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BEST OF Otto Brenner Preis 2007 - Otto Brenner Shop

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war er gerade von der Regierung Bush zum Darfur-Beauftragten bestimmt worden<br />

und wollte sich nicht mehr äußern. Glücklicherweise gab es eine ausführliche<br />

Berichterstattung über Natsios damalige Haltung und eine Studie zum Thema<br />

Food Aid.<br />

Ich besuchte in D.C. noch mehrere Think-Tanks wie das International Food Policy<br />

Research Institute, die zum Thema arbeiteten, und besorgte mir Hintergrundund<br />

Zahlenmaterial.<br />

Kämpferischer Katholik<br />

Damit auch dieses Thema ein Gesicht bekommt, besuchte ich die größte private<br />

Lebensmittel-Hilfsorganisation der Welt, die Christian Relief Services (CRS) in<br />

Baltimore. Der Geschäftsführer Michael Wiest gab sich extrem kämpferisch,<br />

stellte das katholische Helfermotiv in den Vordergrund und verwahrte sich<br />

gegen Natsios‘ Verdacht, der CRS lebe von den Hilfslieferungen. Ein Blick in<br />

den Geschäftsbericht jedoch zeigt, dass immer noch ein beträchtlicher Teil des<br />

CRS-Budgets an der Lebensmittelhilfe hängt.<br />

Außerdem wendet die Organisation eine seit langem heftig kritisierte – und von<br />

der EU verbotene – Methode an: Sie verkauft US-Lebensmittelhilfe auf den<br />

Märkten der Dritten Welt, um an Bargeld zu kommen, mit dem dann andere<br />

Hilfsprojekte – und damit auch CRS-Arbeitsplätze – finanziert werden. Monetarisierung<br />

nennt sich das, und ich beschloss, der Sache in Afrika nachzugehen.<br />

Denn die geschenkte US-Ware kann auf den Märkten der armen Länder deutlich<br />

billiger als die einheimische angeboten werden und die ortsansässigen Bauern<br />

vom Markt drängen.<br />

Die Lokalzeitung als Inspiration<br />

Zuvor jedoch reiste ich nach Illinois. Denn ich hatte im Internet einen interessanten<br />

Artikel aus der Lokalzeitung von Springview, Illinois, entdeckt: Darin wurde<br />

die Reise einer Gruppe US-Farmer beschrieben, die auf Einladung von Oxfam<br />

nach Senegal gereist war, um die Verheerungen anzusehen, die ihre subventionierten<br />

Produkte auf den dortigen Märkten auslösten.<br />

Oxfam Chicago nannte mir die Namen aller Farmer, und ich wählte nach einigen<br />

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