21.-29.11.2012 Preis: 2595 - BFT International
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Haus der Astronomie, Heidelberg<br />
Architekten Bernhardt + Partner, Darmstadt<br />
NEWS → Spin Offs<br />
Prefabricated construction used in Brasil<br />
Vorgefertigtes Bauen in Brasilien<br />
FACTORY VISIT → Systems engineering<br />
Vol. 78<br />
Precast concrete transport in rough environments<br />
Betonfertigteiltransport in rauer Umgebung<br />
Concrete Plant + Precast Technology<br />
Betonwerk + Fertigteiltechnik<br />
Proceedings 56 th BetonTage<br />
Kongressunterlagen 56. BetonTage<br />
Shaping Change → Wandel gestalten<br />
EDP → CAD applications<br />
New software for design and<br />
production planning<br />
Neue Software für die Fertigteil- und<br />
Produktionsplanung
HALFEN HSC-B Stahlbauanschluss<br />
Der HALFEN HSC-B Stahlbauanschluss<br />
ist ein bauaufsichtlich<br />
zugelassenes Produkt, das Stahlbetonelemente<br />
und Stahlelemente kraftschlüssig<br />
miteinander verbindet.<br />
Der HSC-B Anschluss ist für große<br />
Kräfte ausgelegt. Normalkräfte,<br />
Querkräfte und Biegemomente<br />
– separat oder kombiniert – können<br />
sicher übertragen werden.<br />
Flexible Planung<br />
▪ Vollwertiger Anschluss zur Aufnahme<br />
von Normal-, Querkräften und Biegemomenten<br />
▪ Auch für nicht vorwiegend ruhende<br />
Lasten geeignet<br />
▪ Einseitige und zweiseitige Anschlüsse,<br />
sowie abgebogene Verankerung<br />
möglich<br />
▪ Anzahl der HSC-B Stäbe beliebig;<br />
einlagig und mehrlagig zulässig<br />
▪ Flexibel beim Anschluss, es können<br />
Stahlkonsolen, oder – mittels der<br />
Stirnplatte – Stahlträger oder<br />
Fahnenbleche z. B. für das Stabsystem<br />
DETAN oder das Befestigen<br />
von Seilen, angeschlossen werden<br />
Auch für nicht vorwiegend<br />
ruhende Lasten<br />
Die Vorteile auf einen Blick<br />
Bauaufsichtlich<br />
DIBt<br />
Zul. Nr Z - 15.6-284<br />
RAL-GZ 658-2<br />
zugelassen<br />
Komfortable Bemessung<br />
▪ Bauaufsichtliche Zulassung für<br />
alle Systemkomponenten<br />
▪ Tragfähigkeitsnachweis durch<br />
N-Q-Interaktionsdiagramme<br />
▪ Geringe Verankerungslänge zur<br />
sicheren Lasteinleitung auch bei<br />
dünnwandigen Elementen<br />
Zeit- und kosteneff ektiv<br />
▪ Einfache Montage an der Schalung,<br />
mit Positionsplatte und Montageschrauben<br />
– keine Schalungsdurchdringungen<br />
notwendig<br />
▪ Keine Schweißarbeiten auf der<br />
Baustelle. Vorfertigung und Montage<br />
des Anschlussbauteils mit den 100%<br />
passgenauen, lasergeschnittenen<br />
Positions- und Stirnplatten<br />
▪ Befestigung der Stahlbauteile durch<br />
genormte Schrauben – benötigt<br />
keine Spezialwerkzeuge<br />
Nachhaltige Gebäudequalität<br />
▪ Langlebig durch optionalen<br />
Korrosionsschutz der Muff en.<br />
Ausführung: feuerverzinkt, galvanisch<br />
verzinkt oder Edelstahl A4<br />
▪ Schraubverbindung vereinfacht<br />
Gebäuderückbau und Baustoff -<br />
recycling<br />
Viele Argumente, ein Fazit:<br />
Die Produkte von HALFEN bedeuten<br />
Sicherheit, Qualität und Schutz –<br />
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BetonTage – a cornerstone of the industry<br />
BetonTage – Klammer der Branche<br />
Dear BetonTage attendees,<br />
At least in building construction, the previous year has brought<br />
about encouraging results that also had a positive effect on our<br />
industry. Our society seems to be increasingly appreciating the<br />
value of „down-to-earth“ investments such as real estate, which is<br />
where we have a lot to contribute with our complete systems consisting<br />
of precast elements. What we must avoid, though, is to rely<br />
on mere increases in volume. Instead, we must remain innovative<br />
and find answers to the questions of the future: how can we build<br />
sustainably, durably and in a resource-saving manner? These will<br />
be the key topics to be dealt with at this year‘s BetonTage congress,<br />
all the more so because there is a lot of new momentum from<br />
policy makers, building regulations and the general public.<br />
Besides being a continuing training platform (which, for the<br />
first time, includes a hands-on workshop), the BetonTage congress<br />
is also an important forum serving as a „bracket“, a cornerstone<br />
of the industry at times when even association work appears to<br />
be fraught with some degree of uncertainty. In this regard, it is<br />
most important for us as entrepreneurs to stay calm and collected<br />
and to join forces going forward, which is another point where the<br />
BetonTage can be very helpful.<br />
I look forward to three exciting days and invite all of you to<br />
engage in a vibrant dialogue.<br />
Yours sincerely,<br />
Kongressunterlagen ← VORWORTE<br />
Harald Sommer<br />
AUTHOR<br />
President of the Baden-Württemberg<br />
Association of Concrete and Precast Plants e.V.<br />
Präsident des Fachverbands Beton- und<br />
Fertigteilwerke Baden-Württemberg e.V.<br />
Liebe Gäste der BetonTage,<br />
das vergangene Jahr hat zumindest im Hochbau auch für unsere Branche<br />
positive Ergebnisse ermöglicht. Eine Anerkennung von Sachwerten<br />
wie Immobilien scheint in unserer Gesellschaft wieder Platz zu greifen,<br />
wir haben hier mit unseren Systemlösungen aus vorgefertigten Betonbauteilen<br />
eine Menge beizutragen. Wir dürfen uns aber auf Mengenzuwächsen<br />
nicht ausruhen, sondern müssen innovativ bleiben und Antworten<br />
auf die Fragen der Zukunft finden: wie können wir nachhaltig,<br />
ressourcenschonend und langlebig bauen? Mit diesen Themen beschäftigen<br />
sich in diesem Jahr die BetonTage umso mehr, als dass wir aus der<br />
Politik, den Bauregelungen und der Öffentlichkeit viele neue Impulse<br />
erhalten.<br />
Die BetonTage erfüllen aber neben ihrem Weiterbildungsangebot<br />
(erstmals auch mit dem begleitenden Praktiker-Workshop) eine wichtige<br />
Plattformfunktion: sie führen die Branche zusammen, schaffen eine<br />
Klammer, wo auch in der Verbandsentwicklung nicht mehr alles „niet-<br />
und nagelfest“ scheint. Hier ist Besonnenheit und der unkapriziöse gemeinsame<br />
Blick nach vorne die oberste Unternehmerpflicht. Auch dieser<br />
Aufgabe können die BetonTage gerecht werden.<br />
Ich freue mich auf drei spannende Tage und lade Sie alle ein, den<br />
Dialog zu pflegen.<br />
Ihr<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012
CONTENT → 02·2011<br />
01 FOREWORD<br />
VORWORT<br />
08 PANEL 1<br />
PODIUM<br />
Application-oriented research for concrete<br />
Anwendungsgerechte Forschung für Beton<br />
28 PANEL 2<br />
PODIUM 2<br />
Road, landscape and garden construction<br />
Straßen-, Landschafts- und Gartenbau<br />
46 PANEL 3<br />
PODIUM 3<br />
Structural precast construction :<br />
Built examples, technical concepts<br />
Konstruktiver Fertigteilbau 1:<br />
Gebaute Beispiele, technische Konzeptionen<br />
64 PANEL 4<br />
PODIUM 4<br />
Economy and law<br />
Wirtschaft und Recht<br />
NEWS · NACHRICHTEN<br />
238 Spin-Offs<br />
Umfeld<br />
244 Short facts<br />
Kurzmeldungen<br />
FACTORY VISIT · WERKSREPORTAGE<br />
252 Systems engineering<br />
Anlagentechnik<br />
Complete solution for the precast concrete<br />
transport in rough environments<br />
Komplette Lösung für den Betonfertigteil-<br />
transport in rauer Umgebung<br />
EDP · EDV<br />
258 Building Information Modeling (BIM)<br />
260 Control engineering<br />
Steuerungstechnik<br />
262 CAD applications<br />
CAD Anwendungen<br />
New software for design and production planning<br />
Neue Software für die Fertigteil- und Produktionsplanung<br />
76 PLENUM 2<br />
PLENUM 2<br />
The contribution of concrete construction to<br />
the sustainability debate<br />
Impulse der Betonbauweise in der Nachhaltig-<br />
keitsdiskussion<br />
82 PANEL 5<br />
PODIUM 5<br />
From research to practice<br />
Von der Forschung zur Praxis<br />
96 PANEL 6<br />
PODIUM 6<br />
Structural precast construction 2:<br />
Innovative technical solutions - from layout<br />
to realization<br />
Konstruktiver Fertigteilbau 2:<br />
Innovative technische Lösungen - vom Entwurf<br />
zur Umsetzung<br />
114 PANEL 7<br />
PODIUM 7<br />
Lightweight concrete<br />
Leichtbeton<br />
130 PANEL 8<br />
PODIUM 8<br />
Cast stone<br />
Betonwerkstein<br />
EVENTS · VERANSTALTUNGEN<br />
270 Calendar of events<br />
Veranstaltungskalender<br />
272 <strong>International</strong><br />
bauma Africa<br />
fib Symposium<br />
ICCBP<br />
In the form of a spiral galaxy:<br />
The House of Astronomy in<br />
Heidelberg (Germany). The<br />
complex was designed by<br />
architects Bernhardt + Partner,<br />
Darmstadt. About 3,000 cubic<br />
meters of concrete were<br />
used and delivered by the<br />
Heidelberg Beton GmbH.<br />
In Form einer Spiralgalaxie:<br />
Das Haus der Astronomie in<br />
Heidelberg. Der Entwurf stammt<br />
vom Architekturbüro Bernhardt +<br />
Partner, Darmstadt. Zum Einsatz<br />
kamen rund 3000 Kubikmeter<br />
Beton von der Heidelberger<br />
Beton GmbH.<br />
Haus der Astronomie, Heidelberg<br />
Architekten Bernhardt + Partner, Darmstadt<br />
2 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
NEWS → Spin Offs<br />
Prefabricated construction used in Brasil<br />
Vorgefertigtes Bauen in Brasilien<br />
FACTORY VISIT → Systems engineering<br />
Vol. 78<br />
Precast concrete transport in rough environments<br />
Betonfertigteiltransport in rauer Umgebung<br />
Concrete Plant + Precast Technology<br />
Betonwerk + Fertigteiltechnik<br />
Proceedings 56 th BetonTage<br />
Kongressunterlagen 56. BetonTage<br />
Shaping Change → Wandel gestalten<br />
EDP → CAD applications<br />
New software for design and<br />
production planning<br />
Neue Software für die Fertigteil- und<br />
Produktionsplanung
02·2011 ← INHALT<br />
140 PANEL 9<br />
PODIUM 9<br />
Part A: Collaboration in the construction<br />
process: Design and construction<br />
Teil A: Zusammenwirken im Bauprozess:<br />
Planung und Ausführung<br />
Part B DBV: Fair-faced concrete<br />
- concrete cosmetic - white roofs and floors<br />
Teil B DBV: Sichtbeton - Betonkosmetik -<br />
Weiße Dächer und Decken<br />
164 PANEL 10<br />
PODIUM 0<br />
Concrete in Structural Engineering<br />
Beton in der Tragwerksplanung<br />
178 PANEL 11<br />
PODIUM<br />
Pipeline construction and drainage technology<br />
Rohrleitungsbau und Entwässerungstechnik<br />
205 PANEL 12<br />
PODIUM 2<br />
Small wastewater treatment systems<br />
Kleinkläranlagen<br />
211 EXHIBITORS LIST<br />
AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
SERVICE<br />
274 In Germany<br />
In Deutschland<br />
276 Patents<br />
Patente<br />
281 Imprint<br />
Impressum<br />
EDITORIAL · REDAKTION<br />
Fax +49 5241 80 941 14<br />
bft@bauverlag.de<br />
Christoph Schulte<br />
+49 5241 80 891 03<br />
christoph.schulte@bauverlag.de<br />
Christian Jahn<br />
+49 5241 80 893 63<br />
christian.jahn@bauverlag.de<br />
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Fax +49 5241 80 606 60<br />
Jens Maurus<br />
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Andrea Krabbe<br />
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<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 3<br />
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FOREWORD → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. Klaus Pöllath<br />
President of German Society for Concrete and<br />
Construction Technology, Berlin & Vice President,<br />
(Technical Affairs) of German Construction Industry<br />
Federation, Berlin<br />
Vorsitzender Deutscher Beton- und Beautechnik-Verein<br />
E.V., Berlin & Vizepräsident Technik Hauptverband der<br />
Deutschen Bauindustrie e.V., Berlin<br />
Change brought about by megatrends<br />
Wandel im Einfluss der Megatrends<br />
Needs, values and aspirations of people change; there are new<br />
technological advances, markets are constantly on the move. It is<br />
a key competitive advantage to recognize trends early on and to<br />
use them to one‘s benefit. Four megatrends (according to Matthias<br />
Horx) will have a key influence on the construction industry: ecology,<br />
urbanization, mobility, and education.<br />
Everybody‘s talking about ecology. Climate change is the biggest<br />
issue. We need to think about energy, save energy, drive down<br />
carbon emissions, and lower costs in the process. For the transformation<br />
of society according to ecological criteria, we need not only<br />
to save energy but also, just as importantly, to generate energy<br />
in an environmentally friendly manner. It is the responsibility of<br />
the construction industry to support research into new sources of<br />
energy and to contribute its experience and expertise.<br />
Urbanization will result in new megacities. In 1950, 30% of the<br />
global population lived in cities; in Europe, this share amounted to<br />
50%. Today, more than half of all people worldwide and over 75%<br />
of the European population live in cities. Buildings must be designed<br />
and converted in such a way that their use can be adapted<br />
to varying needs, and that their sustainability is ensured across<br />
the entire life cycle.<br />
Mobility – getting from A to B – is increasing tremendously. In<br />
2015, approx. 1.13 billion vehicles will be registered worldwide.<br />
Whereas the German population will decrease by about 5 million<br />
by 2030, the number of registered vehicles will increase by<br />
8.8 million to reach a total of 53.5 million. According to a study<br />
commissioned by the Federal Ministry of Transport, the volume of<br />
freight traffic will increase from 3.7 to 5.5 billion tonnes in the<br />
next 40 years whereas the total freight traffic distance will rise<br />
from 650 to 1,200 billion tkm.<br />
The industrial society we know is currently becoming a knowledge<br />
society. For this reason, the most important trend is education.<br />
The construction industry needs both appropriate solutions<br />
from research and development and a sufficient number of highly<br />
skilled and trained people.<br />
Willy Brandt once said: „The best way to predict the future is<br />
to create it.“ This is where the true potential of the German economy,<br />
and thus of the construction industry, lies. On this note, I wish<br />
all attendees of the 56 th BetonTage congress inspiring discussions<br />
centered around this year‘s motto of „Shaping Change“.<br />
Die Bedürfnisse, Werte und Ziele der Menschen ändern sich, es gibt<br />
neue technologische Entwicklungen, die Märkte sind ständig in Bewegung.<br />
Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu nutzen ist ein<br />
wesentlicher Wettbewerbsvorteil. Besonders vier Megatrends (nach<br />
Matthias Horx) werden dabei entscheidenden Einfluss auf die Bauwirtschaft<br />
haben: die Ökologie, die Urbanisierung, die Mobilität und<br />
die Bildung.<br />
Ökologie ist in aller Munde. Der Klimawandel ist das größte Problem.<br />
Über Energie muss nachgedacht werden, Energie muss gespart<br />
werden, der CO2-Ausstoß muss verringert werden, dabei müssen Kosten<br />
gesenkt werden. Für den Umbau der Gesellschaft nach ökologischen<br />
Kriterien ist neben der Energieeinsparung die ökologische<br />
Energiegewinnung von großer Bedeutung. Die Bauwirtschaft ist gefordert,<br />
an der Erforschung neuer Energiequellen mitzuarbeiten und<br />
ihr Know-how einzubringen.<br />
Bei der Urbanisierung entstehen neue Megastädte. 1950 lebten<br />
weltweit 30 %, in Europa 50 % der Menschen in Städten. Heute sind es<br />
weltweit mehr als die Hälfte und in Europa schon mehr als 75 %. Gebäude<br />
müssen so geplant bzw. umgebaut werden, dass sich ihre Nutzung<br />
unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen lässt, dass ihre Nachhaltigkeit<br />
über die gesamte Lebensdauer gewährleistet wird.<br />
Die Mobilität von A nach B steigt enorm. 2015 werden weltweit ca.<br />
1,13 Mrd. Fahrzeuge zugelassen sein. Während sich die deutsche Bevölkerung<br />
bis 2030 um geschätzte 5 Mio. verringern wird, wird die<br />
Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge um 8,8 Mio. auf 53,5 Mio. steigen.<br />
Nach einer Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums wird<br />
sich in den nächsten 40 Jahren das Güterverkehrsaufkommen von 3,7<br />
auf 5,5 Mrd. t und die Leistung von 650 auf 1200 Mrd. tkm steigern.<br />
Unsere Industriegesellschaft ist dabei, sich in eine Wissensgesellschaft<br />
zu verwandeln. Deshalb ist der wesentlichste Trend die Bildung.<br />
Die Bauwirtschaft beruht sowohl geeignete Lösungen aus Forschung<br />
und Entwicklung als auch genügend hochqualifizierte Mitarbeiter.<br />
Willy Brandt sagte einmal: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen,<br />
ist, sie zu gestalten.“ Darin liegt das Zukunftspotenzial der deutschen<br />
Wirtschaft und somit auch der Bauwirtschaft. In diesem Sinne<br />
wünsche ich den Teilnehmern der 56. BetonTage anregende Diskussionen<br />
rund um das diesjährige Thema „Wandel gestalten“.<br />
4 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Change as an opportunity<br />
Wandel als Chance<br />
Ladies and Gentlemen, dear congress attendees,<br />
Change is progressing at various speeds in research and society:<br />
with respect to the climate, regarding medical equipment, on the<br />
financial markets, in political decision making etc. By contrast,<br />
construction is associated with conservative values such as „stability“,<br />
„durability“, or „cultural identity“. In our society, building<br />
meets one of the most basic human requirements: the need<br />
for shelter and safety. In the future, it will in some cases become<br />
more difficult and require greater effort to fulfil this need because<br />
of changes in underlying conditions, climate change, and<br />
requirements related to sustainability. All stakeholders involved in<br />
construction are called upon to develop increasingly creative approaches<br />
to resolving upcoming issues, in the interest of ensuring<br />
the freedom of people to live and work where they want to.<br />
Solutions to these problems require the utmost degree of technical<br />
imagination but also superior design quality in order to<br />
combine safety, serviceability and durability with a sophisticated<br />
aesthetic appeal. Unity of form and function must not just be a<br />
catchword in architectural theory – rather, this must become the<br />
natural state of affairs.<br />
In the future, one of the most important objectives will be to<br />
construct exceedingly durable buildings with profound aesthetic<br />
appeal and the greatest possible flexibility in terms of their use,<br />
which are valuable not only in economic but also emotional terms<br />
so that we can continue to say:<br />
„We create value.“<br />
One of the results of our established building culture is that<br />
construction engineers and architects share their responsibility,<br />
also with a view to increasingly extreme cases. When having a<br />
closer look at the technical program, we recognize that the 56 th BetonTage<br />
congress will tackle this new challenge and make a major<br />
contribution towards establishing an active discourse with respect<br />
to the lasting value of construction amidst continuous change. As<br />
ever, I wish all attendees new insights and inspiration, and the<br />
organizers every success in running the event.<br />
Kongressunterlagen ← VORWORTE<br />
Manfred Curbach<br />
AUTHOR<br />
Chairman of the German Committee for<br />
Structural Concrete e.V., Berlin<br />
Vorsitzender des Deutschen Ausschusses für<br />
Stahlbeton e.V., Berlin<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Tagungsteilnehmer,<br />
Wandel vollzieht sich in wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen<br />
Bereichen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten: beim Klima,<br />
in der Medizintechnik, an den Finanzmärkten, in politischen Entscheidungen<br />
etc. Das Bauen wird eher in Verbindung mit konservativen<br />
Werten wie „Stabilität“, „Dauerhaftigkeit“ oder auch „kulturelle Identität“<br />
gesehen. Für unsere Gesellschaft befriedigt das Bauen ein wesentliches<br />
Grundbedürfnis, nämlich das Bedürfnis des Menschen nach<br />
Schutz und Sicherheit. Das zu erfüllen, wird in Zukunft aufgrund der<br />
sich verändernden Rahmenbedingungen, durch die Klimaveränderung<br />
und Forderungen zur Nachhaltigkeit, zum Teil schwieriger und<br />
anspruchsvoller. Um die Freiheit der Menschen zu sichern, dort zu leben,<br />
wo sie leben wollen, dort zu arbeiten, wo sie arbeiten wollen, sind<br />
die am Bau Beteiligten aufgefordert, zunehmend kreativer bei der Lösung<br />
der anstehenden Aufgaben zu werden.<br />
Diese Lösungen verlangen sowohl ein Höchstmaß an technischer<br />
Phantasie als auch hohe entwerferische Qualität, um Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit<br />
und Dauerhaftigkeit mit der Forderung eines hohen<br />
ästhetischen Anspruchs zu verbinden. Die Einheit von Funktion<br />
und Form darf nicht nur bloßes Schlagwort in der Architekturtheorie<br />
sein, sondern muss selbstverständlich werden.<br />
Es wird in Zukunft eines der wichtigsten Ziele sein, außerordentlich<br />
dauerhafte Bauwerke mit hohem ästhetischem Anspruch und<br />
größtmöglicher Nutzungsvariabilität zu bauen, die nicht nur wirtschaftlich<br />
einen Wert darstellen, sondern auch emotional wertvoll<br />
sind, so dass wir auch weiterhin sagen können:<br />
„Wir schaffen Werte“.<br />
Ein Ergebnis unserer gewachsenen Baukultur ist unter anderem,<br />
dass Bauingenieure und Architekten gemeinsam die Verantwortung<br />
tragen, auch für die immer extremer werdenden Fälle. Schaut man in<br />
das Veranstaltungsprogramm, so erkennt man, dass sich die 56. BetonTage<br />
dieser neuen Herausforderung stellen und einen wichtigen<br />
Beitrag zu einem aktiven Diskurs um die Wertigkeit des Bauens im<br />
Wandel leisten. Ich wünsche den Teilnehmern – wie immer – Wissensmehrung<br />
und den Veranstaltern viel Erfolg bei der Durchführung!<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 5
FOREWORD → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Patrick Declerck<br />
President of Bureau <strong>International</strong> du<br />
Béton Manufacturé (BIBM)<br />
Präsident des Bureau <strong>International</strong> du<br />
Béton Manufacturé (BIBM)<br />
Change in Europe<br />
Wandel in Europa<br />
Ladies and Gentlemen, dear colleagues,<br />
The years to come are going to be quite challenging for our industry,<br />
which will need to endure more radical changes than in 2008<br />
and 2009. The market is experiencing a real revolution and the<br />
way of doing business will be very different tomorrow.<br />
Public bodies‘ investments will suffer from more or less severe and<br />
long austerity plans, thus pushing the construction sector to turn<br />
to private (or Public Private Partnership) investments. The cake<br />
will not be bigger for the years to come, but the precast concrete<br />
industry has the necessary competitive edge to gain market share<br />
against competitors. And this gained share will be achieved where<br />
a more profitable approach is applied.<br />
However, for both residential and non-residential private investment,<br />
some conditions for the long and the short term must<br />
be met.<br />
The confidence of citizens and business(wo)men will be a key<br />
factor to boost growth as it opens up positive long-term prospects.<br />
And it is the responsibility of European decision makers<br />
to restore this confidence in the market with wise and dedicated<br />
measures that will allow the whole of Europe to re-enter into a<br />
positive spiral.<br />
Demographic trends – an ageing population almost everywhere in<br />
Europe, the change of immigration paths and the transformation<br />
of social and working needs – and the impact of sustainability<br />
principles on the construction sector will also play a major role in<br />
shaping the close future of the construction sector.<br />
Public investment will not only be low but mainly focus on the<br />
refurbishment of existing works (buildings and infrastructures).<br />
It is of utmost importance for our industry to keep soliciting decision<br />
makers to continue to invest in the future of Europe. When<br />
major renovation is needed for achieving high energy efficiency<br />
targets and social and environmental benefits, rebuilding is a<br />
valuable option both from a short and long-term perspective.<br />
BIBM regularly calls upon the EU to play a positive role against<br />
this background.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
die kommenden Jahre werden für unsere Branche eine Herausforderung<br />
darstellen; sie muss sich noch grundlegenderen Veränderungen<br />
als in den Jahren 2008 und 2009 stellen. Der Markt durchläuft gegenwärtig<br />
eine echte Revolution, und das Geschäft von morgen wird sich<br />
von der heutigen Tätigkeit deutlich unterscheiden.<br />
Die Investitionen der öffentlichen Hand unterliegen mehr oder<br />
minder großen Beschränkungen aufgrund von kurz- und langfristigen<br />
Sparmaßnahmen, so dass sich die Bauindustrie auf private Investitionen<br />
(oder öffentlich-private Partnerschaften) ausrichten muss. Dabei<br />
wird der „Kuchen“ in den kommenden Jahren nicht größer, die Betonfertigteilindustrie<br />
verfügt jedoch über den nötigen Vorsprung, um<br />
auch gegenüber Wettbewerbern Marktanteile zu gewinnen. Diese<br />
Marktanteile können dann hinzugewonnen werden, wenn sich die Geschäftstätigkeit<br />
auf eine höhere Rentabilität orientiert.<br />
Für private Investitionen im Wohnungsbau und anderen Baubereichen<br />
müssen jedoch kurz- und langfristig mehrere Bedingungen erfüllt sein.<br />
Das Vertrauen der Bürger und Unternehmer stellt dabei einen für<br />
die Ankurbelung des Wachstums entscheidenden Faktor dar, da sich<br />
dadurch positive langfristige Aussichten ergeben. Und es liegt in der<br />
Verantwortung der Entscheidungsträger auf europäischer Ebene,<br />
dieses Vertrauen in den Markt durch kluge und entschiedene Maßnahmen<br />
wiederherzustellen, die es ganz Europa ermöglichen, wieder in<br />
eine Aufwärtsspirale einzutreten.<br />
Die demografische Entwicklung – mit einer alternden Bevölkerung<br />
in praktisch ganz Europa, sich verändernden Zuwanderungswegen<br />
und dem Wandel der Anforderungen in der Gesellschaft und Arbeitswelt<br />
– sowie der Einfluss der Grundsätze der Nachhaltigkeit auf die<br />
Baubranche werden ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Gestaltung<br />
der nahen Zukunft des Bauwesens spielen.<br />
Die Investitionen der öffentlichen Hand werden nicht nur niedrig<br />
sein, sondern sich auch auf die Modernisierung bestehender Bauten<br />
konzentrieren (Gebäude und Infrastruktur). Für unsere Branche immens<br />
wichtig ist das fortlaufende Einwirken auf Entscheidungsträger, so dass<br />
diese weiterhin in die Zukunft Europas investieren. Wenn umfangreiche<br />
Modernisierungen zur Erreichung anspruchsvoller Energieeffizienzziele<br />
und sozialer und ökologischer Vorteile erforderlich sind, ist die Rekonstruktion<br />
sowohl auf kurz- als auch auf langfristige Sicht eine werthaltige<br />
Alternative. Das BIBM appelliert regelmäßig an die EU, vor diesem<br />
