(2,37 MB) - .PDF - Thaur
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Abschied & Neubeginn Gespräche mit den Pfarrern Paul Haider und Martin Ferner<br />
Sprinten auf zwei Rädern Das 17. Mountainbike-Rennen auf die <strong>Thaur</strong>er Alm<br />
Alpenpark Karwendel Biotoppflege vor den Haustüre<br />
Nr. 30/8. Jahrgang · September 2011<br />
Aufmerksame Bergsteiger haben die Steinadler heuer sogar oberhalb von <strong>Thaur</strong> beim Brüten beobachtet.
HerzlichWillkommen! Dank<br />
Alles ändert sich ...<br />
Editorial<br />
und nichts bleibt wie es ist! Dies<br />
gilt in diesen Tagen ganz besonders<br />
für die Pfarrgemeinde, die<br />
nach 40 Jahren mit ihrem vertrauten<br />
Seelsorger teils wehmütig<br />
und abwartend, aber auch neugierig<br />
und erwartungsfroh in die<br />
Zukunft blickt. Was wird bleiben,<br />
was wird sich ändern mit dem<br />
neuen Seelsorgeraum? Reiner Bachor<br />
hat sich bemüht für die Leser<br />
des „Schlossbichlers“ diese Phase<br />
des Übergangs in zwei Gesprächen<br />
mit dem scheidenden und<br />
dem künftigen Pfarrer einzufangen.<br />
Nach siebeneinhalb Jahren und<br />
30 Ausgaben war es auch für<br />
den „Schlossbichler“ Zeit für ein<br />
„facelifting“! Die <strong>Thaur</strong>erin Julia<br />
Fischer sorgt künftig für das neue<br />
Erscheinungsbild unserer Dorfzeitung.<br />
Wir wünschen uns für<br />
das geänderte Layout und gleichermaßen<br />
auch für die „neuen<br />
Gesichter“ im Altarrraum eine<br />
wohlwollende Aufnahme.<br />
Den Beitrag „Seinerzeit“ von Alt-<br />
BM Josef Giner mussten wir im<br />
letzten Moment dann doch auf die<br />
nächste Ausgabe verschieben. Dafür<br />
gibt’s Interessantes vom Treffen<br />
der Brudermeister und Neues<br />
aus dem Naturpark Karwendel.<br />
Und wenn der Altweibersommer<br />
hält, was er momentan verspricht,<br />
dann wünschen wir uns allen<br />
noch recht schöne Wanderungen<br />
im herbstlich-bunten Tirol und<br />
natürlich viel Spass beim Lesen.<br />
Joe Bertsch<br />
Inhalt im Oktober 2011<br />
Bücherecke<br />
Bücher zum Herbst<br />
aus der Bücherei <strong>Thaur</strong><br />
Ö entliche Bücherei <strong>Thaur</strong><br />
Dorfplatz 4<br />
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Montag 09:30 bis 11:30<br />
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Freitag 16:30 bis 19:30<br />
WIR BASTELN MIT NATURMA-<br />
WARUM SCHLÄFT DER BÄR<br />
TERIALIEN<br />
IM WINTER?<br />
von A. Kickbusch, U. Ritter<br />
Überlebensstrategien der Tiere<br />
und M.Steinmeyer<br />
von Kim Gyeong-Hwa<br />
Über wandernde Fische, schlafende<br />
Streifenhörnchen und träumende Schmetterlingslarven.<br />
Ein Spaziergang, wache Augen und<br />
Ideen. So entstehen Waldhexen, Gartenelfen<br />
und die Vogelfee. Inspiration und<br />
Bastelideen für den Herbst<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider im Interview Seite 04<br />
Als Priester geht man eigentlich nie in<br />
Pension ...<br />
Krippenverein <strong>Thaur</strong> Seite 09<br />
Begeht heuer mit dem Landeskrippentag<br />
sein 100-jähriges Vereinsjubiläum ...<br />
17. Mountainbike-Rennen <strong>Thaur</strong>er Alm Seite 12<br />
Ein echter Klassiker für die Biker ...<br />
Anna Brunners Kinderseite Seite 15<br />
Von Kastanien und Drachen – herbstliche<br />
Bastelideen für Kinder ...<br />
Alpenpark Karwendel Seite 17<br />
Hermann Sonntag im Gespräch über das herrliche<br />
Biotop vor unserer Haustüre<br />
Da Schlossbichler moant:<br />
„Desmol isch die Kirchn jå recht guat drein,<br />
åba es isch decht nit des <strong>Thaur</strong>er-Kirchenblattl<br />
sondern weitahin insa Schlossbichler!“<br />
Impressum:<br />
Medieninhaber & Herausgeber: Hannes Giner, Redaktionsleitung: Josef Bertsch, Redaktionsteam: Harald Egger, Gilbert Rosenkranz, Elmar Fiechter-Alber, Jane Kathrein, Reiner Bachor<br />
Blattlinie: Berichterstattung über das <strong>Thaur</strong>er Dorfgeschehen, Erscheinungszeitraum: vierteljährlich, Abo: Inland 10,-/Ausland € 12,-<br />
Bankverbindung: Raiffeisenbank <strong>Thaur</strong>, Kto-Nr. 22 8 48, BLZ.: 363<strong>37</strong>, Anschrift der Redaktion: Der Schlossbichler, Dorfplatz 4, 6065 <strong>Thaur</strong>, derschlossbichler@utanet.at<br />
Verlagspostamt: 6060 Hall in Tirol, Konzept & Gestaltung: fraufischer* büro für visuelle kommunikation, <strong>Thaur</strong>, fraufischer.com, Druck: Pinxit Druckerei GmbH, 6067 Absam, www.pinxit.at<br />
Fotos: Titelfoto ©Otto Leiner<br />
Kinderseite von Anna Brunner<br />
Beginn einer „neuen Zeit“ Seite 06<br />
Ein Gespräch mit unserem neuen Pfarrer<br />
Martin Ferner ...<br />
Unser Pfarrer sagte „Danke!“<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider lud zum Abschied von <strong>Thaur</strong> in den Gasthof Purner ein<br />
Am 28. August 2011 hat Pfarrer Mag. Paul Haider anläßlich seines Abschieds von <strong>Thaur</strong> in den Gasthof Purner eingeladen,<br />
um allen zu danken, die Ihn während seiner seelsorglichen Tätigkeit in <strong>Thaur</strong> unterstützt haben.<br />
So fanden sich Vertreter der Gemeinde, des Pfarrkirchenrats und des Pfarrgemeinderats, der Bildungseinrichtungen, der<br />
Vereine und Kooperationen sowie Privatpersonen ein, um den Dank des Pfarrers entgegenzunehmen. In geselliger und<br />
launiger Runde wurde in Erinnerungen geschwelgt und mit Respekt vermerkt, dass für alle Kosten an diesem Abend der<br />
Pfarrer persönlich aufgekommen ist.<br />
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Seite 02 der Schlossbichler Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong> Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong><br />
der Schlossbichler Seite 03
Interview Interview<br />
„Wertvolle Tradition<br />
mit einer bewahrenden Einstellung schützen“<br />
„Der Schlossbichler“ führte am 14. September 2011 mit Herrn Pfarrer Mag. Paul Haider anlässlich<br />
seines Abschieds von <strong>Thaur</strong> folgendes Gespräch<br />
Herr Pfarrer, wir führen unser Gespräch im Widum in <strong>Thaur</strong>.<br />
Hier war fast 40 Jahre lang Ihr Wohnsitz. Sie sind inzwischen<br />
nach Absam übersiedelt. Ist Ihnen der Abschied schwer gefallen<br />
oder sind Sie erleichtert die Bürde des Amtes nicht mehr<br />
tragen zu müssen?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Im Moment<br />
ist es noch so, dass ich Dinge<br />
tue, die mit der Übergabe einer<br />
Pfarre verbunden sind. Das wird<br />
noch einige Zeit in Anspruch nehmen.<br />
Ich bin somit in einer Übergangsphase.<br />
Wenn alle Arbeiten<br />
einmal abgeschlossen sind, dann<br />
wird sich sicher eine Erleichterung<br />
einstellen. Unabhängig davon spüre<br />
ich selbstverständlich Wehmut.<br />
Dieses Gefühl wird allerdings gemildert,<br />
weil ich auch spüre, dass es Pfarrer Mag. Paul Haider<br />
altersbedingte und gesundheitliche Einschränkungen gibt.<br />
Gab es bei Ihnen den Gedanken, der da geheißen hat „ Wenn<br />
ich einmal von der Bürde des Pfarrerseins entbunden bin,<br />
dann werde ich etwas machen zu dem ich nicht oder zu wenig<br />
gekommen bin“?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Ich werde in einem eingeschränkten<br />
Ausmaß weiterhin seelsorglich wirken. Auch<br />
gibt es Anfragen für Einkehrtage und Vorträge. Ebenso<br />
möchte ich mich wieder mehr der theologischen Literatur<br />
widmen. Vor allem aber werde ich täglich die heilige Messe<br />
feiern, die wertvollste Aufgabe für einen Priester. Als Priester<br />
geht man eigentlich nie in Pension.<br />
Sind Sie einmal auf den Gedanken gekommen in eine andere<br />
Pfarre zu wechseln und somit <strong>Thaur</strong> zu verlassen?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Diese Versuchung habe ich nie<br />
gehabt. Ich konnte hier gut seelsorglich wirken und war immer<br />
gerne in der Pfarre. Ich wollte auch die guten Kontakte zur<br />
Bevölkerung nicht aufgeben.<br />
Gab es etwas in Ihrer seelsorglichen Tätigkeit in <strong>Thaur</strong>, was<br />
Sie als besonders positiv in Erinnerung behalten werden?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: In besonders guter Erinnerung<br />
sind mir die feierlichen Gottesdienste und überhaupt die Feier<br />
der Liturgie im Laufe des Kirchenjahres, eingeschlossen<br />
das jeweilige religiöse Brauchtum. Wertvoll war auch immer<br />
für mich der Religionsunterricht in der Schule. Das hat mir<br />
vielfach den Zugang zu den Familien erleichtert. Auch die<br />
Ehevorbereitung in der Pfarre war immer erfreulich, weil<br />
man dabei gespürt hat, dass die einzelnen Paare mit gutem<br />
