BEST OF Otto Brenner Preis 2007 - Otto Brenner Shop
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Telefonaten Terry Steinhour aus, einen Getreidefarmer und Viehzüchter aus<br />
einem Dorf namens Greenview. Der Mann war einst in der Demokratischen Partei<br />
aktiv gewesen und verstand es, Dinge sowohl auszudrücken als auch einzuordnen.<br />
Zwei Tage verbrachte ich mit Steinhour auf seiner Farm nahe Springfield.<br />
Er war sichtlich erschüttert von seinem Afrika-Erlebnis und kritisierte die hoch<br />
subventionierte amerikanische Landwirtschaftspolitik, die den kleinen US-Farmer<br />
auf Dauer ebenso wie den afrikanischen in Abhängigkeit und Armut treibe und<br />
einzig der Großindustrie diene.<br />
Meine nächste Reise führte mich nach Kenia. Ich wollte mir dort die Aktivitäten<br />
des UN-World Food Programms (WFP) und der CRS ansehen und Bauern besuchen.<br />
Das WFP, dessen größter Spender die USA ist, würde Cash den Warenspenden<br />
vorziehen, wenn sie die Wahl hätten. Haben sie aber nicht, und so<br />
verteilen sie auch die US-Agrarüberschüsse in die Hungergebiete.<br />
Ich begleitete einen WFP-Konvoi zu Nomaden an die sudanesische Grenze – und<br />
konnte den Mechanismus prompt beobachten. Kaum waren die Lebensmittel<br />
verteilt, landeten die ersten Säcke in den Einkaufsläden. Auch auf den Märkten<br />
von Nairobi finden sich immer wieder Waren vom WFP zu <strong>Preis</strong>en, die einheimische<br />
Farmer nicht bieten können.<br />
Bei einem Treffen bestätigt der Präsident des Bauernverbandes, dass die<br />
Hilfslieferungen zeitweilig den Markt verzerren. Er forderte die Regierung auf,<br />
während der Ernte in Kenia keine WFP-Lieferungen zuzulassen, damit die Landwirte<br />
ihre Waren verkaufen können. Er vermittelte mir ein Treffen mit einer Vermarktungsgenossenschaft<br />
im fruchtbaren Westen des Landes, nahe der Grenze<br />
zu Uganda.<br />
Mittelsmänner kassieren ab<br />
Die Reise in den Westen Kenias war – nach dem Ausflug in die kargen Hungerzonen<br />
– eine Überraschung. Die Landschaft ist fruchtbar, geschwungene Hügel<br />
erinnern an die Toskana, die Felder sind bestellt und die Tiere wohl genährt. Und<br />
doch leben die Bauern dort in Armut. Sie bleiben auf ihrem Mais sitzen, weil die<br />
Regierung lieber auf Geschenke der Industrieländer wartet als von ihnen zu kaufen.<br />
Selbst wenn das WFP ihnen etwas abkauft, merken sie das kaum, denn das<br />
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