Hintergrund eine positive Rolle einzunehmen.<br />
6 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Shaping change<br />
Wandel gestalten<br />
Ladies and Gentlemen, dear colleagues,<br />
We have come to Neu-Ulm to learn more about a fantastic material:<br />
concrete. Today, concretes can be developed and produced with<br />
specific properties such as high ductility, high resistance, high tensile<br />
and flexural tensile strength, or low shrinkage, low creep and<br />
low water permeability. There is no other material today that is as<br />
versatile as concrete. You can live in concrete buildings, drive on<br />
reinforced concrete structures and even wear concrete as jewellery.<br />
The performance of concrete can be enhanced even further by<br />
using new types of cements, special aggregates, optimized particle<br />
size distributions, new generations of admixtures, innovative types of<br />
reinforcements, and appropriate solutions for casting and curing.<br />
In the past, requirements for concrete structures were often<br />
formulated as follows: they should be resistant, serviceable, economical<br />
and aesthetic. Today, concrete structures are subject to<br />
additional requirements: they should prevent progressive structural<br />
failure or collapse, keep maintenance costs to a minimum,<br />
make it possible to incorporate waste materials, provide protection<br />
against natural disasters, be reusable or recyclable, support sustainability<br />
and environmental protection, and provide adequate<br />
fire and earthquake resistance. We must be able to meet all of<br />
these requirements.<br />
Precast elements account for a major part of the concrete industry<br />
because they provide smart and practical solutions, as well<br />
as a sophisticated system of quality assurance.<br />
I represent fib, the <strong>International</strong> Federation for Structural Concrete,<br />
whose history dates back to the beginning of the 1950s. The<br />
most important fib product is the Model Code. The Model Code<br />
2010 (MC2010), which was recently approved by the fib General<br />
Assembly in Lausanne, is the most comprehensive code for concrete<br />
structures ever, including the entire life cycle of a reinforced<br />
concrete structure from design to construction, conservation, upgrading<br />
and dismantling.<br />
The BetonTage congress in Neu-Ulm has always enjoyed an<br />
excellent reputation due to its outstanding program and unrivaled<br />
organization offered each year. I gladly take this opportunity to<br />
congratulate the organizers and wish them every success. Let me<br />
point out that we have all come here for the same reason: to learn<br />
the same language, the language of good concrete.<br />
Kongressunterlagen ← VORWORTE<br />
Univ. Prof. Dr.-Ing. György L. Balázs<br />
AUTHOR<br />
President of Fédération <strong>International</strong>e du<br />
Béton (fib), Lausanne, Switzerland<br />
Präsident der Fédération <strong>International</strong>e du<br />
Béton (fib), Lausanne, Schweiz<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
wir sind nach Neu-Ulm gekommen, um mehr über ein innovatives<br />
Material zu lernen - den Beton. Beton kann heute mit besonderen<br />
Eigenschaften hergestellt werden. Dazu gehören eine hohe Duktilität,<br />
hohe Widerstandsfähigkeit, hohe Zug- und Biegezugfestigkeit, ein<br />
niedriges Schwind- und Kriechmaß sowie eine geringe Wasserdurchlässigkeit.<br />
Es gibt kein anderes Material, das so vielseitig einsetzbar<br />
ist: Wir können in einer Stahlbetonkonstruktion leben, wir können<br />
eine Stahlbetonkonstruktion befahren, wir können aber auch Betonschmuck<br />
tragen.<br />
Mit der Verwendung neuartiger Zemente, spezieller Gesteinskörnung,<br />
optimierten Korngerüsten, einer neuen Generation von Zusatzmitteln,<br />
neuartigen Bewehrungen und geeigneten Lösungen für das<br />
Betonieren und die Nachbehandlung können die Betoneigenschaften<br />
noch verbessert werden.<br />
Anforderungen an Stahlbetonkonstruktionen wurden in der<br />
Vergangenheit oft wie folgt formuliert: Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit,<br />
Wirtschaftlichkeit und Ästhetik. Dazu kommen heute<br />
noch weitere Anforderungen wie die Verhinderung fortschreitenden<br />
Bauteilversagens, minimale Erhaltungskosten, Verwendung von<br />
Reststoffen, Schutz vor Naturkatastrophen, Wiederverwendbarkeit,<br />
Recyclingfähigkeit, Förderung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
sowie Feuer- und Erdbebenwiderstand. Wir alle müssen diese Anforderungen<br />
erfüllen.<br />
Betonbauteile nehmen einen wesentlichen Anteil innerhalb der<br />
Betonindustrie ein, weil sie gut durchdachte und praktische Lösungen<br />
mit einem hochwertigen Qualitätssicherungssystem bieten.<br />
Ich vertrete den <strong>International</strong>en Betonbau-Verband fib (fédération<br />
internationale du béton), dessen Geschichte bis in die 1950er<br />
Jahre zurückgeht. Das wichtigste Produkt des fib sind die so ge-<br />
nannten Model Codes. Der fib Model Code 2010 (MC2010) wurde<br />
gerade in Lausanne verabschiedet. Er beinhaltet den gesamten Le-<br />
benszyklus von Stahlbetonkonstruktionen von der Bemessung über<br />
die Konstruktion, Erhaltung und Ertüchtigung bis zum Rückbau.<br />
Die BetonTage genießen einen ausgezeichneten Ruf, weil jedes<br />
Jahr gutes Programm und gute Organisation geboten werden. Ich<br />
nehme diese Gelegenheit gerne wahr, den Veranstaltern zu gratulie-<br />
ren und auch weiterhin alles Gute zu wünschen. Wir sind alle aus<br />
demselben Grund hier: die gleiche Sprache zu lernen, die Sprache<br />
von gutem Beton.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 7
PANEL 1 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />
Manfred Curbach<br />
Technische Universität<br />
Dresden<br />
Manfred.Curbach@<br />
tu-dresden.de<br />
Geb. 1956; 1977–1982<br />
Studium der Fachrichtung<br />
„Konstruktiver<br />
Ingenieurbau“,<br />
Abteilung Bauwesen,<br />
Universität Dortmund;<br />
1987 Promotion an der<br />
Universität Karlsruhe;<br />
1988–1994 Projektleiter<br />
im Ingenieurbüro Köhler<br />
+ Seitz, Nürnberg; seit<br />
1994 Universitäts-<br />
Professor, Inhaber des<br />
Lehrstuhls für Massivbau<br />
der TU Dresden und<br />
Direktor des Instituts<br />
für Massivbau; seit<br />
2004 Vorsitzender des<br />
DAfStb (Deutscher Ausschuss<br />
für Stahlbeton);<br />
seit 2010 Leiter der<br />
Deutschen Delegation<br />
(Head of Delegation)<br />
des <strong>International</strong>en<br />
Beton-Verbandes fib<br />
(Fédération <strong>International</strong>e<br />
du Béton) seit<br />
2011 Sprecher des<br />
DFG-Schwerpunktprogramms<br />
1542 „Leicht<br />
Bauen mit Beton“<br />
Day 1: Tuesday, 7 th February 2012<br />
Tag 1: Dienstag, 7. Februar 2012<br />
Application-oriented research for concrete<br />
Anwendungsgerechte Forschung für Beton<br />
Title Titel Page Seite<br />
Impact on concrete structures - Experimental studies 10<br />
Stoßeinwirkungen (Impakt) auf Betonkonstruktionen - Experimentelle Untersuchungen<br />
Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach<br />
Pollutant-reducing textile-reinforced concrete - For the sake of our environment 14<br />
Schadstoffreduzierender Textilbeton - Der Umwelt zuliebe<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Brameshuber; Dipl.-Ing. Christian Neunzig<br />
Functionally graded concrete - Research on building sustainably with concrete 16<br />
Gradientenbeton - Forschung zum nachhaltigen Bauen mit Beton<br />
Prof. Dr.-Ing. Dr-Ing. E.h. Werner Sobek; Dipl.-Ing. Michael Herrmann<br />
Current development status of the Celitement system - Celitement pilot plant 20<br />
Aktueller Stand der Entwicklungen im Celitement System - Celitement Pilotanlage<br />
Dr.rer.nat. Hendrik Möller<br />
Improving heat dissipation in high and extra-high voltage transmission lines using 22<br />
concretes with high thermal conductivity<br />
Verbesserung der Wärmeableitung bei Hoch- und Höchstspannungskabeln durch<br />
hochwärmeleitfähige Betone<br />
Dipl.-Ing. Raymund Böing<br />
Corrosion-induced crack-formation – From mechanism of action to prevention strategies 26<br />
Korrosionsinduzierte Rissbildung – Vom Mechanismus zu Vermeidungsstrategien<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald S. Müller; Dipl.-Ing. Edgar Bohner<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Erfolge feiern<br />
Mit HeidelbergCement. Ob Sport, Kultur oder<br />
Events – die SAP ARENA in Mannheim ist der ideale Ort,<br />
um Erfolge zu feiern. Wir lieferten den Rohstoff für<br />
Baden-Württembergs größte und modernste Multifunk-<br />
tionshalle: 16.000 m 3 Transportbeton sowie Aufbeton für<br />
20.000 m 2 Beton-Deckenelemente.<br />
HeidelbergCement - der Garant für Ihren Erfolg.
PANEL 1 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />
Manfred Curbach<br />
Technische Universität<br />
Dresden<br />
Manfred.Curbach@<br />
tu-dresden.de<br />
Geb. 1956; 1977–1982<br />
Studium der Fachrichtung<br />
„Konstruktiver<br />
Ingenieurbau“,<br />
Abteilung Bauwesen,<br />
Universität Dortmund;<br />
1987 Promotion an der<br />
Universität Karlsruhe;<br />
1988–1994 Projektleiter<br />
im Ingenieurbüro Köhler<br />
+ Seitz, Nürnberg; seit<br />
1994 Universitäts-<br />
Professor, Inhaber des<br />
Lehrstuhls für Massivbau<br />
der TU Dresden und<br />
Direktor des Instituts<br />
für Massivbau; seit<br />
2004 Vorsitzender des<br />
DAfStb (Deutscher Ausschuss<br />
für Stahlbeton);<br />
seit 2010 Leiter der<br />
Deutschen Delegation<br />
(Head of Delegation)<br />
des <strong>International</strong>en<br />
Beton-Verbandes fib<br />
(Fédération <strong>International</strong>e<br />
du Béton) seit<br />
2011 Sprecher des<br />
DFG-Schwerpunktprogramms<br />
1542 „Leicht<br />
Bauen mit Beton“<br />
Impact on concrete structures<br />
Experimental studies<br />
Stoßeinwirkungen (Impakt) auf Betonkonstruktionen<br />
Experimentelle Untersuchungen<br />
Experimental studies of impact processes<br />
Short-term, abrupt actions such as those occurring<br />
during a vehicle crash, rockfall in mountainous regions<br />
or incidents in industrial plants are referred to as impacts.<br />
Such effects lead to high strain rates in the concrete<br />
and thus cause a change in the behaviour of the<br />
material compared to permanent, static loading. The<br />
load-bearing behaviour of concrete structures under<br />
impact loading always combines two components: local<br />
material behaviour and global structural behaviour.<br />
Both phenomena are being investigated experimentally<br />
at the Institute of Concrete Structures at TU Dresden.<br />
Tests using the Split-Hopkinson-Bar<br />
Experimental tests were carried out using the Split-<br />
Hopkinson-Bar to investigate the material behaviour<br />
of high-performance lightweight concrete under impact.<br />
In this arrangement, the concrete specimen is<br />
placed between two 3 m long, horizontal aluminum<br />
bars (Fig. 1) The impactor hits the input bar at velocities<br />
between 10 m/s and 20 m/s, creating a shock<br />
wave that leads to strain rates from 50 1/s to 150 1/s<br />
in the concrete specimen. This wave is reflected at the<br />
unrestrained end of the output bar and travels along<br />
the reverse path as a tension or relief wave. The measured<br />
values can be used to derive the dynamic characteristics<br />
of the concrete. For instance, the compressive<br />
strength values of the tested high-performance lightweight<br />
concrete show a dynamic increase factor (DIF)<br />
between 1.5 and 3 (Fig. 2). Split-Hopkinson-Bar tests<br />
require sophisticated measuring equipment because of<br />
the quick progression of the test necessitates correspondingly<br />
high sampling rates. Semiconductor strain<br />
Experimentelle Untersuchung von Impaktvorgängen<br />
Kurzzeitige, schlagartige Stoßeinwirkungen, wie sie bei<br />
Fahrzeuganprall, Steinschlag im Gebirge oder Störfällen<br />
in Industrieanlagen auftreten können, werden als Impakt<br />
bezeichnet. Sie führen zu hohen Verzerrungsraten im Beton<br />
und dadurch zu einem veränderten Materialverhalten<br />
gegenüber ruhender, statischer Belastung. Das Tragverhalten<br />
von Betonkonstruktionen unter Impakt ist immer<br />
eine Kombination aus lokalem Materialverhalten und globalem<br />
Strukturverhalten. Beide Phänomene werden am<br />
Institut für Massivbau der TU Dresden experimentell untersucht.<br />
Experimente am Split-Hopkinson-Bar<br />
Zum Materialverhalten von Hochleistungsleichtbeton unter<br />
Impaktbeanspruchung wurden experimentelle Untersuchungen<br />
am Split-Hopkinson-Bar durchgeführt. Dabei<br />
wird die Betonprobe zwischen zwei 3 m langen, horizontalen<br />
Aluminiumstäben eingebaut (Abb. 1) Der Impaktor<br />
trifft mit Geschwindigkeiten von 10 m/s bis 20 m/s auf<br />
den Eingangsstab und erzeugt eine Druckwelle, die in der<br />
Betonprobe zu Verzerrungsraten von 50 1/s bis zu 150 1/s<br />
führt. Am freien Ende des Ausgangsstabes wird die Druckwelle<br />
reflektiert und läuft als Zug- beziehungsweise Entlastungswelle<br />
zurück. Aus den aufgezeichneten Messwerten<br />
lassen sich die dynamischen Eigenschaften des<br />
Betons bestimmen. So zeigt die Druckfestigkeit des untersuchten<br />
Hochleistungsleichtbetons einen dynamischen<br />
Vergrößerungsfaktor (dynamic increase factor DIF) von<br />
1,5 bis 3 (Abb. 2). Die Versuche am Split-Hopkinson-Bar<br />
stellen hohe Anforderungen an die messtechnische Instrumentierung,<br />
da der schnelle Versuchsablauf entsprechend<br />
hohe Abtastraten erfordert. Um die während der<br />
Split-Hopkinson-Bar test setup at the Institute of Concrete Structures at TU Dresden<br />
Versuchsaufbau Split-Hopkinson-Bar am Institut für Massivbau der TU Dresden<br />
10 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1
Split-Hopkinson-Bar test results<br />
- dynamic increase factor (DIF)<br />
for lightweight concrete<br />
Versuchsergebnisse am Split-<br />
Hopkinson-Bar - Dynamic increase<br />
factor (DIF) für Leichtbeton<br />
gauges providing a sampling rate of 1 MHz are used to<br />
capture the strain generated during the impact of the<br />
shock wave, and particularly the wave front increase,<br />
at a sufficiently high resolution. A high-speed extensometer<br />
is used to record the horizontal displacement<br />
of the concrete specimen ends at the input and output<br />
bars.<br />
Drop tower experiments<br />
Drop tower experiments were carried out to investigate<br />
the behaviour of reinforced concrete slabs under<br />
impact. In these tests, a 183 kg drop weight hit concrete<br />
slabs measuring 1.00 m x 1.00 m x 0.15 m from<br />
a height of up to 9 meters. During these experiments,<br />
both the local material behaviour and the global structural<br />
behaviour were measured. Strain gauges were<br />
used to determine concrete strain at the top of the slab<br />
and steel strain at its bottom at various distances from<br />
FRIMA P650<br />
2<br />
Druckwelle entstehenden Dehnungen und insbesondere<br />
den Anstieg der Wellenfront mit einer ausreichenden Auflösung<br />
erfassen zu können, werden Halbleiter-Dehnmessstreifen<br />
mit einer Abtastrate von 1 MHz verwendet. Die<br />
horizontalen Verschiebungen der Betonprobeenden am<br />
Ein- und Ausgangsstab werden mit einem Hochgeschwindigkeitsextensometer<br />
erfasst.<br />
Experimente im Fallturm<br />
Das Verhalten von Stahlbetonplatten unter Impakt wurde<br />
in Fallturmversuchen untersucht, in denen eine 183 kg<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />
Specialist in:<br />
- concrete block plants<br />
- mixing and batching technologie<br />
- robot-controlled customized plants<br />
- paving stone treatment systems
PANEL 1 → Proceedings<br />
Normal concrete slabs<br />
after the impact test:<br />
left, without additional<br />
reinforcement<br />
(slab B3); right, with<br />
subsequently added<br />
steel mesh reinforcement<br />
(slab B7)<br />
Platten aus Normalbeton<br />
nach dem Impaktversuch<br />
– links:<br />
ohne nachträgliche<br />
Verstärkung (Platte<br />
B3), rechts: mit nachträglicherStahlgewebeverstärkung<br />
(Platte<br />
B7)<br />
3<br />
the impact center, applying a sampling rate of 40 kHz.<br />
The measured values show tensile strain in the concrete<br />
at the top of the slab that propagates from the impact<br />
center to the periphery immediately after commencement<br />
of loading, indicating the propagation of the local<br />
disturbance caused by the impact. Several milliseconds<br />
later, the measurement results reveal the global structural<br />
response characterized by compressive concrete<br />
strain at the top of the slab and maximum slab deflection.<br />
Both slab deflection and impactor velocity where<br />
determined by photogrammetric measurements.<br />
Regarding punching shear, it was found that the<br />
impactor punched through all tested slabs (i.e. both<br />
those consisting of C 20/25 normal concrete and slabs<br />
made of high-performance concrete [HPC]), irrespective<br />
of the variation in the investigated impact velocities.<br />
Even the use of additional shear reinforcement<br />
could not prevent slab punching. By contrast, slabs<br />
with a subsequently added reinforcing layer consisting<br />
of concrete with embedded steel or carbon filament<br />
mesh resisted the impact load. These slabs suffered<br />
only local damage but were able to prevent the full<br />
penetration of the impactor (Fig. 3). Slabs consisting of<br />
ultra-high performance concrete (UHPC) revealed only<br />
minor local damage. For this reason, the use of subsequently<br />
added reinforcing layers and/or ultra-high<br />
performance concrete is recommended for protective<br />
structures such as rockfall protection galleries.<br />
Co-authored by: Birgit Beckmann, Matthias Quast,<br />
Anja Hummeltenberg<br />
schwere Fallmasse aus bis zu 9 m Höhe auf Platten der<br />
Abmessungen 1,00 m x 1,00 m x 0,15 m aufprallte. Bei<br />
diesen Versuchen wurden sowohl lokales Materialverhalten<br />
als auch globales Strukturverhalten messtechnisch<br />
erfasst. So wurden mit Dehnmessstreifen die Betondehnungen<br />
auf der Plattenoberseite und die Stahldehnungen<br />
auf der Plattenunterseite in unterschiedlichen Entfernungen<br />
vom Impaktzentrum mit einer Abtastrate von<br />
40 kHz ermittelt. Die Messergebnisse zeigen unmittelbar<br />
zu Beginn der Belastung eine vom Impaktzentrum aus<br />
nach außen fortschreitende Zugdehnung im Beton auf der<br />
Plattenoberseite, die die Ausbreitung der durch den Impakt<br />
hervorgerufenen lokalen Störung indiziert. Einige<br />
Millisekunden später zeigen die Messergebnisse die globale<br />
Strukturantwort in Form von Druckdehnungen im<br />
Beton auf der Plattenoberseite sowie der maximalen<br />
Durchbiegung der Platte. Die Plattendurchbiegung wie<br />
auch die Impaktorgeschwindigkeit wurden durch photogrammetrische<br />
Messungen ermittelt.<br />
Hinsichtlich des Durchstanzens der Platten zeigte sich,<br />
dass alle untersuchten Platten sowohl aus Normalbeton<br />
C20/25 als auch aus hochfestem Beton (HPC) unabhängig<br />
von der Variation der untersuchten Auftreffgeschwindigkeiten<br />
vollständig vom Impaktor durchstanzt wurden.<br />
Auch der Einsatz zusätzlicher Schubbügel konnte eine<br />
Perforation der Platte nicht verhindern. Demgegenüber<br />
hielten Platten mit einer nachträglich aufgebrachten Verstärkungsschicht<br />
aus Beton mit integrierten Netzen aus<br />
Stahl- oder Carbonfilamenten der Impaktbeanspruchung<br />
stand. Diese Platten wurden nur lokal beschädigt, konnten<br />
aber das vollständige Durchdringen des Impaktors<br />
verhindern (Abb. 3). Platten aus ultrahochfestem Beton<br />
(UHPC) zeigten nur kleine, lokale Schädigungen. Daher<br />
kann die Verwendung von nachträglichen Verstärkungsschichten<br />
und/oder von Ultrahochleistungsbeton für den<br />
Einsatz als Schutzkonstruktionen wie beispielsweise<br />
Steinschlaggalerien empfohlen werden.<br />
Mitautoren: Birgit Beckmann, Matthias Quast,<br />
Anja Hummeltenberg<br />
12 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
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PANEL 1 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Wolfgang Brameshuber<br />
RWTH Aachen<br />
brameshuber@ibac.<br />
rwth-aachen.de<br />
Geb. 1956; Studium des<br />
Bauingenieurwesens in<br />
Karlsruhe; Promotion<br />
am Institut für Baustofftechnologie<br />
der<br />
Universität Karlsruhe;<br />
Ingenieurbüro BUNG<br />
Heidelberg; Leiter des<br />
Zentralen Baustofflabors<br />
von Bilfinger<br />
Berger; seit 1999<br />
Universitätsprofessor<br />
für Baustoffkunde und<br />
Leiter des Instituts für<br />
Bauforschung der RWTH<br />
Aachen University; seit<br />
2010 Dekan der Fakultät<br />
für Bauingenieurwesen,<br />
RILEM-Delegierter<br />
für Deutschland<br />
Tab. 1<br />
Mix composition in<br />
accordance with [1]<br />
Mischungszusammensetzung<br />
in Anlehnung<br />
an [1]<br />
Pollutant-reducing textile-reinforced concrete<br />
For the sake of our environment<br />
Schadstoffreduzierender Textilbeton<br />
Der Umwelt zuliebe<br />
Textile-reinforced concrete is composed of fine-grained<br />
concrete and embedded technical textiles, which, for instance,<br />
consist of alkali-resistant (AR) glass or carbon.<br />
Textile-reinforced concrete offers a wide range of benefits.<br />
Unlike conventional reinforced concrete, the concrete<br />
cover can be reduced to only a few millimeters due<br />
to the absent risk of chloride- or carbonation-induced<br />
corrosion, which makes it possible to manufacture filigree,<br />
thin-walled elements that result in lightweight<br />
structures. The element surface can be designed as required<br />
and manufactured to a high quality standard.<br />
The use of nanoscale titanium dioxide particles opens<br />
up new areas of application for textile-reinforced concrete,<br />
as well as enabling additional features such as<br />
self-cleaning and pollutant disintegration. The option of<br />
manufacturing textile-reinforced concrete elements using<br />
a laminating process also creates the opportunity<br />
to apply titanium dioxide exclusively to the outermost<br />
layer (approx. 3 mm), which results in lower costs.<br />
Titanium dioxide has been used for a considerable period<br />
as a white pigment in concrete and remains stable in<br />
an alkaline environment, which is why it can be mixed<br />
directly with the concrete. The self-cleaning process<br />
triggered by titanium dioxide relies on the superhydrophilicity<br />
that the material exhibits as a result of light<br />
irradiation. During rainfall, water creeps underneath<br />
the pollutant layer and washes it off, which makes it<br />
possible to achieve exposed textile-reinforced concrete<br />
surfaces that remain visually appealing in the long term<br />
without using chemical cleaning agents. At the same<br />
time, light irradiation triggers the decomposition of pollutants<br />
(such as NO x ), which improves air quality.<br />
Not only resource savings but also social aspects<br />
are relevant to attractive building, which is why this<br />
concept should be a major contribution towards making<br />
concrete construction sustainable.<br />
Material<br />
Ausgangsstoff<br />
Textilbeton setzt sich aus Feinbeton sowie eingelegten<br />
technischen Textilien, die z. B. aus alkaliresistentem (AR-)<br />
Glas oder Carbon bestehen, zusammen. Die Vorteile von<br />
textilbewehrtem Beton sind sehr vielfältig. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichem Stahlbeton kann die Betondeckung<br />
aufgrund des entfallenden chlorid- oder karbonatisierungsinduzierten<br />
Korrosionsrisikos auf wenige Millimeter<br />
reduziert werden. Hierdurch ist es möglich, filigrane,<br />
dünnwandige Bauteile und damit leichte Konstruktionen<br />
herzustellen. Die Oberfläche der Bauteile kann beliebig<br />
gestaltet und mit hoher Oberflächenqualität gefertigt<br />
werden. Durch die Verwendung von Nanopartikeln aus<br />
Titandioxid werden für Textilbeton neue Anwendungsgebiete<br />
und zusätzliche Funktionalitäten wie Selbstreinigung<br />
und Schadstoffzersetzung erschlossen. Da Textilbetonbauteile<br />
beispielsweise im Laminierverfahren<br />
hergestellt werden können, ist es zudem möglich, nur die<br />
äußerste Schicht (ca. 3 mm) mit Titandioxid zu versetzen,<br />
was zu einer Kostenreduzierung führt. Titandioxid<br />
wird bereits seit längerem als Weiß-Pigment in Beton<br />
eingesetzt und ist im alkalischen Milieu stabil. Daher<br />
kann es direkt in den Beton eingemischt werden. Die<br />
Selbstreinigung durch Titandioxid beruht auf der Superhydrophilie,<br />
die durch Bestrahlung mit Licht hervorgerufen<br />
wird. Die Verschmutzung wird bei Regen vom Wasser<br />
unterwandert und abgespült. Dadurch wird eine<br />
dauerhaft ansprechende Gestaltung von Sichtbetonoberflächen<br />
aus Textilbeton ohne den Einsatz chemischer<br />
Reinigungsmittel denkbar. Gleichzeitig erfolgt unter<br />
Lichteinwirkung der Abbau von Schadstoffen (z. B. NO x )<br />
was zu einer Verbesserung der Luftqualität führt.<br />
Neben der Einsparung von Ressourcen lassen aber<br />
auch die sozialen Aspekte im Hinblick auf ein attraktives<br />
Bauen erwarten, dass das Konzept einen erheblichen<br />
Beitrag zur Nachhaltigkeit der Betonbauweise<br />
liefert.<br />
Unit<br />
Einheit<br />
1 2 3<br />
Cement CEM I 52.5 N Zement CEM I 52,5 N<br />
Fly ash Flugasche (f) 175<br />
Silica fume Silikatstaub (s) 35<br />
Amount<br />
Gehalt<br />
kg/m3 Binder content Bindemittelgehalt 700<br />
Water Wasser 280<br />
Quarz powder Quarzmehl (0 mm - 0,25 mm) 500<br />
Quartz sand Quarzsand (0,2 mm - 0,6 mm) 714<br />
Plasticizer Fließmittel mass-% of binder content<br />
M.-% v. Bindemittelgehalt<br />
w/z 0,57<br />
1) w/z 0,47<br />
eq<br />
1) w/z-q =w(z+0,4•f+s)<br />
14 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
490<br />
0,65
NOx -Reduzierung nach 28 Tagen in %<br />
Reduction of NO x after 28 days<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Reference Mix Referenzmischung<br />
BET 6 m²/g<br />
BET 100 m²/g<br />
BET 100 m²/g (doped with WO dotiert mit WO )<br />
3 3<br />
BET 330 m²/g<br />
0 5 10<br />
Percent by mass of TiO2 rel. to cement content<br />
TiO2 -Gehalt in M.-% v. Zementgehalt<br />
Reduction in air pollutants<br />
For the purpose of the tests, four different titanium<br />
dioxides with varying specific surface areas according<br />
to the BET method were used. The amounts added were<br />
equivalent to 5 or 10 per cent by mass relative to the<br />
cement content. The fine-grained concrete mix listed<br />
in Table 1 was used as the baseline.<br />
In the TiO 2 -modified mixes, the corresponding portion<br />
of the inert quartz powder was replaced with one<br />
of the titanium dioxides.<br />
The test was carried out in accordance with ISO<br />
22197-1 (2007). The specimen had a size of 200 x 100<br />
x 10 mm³.<br />
Fig. 1 shows the pollutant reduction as a percentage<br />
in relation to the initial concentration in the test chamber.<br />
Reference mix specimens and specimens consisting<br />
of the mixes with five or 10 per cent by mass of TiO 2<br />
