BEST OF Otto Brenner Preis 2007 - Otto Brenner Shop
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Zitat aus dem Exposé:<br />
Softpower – zum Einfluss der Stiftungen in Deutschland<br />
„Die Bertelsmann Stiftung ist einflussreich und mächtig. Sie ist die größte operative<br />
Stiftung in Deutschland. Operativ heißt, sie fördert kaum Projekte anderer<br />
Einrichtungen und Personen, sondern sie ist selbst aktiv. Sie ist mit ihrer Arbeit<br />
nicht nur führend in Deutschland; sie sieht sich als einzigartig und das zu Recht.<br />
Sie verfügt über ein Monopol. Sie ist eng verzahnt mit Politik, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft. Ihre rund 300 Mitarbeiter spüren weltweit Trends auf, analysieren<br />
sie und geben Empfehlungen, die sie – in Berlin oder Brüssel – mit Spitzenbeamten<br />
und Politikern aller Parteien in exklusiven Zirkeln diskutieren (ausgenommen<br />
die Linkspartei).<br />
Die Stiftung bringt alle Einflussreichen an einen Tisch und bestimmt die Tagesordnung.<br />
Sie macht Politik, sei es in der öffentlichen Verwaltung, in der<br />
Bildungs-, der Arbeitsmarkt-, der Gesundheits-, der Stiftungs- oder in der<br />
Außenpolitik. Sie nennt es aber Beratung und übernimmt deshalb für Fehler keine<br />
Verantwortung. Unabhängigkeit in inhaltlicher und finanzieller Sicht ist ihr<br />
wichtig. Sie behauptet, das sei die Voraussetzung für den Erfolg ihrer Arbeit.<br />
Aber sie ist auch unabhängig von Aufsicht und Kontrolle. Sie ist steuerbegünstigt,<br />
aber sie ist nicht demokratisch legitimiert. [...]<br />
Wie könnten Stiftungen demokratischer werden ohne ihre Unabhängigkeit aufzugeben?<br />
Wie könnten die Bürger, von denen die Leiter der Bertelsmann Stiftung<br />
gerne sprechen, an ihrer Arbeit und Aufsicht beteiligt werden?“<br />
Diesen und mehr Fragen möchte Thomas Schuler nachgehen und die Bertelsmann<br />
Stiftung mit ihrem Einfluss auf Staat, Politik und Gesellschaft darstellen.<br />
Seine Arbeit soll jedoch nicht auf einer Ablehnung des Stiftungsgedankens<br />
fußen und sie strebt keine Generalabrechnung mit dem Stiftungswesen an, sondern<br />
ihr liegt der Gedanken zugrunde, dass Stiftungen wichtige Arbeit leisten,<br />
die mehr Aufmerksamkeit, Kontrolle und Debatte verdient.<br />
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