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Mitteilungen DMG 01 / 2008 - Deutsche Meteorologische ...

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focus<br />

Langjährige Monatsmittel, Maxima und Minima des Niederschlags ( 1961–1990 ) in Berchtesgaden<br />

Abb. 5: Die mittleren, maximalen und minimalen monatlichen Niederschlagssummen<br />

in der 2. klimatologischen Normalperiode in<br />

Berchtesgaden.<br />

Eine vollständige Abdunkelung erfolgt allerdings<br />

nicht, da die diffuse Himmelsstrahlung – unabhängig<br />

vom Azimut – gleichmäßig beleuchtet. Die Verkürzung<br />

des Tagbogens der Sonne kann in N-S-verlaufenden<br />

Tälern erheblich sein, während in O-W verlaufenden<br />

Tälern die Verkürzung deutlich geringer ausfällt.<br />

3 Niederschlag<br />

Die Niederschlagsmenge wurde im Nationalpark,<br />

wie auch in anderen Regionen der Alpen (siehe z.B.<br />

Ba u m g a r t n E r, 1983) direkt mit der Meereshöhe korreliert.<br />

Dieser Zusammenhang wird sowohl beim Jahresniederschlag<br />

wie auch bei den Monatssummen im<br />

Nationalpark Berchtesgaden durch eine Korrelationsanalyse<br />

nicht ausreichend bestätigt (siehe Tab. 2). Für<br />

Berchtesgaden (542 m) beträgt der Jahresniederschlag<br />

im langjährigen Mittel 1514 mm, der Obersalzberg<br />

(971 m) erhält 1590 mm und das Stahlhaus in 1740 m<br />

weist 1753 mm Jahresniederschlag im Mittel der Jahre<br />

1961 bis 1990 auf.<br />

Neben der hypsometrischen Verteilung lässt sich an<br />

allen Stationen ein Jahresgang in den durchschnittlichen<br />

Monatssummen des Niederschlags erkennen.<br />

Am Beispiel der Station Berchtesgaden sei dies vorgestellt:<br />

Das Maximum der monatlichen Niederschlagssumme<br />

liegt bei 203 mm im Monat Juli. Dies entspricht<br />

13,3 % des Jahresniederschlags. Das Minimum mit<br />

87 mm oder 5,7 % des Jahresniederschlags fällt im<br />

Monat Oktober. In den Monaten Juni, Juli und August<br />

fallen 574 mm. Dies bedeutet einen Anteil von 37,7 %<br />

(siehe Tab. 1).<br />

Auch die Tagessummen des Niederschlags lassen<br />

sich nach FLIRI (1975) am Alpennordrand für die<br />

niederschlagsrelevanten Wetterlagen (zyklonaler Tiefdruck)<br />

einteilen in:<br />

I: < 8,0 mm/Tag<br />

II: < 20,0 mm/Tag<br />

III: > 30,0 mm/Tag<br />

Die hohen Tagessummen (III) treten dabei bevorzugt<br />

in den Monaten von März bis August auf und können<br />

rund 100 mm/Tag erreichen.<br />

<strong>Mitteilungen</strong> <strong>01</strong>/<strong>2008</strong><br />

Abb. 6: Beispiel für die räumliche Verteilung des Niederschlags bei<br />

einem Gewitter.<br />

Eine Ausnahme bilden ganzjährig die Vb-Lagen<br />

(Tiefdruckgebiet über der nördlichen Adria bis Ungarn)<br />

und die lokalen sommerlichen Konvektionsereignisse<br />

(Gewitter).<br />

Die mittleren Monatssummen des Niederschlags in<br />

der zweiten. Klimatologischen Normalperiode (1961<br />

– 1990) zeigen einen ausgeprägten Jahresgang und ein<br />

Maximum in den Monaten Juni, Juli und August, weil<br />

sich in diesen Monaten die Konvektionsereignisse verstärkt<br />

auswirken. Besonders ausgeprägt ist die Spannweite<br />

der minimalen und maximalen Monatssummen<br />

des Niederschlags zwischen 1961 und 1990, die<br />

die hohe Variabilität des Niederschlags belegt (siehe<br />

Tab. 1 und Abb. 5).<br />

Monatssummen in mm<br />

Monat Mittel Maximum Minimum<br />

Januar 100,7 215,0 8,0<br />

Februar 79,3 239,0 7,0<br />

März 95,0 255,0 18,0<br />

April 105,4 232,0 26,0<br />

Mai 143,8 286,0 67,0<br />

Juni 175,0 273,0 82,0<br />

Juli 203,0 342,0 75,0<br />

August 196,8 362,0 88,0<br />

September 114,2 254,0 30,0<br />

Oktober 87,4 221,0 10,0<br />

November 99,5 241,0 27,0<br />

Dezember 119,4 314,0 14,0<br />

Tab. 1: Mittlere, maximale und minimale Monatssummen des Niederschlags<br />

in der klimatologischen Normalperiode ( 1961–1990 ) in der<br />

Region Berchtesgaden in mm.<br />

3.1 Korrelationsbetrachtung<br />

Die in Tab. 2 vorgestellten Korrelationen bestätigen die<br />

noch für manche Monate recht geringe Abhängigkeit<br />

der Niederschlagsmenge von der Meereshöhe. Selbst<br />

unter Berücksichtung der Messfehler bei der Niederschlagsmessung,<br />

besonders in Höhenlagen, ist auf<br />

Grund der relativen Betrachtung in den Einzelmonaten<br />

eine Höhenabhängigkeit nicht generell zu bestätigen<br />

(Fr E i und sc h m i d l i, 2006).<br />

3.2 Niederschlagsereignisse, die sich auf Grund ihrer<br />

Genese nicht in eine gesetzmäßige räumliche<br />

Niederschlagsverteilung einordnen lassen<br />

Das vorgestellte Beispiel (Abb. 6) zeigt am Gewitter<br />

vom 27.7.1995 die hohe räumliche Variabilität eines

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