relative to the cement content had reached an age of<br />
28 days (d). Until the test date, specimens were stored at<br />
20°C and a relative humidity of 65%. The concrete was<br />
poured without the use of release agents in order not to<br />
alter the surface. The influence of release agents is being<br />
investigated in a separate series of tests.<br />
As expected, the reference mix showed no pollutant<br />
reduction, unlike the mixes containing titanium dioxide.<br />
No significant difference in relation to the amount<br />
added was found for the titanium dioxides with a BET<br />
surface area of 6 and 100 m²/g. By contrast, a significant<br />
influence of the amount added was found for both<br />
the tungsten-doped TiO 2 and the TiO 2 with a BET surface<br />
area of 330 m²/g. The most significant pollutant<br />
reduction amounted to over 50% and was documented<br />
for the tungsten-doped titanium dioxide at a proportion<br />
of 10 per cent by mass. The results shown in Fig. 1<br />
(i.e. the same trends and magnitudes of pollutant reduction)<br />
were also found at an age of 7, 56, 90 and 180<br />
days. Some of the pollutant reduction tests revealed<br />
significant variations, which is likely to be attributable<br />
to an inhomogeneous distribution of the titanium<br />
dioxide on the surface. For this reason, the influence of<br />
the mixing process, the applied mixing energy and the<br />
manufacture of the specimens will be investigated and<br />
varied again in a separate series of tests.<br />
1<br />
Pollutant decomposition as a<br />
function of the type and amount of<br />
titanium dioxide added<br />
Schadstoffzersetzung in Abhängigkeit<br />
des TiO 2 und der Zugabemenge<br />
Reduzierung der<br />
Schadstoffe in der Luft<br />
Für die Untersuchungen wurden<br />
vier verschiedene Titandioxide mit<br />
unterschiedlichen spezifischen<br />
Oberflächen nach BET verwendet.<br />
Die Zugabemenge betrug 5 bzw.<br />
10 M.-% bezogen auf den Zementgehalt.<br />
Als Ausgangsmischung<br />
diente die Feinbetonmischung in Tab. 1.<br />
Bei den TiO 2 -modifizierten Mischungen wurde das inerte<br />
Quarzmehl durch das jeweilige TiO 2 anteilig ausgetauscht.<br />
Die Prüfung erfolgte in Anlehnung an ISO 22197-1<br />
(2007). Die Probe wies Abmessungen von 200 x 100<br />
x 10 mm³ auf.<br />
In Abb. 1 ist der Schadstoffabbau, ausgedrückt in %,<br />
bezogen auf die Ursprungskonzentration in der Versuchskammer,<br />
dargestellt. Die Probekörper der Referenzmischung<br />
sowie der Mischungen mit 5 bzw. 10 M.-% TiO 2<br />
vom Zementgehalt hatten ein Alter von 28 Tagen (d). Die<br />
Proben wurden bis zum Prüfzeitpunkt bei 20° C und einer<br />
rel. Luftfeuchte von 65 % gelagert und bei der Betonage<br />
ohne Verwendung von Trennmitteln hergestellt, um die<br />
Oberfläche nicht zu verändern. Der Einfluss von Trennmitteln<br />
wird gesondert untersucht.<br />
Bei der Referenzmischung war erwartungsgemäß im<br />
Gegensatz zu den titandioxidhaltigen Mischungen kein<br />
Abbau festzustellen. Bei den TiO 2 mit einer BET-Oberfläche<br />
von 6 bzw. 100 m²/g war kein gravierender Unterschied<br />
hinsichtlich der Zugabemenge festzustellen. Im<br />
Gegensatz dazu war sowohl bei dem wolframdotierten<br />
TiO 2 als auch bei dem TiO 2 mit der BET-Oberfläche von<br />
330 m²/g ein signifikanter Einfluss der Zugabemenge zu<br />
erkennen. Der stärkste Abbau von über 50 % fand bei dem<br />
wolframdotierten TiO 2 bei einer Zugabe von 10 M.-%<br />
statt. Die in Abb. 1 dargestellten Ergebnisse, d. h. die gleichen<br />
Tendenzen und die Höhe des Schadstoffabbaus, waren<br />
ebenfalls zu den Prüfzeitpunkten 7, 56, 90 und 180 d<br />
zu beobachten. Bei den Untersuchungen zum Schadstoffabbau<br />
zeigten sich teilweise erhebliche Streuungen, was<br />
vermutlich auf eine inhomogene Verteilung des TiO 2 an<br />
der Oberfläche zurückzuführen ist. Die Einflüsse des<br />
Mischablaufs, der eingebrachten Mischenergie und die<br />
Herstellung der Probekörper werden deshalb noch einmal<br />
gesondert untersucht und variiert.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Christian Neunzig<br />
RWTH Aachen<br />
neunzig@ibac.rwth-<br />
aachen.de<br />
Geb. 1980; bis 2009<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der RWTH<br />
Aachen, seit 2009<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Bauforschung der<br />
RWTH Aachen University<br />
in der Arbeitsgruppe<br />
„Beton“<br />
REFERENCE / LITERATUR<br />
[1] Brockmann, T.: Mechanical and Fracture Mechanical Properties of Fine<br />
Grained Concrete for Textile Reinforced Concrete. In: Schriftenreihe Aachener<br />
Beiträge zur Bauforschung, Institut für Bauforschung der RWTH<br />
Aachen, No. 13; also: Aachen, Technische Hochschule, Diss. 2005<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 15
PANEL 1 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Michael Herrmann<br />
Universität Stuttgart<br />
michael.herrmann@<br />
ilek.uni-stuttgart.de<br />
Geb. 1981; 2001-2007<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der Universität<br />
Stuttgart und<br />
der Universität Calgary,<br />
Kanada; 2007-2009<br />
Tragwerksplaner und<br />
technischer Projektleiter<br />
bei Werner Sobek<br />
Stuttgart und Werner<br />
Sobek Design; seit 2009<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Institut für<br />
Leichtbau Entwerfen<br />
und Konstruieren der<br />
Universität Stuttgart;<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
Gradientenbeton und<br />
funktional gradierte<br />
Bauteile im Bauwesen;<br />
Projektleiter<br />
Wettbewerb und<br />
Wettbewerbsgewinn<br />
Effizienzhaus-Plus mit<br />
Elektromobilität in<br />
Berlin (BMVBS)<br />
Concrete cubes<br />
showing functional<br />
gradation in one axis<br />
(left) and multiple<br />
axes (center and<br />
right) (Copyright:<br />
ILEK)<br />
Einachsig und mehrachsig<br />
gradierte Betonwürfel<br />
(Copyright:<br />
ILEK)<br />
1<br />
Functionally graded concrete<br />
Research on building sustainably with concrete<br />
Gradientenbeton<br />
Forschung zum nachhaltigen Bauen mit Beton<br />
The functionally graded concrete technology was invented<br />
at the Institut für Leichtbau Entwerfen und<br />
Konstruieren (ILEK; Institute of Lightweight Structures<br />
and Conceptual Design) at the University of Stuttgart.<br />
At this institute, this technology is currently being investigated<br />
and developed further in several research<br />
projects. It enables the continuous adjustment of concrete<br />
properties, such as density, porosity, thermal<br />
conductivity and strength, within the element in accordance<br />
with the specifications and load profiles determined<br />
for the element. Functionally graded concrete<br />
is thus the first solution ever that opens up the opportunity<br />
of completely „optimizing the inside of the<br />
element“. As a result, weight, resource consumption,<br />
waste generation, emissions and energy consumption<br />
during the manufacture of concrete elements can be<br />
reduced far beyond previously achieved levels.<br />
In initial tests carried out at the ILEK, concrete<br />
density could be graded in seven steps by altering the<br />
properties of homogeneous mixes from a fine-aggregate,<br />
structurally impermeable, high-strength concrete<br />
with a compressive strength of 80 N/mm² and a dry<br />
bulk density of approx. 2.25 kg/dm³ to a coarse-aggregate,<br />
no-fines lightweight concrete with a porous<br />
matrix, a compressive strength of 2.5 N/mm² and a<br />
dry bulk density of 0.332 kg/dm³. On the basis of these<br />
homogeneous mix designs, production processes were<br />
developed in a second step that enable the transition<br />
from „stepwise gradation“ to a seamless pattern.<br />
Production<br />
As part of the DFG priority program 733 on graded<br />
materials (1995 to 2003), various microscale processing<br />
techniques were investigated, primarily for plastics,<br />
powder metals and ceramics [1]. Comprehensive series<br />
of tests were carried out to transfer existing processes<br />
and develop new methods suitable for the precast and<br />
construction sectors as part of the research project on<br />
Die Technologie der Gradientenbetone wurde am Institut<br />
für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) an der<br />
Universität Stuttgart erfunden. Sie wird dort derzeit in<br />
mehreren Forschungsvorhaben auf breiter Ebene weiter<br />
erforscht und fortentwickelt. Gemäß dem Anforderungs-<br />
und Beanspruchungsprofil innerhalb eines Bauteils können<br />
mit der Technologie der Gradientenbetone die Eigenschaften<br />
des Werkstoffs Beton, wie die Dichte, Porosität,<br />
Wärmeleitfähigkeit und Festigkeit, innerhalb des Bauteils<br />
selbst kontinuierlich angepasst werden. Mit gradierten<br />
Betonen wird somit erstmals eine vollständige „Optimierung<br />
des Bauteilinneren“ möglich. Das Gewicht, der Ressourcenverbrauch,<br />
das Müllaufkommen, die Emissionen<br />
und der Energieverbrauch bei der Herstellung von Bauteilen<br />
aus Beton können damit weit über bisher bekannte<br />
Maße hinaus reduziert werden.<br />
In ersten Untersuchungen am ILEK wurde eine schrittweise<br />
Gradierung der Dichte durch die Veränderung der Eigenschaften<br />
homogener Mischungen in sieben Schritten erreicht<br />
– von einem gefügedichten höherfesten Feinkornbeton<br />
mit einer Druckfestigkeit von 80 N/mm² und einer Trockenrohdichte<br />
von ca. 2,25 kg/dm³ hin zu einem haufwerksporigen<br />
Leichtbeton mit porosierter Matrix und einer Druckfestigkeit<br />
von 2,5 N/mm² bei einer Trockenrohdichte von<br />
0,332 kg/dm³. Ausgehend von diesen homogenen Mischungsentwürfen<br />
wurden in einem zweiten Schritt Herstellungsverfahren<br />
entwickelt, die es ermöglichen, die „Gradierung<br />
in Stufen“ in eine nahtlose Gradierung zu überführen.<br />
Herstellung<br />
Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 733 (1995<br />
bis 2003) wurden verschiedene Herstellungsverfahren im<br />
mikroskaligen Bereich vorwiegend für Kunststoffe, Pulvermetalle<br />
und Keramiken untersucht [1]. Der Übertrag<br />
existierender Verfahren und die Neuentwicklung für den<br />
Bau- und Betonbaumaßstab erfolgte mithilfe umfangreicher<br />
Versuchsserien im Zuge des Forschungsprojekts<br />
„Herstellungsverfahren und Anwendungsbereiche für<br />
16 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
„Herstellungsverfahren und Anwendungsbereiche für<br />
funktional gradierte Bauteile im Bauwesen“ („Production<br />
Processes and Areas of Application for Functionally<br />
Graded Elements in Construction Engineering“,<br />
funded by the „Zukunft Bau“ [Building our Future]<br />
research initiative launched by the Federal Office for<br />
Building and Regional Planning, 2009-2011) conducted<br />
at the ILEK [2].<br />
The production methods outlined below were found<br />
to be promising and useful. The controlled segregation<br />
method is a targeted sedimentation process triggered by<br />
the application of energy. In concrete engineering, this refers<br />
to the controlled segregation of a homogeneous mix<br />
by introducing vibrational energy or centrifugal force.<br />
Elements tested for strength, such as graded slab<br />
strips, were manufactured in a layered technique. This<br />
method allocates the individual available mixes to<br />
various areas within the element so as to fulfil the respective<br />
specifications. In the next step, the mixes are<br />
produced and cast simultaneously.<br />
Spraying processes are particularly well-suited to<br />
producing graded concrete elements. Compared to layered<br />
casting techniques, the spray method provides a<br />
number of advantages. Whereas introducing compaction<br />
energy into cast graded concrete elements may<br />
eliminate the previously defined controlled gradation,<br />
Mesh welding plants<br />
M-System – Tailor-made automation<br />
Customised mesh welding plants for the cost-effective manufacture<br />
of bespoke reinforcement mesh for a variety of applications.<br />
www.progress-m.com<br />
funktional gradierte Bauteile im Bauwesen“ (Förderstelle:<br />
Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesamtes für<br />
Bauwesen und Raumordnung, 2009-2011) am ILEK [2].<br />
Die nachfolgend erläuterten Herstellungsmethoden haben<br />
sich als chancenreich und sinnvoll erwiesen. Das Verfahren<br />
des Kontrollierten Entmischens stellt einen gezielten<br />
Sedimentationsprozess durch den Eintrag von Energie dar.<br />
Übersetzt auf den Betonbau bedeutet dies ein kontrolliertes<br />
Entmischen einer homogenen Mischung durch den Eintrag<br />
von Rüttelenergie oder Zentrifugalkraft.<br />
Hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit geprüfte Bauteile, wie<br />
z. B. gradierte Plattenstreifen, wurden in einem Schichtenverfahren<br />
hergestellt. Bei diesem Verfahren werden die<br />
einzelnen zur Verfügung stehenden Mischungen unterschiedlichen<br />
Bereichen innerhalb des Bauteils so zugeordnet,<br />
dass sie das dort vorhandene Anforderungsprofil erfüllen.<br />
Anschließend werden die Mischungen parallel<br />
angemischt und eingebaut.<br />
Sprühverfahren eignen sich besonders gut zur Herstellung<br />
gradierter Betonbauteile. Die Sprühtechnik weist<br />
gegenüber schichtweisen Gießtechniken eine Reihe von<br />
Vorteilen auf. Während bei gegossenen Betongradienten<br />
der Eintrag von Verdichtungsenergie zu einer Aufhebung<br />
des vormals kontrolliert eingestellten Gradienten führen<br />
kann, ist bei Anwendung der Gradientensprühtechnik<br />
eine weitere Verdichtung nicht erforderlich, da der Beton<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />
WIRE WIRE 2012 2012<br />
Düsseldorf - 26.-30.03.2012<br />
Hall 11 Stand B74<br />
Paris - 16.-<strong>21.</strong>04.2012<br />
Hall 4 Stand J125<br />
WE FORM YOUR WIRE<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 17<br />
Progress Maschinen & Automation AG - I-39042 Brixen (BZ) - Julius-Durst-Str.100 - Tel. +39 0472 979 100 - Fax +39 0472 979 200 - info@progress-m.com
PANEL 1 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing.<br />
E.h. Werner Sobek<br />
Universität Stuttgart<br />
mail@wernersobek.<br />
com<br />
Geb. 1953; 1974-1980<br />
Bauingenieur- und<br />
Architekturstudium an<br />
der Universität Stuttgart;<br />
1987 Promotion; bis<br />
1991 Mitarbeiter des Ingenieurbüros<br />
Schlaich,<br />
Bergermann & Partner;<br />
1992 Gründung des<br />
Ingenieurbüros Werner<br />
Sobek Stuttgart; 1992<br />
Nachfolger von Prof.<br />
Tokarz an der Universität<br />
Hannover; 1994<br />
Nachfolger von Frei<br />
Otto an der Universität<br />
Stuttgart; seitdem<br />
Direktor des Instituts<br />
für Leichte Flächentragwerke<br />
und des<br />
Zentrallabors des KonstruktivenIngenieurbaus;<br />
2000 Gründung<br />
des Instituts für Leichtbau<br />
Entwerfen und<br />
Konstruieren (ILEK);<br />
Leiter des ILEK; Mies<br />
van der Rohe Professor<br />
am Illinois Institute of<br />
Technology, Chicago;<br />
2003 Eröffnung des Ingenieur-<br />
und Designbüros<br />
Werner Sobek, New<br />
York; seit 2007 Mitglied<br />
des Präsidiums der<br />
Deutschen Gesellschaft<br />
für Nachhaltiges Bauen<br />
DGNB.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
the use of the spray technique to produce graded elements<br />
does not require subsequent compaction because<br />
the concrete is compacted already upon the impact.<br />
Gradation takes place either in the spray head or in the<br />
spray mist. Volumetric flow control of the pumps enables<br />
continuous gradation from low to high strength<br />
and from heavy to ultra-lightweight, with the option<br />
to also add heat insulation properties.<br />
Any commercially viable manufacturing process<br />
requires the automation of the selected production<br />
method. A particularly high potential for implementing<br />
layered processes is offered by generative techniques,<br />
which also include concrete printing methods. The<br />
spraying method is very easy to automate, which is<br />
why it should be possible to almost fully automate this<br />
process both at the precast plant and on the construction<br />
site (using large-scale robotics in the latter case).<br />
Application<br />
Initial tests and calculations of functionally graded<br />
floors proved weight reductions of over 60% and carbon<br />
emission reductions in excess of 35% compared to<br />
conventional slim floors (C30/37) [3]. The further optimization<br />
of the lightweight concrete mixes used with<br />
regard to their global warming potential and the possible<br />
reduction in load-transferring members as a result<br />
of the weight reduction open up the opportunity to<br />
achieve significantly greater carbon emission reductions<br />
in structures built with functionally graded elements.<br />
Another promising mass-market application are<br />
functionally graded walls, which utilize the multifunctional<br />
options provided by graded concretes whilst reducing<br />
both weight and CO 2 emissions. The gradation<br />
of load-bearing and insulation properties enables the<br />
manufacture of a strong, thermally insulating element<br />
that provides a structurally impermeable fair-faced<br />
concrete surface. Such a component is a pure-grade<br />
element and thus very easy to recycle because it only<br />
consists of mineral materials.<br />
Summary and outlook<br />
The above tests made ILEK succeed in unleashing the<br />
potential of functionally graded concrete elements for<br />
construction engineering in terms of their multifunctionality,<br />
weight and energy savings. Building with<br />
graded materials may thus make a major contribution<br />
toward developing sustainable construction methods.<br />
Part of the results presented in this contribution were<br />
found in the research project on „Gradientenwerkstoffe<br />
im Bauwesen“ (Functionally Graded Materials in Construction<br />
Engineering) [2] headed by Heinz, Herrmann<br />
and Sobek and supported by other ILEK employees.<br />
bereits durch den Aufprall verdichtet wird. Die Gradientenbildung<br />
erfolgt erst im Sprühkopf oder im Sprühnebel.<br />
Eine Volumenstromregelung der Pumpen ermöglicht eine<br />
stufenlose Einstellung des Gradienten von niedrig bis<br />
hochfest, von schwer bis ultraleicht und weiter bis zu wärmedämmenden<br />
Eigenschaften.<br />
Eine wirtschaftliche Herstellung setzt die Automation<br />
des gewählten Herstellverfahrens voraus. Hohes Realisierungspotenzial<br />
für Schichtenverfahren bieten die generativen<br />
Verfahren, zu denen auch die Verfahren zum Drucken<br />
von Beton gehören. Das Sprühverfahren lässt sich<br />
hervorragend automatisieren und sowohl im Fertigteilwerk<br />
als auch auf der Baustelle (dort mithilfe der Großraumrobotik)<br />
nahezu vollautomatisiert umsetzen.<br />
Anwendung<br />
In ersten Versuchen und Hochrechnungen zu funktional<br />
gradierten Geschossdecken konnten eine Massenersparnis<br />
von über 60 % und eine CO 2 -Reduktion von über 35 % im<br />
Vergleich zu herkömmlichen Flachdecken (C30/37) [3]<br />
nachgewiesen werden. Eine weitere Optimierung der verwendeten<br />
Leichtbetonmischungen hinsichtlich ihres<br />
Treibhauspotenzials und eine mögliche Reduzierung lastweiterleitender<br />
Bauteile aufgrund der Massenersparnis<br />
versprechen ein noch deutlich höheres CO 2 -Einsparpotenzial<br />
für Bauwerke mit funktional gradierten Bauteilen.<br />
Eine weitere für den Massenmarkt vielversprechende<br />
Anwendung stellen funktional gradierte Wände dar. Hierbei<br />
wird die mögliche Multifunktionalität der Gradientenbetone<br />
bei gleichzeitiger Gewichts- und CO 2 -Reduktion<br />
ausgenutzt. Durch die Gradierung der Eigenschaften Tragen<br />
und Dämmen kann ein tragfähiges und zugleich wärmedämmendes<br />
Bauteil mit einer dichten Sichtbetonoberfläche<br />
entstehen, das sortenrein vorliegt und als rein<br />
mineralisches Bauteil sehr gut rezyklierbar ist.<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Es ist dem ILEK mit den beschriebenen Untersuchungen<br />
gelungen, das Potenzial funktional gradierter Betonbauteile<br />
hinsichtlich Multifunktionalität, Massen- und Energieeinsparung<br />
für das Bauwesen zu erschließen. Die Gradientenbauweise<br />
könnte somit einen signifikanten Beitrag<br />
zur Entwicklung eines nachhaltigen Bauschaffens leisten.<br />
Die vorgetragenen Ergebnisse wurden unter anderem<br />
im Rahmen des Forschungsvorhabens „Gradientenwerkstoffe<br />
im Bauwesen“ [2] von Heinz, Herrmann und Sobek<br />
unter Mitwirkung weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des ILEK erzielt.<br />
[1] Kieback, B.; Neubrand, A.; Riedel, H.: Processing techniques for functionally graded materials, Materials Science & Engineering A, 2003, 362, 81-105<br />
[2] Heinz, P.; Herrmann, M.; Sobek, W.: Herstellungsverfahren und Anwendungsbereiche für funktional gradierte Bauteile im Bauwesen, Ab-<br />
schlussbericht Forschungsinitiative Zukunft Bau (1/2011), Stuttgart, ILEK, 2011<br />
[3] Eyerer, P.; Reinhardt, H.-W.: Ökologische Bilanzierung von Baustoffen und Gebäuden, Basel: Birkhäuser, 2000<br />
1 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Foto: Benedikt Kraft, DBZ<br />
Foto: Bundeswehr / MHM<br />
Militärhistorisches Museum Dresden<br />
Der Libeskind Keil: Beidseitiger Sichtbeton in SB4-Qualität.<br />
Dyckerhoff AG, Produktmarketing<br />
Postfach 2247, 65012 Wiesbaden, Germany<br />
Tel +49 611 676-1181<br />
marketing@dyckerhoff.com www.dyckerhoff.de
PANEL 1 → Proceedings<br />
Current development status of the Celitement system<br />
Celitement pilot plant<br />
Aktueller Stand der Entwicklungen im Celitement-System<br />
Celitement Pilotanlage<br />
Dr. rer. nat.<br />
Hendrik Möller<br />
Schwenk Zement, Ulm<br />
Moeller.Hendrik@<br />
Schwenk.de<br />
Geb. 1965; 1985-1990<br />
Studium der Chemie an<br />
der Universität Siegen<br />
und Orléans; 1993<br />
Promotion; danach Projekt-<br />
und Laborleiter im<br />
Forschungszentrum der<br />
Thyssen Krupp Polysius<br />
AG; seit 2000 Mitarbeiter<br />
der Schwenk<br />
Zement KG, Ulm; als<br />
Bereichsleiter Produkttechnik<br />
Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der<br />
Schwenk Zement KG;<br />
Geschäftsführer der<br />
Schwenk Spezialbaustoffe<br />
und seit 2009<br />
der Celitement GmbH;<br />
Mitglied diverser Gremien<br />
und Ausschüsse<br />
im Baustoffbereich<br />
20<br />
AUTHOR<br />
Building of the pilot<br />
plant in Karlsruhe<br />
Gebäude der Pilotan-<br />
lage in Karlsruhe<br />
1<br />
At last year‘s 55 th BetonTage congress, the concept, production<br />
and properties of this completely new binder<br />
were presented. Back then, only small amounts of the<br />
material (in the kilogram range) could be produced on<br />
a laboratory-scale installation at KIT. For this reason,<br />
plans were proposed to commission a pilot plant enabling<br />
an output of at least 100 kg per day that should<br />
also provide the design parameters for a first industrial<br />
reference plant to be set up by the Celitement shareholder,<br />
Schwenk Zement.<br />
The pilot plant was officially commissioned on 11<br />
October 2011 (Fig. 1), and has been in operation ever<br />
since. This installation provides a high degree of flexibility<br />
with respect to the testing of a broad range of<br />
possible input materials for manufacturing Celitement<br />
products because the Celitement system is not just a<br />
single product but encompasses an entire range of innovative<br />
binders. Whereas the dry process appears to<br />
be the only viable option for large-scale industrial production<br />
(with the intermediate autoclaved products not<br />
requiring any additional drying step), the completed<br />
pilot plant is also capable of implementing a so-called<br />
wet process that involves a downstream drying stage<br />
in a heated membrane filter press.<br />
Today, the pilot plant is successfully producing autoclaved<br />
material applying the dry process in a fully automated<br />
manner, delivering an output of up to 150 kg<br />
per batch.<br />
A great variety of test installations is currently being<br />
used for the second step involved in the manufacture<br />
of Celitements, which requires the tribochemical<br />
activation using various silicate carriers in order to<br />
arrive at the finished product. The products manufactured<br />
in this process are undergoing a wide range of<br />
basic tests regarding the underlying mortar and concrete<br />
technology. However, the large number of pos-<br />
Auf den 55. BetonTagen wurden im letzten Jahr die stofflichen<br />
und herstellungstechnischen Grundlagen dieses<br />
völlig neuen Bindemittels vorgestellt. Zum damaligen<br />
Zeitpunkt konnten nur geringe Materialmengen im Kilogrammmaßstab<br />
in einer Laboranlage am KIT hergestellt<br />
werden. Daher wurden die Planungen zur Errichtung einer<br />
Pilotanlage vorgestellt, die eine Produktion von mindestens<br />
100 kg pro Tag ermöglichen soll und zudem die<br />
Auslegungsparameter für eine erste industrielle Referenzanlage<br />
des Gesellschafters Schwenk Zement liefert.<br />
Mit der offiziellen Einweihung am 11. Oktober 2011<br />
(Abb. 1) hat die Pilotanlage mittlerweile ihren Betrieb<br />
aufgenommen. Da das Celitement-System nicht ein einziges<br />
Produkt, sondern eine ganze Familie neuer Bindemittel<br />
darstellt, bietet die Anlage eine große Flexibilität<br />
bezüglich des Tests der unterschiedlichsten Rohstoffgrundlagen,<br />
die zur Herstellung von Celitementen möglich<br />
sind. Während eine großindustrielle Herstellung nur<br />
im sogenannten Trockenverfahren sinnvoll erscheint, d.<br />
h. die Zwischenprodukte aus dem Autoklaven keinen weiteren<br />
Trocknungsschritt mehr benötigen, ist die jetzt fertiggestellte<br />
Pilotanlage auch in der Lage, ein sogenanntes<br />
Nassverfahren mit anschließender Trocknungsstufe in einer<br />
beheizbaren Membranfilterpresse abzubilden.<br />
Die Herstellung von Autoklavenmaterial nach dem<br />
Trockenverfahren gelingt in der Pilotanlage mittlerweile<br />
vollautomatisch und liefert Produktionschargen von bis<br />
zu 150 kg pro Ansatz.<br />
Die im zweiten Produktionsschritt von Celitementen<br />
notwendige tribochemische Aktivierung mit unterschiedlichen<br />
Silikatträgern zum eigentlichen Endprodukt erfolgt<br />
derzeit noch mit unterschiedlichsten Testanlagen. Die dabei<br />
hergestellten Produkte werden den verschiedensten<br />
mörtel- und betontechnologischen Grundlagenuntersuchungen<br />
unterzogen. Die Vielzahl der möglichen Celitementtypen,<br />
mit teilweise stark auf einzelne Applikations-
sible types of Celitement, whose properties can be<br />
optimized for specific areas of application, necessitated<br />
a selection and restriction to only a few intermediate<br />
and finished products, which is why the<br />
first greater production batches were restricted to a<br />
simple Celitement variant that was not adjusted to<br />
maximize its performance for a specific application.<br />
As far as reasonably possible, this product manufactured<br />
in larger volumes was to serve as a representative<br />
sample of the general composition and working<br />
principle of Celitements.<br />
