Come together, sing together!

14 SPECIAL
Wie kommt mein Chor in die Tageszeitung?
Außendarstellung ist für viele Vereine
wichtig, damit sie neue Mitglieder gewinnen
und für ihren häufig gemeinnützigen
Zweck werben können. Übersetzt
auf Chöre heißt das, neue Sängerinnen
und Sänger zu interessieren
und potenzielle Zuhörer auf Konzerte
aufmerksam zu machen. Zudem können
Chöre untereinander auf diese
Weise in Kontakt kommen, um gemeinsam
zu musizieren oder einfach
ein bisschen gegenseitige Unterstützung
zu organisieren. Doch wie macht
man das: in die Zeitung kommen?
Zunächst ist es wichtig, sich darüber
klar zu werden, welche Botschaft
man von sich als Chor transportieren
will, welche Zielgruppe man ansprechen
will und welches Ereignis als
Aufhänger dienen soll. Es genügt
nicht, lediglich eine Selbstdarstellung
des Chores zu verfassen, denn die Leser
wollen in erster Linie erfahren, was
in ihrer kulturellen Umgebung ge-
schieht und erst nachgeordnet, wer
dieses tolle Ereignis möglich gemacht
hat.
Sind diese Parameter festgelegt,
geht es daran einen Text zu entwerfen.
Denken Sie dabei daran, dass der Leser
nicht zwingend über die gleichen Hintergrundkenntnisse
wie Sie verfügt
und deshalb entsprechende Zusatzinformationen
notwendig sein können.
Trotzdem gilt: Je klarer und präziser
ein Text formuliert ist, desto besser
wird er verstanden. Machen Sie sich
vorher eine chronologische Stichwortsammlung,
um die Sinneinheiten des
Textes zusammenzufassen und den
‚roten Faden‘ festzulegen.
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Zeitungsredaktion,
auf welche Formalien
besonders Wert gelegt wird (siehe auch
der Artikel: „In eigener Sache“). Jede
Zeitung oder Zeitschrift hat bestimmte
Standards, die einzuhalten sind. Auf
diese Weise vermeiden Sie Enttäu-
In eigener Sache: Öffentlichkeitsarbeit über DER CHOR
Eine der Aufgaben dieser Zeitschrift
ist die Berichterstattung über die herausragenden
chormusikalischen Ereignisse
im Musikland Niedersachsen
und die Information über wichtige
Geschehnisse im Niedersächsischen
Chorverband. Um diese Aufgabe
zu erfüllen, ist die Redaktion
darauf angewiesen mit entsprechenden
Berichten versorgt zu werden,
denn die wenigen ehrenamtlichen
Redakteure können nicht wissen,
was in den einzelnen Vereinen bzw.
Chorbezirken geplant und durchgeführt
wird. Deswegen stelle ich Ihnen
hier einen kleinen Leitfaden vor,
der für die Erstellung eines Kurzberichtes
als Basis dienen kann.
Zunächst sollten Sie sich fragen,
ob das Thema im Rahmen einer Verbandszeitschrift
auch als etwas Besonderes
angesehen werden kann.
Im Zweifel nehmen Sie per E-Mail
Kontakt mit der Redaktion auf und
erfragen deren Meinung.
Ist das Thema ausgewählt, sollte
eine Stichwortsammlung zu den Informationen
des Artikels angelegt
werden. Anschließend werden diese
Informationen nach einem sogenannten
‚roten Faden‘ geordnet, um zusammengehörige
Angaben auch im Zusammenhang
zu beschreiben.
Danach müssen die bekannten W-
Fragen beantwortet werden: Wer hat
wann wo was getan? Beginnen Sie
den Artikel mit kurzen Hintergrundinformationen
zum Ereignis, zu Ihrem
Verein oder anderen besonderen Aspekten.
Bedenken Sie dabei, dass die
Zeitschrift DER CHOR zumeist wird
von Chorsängerinnen und Sängern
und anderen Kulturinteressierten gelesen
wird.
Wenn besondere Persönlichkeiten
bei Ihrer Veranstaltung zugegen waren,
vermeiden Sie eine lange Aufzählung
von Namen und Funktionen.
Nennen Sie diejenigen, die auch im
Kontext einer Verbandszeitschrift relevant
sind bzw. die eine besondere Bindung
zum Ereignis haben. Ähnliches
gilt für den Bericht über die musikalische
Darbietung. Wenn er sich auf die
Aufzählung der gesungenen Stücke
beschränkt, kann der Leser nicht nachvollziehen,
welche Stimmung im Saal
herrschte und welche Botschaft der
schungen und erhöhen Ihre Publikationsrate.
Wenn Sie öfter Artikel verfassen
möchten, kann sich auch die Teilnahme
an einem Workshop lohnen.
Sicherlich gibt es noch eine Reihe
weiterer Faktoren, die für eine Veröffentlichung
relevant sind. Je nachdem
wie groß das Angebot in Ihrer Region
und wie sehr das Interesse der adressierten
Zeitungen an entsprechenden
Informationen ist und abhängig von
den Besonderheiten der jeweiligen Redaktion
kann der Aufwand stark variieren.
Wenn Sie die Tipps aus diesem
Artikel als Basis nehmen, sind Sie aber
ganz sicher schon einmal recht gut
vorbereitet. �
Ausführliche Tipps von PR-Experten
finden Sie in der April-Ausgabe von
NEUE CHORZEIT.
Chorleiter mit dem Konzert transportieren
wollte. Bitten Sie ihn, seine
Gedanken bei der Auswahl der
Stücke mitzuteilen und so die Leser
am Gesamtkonzept des Vortrages
teilhaben zu lassen.
Wenn Sie weitere Fragen haben,
wenden Sie sich vertrauensvoll an
die Redaktion. Wir freuen uns über
jedes gute Thema und sind gern bereit,
bei der Erstellung eines Artikels
behilflich zu sein. Trauen Sie sich –
vielleicht kann man Ihren Bericht
schon in der nächsten Ausgabe lesen!
�
Checkliste
• herausragendes Ereignis?
• W-Fragen (Wer, Wann, Wo, Was)
• Zielgruppe bedenken (Chorsänger, Kulturinteressierte)
• Hintergrundinformationen zum Ereignis,
Verein, Ort des Geschehens – kurz und
knapp
• Beschränkung auf wesentliche Funktionsträger
• keine Auflistung von Stücken
• ‚roten Faden‘ verfolgen
DER CHOR 1/2010