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Rechenschaftsbericht 2009 - Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V.

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Waldfriedhof Mahlsdorf zu erhalten und zu pflegen und möglichst auch mit einer<br />

Informationstafel auf dem Friedhof an sein Schicksal zu erinnern. Hans Neue war wegen<br />

kritischer Äußerungen nach dem Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 denunziert und<br />

anschließend hingerichtet worden. Am 29. April <strong>2009</strong> fand eine Begehung auf dem<br />

Waldfriedhof statt, an der neben Friedhofsvertretern auch Bezirkstadtrat Stephan Richter,<br />

Museumsleiterin Dorothee Ifland sowie vom <strong>Heimatverein</strong> Harald Kintscher und Dr. Christa<br />

Hübner teilnahmen. Gegenwärtig ist der Stand so, dass die Pflege der Grabstätte durch den<br />

zuständigen Friedhofsverbund zunächst bis April 2011 gesichert ist. Noch nicht geklärt ist, ob<br />

der Bezirk <strong>Marzahn</strong>-<strong>Hellersdorf</strong> danach die Pflegekosten übernimmt. Auch die<br />

Erinnerungstafel steht noch aus.<br />

Vorangeschritten ist zudem die Umsetzung des zeitgleichen Antrages des <strong>Heimatverein</strong>s, den<br />

Standort des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in der Kaulsdorfer Straße 90 in würdiger<br />

und geeigneter Weise zu kennzeichnen. Über eine erste Besichtigung am 14. Januar <strong>2009</strong><br />

konnten wir bereits im vorigen <strong>Rechenschaftsbericht</strong> informieren. Inzwischen haben die<br />

bauhistorischen Untersuchungen begonnen, bei denen geprüft werden soll, wieweit originale<br />

Bausubstanz erhalten ist. Diese Prüfung ist eine Voraussetzung, um die noch vorhandenen<br />

Baulichkeiten oder Teile davon unter Schutz zu stellen. Die nicht unerheblichen Kosten für<br />

diese Untersuchungen hat dankenswerterweise das Landesdenkmalamt Berlin übernommen.<br />

Die Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle nahm unsere Anregung, hier eventuell einen über<br />

den Wuhlewanderweg zu erschließenden Informationsort zu schaffen, inzwischen auf und<br />

signalisierte im Falle inhaltlich und materiell tragfähiger Konzeptvorschläge eine<br />

wohlwollende Prüfung dieser Idee durch das Bezirksamt zu.<br />

Anlässlich des schon erwähnten 100. Jahrestages des Parkfriedhofs <strong>Marzahn</strong> fand am 28.<br />

November <strong>2009</strong> in der Feierhalle des Friedhofs eine Festveranstaltung des Bezirksamts statt,<br />

bei der unser Vorsitzender Wolfgang Brauer die Festrede hielt (seine Rede s. Anhang). Das<br />

Jubiläum und nicht zuletzt die aus diesem Anlass vom Bezirksmuseum für seine Ausstellung<br />

zusammengetragenen neuen Erkenntnisse waren dem Vorstand des <strong>Heimatverein</strong>s Anlass, im<br />

Februar 2010 einen Antrag an die Kommission „Gedenkorte“ und an die<br />

Bezirksbürgermeisterin Frau Pohle zu richten, den Parkfriedhof <strong>Marzahn</strong> als historisches<br />

und kulturgeschichtliches Denkmal unter Schutz zu stellen (Antrag s. Anhang). Mit den<br />

Tausenden hier bestatteten und oft namenlosen Opfern aus der Zeit von 1933 bis 1945 halten<br />

wir den Parkfriedhof <strong>Marzahn</strong> für ein in Berlin einzigartiges Zeugnis der Repressionen und<br />

des Terrors der NS-Diktatur. Seine vielen Gedenkstätten machen ihn zudem zu einem<br />

wichtigen, auch kulturhistorisch bedeutsamen Erinnerungsort. Derzeit sind jedoch nur einige<br />

der Gedenkstätten sowie Teile der Parkanlage unter Schutz gestellt. Wir sind aber der<br />

Auffassung, dass sich der Parkfriedhof <strong>Marzahn</strong> in den 100 Jahren seiner Existenz zu einem<br />

herausragenden historischen Ensemble entwickelt hat, das in seiner Gesamtheit<br />

denkmalschutzwürdig ist. Frau Pohle hat sich bereits positiv zu diesem Anliegen geäußert und<br />

eine zügige Bearbeitung zugesichert.<br />

Noch nicht umgesetzt wurden unsere Anregungen hinsichtlich einer entsprechenden<br />

denkmalgerechten Markierung des alten Friedhofes des Dorfes <strong>Marzahn</strong> an der Landsberger<br />

Allee und des alten Biesdorfer Friedhofes in Alt-Biesdorf, der sich nicht zuletzt durch die<br />

„Umklammerung“ durch die B 1/B 5 in einem beklagenswerten Zustand befindet.<br />

Am 4. März 2010 vertrat der Vorsitzende auf Einladung des Bezirksstadtrates Christian Gräff<br />

den <strong>Heimatverein</strong> auf der 1. Radverkehrskonferenz des Bezirkes <strong>Marzahn</strong>-<strong>Hellersdorf</strong>, die<br />

von der Tourismusbeauftragten des Bezirksamtes, Frau Weigel, organisiert wurde.<br />

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