These initial pilot samples (Fig. 2) are currently<br />
being used to carry out, for the first time, large-scale<br />
tests and analyses of the characteristics known from<br />
the mortar tests previously performed on a laboratory<br />
scale. This also includes testing of the interactions<br />
with commercially available plasticizers because the<br />
water/binder ratios are generally lower in the Celitement<br />
system, which is why the application of plasticizers<br />
appears useful to better control the setting<br />
processes. The larger product volumes are now also<br />
being used to clarify some other fundamental issues,<br />
such as the carbonation characteristics of concretes<br />
produced with Celitement.<br />
It is also possible to systematically test the very<br />
wide range of optimal particle size distributions for<br />
the first time, which were not thoroughly investigated<br />
in the previous laboratory tests.<br />
The finished products showed a very bright<br />
white shade otherwise only known from industrially<br />
produced white cement because the initial pilot<br />
plant trial runs were carried out using very pure raw<br />
materials. Although Celitements will probably first<br />
be used for special construction materials such as<br />
tile adhesives, fillers, plasters or mortars for which<br />
product color is an interesting feature, the development<br />
of Celitement was initially not geared towards<br />
optimizing the color fidelity of the material. However,<br />
this example demonstrates the additional options<br />
that the new system can provide, as well as the<br />
possible value added for its users. Another big issue<br />
currently being investigated and requiring a major<br />
investment relates to the approval of Celitement<br />
under applicable chemicals regulations as part of a<br />
REACH authorization process. Since the risk assessment<br />
concept under European chemicals legislation<br />
is linked to the potential annual production output,<br />
a new construction material such as Celitement is<br />
automatically allocated to the highest risk category<br />
and to the associated, extremely sophisticated testing<br />
schemes. Outside a research project officially<br />
notified to the European Chemicals Agency (ECHA),<br />
however, neither the transport nor the sale of Celitement<br />
to non-registered users is possible without a<br />
completed registration procedure under applicable<br />
chemicals legislation, which is another reason why<br />
no material samples have yet been made available to<br />
parties other than the project partners.<br />
felder optimierbaren Eigenschaften, machte aber eine<br />
Auswahl und Einschränkung auf nur einige Zwischen- und<br />
Endprodukte nötig. Daher wurden die ersten größeren Produktionsmengen<br />
auf eine einfache, nicht unbedingt auf ihre<br />
Leistungsfähigkeit in einem speziellen Einsatzgebiet optimierte<br />
Celitementvariante beschränkt. Dieses in größeren<br />
Mengen hergestellte Produkt sollte die generelle Zusammensetzung<br />
und Funktionsweise von Celitementen möglichst repräsentativ<br />
abbilden.<br />
An diesen ersten Proben aus der<br />
Pilotanlage (Abb. 2) werden die aus<br />
den mörteltechnischen Versuchen<br />
mit Labormengen bekannten Eigenschaften<br />
nun erstmals auch in größerem<br />
Maßstab getestet und analysiert.<br />
Dazu gehört auch die Prüfung<br />
der Wechselwirkung mit handelsüblichen<br />
Fließmitteln, da die prinzipiell<br />
niedrigeren Wasser/Bindemittel-<br />
Werte im Celitement-System den<br />
Einsatz von Fließmitteln zur besseren<br />
Steuerung der Abbindevorgänge<br />
sinnvoll erscheinen lassen. Auch einige grundlegende Fragen,<br />
wie die Carbonatisierungseigenschaften von mit Celitement<br />
hergestellten Betonen, werden mit den größeren Produktmengen<br />
nun angegangen.<br />
Auch der sehr große Bereich optimaler Kornverteilungen,<br />
der in den vorangegangenen Laborversuchen nicht näher<br />
untersucht wurde, kann nun erstmals systematisch abgeprüft<br />
werden.<br />
Da die ersten Versuche in der Pilotanlage mit sehr reinen<br />
Rohstoffen durchgeführt wurden, zeigten die Endprodukte<br />
einen sehr hohen Weißheitsgrad, wie er sonst nur von industriell<br />
hergestelltem Weißzement bekannt ist. Obwohl die ersten<br />
Einsatzfelder von Celitementen wahrscheinlich im Bereich<br />
der Spezialbaustoffe wie Fliesenkleber, Spachtelmassen,<br />
Putzen oder Mörteln liegen, bei denen die Produktfarbe<br />
durchaus interessant ist, war die Optimierung einer Eigenschaft<br />
wie Farbtreue aber zunächst kein Ziel der Entwicklung.<br />
Das Beispiel Farbe zeigt aber exemplarisch, welche zusätzlichen<br />
Möglichkeiten sich mit dem neuen System ergeben<br />
können und welcher Zusatznutzen dem Anwender möglicherweise<br />
zugänglich wird. Ein weiterer großer Bereich, der<br />
mit großem finanziellem Aufwand geprüft wird, betrifft die<br />
chemikalienrechtliche Zulassung von Celitement im Rahmen<br />
einer REACH-Zulassung. Da das Risikobewertungskonzept<br />
im europäischen Chemikalienrecht an die mögliche jährliche<br />
Produktionsmenge gebunden ist, fällt man mit einem neuen<br />
Baustoff wie Celitement automatisch in die höchste Risikoklasse<br />
und die damit verbundenen, extrem aufwendigen<br />
Prüfprogramme. Ohne ein abgeschlossenes chemikalienrechtliches<br />
Registrierungsdossier ist aber außerhalb eines bei<br />
der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) offiziell gemeldeten<br />
Forschungsprojektes weder der Transport noch die<br />
Abgabe von Celitement an nicht registrierte Anwender möglich.<br />
Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass noch keine Materialproben<br />
außerhalb der Projektpartner abgegeben wurden.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />
2<br />
Commissioning of the<br />
plant by Environment<br />
Minister Untersteller<br />
Inbetriebnahme der<br />
Anlage durch Umweltminister<br />
Untersteller<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 21
PANEL 1 → Proceedings<br />
Improving heat dissipation in high and extra-high voltage<br />
transmission lines using concretes with high thermal conductivity<br />
Verbesserung der Wärmeableitung bei Hoch- und Höchstspannungs-<br />
kabeln durch hochwärmeleitfähige Betone<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Raymund Böing<br />
HeidelbergCement,<br />
Leimen<br />
raymund.boeing@<br />
heidelbergcement.com<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
Universität Essen GH;<br />
1984-1998 Mitarbeiter<br />
der Forschung, Entwicklung<br />
und Beratung<br />
der Heidelberger<br />
Zement AG, Leimen;<br />
1998-2000 Koordinator<br />
der Bauberatung<br />
beim Heidelberger<br />
Technology Center der<br />
Heidelberger Zement<br />
AG; 2000-2004 Leiter<br />
Betontechnologie bei<br />
der Heidelberger Beton<br />
GmbH, Heidelberg; seit<br />
2004 Leiter Betontechnologie<br />
Transportbeton<br />
in der Abteilung Entwicklung<br />
und Anwendung<br />
der HeidelbergCement<br />
AG Deutschland;<br />
Leiter verschiedener<br />
technischer Gremien<br />
des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Transportbetonindustrie<br />
(BTB); Delegierter des<br />
BTB in Gremien des DIN<br />
Normenausschuss Bauwesen,<br />
des Deutschen<br />
Ausschuss für Stahlbeton<br />
und des FGSV für<br />
Deutschland<br />
To an increasing extent, high and extra-high voltage<br />
transmission lines are laid underground because of the<br />
specifications given in the relevant permit and due to<br />
the smaller footprint required. In this regard, one of<br />
the key factors is the temperature of the line. Amongst<br />
other parameters, its level depends on the amperage<br />
transmitted and the thermal conductivity of the bedding<br />
material. Currently, lean concrete or graded sands<br />
with a thermal conductivity of approx. 1.0 W/mK [1]<br />
are used as thermal stabilization materials. This conductivity<br />
depends on the moisture contained in the<br />
bedding material and must be ensured also at high<br />
transmission line temperatures of, say, 70°C. Soil with<br />
an average moisture content provides the same thermal<br />
conductivity of 1.0 W/mK whereas dried soil has a<br />
conductivity of 0.4 W/mK.<br />
HeidelbergCement AG Germany has developed<br />
concretes that provide a high thermal conductivity.<br />
Fig. 1 [2] shows how the performance of a high-voltage<br />
transmission line can be improved by using a concrete<br />
with a high level of thermal conductivity. At a<br />
cross-sectional area of the bedding material of 2 m²,<br />
a concrete with a thermal conductivity of l = 4 W/mK<br />
enables an increase in the amperage from about 1,400 A<br />
to approx. 2,000 A under the specified conditions compared<br />
to a concrete providing only 1 W/mK. This corresponds<br />
to a 43% increase.<br />
In Germany, the concrete with high thermal conductivity<br />
is being marketed under the Powercrete® brand<br />
through ready-mix subsidiaries of Heidelberger Beton<br />
GmbH. Powercrete is a special, patented type of concrete<br />
designed specifically for ensuring high thermal<br />
conductivity that is used, amongst other applications,<br />
as a bedding and backfill material for high and extrahigh<br />
voltage transmission lines laid underground. Its<br />
high thermal conductivity enables an effective dissipation<br />
of generated heat and an efficient reduction in<br />
the temperature of the conductor or, alternatively, an<br />
increase in the amperage of the transmission line.<br />
Further benefits include:<br />
» reduction in the magnetic field strength by bundled<br />
cables or tighter cable-to-cable spacing<br />
» possible reduction in conductor cross-section<br />
» possible shift to aluminum conductors<br />
» easing of „hot spots“<br />
» cable protection provided by the concrete<br />
Hoch- und Höchstspannungskabel werden genehmigungsbedingt<br />
und des geringeren Platzbedarfs wegen immer<br />
häufiger im Erdreich verlegt. Hierbei ist die Leitungstemperatur<br />
von besonderer Bedeutung. Die Höhe der Kabeltemperatur<br />
hängt u. a. von der durchgeleiteten Stromstärke<br />
und der Wärmeleitfähigkeit des Bettungsmaterials ab. Zurzeit<br />
werden als thermische Stabilisierungsmaterialien Magerbeton<br />
oder korngestufte Sande mit Wärmeleitfähigkeiten<br />
von etwa 1,0 W/mK [1] eingesetzt. Diese Eigenschaft<br />
ist u. a. abhängig vom Feuchtegehalt des Bettungsmaterials<br />
und muss auch bei hohen Kabeltemperaturen von z. B. 70° C<br />
sichergestellt werden können. Normaler feuchter Erdboden<br />
liegt ebenfalls bei 1,0 W/mK, getrockneter bei 0,4 W/mK.<br />
Entwicklungen im Bereich der HeidelbergCement AG<br />
Deutschland führten zu hochwärmeleitfähigen Betonen.<br />
Die Abb. 1 [2] zeigt, wie z. B. die Leistungsfähigkeit eines<br />
Hochspannungskabels durch die Verwendung eines hochwärmeleitenden<br />
Betons gesteigert werden kann. Bei<br />
einer Querschnittsfläche des Bettungsmaterials von 2 m²<br />
emöglicht ein Beton mit einer Wärmeleitfähigkeit von<br />
l = 4 W/mK unter den dort angegebenen Randbedingungen<br />
im Vergleich zu einem Beton mit 1 W/mK eine Steigerung<br />
der Stromstärke von ca. 1.400 A auf ca. 2.000 A.<br />
Dies entspricht einer Steigerung von 43 %.<br />
Der hochwärmeleitfähige Beton wird in Deutschland<br />
von Transportbetongesellschaften der Heidelberger Beton<br />
GmbH unter der Marke Powercrete® angeboten. Powercrete<br />
ist ein speziell auf hohe Wärmeleitfähigkeit entwickelter<br />
und patentierter Spezialbeton, der z. B. als Bettungs-<br />
und Verfüllmaterial bei erdverlegten Hoch- und<br />
Höchstspannungskabeln zum Einsatz kommt. Durch seine<br />
hohe Wärmeleitfähigkeit wird die entstehende Wärme gut<br />
abgeführt, kann die Leitertemperatur effizient reduziert<br />
oder die Stromstärke der Kabeltrasse erhöht werden.<br />
Weitere Vorteile:<br />
» Reduzierung der magnetischen Feldstärke durch Kabelbündelung<br />
oder kleinere Kabelabstände möglich<br />
» Reduzierung des Leiterquerschnitts möglich<br />
» Wechsel auf Aluminiumleiter möglich<br />
» Entschärfung von „Hot-Spots“<br />
» Schutz des Kabels durch den Beton<br />
In der Regel wird Powercrete als Beton der Druckfestigkeitsklasse<br />
C12/15 in der Konsistenzklasse F4 mit einem<br />
Größtkorn von 16 mm ausgeliefert. Andere Druckfestigkeitsklassen,<br />
Konsistenzklassen oder ein anderes Größtkorn<br />
sind auf Anfrage möglich.<br />
22 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Powercrete is usually supplied in the C12/15 compressive<br />
strength class and F4 consistency grade with a<br />
maximum aggregate size of 16 mm. Other compressive<br />
strength classes, consistency grades or maximum aggregate<br />
sizes can be delivered upon request.<br />
Powercrete provides the option of adjusting its consistency.<br />
A flowable consistency enables the optimal<br />
bedding of the cable bundles and thus a lower heat<br />
transmission resistance than in the case of a stiffer<br />
consistency.<br />
Powercrete is characterized by its high thermal<br />
conductivity achieved by a mix design tailored to<br />
this requirement, which depends on the raw materials<br />
available to the concrete producer. As part of the initial<br />
testing (suitability test), the thermal conductivity of the<br />
concrete is determined using dried specimens [3].<br />
Fig. 2 shows that the thermal conductivity of Powercrete<br />
depends on its moisture content and can be expressed<br />
by a linear function. In water-saturated condition,<br />
the material can achieve conductivities of up to<br />
6 W/mK whereas at least 3 W/mK are usually possible<br />
in dried condition. Whether the latter level can be assumed<br />
for the transmission line design is shown by the<br />
results of the initial tests carried out by the concrete<br />
producer. This thermal conductivity value has been determined<br />
under pessimal boundary conditions.<br />
Die Konsistenz von Powercrete ist einstellbar. Eine<br />
fließfähige Konsistenz führt zu einer optimalen Einbettung<br />
der Kabelstränge und damit zu einem niedrigeren<br />
Wärmeübergangswiderstand als bei steiferer Konsistenz.<br />
Powercrete besticht durch seine hohe Wärmeleitfähigkeit,<br />
die durch eine auf diese Eigenschaft entwickelte Betonzusammensetzung<br />
erreicht wird und abhängig von der<br />
Ausgangsstoffsituation des Betonherstellers ist. Im Rahmen<br />
der Erstprüfung (Eignungsprüfung) wird die Wärmeleitfähigkeit<br />
des Betons an getrockneten Proben bestimmt [3].<br />
Die Abb. 2 zeigt, dass die Wärmeleitfähigkeit von<br />
Powercrete von dessen Feuchtegehalt abhängig ist und<br />
einer linearen Funktion folgt. Im wassergesättigten Zu-<br />
� Modular process controls<br />
� Automated control systems<br />
� Completely integrated moisture measurement<br />
in mixer and sand silos<br />
� Experience in special concrete types (SCC)<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />
Bikotronic GmbH - Im Hohen Acker 7 - 67146 Deidesheim - Germany<br />
Phone: +49 6326 96530 - Fax: +49 6326 965350 - Email: info@bikotronic.de - Internet: www.bikotronic.de<br />
1<br />
Continuous loading<br />
capability of a 110 kV<br />
XLPE single-conductor<br />
cable in a bundled arrangement<br />
(aluminum<br />
conductor cross-section<br />
3 x 1 x 2,500 mm 2 )<br />
as a function of the<br />
cross-sectional area<br />
A of the thermally<br />
stabilized zone<br />
Dauerbelastbarkeit<br />
eines 110-kV-VPE-Einleiterkabels<br />
in gebündelter<br />
Anordnung,<br />
Aluminiumleiterquerschnitt<br />
3 x 1 x<br />
2500 mm 2 , als Funktion<br />
der Querschnittsfläche<br />
A des thermisch stabilisierten<br />
Bereichs<br />
PAVERS - PRECAST PARTS - PIPES - DRY MORTAR - GRAVEL - SAND CONDITIONING - READY-MIX CONCRETE
PANEL 1 → Proceedings<br />
2<br />
Thermal conductivity<br />
as a function of<br />
moisture<br />
Wärmeleitfähigkeit in<br />
Abhängigkeit von der<br />
Feuchte<br />
The level of thermal conductivity that can actually<br />
be utilized in reality will depend on the moisture<br />
present in the bedding material. Depending on the specific<br />
situation, values between 3 and 5 W/mK appear<br />
likely. No constant thermal conductivity will occur due<br />
to the varying moisture content of the bedding material<br />
triggered by the cable temperature. If the moisture<br />
content of the bedding material decreases, thermal<br />
conductivity is reduced. Conversely, thermal conductivity<br />
will rise again when the moisture content increases.<br />
It would thus be desirable to control the cable<br />
behavior depending on the specific situation in order<br />
to utilize the full performance of the special concrete<br />
with high thermal conductivity nonetheless. A cable<br />
equipped with a suitable set of sensors was developed<br />
jointly by nkt cables, Cologne, and the Institute of<br />
Power Transmission and Storage at the University of<br />
Duisburg-Essen. The loading of this cable can be controlled<br />
depending on the temperature of the line using<br />
a specially developed software. This innovative cable<br />
technology makes it possible to fully leverage the performance<br />
of the new Powercrete special concrete with<br />
high thermal conductivity supplied by HeidelbergCement<br />
AG Germany.<br />
stand sind Werte von bis zu 6 W/mK und im getrockneten<br />
Zustand in der Regel mindestens 3 W/mK erreichbar. Ob<br />
mit letztgenanntem Wert bei der Kabelprojektierung gerechnet<br />
werden kann, zeigen die Erstprüfungsergebnisse<br />
des Betonherstellers. Hierbei handelt es sich um einen unter<br />
pessimalen Randbedingungen ermittelten Wert für die<br />
Wärmeleitfähigkeit.<br />
Welche Wärmeleitfähigkeit später in der Praxis genutzt<br />
werden kann, hängt von dem sich einstellenden<br />
Feuchtegehalt des Bettungsmaterials ab. Situationsbedingt<br />
sind Werte zwischen 3 und 5 W/mK denkbar. Wegen<br />
des kabeltemperaturbedingt variierenden Feuchtegehalts<br />
des Bettungsmaterials wird sich kein konstanter Wert für<br />
die Wärmeleitfähigkeit einstellen können. Sinkt der<br />
Feuchtegehalt des Bettungsmaterials, reduziert sich die<br />
Wärmeleitfähigkeit, und beim Anstieg wird sich diese<br />
wieder erhöhen. Um trotzdem die volle Leistungsfähigkeit<br />
des hochwärmeleitfähigen Spezialbetons zu nutzen, wäre<br />
eine situationsbedingte Aussteuerung des Kabels wünschenswert.<br />
Eine gemeinschaftliche Entwicklung der nkt<br />
cables Köln und des Instituts Energietransport und -speicherung<br />
an der Universität Duisburg-Essen führte zu<br />
einem mit entsprechender Sensorik ausgestatteten Kabel,<br />
dessen Belastbarkeit unter Nutzung einer hierfür ent-<br />
wickelten Software in Abhängigkeit von der Leitungstemperatur<br />
ausgesteuert werden kann. Diese innovative<br />
Kabeltechnologie macht es möglich, den neuen hochwärmeleitfähigen<br />
Spezialbeton Powercrete der HeidelbergCement<br />
AG Deutschland in seiner vollen Leistungsfähigkeit<br />
zu nutzen.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] Prof. Dr.-Ing. habil. Heiner Brakelmann, Universität Duisburg, Studie: Einsatzmöglichkeiten hochwärmeleitfähiger<br />
Rückfüllmaterialien für den Kabelgraben, April 2009, HeidelbergCement AG Baustoffe für Geotechnik GmbH<br />
Ennigerloh<br />
[2] Prof. Dr.-Ing. habil. Heiner Brakelmann, Dr. Jörg Dietrich, Dr. Andreas Märten, Dipl.-Ing. Hans-Peter May, Verbesserte<br />
Stromtragfähigkeit – Hochwärmeleitfähiger Spezialbeton für Kabelgraben, ew Jg. 108 (2009), Heft 14-15,<br />
66-72<br />
[3] Prof. Dr.-Ing. habil. Heiner Brakelmann, Dipl.-Ing. Raymund Böing, Dr. Jörg Dietrich, Dipl.-Ing. Hans-Peter May,<br />
Hochwärmeleitfähige Verfüllbaustoffe für Kabelgräben – Powercrete und CableCem, technische und wirtschaftliche<br />
Perspektiven, ew Jg.110 (2011), Heft 15-16, 64-71<br />
24 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
PANEL 1 → Proceedings<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Harald S. Müller<br />
Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT)<br />
hsm@mpa.kit.edu<br />
Geb. 1951; bis 1995<br />
Direktor an der Bundesanstalt<br />
für Materialforschung<br />
und -prüfung<br />
(BAM), Berlin; seit 1995<br />
Leiter des Instituts für<br />
Massivbau und Baustofftechnologie<br />
und<br />
Direktor der Amtlichen<br />
Materialprüfungs- und<br />
Forschungsanstalt<br />
(MPA Karlsruhe) am<br />
Karlsruher Institut für<br />
Technologie (ehemals<br />
Universität Karlsruhe);<br />
ö.b.u.v. Sachverständiger<br />
für Beton- und<br />
Mauerwerksbau, Bauschäden<br />
und Bauphysik;<br />
Partner der SMP Ingenieure<br />
im Bauwesen<br />
GmbH, Karlsruhe und<br />
Dresden<br />
Overview of key work<br />
steps in the research<br />
project<br />
Überblick über die<br />
wesentlichen Arbeitsschritte<br />
des Forschungsvorhabens<br />
26<br />
AUTHOR<br />
1<br />
Corrosion-induced crack formation<br />
From mechanism of action to prevention strategies<br />
Korrosionsinduzierte Rissbildung<br />
Vom Mechanismus zu Vermeidungsstrategien<br />
Background<br />
The service life design of reinforced concrete structures<br />
requires material models capable of reliably describing<br />
both mechanisms of damage and the general progression<br />
of damage over time. However, the most advanced<br />
models that are currently available only capture the<br />
process of carbonation and chloride penetration into<br />
the uncracked concrete that is at the very beginning of<br />
the damaging process [1]. These models thus disregard<br />
the actual damaging phase, i.e. the corrosion of the<br />
reinforcing steel. As a result, the service life design<br />
established to date only considers the end of the initiation<br />
phase of the damaging process, or, in other words,<br />
the onset of damage (time of depassivation or onset of<br />
corrosion) as a critical limit state. The corrosion of the<br />
reinforcement and its consequences, i.e. the damage to<br />
the concrete caused by crack formation and spalling,<br />
are not considered, which may lead to substantially<br />
incorrect conclusions.<br />
In the case of reinforcement corrosion, months or<br />
even decades may pass from the time of depassivation<br />
to crack formation and spalling (i.e. the onset of<br />
damage). In the latter case (several decades), repair<br />
and upgrading works carried out, for instance, at the<br />
end of the onset phase would have been unnecessary if<br />
the damage had occurred after the end of the intended<br />
service life. Being aware of the period to the onset of<br />
damage (i.e. restricted serviceability) is thus of considerable<br />
economic significance.<br />
Against this background, comprehensive investigations<br />
were undertaken by the group of researchers<br />
No. 537 on the „Modeling of Reinforcement Corrosion“<br />
established by the DFG (German Research Founda-<br />
Ausgangssituation<br />
Die Bemessung einer Stahlbetonkonstruktion auf ihre Lebensdauer<br />
erfordert Materialmodelle, die in der Lage sind,<br />
sowohl die Mechanismen der Schädigung als auch die<br />
zeitliche Entwicklung des gesamten Schädigungsprozesses<br />
zuverlässig zu beschreiben. Die bisher am weitesten<br />
entwickelten Modelle erfassen aber lediglich den die<br />
Schädigung einleitenden Prozess der Karbonatisierung<br />
und der Chlorideindringung in ungerissenem Beton [1].<br />
Sie lassen damit die eigentliche Schädigungsphase, nämlich<br />
die Korrosion des Bewehrungsstahls, außen vor. Folglich<br />
wird bei der Lebensdauerbemessung bis heute das<br />
Ende der Einleitungsphase, also bestenfalls der Beginn der<br />
Schädigungsphase (Zeitpunkt der Depassivierung bzw.<br />
Korrosionsbeginn), als kritischer Grenzzustand betrachtet.<br />
Die Bewehrungskorrosion und ihre Folgen – Betonschädigung<br />
durch Rissbildung und Abplatzung – bleiben<br />
unberücksichtigt, was zu einer erheblichen Fehleinschätzung<br />
führen kann.<br />
Bei der Bewehrungskorrosion können vom Zeitpunkt der<br />
Depassivierung bis zur Rissbildung und Abplatzung, also<br />
dem Schadenseintritt, Monate, aber auch Jahrzehnte vergehen.<br />
Im letzteren Fall wären Ertüchtigungsmaßnahmen, die<br />
z. B. am Ende der Einleitungsphase ergriffen werden, überflüssig<br />
gewesen, wenn der Schaden erst nach dem Erreichen<br />
der planmäßigen Lebensdauer eintreten würde. Die Kenntnis<br />
der Zeitspanne bis zum Auftreten einer Schädigung, d. h.<br />
einer Einschränkung der Gebrauchstauglichkeit, ist somit<br />
von großer wirtschaftlicher Bedeutung.<br />
Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der von<br />
der DFG eingerichteten Forschergruppe 537 „Modellierung<br />
der Bewehrungskorrosion“ umfangreiche Untersuchungen<br />
durchgeführt. Die im vorliegenden Beitrag vor-
Concrete cover/rebar diameter [c/d s ]<br />
Betondeckung/Stabdurchmesser [c/d s ]<br />
3.0<br />
2.5<br />
2.0<br />
1.5<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
c constant<br />
c konstant<br />
d constant<br />
d konstant<br />
c/d constant<br />
c/d konstant<br />
d8c10 d16c20<br />
d24c10<br />
Time to crack formation on concrete surface [weeks]<br />
Zeit bis Rissbildung an der Betonoberfläche [Wochen]<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
d24c20<br />
d8c20<br />
d24c30<br />
d24c40<br />
60 80 100 120 140<br />
tion). The research activities outlined in this contribution<br />
concentrated on processes of crack formation in<br />
concrete that occur during damage progression in the<br />
surface zones of structural components [2].<br />
New findings<br />
The research project aimed to systematically investigate<br />
damage progression over time but also to develop<br />
an analytical forecasting model for corrosion-induced<br />
crack formation. It was divided into five key work<br />
steps shown in Fig. 1. Important new findings resulted<br />
from innovative test methods and a special test setup<br />
which was the first of its kind to succeed in deriving<br />
a material law for the rust that develops under reallife<br />
conditions on the basis of an inverse analysis. This<br />
material law then enabled the development of a complex<br />
numerical model and of a simplified analytical<br />
model. Both models can be used to calculate the times<br />
between depassivation (onset of corrosion) and onset<br />
of damage (crack formation, spalling) for various actions<br />
and concrete technology parameters (Fig. 2).<br />
Conclusions<br />
The models developed in this project serve as tools that<br />
enable an accurate analysis or forecast of the future<br />
condition of the structural component as early as at the<br />
planning and design stage. Targeted measures can be<br />
derived (such as providing an appropriate combination<br />
of components and material parameters pertaining to<br />
structural design and concrete technology) that allow<br />
for an onset of damage only at a very late point in<br />
time or prevent damage altogether during the intended<br />
service life of the structure. The findings and new models<br />
established in this research lay the groundwork for<br />
a probabilistic durability design of concrete structures<br />
starting from the limit state of actual concrete damage.<br />