Willen auf die Ehe zu gehen und für jede Hilfe dankbar sind.<br />
Dankbar waren auch immer die kranken und älteren Leute,<br />
wenn ich sie besucht habe und auch manchen von Ihnen Ermutigung<br />
zugesprochen habe.<br />
Gab es etwas, was Sie sich gewünscht hätten und was nicht<br />
oder nur zum Teil in Erfüllung gegangen ist?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Die Knappheit an<br />
Zeit hat einiges nicht möglich gemacht. Bezüglich<br />
der Jugendarbeit hat es Erfolge in kleinen<br />
Gruppen wie z.B. bei den Ministranten<br />
und Firmlingen gegeben. Auch haben Sr. Germana<br />
und Sr. Maria diesbezüglich wertvolle<br />
Arbeit geleistet. Immer mehr aber haben im<br />
Laufe der Jahre andere örtliche Aktionen in<br />
Vereinen und vor allem auch die Angebote der<br />
Unterhaltung mehr junge Leute angezogen, so<br />
dass es schwer wurde christliche Lebensfragen<br />
zu besprechen und Interesse zu wecken.<br />
Sie hören es nicht gerne wenn man Sie als<br />
„Baumeister“ bezeichnet. Diese Bezeichnung kommt allerdings<br />
nicht von ungefähr. Sie haben die Renovierung der<br />
Pfarrkirche, der Vigilkirche, der Schlosskirche, der Loretokirche,<br />
der Kreuzwegstationen, des Widums, des Kaplanhauses<br />
und vieles andere mehr initiiert. Es war alles mit viel<br />
Arbeit verbunden. Was hat Sie dazu bewogen?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Neben den notwendigen Restaurierungen<br />
habe ich es als meine Pflicht angesehen die<br />
Substanz zu erhalten. Unsere Vorfahren haben die Gebäude<br />
unter schwierigsten Bedingungen errichtet. Ich habe es daher<br />
immer als meine Aufgabe angesehen, diese zu erhalten.<br />
Bei meinem seinerzeitigen Einzug in <strong>Thaur</strong> habe ich beim<br />
Vorbeigehen an der Vigilkirche den damaligen Bürgermeister<br />
im Hinblick auf den Zustand der Kirche hinter mir sagen<br />
hören, „da hat er auch noch eine schöne Aufgabe“. Ich habe<br />
die Aufgabe ernst genommen und mich an die Restaurierung<br />
herangewagt. Schließlich erleben wir heute auch in den Privathäusern<br />
eine ansprechende Wohnkultur. Dem sollten die<br />
Gotteshäuser nicht nachstehen. Man soll sich in ihnen beheimatet<br />
fühlen und zum Gebet und zu den Gottesdiensten angeregt<br />
werden.<br />
Wenn man in das Dorf hinein hört, dann spürt man den großen<br />
Respekt, der Ihnen entgegengebracht wird. „Der Pfarrer<br />
lebt das, was er predigt“, heißt es. Das hat für Sie bedeutet,<br />
dass Sie gelegentlich auch Menschen auf „Mängel“ hinweisen<br />
oder Wünsche ablehnen mussten. Ist Ihnen das schwer gefallen?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Es ist mir tatsächlich nicht immer<br />
leicht gefallen. Der Priester ist jedoch dem Wort Gottes<br />
und den Wahrheiten des Glaubens verpflichtet und nicht dem<br />
Verlangen nach Beliebtheit. Ein Bischof in Deutschland, der<br />
bei der Visitation einer Pfarre die widerspruchslose Zustimmung<br />
der Gemeinde zum Pfarrer erlebt hatte, sagte dem<br />
Pfarrer: „Wenn ich das nächste Mal wieder zu einer Visitation<br />
komme, dann soll man spüren, dass ein kleiner Teil der Gemeinde<br />
nicht immer mit allem einverstanden ist. Das ist nämlich<br />
ein Zeichen, dass Sie der Wahrheit verpflichtet sind, wegen<br />
der es schon gegenüber Christus Widerspruch gegeben hat.“<br />
Auch hört man: „Er ist halt konservativ, keine Kommunionhelfer,<br />
so gut wie keine Handkommunion“. Gehören diese<br />
Dinge für Sie nicht in die Kirche?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Das Wort „konservativ“ ist heute<br />
leider zu einem Negativ-Wort geworden, was es aber nicht<br />
sein sollte. Selbst vor dem Papst macht dieses Wort nicht halt.<br />
Das Wort konservativ kommt aus der lateinischen Sprache<br />
und heißt „bewahren“. Das ist eine grundlegende Aufgabe der<br />
Kirche, nämlich das zu bewahren, was Christus seiner Kirche<br />
aufgetragen oder die Kirche im Laufe der Zeit als glaubensfördernd<br />
erkannt hat. So sagte der hl. Apostel Paulus einmal,<br />
dass er alles weitergebe, was er übernommen habe. Sicher gibt<br />
es neue Entwicklungen. Dabei habe ich mich immer an den<br />
Entscheidungen der Gesamtkirche orientiert. Diese sind aus<br />
verschiedenen kirchlichen Dokumenten zu entnehmen.<br />
So gibt es z.B. auch ein kirchliches Dokument zur Kommunionspendung<br />
durch Kommunionhelfer. Darin wird festgehalten,<br />
dass der Priester und der Diakon die ordentlichen<br />
Kommunionspender sind und die Kommunionhelfer zu<br />
den außerordentlichen Spendern gehören, die dann für den<br />
Dienst bereit sein sollen, wenn sich die Kommunionspendung<br />
allzu lang hinauszieht. Das Konzil hat die Predigt als<br />
Tisch des Wortes und die Kommunionspendung als Tisch des<br />
Brotes bezeichnet. Deshalb darf beides ungefähr dieselbe Zeit<br />
beanspruchen. Dabei ist die Kommunionspendung zeitlich<br />
meist viel kürzer. Bei großem Andrang war auch immer ein<br />
weiterer Priester oder ein Seminarist da.<br />
Was die Art der Kommunionspendung betrifft, so habe ich<br />
die Praxis von Pfarrer Falkner, meinem Vorgänger, übernommen<br />
und weitergeführt. Der hl. Paulus würde sagen: Was ich<br />
übernommen habe, gebe ich weiter. Ich habe jedoch auch immer<br />
die hl. Kommunion so gespendet, wie sie erbeten wurde.<br />
Seit etwa einem Jahr ist der Papst zur früheren Form der<br />
Kommunionspendung zurückgekehrt, nicht weil er konservativ<br />
ist, sondern er wollte, nach seinen Worten, ein Zeichen<br />
setzen, um die Ehrfurcht vor dem Sohn Gottes in der heiligen<br />
Hostie zu fördern und Missbräuche zu verhindern. Man<br />
hat immer wieder nach Gottesdiensten beim Aufräumen des<br />
Petersplatzes oder der Kirche Hostien am Boden gefunden,<br />
ebenso haben Kommunionempfänger Hostien als Souvenir<br />
mitgenommen. Es ist auch die Gefahr des Verlustes von Hostienteilchen<br />
nicht auszuschließen. Es würde in <strong>Thaur</strong> manches<br />
nicht mehr geben, wenn nicht wertvolle Traditionen mit<br />
einer bewahrenden Einstellung geschützt worden wären.<br />
Der Rückgang bei den sonntäglichen Kirchenbesuchern ist in<br />
Österreich, im Bundesland Tirol und auch in <strong>Thaur</strong> evident.<br />
Das muss den Pfarrer schmerzen. Worauf führen Sie den<br />
Rückgang, den es seit Jahrzehnten gibt, zurück und was kann<br />
man dagegen tun?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Ich bin der Auffassung, dass diese<br />
Entwicklung eine Folge unseres Wohlstands ist. Es ist nicht<br />
mehr notwendig etwas zu erbitten, da so gut wie alles vorhanden<br />
ist. Wenn ich nichts mehr erbitten muss, warum soll ich<br />
dann danken? Damit einher geht, dass es in weiten Kreisen<br />
kaum mehr die notwendige Selbstdisziplin und Verzichtbereitschaft<br />
gibt, die gerade jetzt, in einer Zeit wo es viele Wohlstands-<br />
und Unterhaltungsangebote gibt, notwendig wäre. Jugendliche<br />
kommen vielfach erst am Sonntag in der Früh von<br />
den Unterhaltungen heim. Da rückt die Sonntagsmesse und<br />
somit das kirchliche Leben in den Hintergrund oder ganz ins<br />
Abseits. Es wird erst wieder eine Änderung eintreten, wenn<br />
der Mensch wieder mehr glaubt und bereit ist, eine bescheidenere<br />
Lebensweise und Verzichtbereitschaft anzunehmen.<br />
Man versucht dem Priestermangel durch Seelsorgeräume entgegenzuwirken.<br />
Absam Dorf, Absam Eichat und <strong>Thaur</strong> bilden<br />
einen Seelsorgeraum, der mit 2. Oktober 2011 wirksam<br />
wird. Im Zusammenhang mit dem Priestermangel gibt es eine<br />
Diskussion und unterschiedliche Meinungen auch innerhalb<br />
des Kleruses über die zumindest teilweise Aufhebung des Zölibats<br />
oder Wahlmöglichkeiten ähnlich wie in der Ostkirche.<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Der Hauptgrund für die priesterliche<br />
Ehelosigkeit besteht darin, dass der Priester die Lebensform<br />
Christi nachahmen soll, der durch den Priester in<br />
der Welt sein Werk fortsetzen will. Aber es gibt auch noch<br />
andere angemessene Gründe dafür. Priestertum und Ehe mit<br />
Familie sind zwei große Lebensaufgaben. Es wäre schwierig<br />
beiden Aufgaben gleichzeitig gerecht zu werden. Etwas würde<br />
dabei benachteiligt werden. Die heutige Ehesituation mit ihren<br />
vielen Schwierigkeiten bestätigt das. Auch die Priesterehe<br />
in der Ostkirche bringt verschiedene Probleme mit sich. Der<br />
Brief eines verheirateten orthodoxen Priesters, den ich einmal<br />
erhalten habe, gab mir Einblick in die ganze Problematik.<br />
Falsch ist, wie heute oft behauptet wird, dass der Zölibat eine<br />
