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Mitteilungen DMG 01 / 2008 - Deutsche Meteorologische ...

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6<br />

focus<br />

Die COPS-Sommerschule im Jahr 2007<br />

<strong>Mitteilungen</strong> <strong>01</strong>/<strong>2008</strong><br />

Armin Mathes<br />

Universität Bonn<br />

Vom 1. Juni bis zum 31. August 2007 fand in Südwestdeutschland<br />

und Ostfrankreich die Feldmesskampagne<br />

COPS statt (siehe <strong>DMG</strong>-<strong>Mitteilungen</strong>, Heft 3/2007).<br />

COPS steht für „Convective and Orographically<br />

induced Precipitation Study“ und war eine der bisher<br />

größten meteorologischen Feldmesskampagnen.<br />

Eingebettet in das Schwerpunktprogramm SPP 1167<br />

„Quantitative Niederschlagsvorhersage“ PQP (Praecipitationis<br />

Quantitative Predictio, www.meteo.uni-bonn.<br />

de/projekte/SPPMeteo/) der <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG), beteiligten sich mehr als 100 Wissenschaftler<br />

aus acht Ländern intensiv drei Monate<br />

lang im Schwarzwald, Rheintal und den Vogesen an<br />

der Messkampagne.<br />

Die Organisatoren des DFG-Schwerpunktprogramms<br />

SPP 1167 PQP organisierten dazu eine COPS-Sommerschule<br />

für Studenten. Für Meteorologiestudenten<br />

bot sich damit die einmalige Chance, während ihres<br />

Studiums eine Vielzahl von hervorragenden nationalen<br />

und internationalen Wissenschaftlern bei der Arbeit<br />

kennen zu lernen und den Einsatz zahlreicher, zum Teil<br />

neuartiger meteorologischer Messgeräte im „Ernstfall“<br />

zu studieren bzw. hautnah zu erleben. Großes Interesse<br />

zogen natürlich auch die neun Messflugzeuge die am<br />

Baden Airport stationiert waren auf sich.<br />

Die COPS-Sommerschule fand vom 23. Juli bis zum 3.<br />

August 2007 in der Jugendherberge Forbach-Herrenwies<br />

(Abb. 1) im Schwarzwald mitten im COPS-Messgebiet<br />

statt. Insgesamt nahmen 87 Studenten (Abb. 2)<br />

aus Frankreich, Belgien, Österreich und Deutschland<br />

daran teil.<br />

Das Programm der Sommerschule gliederte sich in<br />

zwei Teile. Jeweils vormittags und am frühen Abend<br />

wurden im umfunktionierten Verpflegungssaal der Jugendherberge<br />

insgesamt 27 Vorträge von meist direkt<br />

oder indirekt an COPS beteiligten Wissenschaftlern gehalten.<br />

Die Themen variierten von unmittelbar COPSrelevanten<br />

Themen wie der Charakterisierung von<br />

Aerosolpartikeln aus in-situ Messungen oder Lidar-<br />

Messungen von Wasserdampf und Temperatur über<br />

Fragen der Qualitätskontrolle von hochauflösenden<br />

Messungen und der Datenassimilation zur Einspeisung<br />

der Daten in die Modelle bis hin zu stochastischen Aspekten<br />

der Wettervorhersage und der generellen Vorhersagbarkeit<br />

der Vorgänge in der Atmosphäre. Da bei<br />

den Vorträgen meist auch mehrere Wissenschaftler anwesend<br />

waren, kam es im Anschluss an die Vorträge<br />

immer wieder zu spannenden und intensiv geführten<br />

Diskussionen, die teils auch kontrovers liefen und an<br />

denen sich auch die Studenten rege beteiligten.<br />

Abb. 1: Jugendherberge Forbach-Herrenwies.<br />

An den Nachmittagen wurden mit gecharterten Reisebussen<br />

wichtige COPS-Einrichtungen besucht. Dazu<br />

zählten die fünf sogenannten Supersites-Observatorien,<br />

an denen verschiedene Fernerkundungsinstrumente,<br />

Netzwerke von Turbulenz- und Energiebilanzmessstationen,<br />

Bodenfeuchtesensoren, GPS-Empfänger<br />

sowie automatische Wetterstationen aufgebaut waren<br />

(Abb. 3). Der Besuch des Operation Centers im Baden<br />

Airpark und nicht zuletzt die Besichtigung eines<br />

Ultraleichtflugzeuges am Baden Airport rundeten das<br />

Programm ab.<br />

In kleineren Gruppen von 10–12 Personen wurden<br />

Radiosondenaufstiege an der Supersite Hornisgrinde<br />

und an der Supersite Achern begleitet. Dabei konnten<br />

die Studenten bei der Vorbereitung der Ballonaufstiege<br />

aktiv mitarbeiten.<br />

Gute synoptische Kenntnisse waren gefragt, als das<br />

COPS Operation Center um Unterstützung bei der<br />

Auswertung des umfangreichen Kartenmaterials zur<br />

Wettervorhersage anfragte. Eine kleine Gruppe von<br />

Studenten konnte so für mehrere Tage direkt am operationellen<br />

Geschehen im Operation Center teilnehmen.<br />

Des Weiteren konnten sich die Studenten auch mit<br />

eigenen Messungen beteiligen. Solche wurden beispielsweise<br />

von den Studenten aus Hannover und Köln<br />

durchgeführt, deren Institute jeweils eine Messexkursion<br />

parallel zur Sommerschule organisiert hatten.<br />

Als allgemeine Aufgabe sollten die Studenten Exkursionsberichte<br />

verfassen; diese konnten in Gruppenarbeit<br />

gefertigt werden und sollten eines der fünf<br />

folgenden Themen bearbeiten: 1) Moderne Messtechniken,<br />

2) Konvektionsdynamik, 3) Mikrophysik in Modellen<br />

und Beobachtungen, 4) Datenassimilation und<br />

5) Vorhersagbarkeit von und orographische Effekte bei<br />

mesoskaligen meteorologischen Prozessen. Die Exkursionsberichte<br />

sowie die Vorträge der Wissenschaftler<br />

und weitere Informationen rund um die Sommerschule<br />

finden sich auf der Homepage der COPS-Sommer-

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