[1] Fédération <strong>International</strong>e du Béton (fib): Model Code for Service Life Design. Bulletin 34, Lausanne, Feb. 2006<br />
[2] Müller, H. S., Bohner, E.: Modellierung des Schadenfortschritts bei Korrosion von Stahl im Beton und Bemessung<br />
von Stahlbetonbauteilen auf Dauerhaftigkeit, Teilprojekt B1: Rissbildung und Abplatzungen infolge Bewehrungs-<br />
korrosion. Schlussbericht zum Teilprojekt B1 (MU 1368/7) der DFG-FOR 537, Juni 2011<br />
2<br />
Time to the formation of a continuous crack in the concrete<br />
surface zone due to reinforcement corrosion for various<br />
combinations of rebar diameters ds and concrete covers c;<br />
d24c30 represents ds = 24 mm and c = 30 mm. Underlying<br />
parameters: CEM I cement, water/cement ratio w/c = 0.7,<br />
corrosion rate xcorr = 11.6 µm/a, expansion factor of corrosion<br />
products l = 3.0<br />
Zeit bis zum Auftreten eines durchgehenden Risses in der<br />
Betonrandzone infolge Bewehrungskorrosion für verschiedene<br />
Kombinationen aus Stabdurchmesser ds und Betondeckung c;<br />
d24c30 bedeutet ds = 24 mm und c = 30 mm. Randbedingungen:<br />
Zement CEM I, Wasserzementwert w/z = 0,7, Korrosionsrate<br />
xcorr = 11,6 µm/a, Quellfaktor der Korrosionsprodukte l = 3,0<br />
gestellten Forschungsaktivitäten konzentrierten sich auf<br />
die Prozesse der Rissbildung im Beton, die sich während<br />
der Schädigungsphase in Bauteilrandzonen abspielen [2].<br />
Neue Erkenntnisse<br />
Das Forschungsvorhaben, welches neben der systematischen<br />
Untersuchung des zeitlichen Verlaufs der Schädigung<br />
die Entwicklung eines analytischen Prognosemodells für<br />
die korrosionsinduzierte Rissbildung zum Ziel hatte, war in<br />
fünf zentrale Arbeitsschritte unterteilt, die in Abb. 1 dargestellt<br />
sind. Wesentliche neue Erkenntnisse basierten u. a.<br />
auf neuartigen Versuchen und einer speziellen Versuchskonzeption,<br />
mit der es erstmals gelang, anhand einer inversen<br />
Analyse ein Materialgesetz für den sich unter Praxisbedingungen<br />
bildenden Rost abzuleiten. Dieses<br />
Materialgesetz ermöglichte im Weiteren die Entwicklung<br />
sowohl eines komplexen numerischen Modells als auch<br />
eines vereinfachten analytischen Modells, mit deren Hilfe<br />
für unterschiedliche Einwirkungen und betontechnische<br />
Randbedingungen die Zeitspanne zwischen der Depassivierung<br />
(Korrosionsbeginn) und dem Schadenseintritt<br />
(Risse, Abplatzungen) berechnet werden kann (Abb. 2).<br />
Schlussfolgerungen<br />
Mit den entwickelten Modellen stehen nun Werkzeuge zur<br />
Verfügung, die bereits während der Planungsphase eine<br />
genaue Analyse bzw. Prognose der künftigen Bauteilsituation<br />
erlauben. Hieraus lassen sich gezielt Maßnahmen<br />
ableiten (z. B. die geeignete Kombination konstruktiver<br />
und betontechnologischer Bauteil- und Werkstoffparameter),<br />
die einen Schadenseintritt erst sehr spät zulassen<br />
oder während der projektierten Lebensdauer der Konstruktion<br />
generell verhindern. Auf Grundlage der gewonnenen<br />
Erkenntnisse in Verbindung mit den neuen Modellen<br />
kann nun der Weg für die probabilistische Bemessung<br />
einer Betonkonstruktion auf Dauerhaftigkeit, ausgehend<br />
vom Grenzzustand der tatsächlichen Betonschädigung,<br />
eröffnet werden.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. Edgar Bohner<br />
MSc; Karlsruher Institut<br />
für Technologie (KIT)<br />
edgar.bohner@kit.edu<br />
Geb. 1973; 1994-2001<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der Universität<br />
Karlsruhe (TH)<br />
und am Royal Institute<br />
of Technology (KTH) in<br />
Stockholm, Schweden;<br />
danach Projektleiter<br />
bei Prof. Müller + Dr.<br />
Günter Ingenieurgesellschaft<br />
Bauwerke GmbH<br />
in Karlsruhe; seit 2004<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter,Lehrstuhlassistent<br />
und seit 2009<br />
Leiter der Fachgruppe<br />
Werkstoffmechanik am<br />
Institut für Massivbau<br />
und Baustofftechnologie<br />
des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 27
PANEL 2 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Dipl.-Ing. Martin<br />
Kronimus<br />
Betonverband Straße,<br />
Landschaft,<br />
Garten, Bonn<br />
geschaeftsleitung@<br />
kronimus.de<br />
Geb. 1961; Studium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der Fachhochschule<br />
des Saarlandes;<br />
betriebswirtschaftliche<br />
Zusatzausbildung; seit<br />
1989 Marketingleiter<br />
der Kronimus AG; ab<br />
1991 Geschäftsführer<br />
verschiedener Tochtergesellschaften<br />
der<br />
Kronimus AG; seit 1997<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der Kronimus AG, seit<br />
2006 Vorsitzender des<br />
Betonverbands Straße,<br />
Landschaft, Garten,<br />
Bonn und Vorstand des<br />
Fachverbandes Beton-<br />
und Fertigteilwerke Baden-Württemberg;<br />
seit<br />
April 2010 Vorsitzender<br />
des sozialpolitischen<br />
Ausschusses des Industrieverbandes<br />
Steine<br />
und Erden Baden-<br />
Württemberg<br />
Day 1: Tuesday, 7 th February 2012<br />
Tag 1: Dienstag, 7. Februar 2012<br />
Road, landscape and garden construction<br />
Straßen-, Landschafts- und Gartenbau<br />
Title Titel Page Seite<br />
New trends in landscape architecture 29<br />
Neue Tendenzen in der Landschaftsarchitektur<br />
Dipl.-Ing. Andrea Gebhard<br />
Sustainable building of traffic areas from the standpoint of a public client - Examples of<br />
completed projects from Stuttgart, the capital city of the German state of Baden-Württemberg 31<br />
Nachhaltiges Bauen von Verkehrsflächen aus der Sicht eines öffentlichen Auftraggebers -<br />
Ausführungsbeispiele aus der Landeshauptstadt Stuttgart<br />
Dipl.-Ing. Kornelija Virag<br />
New findings on the eco-balance of paving blocks - Environment protection 32<br />
Neue Ergebnisse zur Ökobilanzierung von Pflastersteinen - Umweltschutz<br />
Dipl.-Ing. Dietmar Ulonska<br />
Edge spalling and efflorescence – Tips from practice for optimized construction and 34<br />
claim assessment<br />
Kantenausbrüche und Ausblühungen - Praxistipps zur optimierten Herstellung und<br />
Schadensbewertung<br />
Dr. rer. nat. Karl-Uwe Voß<br />
Chemical effects on concrete caused by de-icing salts 38<br />
Chemische Auswirkungen auf Beton durch Tausalze<br />
Dipl.-Ing. Charlotte Milachowski<br />
The prospectus statement “frostproof” – Can a private customer also expect resistance 42<br />
to frost attack to XF4?<br />
Prospektaussage „frostsicher“ – Darf damit der Privatkunde auch XF4 erwarten?<br />
Dr.-Ing. Jürgen Krell<br />
Legal assessment-Prospectus statement “frostproof” – 44<br />
Can a private customer also expect XF4?<br />
Rechtliche Beurteilung – Prospektaussage „frostsicher“ –<br />
Darf damit der Privatkunde auch XF4 erwarten?<br />
Prof. Dr. jur. Gerd Motzke<br />
28 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
New trends in landscape architecture<br />
Neue Tendenzen in der Landschaftsarchitektur<br />
Following the publication by the Club of Rome of “The<br />
Limits to Growth,” the shocked public soon widely recognized<br />
that questions of environmental protection<br />
and the prudent use of the environment are critical<br />
issues for the future. Presented in simplistic terms, this<br />
resulted in laws on nature protection, the creation of<br />
the ministries of the environment, and many environmental<br />
planning instruments whose existence the profession<br />
today recognizes as a matter of course.<br />
Another milestone in public debate was the agenda<br />
on sustainability of Rio de Janeiro. At the latest since<br />
then, the question of sustainability has been considered,<br />
or at least mentioned, in many planning processes.<br />
All this, however, has not brought radical changes.<br />
Although the issue of environmental compatibility is<br />
dealt with in every planning process, new approaches<br />
to planning rarely result.<br />
BUGA 05 in Munich was an attempt to take a new<br />
approach. Under the heading “A Change of Perspective,”<br />
ways were examined for taking a new view<br />
of nature. Since Al Gore revealed his uncomfortable<br />
truths in 2005, coupled with the financial crises that<br />
started in 2007, new trends in planning have begun to<br />
emerge and are being publicly debated.<br />
Open space as response to the climate change:<br />
On the one hand, this involves urban agriculture, which<br />
offers a solution for ruined urban areas, especially in<br />
shrinking cities. A highly illustrative example of this<br />
is Detroit, where this form of land use now includes<br />
immense areas. This type of land application was also<br />
shown in impressive manner at the Biennale 2010 in<br />
Venice. It is astonishing how this issue is being discussed<br />
in many countries and is regarded as a way out<br />
of ecological destruction.<br />
At first glance, this looks like a rather naïve approach<br />
and the pictures that were shown during the<br />
presentation – particularly those of the Americans<br />
– have an idyllic touch. But perhaps the question of<br />
searches for idyllic spheres represents an issue that is<br />
often neglected in planning.<br />
To create such desirable conditions for all of society,<br />
the topics presented in the following, for example,<br />
played a role in the bids invited for the competition for<br />
what may be the most important available space in the<br />
whole world: Tempelhof Field (the former Berlin city<br />
airport that was closed down in October of 2008).<br />
Plans are to develop a spatial and strategic design<br />
concept for creation of a park landscape for the 21st<br />
century. For this, the a number of different guiding<br />
themes were proposed:<br />
Mit einem rasch um sich greifenden Schock erkannte die<br />
Öffentlichkeit nach dem Bericht des Club of Rome die<br />
Grenzen des Wachstums und dass Fragen des Umweltschutzes<br />
und des umsichtigen Umgangs mit der Umwelt<br />
essentielle Fragen der Zukunft sind. Holzschnittartig dargestellt<br />
resultieren daraus die Naturschutzgesetze, die<br />
Umweltministerien und viele Planungsinstrumentarien,<br />
die heute in der Profession als selbstverständlich angesehen<br />
werden.<br />
Ein weiterer Meilenstein in der öffentlichen Debatte war<br />
die Agenda zur Nachhaltigkeit von Rio de Janeiro. Spätestens<br />
seitdem wird die Frage der Nachhaltigkeit in vielen Planungsprozessen<br />
berücksichtigt oder zumindest erwähnt.<br />
Tiefgreifende Veränderungen haben sich jedoch trotzdem<br />
nicht ergeben. Zwar wird die Umweltverträglichkeit in jedem<br />
Planungsverfahren erarbeit, jedoch ergeben sich daraus in<br />
den seltensten Fällen neue Planungsansätze.<br />
Ein Versuch hier neue Wege zu gehen war die BUGA<br />
05 in München. Dort wurde versucht unter der Überschrift<br />
Perspektivenwechsel neue Sichtweisen auf die Natur zu<br />
ermöglichen. Seit der unbequemen Wahrheit von Al Gore<br />
2005, gekoppelt mit der 2007 einsetzenden Finanzkrise,<br />
sind in der Planung weitere neue Tendenzen sichtbar und<br />
werden öffentlich debattiert.<br />
Freiraum als Antwort auf den Klimawandel:<br />
Dies ist einerseits die urbane Landwirtschaft, die vor allem<br />
in schrumpfenden Städten ein Ausweg aus den verfallenden<br />
Quartieren bietet. Ein sehr anschauliches Beispiel<br />
dafür ist Detroit, wo diese Form der Landnutzung inzwischen<br />
immense Flächen beansprucht. Sehr eindrucksvoll<br />
wurde diese Art der Landnutzung auch auf der Biennale<br />
2010 in Venedig gezeigt. Erstaunlich war dabei, dass diese<br />
Fragestellung in vielen Ländern diskutiert wird und gerade<br />
im Hinblick auf die Umweltzerstörung als Ausweg gesehen<br />
wird.<br />
Auf den ersten Blick ist dies eine naive Herangehensweise<br />
und die Bilder, die im Vortrag gezeigt wurden – gerade<br />
von den Amerikanern – haben einen paradiesischen<br />
Anstrich. Aber vielleicht ist diese Frage nach neuen paradiesischen<br />
Sphären eine Frage, die in der Planung oft vernachlässigt<br />
wird.<br />
Um diese für die gesamte Gesellschaft so wünschenswerten<br />
Zustände zu schaffen, haben z. B. bei der Auslobung<br />
zum Wettbewerb um die vielleicht weltweit bedeutendste<br />
Freifläche, das Tempelhofer Feld, die im Folgenden<br />
vorgestellten Themen eine Rolle gespielt.<br />
Es soll eine Parklandschaft des <strong>21.</strong> Jahrhunderts mit<br />
einem räumlich gestalterischen und strategischen Konzept<br />
gefunden werden. Dazu wurden verschiedene Leitthemen<br />
aufgerufen.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Andrea Gebhard<br />
gebhard konzepte,<br />
München<br />
mail@mahlgebhardkonzepte.com<br />
Geb. 1956; Studium der<br />
Geographie, Soziologie,<br />
Landschaftsentwicklung<br />
und Landschaftsarchitektur<br />
an der Universität<br />
Marburg, der<br />
TU Berlin und an der<br />
Universität Hannover;<br />
ab 1984 Mitarbeiterin<br />
in zwei renommierten<br />
Architekturbüros,<br />
anschließend im<br />
Planungsreferat der<br />
Landeshauptstadt<br />
München; 1993-2000<br />
Leiterin der Abteilung<br />
Grünplanung;<br />
2000-2006 Geschäftsführung<br />
der Bundesgartenschau<br />
München<br />
2005 GmbH; seit 2006<br />
Geschäftsführerin<br />
des Büros gebhard<br />
konzepte, München;<br />
seit 1990 Mitglied im<br />
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten;<br />
2006-2007 Vizepräsidentin<br />
des bdla; seit<br />
2007 Präsidentin des<br />
bdla<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 29
PANEL 2 → Proceedings<br />
1. Climate- and resource-efficient urban space:<br />
This signifies a “zero footprint”, which should be<br />
equally considered in addition to CO 2 minimum<br />
strategies and the necessary adaptation (involving<br />
the urban heat-island phenomenon), as well as the<br />
change in water management.<br />
2. Entrepreneurial city:<br />
This primarily entails new strategies with the aid<br />
of which existing means can be efficiently implemented<br />
and self-supporting structures for the park<br />
landscape developed.<br />
3. The city as partner<br />
The park landscape should become a “possibility<br />
space” to allow the urban population to pursue<br />
their various interests – with action room for new<br />
bonding and cooperation room for various generations<br />
and cultures. The public room here is planned<br />
to become a contemporary integration space for<br />
diversified urban society.<br />
This selection of themes – which at first glance appear<br />
highly theoretical – provides a basis that can well be<br />
applied to all open public spaces, certainly by placing<br />
differentiated emphasis on the various individual<br />
aspects.<br />
Open space as leitmotif for large-scale infrastructure<br />
measures<br />
Public spaces – whether they be streets or squares, or<br />
entire landscaped spaces – are enormously restricted in<br />
the quality of life of those who dwell there, especially<br />
due to infrastructure deficits and requirements: and the<br />
sectorial view has greatly increased in recent years.<br />
The new MRT railway from Munich Airport to the<br />
inner city is planned to be upgraded to a high-speed<br />
line and provided with an additional track for freight<br />
trains. This would require a considerable amount of<br />
noise protection.<br />
The above thumbnail sketch examines a number<br />
of new aspects. There currently exist various and different<br />
approaches in landscape architecture as to the<br />
creatively strategic best solutions to be used in addressing<br />
this subject. These approaches are quite well<br />
presented in the books on the BDLA Landscape Architecture<br />
Prize.<br />
1. Klima- und ressourceneffiziente Stadt:<br />
D. h. „Zero footprint“ ist ebenso zu berücksichtigen<br />
wie CO 2-Minderungsstrategien und die Adaption (Urban<br />
Heat-Island Phänomen) sowie die Veränderung<br />
des Wasserhaushalts.<br />
2. Unternehmerische Stadt:<br />
Dabei geht es vor allem um neue Strategien, mit Hilfe<br />
derer die vorhanden Mittel effizient eingesetzt werden<br />
können und selbstragende Strukturen für die Parklandschaft<br />
zu entwickeln.<br />
3. Partnerschaftliche Stadt:<br />
Die Parklandschaft soll einen Möglichkeitsraum für<br />
die unterschiedlichen Interessen der Stadtbewohner<br />
sein, mit Aktionsräumen für neue Allianzen, Kooperationsräumen<br />
für Generationen und Kulturen. Der öffentliche<br />
Raum soll zu einem zeitgemäßen Integrationsraum<br />
für die diversifizierte Stadtgesellschaft<br />
werden.<br />
Mit dieser Themenauswahl, die auf den ersten Blick sehr<br />
theoretisch erscheint, wird eine Grundlage geschaffen, die<br />
auf alle öffentlichen Freiräume sicherlich mit unterschiedlicher<br />
Gewichtung aber dennoch überall anwendbar ist.<br />
Freiraum als Leitmotiv für große<br />
Infrastrukturmaßnahmen<br />
Die öffentlichen Räume, seien es Straßen und Plätze aber<br />
auch ganze Landschaftsräume, sind in ihrer Aufenthaltsqualität<br />
gerade durch infrastrukturelle Anforderungen<br />
enorm eingeschränkt und in den letzten Jahren verstärkte<br />
sich die sektorale Betrachtung der Räume.<br />
Die neue S-Bahn vom Flughafen zur Innenstadt in<br />
München soll als Express S-Bahn mit einem zusätzlichen<br />
Gleis für Güterzüge ausgebaut werden. Hierfür ist ein erheblicher<br />
Schallschutz notwendig.<br />
Damit sind im Telegrammstil einige neue Aspekte beleuchtet.<br />
Insgesamt gibt es in der Landschaftsarchitektur<br />
derzeit unterschiedliche Ansätze in der gestalterischen<br />
Herangehensweise, die in den Büchern zum Landschaftsarchitekturpreis<br />
des BDLA gut dargestellt sind.<br />
30 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Sustainable building of traffic areas from the<br />
standpoint of a public client<br />
Examples of completed projects from Stuttgart, the capital city of the<br />
German state of Baden-Württemberg<br />
Nachhaltiges Bauen von Verkehrsflächen aus der<br />
Sicht eines öffentlichen Auftraggebers<br />
Ausführungsbeispiele aus der Landeshauptstadt Stuttgart<br />
There is probably no other word that is used so frequently<br />
in connection with public construction projects<br />
than sustainability. In order to fulfill all of the prerequisites<br />
for long-lasting sustainability for a new<br />
construction project, the German federal government<br />
has developed a national sustainability strategy. For<br />
office and administrative buildings, the guideline for<br />
sustainable building already offers methods and assessment<br />
regulations. Based on this guideline, the German<br />
Federal Ministry for Transportation, Building and<br />
Urban Development has now listed criteria for assessing<br />
the sustainability approach in the framework of a<br />
research project.<br />
Because public structures have to meet many different<br />
requirements, its is important to define and<br />
asses the different criteria for assuring the sustained<br />
high quality of a project already in the early planning<br />
stages. The weighting of the individual factors, e.g. the<br />
technical quality, the economy and the functionality,<br />
as well as considerations of ecological needs, however,<br />
must take place project-related and by taking into consideration<br />
the location. The demands made on a pedestrian<br />
area, for example, are different than the demands<br />
made on a footpath in a landscaped park. Decisive for<br />
the evaluation is to give consideration to the entire<br />
lifecycle of the structure, aside from its designated use,<br />
since here the effort required for the operation and<br />
maintenance of the project is reflected.<br />
The examples of completed projects in Stuttgart,<br />
the capital city of Baden-Württemberg, show that the<br />
sustainability concept for new constructions and conversion<br />
measures in the public space is taken into due<br />
consideration.<br />
Kaum ein Begriff wird in Verbindung mit öffentlichen<br />
Bauvorhaben so häufig gebraucht wie der Begriff der<br />
Nachhaltigkeit. Um alle Voraussetzungen für ein neues<br />
Bauwerk mit anhaltender Dauerhaftigkeit zu erfüllen, hat<br />
die Bundesregierung eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie<br />
entwickelt. Für Büro- und Verwaltungsgebäude bietet<br />
der Leitfaden Nachhaltiges Bauen bereits Methoden<br />
und Bewertungsregeln. In Anlehnung an diesen Leitfaden<br />
wurden nun vom Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung im Rahmen eines Forschungsvorhabens<br />
Kriterien zur Bewertung des Nachhaltigkeitsansatzes<br />
für Außenanlagen von Bundesbauten aufgestellt.<br />
Da öffentliche Bauwerke einer Vielzahl an Anforderungen<br />
gerecht werden müssen, ist es wichtig, die verschiedenen<br />
Kriterien zur Gewährleistung einer anhaltend hohen<br />
Qualität des Objekts bereits in der frühen Planungsphase zu<br />
definieren und zu bewerten. Die Gewichtung der einzelnen<br />
Faktoren wie z. B. die Technische Qualität, die Wirtschaftlichkeit<br />
und die Funktionalität sowie die Berücksichtigung<br />
Ökologischer Belange muss jedoch projektbezogen unter<br />
Berücksichtigung des jeweiligen Standorts erfolgen. So<br />
werden an die Gestaltung einer Fußgängerzone andere Ansprüche<br />
gestellt wie an den Bau eines Spazierwegs in einer<br />
Grünanlage. Entscheidend für die Betrachtung ist es, neben<br />
der geplanten Nutzung des Bauwerks den gesamten Lebenszyklus<br />
des Bauwerks zu berücksichtigen, da sich hier<br />
der erforderliche Aufwand für den Betrieb und die Erhaltung<br />
des Objekts widerspiegeln.<br />
Ausführungsbeispiele der Landeshauptstadt Stuttgart<br />
zeigen, wie das Nachhaltigkeitskonzept bei Neu- und Umbaumaßnahmen<br />
im öffentlichen Raum berücksichtigt<br />
wird.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Kornelija Virag<br />
Tiefbauamt der Landeshauptstadt<br />
Stuttgart<br />
Kornelija.Virag@<br />
stuttgart.de<br />
Geb. 1973; bis 1999<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an<br />
der Fachhochschule<br />
Trier und Abschluss<br />
mit den Schwerpunkten<br />
Wasserwirtschaft<br />
und Abwassertechnik;<br />
seit 2000 Tiefbauamt<br />
der Landeshauptstadt<br />
Stuttgart im gehobenen<br />
bautechnischen<br />
Verwaltungsdienst<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Straßenbau; seit 2007<br />
(erste) Bezirksleiterin<br />
in einem von drei<br />
Innenstadtbezirken in<br />
Stuttgart
PANEL 2 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Dietmar Ulonska<br />
Betonverband Straße,<br />
Landschaft, Garten,<br />
Bonn<br />
du.slg@betoninfo.de<br />
Geb. 1958; Studium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der Fachhochschule<br />
Hildesheim; Tätigkeiten<br />
in der Baustoffprüfung<br />
und in der Baustoffindustrie;<br />
seit 1999<br />
Geschäftsführer des<br />
Betonverbands SLG;<br />
seit Oktober 2005<br />
stellvertretender<br />
Vorsitzender des Vereins<br />
Qualitätssicherung<br />
Pflasterbauarbeiten e.V.;<br />
2007-2010 GeschäftsführendesVorstandsmitglied<br />
für den<br />
Fachbereich Technik im<br />
Bundesverband Betonbauteile<br />
Deutschland,<br />
Berlin<br />
New findings on the eco-balance of paving blocks<br />
Environment protection<br />
Neue Ergebnisse zur Ökobilanzierung von Pflastersteinen<br />
Umweltschutz<br />
The German Trade Association Concrete Block Pavement<br />
for Road, Landscape and Garden Construction<br />
(SLG) in collaboration with BetonMarketing Deutschland<br />
GmbH had issued already in 2009 the brochure<br />
“Comparative eco-balance – Upper pavement construction<br />
of traffic areas with different surfacings.” The investigation<br />
described in that publication, based on the<br />
example of “the access road,” was carried out by the<br />
widely known and respected company of PE <strong>International</strong><br />
GmbH. The investigation was, moreover, subject<br />
of a critical review of an independent group of experts<br />
based on ISO 14040. Follow-up and supplementary investigations<br />
with the title “Eco-balanced comparison<br />
of concrete paving blocks and slabs with comparable<br />
solutions with natural stone, clinker and asphalt “ was<br />
conducted in 2010 and 2011 – also by PE <strong>International</strong><br />
GmbH – on behalf of the SLG. Within the scope of<br />
these investigations, selected, typical traffic areas, i.e.<br />
for sidewalks, residential streets, pedestrian areas and<br />
representative traffic areas, an eco-balanced comparison<br />
of the upper pavement structures commonly used<br />
in their construction was carried out. Included in this<br />
study were the surfacings commonly used for the areas<br />
under investigation, e.g. surface-processed concrete<br />
and natural stone elements, in a pedestrian area.<br />
For the purpose of the study it was assumed that<br />
the various upper pavement layers possess sufficient<br />
durability over the aimed for service life. The ecobalance<br />
comprised the construction of the respective<br />
pavements as well as their reutilization (end-of-life<br />
use). During the period of utilization, no energetic or<br />
materials flows were considered, since the same utilization<br />
period was assumed for all varieties without<br />
repair of rehabilitation measures. For the surface variety<br />
“natural stone” – for which import is of special<br />
relevance – different origin scenarios were taken into<br />
account.<br />
Investigated were the impact categories of primary<br />
energy costs (fossil and renewable), greenhouse potential,<br />
acidification potential, eutrophication potential<br />
and summer smog potential. Which one of these<br />
impact categories are classified as important or less<br />
important is, of course, a politico-social decision.<br />
However, today’s discussions nevertheless largely focus<br />
on such environmental topics as “energy conservation”<br />
and “CO2-emission,” i.e. greenhouse potential<br />
(also known under the keyword “carbon footprint”). In<br />
these two impact categories, the construction methods<br />
Der Betonverband SLG hat bereits im Jahr 2009 die in<br />
Zusammenarbeit mit der BetonMarketing Deutschland<br />
GmbH entstandene Broschüre „Vergleichende Ökobilanz<br />
– Oberbaukonstruktionen von Verkehrsflächen mit unterschiedlichen<br />
Deckschichten“ herausgegeben. Die darin<br />
beschriebene, auf das Beispiel „Erschließungsstraße“ zugeschnittene<br />
Untersuchung wurde vom renommierten<br />
und anerkannten Unternehmen PE <strong>International</strong> GmbH<br />
durchgeführt. Die Untersuchung wurde zudem einem Critical<br />
Review nach ISO 14040 durch eine unabhängige Expertengruppe<br />
unterzogen. Anschluss- und Ergänzungsuntersuchungen<br />
mit dem Titel „Ökobilanzieller Vergleich<br />
von Pflastersteinen und Platten aus Beton mit vergleichbaren<br />
Lösungen aus Naturstein, Klinker und Asphalt“<br />
wurden in den Jahren 2010 und 2011 – ebenfalls von der<br />
PE <strong>International</strong> GmbH – für den Betonverband SLG<br />
durchgeführt. Dabei wurde für ausgewählte, typische Verkehrsflächen,<br />
nämlich für den Gehweg, die Wohnsammelstraße,<br />
die Fußgängerzone und die repräsentative Verkehrsfläche<br />
ein ökobilanzieller Vergleich der dafür häufig<br />