reine Einführung der Kirche ist. Die priesterliche Ehelosigkeit<br />
geht auf Christus zurück. Die Apostel waren die ersten,<br />
die sie übernommen haben. Christus aber hat der Kirche in<br />
den ersten Jahrhunderten Zeit gelassen, diese Form auf alle<br />
auszudehnen.<br />
Sie haben heute um 8:30 Uhr die Schlossmesse gefeiert - Wie<br />
sieht Ihr heutiger Tag aus?<br />
Pfarrer Mag. Paul Haider: Ich habe heute noch einen Termin<br />
in Innsbruck. Danach werde ich mich wieder dem Aufräumen<br />
widmen. Um 17:30 Uhr werde ich dann in der Pfarrkirche<br />
die Hl. Messe feiern.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Das Gespräch führte Reiner Bachor.<br />
Seite 04 der Schlossbichler Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong> Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong><br />
der Schlossbichler Seite 05
Neubeginn Abschied & Neubeginn<br />
Ein Gespäch mit Pfarrer Martin Ferner<br />
„Der Schlossbichler“ führte am 14. September 2011 mit Herrn Pfarrer Martin Ferner anlässlich der<br />
Erhebung der Pfarren Absam Dorf, Absam Eichat und <strong>Thaur</strong> in den Seelsorgeraum folgendes Gespräch<br />
Herr Pfarrer, Sie sind zuständig für den Seelsorgeraum, der<br />
die Pfarren Absam Dorf, Absam Eichat und <strong>Thaur</strong> umfasst.<br />
Der Seelsorgeraum wurde 2008 beschlossen und wird nun<br />
auch <strong>Thaur</strong> erreichen. Was ist ein Seelsorgeraum?<br />
Pfarrer Martin Ferner: Ein Seelsorgeraum<br />
soll letztlich eine organisatorische<br />
Einheit sein. Dabei lege ich<br />
allerdings ein Schwergewicht darauf,<br />
dass die Pfarren innerhalb des<br />
Seelsorgeraums selbständig bleiben.<br />
Wer steht Ihnen bei der Erfüllung<br />
Ihrer Aufgaben zur Seite?<br />
Pfarrer Martin Ferner: Es unterstützen<br />
mich Kooperator Bernhard<br />
Kopp, bei Notwendigkeit ein Aushilfspriester,<br />
weiters eine Pastoralassistentin<br />
in Absam Dorf und<br />
Pfarrer Martin Ferner<br />
Absam Eichat und eine Sekretärin<br />
in <strong>Thaur</strong>.<br />
Die Bevölkerung in <strong>Thaur</strong> fragt sich,<br />
an wen kann ich mich in Zukunft<br />
wenden und was bleibt in der Pfarre<br />
<strong>Thaur</strong> gleich bzw. was wird sich<br />
durch den Seelsorgeraum ändern?<br />
Pfarrer Martin Ferner: Wichtig ist<br />
mir als Pfarrer von <strong>Thaur</strong> der Kontakt<br />
zu den Menschen in der Pfarrgemeinde.<br />
Ich werde daher jeden Mittwoch<br />
von 16 bis 19 Uhr im Widum<br />
in <strong>Thaur</strong> anwesend sein und für Gespräche<br />
zur Verfügung stehen. Sehr<br />
wahrscheinlich wird Kooperator Bernhard Kopp im Widum<br />
in <strong>Thaur</strong> wohnen und somit weiter ein Priester vor Ort<br />
sein. Hier gibt es derzeit noch Gespräche mit der Diözese.<br />
Zudem ist die Sekretärin, Frau Simone Seelos, im Pfarramt<br />
in <strong>Thaur</strong> zu folgenden Zeiten anwesend:<br />
Kooperator Bernhard Kopp<br />
Montag von 8:00 bis 12:00 Uhr<br />
Mittwoch von 14:00 bis 18:00 Uhr<br />
Freitag von 8:00 bis 12:00 Uhr<br />
Das Pfarramt <strong>Thaur</strong> ist telefonisch unter 05223/492850<br />
sowie per E-Mail unter pfarre.thaur@dibk.at erreichbar<br />
Die Sonntagsmessen werden um 8:30 Uhr und um 10:00 gehalten,<br />
die Abendmesse entfällt. Weiters wird von Dienstag<br />
bis Samstag jeweils eine Hl. Messe wie bisher um 07:00 gehalten,<br />
es sei denn, dass am betroffenen Tag eine Hl. Messe<br />
aus besonderem Anlass zu einer anderen Uhrzeit gehalten<br />
wird, z.B. Beerdigung, Jahrgangsmesse etc. In diesem Fall<br />
bitte ich die Gläubigen diese Messe zu besuchen. Die Frühmesse<br />
entfällt dann an diesem Tag. Am Montag wird in der<br />
Regel keine Hl. Messe in <strong>Thaur</strong> gefeiert.<br />
Es ist mir ein Anliegen, dass die Hl. Messen<br />
in der Schlosskirche, wie auch in der Vigilkirche<br />
und der Ulrichskirche wie bisher<br />
stattfinden. Auch die Rorate-Messen bleiben<br />
in der gewohnten Weise aufrecht.<br />
Ebenso werden die Prozessionen wie bisher<br />
stattfinden.<br />
Die Beichtgelegenheiten werden sich am Bedarf<br />
orientieren. Die Details sind noch zu<br />
klären. Derzeit ist vorgesehen, dass es eine<br />
Beichtgelegenheit an einem fixen Termin im<br />
Monat geben wird. Unabhängig davon wird<br />
aber vor den Gottesdiensten, wie bisher auch,<br />
eine Beichtmöglichkeit bestehen.<br />
Wie bereits gesagt, ist es mir ein Anliegen,<br />
dass die Pfarren des Seelsorgeraums eigenständig<br />
bleiben, sie sollen wachsen und sich<br />
weiter entwickeln. Berührungspunkte zwischen<br />
den Pfarren wird es allenfalls bei Wallfahrten,<br />
Schulungen und z.B. Treffen von<br />
Müttern mit Kleinkindern etc. geben. Konkrete<br />
Überlegungen dazu gibt es allerdings<br />
noch nicht.<br />
Gibt es einen offiziellen Start „in die neue Zeit“:<br />
Pfarrer Martin Ferner: Am Rosenkranzsonntag,<br />
somit am 2. Oktober, wird im Rahmen<br />
einer Hl. Messe in der Pfarrkirche in <strong>Thaur</strong> der Einstand<br />
sein und die feierliche Erhebung der Pfarren Absam<br />
Dorf, Absam Eichat und <strong>Thaur</strong> in den Seelsorgeraum stattfinden.<br />
Es werden aus diesem Anlass auch die pfarrlichen<br />
Vertreter der Pfarren von Absam Dorf und Absam Eichat<br />
anwesend sein. Im Anschluss daran wird die Rosenkranzprozession<br />
abgehalten, somit diesmal ausnahmsweise nicht<br />
am Nachmittag.<br />
Denken Sie an neue Strukturen bezüglich der Mitarbeit von<br />
freiwilligen Helfern.<br />
Pfarrer Martin Ferner: Wir werden sehen. Grundsätzlich<br />
ich bin für organisches Wachstum und Weiterentwicklung<br />
des Bestehenden.<br />
In Absam gibt es z.B. Mädchen als Messdiener und den Friedensgruß.<br />
Werden diese Dinge auch in <strong>Thaur</strong> auch zur Selbstverständlichkeit<br />
werden.<br />
Pfarrer Martin Ferner: Jedes getaufte Kind, das Messdiener<br />
werden will, wird in Absam aufgenommen. So soll es auch<br />
in <strong>Thaur</strong> sein. Mit dem Friedensgruß wird es so sein, dass<br />
ich diesen Gruß anbieten werde. Selbstverständlich kann<br />
und soll man niemanden dazu zwingen.<br />
Welche Vorstellungen gibt es bezüglich der Jugendarbeit.<br />
Pfarrer Martin Ferner: Jugendarbeit kann man nicht mit<br />
Jugendlichen beginnen, man muss bei den Kindern anfangen.<br />
Bewährt hat sich z.B. in Absam bei den MinistrantInnen<br />
zu starten. Nach der Firmung werden sie dann nicht<br />
mehr als Ministrantengruppe sondern als Jugendgruppe<br />
weiter geführt.<br />
Die katholische Kirche durchlebt unruhige Zeiten. Es wird<br />
von Teilen des Klerus auch in Tirol der Zölibat in Frage gestellt.<br />
Die Tatsache dass wiederverheirateten Geschiedenen<br />
unter keinen Umständen der Zugang zum Kommunionempfang<br />
erlaubt ist, wird auch von Bischöfen in Österreich als<br />
unbefriedigend empfunden. Diese Fragen sind nicht neu und<br />
– so die Kritik – man ist seitens der Verantwortlichen nie<br />
in eine ernsthafte Diskussion eingetreten. Können Sie dem<br />
Aufruf zum Ungehorsam, wie er von einer Pfarrerinitiative<br />
in Österreich propagiert worden ist, vor diesem Hintergrund<br />
etwas abgewinnen.<br />
Pfarrer Martin Ferner: Unser Bischof hat sich in dieser Angelegenheit<br />
klar positioniert und ich schließe mich seiner<br />
Auffassung an. Es gibt Konsens darüber, dass es Reformen<br />
in der Kirche und in den Pfarrgemeinden braucht. Es gibt<br />
Dissens darüber wie die gegenwärtige Situation verbessert<br />
werden kann. Das Forderungspaket der Pfarrerinitiative<br />
ist in seiner Gesamtheit nicht konsensfähig und muss daher<br />
aufgeschnürt werden und einzelne Punkte, wie z.B. den<br />
Kommunionempfang wiederverheirateter Geschiedener<br />
unter bestimmten Umständen, umgesetzt werden. In der<br />
Praxis wird auch heute schon von den Priestern diese Frage<br />
entweder unter dem kirchenrechtlichen Ansatz oder dem<br />
pastoralen Ansatz beurteilt. Ich neige hier eher dem pastoralen<br />
Ansatz zu.<br />
Wie sieht Ihre weitere Planung für den heutigen Tag aus.<br />
Pfarrer Martin Ferner: Heute habe ich eigentlich einen feinen<br />
Tag. Ich werde am Nachmittag Vorbereitungen machen<br />
und einen Hausbesuch. Danach werde ich die Segnung einer<br />
M-Preis Filiale vornehmen.*)<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Das Gespräch führte Reiner Bachor.<br />
*) Wie mir Pfarrer Ferner einige Tage später sagte, hat sich<br />
seine Einschätzung bezüglich des „feinen Tages“ nicht bestätigt.<br />
Personalia<br />
Verstorbene<br />
Karl Harnack 28.06.11 Josef-Sölder-Weg 5<br />
