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6 / 2012 - Bauweb

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38 kanal- und roHrlEitunGSBau<br />

Siedlungswasserbau,<br />

quo vadis?<br />

intErviEW als Geschäftsführer von Pipelife austria leitet Mag. karl aigner den größten<br />

österreichischen kunststoffrohrhersteller und ist darüber hinaus in zahlreichen weiteren<br />

Funktionen tätig. die redaktion der BBB sprach mit ihm über aktuelle Entwicklungen in<br />

der Wasserver- und abwasserentsorgung.<br />

n Für den Siedlungswasserbau wird<br />

von Experten befürchtet, dass 2013 die<br />

Förderungen auf Null reduziert werden.<br />

Wie beurteilen Sie die Situation?<br />

Mag. Aigner: Hohe Qualität hat im österreichischen<br />

Siedlungswasserbau Tradition.<br />

Um Nachhaltigkeit sicherzustellen werden<br />

die Investitionen seit Jahrzehnten von Bund<br />

und Ländern gefördert. Die letzte Novelle<br />

des UFG (Umweltförderung des Bundes)<br />

sieht eine drastische Reduktion des Zusagerahmens<br />

vor: Demnach sind für <strong>2012</strong> nur<br />

mehr max. 95 Mio. Euro an Bundesförderung<br />

vorgesehen. Aufgrund der verschobenen<br />

Finanzausgleichsverhandlungen sinkt<br />

diese in den Jahren 2013 und 2014 damit<br />

auf Null. Es ist zu befürchten, dass dadurch<br />

Die drei schichten stehen in einem unlösbaren<br />

Verbund. PP Master ist, im Gegensatz zu<br />

strukturierten Rohren, in die hochwertige<br />

Reihe der Vollwandrohre einzuordnen.<br />

das ohnehin getrübte Investitionsklima im<br />

kommunalen Bereich weiter verschlechtert<br />

wird. Um zu verhindern, dass die bisher<br />

geleisteten Beiträge zur Nachhaltigkeit zu<br />

Lasten der nächsten Generationen wegfallen,<br />

ist an die Verantwortlichen zu appellieren,<br />

dieses „Finanzierungsloch“ mit Zusatzmitteln<br />

auszugleichen. Eine Maßnahme,<br />

die nicht nur den nächsten Generationen<br />

und der Umwelt zu Gute kommt. Sie wirkt<br />

auch konjunkturstabilisierend, weil für die<br />

Realisierung von Wasser- und Abwasserprojekten<br />

zusätzliche Nachfrage nach Arbeitskräften,<br />

Maschinen, Produkten und<br />

Dienstleistungen ausgelöst wird.<br />

Sehen Sie hier für die nächsten Jahre in<br />

diesem Bereich einen Investitionsstau?<br />

Mag. Aigner: Es ist jetzt schon so, dass es<br />

Kläranlagen, Kanäle und Trinkwasserversorgunganlagen<br />

gibt, die mehr als 50 Jahre<br />

alt sind und wo den Sanierungsarbeiten<br />

nicht die erforderliche Bedeutung zugemessen<br />

wird. Es läuft derzeit auch eine Erhebung<br />

über den erforderlichen Investitionsbedarf<br />

im Siedlungswasserbau. Dabei<br />

wird sich herausstellen, dass v. a. im Bereich<br />

der Renovation erheblicher Bedarf besteht.<br />

Deswegen wäre es sinnvoll, auch für<br />

die Jahre 2013 und 2014 das Förderungsvolumen<br />

zumindest wieder auf 95 – 130 Mio.<br />

Euro anzuheben (ähnlich wie in den Jahren<br />

2010 – <strong>2012</strong>).<br />

Vor kurzem gab die IFAT in München einen<br />

aktuellen Überblick in der technischen<br />

Entwicklung. Wo liegen Ihrer<br />

Meinung nach die Trends und Herausforderungen<br />

der nächsten Jahre?<br />

Mag. Aigner: Vor allem die Sanierung wird<br />

im Tiefbau verstärkt Rohrprodukte mit höherwertigen<br />

Eigenschaften erfordern. Neben<br />

der offenen Bauweise werden zunehmend<br />

grabenlose Technologien eingesetzt,<br />

was sich vor allem in Produkten mit Mehrschichttechnologie<br />

widerspiegeln wird – im<br />

Kanal- und Wasserbereich. Weiters waren<br />

vermehrt Produkte für den Regenabwasserbereich<br />

zu sehen, wie z. B Versickerungssysteme,<br />

mit denen Regenwasser wieder dem<br />

natürlichen Wasserkreislauf zugeführt wird.<br />

Hier geht es hauptsächlich darum, dass das<br />

anfallende Regenwasser gleich an den Örtlichkeiten,<br />

wo es anfällt z. B. mittels Versickerungsblöcken<br />

versickert und nicht in<br />

die kommunalen Kläranlagen weitergeleitet<br />

wird. Die Kanalnetze und Kläranlagen werden<br />

dadurch entlastet – das senkt die Kosten.<br />

Die Versickerung trägt aktiv zum Hochwasserschutz<br />

bei.<br />

Stichwort Nachwuchs: Wie sehen Sie für<br />

Pipelife bzw. für die Branche insgesamt<br />

die Problematik des Fachkräftemangels?<br />

Mag. Aigner: Durch die demographische<br />

Entwicklung ergibt sich ein immer geringeres<br />

Angebot an Fachkräften. Speziell in<br />

unserer Branche benötigt man gut ausgebildetes<br />

Technikpersonal. Es gibt einen<br />

Konkurrenzkampf um verfügbare Kräfte.<br />

Die Branche versucht deshalb auch verstärkt<br />

die Mitarbeiterbindung zu fördern<br />

und schon frühzeitig mit Fachschulen,<br />

HTL’s, zu kooperieren, damit die angehenden<br />

Maturanten frühzeitig Einblick in<br />

die Branche gewinnen können. Weiters<br />

wird der guten Ausbildung von Lehrlingen<br />

in den Betrieben großes Augenmerk<br />

geschenkt.<br />

Warum bietet Pipelife Austria im Bereich<br />

des Siedlungswasserbaus ausschließlich<br />

Vollwandrohre an?<br />

Mag. Aigner: Im verantwortungsvollen Bereich<br />

Abwasser lässt Pipelife Austria ausschließlich<br />

Vollwandrohre gelten. Denn<br />

Wandstärke bringt Sicherheit über die gesamte<br />

Nutzungsdauer. Darüber hinaus sind<br />

die Pipelife-Vollwand-Kanalrohre GRIS registriert.<br />

Damit entsprechen sie den produktbezogenen<br />

Anforderungen der ÖGA<br />

(Österreichische Güteanforderungen für<br />

www.bauweb.co.at – Baumaschine Baugerät Baustelle 6 | <strong>2012</strong>

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