zur Anwendung kommenden Oberbaukonstruktionen<br />
durchgeführt. Eine weitere Besonderheit bestand in der<br />
Einbeziehung von üblicherweise für die oben genannten<br />
Verkehrsflächen vorkommender Belagsprodukte, z. B.<br />
oberflächenbehandelte Beton- und Natursteinelemente<br />
für eine Fußgängerzone.<br />
Für die ökobilanzielle Betrachtung der verschiedenen<br />
Oberbaukonstruktionen wurde davon ausgegangen, dass<br />
die betrachteten Oberbaukonstruktionen eine ausreichende<br />
Dauerhaftigkeit über die angestrebte Nutzungszeit haben.<br />
Die Ökobilanz umfasst die Herstellung der jeweiligen Verkehrsflächenbefestigung<br />
sowie ihre Nachnutzungsphase<br />
(End-of-life). Während der Nutzungszeit wurden keinerlei<br />
energetische oder materielle Flüsse berücksichtigt, da für<br />
alle Varianten die gleiche Nutzungszeit ohne Ausbesserungs-<br />
oder Erneuerungsmaßnahmen zugrunde gelegt<br />
wurde. Für die Deckenvariante „Naturstein“ wurden – aufgrund<br />
der besonderen Importrelevanz für diesen Baustoff<br />
– unterschiedliche Herkunftsszenarien berücksichtigt.<br />
Untersucht wurden die Wirkkategorien Primärenergieaufwand<br />
(fossil und erneuerbar), Treibhauspotenzial,<br />
Versauerungspotenzial, Überdüngungspotenzial, Ozonabbaupotenzial<br />
und Sommersmogpotenzial. Es bleibt zwar<br />
letztlich eine politisch-gesellschaftliche Entscheidung,<br />
welche Wirkkategorien als wichtig oder weniger wichtig<br />
eingestuft werden, gleichwohl fokussiert sich die Diskussion<br />
heute in weiten Teilen auf die Umweltthemen „Energieeinsparung“<br />
und „CO2-Ausstoß“, also Treibhauspoten-<br />
32 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
with concrete blocks unfailingly<br />
get the best results. And the<br />
investigations resulted in yet<br />
another important recognition:<br />
import products from overseas,<br />
e.g. China or India, have a<br />
“catastrophic eco-balance.” The<br />
energy costs for transporting<br />
these products over distances<br />
of many thousands of kilometers<br />
are exorbitant and lead<br />
to high emission of greenhouse<br />
gases. All those who want to act<br />
ecologically responsible must<br />
therefore do all they can to ensure<br />
that local products are the<br />
preferred choice of paving.<br />
The results determined in<br />
conformity with international<br />
standards and relevant scientific<br />
and technical specifications,<br />
form the basis for planners and<br />
clients in choosing construction<br />
methods with the most advantageous<br />
eco-balance for the<br />
application areas here under<br />
consideration. In this way, the<br />
environmental impacts that result<br />
during the implementation<br />
of construction measures of this<br />
kind can be reduced to a minimum.<br />
With the comprehensive<br />
results of the investigation,<br />
the Concrete Trade Association<br />
SLG provides its members with<br />
a kind of “eco-balance kit.”<br />
Through the composition of the<br />
various building elements (i.e.<br />
the layers of an upper pavement<br />
structure) an estimation<br />
of the impacts of the eco-balance<br />
can be made already in<br />
the planning stage.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />
zial (auch bekannt unter dem<br />
Schlagwort „Carbon Footprint“).<br />
In diesen beiden Wirkkategorien<br />
liefern Bauweisen mit Betonsteinen<br />
stets die besten Ergebnisse.<br />
Und eine weitere wichtige Erkenntnis<br />
haben die Untersuchungen<br />
hervorgebracht: Importprodukte<br />
aus Übersee, z. B.<br />
China oder Indien, sind eine<br />
„ökobilanzielle Katastrophe“. Die<br />
Transporte über Entfernungen<br />
von vielen tausend Kilometern<br />
sind extrem energieaufwändig<br />
und führen zu einem exorbitant<br />
hohen Ausstoß von Treibhausgasen.<br />
Wer ökologisch verantwortungsvoll<br />
handeln will, muss sich<br />
daher dafür einsetzen, dass für<br />
Flächenbefestigungen heimische<br />
Produkte bevorzugt werden.<br />
Die konform zu internationalen<br />
Normen und einschlägigen<br />
wissenschaftlichen und technischen<br />
Vorgaben ermittelten Ergebnisse<br />
bilden die Grundlage für<br />
Planer und Bauherren, die ökobilanziell<br />
vorteilhafteste Bauweise<br />
für die genannten Anwendungsbereiche<br />
auswählen zu können.<br />
Damit wiederum können die Umweltwirkungen<br />
im Zuge der Umsetzung<br />
entsprechender Baumaßnahmen<br />
so gering wie möglich<br />
gehalten werden. Mit den<br />
umfangreichen Untersuchungsergebnissen<br />
steht dem Betonverband<br />
SLG und seinen Mitgliedern<br />
eine Art „Ökobilanz-Baukastensystem“<br />
zur Verfügung. Durch<br />
das Zusammensetzen verschiedener<br />
Bausteine (gemeint sind<br />
die Schichten eines Oberbaues)<br />
wird eine Abschätzung der ökobilanziellen<br />
Auswirkungen einer<br />
Flächenbefestigung bereits in der<br />
Planungsphase ermöglicht.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 33<br />
Besuchen Sie uns am Stand 42,<br />
56. BetonTage, 07. - 09. Februar 2012<br />
Ganzheitliche<br />
Prozessoptimierung<br />
Kevin (54) und seinem Unternehmen gelingt es,<br />
Betonfertigteile termingenau zu produzieren. Planung<br />
und Detaillierung integriert mit der Fertigung und<br />
Projektverwaltung ermöglichen die Kontrolle über den<br />
ganzen Bauprozess vom Verkauf bis zur fehlerfreien<br />
Montage und effektiven Änderungsverwaltung. Durch<br />
die Arbeit an ein und demselben Tekla-Modell stehen<br />
allen Partnern die aktuellsten Baudaten zur Verfügung, in<br />
Echtzeit.<br />
Tekla Structures BIM (Building Information Modeling)-<br />
Software bietet eine datenintensive 3D-Umgebung, die<br />
von Bauunternehmern, Planern, Konstrukteuren und<br />
Fertigungsbetrieben sowohl im Stahl- als auch Betonbau<br />
gemeinsam genutzt werden kann. Tekla ermöglicht besseres<br />
Bauen und eine optimale Integration bei Projektmanagement<br />
und -auslieferung.<br />
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PANEL 2 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr. rer. nat.<br />
Karl-Uwe Voß<br />
Materialprüfungs- und<br />
Versuchsanstalt (MPVA)<br />
Neuwied<br />
voss@mpva.de<br />
Geb. 1966; Promotion<br />
an der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität,<br />
Münster; 1992-1997<br />
Sachbearbeiter, dann<br />
stellv. Prüfstellenleiter<br />
des ZEMLABOR,<br />
Beckum; 1998-2000<br />
Technischer Geschäftsführer<br />
der Duisburger<br />
Überwachungsverbände<br />
und des Baustoffüberwachungsvereins<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
(BÜV NW); 2000-2002<br />
Prüfstellenleiter des<br />
ZEMLABOR, Beckum;<br />
seit 2002 Geschäftsführer<br />
und Institutsleiter<br />
der MPVA Neuwied<br />
Forschungsinstitut für<br />
vulkanische Baustoffe<br />
GmbH; seit 2004 ö. b. u.<br />
v. S. der IHK Koblenz für<br />
den Bereich „chemische<br />
Analyse zementgebundener<br />
Baustoffe“;<br />
Mitarbeit im Normenausschuss<br />
„Bauwesen“<br />
und im NABau-Arbeitskreis<br />
„Prüfverfahren“<br />
Edge spalling and efflorescence<br />
Tips from practice for optimized construction and claim assessment<br />
Kantenausbrüche und Ausblühungen<br />
Praxistipps zur optimierten Herstellung und Schadensbewertung<br />
Current situation<br />
Edge spalling, efflorescence and discoloration, apart<br />
from damage caused by frost/de-icing-salt, have always<br />
been the most frequent causes of complaints<br />
about concrete block pavements. Efflorescence and/or<br />
discoloration as well as edge spalling may result from<br />
» faulty design,<br />
» paving blocks of poor quality,<br />
» incorrect laying as well as<br />
» inappropriate utilization of the materials used in<br />
the construction of the pavement.<br />
Experts are constantly faced with the problem of<br />
assessing edge spalling on paving blocks, although<br />
there exist no test and assessment specifications in the<br />
form of standards, guidelines or codes of practice for<br />
this. Before an expert concerns himself with the cause<br />
of damage, he must asses the amount of edge spalling,<br />
taking into consideration the utilization of the pavement<br />
and the execution of the edges of the concrete<br />
pavers (sharp-edged blocks or blocks with chamfer)<br />
and determine to what extent the spalling is typical<br />
for the construction materials used and is therefore not<br />
regarded as damage.<br />
Once the expert has formed a general opinion on<br />
this, the real problems of assessment begins. Damage<br />
due to inappropriate utilization, for example, can often<br />
not be properly assessed in retrospect, because the<br />
actual utilization of the pavement (e.g. trafficked by<br />
forklift trucks, or edges compressed by chips or gravel<br />
grains) can no longer be determined or only in a highly<br />
complex procedure.<br />
Damage due to laying can also often not be fully<br />
assessed in retrospect, because it can usually not be<br />
established beyond doubt what vibration plates were<br />
used and at what age the concrete block pavement<br />
was compacted. Large aggregate particles on the pavement<br />
can also lead to considerable edge spalling during<br />
compaction. Since the expert has usually no sufficient<br />
knowledge of the prehistory of the pavement, damage<br />
assessment will typically take place in that the expert,<br />
employing the exclusion principle, arrives at the conclusion<br />
that the damage can only have been caused by<br />
the poor quality of the paving blocks.<br />
The manufacturers of the concrete products, in<br />
contrast, are likely to confirm the conformity of their<br />
products to the applicable standard and, as a result,<br />
generally refuse to acknowledge and settle the claim.<br />
This approach is also inappropriate for the assessment<br />
of damages because tests based on standards are not<br />
Aktuelle Situation<br />
Kantenabplatzungen sowie Ausblühungen und Verfärbungen<br />
stellen neben den Frost-Tausalzschäden seit jeher<br />
die häufigste Reklamationsursache an Flächenbefestigungen<br />
aus Betonpflastersteinen dar. Die Entstehung von<br />
Ausblühungen bzw. Verfärbungen sowie von Kantenabplatzungen<br />
kann auf<br />
» Planungsfehler;<br />
» Minderqualitäten der Pflastersteine;<br />
» eine fehlerhafte Verlegung sowie<br />
» eine nicht materialgerechte Nutzung der Flächenbefestigung<br />
zurück zu führen sein.<br />
Schon seit jeher stehen Sachverständige vor dem Problem,<br />
Kantenabplatzungen an Pflastersteinen beurteilen<br />
zu müssen, obwohl es keine entsprechenden Prüf- und<br />
Bewertungsvorgaben in Form von Normen, Richtlinien<br />
oder Merkblättern gibt. Bevor sich der Sachverständige<br />
mit der Bewertung der Schadensursache beschäftigt, muss<br />
er im Rahmen derartiger Schadensfälle beurteilen, wie<br />
viele Kantenabplatzungen unter Berücksichtigung der<br />
Nutzung der Flächenbefestigung und der Kantenausführung<br />
der Pflastersteine (scharfkantige Steine oder Steine<br />
mit Fase) überhaupt baustofftypisch sind und damit keinen<br />
Mangel darstellen.<br />
Hat sich der Sachverständige diesbezüglich ein Meinungsbild<br />
geschaffen, dann beginnen die eigentlichen<br />
Bewertungsprobleme. So sind nutzungsbedingte Schäden<br />
im Nachhinein häufig nicht sachgerecht zu beurteilen, da<br />
die Überprüfung der tatsächlichen Nutzung der Fläche<br />
(z. B. Befahrung mit „Ameisen“ oder Kantenpressungen<br />
durch auf der Flächenbefestigung befindliche Splitt- oder<br />
Kieskörner) nicht oder nur mit hohem Aufwand möglich<br />
ist.<br />
Auch verlegebedingte Schäden lassen sich nur zum<br />
Teil im Nachhinein bewerten, da sich üblicherweise nicht<br />
zweifelsfrei belegen lässt, mit welchen Rüttelplatten gearbeitet<br />
und in welchem Alter die Betonpflastersteine abgerüttelt<br />
worden sind. Auch können beim Abrütteln auf der<br />
Flächenbefestigung befindliche grobe Gesteinskörner zu<br />
massiven Kantenabplatzungen führen. Da die Vorgeschichte<br />
der Flächenbefestigung dem Sachverständigen<br />
i. d. R. nicht ausreichend bekannt ist, läuft die Schadensbewertung<br />
üblicherweise so ab, dass über das Ausschlussprinzip<br />
festgestellt wird, dass ja nur Minderqualitäten an den<br />
Pflastersteinen zu den Schäden geführt haben können.<br />
Im Gegensatz dazu belegen die Betonwarenhersteller<br />
im Schadensfall gerne die Normenkonformität ihrer Produkte<br />
und lehnen allein auf Basis dieser Ergebnisse eine<br />
34 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
suitable for assessing the stability of edges of paving<br />
blocks. Splitting-tensile and compressive strengths of<br />
paving blocks are first of all determined by the quality<br />
of the core concrete, while the quality of the edges of<br />
paving blocks is primarily determined by the quality of<br />
the face concrete and the execution of the block edge.<br />
In order to be able to draw on practice-related<br />
and applicable processes both for assessing the quality<br />
assurance practiced within the concrete plant and<br />
in the assessment of damages, MPVA Neuwied GmbH<br />
launched a comprehensive research project on this<br />
problem in the autumn of 2010. Apart from a number<br />
Schadensregulierung ab. Auch diese Vorgehensweise ist<br />
ungeeignet zur Bewertung entsprechender Schäden, da<br />
die normativen Prüfungen nicht angewendet werden können,<br />
um die Kantenstabilität von Pflastersteinen zu bewerten.<br />
So werden die Spaltzug- und Druckfestigkeiten<br />
der Pflastersteine in erster Linie durch die Qualität des<br />
Kernbetons bestimmt, während die Qualität der Pflastersteinkante<br />
im Gegensatz dazu in erster Linie durch die<br />
Qualität des Vorsatzbetons und von der Ausführung der<br />
Steinkante beeinflusst wird.<br />
Um sowohl bei der Qualitätssicherung innerhalb der<br />
Betonwarenwerke als auch bei der Beurteilung entspre-<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />
1<br />
Typical edge spalling<br />
Typische Kantenabplatzungen<br />
Innovative Fördertechnik<br />
in Modulbauweise<br />
Das Know-how von VHV:<br />
Neue Wege in der Fördertechnik<br />
Wirtschaftlich, fl exibel und wartungsfreundlich durch das<br />
etablierte Baukastensystem<br />
Kontinuierliche, da kombinierbare waagerechte bis senkrechte<br />
Förderung in C- und S-Form durch Doppelgurtförderer<br />
Geringe Verschmutzung durch neuartige Dichtsysteme und<br />
optimale Gurtreinigung mit VHV-Abstreifsystemen<br />
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PANEL 2 → Proceedings<br />
Mix series<br />
Mischungsserie<br />
Rock characteristics<br />
„Steincharakterisierung“<br />
Assessment of<br />
efflorescence potential<br />
Bewertung des<br />
Ausblühpotentials<br />
Assement of<br />
the quality of the<br />
face concrete<br />
Bewertung der<br />
Vorsatzbeton-<br />
qualität<br />
Assessment of the<br />
edge stability t<br />
Bewertung der<br />
Kantenstabilität<br />
Tab. 1<br />
Scope of testing<br />
within the context of<br />
the research project<br />
Prüfungsumfang im<br />
Rahmen des Forschungsvorhabens<br />
Number Nummer 1b 2a 2b 2c 3b 4b<br />
w/c ratio w/z-Wert 0,31 0,41 0,39 0,33 0,39 0,40<br />
Cement content Zementgehalt 400 kg 350 kg 400 kg 450 kg 400 kg 380 kg<br />
Trass content Trassgehalt -- -- -- -- -- 40 kg<br />
Cement-paste content Zementleimgehalt 253 kg/m3 256 kg/m3 285 kg/m3 294 kg/m3 285 kg/m3 303 kg/m3 Compressive strength / Druckfestigkeit always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />
Splitting tensile strength / Spaltzugfestigkeit always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />
Efflorescence test 1 / Ausblühtest 1 always 1 block / jeweils 1 Stein<br />
Efflorescence test 2 / Ausblühtest 2 always 1 block / jeweils 1 Stein<br />
Efflorerscence test 3 / Ausblühtest 3 always 1 block / jeweils 1 Stein<br />
Capillary elevation / kapillare Steighöhe always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />
Drying behavior / Abtrocknungsverhalten always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />
Mercury penetration porosimetry /<br />
Quecksilberdruckporosimetrie<br />
always 1 block / jeweils 1 Stein<br />
Leachable lime content / eluierbarer Kalkgehalt always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />
Outstorage tests / Auslagerungsversuche always 24 blocks / jeweils 24 Steine<br />
Capillary elevation /<br />
efflorescence potential please see assessment /<br />
kapillare Steighöhe<br />
siehe unter Bewertung des Ausblühpotentials<br />
Drying behavior /<br />
efflorescence potential please see assessment /<br />
Abtrocknungsverhalten<br />
siehe unter Bewertung des Ausblühpotentials<br />
Mercury penetration - porosimetry /<br />
efflorescence potential please see assessment/<br />
Quecksilberdruckporosimetrie<br />
siehe unter Bewertung des Ausblühpotentials<br />
Dry density and water absorption /<br />
Trockenrohdichte und Wasseraufnahme<br />
always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />
Compressive strength / Druckfestigkeit always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />
Resistance to freeze-thaw with de-icing salt /<br />
Frost-Tausalz-Widerstand<br />
always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />
Splitting tensile strength on the edge /<br />
Spaltzugfestigkeit auf der Kante<br />
always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />
Point load tests / Punktlastversuche always 3 blocks on two measuring points à 2 sides/<br />
jeweils 3 Steine an zwei Messstellen à 2 Seiten<br />
of associations, major manufacturers of manufactured<br />
concrete products as well as companies of the supplier<br />
and the cement industry participated in this project,<br />
by providing both active and financial support to this<br />
research project scheduled to run over 12 months.<br />
The objective of the project was to work out possible<br />
solution approaches for the assessment of edge<br />
spalling on paving blocks and to develop on this basis<br />
test and assessment specifications.<br />
Assessment of the cause of edge spalling<br />
Implementation of the research project<br />
Within the scope of the research project, a total of six<br />
series of sharp-edged paving blocks were manufactured<br />
in a concrete block plant. The quality of the face<br />
concrete was varied via the w/c ratio and the binder<br />
content of the mix, while the same core concrete and<br />
the same paver shape were used. Since, based on the<br />
previously gained findings, the stability of paver edges<br />
is not only influenced by an inclination to efflorescence<br />
and the resistance of the paver to frost and freeze-thaw<br />
cycles with de-icing salt, but to a considerable extent<br />
also by the quality of the face concrete, these properties<br />
were likewise investigated within the scope of the<br />
research project and will be described in greater detail.<br />
Tab. 1 gives a survey of the test program.<br />
In order to assess the stability of the edges of paving<br />
blocks, the quality of the facing concrete was investigated<br />
to determine the suitability of the mix de-<br />
chender Schäden auf praxisgerechte und anwendbare<br />
Verfahren zurück greifen zu können, startete die MPVA<br />
Neuwied GmbH im Herbst des Jahres 2010 ein umfangreiches<br />
Forschungsvorhaben zu diesem Thema. Neben einigen<br />
Verbänden beteiligten sich auch namhafte Betonwarenhersteller<br />
sowie Firmen der Zulieferindustrie und<br />
der Zementindustrie sowohl durch aktive als auch durch<br />
finanzielle Unterstützung an diesem auf zwölf Monate<br />
ausgelegten Forschungsvorhaben.<br />
Ziel war es, mögliche Lösungsansätze zur Bewertung<br />
von Kantenabplatzungen an Pflastersteinen zu erarbeiten,<br />
um hierauf basierend Prüf- und Bewertungsvorgaben<br />
zu entwickeln.<br />
Bewertung der Ursache von Kantenabplatzungen<br />
Umsetzung des Forschungsvorhabens<br />
Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden insgesamt<br />
sechs Serien scharfkantiger Pflastersteine in einem Betonwarenwerk<br />
hergestellt. Hierbei wurde die Qualität des<br />
Vorsatzbetons über den w/z-Wert und den Bindemittelgehalt<br />
der Mischung variiert, während der gleiche Kernbeton<br />
und dieselbe Pflastersteinform zum Einsatz kamen. Da<br />
auf Basis der bisherigen Erkenntnisse nicht nur die Kantenstabilität<br />
sondern auch die Ausblühneigung und die<br />
Frost-Tausalzbeständigkeit der Pflastersteine von der<br />
Qualität des Vorsatzbetons maßgeblich beeinflusst wird,<br />
wurden auch diese Eigenschaften im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />
untersucht. Die Tab. 1 liefert eine<br />
Übersicht über das Versuchsprogramm.<br />
36 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
sign and the compaction in the plant. In a second step,<br />
a procedure was developed, based on which the edge<br />
stability of paving blocks can be directly assessed.<br />
Outlook and future procedure<br />
To confirm the parameters determined within the<br />
scope of the research project, more experience from<br />
concrete practice must be documented. For this reason,<br />
the companies that participated in the research<br />
project unanimously agreed on a continuation of the<br />
research project. Towards that end, further specifically<br />
targeted series are to be manufactured based on which<br />
the limit values for the assessment of the edge stability<br />
of pavers can be determined. In addition, installation<br />
tests, performed under realistic conditions, are to<br />
be carried out in order to assess the influence of the<br />
installation process on the occurrence of edge spalling.<br />
Interested companies are invited to contact the management<br />
of MPVA Neuwied GmbH for more information.<br />
the mixing process, the applied mixing energy<br />
and the manufacture of the specimens will be investigated<br />
and varied again in a separate series of tests.<br />
Betonteile in perfektem Rahmen.<br />
Schöck Abschalelement ASE.<br />
Die Schöck Abschalelemente werden einbaufertig geliefert, lassen sich einfach<br />
auf die passende Länge absägen und montieren. Die neue Profi lierung<br />
auf auf der Rückseite stellt die optimale Verkrallung zum Frischbeton Frischbeton sicher.<br />
Zur Bewertung der Kantenstabilität der Pflastersteine<br />
wurde die Qualität des Vorsatzbetons überprüft, um so<br />
Aussagen über die Eignung des Rezeptes und die Verdichtung<br />
in der Anlage zu ermöglichen. Im zweiten Schritt<br />
wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem die Kantenstabilität<br />
der Pflastersteine direkt bewertet werden kann.<br />
Ausblick und weitere Vorgehensweise<br />
Zur Verifizierung der im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />
ermittelten Kenngrößen müssen weitere Erfahrungen<br />
gesammelt werden. Aus diesem Grunde wurde seitens der<br />
beteiligten Firmen einstimmig entschieden, das Forschungsvorhaben<br />
weiter zu führen. Hierbei soll durch die<br />
gezielte Herstellung weiterer Serien eine größere Datenbasis<br />
geschaffen werden, die es gestattet, Grenzwerte für<br />
die Bewertung der Kantenstabilität festzulegen. Daneben<br />
sollen praxisnahe Verlegeversuche an gesondert hergestellten<br />
Betonpflastersteinen durchgeführt werden, um<br />
den Einfluss der Verlegung auf die Entstehung von Kantenabplatzungen<br />
bewerten zu können. Interessierte Firmen<br />
können sich gerne mit der Geschäftsleitung der<br />
MPVA Neuwied GmbH in Verbindung zu setzen.<br />
Schöck Bauteile GmbH | Vimbucher Straße 2 | 76534 Baden-Baden | Tel.: 07223 967-0 | www.schoeck.de<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />
Besuchen Sie uns am Stand 21/22<br />
56. BetonTage, 07. – 09.02.2012
PANEL 2 → Proceedings<br />
Chemical effects on concrete caused by de-icing salts<br />
Chemische Auswirkungen auf Beton durch Tausalze<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Charlotte Milachowski<br />
milachowski@cbm.<br />
bv.tum.de<br />
Geb. 1982; 2002-2008<br />
Studium des Baustoffingenieurwesens<br />
an<br />
der TU München; seit<br />
2008 Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am Lehrstuhl<br />
Baustoffkunde<br />
und Werkstoffprüfung<br />
(cbm) der TU München<br />
Damage mechanisms and their prevention. The last<br />
winters have shown that the climate change has<br />
brought an increasing number of phases with very low<br />
temperatures. In order to ensure the required traffic<br />
safety at temperatures down to -20° C, the “Code of<br />
practice for winter service on roads” [1] recommends<br />
the application of a 21 to 23 M.-% sodium chloride<br />
solution and/or a 17.5 M.-% magnesium chloride solution.<br />
While these solutions have no damaging effect<br />
on asphalt, damage to the concrete itself or corrosion<br />
of the embedded steel, e.g., anchors and dowels, can<br />
well occur due to leaching, exchange reactions or expanding<br />
reactions (Fig. 1) and necessitate costly repair<br />
measures. For this reason, the chemical effects of deicing<br />
salts on concrete made with alkali-resistant aggregate<br />
and their significance for concrete practice are<br />
discussed in this presentation.<br />
Chloride solutions, for example, leach out portlandite<br />
in the hardened cement paste, which can cause an<br />
increase in the capillary porosity and a decrease in the<br />
strength of the concrete [2, 3]. In magnesium and calcium<br />
ions, moreover, a formation of expansive phases<br />
that can damage the structure have been observed [4,<br />
5]. In general, however, chlorides are adsorptively<br />
bound in the CSH phases and in the pore walls of the<br />
concrete structure [6-10]. Furthermore, chloride reacts<br />
with the aluminate phases of the hardened cement paste<br />
to Friedel’s salt, which does not further influence the<br />
Cement paste<br />
Zementstein<br />
Leaching attack<br />
– leaching of portlandite<br />
Lösender Angriff:<br />
– Auslaugung von Portlandit<br />
Expansion attack<br />
– formation of chloride hydrates<br />
Treibender Angriff:<br />
– Bildung von Chloridhydraten<br />
No attack<br />
– formation of Friedel’s salt<br />
kein Angriff:<br />
– Bildung von Friedel’schem Salz<br />
– Adsorptive Bindung<br />
Aggregate<br />
Gesteinskörnung<br />
Expansion attack<br />
– alkali-silica reaction<br />
– alkali-dolomite reaction<br />
Treibender Angriff:<br />
– Alkali-Kieselsäure-Reaktion<br />
– Alkali-Dolomit-Reaktion<br />
Schädigungsmechanismen und ihre Vermeidung. Die<br />
letzten Winter haben gezeigt, dass in Folge des Klimawandels<br />
immer häufiger Phasen mit sehr niedrigen Temperaturen<br />
auftreten. Um bei Temperaturen bis -20° C eine<br />
entsprechende Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wird<br />
im „Merkblatt für den Winterdienst auf Straßen“ [1] das<br />
Ausbringen von 21 bis 23 M.-%iger Natriumchloridlösung<br />
oder von 20 bis 21 M.-%iger Calciumchloridlösung<br />
bzw. 17,5 M.-%iger Magnesiumchloridlösung empfohlen.<br />
Während diese Lösungen keinen schädigenden Einfluss<br />
auf Asphalt besitzen, können prinzipiell bei Beton durch<br />
Auslaugung, Austauschreaktionen oder treibende Reaktionen<br />
Schäden am Beton selbst oder Korrosion der Stahleinlagen<br />