Romed Giner 11.07.11 Madleinweg 6<br />
Christine Isser 04.08.11 Schloßgasse 5<br />
Wolfgang Speigner 12.08.11 Föhrenweg 17<br />
Gerd Unterlechner 14.08.11 Pfunerbichl 10<br />
Maria Höpperger 07.09.11 Stollenstraße 51 (ehemals)<br />
Rudolf Jäger 13.09.11 Bachgasse 2c<br />
Geburten<br />
Ben Steiner 17.06.11 Vigilgasse 15<br />
Heidi Fritz 26.06.11 Dr. Ambros-Giner-Weg 5c<br />
Romed Haider 04.07.11 Moosgasse 6<br />
Christoph Jäckel 07.07.11 Föhrenweg 12<br />
Adele Kontrus 13.07.11 Hottstatt 2<br />
Paulina Sala 14.07.11 Stollenstraße 41<br />
Elias Stuth 15.07.11 Solegasse 17<br />
Ida Mairhofer 16.07.11 Pfunerbichl 20<br />
Tobias Schaffenrath 18.07.11 Prentenweg 25<br />
Valentina Deflorian 26.07.11 Kaponsweg 22<br />
Magdalena Lechner 29.07.11 Vigilgasse 11f<br />
Verena Lechner 29.07.11 Vigilgasse 11f<br />
Matthias Daz 30.07.11 Föhrenweg 1<br />
Sophia Giner 06.08.11 Madleinweg 6<br />
Christoph Wiedemann 13.08.11 Kaponsweg 18b<br />
Margareta Koller 16.08.11 Prof. Stabinger-Weg 11<br />
Silberne Hochzeit<br />
Margaretha und Hansjörg Haas 04.07.11<br />
Lisa und Artur Perle 25.07.11<br />
Paula und Rupert Weissnicht 13.08.11<br />
Anna und Manfred Putz 30.08.11<br />
Maria und Josef Exenberger 25.09.11<br />
Goldene Hochzeit<br />
Anna Maria und Erich Fiedler 19.08.11<br />
Christine und Elmar Prandstetter 29.09.11<br />
Diamantene Hochzeit<br />
Elfriede und Alfred Heinzle 08.09.11<br />
Kreszenz und Walter Schweiger 15.09.11<br />
Seite 06 der Schlossbichler Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong> Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong><br />
der Schlossbichler Seite 07
Tradition Jubiläum<br />
1. Brudermeistertreffen in <strong>Thaur</strong><br />
Ein kräftiges Lebenszeichen der <strong>Thaur</strong>er Standesbündnisse<br />
Bei einer, wohl nicht nur für <strong>Thaur</strong> einzigartigen Veranstaltung,<br />
trafen sich am 11. September 2011 über zweihundert<br />
aktuelle und ehemalige Brudermeister der vier Standesbündnisse<br />
zu einem gemütlichen Stelldichein.<br />
Die schon länger diskutierte Idee eines solchen Treffens<br />
wurde von den jetzigen Brudermeistern aller Bündnisse<br />
aufgegriffen und mit Herz und großem Engagement in die<br />
Tat umgesetzt.<br />
Dem Anlass entsprechend begann der Tag mit einem gemeinsamen<br />
Gottesdienst. Pfarrer Paul Haider bedankte sich<br />
in seiner Predigt bei den derzeitigen und bei den alt gedienten<br />
Brudermeistern nicht nur für die geleisteten Dienste für<br />
die Pfarrgemeinde, sondern betonte auch den sozialen Charakter<br />
der Bruderschaften. Anhand der Lebensbeschreibung<br />
der einzelnen Bündnispatrone erläuterte er deren Bedeutung<br />
für das jeweilige Bündnis und stellte den Bezug zu den aktuellen<br />
Aufgaben der Bruderschaften her. Bei prachtvollem<br />
Herbstwetter begann der gesellige Teil mit einem Umtrunk<br />
vor dem „Alten Gericht“. Die aktuellen Brudermeister und<br />
deren Helfer gestalteten in der Folge einen abwechslungsreichen<br />
weiteren Verlauf der Veranstaltung im Gemeindesaal.<br />
Einer der Höhepunkte war sicherlich die chronologische<br />
Auflistung und Zusammenstellung von gesammeltem Fotomaterial<br />
über die Brudermeister der letzten sechzig Jahre.<br />
Die Bilder und der schwungvoll gespielte „Tagrebell“ waren<br />
für Viele Anlass, in Erinnerungen zu schwelgen und manche<br />
Anekdoten und „alte G´schichtln“ wurden wieder aufgefrischt.<br />
Die Präsentation der historischen Bilder wurde<br />
durch eine, aktuell vor Ort erstellte, originelle und humorvolle<br />
Fotocollage aller anwesenden Brudermeister ergänzt.<br />
Zwei aufwändig gestaltete Filme, einer über die Palmprozessionen<br />
der letzten drei Jahre, der zweite über die Rosenkranzprozession<br />
2010, unterstrichen in prachtvollen Bildern<br />
einmal mehr die Bedeutung von gelebtem kirchlichem<br />
Brauchtum in und für das Dorf <strong>Thaur</strong>.<br />
Die Veranstaltung bot aber auch den passenden Zeitpunkt<br />
und den passenden Rahmen, sich bei Pfarrer Paul Haider für<br />
den Einsatz und die Arbeit um die Standesbündnisse und die<br />
Foto: Hölbling Dora, Plank Anna, Appler Maria, Fink Stefanie,<br />
Unsinn Karolina, Giner Dora, Giner Anna, Appler Luise, König Rosa<br />
Pfarre in den letzten vierzig Jahren zu bedanken und ihm für<br />
die bevorstehende Pensionierung alles Gute zu wünschen.<br />
Aber auch die über Jahre, oder besser die über Jahrzehnte<br />
erbrachten Leistungen der sonst im Hintergrund agierenden<br />
geistlichen Schwestern, Sr. Magdalena und Sr. Maria, der ehemaligen<br />
Pfarrhaushälterin Leni Haider und von Altmesner<br />
Romed Rott konnten im Zuge dieses Brudermeistertreffens<br />
einmal aufgezeigt und entsprechend gewürdigt werden.<br />
Ohne einen Einzelnen namentlich zu nennen, ist allen aktuellen<br />
Brudermeistern und ihren Helfern zu dieser gelungenen<br />
Veranstaltung zu gratulieren und auf diesem Wege für die<br />
Organisation, den reibungslosen und unterhaltsamen Ablauf,<br />
sowie die hervorragende Bewirtung ein herzliches Danke<br />
zu sagen. Die Bezeichnung 1. Brudermeistertreffen lässt viele<br />
hoffen, dass irgendwann ein weiteres dieser Art zustande<br />
kommt. Harald Egger<br />
Schwester Maria<br />
Sr. Maria feierte am 3. September ihre „Goldene Profess“<br />
Sr. Maria Eller, geboren 1935 in Oberellbögen spürte schon<br />
sehr früh den Wunsch in sich, ihr Leben Gott zu widmen.<br />
Auch ihre Schwester, ebenfalls bei den Tertiarschwestern und<br />
ein Bruder bei den Franziskaner gingen denselben Weg.<br />
Es ist ihre Berufung und sie hat diesen Weg nie bereut und<br />
würde ihn wieder wählen, erzählte sie<br />
mir bei unserem Gespräch. Natürlich<br />
gab es auch Schwierigkeiten zu meistern.<br />
In solchen Situationen denkt sie an einen<br />
Spruch, den die Gründerin des Ordens<br />
Maria Hueber sagte: „ Gott sei Dank für<br />
Süß und Sauer“. Sie habe aber auch viel<br />
Segen vom Herrgott erfahren dürfen.<br />
Im Provinzhaus Hall ist man mit der<br />
Bitte an sie herangetreten, doch die<br />
Ausbildung zur Lehrerin zu machen.<br />
Krankheitsbedingt musste sie längere<br />
Zeit pausieren und schloss dann ihre<br />
Prüfung in der Lehrerbildungsanstalt<br />
in Innsbruck ab. Am 10. September 1966 ist sie nach <strong>Thaur</strong><br />
gekommen. Der Pfarrer und der Bürgermeister suchten einen<br />
Ersatz für die freigewordene Stelle in der Schule. Ihr erster<br />
Schultag als Neulehrerin war am 12. September. Dieses<br />
Schuljahr wurde mit 2 Klassen eröffnet, da durch ein neues<br />
Gesetz erstmals eine Klassenoberzahl eingeführt wurde. Sie<br />
sei sehr gerne Lehrerin gewesen und freut sich immer, wenn<br />
sie ehemalige Schüler auf die gemeinsame Schulzeit ansprechen.<br />
Schwester Maria Eller<br />
Das Salz in der Suppe<br />
Fachvortrag über die prähistorische Salzgewinnung<br />
Mit einer Prise Salz schmeckte gewiss<br />
auch den genügsamsten Steinzeitmenschen<br />
der Eintopf besser. Zum Thema<br />
„prähistorische Salzgewinnung“ findet<br />
am Dienstag, den 4. Oktober von<br />
9:00-12:30 in der Stadtarchäologie in<br />
Hall/Burg Hasegg (Eingang Burgtor)<br />
ein internationales Symposium mit<br />
mehreren Fachvorträgen statt.<br />
Ziel der Vorträge und Diskussionen ist<br />
es, die archäologischen Befunde von<br />
St. Magdalena im Halltal neu zu bewerten<br />
und Perspektiven für weitere<br />
Forschungen zu entwickeln.<br />
Am Abend folgt dazu um 20:00 Uhr in<br />
der Burg Hasegg ein Vortrag über den<br />
„Urgeschichtlichen<br />
Salzbergbau in Hallstatt“.<br />
Die interessierte<br />
Öffentlichkeit<br />
ist herzlich dazu eingeladen!<br />
Nachdem sie einmal den Direktorposten ausschlug – zuviel<br />
Papierkram – wurde sie doch nach Direktor Weber 1991 für<br />
diesen Posten (erstmals an unserer Volksschule eine Frau)<br />
bestellt. Es kostete sie dieses Amt viel Kraft wie sie sagt. Gab<br />
es doch mit dem Neubau einiges zu bewältigen. Der Dank<br />
der Gemeinde <strong>Thaur</strong> für ihr vielfältiges<br />
Wirken wurde ihr mit dem Ehrenzeichen<br />
ausgesprochen.<br />
Seit ihrer Pensionierung widmet sie sich<br />
nun verstärkt den Aufgaben in der Kirche<br />
wie z. B.: der Kirchenwäsche, dem<br />
Klostergarten, dem Firmunterricht, dem<br />
Pfarrgemeinderat und vielem mehr. Wir<br />
kennen Sr. Maria als sehr umtriebige<br />
Frau, die immer in Bewegung ist. Sie sagt<br />
aber nur arbeiten ist zu wenig. An erster<br />
Stelle steht bei ihr die Hingabe und das<br />
Gebet. Sie betet für die Gemeinde und die<br />
