr engagierte<br />
Vorträge gehalten und abschließend<br />
eine Diskussion mit dem<br />
Auditorium geführt.<br />
Dr. Astrid Reimers von Institut für<br />
Musikalische Volkskunde in Köln untersuchte<br />
im Rahmen ihrer wissenschaftlichen<br />
Arbeit die Bedeutung der<br />
Laienmusik über einen langen Zeitraum<br />
für den Raum Köln und entdeckte<br />
dabei einige interessante Zusammenhänge.<br />
Als wichtigsten Punkt konnte sie<br />
nachweisen, dass die musikalische<br />
Vielfalt der Laienmusik weder durch<br />
die Einwirkung des Staates noch des<br />
Konsums wesentlich beeinflusst wird.<br />
Der bestimmende Faktor ist die Haltung<br />
der Gesellschaft an sich. Je mehr<br />
sie sich engagiert und je höher die Anerkennung<br />
kultureller Tätigkeit ist,<br />
desto breiter ist auch das Spektrum der<br />
Laienmusiker.<br />
Weiterhin ermittelte Dr. Reimers,<br />
dass die Laienmusikbewegung eine der<br />
größten bürgerlichen Bewegungen in<br />
Deutschland ist. 8 Mio. Deutsche sind<br />
als Laienmusiker aktiv, und pro Jahr<br />
werden etwa 300 000 Konzerte für 60<br />
Mio. Zuhörer durch Laienmusiker veranstaltet,<br />
davon allein 28 000 Konzerte<br />
zur Weihnachts- und Adventszeit.<br />
Außerdem konnte sie anhand ihrer Erhebungen<br />
feststellen, dass die Anzahl<br />
der Chöre wächst, sie heute aber ten-<br />
FELIX-Fortbildung in Hannover<br />
Der Niedersächsische Chorverband<br />
wird am 23.10.2010 in Hannover eine<br />
Fortbildung für Erzieher und Erzieherinnen<br />
durchführen, dessen<br />
Schwerpunkt das Singen mit Kindern<br />
in kindgerechter Stimmlage ist.<br />
Ziel dieser Weíterbildung ist es, den<br />
Erzieherinnen und Erziehern in<br />
Theorie und Praxis einen Leitfaden<br />
denziell weniger Mitglieder haben und<br />
sich häufig am Vorbild von A-cappella-Formationen<br />
wie z.B. den Wyse<br />
Guys oder den Prinzen orientieren.<br />
Neu im Amt beim LMR<br />
Nach diesem beeindruckenden Plädoyer<br />
für die Laienmusik ergriff Caroline<br />
Gehring (Bild), die seit einigen<br />
Monaten als Generalsekretärin des<br />
Landesmusikrates Niedersachsen tätig<br />
ist, das Wort. Sie bezeichnete die Anerkennung<br />
und Förderung der ehrenamtlichen<br />
Arbeit<br />
als wichtige Aufgabe<br />
und benannte<br />
die Förderung<br />
von Laienmusikern<br />
von<br />
der Breite in die<br />
Spitze als strategische<br />
Aufgabe<br />
des Landesmusikrates.<br />
Sie benannte<br />
die Hannoveranerin Lena Meyer-Landrut,<br />
die den diesjährigen Eurovision<br />
Songcontest für Deutschland<br />
gewann, als prominentes Beispiel: bis<br />
vor wenigen Monaten war sie Laienmusikerin,<br />
die bestenfalls im Freundeskreis<br />
ihr Können unter Beweis stellte,<br />
und nun steht sie als Künstlerin mit<br />
großem – auch kommerziellen – Erfolg<br />
im Rampenlicht.<br />
Um solche Geschichten auch künftig<br />
möglich zu machen, sollen junge Menschen<br />
verstärkt interessiert und eingebunden<br />
werden, wie beispielsweise mit<br />
Hilfe des Mentorenprogrammes. Weiterhin<br />
sollen verstärkt außergewöhnliche<br />
Projekte zur Nachwuchsgewinnung<br />
gefördert werden, denn die Laienmusik<br />
ist der Nährboden für die Kultur im<br />
Musikland Niedersachsen! �<br />
für das tägliche Singen mit Kindern<br />
im Kindergarten zu vermitteln.<br />
Kontakt<br />
Geschäftstelle des NC<br />
Königsworther Straße 33<br />
30167 Hannover<br />
Telefax 0511 7100826<br />
E-Mail office@ndschorverband.de.<br />
Nachruf<br />
Hermann Olberding †<br />
Wie sehr Menschen durch ihr Engagement<br />
wirken, wird oft erst klar, wenn sie aus unserer<br />
Mitte gerissen werden. Hermann Olberding<br />
wirkte 15 Jahre intensiv in verschiedenen<br />
Ämtern der Deutschen Chorjugend<br />
bei der Förderung von Kinder- und<br />
Jugendchören<br />
mit. Er setzte<br />
sich ebenso<br />
vehement für<br />
ihre kulturelle<br />
Bildung ein,<br />
wie für das<br />
Ziel, allen<br />
gleiche Bedingungen<br />
zur<br />
Verfügung zu<br />
stellen. Bausteine hierfür waren beispielsweise<br />
die Qualifizierungsprogramme „kids<br />
in Takt“ und „teens in Takt“, oder auch die<br />
so genannten D-Ausbildungen für Fortgeschrittene<br />
ChorsängerInnen.<br />
Doch auch über die Verbandsarbeit hinaus<br />
brachte er seine Energie und seine Ideen<br />
ein. Mit Unterstützung von Kulturstaatsminister<br />
Bernd Neumann und der Kultusministerkonferenz<br />
startete er eine breit<br />
angelegte Diskussion, in die auch der Verband<br />
Deutscher Schulmusiker und der<br />
Deutsche Musikrat eingebunden waren.<br />
Kindgerechtes Singen in allen Bereichen<br />
war ihm hier das Anliegen, welches ihn<br />
antrieb und das er vermittelte.<br />
Dem hohen persönlichen Engagement<br />
von Hermann Olberding ist es zu verdanken,<br />
dass die Deutsche Chorjugend nicht<br />
nur als Fachverband für das qualifizierte<br />
Singen in Kinder- und Jugendchören<br />
wahrgenommen wird, sondern dass dieser<br />
Jugendverband mit seinen etwa<br />
100 000 Mitgliedern auch eine angesehene<br />
Organisation im Sinne des Kinder- und<br />
Jugendhilfegesetzes geworden und deshalb<br />
im Bereich der Jugendpflege und Jugendverbandsarbeit<br />
anerkannt ist.<br />
Diese Ausschnitte aus Hermann Olberdings<br />
Engagement zeigen, wie intensiv<br />
sein Wirken war, bis er am 10. März 2010<br />
durch einen Verkehrsunfall ums Leben<br />
kam. Er hinterlässt neben seinen Werken<br />
und Visionen eine Ehefrau und zwei Kinder,<br />
die ebenso wie wir stolz auf einen<br />
Mann sein können, der mit seinem herausragenden<br />
ehrenamtlichen Engagement<br />
und seinen außerordentlichen Leistungen<br />
unser aller Respekt verdient.<br />
DER CHOR 1/2010