wie Anker und Dübel entstehen (Abb. 1) und<br />
aufwendige sowie teure Instandsetzungsmaßnahmen mit<br />
sich bringen. Daher werden in diesem Beitrag die chemischen<br />
Auswirkungen von Tausalzen auf Beton bei Verwendung<br />
alkaliresistenter Gesteinskörnung diskutiert und<br />
die Bedeutung für die Praxis dargelegt.<br />
So laugen Chloridlösungen den Portlandit im Zementstein<br />
aus, was zu einer Erhöhung der Kapillarporosität<br />
und einem Festigkeitsabfall des Betons führen kann [2, 3].<br />
Bei Magnesium- und Calciumionen wurde außerdem die<br />
Bildung expansiver Phasen beobachtet, die das Gefüge<br />
schädigen können [4, 5]. Allgemein werden Chloride jedoch<br />
adsorptiv in den CSH-Phasen und an den Porenwandungen<br />
des Betongefüges gebunden [6-10]. Daneben reagiert<br />
Chlorid mit den Aluminatphasen des Zementsteins<br />
Embedded steel<br />
Stahleinlagen<br />
Expansion attack<br />
– steel corrosion<br />
Treibender Angriff:<br />
– Stahlkorrosion<br />
Overview of the chemical effects of cement paste, aggregate and embedded steel in the concrete<br />
Überblick über chemische Auswirkungen auf Zementstein, Gesteinskörnung und Stahleinlagen im Beton<br />
38 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1
durability [2]. More critically examined should be the<br />
formation of ettringite that results from the reaction<br />
of aluminates with sulfates in the hardened concrete.<br />
While this reaction is desirable in the fresh concrete, in<br />
the hardened concrete it can lead to an expansion attack,<br />
since ettringite expands to eight times the volume<br />
of the initial constituents. [11]. The rock salts used in<br />
Germany have a maximum sulfate content of approx.<br />
0.5 M.-%. This relatively low amount of sulfates does<br />
not influence the behavior of the concrete [12, 13].<br />
The damage mechanisms depend both on the type<br />
and the concentration of a solution as well as on the<br />
temperature. The most important protective measure<br />
against chemical attacks on concrete is a creation of a<br />
concrete structure that is as dense as possible. Here, in<br />
particular the use of cements containing several main<br />
constituents have a positive effect, as this reduces<br />
the natural content of portlandite and aluminates in<br />
concrete. In addition, the introduction of artificial air<br />
pores has a positive effect due to capillary breaking effect<br />
and by making available an additional expansion<br />
space [11, 14]. Curing has also a significant effect, as<br />
the attack begins on the surface of the concrete.<br />
Significance for the practice<br />
Most of the known investigations are limited to the<br />
use of concretes whose composition does not comply<br />
to the standards or to the use of very highly concentrated<br />
solutions. In order to examine the effect of vari-<br />
zu Friedelschem Salz, welches die Dauerhaftigkeit nicht<br />
weiter beeinflusst [2]. Deutlich kritischer zu bewerten ist<br />
die Bildung von Ettringit im Festbeton, der aus der Reaktion<br />
von Aluminaten mit Sulfaten entsteht. Während diese<br />
Reaktion im Frischbeton erwünscht ist, kann es im<br />
Festbeton zu einem treibenden Angriff kommen, da Ettringit<br />
das achtfache Volumen der Ausgangsstoffe einnimmt<br />
[11]. Die in Deutschland eingesetzten Steinsalze besitzen einen<br />
maximalen Sulfatgehalt von ca. 0,5 M.-%. Diese relativ<br />
geringe Menge an Sulfaten hat auf das Verhaltens des Betons<br />
keinen Einfluss [12, 13].<br />
Die Schädigungsmechanismen sind sowohl von der<br />
Art und Konzentration der anliegenden Lösung als auch<br />
von der Temperatur abhängig. Die wichtigste Schutzmaßnahme<br />
gegen chemische Angriffe auf Beton besteht in der<br />
Schaffung eines möglichst dichten Betongefüges. Hierbei<br />
wirkt sich insbesondere die Verwendung von Zementen<br />
mit mehreren Hauptbestandteilen positiv aus, da der natürliche<br />
Gehalt an reaktiven Portlandit und Aluminaten<br />
im Beton verringert wird. Zudem besitzt die Einführung<br />
künstlicher Luftporen durch ihre kapillarbrechende Wirkung<br />
und die Bereitstellung von zusätzlichem Expansionsraum<br />
einen positiven Effekt [11, 14]. Auch die Nachbehandlung<br />
besitzt einen signifikanten Einfluss, da der<br />
Angriff an der Betonoberfläche beginnt.<br />
Bedeutung für die Praxis<br />
Die meisten bekannten Untersuchungen beschränken sich<br />
auf die Verwendung nicht normkonform zusammenge-<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />
2<br />
Average totalized<br />
mass loss of concrete<br />
conforming to<br />
XF4 (320 kg/m³<br />
CEM I 32,5 R; w/c =<br />
0.50; 4.6 Vol.-% air<br />
voids in the fresh concrete,<br />
grading curve<br />
AB 16) as well as XRD<br />
analysis following<br />
cyclic freeze-thaw<br />
loading in three different<br />
solutions<br />
Mittlere aufsummierte<br />
Abwitterung von<br />
XF4-konformem Beton<br />
(320 kg/m³ CEM I 32,5 R;<br />
w/z=0,50; 4,6 Vol.-%<br />
Luftporen im Frischbeton,<br />
Sieblinie AB 16)<br />
sowie XRD-Analyse<br />
nach zyklischer Frost-<br />
Tau-Beanspruchung<br />
in drei verschiedenen<br />
Lösungen<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 39
PANEL 2 → Proceedings<br />
Tab. 1<br />
Composition of the<br />
solutions<br />
Lösungszusammensetzungen<br />
Name<br />
Bezeichnung<br />
Composition<br />
Zusammensetzung<br />
3% NaCl 3.0 M.-% sodium chloride, moiety: demineralized water<br />
3.0 M.-% Natriumchlorid, Rest: demineralisiertes Wasser<br />
20% CaCl 2<br />
17,5% MgCl 2<br />
20.0 M.-% calcium chloride, moiety: demineralized water<br />
20.0 M.-% Calciumchlorid, Rest: demineralisiertes Wasser<br />
17.5 M.-% magnesium chloride, moiety: demineralized water<br />
17.5 M.-% Magnesiumchlorid, Rest: demineralisiertes Wasser<br />
ous de-icing agents with regard to the durability of the<br />
concrete under practice-oriented conditions, concrete<br />
specimens were manufactured at the Center for Building<br />
Materials and Materials Testing (cbm) at TU Munich<br />
that met the minimum requirements of Exposure<br />
Class XF4. At the age of 28 days, the concrete specimens<br />
dried for two weeks in a climate of 23° C/50 %.<br />
Subsequently, over a period of 8 weeks, three different<br />
solutions were applied to one side of the specimens<br />
(Table 1). Next, the specimens were subjected to two<br />
freeze-thaw cycles of +20 to 20° C. This cycle was repeated<br />
three times before a freeze-thaw-cycle loading<br />
in accordance with the CDF method [15] was carried<br />
out with the respective solutions. In own preliminary<br />
tests as well as in literature it could be shown that<br />
these solution concentrations are expected to cause the<br />
most severe damage to concretes [13, 16]. In the case<br />
of the magnesium and calcium chloride solution they<br />
correspond, moreover, to the recommended concentration<br />
amounts [1]. In the course of the investigation, the<br />
loss of mass, the longitudinal change, the ultrasound<br />
runtime, and the absorption and discharge of the solution<br />
were determined. In addition, the phase composition<br />
of the edge zone of the concrete was determined<br />
by X-ray diffraction.<br />
The differences in damage behavior were negligible<br />
despite the severe loading. The mean totalized mass<br />
losses as well as the longitudinal changes were slight.<br />
In general, however, a tendency was recognized to<br />
the effect that CaCl2 results in more pronounced mass<br />
losses than MgCl2, the freezing-point-reducing effect<br />
being equal (Fig. 2a). This could be attributed to the<br />
faster diffusion of CaCl2 at low temperatures [5]. The<br />
lowest mass loss could be observed on the specimens<br />
to which a NaCl solution had been applied. Here, however,<br />
consideration must be given to the fact that the<br />
freezing-point-reducing effect of both CaCl2 and MgCl2<br />
is markedly higher than that of NaCl [1]. Friedel’s salt<br />
was found to be present in all concrete specimens. Ettringite<br />
was not detectable in any of the specimens.<br />
The most pronounced leaching of portlandite occurred<br />
in the concrete specimens that were exposed to the<br />
NaCl solutions. CaCl2 resulted in the least amount of<br />
leaching (Fig. 2d). Further damaging phases were not<br />
found to be present. The results show that for preventive<br />
liquid application of up to 17.5 M.-% MgCl2, 20<br />
M.-% CaCl2 and 3 M.-% NaCl, only an extremely low<br />
attack of concrete made in conformity with the standards<br />
is to be expected.<br />
Freezing-point-reducing effect<br />
Gefrierpunkterniedrigende Wirkung<br />
ca. -2° C<br />
ca. -21° C<br />
ca. -21° C<br />
setzter Betone oder auf den Einsatz sehr hoch konzentrierter<br />
Lösungen. Um den Einfluss verschiedener Taumittel<br />
auf die Dauerhaftigkeit von Beton unter praxisnahen<br />
Bedingungen zu untersuchen, wurden am cbm der TU<br />
München Betonprobekörper, die die Mindestanforderungen<br />
der Expositionsklasse XF4 erfüllten, hergestellt.<br />
Die Betone trockneten im Alter von 28 Tagen für zwei<br />
Wochen im Klima bei 23° C/50 % und wurden anschließend<br />
über einen Zeitraum von acht Wochen einseitig mit<br />
drei verschiedenen Lösungen beaufschlagt (Tab. 1). Anschließend<br />
wurden die Betonprobekörper zwei Frost-Tau-<br />
Wechseln von +20 bis -20° C unterzogen. Dieser Zyklus<br />
wurde dreimal wiederholt, ehe eine Frost-Tau-Wechsel-<br />
Beanspruchung gemäß dem CDF-Verfahren [15] mit den<br />
jeweiligen Lösungen erfolgte. In eigenen Voruntersuchungen<br />
als auch in der Literatur konnte gezeigt werden,<br />
dass diese Lösungskonzentrationen die größten Schäden<br />
an Betonen erwarten lassen [13, 16]. Zudem entsprechen<br />
sie im Fall der Magnesium- und Calciumchloridlösung<br />
den empfohlenen Konzentrationsmengen [1]. Während<br />
der Untersuchungen wurden die Abwitterung, die Längenänderung,<br />
die Ultraschalllaufzeit sowie die Lösungsaufnahme<br />
und -abgabe bestimmt. Darüber hinaus wurde<br />
die Phasenzusammensetzung der Betonrandzone mittels<br />
Röntgendiffraktometrie ermittelt.<br />
Trotz der starken Belastung waren die Unterschiede im<br />
Schädigungsverhalten vernachlässigbar. Die mittleren<br />
aufsummierten Abwitterungen als auch die Längenänderungen<br />
waren gering. Tendenziell ist jedoch zu erkennen,<br />
dass CaCl2 bei gleicher gefrierpunkterniedrigenden Wirkung<br />
stärkere Abwitterungen verursacht als MgCl2<br />
(Abb. 2a). Dies könnte auf die schnellere Diffusion von<br />
CaCl2 bei niedrigeren Temperaturen zurückzuführen sein<br />
[5]. Die geringsten Abwitterungen konnten bei der Beaufschlagung<br />
mit NaCl-Lösung beobachtet werden. Hierbei<br />
muss aber auch berücksichtigt werden, dass CaCl2 und<br />
MgCl2 eine deutlich höhere gefrierpunkterniedrigende<br />
Wirkung besitzen als NaCl [1]. In allen Betonprobekörpern<br />
wurde Friedelsches Salz gefunden. Ettringit war in<br />
keiner der Proben nachweisbar. Die stärkste Auslaugung<br />
von Portlandit zeigten die Betonproben, die NaCl-Lösungen<br />
ausgesetzt waren. CaCl2 führte zur geringsten Auslaugung<br />
(Abb. 2d). Weitere schädigende Phasen konnten<br />
nicht gefunden werden. Die Ergebnisse belegen, dass bei<br />
vorbeugender Flüssigstreuung mit bis zu 17,5 M.-%<br />
MgCl2, 20 M.-% CaCl2 und 3 M.-% NaCl lediglich ein extrem<br />
geringer Angriff auf normkonform zusammengesetzten<br />
Beton zu erwarten ist.<br />
40 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] FGSV: Merkblatt für den Winterdienst auf Straßen,<br />
Ausgabe 2010<br />
[2] Richartz W.: Die Bindung von Chlorid bei der Zemen-<br />
terhärtung; Zement-Kalk-Gips 22, H. 10. S. 447-456,<br />
1969<br />
[3] Frey R., Funk D.: Auswirkungen von Streusalzchlo-<br />
riden auf die Druckfestigkeitsentwicklung von Beto-<br />
nen; TIZ-Fachberichte Vol. 109, Nr. 9, 1985<br />
[4] Sutter L., K., Julio-Betancourt J., Hooton D., Van Dam<br />
T., Smith K.: The deleterious Chemical Effects of<br />
Concentrated Deicing Solutions on Portland Cement<br />
Concrete; Report-No.: SD2002-01, Michigan Tech<br />
Transportation Institute, 2008<br />
[5] Peterson O.: Chemical attack of strong chloride solu-<br />
tions on concrete; Rapport TVBM-3020, Lund, 1984<br />
[6] Knöfel D.: Zur chemischen und Frost-Tausalz-Ein-<br />
wirkung von NaCl und CaCl 2 -Lösungen sowie deren<br />
Gemenge auf Beton; 1. Int. Kolloquium Werkstoff-<br />
wissenschaften und Bausanierung, Esslingen, Seite<br />
81-86, 1983<br />
[7] Luping T., Nilsson L.-O.: Chloride binding capacitiy<br />
and binding isotherms of OPC Pastes and mortarts.<br />
Cement and Concrete Research, 23, 1993<br />
[8] Gunkel P.: Die Bindung des Chlorids im Zementstein<br />
und die Zusammensetzung chlorhaltiger Porenlö-<br />
sungen; Dissertation an der Universität Dortmund,<br />
1992<br />
[9] Wowra O.: Experimentelle Untersuchungen der<br />
Chloridsorption an flaschenhydratisiertem Zement-<br />
stein und ausgewählten Klinkerphasen in wässriger<br />
Lösung; Dissertation an der GH Essen, 1997<br />
[10] Dahme U.: Chlorid in karbonatisierendem Beton:<br />
Speicher- und Transportmechanismen; Dissertation<br />
an der GH Essen, 2006<br />
[11] Grübl P., Weigler K., Karl S.: Beton: Arten, Herstel-<br />
lung und Eigenschaften; 2. Auflage, Ernst & Sohn<br />
Verlag, Berlin, 2001<br />
[12] Milachowski, C.; Skarabis, J.; Gehlen, C. ;Götzfried,<br />
F.: Einfluss des Sulfatgehalts von Tausalzen auf den<br />
Frost-Tausalz-Widerstand von Betonen im Bereich<br />
der Bundesfernstraßen; Straße und Autobahn,<br />
S. 811-815, 11/2010<br />
[13] Milachowski C., Götzfried F., Skarabis J., Gehlen G.;<br />
Einfluss verschiedener Auftausalze auf die Dauer-<br />
haftigkeit von Straßenbeton der Bundesfernstraßen;<br />
Kali und Steinsalz, Heft 3, 2010<br />
[14] Ludwig H.-S.: Zur Rolle von Phasenumwandlungen<br />
bei der Frost- und Frost-Tausalzbelastung von<br />
Beton; Dissertation an der Bauhaus-Universität<br />
Weimar, 1996<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />
[15] BAW-Merkblatt: „Frostprüfung von Beton“; Karlsru-<br />
he-Hamburg-Ilmenau, Dezember 2004<br />
[16] Verbeck G.J., Klieger P.: Studies of “salt” scaling of<br />
concrete; Highw. Res. Board Bull. 150 (1957) 1–17.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 41<br />
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PANEL 2 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Jürgen Krell<br />
krell-consult, Hilden<br />
info@krell-consult.de<br />
Nach jeweils elf Jahren<br />
in der Zementindustrie<br />
(VDZ) und der Betonindustrie<br />
(Readymix, heute<br />
CEMEX) nunmehr seit<br />
mehr als acht Jahren<br />
eigenes Ingenieurbüro,<br />
gleichzeitig weiterhin in<br />
nationalen und inter-<br />
nationalen Gremien<br />
tätig; ö. b. u. v. Sachverständiger<br />
Marked signs of surface<br />
weathering<br />
Deutliche Oberflächenabwitterungen<br />
1<br />
The prospectus statement “frostproof”<br />
Can a private customer also expect resistance to frost attack to XF4?<br />
Prospektaussage „frostsicher“<br />
Darf damit der Privatkunde auch XF4 erwarten?<br />
A private person looks at different sample slabs in the<br />
exhibition area of a block manufacturer on a Sunday.<br />
He is looking for a type of slab based on color and<br />
shape. He copies the designation from the sign and<br />
commissions a contractor for garden and landscape<br />
construction to get these slabs and edge blocks and<br />
install them as garden path, patio and garage entrance.<br />
(Special case: the client buys the slabs and delivers<br />
them to the contractor.) The slabs are laid in accordance<br />
with established practice and are accepted free<br />
from defects.<br />
After the first winter, marked signs of surface<br />
weathering (Fig. 1) were visible in all areas that were<br />
exposed to salt and which, as an expert determined,<br />
are clearly caused by the exposure to frost/de-icing<br />
salt. An examination of the documentation that accompanied<br />
the blocks showed that these blocks are<br />
designated as “frostproof.” The footnote on the designation<br />
on the next page says “frostproof – Class 2 (B)<br />
in accordance with DIN EN 1339.“ The expert explained<br />
that in respect of frost/de-icing salt resistance, Class<br />
3 (D) should have been correctly chosen. The damage<br />
pattern matches in every respect that of a de-icing salt<br />
attack of Class 2 (B), because these blocks are not resistant<br />
to the action of frost/de-icing salt.<br />
The paved areas in the garden and on the patio<br />
as well as a number of areas on the garage driveway,<br />
which had not come into contact with de-icing salt due<br />
to the planters et up in that area, show that the blocks<br />
are reliably frostproof when not exposed to salt. For<br />
the intended use, the wrong block was chosen.<br />
The garden and landscape contractor draws attention<br />
to the contract which states “Procurement and installation<br />
of the block type specified.” That, he points<br />
out, he has done without defects.<br />
The client objects that the garden and landscape<br />
contractor, being a specialist firm, should have advised<br />
Ein Privatmann sieht sich am Sonntag im Schaugarten<br />
eines Pflasterherstellers verschiedene Musterplatten an<br />
und sucht eine Plattenart nach Farbe und Form aus. Er<br />
schreibt die Bezeichnung vom Schild ab und beauftragt<br />
einen GALA-Bauer, ihm diese Platten und Randsteine zu<br />
beschaffen und als Gartenweg, Terrasse und Garageneinfahrt<br />
zu legen. (Sonderfall: Der Bauherr übernimmt die<br />
Beschaffung und stellt die Platten dem GALA-Bauer bei.)<br />
Die Steine werden sachgerecht verlegt und es erfolgt eine<br />
mangelfreie Abnahme.<br />
Nach dem ersten Winter zeigen sich an allen Bereichen<br />
mit Salzbeanspruchung deutliche Oberflächenabwitterungen<br />
(Abb. 1), die – wie ein Sachverständiger feststellt<br />
– eindeutig auf den Frost-/Tausalzangriff<br />
zurückzuführen sind. Beim Studium der beigebrachten<br />
Unterlagen zu den Steinen zeigt sich, dass diese als „frostsicher“<br />
bezeichnet sind. An der Bezeichnung frostsicher<br />
ist eine Fußnote, deren Auflösung eine Seite später erfolgt<br />
und heißt: „frostsicher – Klasse 2 (B) nach DIN EN 1339“.<br />
Der Sachverständige führt aus, dass bei Frost-/Tausalzbeanspruchung<br />
richtigerweise die Klasse 3 (D) hätte ausgewählt<br />
werden müssen. Das Schadensbild passt vollumfänglich<br />
zu einem Taumittelangriff bei Klasse 2 (B), da<br />
diese Steine nicht Frost-/Tausalzbeständig sind.<br />
Die völlig schadfreien Bereiche im Garten und auf der<br />
Terrasse sowie an einigen Bereichen der Garageneinfahrt,<br />
die wegen dort stehender Blumenkübel nicht mit Salz in<br />
Berührung kommen, zeigen, dass die Steine ohne Salz sicher<br />
beständig sind. Für die vorliegende Beanspruchung<br />
ist ein falscher Stein ausgewählt worden.<br />
Der GALA-Bauer verweist auf seinen Vertrag, in dem<br />
es heißt „Beschaffung und Verlegung des vorgegeben<br />
Steintyps“. Das habe er fehlerfrei gemacht.<br />
Der Bauherr wendet ein, der GALA-Bauer als Fachfirma<br />
hätte ihn beraten müssen. Der GALA-Bauer erwidert,<br />
eine Hinweis- und Beratungspflicht greife nicht, denn bei<br />
der salzfreien Anwendung ist kein Schaden zu erwarten.<br />
42 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
him. The contractor’s response that, drawing attention<br />
to his obligation to instruct and advise in this case<br />
does not apply since no damage can be expected to occur<br />
without de-icing salt. In addition, the delivery note<br />
that accompanied the blocks provided no information<br />
on the resistance to weather, merely the block type<br />
and the quantities were listed on the delivery note.<br />
Furthermore he could assume that the client had<br />
already informed himself when he selected the blocks.<br />
Now both parties agree that the designation of<br />
the manufacturer “frostproof” was incorrect. The client,<br />
told that the attack of salt and frost is much more<br />
damaging to concrete than frost alone, says that this<br />
was not known to him.<br />
Technically clear:<br />
The attack of frost/salt in the presence of high water<br />
saturation is the strongest attack, which the block used<br />
was not suitable to resist.<br />
Here, in other words, blocks designated weather resistance<br />
“D” and/or Class “3” should have been ordered<br />
and installed.<br />
The designation of the blocks used in the prospectus<br />
as “frostproof” with the footnote Class 2 (B) according<br />
to DIN EN 1339 tells the expert that here no<br />
salt may be used.<br />
Mitglied im Tudalit<br />
Markenverband<br />
Zudem sei auf den Lieferscheinen der Steine keine Angabe<br />
zur Witterungsbeständigkeit angegeben, es war nur der<br />
Steintyp und die Menge auf dem Lieferschein erkennbar.<br />
Ferner konnte er davon ausgehen, dass sich der Bauherr<br />
bei der Auswahl der Steine bereits kundig gemacht<br />
habe.<br />
Nun sind sich beide einig, dass die Herstellerangabe<br />
„frostbeständig“ unzutreffend sei. Auf den Hinweis, dass<br />
der Betonangriff durch Salz und Frost deutlich schärfer<br />
sei als durch Frost alleine, wendet der Bauherr ein, dass<br />
dies ihm nicht bekannt sei.<br />
Technisch klar:<br />
Die Beanspruchung Frost/Salz bei hoher Wassersättigung<br />
ist die schärfste Beanspruchung. Der verwendete Stein ist<br />
nicht geeignet dieser zu widerstehen.<br />
Hier hätten also Steine mit der Bezeichnung Witterungswidertand<br />
„D“ und/oder Klasse „3“ bestellt und eingebaut<br />
werden müssen.<br />
Die Bezeichnung der verwendeten Steine im Prospekt<br />
als „frostsicher“ mit der Fußnote Klasse 2 (B) nach DIN EN<br />
1339 sagt für den Fachmann (Sachkundigen) aus, dass<br />
hier kein Salz verwendet werden darf.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />
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Die textile 3D-Betonbewehrung<br />
The textile 3D-Reinforcement
PANEL 2 → Proceedings<br />
Legal assessment<br />
Prospectus statement “frostproof” – Can a private customer also expect XF4 ?<br />
Rechtliche Beurteilung<br />
Prospektaussage „frostsicher“ - Darf damit der Privatkunde auch XF4 erwarten?<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr. jur.<br />
Gerd Motzke<br />
Mering<br />
gerd.motzke@<br />
t-online.de<br />
1961-1965 Studium<br />
der Rechtswissenschaften<br />
in München,<br />
Berlin und Würzburg;<br />
Richter, Staatsanwalt,<br />
Regierungsdirektor<br />
im Hochschuldienst,<br />
Staatsanwalt als Gruppenleiter,<br />
Richter am<br />
OLG; 1997-2006 Vorsitzender<br />
Richter am OLG<br />
München, Bausenat<br />
in Augsburg; seit 1990<br />
Honorarprofessor<br />
The landscaping contractor owes delivery<br />
free of defects<br />
The client had commissioned a garden and landscape<br />
contractor to pave a garden path, a patio and a garage<br />
driveway with the slabs and edge blocks chosen by<br />
the client. The client had provided the contractor with<br />
the designation of these slabs and edge blocks and the<br />
contractor obtained these slabs and installed them correctly.<br />
The slabs were accordingly specified.<br />
After the first winter, the slabs in front of the garage<br />
showed signs of surface weathering; the slabs on<br />
garden path and patio were in perfect condition. The<br />
cause of the damage was the use of de-icing salt, since<br />
the slabs are not resistant to its action.<br />
However, the liability for defects could fail to take<br />
hold because the use of these slabs was specified without<br />
alternative.<br />
According to the regulations of the contract for<br />
works and services a successful performance<br />
of the works is owed<br />
The performance was not successful; the failure must<br />
be attributed to the fact that the slabs specified and<br />
installed were, although frostproof, not resistant to deicing<br />
salt. Even if the condition of the slabs is due to<br />
a utilization of the client that was not considered, the<br />
defectiveness of the works remains. A garden and landscape<br />
contractor owes delivery of functioning works,<br />
fit for the intended purpose. This includes that the use<br />
of de-icing salt in front of a garage must be expected.<br />
The works owed pursuant to § 633 sect. 1 sentence 2,<br />
No. of the German Civil Code stipulates that the quality<br />
of the works must in every case correspond to what is<br />
usual for works of similar kind and that the client can<br />
expect from the type of works and is therefore suitable<br />
for typical use. In areas of garage driveways, the<br />
contractor of the works must expect the use of de-icing<br />
salt. Accordingly, the works must be performed to be<br />
resistant to the action of frost and de-icing salt.<br />
The fact that the surface weathering was caused by<br />
the client himself through the use of de-icing salt and<br />
that his choice of materials was the cause of the failure<br />
does not exclude the contractor’s liability for defects.<br />
The liability of the contractor, according to the contract<br />
for works and services, which are derived from the<br />
regulations of the German Civil Code beginning with §§<br />
631 ff. BGB, is best and most clearly expressed in § 13<br />
sect. 3 VOB/B (VOB = Contract Procedure for Building<br />
Der GALA-Unternehmer schuldet ein<br />
mangelfreies Werk<br />
Der Auftraggeber hat einen GALA-Unternehmer damit<br />
beauftragt einen Gartenweg, eine Terrasse und eine Garageneinfahrt<br />
mit vom Aufraggeber ausgesuchten Platten<br />
und Randsteinen zu belegen. Der Auftraggeber hat diese<br />
Platten und Randsteine der Bezeichnung nach benannt,<br />
und der GALA-Unternehmer hat diese Platten besorgt und<br />
fachtechnisch richtig verlegt. Die Platten waren damit<br />
vorgegeben.<br />
Nach dem ersten Winter weisen die Platten vor der<br />
Garage Oberflächenabwitterungen auf; die Gartenweg-<br />
und Terrassenbereiche sind einwandfrei. Ursächlich ist<br />
der Einsatz von Tausalz, hierauf sind die Platten nicht eingestellt.<br />
Die Sachmängelhaftung könnte daran scheitern, dass<br />
die Verwendung dieser Platten alternativlos vorgegeben<br />
war.<br />
Nach Werkvertragsregeln wird ein Erfolg<br />
geschuldet<br />
Der Erfolg wird verfehlt; der Misserfolg ist darauf zurückzuführen,<br />
dass die vorgegebenen und verlegten Platten<br />
zwar frostsicher, aber nicht tausalzwiderstandsfähig sind.<br />
Auch wenn der Zustand auf eine die Plattenqualität nicht<br />
berücksichtigende Nutzung durch den Auftraggeber zurückgeht,<br />
bleibt es bei der Mangelhaftigkeit der Werkleistung.<br />
Ein GALA-Unternehmer, der vor einer Garage Platten<br />
verlegt, schuldet ein zweckgerechtes, funktionierendes<br />
Werk. Dazu gehört, dass im Winter vor einer Garage mit<br />
Tausalzeinsatz zu rechnen ist. Das geschuldete Werk hat<br />
nach § 633 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 BGB auf jeden Fall die Beschaffenheiten<br />
aufzuweisen, die bei Werken der gleichen<br />
Art üblich sind, die der Besteller nach der Art des Werkes<br />
auch erwarten kann und das sich deshalb für die gewöhnliche<br />
Verwendung eignet. In Bereichen von Garageneinfahren<br />