Menschen in <strong>Thaur</strong>. Auch zur Schutzengelmuttergottes<br />
betet Sr. Maria, die Ihr schon in vielen Notsituationen<br />
mehr als einmal das Leben gerettet hat. Für ihr<br />
weiteres Leben wünscht sie sich Gesundheit und, dass sie<br />
auch nach wie vor, wo auch immer, ihren Aufgaben nachkommen<br />
darf.<br />
Der Herrgott schenke unsrer Sr. Maria körperliche und geistige<br />
Gesundheit und vergelte ihr alles Gute, das sie in unserer<br />
Gemeinde geleistet hat! Elisabeth Niederhauser<br />
Salz des Lebens?<br />
Unser Speise- oder Kochsalz hat mit<br />
dem natürlich vorkommenden Salz<br />
nicht mehr viel gemein, es besteht nur<br />
noch aus Natriumchlorid.<br />
Im natürlichen Zustand hat Salz immer<br />
84 Elemente. 82 dieser Elemente<br />
werden in einem aufwendigen Prozess<br />
herausraffiniert, bis danach nur noch<br />
Natrium + Chlorid übrigbleibt. Dafür<br />
werden bis zu 2.000 Chemikalien eingesetzt<br />
.<br />
Am besten verwendet man naturbelassenes<br />
Salz wie Steinsalz oder<br />
Ursalz ohne chemische Rieselhilfen.<br />
Dieses ist nicht gesundheitsschädlich<br />
sondern versorgt den Körper auf ganz<br />
natürliche Weise mit Mineralien.<br />
Interessant dazu: www.natursalz.at<br />
Seite 08 der Schlossbichler Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong> Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong><br />
der Schlossbichler Seite 09
Krippenverein Krippenverein<br />
Krippenverein <strong>Thaur</strong><br />
<strong>Thaur</strong> ist als Krippendorf weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt<br />
Haben doch sehr viele heimische Künstler die Krippen in<br />
Tirol nachhaltig geprägt. Der bekannteste Krippenschnitzer ist<br />
Johann Giner d. Ä. (1756-1833). Er darf als Urvater der holzgeschnitzten<br />
Krippenfiguren bezeichnet werden.<br />
Als Begründer des orientalischen Krippenberges und der<br />
Landschaften gelten der Einsiedler Felix Zimmerling (1812-<br />
1869) und der Historienmaler Franz Pernlochner II. (1847-<br />
1895). Sie haben damals das heilige Land besucht und ihre<br />
Eindrücke in ihren Exponaten verarbeitet. Auch die <strong>Thaur</strong>er<br />
Künstlerfamilie Speckbacher hat nachhaltig das Krippenwesen<br />
in Tirol geprägt. Für die vielen Krippenkünstler<br />
und Krippenbauer der Gegenwart möchte ich stellvertretend<br />
unsere Vereinsmitglieder Mathilde Thurnbichler und<br />
Restaurator Franz Niederhauser erwähnen.<br />
Entstehung des Krippenvereines<br />
Franz Pernlochner III (Schandl) hat im Dezember 1911<br />
im Gasthof Stangl „bei gutem Besuch“ den Krippenverein<br />
gründet. Als Obmann, damals Krippenpfleger genannt,<br />
stand er dem Verein bis zur zwanghaften Auflösung 1939<br />
vor. Johann Höpperger (k.k. Postmeister) und Josef Höpperger<br />
(Stanglwirt) waren mit ihm gemeinsam auch Mitbegründer<br />
des Landeskrippenverbandes am 17. Mai des Jahres<br />
1909 im Gasthof Bierstindl in Innsbruck. Pernlochner und<br />
Höpperger wurden in den Ausschuss gewählt.<br />
Ab Dezember 1945 führte Franz Frech als Obmann den<br />
Verein mit Unterbrechung (1971-1984 Dr. Franz Pernlochner)<br />
bis zum Jahre 2002 an. Unter seiner Jahrzehnte langen<br />
Obmannschaft wurde der Krippenpflege sehr viel Bedeutung<br />
beigemessen. Ab dem Jahr 1950 übernahm der Krippenverein<br />
das Aufstellen der Pfarrkirchenkrippe. Am 18.<br />
Dezember 1960 wurde das Denkmal für die verstorbenen<br />
Krippenkünstler in der Pfarrkirche eingeweiht und seit<br />
1976 unternimmt der Krippenverein jährlich am 26. Oktober<br />
den Vereinsausflug.<br />
Der Besuch von anderen Krippendörfern ist seit 1978 ein<br />
Fixpunkt im Terminkalender. Unter dem Obmann Martin<br />
Feichtner (seit 2002) konnte in der Vigilgasse ein großzügiges<br />
Krippenlokal eingerichtet werden. Eine funktionelle Werkstatt<br />
und ein Gesellschaftsraum wurden mit dem Ausschuss<br />
und Helfern in unzähligen Stunden ausgebaut. Hier finden<br />
unter fachkundiger Leitung des Krippenbaumeisters Christian<br />
Unsinn Kurse statt. Die Werkstatt dient aber auch anderen<br />
Kursen (Klosterarbeiten, Hintergrundmalkurs, Krippenpudel<br />
färben, Bäume und Palmen, sowie Stofffiguren).<br />
Wissenswertes<br />
Gründung: 10. Dezember 1911<br />
Mitglieder: 350 Personen (Stand Jänner 2011)<br />
Die Anzahl der Krippen im Ort lässt sich nicht genau<br />
feststellen, aber es sind sicher mehr als 300;<br />
davon zu besichtigen sind ca. 60 Krippen.<br />
Obmann: Martin Feichtner, Stollenstrasse 19, 6065 <strong>Thaur</strong><br />
Telefon: 0650/7272506<br />
E-Mail: martin.feichtner@tirolersparkasse.at<br />
www.krippenverein-thaur.at<br />
Aktueller Ausschuss:<br />
Obmann Martin Feichtner, Obmann Stv. Christian Unsinn,<br />
Kassier Markus Mayr, Kassier Stv. Regina Stemberger, Schriftführer<br />
Andreas Fehr, Schriftführer Stv. Ing. Christoph Niederhauser<br />
Unter dem Motto „Kultur ums Eck“ besuchen wir jährlich<br />
kulturelle oder geschichtlich interessante Objekte in und<br />
um <strong>Thaur</strong>. Der Krippensonntag wird mit einer hl. Messe<br />
und der Generalversammlung sehr festlich gefeiert. Eine<br />
weitere Auflage des Krippenführers wurde im Jahr 2008 neu<br />
gestaltet.<br />
Die wesentliche Bekanntheit, die dem Dorf <strong>Thaur</strong> das Prädikat<br />
„Krippendorf“ beschert, ist der schöne Brauch des<br />
„Krippele-Schaug‘ns“. Die Krippe an der Stelle anzuschauen,<br />
wo sie schon seit Jahrzehnten/ Jahrhunderten ihren Platz<br />
hat, ist wohl ein ganz besonderes Erlebnis. Die Mitglieder<br />
des Krippenvereines nehmen hier sehr viel Mühe und Zeit<br />
auf sich, um mit vielen Menschen die Freude am Weihnachtsgeschehen<br />
zu teilen.<br />
2011 begehen wir mit dem Landeskrippentag unser 100-jähriges<br />
Vereinsjubiläum. Der begnadete Krippenkünstler Prälat<br />
Konrad Lechner aus <strong>Thaur</strong> war es, der im Wesentlichen<br />
die Botschaft der Krippe und den Glauben in den Vordergrund<br />
stellte. Dies sollte für uns Krippeler ein klarer Auftrag<br />
sein. Das Bauen und Aufstellen der Krippen, und das<br />
damit verbundene Gebet, sollte gerade in dieser Zeit des<br />
moralischen Abschwunges eine Stärke unserer Gemeinschaft<br />
darstellen.<br />
Liebe <strong>Thaur</strong>erinnnen und<br />
<strong>Thaur</strong>er, liebe Leser des<br />
Schlossbichlers!<br />
Als Obmann des Krippenvereines darf ich im Namen meines<br />
Ausschusses Sie/Dich ganz herzlich zu unseren Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
im Dezember einladen.<br />
Gerade als Krippendorf <strong>Thaur</strong> ist es für uns eine schöne<br />
Aufgabe, dieses Jubiläum zu gestalten und zu feiern. Mit<br />
dem Bildkalender, der Reise ins Heilige Land und der Lichterprozession<br />
haben wir bereits auf unser Jubiläum hingewiesen.<br />
Die Festversammlung für alle Vereinsmitglieder<br />
am 1. Adventsonntag wird mit der Einweihung der Jubiläumskrippe<br />
einen ersten Höhepunkt erleben. Weiters wird<br />
die neue Festschrift vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit<br />
dem Verein Chronos im Entstehen ist. Mit der Durchführung<br />
des Landeskrippentages des Tiroler Krippenverbandes<br />
wurden wir betraut.<br />
Auf den Festgottesdienst am 8. Dezember, zelebriert von<br />
Altbischof Reinhold Stecher, Altprälat Chrisostomus Giner,<br />
Ehrenmitglied Altpfarrer Paul Haider und dem Pfarrer von<br />
<strong>Thaur</strong>, umrahmt von der Musikkapelle <strong>Thaur</strong>, freuen wir<br />
uns schon sehr.<br />
Nach der Festversammlung eröffnen wir die große Krippenausstellung<br />
im Alten Gericht um 14 Uhr. Erstmalig werden<br />
auch die wertvollen Krippen bereits zum Landeskrippentag<br />
in den Krippenstuben rund ums Alte Gericht zu sehen sein.<br />
Dies ist nur möglich, da sich unsere Krippenbesitzer bereit<br />
erklärt haben, schon sehr früh die Krippen „aufzumachen“.<br />
Dafür jetzt schon ein aufrichtiges „Gloria“.<br />
Am Samstag 10. Dezember laden wir zum Abend der Vereine<br />
ins Alte Gericht. Wir wollen auch mit den <strong>Thaur</strong>er Vereinen<br />
und umliegenden Krippenvereinen unser Jubiläum in den<br />
Mittelpunkt stellen. Die Vorbereitungen für unser Fest sind<br />
schon voll im Gange. Es freut uns, dass wir auf viele MitarbeiterInnen<br />
zählen dürfen. <strong>Thaur</strong> versteht es, wie kaum eine<br />
andere Gemeinde, Feste würdig und feierlich zu gestalten. Es<br />
besteht noch die Möglichkeit, Bausteine der Jubiläumskrippe<br />
zu kaufen. Der Krippenberg wurde von den Ausschussmitgliedern<br />
