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BEST OF Otto Brenner Preis 2007 - Otto Brenner Shop

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Der gläserne Fan<br />

Recherchestipendium 2006<br />

Beim FC Bayern bezahlen viele Stadionbesucher per Funkchip.<br />

Was passiert mit den Daten?<br />

Tom Sesto ist ein ruhiger Mensch. Wenn der 35-jährige Religionslehrer spricht,<br />

dann wählt er seine Worte mit Bedacht. Es fällt schwer zu glauben, dass derselbe<br />

Mensch Woche für Woche von einer Leidenschaft gepackt wird, die ihn schreien,<br />

jubeln und manchmal auch verzweifeln lässt. Sesto ist seit 28 Jahren Fan des<br />

Fußballvereins FC Bayern München. Deshalb hat er auch eine Dauerkarte für die<br />

Südkurve der Allianz-Arena. Dort, wo die Stimmung während der Spiele hochkocht,<br />

wo singende Fans, Fahnen und Transparente das Stadionbild prägen.<br />

Seit der FC Bayern seine Spiele in der Arena austrägt, seit zweieinhalb Jahren<br />

also, hat sich einiges geändert. Manches davon lässt sich schwer greifen, anderes<br />

umso mehr. Mit dem Umzug hat sich der FC Bayern nämlich an die Spitze einer<br />

technischen Revolution gesetzt, für die die Abkürzung RFID steht. Die sogenannte<br />

Radiofrequenz-Identifikation ist eine Funktechnik, die ein berührungsloses Auslesen<br />

winziger Computerchips ermöglicht. Genau deshalb ist diese Technik unter<br />

Datenschützern sehr umstritten.<br />

Bier oder Fanschal: Wer etwas kauft, kann elektronisch erfasst werden<br />

Beim FC Bayern wurde der nach außen nicht sichtbare Chip unter anderem in<br />

1,4 Millionen sogenannte ArenaCards eingebaut. Diese erinnern vom Aussehen<br />

an eine ec-Karte. Einmal an einer der zahllosen „Aufwertstationen“ aufgeladen,<br />

ermöglicht sie in der gesamten Arena bargeldlosen Geldverkehr. Dazu muss der<br />

Stadionbesucher die Karte lediglich auf eins der mausgrauen Lesegeräte legen,<br />

und schon wird der entsprechende Betrag abgebucht. Jeder Getränkeausschank,<br />

Fanshop oder sonstige Laden ist an das System angeschlossen. Zusätzliche Verwendung<br />

findet es beim Park- und Kassensystem. Nur im stadioneigenen<br />

„Restaurant à la Carte“ ist sie nicht einsetzbar. Für die Allianz Arena Payment GmbH<br />

gehören damit Wechselgeldprobleme oder Kassendifferenzen der Vergangenheit<br />

an. Jeder Zahlvorgang wird präzise erfasst, verbucht und ausgewertet. Auch die<br />

Warteschlangen sind kürzer geworden, weil das Suchen nach Kleingeld entfällt.<br />

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