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BEST OF Otto Brenner Preis 2007 - Otto Brenner Shop

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Ausgereifte RFID-Systeme in der Industrie können Informationen annähernd<br />

zehn Meter weit übertragen. Bei der Münchner Karte beträgt die Reichweite des<br />

eingesetzten Transponders rund zehn Zentimeter. Da jeder Chip eine weltweit<br />

nur einmal vergebene Seriennummer erhält, sind Verwechslungen so gut wie<br />

unmöglich.<br />

Dauerkartenbesitzer wie Tom Sesto benötigen die ArenaCard nicht. Bei ihnen ist<br />

der Bezahlchip in die persönliche Jahreskarte integriert. Das wirft datenschutzrechtliche<br />

Probleme auf. Schließlich lassen sich durch die Kombination von<br />

Dauerkarte und Chip komplette Konsumbilder erstellen – und in begrenztem<br />

Maße auch Bewegungsprofile. Der FC Bayern kann seine 36.000 Dauerkartenkäufer<br />

durchleuchten: Wer erwirbt welches Produkt? Und wo kauft er es? Für die<br />

Betreiber des Bezahlsystems wäre es ein Leichtes, derartige Daten zu sammeln.<br />

Und sie anschließend an Sponsoren zu veräußern. Oder künftig nur den<br />

konsumstärksten Kunden Dauerkarten zu geben.<br />

Patentanträge für ein solches Ausspionieren der Kunden liegen seit Jahren vor.<br />

So möchte sich IBM in den USA die Idee schützen lassen, sämtliche Konsumgewohnheiten<br />

einer Person mit Hilfe von RFID zu erfassen. Dazu sollen alle Chips,<br />

die einer bestimmten Person zugeordnet werden können, konstant ausgelesen<br />

werden. Ganze Städte würden zu diesem Zweck mit Lesegeräten versehen. Von<br />

der Einkaufsmeile bis zur Bushaltestelle. Auch „Sportarenen“ sind im Patentantrag<br />

vorgesehen. Der Wert der dabei gewonnenen Daten wäre enorm. Wie das<br />

Wirtschaftsmagazin Capital errechnete, liefern heute allein die vier größten<br />

Auskunfteien der Wirtschaft jährlich mehr als 140 Millionen Datensätze über<br />

Verbraucher an die Werbeindustrie. Die Ausgaben für das darauf aufbauende<br />

Direktmarketing beliefen sich in Deutschland im Jahr 2005 auf gut 45 Milliarden<br />

Euro. Der Grundgedanke dahinter: Je besser man die Kunden kennt, desto<br />

gezielter kann man sie ansprechen.<br />

Das ebenfalls mögliche Erstellen von Bewegungsmustern sorgt gerade im Fußball<br />

für hitzige Diskussionen. So hatte das Organisationskomitee der Fußballwelt-<br />

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