gebaut. Die Figuren und den Hintergrund gestaltet<br />
Franz Niederhauser jun. Wir freuen uns schon sehr<br />
auf dieses Fest und hoffen auf zahlreichen Besuch.<br />
„Gloria et pax!“<br />
Martin Feichtner mit Ausschuss des Krippenvereines <strong>Thaur</strong><br />
Termine für das Jubiläumsjahr<br />
des Krippenvereins<br />
Mittwoch, 26. Oktober 2011, ab 08.00Uhr<br />
Auch im Jubiläumsjahr werden wir unseren traditionellen<br />
Vereinsausflug für unsere Mitglieder unternehmen<br />
Sonntag, 27. November 2011, 08.30 Uhr<br />
Gottesdienst in der Pfarrkirche <strong>Thaur</strong><br />
danach Einweihung der Jubiläumskrippe bei der Afrakapelle<br />
anschließend Festversammlung im Alten Gericht<br />
mit Präsentation der Festschrift<br />
Donnerstag, 8. Dezember 2011<br />
96. Tiroler Landeskrippentag<br />
08.30 Uhr Festgottesdienst in der Pfarrkirche <strong>Thaur</strong><br />
danach Jahreshauptversammlung des Landesverbandes der<br />
Tiroler Krippenfreunde im Alten Gericht<br />
14.00 – 18.00 Uhr Eröffnung der Krippenausstellung im Alten<br />
Gericht und in den umliegenden Krippenstuben<br />
Freitag, 9. Dezember 2011<br />
13.00 -18.00 Uhr Krippenausstellung im Alten Gericht und in<br />
den umliegenden Krippenstuben<br />
Samstag, 10. Dezember 2011<br />
13.00 -18.00 Uhr Krippenausstellung im Alten Gericht und in<br />
den umliegenden Krippenstuben<br />
20.00 Uhr Abend der <strong>Thaur</strong>er Vereine im Alten Gericht<br />
Sonntag, 11. Dezember 2011<br />
9.00 -17.00 Uhr Krippenausstellung im Alten Gericht und<br />
in den umliegenden Krippenstuben<br />
Seite 10 der Schlossbichler Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong> Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong><br />
der Schlossbichler Seite 11
Sport Sport<br />
Mountainbike-Rennen auf die <strong>Thaur</strong>er Alm<br />
Das Renenn ist inzwischen ein echter Klassiker für die Biker<br />
Bereits zum 17. Mal in Folge veranstaltete der WSV-THAUR<br />
das inzwischen zum Klassiker in der lokalen Bikerszene mutierte<br />
Rennen auf die <strong>Thaur</strong>er Alm. Bei beinahe hochsommerlichen<br />
Temperaturen stellten sich 82 Rennfahrer dieser Herausforderung<br />
- heuer erstmalig mit einer im unteren Drittel<br />
leicht abgeänderten Streckenführung. Dieser sogenannte Ladinsweg<br />
verkürzte zwar die Strecke um 300 Meter, allerdings<br />
forderten die zum Teil knackigen Teilabschnitte auf diesem<br />
Weg die Teilnehmer umso mehr.<br />
Traditioneller Langgassensprint von Oliver Juen<br />
Und so trennte sich auf diesem Abschnitt auch relativ<br />
schnell eine Spitzengruppe mit Manuel Natale, Frank<br />
Kerber und Andreas Grassmair vom restlichen Feld. Der<br />
letztjährige Sieger Richard Obendorfer arbeitete sich nach<br />
verhaltenem Start sukzessive nach vorne und bestimmte in<br />
Folge das Tempo, welchem letztendlich nur Frank Kerber<br />
folgen konnte. Obendorfer versuchte vor dem sprintstärkeren<br />
Lechtaler einen Sicherheitsabstand für den Schlussanstieg<br />
herauszufahren - allerdings hielt sich Kerber hartnäckig<br />
an seinem Hinterrad. In der vorletzten Rampe<br />
übernahm dann Kerber die Führung und mit einem Kraftakt<br />
im allerletzten Abschnitt konnte er sogar noch einen<br />
12-Sekunden-Vorsprung ins Ziel herausfahren. Somit erster<br />
Eintrag in der <strong>Thaur</strong>er Bestenliste für Frank Kerber (Team<br />
Gazi Radhaus) in 32:26.95 min, vor Richard Obendorfer<br />
(RLC Wohnrecht Ibk - 32:39.06 min), welcher damit sogar<br />
40 Sekunden schneller als bei seinem letztjährigen Sieg war.<br />
Dritter bei den Herren wurde Manuel Natale (RC ARBÖ<br />
Bike Point Innsbruck - 33:14.91 min), vor Erich Schafferer<br />
Im Finish zur <strong>Thaur</strong>er Alm der bessere Sprinter – Frank Kerber gewinnt<br />
(TREK-Mountainbiker.at - 34:55.76 min) und vor dem erst<br />
17 jährigen Andreas Grassmair (Union Raiffeisen Radteam<br />
Tirol - 35:17.22 min), welcher damit einen mehr als starken<br />
Beweis für sein Talent ablegte.<br />
Damen<br />
Wenig Neues bei den Damen: hier bestätigte einmal mehr<br />
Doris Posch (Pro-V ARBÖ Ladys Team Tirol) ihre Vormachtstellung<br />
in dieser Disziplin und fuhr mit 38:07.55 min<br />
und 50 Sekunden Vorsprung ihren bereits 7. Sieg (den 6. in<br />
Folge) auf die <strong>Thaur</strong>er Alm ein. Dahinter die einzige weibliche<br />
Konkurrentin im diesjährigen Rennen - Patrizia Wacker<br />
(Team Gazi Radhaus - 38:57.12 min).<br />
Doris Posch und Frank Kerber – die beiden Tagesschnellsten<br />
Vereine & Gruppen<br />
Heuer ebenfalls Premiere hatte eine eigene Wertung für<br />
<strong>Thaur</strong>er Vereine und Gruppierungen, welche der Veranstalter<br />
eingerichtet hatte um die Veranstaltung auch für<br />
die „breitere Masse“ im eigenen Dorf wieder attraktiver zu<br />
machen. Letztlich fanden sich zwar nur 4 Dreierteams ein,<br />
diese Herausforderung anzunehmen, aber das Echo der Teilnehmer<br />
konnte als durchaus positiv gewertet werden. Und<br />
wie nicht anders zu erwarten, bestätigte das Favoritenteam<br />
der Alpinen Bande (www.alpinebande.com) die gesetzten<br />
Erwartungen und markierte mit der Gesamtzeit von 2:06:21 h<br />
eine erste Richtzeit in dieser noch jungen Wertung. Mit<br />
nicht ganz 7 Minuten Rückstand auf Platz 2 ebenfalls „Verdächtige<br />
für eine Spitzenzeit“ - Die Juens in 2:13:08 h und<br />
auf Platz 3 mit dem Respektabstand von bereits 20 Minuten<br />
eine Abordnung des Veranstalters - der WSV-Ausschuss in<br />
2:26:35 h. Am undankbaren 4.Platz fanden sich die Altherren<br />
des SV-THAUR (2:40:46 h) ein, welche damit bewiesen,<br />
dass man nicht nur mit dem runden Leder im Ebenen bestens<br />
umzugehen im Stande ist. Man hofft natürlich beim<br />
Veranstalter, dass dieser erste und durchaus positive Impuls<br />
im nächsten Jahr genügend Nachahmer finden wird, welche<br />
dem Rennen dann wieder etwas mehr „Bandbreite“ geben<br />
würden.<br />
die Vereinewertung von links – 2. Die Juens, 1. Alpine Bande,<br />
3. WSV-THAUR-Ausschuss, 4. SV-THAUR-Altherren<br />
Bester <strong>Thaur</strong>er<br />
Die Wertung „Bester <strong>Thaur</strong>er“ ging auch heuer wieder an<br />
Modellathlet Roland Striemitzer, welcher sich trotz hauptsächlicher<br />
Betätigung beim Klettern offensichtlich genügend<br />
Kondition für eine erneute Spitzenzeit konservieren<br />
konnte. Mit 35:50,08 min nicht einmal 40 sec hinter seiner<br />
letztjährigen persönlichen Bestnote legte er damit auch sicherlich<br />
den Grundstein zum Erfolg der „Bande“ in der Vereinewertung.<br />
Die beste <strong>Thaur</strong>erin konnte auch heuer wieder<br />
nicht geehrt werden, da leider keine entsprechend motivierte<br />
Dame am Start war.<br />
Siegerehrung<br />
Am ebenfalls schon traditionell großen Kuchenbuffet durften<br />
sich alle Sportler von den gerade erlittenen Strapazen erholen<br />
und ihre Kohlehydratspeicher wieder auffüllen. Eine<br />
Startnummerntombola verkürzte die Wartezeit bis zur Siegerehrung,<br />
wo sich alle neben ihren Preisen auch eine Sport-<br />
brille und eine Trinkflasche anstatt dem bisher üblichen<br />
T-Shirt abholen konnten. Danach löste sich die Veranstaltung<br />
relativ rasch auf und nur ein harter Kern aus den zum<br />
größten Teil „üblichen Verdächtigen“ sorgte für die typische<br />
und fast schon legendäre After-Race-Stimmung in der <strong>Thaur</strong>er<br />
Alm, bis einmal mehr erst in den frühen Morgenstunden<br />
wieder Ruhe am <strong>Thaur</strong>er Berg einkehren konnte.<br />
Text & Fotos Manfred Schiffthaler<br />
„Grubenhunt & Knappenross“<br />
Eigentlich verbindet Brixlegg mit <strong>Thaur</strong> nicht allzu<br />
viel. Oder doch? Nun, die Verbindung liegt bereits<br />
etwas weiter zurück, jedenfalls<br />
weit genug als dass sich in der<br />
schriftlichen oder auch mündlichen<br />
Überlieferung in den<br />
beiden Orten noch irgendetwas<br />
erhalten hätte. Kein Wunder, ist<br />
ja auch schon bald 6.000 Jahre<br />
her; und das, was die beiden Orte<br />
verbindet, liegt recht gut versteckt<br />
unter der Erde!<br />
Am „Mariahilfbergl“, einer bewaldeten<br />
Kuppe oberhalb von Brixlegg<br />
fanden sich erstmals Spuren<br />
einer neolithischen Siedlung in Tirol. Ganz ähnlich<br />
in <strong>Thaur</strong>, wo uns auf der Kuppe des Kiechlbergs die<br />
jungsteinzeitlichen Siedler reichhaltige Spuren hinterlassen<br />
haben. Beide Grabungszonen zählen unter<br />
den Experten zu den archäologischen „highlights“ in<br />
unserem Land, künden sie doch von einer Epoche, die<br />
