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BEST OF Otto Brenner Preis 2007 - Otto Brenner Shop

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Man fragt sich immer wieder: Braucht es denn Mut, um guten, klugen,<br />

gedankenreichen, pointierten Meinungsjournalismus zu machen?<br />

Schimmeck ist ein Beispiel dafür, dass es gewissen Mut braucht: Weil Denkund<br />

Schreibverbote bestehen; weil zumal der Medienjournalismus daraus<br />

besteht, sich gegenseitig zu beweihräuchern, weil sich kaum einer sagen<br />

traut, was wirklich mistig läuft und wo. Und was mistig lief und wo – Tom<br />

Schimmeck hat sich getraut es zu sagen in seinem berühmten Stück „Arschlochalarm“.<br />

Er hat darin die Konformität und die Uniformität des politischen<br />

Journalismus in Grund und Boden geschrieben. Die gesamte Branche hat<br />

gejault. Es gibt ganz wenige Stücke in unserem Gewerbe, die man immer und<br />

immer wieder lesen mag. Die man wie ein gutes Lied, wie einen Protestsong<br />

immer wieder gern hört. „Arschlochalarm“ war und ist ein solches Stück.<br />

Man mag es immer wieder lesen, weil so viele scharfe Wahrheiten darin<br />

stehen.<br />

Frau Schiessl, unsere <strong>Preis</strong>trägerin für die Reportage, hat gerade zu Recht<br />

neben mir gesagt: „Göttlich!“. Ja – so sieht toller Meinungsjournalismus aus.<br />

So sind Diamanten: hart, glänzend, funkelnd. So sieht aufrüttelnder Journalismus<br />

aus.<br />

Der Meinungsjournalismus steht ja immer in der Gefahr belehrend zu sein,<br />

oberlehrerhaft daher zu kommen. Tom Schimmeck ist das allerbeste Beispiel<br />

dafür, dass das überhaupt nicht sein muss. Wenn man seine Sache gut macht,<br />

ist überhaupt nichts Oberlehrerhaftes dabei. Dann liest man, glucksend vor<br />

Vergnügen.<br />

Lieber Kollege Schimmeck, Sie sind ein Kommentarissimus und dazu<br />

beglückwünsche ich Sie sehr.«<br />

Vorgetragen von Dr. Heribert Prantl<br />

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