rund 500 Jahre vor die Zeit des „Ötzi“ zurück reicht.<br />
Aber auch später finden sich Gemeinsamkeiten, als in<br />
<strong>Thaur</strong> – so wie auch in Brixlegg – intensiv nach Erzen<br />
geschürft wurde. Natürlich war die Ausbeute im<br />
Unterland wesentlich ergiebiger als bei uns. Doch die<br />
Spuren des Bergbaus sind auch hier – und nicht nur in<br />
den „Gufln“ – reichlich anzutreffen.<br />
In Brixlegg wurde vor 25 Jahren ein Bergbaumuseum<br />
geründet, dessen Jubiläum u. a. mit der Vorlage des<br />
Buches „Grubenhunt und Knappenross“ gefeiert<br />
wurde. Das Buch enthält neben durchaus lesbaren<br />
wissenschaftlichen Beiträgen auch reichlich „profane“<br />
Artikel, die sich mit allerlei Aspekten der Tiroler<br />
Bergbaugeschichte beschäftigen. Da wird viel Neues<br />
berichtet. Mancher Laie stolpert ja bereits darüber,<br />
dass ein „Hunt“ kein Hund ist und ein „Ross“ nicht<br />
unbedingt ein Pferd! Josef Bertsch<br />
Seite 12 der Schlossbichler Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong> Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong><br />
der Schlossbichler Seite 13
Sport<br />
Neues aus dem Tennisclub <strong>Thaur</strong><br />
Familientennisturnier, TCT Kinder- und Jugendmeister und Vier-Dörferturnier 2011<br />
Tolle Stimmung beim Familientennisturnier<br />
64 <strong>Thaur</strong>er Tenniskids holten sich ihre Papas, Mamas, Omas<br />
oder Onkel und spielten über sechs anstrengende Runden<br />
das CWA-Familientennisturnier. Offizielle Sieger gab es<br />
keine, aber man sah trotzdem nur strahlende Gesichter. Bei<br />
Hot Dogs und Tenniswasser wurden noch Kinogutscheine<br />
und andere Sachpreise verlost und natürlich auch die abgelaufenen<br />
Partien analysiert.<br />
Plank und Leimgruber TCT Kinder- und Jugendmeister<br />
Fast 30 Kinder und Jugendliche kämpften heuer um den<br />
Meistertitel. Nicht nur zahlenmäßig, auch leistungsmäßig<br />
ließ sich eine deutliche Steigerung erkennen und sorgte für<br />
eine tolle Stimmung.<br />
Seite 14 der Schlossbichler<br />
Pflanzen neu in<br />
Szene gesetzt!<br />
Bei den jüngsten Teilnehmern gab es ein spannendes Softballturnier,<br />
bei dem Jasmin Hadlauer brillierte.<br />
In der Kinder-Kategorie – erstmals nach den offiziellen U 10<br />
– Regeln ausgetragen – waren 11 Kinder gemeldet. Valentina<br />
Plank setzte sich dabei in überzeugender Manier durch.<br />
Knapp ging es bei den Jugendlichen her.<br />
Den Titel eroberten Julian Schober bei den jüngeren und<br />
Simon Leimgruber bei den älteren Spielern. Die Mädchen<br />
des U 15-Teams leisteten aber beherzt Widerstand.<br />
Vier-Dörferturnier 2011<br />
Am 6. August 2011 fand die achte Austragung des traditionellen<br />
Vier-Dörferturnier mit den Tennisclubs aus Absam,<br />
Hall-Schönegg, Mils und <strong>Thaur</strong> statt. Nach dem bewährten<br />
Modus stellte wieder jeder Verein fünf Damen- und<br />
fünf Herrendoppel, die sich in diesem Jahr auf den Plätzen<br />
von Hall-Schönegg (Damen) und Mils (Herren) spannende<br />
Spiele lieferten. Nach insgesamt 80 Spielen konnte der TC<br />
<strong>Thaur</strong> den Titel knapp verteidigen und dieses prestigeträchtige<br />
Turnier vor Hall-Schönegg, Absam und Mils für sich<br />
entscheiden. Günter Niederhauser<br />
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und die Vogelfee. Inspiration und<br />
Bastelideen für den Herbst<br />
WARUM SCHLÄFT DER BÄR<br />
IM WINTER?<br />
Überlebensstrategien der Tiere<br />
von Kim Gyeong-Hwa<br />
Über wandernde Fische, schlafende<br />
Streifenhörnchen und träumende Schmetterlingslarven.<br />
Kinderseite von Anna Brunner
Für Kinder Natur<br />
Was macht denn eigentlich ein Archäologe?<br />
Dass sich Kinder für Archäologie interessieren, hat man<br />
in den letzten Jahren bei den Ausgrabungen in der Vigilgasse<br />
feststellen können. Da finden sich Knochen, Tonscherben,<br />
alte Münzen, Knöpfe, Messerchen – und mit<br />
ganz viel Glück sogar irgendwann einmal ein richtiger<br />
„Schatz“. Den Alltag eines Archäologen können Kinder<br />
(6–12 Jahre) am Samstag, den 15. Oktober bei der archäologischen<br />
Kindergrabung auf der <strong>Thaur</strong>er Ruine kennen<br />
lernen. Unter fachlicher Anleitung dürfen sie dort nämlich<br />
nach „Schätzen“ suchen. Spielerisch werden Kinder in<br />
die archäologische Arbeitsweise eingeführt. An einer echten<br />
Fundstelle wird zusammen mit Archäologen des Vereins<br />
Stadtarchäologie eine Ausbrabung nachgestellt: Das<br />
Auffinden der Fundstelle, Ausmessen des Grabungsbereiches,<br />
dem vorsichtigen Ausgraben von verschiedensten<br />
Fundobjekten, der Vermessung sowie fotografischen und<br />
schriftlichen Dokumentation. Kleine und große Schätze<br />
warten darauf entdeckt und ausgegraben zu werden ...<br />
Interessierte Eltern erhalten in der Zwischenzeit, bei<br />
einer Führung durch Vertreter des Geschichtsvereins<br />
Chronos, Einblick in die Geschichte der <strong>Thaur</strong>er Burg.<br />
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Da nur eine begrenzte Teilnehmerzahl möglich ist,<br />
bitten wir unbedingt um rechtzeitige Anmeldung:<br />
Mag. Alexandra Krassnitzer, Telefon: 0676/6804344<br />
mail: alexandra_krassnitzer@hotmail.com<br />
Zeit: Samstag, 15.10.2011<br />
Termin 1: von 10.00 bis 11.15 Uhr<br />
Termin 2: von 12.00 bis 13.15 Uhr<br />
Termin 3: von 14.00 bis 15.15 Uhr<br />
Wir bitten um Anmeldung der Kinder mit Name,<br />
Alter, Telefonnummer und Wunschtermin!<br />
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Biotoppflege vor der Haustüre<br />
Der „Herr des Alpenpark Karwendel“ - Hermann Sonntag hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht<br />
Vom WWF zum „Herren des Alpenpark Karwendel“ –<br />
Hermann Sonntag hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht.<br />
Im Gespräch mit dem „Schlossbichler“ erzählt er, dass<br />
Naturschutz schon im Kindesalter beginnt und warum er für<br />
kommendes Jahr viele Freiwillige sucht.<br />
Vor drei Jahren hast du die Geschäftsführung im Alpenpark<br />
Karwendel übernommen – wie geht es dir?<br />
Ich bin seit über 3 Jahren der Geschäftsführer des Vereins<br />
und bereue die Entscheidung keinen Tag, da es für mich<br />
nicht nur ein wunderbares Gebiet ist, sondern auch die Mischung<br />
zwischen Büro und Geländearbeit stimmt.<br />
Was konntest du in dieser Zeit bewirken?<br />
In einem so großen Gebiet Fuß zu fassen braucht natürlich<br />
seine Zeit. Daher freut es mich umso mehr, dass in den letzten<br />
Monaten immer mehr regionale Institutionen von sich<br />
aus auf uns zukommen und gemeinsam mit uns Projekte<br />
umsetzen wollen. Inhaltlich freuen mich besonders das große<br />
Interesse der Schüler an unserem Umweltbildungsprogramm,<br />
die Etablierung der Naturpark Ranger und der gute<br />
Besuch unseres Naturparkhauses in Hinterriß.<br />
Was sind deine weiteren Pläne?<br />
Im nächsten Jahr wollen wir ein Team Karwendel gründen.<br />
Wir suchen Freiwillige, die sich ein bis zweimal jährlich an<br />
ganz konkreten Umwelt- und Naturschutzaktionen (Biotoppflege)<br />
beteiligen. Ich denke der Alpenpark kann sich als<br />
gute Plattform etablieren, wo sich engagierte Menschen und<br />
Naturschutzprojekte „treffen“.<br />
Was ist das Herausfordernde an deiner Aufgabe?<br />
Allein die Größe des Karwendels mit seinen 727 km² ist<br />
eine Herausforderung. Beispielsweise 101 Almen, zahlreiche<br />
Ansprechpartner im Bereich Forst und Jagdwirtschaft<br />
sowie Tourismus. Aber auch die Aufgabenpalette von Buchhaltung,<br />
über Naturschutzprojekten bis hin zur Pressearbeit<br />
– eine abwechslungsreiche Aufgabe.<br />
Welche Highlights finden die <strong>Thaur</strong>er im Alpenpark?<br />
Aus naturkundlicher Sicht sind sicher die <strong>Thaur</strong>er Bergmähder<br />
das absolute Highlight, welches die Gemeinde <strong>Thaur</strong><br />
zum Alpenpark beisteuert. Sie beherbergen eine Fülle von<br />
Pflanzenarten. Wir werden uns dem Thema in den nächsten<br />
Jahren mehr widmen. Außerdem zeichnet den Alpenpark<br />
die höchste Steinadlerdichte im Alpenraum aus.<br />
Natur erleben. Natur begreifen. Der Alpenpark geht mit<br />
einem vielfältigen Umweltbildungsprogramm in die<br />
Schulen. Geht das auf?<br />
Allein letztes Jahr haben 1.500 Schüler den Alpenpark besucht.<br />
Dies ist für uns eine Bestätigung, dass auch die Natur<br />
vor der Haustür interessant ist. Jane Kathrein<br />
Der Biologe Hermann Sonntag<br />
ist seit 2008 Geschäftsführer des Alpenparks Karwendel<br />
und war vorher beim WWF tätig ...<br />
Steckbrief Alpenpark Karwendel<br />
Schutzgebietskategorien: Naturschutzgebiet, Natura 2000 Gebiet<br />
Fläche: 727 km² (inkl. bayrischer Teil 920 km²)<br />
Gegründet: 17. Februar 1928<br />
Höchster Gipfel: Birkkarspitze (2.749 m)<br />
Höhenlage: Vier Höhenstufen;<br />
Tallagen, Bergwälder, Almmatten, Felsregionen (600-2.749m)<br />
Charakteristische Orte des Gebiets: Hinterautal, Gleirschklamm,<br />
Isarursprung, Großer und Kleiner Ahornboden,<br />
Hafelekar – „das Fenster ins Karwendel“, Halltal, Isarauen,<br />
Laliderer Wände, Steinbock-Kolonie, Wolfsklamm<br />
Besucherzahlen: 900.000 – 1,1 Mio Besucher/Jahr<br />
Almen: 101 Almen (ca. 10.000 ha Futterfläche)<br />
> 1.305 Pflanzenarten und 2.035 Tierarten bekannt<br />
> Größte Steinadlerdichte der Alpen<br />
www.karwendel.org<br />
Seite 16 der Schlossbichler Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong> Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong><br />
der Schlossbichler Seite 17
Unsere Lebenskraft.<br />
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Bei angenehmen, sommerlichen Temperaturen und mit<br />
einer erfreulich hohen Beteiligung durfte der WSV-THAUR<br />
am 4. September die alljährliche Bergmesse feiern. Erstmals<br />
war dies in unmittelbarer Nähe zur <strong>Thaur</strong>er Alm, auf dem<br />
<strong>Thaur</strong>er Rosskopf, der Fall. Pater Georg Hanser, der Rektor<br />
des Missionshauses St. Josef, konnte an die 150 Gläubige<br />
zur Heiligen Messe mit Segnung des neuen Gipfelkreuzes<br />
begrüßen ...<br />
Vermutlich lag es an der leichten Erreichbarkeit des Platzes<br />
und am guten Wetter, dass wirklich vom Opa bis zum Enkel<br />
alle vertreten waren. Traditionellerweise wurde bei der Bergmesse<br />
der lebenden und verstorbenen Mitglieder des WSV-<br />
THAUR, und diesmal besonders auch der verstorbenen<br />
Angehörigen der Fam. Waldner, gedacht. Die siebenköpfige<br />
Abordnung der Musikkapelle <strong>Thaur</strong> gab der Messe -<br />
mit der prächtigen Kulisse der <strong>Thaur</strong>er Gipfel im Hintergrund<br />
- einen wirklich stimmungsvollen und würdigen<br />
Rahmen.<br />
Der schöne Platz hat alle mit seiner tollen Aussicht überrascht.<br />
Viele Bergsteiger sind wohl schon oft – meistens mit<br />
Tradition<br />
Gipfelmesse am <strong>Thaur</strong>er Rosskopf<br />
Seit wenigen Jahren ziert auch die Kuppe des Rosskopfs ein schmuckes Gipfelkreuz. Der gebürtige<br />
<strong>Thaur</strong>er, Christoph Waldner, errichtete es nach mehreren Todesfällen in seiner Familie mit Freunden.<br />
Es liegt was in der Luft<br />
Parkplatz frei halten! Wo sonst gestresste Eltern morgens<br />
stoppen, um die Jüngsten abzugeben, herrscht heute<br />
Leere. Rundherum Verkehrschaos. „Autofreier Tag“ in<br />
<strong>Thaur</strong>.<br />
Ein Ärgernis für jene, die versuchen Familien- und Arbeitsleben<br />
unter einen Hut zu bringen, eine Gelegenheit<br />
darüber nachzudenken, welche Wege wir zu Fuß gehen<br />
könnten und ob es nicht grundsätzlich möglich wäre<br />
häufiger auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.<br />
Das zumindest hatten wir uns für unser Leben im Dorf<br />
vorgenommen. Vor Ort einkaufen. Möglichst autofrei<br />
sein. Im Familienalltag stolpern wir dann doch über verschiedene<br />
Hürden, nicht zuletzt über unsere Bequemlichkeit.<br />
Die Windeln vom Nahversorger durchs halbe<br />
Dorf karren? Unterm Arm ein protestierendes Kind, den<br />
randvoll gepackten Tramperrucksack am Rücken. Dabei<br />
sind noch einige Punkte auf der Einkaufsliste offen.<br />
Blick nach höheren Zielen – vorbeigehastet. Künftig wird<br />
vermutlich mancher diesen beschaulichen Ort öfters einmal<br />
besuchen und er wird wohl auch als Austragungsort für<br />
die Bergmesse vermehrt ins Blickfeld rücken. Nachdem das<br />
Wetter erfreulicherweise auch am Nachmittag gehalten hat,<br />
kehrten viele vor dem Abstieg ins Tal noch auf der <strong>Thaur</strong>er<br />
Alm ein, wo der Tag einen gemütlichen Ausklang fand.<br />
Janes Kolumne<br />
Text & Foto Manfred Schiffthaler<br />
Den nächsten Großeinkauf, den machen wir wieder mit<br />
dem Auto und packen gleich die Altpapierberge dazu,<br />
für die es auf der Entsorgungsinsel keinen Platz gibt.<br />
Nicht mehr gibt. Weil der Dreck zu groß war, sagte man<br />
uns auf Nachfragen am Gemeindeamt. Hätten wir einen<br />
Ofen, dann könnten wir das Papier verbrennen. Heizen<br />
hat nämlich Saison.<br />
In der Klimaschutzgemeinde liegt wieder was in der<br />
Luft. Man kann es riechen. Jane Kathrein<br />
Leben & Tradition in <strong>Thaur</strong> der Schlossbichler Seite 19
Dies & Das<br />
Großes Lob für die neue<br />
<strong>Thaur</strong>er Ortszufahrt!<br />
Am 3. August war es soweit<br />
Auch wenn man in der Eile auf die Schere vergessen hatte, so<br />
wurde das Absperrband für die <strong>Thaur</strong>er Allee doch symbolisch<br />
zerschnitten und das Herzstück der Grundzusammenlegung<br />
für den Verkehr frei gegeben.<br />
Der erste Segen kam von oben! Kurz nach 3 Uhr nachmittags<br />
öffnete Petrus die Schleusen und sorgte mit einem kräftigen<br />
Sturzregen für ein letztes großes Reinemachen rechtzeitig<br />
vor der offiziellen Eröffnung der neuen Dorfzufahrt.<br />
In Anbetracht des anhaltenden Regens verlegte Josef Giner,<br />
Obmann der „Zusammenlegungsgemeinschaft <strong>Thaur</strong>er Felder“<br />
die Feierlichkeiten kurzer Hand unter das ausladende<br />
Vordach des „Restaurant Nidi“. In seiner Begrüßungsrede<br />
dankte er neben der großen Zahl an Beteiligten insbesondere<br />
den Geldgebern EU, Bund, Land und Gemeinde, deren<br />
Unterstützung für das Gelingen dieses Großprojektes unverzichtbar<br />
war und auch weiterhin ist. Mit der „<strong>Thaur</strong>er<br />
Allee“ wurde das Herzstück der Grundzusammenlegung<br />
mustergültig umgesetzt, wofür ihm von allen Seiten auch<br />
großes Lob ausgesprochen wurde.<br />
BGM Konrad Giner zitierte in seinen Dankesworten aus<br />
dem <strong>Thaur</strong>er Dorfbuch. Dort wird erwähnt, dass die Römer<br />
vor bald 2000 Jahren die <strong>Thaur</strong>er Felder neu geordnet und<br />
in diesem Zusammenhang auch das bisherige Wegenetz geschaffen<br />
hatten. Mit der Grundzusammenlegung wurden<br />
diese Strukturen nun neu gelegt – zum Wohle der Grundbesitzer,<br />
der Landwirtschaft und aller Gemeindebürger.<br />
LHStv. Anton Steixner verwies auf die überaus gelungene<br />
Trassenführung, mit der <strong>Thaur</strong> wohl „die schönste Ortszufahrt<br />
Europas“ erhalten habe. Doch ging es ihm keineswegs<br />
nur um die Straße. Steixner: „Ganz entscheidend ist für<br />
mich die großzügige Neuordnung dieses ländlichen Raumes<br />
in die auch viel öffentliches Geld geflossen ist. Allerdings<br />
nicht um die Felder in Kürze wieder aufzuparzellieren und<br />
zu bebauen, sondern um landwirtschaftliche Flächen für die<br />
regionale Lebensmittelversorgung dauerhaft zu erhalten“.<br />
Nach dem überaus reichlichen Segen von „oben“ schritt<br />
Pfarrer Paul Haider zur Einweihung der neuen Straße. Sie<br />
ist für ihn eine „Straße der Einheit“, die nur möglich wurde,<br />
weil von den Grundbesitzern, den vielen Firmen und den<br />
zahlreichen offiziellen Stellen von Beginn an konstruktiv<br />
zusammengearbeitet wurde. Josef Bertsch<br />
Am Samstag, den 5. November 2011, von 9.30 bis<br />
17.00 Uhr findet in <strong>Thaur</strong> im „Alten Gericht“ das<br />
erste Mal ein großer Flohmarkt zugunsten des<br />
Sozialvereins statt.<br />
Dahinter steht die Idee, alte Dinge wiederzuverwerten (Umweltbewusstsein),<br />
den Sozialverein <strong>Thaur</strong> zu unterstützen<br />
(soziales Bewusstsein) und eine gemeinschaftliche Aktion<br />
innerhalb des Dorfes durchzuführen (Kommunikation).<br />
Warenannahme jeweils von 17.00 bis 19.30 Uhr<br />
14. Oktober, 21. Oktober, 28. Oktober, Vigilgasse 4<br />
Grundsätzlich kommen dafür alle gut erhaltenen Gegenstände<br />
des täglichen Gebrauchs und der Verschönerung von Haus<br />
und Garten in Frage: Geschirr, Vasen, Besteck, Kerzenständer,<br />
Laternen, Ziergegenstände, Bücher (Romane, Fachbücher,<br />
Kochbücher, Reiseführer ...), Bilder und Rahmen, Tischtücher,<br />
Servietten, Bettüberzüge, Geschirrtücher, saubere Kleidung,<br />
Spielsachen, Hochstuhl, Gitterbett, Lampen, elektrische Geräte,<br />
Handy, CD, DVD, Schallplatten, Video, Kleinmöbel, ...<br />
Gerne werden auch schöne alte Stücke<br />
und Antiquitäten angenommen.<br />
Interessierte melden sich bitte bei:<br />
Alli Schumacher-Möth, Dofplatz 1<br />
oder telefonisch unter 0650/602 47 25