muss der Werkunternehmer mit dem Einsatz von<br />
Tausalz rechnen. Deshalb muss das Werk auf den Lastfall<br />
Frost-/Tausalzbelastung ausgerichtet sein.<br />
Der Umstand, dass die Oberflächenverwitterungen<br />
durch den Bauherrn selbst wegen der Verwendung von<br />
Tausalz verursacht worden sind und außerdem dessen<br />
Stoffentscheidung ursächlich für den Misserfolg ist,<br />
schließt die Sachmängelhaftung eines Unternehmers nicht<br />
aus. Die werkvertragliche Erfolgshaftung des Unternehmers,<br />
die sich aus den Regeln des Bürgerlichen Gesetzbuches<br />
ab §§ 631 ff. BGB ergeben, findet ihren besten und<br />
zugleich deutlichsten Ausdruck in § 13 Abs. 3 VOB/B. Di-<br />
44 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Works, the standard German building contract terms).<br />
This regulation stipulates: “When a defect is attributed<br />
to the performance specifications or the instructions of<br />
the client for the materials or components delivered or<br />
specified or the nature of the previous performance of<br />
another contractors, the contractor is liable, unless the<br />
contractor makes the notification pursuant to § 4 sect.<br />
3 VOB/B.”<br />
The garden and landscape contractor was obligated<br />
to check the fitness of the slabs specified by the client<br />
for the intended use. Everything that can negatively<br />
influence a successful performance must be considered<br />
and checked by the contractor. The German Federal<br />
Court of Justice (BGH ) (judgment of 08 November<br />
2007 – VII ZR 183/05) formulates this as follows:<br />
“The scope of the obligation to check and the duty to<br />
communicate and its limits result from the principle<br />
of reasonableness as presented by the circumstances<br />
of an individual case. What based on this is required<br />
is primarily determined by the expert knowledge<br />
that the contractor can be expected to have and by all<br />
circumstances that must be recognized as significant<br />
after reasonably careful examination.” This includes<br />
the checking and, possibly, inquiry as to whether, for<br />
example, the materials and components are suitable<br />
for delivering the specified performance and has no<br />
characteristics that could call into question a successful<br />
performance of his works.<br />
In this regard, the garden and landscapae contractor<br />
has failed. The contractor cannot limit himself to<br />
the information stated on the delivery note. Instead, he<br />
must, if need be, contact the manufacturer and inquire<br />
about the qualities of the specified slabs. In the age of<br />
information, the Internet is also a suitable information<br />
portal. Accordingly, the liability of the garden and<br />
landscape contractor is founded.<br />
ese Bestimmung lautet: „Ist ein Mangel zurückzuführen<br />
auf die Leistungsbeschreibung oder auf Anordnungen des<br />
Auftraggebers, auf die von diesem gelieferten oder vorgeschriebenen<br />
Stoffe oder Bauteile oder auf die Beschaffenheit<br />
der Vorleistung eines anderen Unternehmers, haftet<br />
der Auftragnehmer, es sei denn, er hat die ihm nach § 4<br />
Abs. 3 VOB/B obliegende Mitteilung gemacht.“<br />
Der GALA-Unternehmer hatte die Aufgabe, die Tauglichkeit<br />
der ihm durch den Bauherrn vorgegebenen Platten<br />
zu prüfen. Alles, was den Erfolg eines Unternehmers<br />
negativ beeinflussen kann, hat ein Unternehmer zu bedenken<br />
und zu prüfen. Der BGH (U.v. 08.11.2007 – VII ZR<br />
183/05) formuliert diesbezüglich wie folgt: „Der Rahmen<br />
der Prüfungs- und Hinweispflicht und ihre Grenzen ergeben<br />
sich aus dem Grundsatz der Zumutbarkeit, wie sie sich<br />
nach den besonderen Umständen des Einzelfalles darstellt.<br />
Was hiernach zu fordern ist, bestimmt sich in erster<br />
Linie durch das vom Unternehmer zu erwartende Fachwissen<br />
und durch alle Umstände, die für den Unternehmer<br />
bei hinreichend sorgfältiger Prüfung als bedeutsam erkennbar<br />
sind.“ Das schließt die Prüfung und gegebenenfalls<br />
die Erkundigung ein, ob z. B. Stoffe und Bauteile eine<br />
geeignete Grundlage für das zu erstellende Werk bieten<br />
und keine Eigenschaften besitzen, die den Erfolg seiner<br />
Arbeit infrage stellen können.<br />
Hierin hat der GALA-Unternehmer versagt. Der Unternehmer<br />
darf sich nicht auf Informationen auf dem Lieferschein<br />
beschränken, sondern hat sich notfalls bei dem<br />
Hersteller hinsichtlich der Qualitäten der vorgegebenen<br />
Platten zu erkundigen. Im Informationszeitalter ist auch<br />
das Internet ein taugliches Informationsportal. Damit ist<br />
die Haftung des GALA-Unternehmers begründet.<br />
THERMOMASS® ist das Konstruktionssystem für f kerngedämmte<br />
Sandwichplatten und Doppelwände mit nachträglicher<br />
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Vorsatzschicht und für Sandwichwände und Doppelwände mit<br />
einer aufstehenden Vorsatzschicht eingesetzt esetzt werden. DIBt-<br />
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Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />
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PANEL 3 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Dipl.-Ing. Eberhard<br />
Bauer<br />
Fachvereinigung<br />
Deutscher Betonfertigteilbau,<br />
Bonn<br />
bauer@elo-beton.de<br />
Geb. 1944; Geschäftsführer<br />
der Firmen<br />
Elementbau Osthessen,<br />
ELO KG sowie ELO Anlagen,<br />
Besitzgesellschaft<br />
der Beton Fertigteilbau<br />
Erfurt, BFE; Vorsitzender<br />
der Fachvereinigung<br />
Deutscher Betonfertigteilbau<br />
(FDB);<br />
ehemaliger Präsident<br />
des Bundesverband<br />
Betonbauteile Deutschland,<br />
Bonn; ehemaliges<br />
Vorstandsmitglied<br />
des Bundesverband<br />
Baustoffe – Steine und<br />
Erden, Berlin<br />
Day 1: Tuesday, 7 th February 2012<br />
Tag 1: Dienstag, 7. Februar 2012<br />
Structural precast construction I –<br />
Built examples, technical concepts<br />
Konstruktiver Fertigteilbau 1 –<br />
Gebaute Beispiele, technische Konzeptionen<br />
Title Titel Page Seite<br />
Building trees – Design of structures of freely formed three-dimensional architectural 48<br />
concrete components<br />
Bäume bauen – Gestaltung von Tragwerken aus frei geformten dreidimensionalen<br />
Sichtbetonfertigteilen<br />
Dipl. Ing. Arch. Thomas Drößler<br />
Refurbishment of existing structures with reinforced precast concrete parts - An example 50<br />
Bauen im Bestand mit Stahlbetonfertigteilen – Ein Praxisbeispiel<br />
Dr.-Ing. Matthias Molter<br />
Deformation of precast parts at the construction site - 53<br />
Obligation of the manufacturer to inform the user of proper storage?<br />
Verformung von Fertigteilen auf der Baustelle -<br />
Hinweispflicht des Herstellers zur sachgerechten Lagerung?<br />
Dr.-Ing. Jürgen Krell<br />
Legal assessment – Deformation of precast parts at the construction site Obligation 55<br />
of the manufacturer to inform the user of proper storage?<br />
Rechtliche Beurteilung - Verformung von Fertigteilen auf der Baustelle<br />
Hinweispflicht des Herstellers zur sachgerechten Lagerung?<br />
Prof. Dr. jur. Gerd Motzke<br />
Fire design in Germany − Supplementary regulations according to DIN 4102-4 57<br />
Brandschutzbemessung in Deutschland - Ergänzende Regeln nach DIN 4102-4<br />
Dipl.-Ing. Mathias Tillmann<br />
Ecobalance for structural precast parts – situation report - Information for the 60<br />
ecologica “column” in assessing the sustainability of buildings<br />
Ökobilanz für konstruktive Fertigteile - Sachstandsbericht - Informationen für die<br />
ökologische “Säule” bei der Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden<br />
Dipl.-Ing. Alice Becke<br />
Designing and planning precast façades under adherence to the current EnEV 62<br />
New findings, planning aids<br />
Entwerfen und Planen von Fassaden aus Fertigteilen unter Einhaltung der aktuellen EnEV -<br />
Neue Erkenntnisse, Planungshilfsmittel<br />
Dipl.-Ing. Georg Hellinger<br />
46 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Mixing Technology – made in Germany<br />
M i s c h e n<br />
M i x i n g<br />
B e s c h i c k e n<br />
C h a r g i n g<br />
A n l a g e n<br />
B a t c h i n g<br />
P l a n t s<br />
W i e g e n<br />
W e i g h i n g<br />
R e i n i g e n<br />
C l e a n i n g<br />
Spielend leicht in der Anwendung –<br />
überzeugend exakt im Ergebnis<br />
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PANEL 3 → Proceedings<br />
Building trees<br />
Design of structures of freely formed three-dimensional architectural concrete components<br />
Bäume bauen<br />
Gestaltung von Tragwerken aus frei geformten dreidimensionalen Sichtbetonfertigteilen<br />
AUTHOR<br />
Dipl. Ing. Arch.<br />
Thomas Drößler<br />
Benno Drössler<br />
Bauunternehmung<br />
Siegen<br />
Thomas.Droessler@<br />
droessler.de<br />
Geb. 1971; 1992-1999<br />
Studium an der RWTH<br />
Aachen sowie der<br />
University of Sheffield;<br />
Abschluss als Dipl.-Ing.<br />
Architekt (TH); 1999-<br />
2001 Ausschreibung<br />
und Projektleitung bei<br />
der Nesseler Grünzig<br />
Bau GmbH, Aachen;<br />
seit 2001 Vertrieb,<br />
Projektleitung und<br />
Kalkulation im Bereich<br />
Hochbau / Ingenieurbau<br />
und Fassaden bei der<br />
Benno Drössler GmbH &<br />
Co. Bauunternehmung<br />
KG, Siegen<br />
Staff restaurant Boehringer in Ingelheim<br />
Vision: Building trees<br />
The design of the architectural firm of BM+P from<br />
Düsseldorf for the new staff restaurant of the pharmaceutical<br />
company Boehringer in Ingelheim follows and<br />
picks up the vision, form and structure of the trees in<br />
the adjacent park in the loadbearing structure of the<br />
large dining hall of the planned restaurant.<br />
Six column trees with an overall height of approx.<br />
13.0 m extending over three storeys were to support a<br />
floor extending over approx. 1,200 m². The three-dimensional<br />
freely formed crown of the tree followed the<br />
flow of forces determined by the design and structural<br />
analysis and were exactly defined by CAD. A round<br />
glazed skylight of approx. 8 m diameter at roof level is<br />
placed above every tree column.<br />
Requirements<br />
The freely formed three-dimensional structure of the tree<br />
column consists of always four tree branches and the<br />
tree trunk, a conically tapering bipartite circular column<br />
extending over three stories. The design provides<br />
for tree branches with maximum-possible sharp edges<br />
as well as a smooth-formed fair-faced concrete surface<br />
of the precast parts on all sides. The contours of the tree<br />
branches are nowhere perpendicular or horizontal.<br />
Material: SCC Drössler easyflow ®<br />
The high requirements placed on the free geometry of<br />
exposed concrete quality on all sides as well as the<br />
complex arrangement of the reinforcement could only<br />
be realized with self-compacting concrete – the tried<br />
and tested Drössler easyflow®. The company of Benno<br />
Drössler GmbH & Co. Bauunternehmung KG was the<br />
first precast plant in Germany to obtained, already in<br />
2001, the first technical approval for the application of<br />
SCC Drössler easyflow.<br />
Forming the tree branches<br />
The formwork of solid alder wood, closed on all sides, was<br />
CNC milled according to the CAD data determined by the<br />
architects and structural engineers. The side parts with<br />
the deformations and the undercutting were so conceived<br />
that they could be disassembled for demolding, and the<br />
entire formwork coated with synthetic resin. The formwork<br />
had to be designed sufficiently robust in order to<br />
manufacture the required 24 branches in series (Fig. 1).<br />
Mitarbeiterrestaurant Boehringer in Ingelheim<br />
Vision: Bäume bauen<br />
Der Entwurf der Architekten BM+P aus Düsseldorf für das<br />
neue Mitarbeiterrestaurant des Pharmaunternehmens Boehringer<br />
in Ingelheim folgte der Vision, die Form und<br />
Struktur der Bäume des angrenzenden Parks in der Tragstruktur<br />
des großen Speisesaales des geplanten Restaurants<br />
weiterzuführen.<br />
Sechs Baumstützen mit einer Gesamthöhe von ca.<br />
13,0 m über zwei Geschosse sollten eine Decke von ca.<br />
1.200 m² tragen. Hierbei folgten die dreidimensional frei<br />
geformten Äste der Baumkronen dem durch Entwurf und<br />
Statik ermittelten Kräfteverlauf und wurden per CAD exakt<br />
definiert. Oberhalb jeder Baumstütze befindet sich in<br />
der Dachebene ein rundes Glasoberlicht mit einem Durchmesser<br />
von ca. 8,0 m.<br />
Anforderungen<br />
Das frei geformte dreidimensionale Tragwerk einer Baumstütze<br />
besteht aus jeweils vier Baumästen sowie dem<br />
Stamm, einer konisch zulaufenden zweigeteilten Rundstütze<br />
über zwei Etagen. Der Entwurf sieht eine größtmögliche<br />
Scharfkantigkeit der Äste sowie eine allseitig<br />
schalungsglatte Sichtbetonoptik der Betonfertigteile vor.<br />
Die Konturen der Baumäste sind an keiner Stelle lot- oder<br />
waagerecht.<br />
Material: SVB Drössler easyflow ®<br />
Die hohen Anforderungen an die freie Geometrie mit<br />
allseitiger Sichtbetonoptik sowie eine komplexe Bewehrungsführung<br />
ließen sich nur mit einem selbstverdichtenden<br />
Beton realisieren – dem bewährten Drössler<br />
easyflow®. Bereits 2001 erwirkte die Firma Benno<br />
Drössler GmbH & Co. Bauunternehmung KG als erstes<br />
Fertigteilwerk in Deutschland eine allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung für die Anwendung des SVB<br />
Drössler easyflow.<br />
Schalung der Baumäste<br />
Mit den am Computer ermittelten CAD-Daten der Architekten<br />
und Statiker wurde die allseitig geschlossene Holzschalung<br />
aus massiven Erleholzblöcken mittels CNC gefräst.<br />
Die Seitenteile mit Verwindungen und Hinterschnitt wurden<br />
zum Ausschalen demontierbar konzipiert und die gesamte<br />
Schalung mit einer Kunstharzlackierung versehen. Die Schalung<br />
musste so robust konstruiert werden, um die geforderten<br />
24 Baumäste in Serie herstellen zu können (Abb. 1).<br />
48 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
1<br />
View into the open special formwork for the<br />
tree branches<br />
Blick in die geöffnete Sonderschalung der Baumäste<br />
Concrete placement<br />
Following installation of the reinforcement, the embedded<br />
parts and the screwed connections for the nodal<br />
points, the formwork of approx. 6 m length for the<br />
branches of the tree was closed on all sides and placed<br />
upright on a tilting table. The concrete was cast by<br />
pumping from top to bottom through a circular filler<br />
connection (diameter approx. 10 cm) at approx. 100<br />
bar. Determining the correct pressure was of special<br />
significance to prevent the temperature of the filler<br />
connection from getting too high to prevent segregation<br />
during pumping on the one hand and, on the<br />
other hand, to ensure continuous pumping. The upper<br />
end of the upright formwork was provided with a vent<br />
through which the filling level could also be controlled.<br />
The conically tapering circular columns were likewise<br />
cast in upright position in a closed steel form. For this<br />
purpose, the concrete was placed from above through<br />
an embedded steel part from a drop height of approx.<br />
5 m. The steel part had been specifically designed for<br />
that purpose and subsequently serves to provide a<br />
structural connection for the tree branches.<br />
Result<br />
The optimal pressure was determined in a number of<br />
trial castings for the upright casting process. The tests<br />
moreover revealed that the synthetic resin coating<br />
would have to be reapplied after casting always two<br />
of the two tree branches to ensure adequate protection<br />
of the wooden form. Special measures were taken<br />
to protect the precast parts from getting damaged or<br />
polluted during storage, transport and erection, using<br />
falsework. By now, the tree columns have become a<br />
symbol with a high recognition value for the staff restaurant<br />
(Fig. 2).<br />
2<br />
Completed tree columns in the dining hall<br />
Fertige Baumstützen im Speisesaal<br />
Betonage<br />
Nach dem Einbringen der Bewehrung, der Einbauteile sowie<br />
der Schraubanschlüsse für die Knotenpunkte wurde<br />
die ca. 6,0 m lange Schalung der Baumäste allseitig geschlossen<br />
und auf einem Kipptisch aufgerichtet. Die Betonage<br />
erfolgte mit einer Betonpumpe von unten nach oben<br />
durch einen runden Einfüllstutzen (Durchmesser ca. 10 cm)<br />
mit etwa 100 bar. Es war besonders wichtig, den richtigen<br />
Druck zu ermitteln, damit einerseits die Temperaturen an<br />
dem Einfüllstutzen nicht zu hoch wurden und sich der<br />
Beton während des Pumpvorgangs nicht entmischte, und<br />
andererseits die Betonage nicht stockte. Am oberen Ende<br />
der aufgerichteten Schalung befand sich eine Entlüftungsöffnung,<br />
mit der ebenfalls der Füllstand in der Schalung<br />
kontrolliert werden konnte. Die konisch zulaufenden<br />
Rundstützen wurden in einer geschlossenen Stahlschalung<br />
ebenfalls stehend betoniert. Hierbei wurde der Beton<br />
von oben durch das speziell konstruierte Stahleinbauteil,<br />
das später die Baumäste konstruktiv anschließt, mit einer<br />
Fallhöhe von ca. 5,0 m eingefüllt.<br />
Ergebnis<br />
Durch einige Probebetonagen wurde der optimale Druck<br />
für die stehende Betonage ermittelt. Es zeigte sich außerdem,<br />
dass die Kunstharzlackierung nach jeweils zwei gefertigten<br />
Baumästen erneut aufgetragen werden musste,<br />
um den Schutz der Holzschalung zu gewährleisten. Bei<br />
der Lagerung, dem Transport sowie der Montage mittels<br />
Lehrgerüsten wurden die Fertigteile durch besondere<br />
Maßnahmen vor Beschädigung und Verunreinigung geschützt.<br />
Inzwischen sind die Baumstützen zu einem Symbol<br />
mit hohem Wiedererkennungswert für das Mitarbeiterrestaurant<br />
geworden (Abb. 2).<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 49
PANEL 3 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Matthias Molter<br />
Bremer AG, Paderborn<br />
m.molter@<br />
bremerbau.de<br />
Geb. 1966; 1987-1992<br />
Studium an der TU<br />
Darmstadt; 1992-1996<br />
Tätigkeit im Ingenieurbüro;<br />
1996-1998 wiss.<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Tragkonstruktionen<br />
(Prof. Wenzel) der<br />
Universität Karlsruhe;<br />
1998-2002 wiss.<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Massivbau (Prof.<br />
Hegger) der RWTH Aachen;<br />
2002 Promotion;<br />
seit 2002 Leiter des<br />
Technischen Büros der<br />
Bremer AG, Paderborn<br />
New reinforced-<br />
concrete superstructure<br />
above the<br />
existing wooden<br />
construction<br />
Neue Stahlbetonfertigteilkonstruktion<br />
mit<br />
bestehender überbauter<br />
Holz-<br />
konstruktion<br />
1<br />
Refurbishment of existing structures with<br />
reinforced precast concrete parts<br />
An example from practice<br />
Bauen im Bestand mit Stahlbetonfertigteilen<br />
Ein Praxisbeispiel<br />
Building with reinforced precast concrete parts is a<br />
time-tested, economical and durable construction<br />
method, in particular in the construction of new industrial<br />
buildings. That precast concrete parts can<br />
also be used to good advantage for converting existing<br />
buildings shows the example of the refurbishment<br />
of the production facilities of the kitchen manufacturer<br />
Nobilia in Verl near Gütersloh, Germany. Nobilia<br />
manufactures approx. 485,000 kitchens annually. This<br />
corresponds to a daily output of 2.200 kitchens. The<br />
conversion took place during the plant vacation shutdown<br />
period in the summer, the preparatory measures<br />
on Sundays and holidays in the spring.<br />
The task of the refurbishment of the halls comprised<br />
the erection of a superstructure above the halls<br />
covering a floor area of 33,000 m² in two construction<br />
sections. The halls consisted of a wooden construction<br />
that had dilapidated in the course of its service life. The<br />
idea to provide the existing halls with a new, higher<br />
reinforced-concrete construction with a clear height of<br />
7.90m and subsequent demolishment the old wooden<br />
construction from the inside, was implemented by the<br />
company Bremer AG (Fig. 1). In addition to the erection<br />
of the loadbearing construction (precast parts and<br />
in-situ concrete), the Bremer AG delivered and installed<br />
moreover the trapezoidal roof sheets and the<br />
wall claddings.<br />
The special erection situation that presented itself<br />
had to be considered already during the design of the<br />
new structure, because the structural members had to<br />
be lifted above the existing construction with widely<br />
New reinforced-concrete construction<br />
Neue Stahlbetonkonstruktion<br />
Existing wooden construction<br />
Bestehende Holzkonstruktion<br />
Das Bauen mit Stahlbetonfertigteilen ist vor allem beim<br />
Neubau von Industriegebäuden eine bewährte, wirtschaftliche<br />
und dauerhafte Bauweise. Dass sich Fertigteile auch<br />
beim Umbau eines bestehenden Gebäude sinnvoll einsetzen<br />
lassen, zeigt das Beispiel der Erneuerung der Produktionsstätten<br />
des Küchenherstellers Nobilia in Verl bei<br />
Gütersloh. Nobilia produziert jährlich ca. 485.000 Küchen.<br />
Dies entspricht einer Leistung von 2.200 Küchen pro Tag.<br />
Um die Produktion im geringst möglichen Maß zu stören,<br />
erfolgte der Umbau während der Werksferien im Sommer<br />
und die vorbereitenden Maßnahmen an Sonn- und Feiertagen<br />
im Frühjahr.<br />
Die Aufgabe der Hallenerneuerung bestand darin, in<br />
zwei Bauabschnitten 33.000 m² bestehende Hallenflächen<br />
zu überbauen. Die Hallen bestanden aus einer Holzkonstruktion,<br />
die im Laufe der Nutzungsdauer baufällig geworden<br />
waren. Die Idee mit einer neuen, höheren Stahlbetonfertigteilkonstruktion<br />
mit einer lichten Höhe von 7,90 m<br />
den Bestand zu überbauen und anschließend die alte<br />
Holzkonstruktion von innen abzubrechen, wurde durch<br />
die Bremer AG realisiert (Abb. 1). Dabei wurden neben der<br />
Errichtung der Tragkonstruktion (Fertigteile und Ortbeton)<br />
auch die Lieferung und Montage der Dachtrapezbleche<br />
und der Wandbekleidungen von der Bremer AG<br />
durchgeführt.<br />
Bereits beim Entwurf des Tragwerks musste die besondere<br />
Montagesituation beachtet werden, da Bauteile der<br />
neuen Konstruktion über den Bestand mit weit ausladenden<br />
Kranen gehoben werden mussten. D. h. die Gewichte der<br />
einzelnen Bauteile wie Stützen, Unterzüge und Binder<br />
mussten auf zuvor festgelegte Werte begrenzt werden.<br />
50 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
2<br />
Erection of the precast members for the 2 nd construction section using a 900-t crawler crane with a<br />
maximum cantilever length of 110 m<br />
Montage der Stahlbetonfertigteile des 2. Bauabschnitts mit einem 900 t Raupengittermastkran und<br />
einer maximalen Ausladung von 110 m<br />
cantilevering cranes, i.e. the weights of<br />
the individual members, such as columns,<br />
joists and girders had to be limited to predetermined<br />
values.<br />
The foundation of the new reinforcedconcrete<br />
construction was installed during<br />
brief production breaks on public holidays<br />
with in-situ concrete foundations that were<br />
arranged between the existing columns<br />
(Fig. 1). The installation of the foundation<br />
was followed by the erection of the new reinforced-concrete<br />
panels through the roof<br />
of the old hall. To achieve this, erection<br />
openings had been provided in advance,<br />
which were opened on the day of erection<br />
and again sealed once the columns were in<br />
place. Next, the reinforced-concrete girders<br />
and beams of the new roof construction<br />
were erected. Another great challenge was<br />
to install the supply lines (electricity, compressed<br />
air, heating, ventilation, water) for<br />
the production in such a way that the erection<br />
of the precast parts could take place<br />
without interference and, following completion,<br />
production continue smoothly.<br />
Because the erection of the precast<br />
parts, weighing up to a maximum of 16 t,<br />
could be effected only from the edges of<br />
the buildings, a crane technique had to be<br />
employed that could ensure free cantilevering<br />
over a length of up to 110m. For this,<br />
a 1,250-t Liebherr telescopic crawler crane<br />
equipped with a 500-t lattice boom crane<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />
Die Gründung der neuen Stahlbetonkonstruktion<br />
erfolgte in kurzen Produktionspausen<br />
an Feiertagen mittels Ortbetonfundamenten,<br />
die jeweils zwischen den vorhandenen<br />
Stützen angeordnet wurden (Abb. 1). Nach<br />
Fertigstellung der Fundamente erfolgte die<br />
Montage der neuen Stahlbetonstützen durch<br />
das Dach der alten Halle. Hierzu wurden an<br />
den entsprechenden Stellen zuvor Montageöffnungen<br />
angeordnet, die am Montagetag<br />
geöffnet und nach erfolgter Stützenmontage<br />
wieder abgedichtet wurden. Anschließend<br />
wurden die Stahlbetonbinder und -riegel der<br />
neuen Dachkonstruktion montiert. Eine weitere<br />
große Herausforderung bestand darin,<br />
alle Versorgungsleitungen (Elektro, Druckluft,<br />
Heizung, Lüftung, Wasser), die für den<br />
Produktionsbetrieb erforderlich sind, so zu<br />
verlegen, dass sowohl die Fertigteilmontage<br />
ungestört ablaufen konnte als auch der Produktionsbetrieb<br />
anschließend wieder nahtlos<br />
aufgenommen werden konnte.<br />
Da die Montage der maximal 16 t schweren<br />
Fertigteile lediglich von den Gebäuderändern<br />
aus geschehen konnte, war es erforderlich<br />
eine Krantechnik zu beschaffen, die in der<br />
Lage war, eine freie Ausladung von bis zu 110 m<br />
sicherzustellen. Hierzu kamen im ersten Bauabschnitt<br />
ein 1.250 t Liebherr Raupentelekran<br />
mit einem 500 t Gittermastkran und im 2.<br />
Bauabschnitt ein 900 t Terex Raupengittermastkran<br />
zum Einsatz. Zusätzlich wurden im<br />
2. Bauabschnitt zwei Gottwald 500 t Gitter-<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 51<br />
CAD - Software<br />
for precast<br />
concrete parts<br />
23. - 25.02.2012<br />
Concrete Show India 2012<br />
Mumbai / India<br />
Bandra Kurla Complex<br />
Highly automated 3D Design<br />
Software for AutoCAD<br />
Solid walls Double walls<br />
Insulating walls Sandwich walls<br />
NEW: Prefabricated facades<br />
Solid slabs Lattice girder slabs<br />
Hollow core slabs Double T slabs<br />
Straight stairs Winding stairs<br />
Columns Beams<br />
IDAT GmbH<br />
Pfnorstraße 10<br />
64293 Darmstadt | Germany<br />
Fon +49 6151 7903-0<br />
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ON<br />
AutoCAD<br />
02.03.2012<br />
Crown 2012 Solutions:<br />
BIM - 3D & Beyond<br />
Singapore<br />
Carlton Hotel Function Room<br />
20. - 22.03.2012<br />
ICCX Latin America 2012<br />
Florianopolis / Brasil<br />
CentroSul and Hotel Majestic
PANEL 3 → Proceedings<br />
3<br />
Interior view of<br />
the completed new<br />
production hall<br />
Innenaufnahme der<br />
fertig gestellten neuen<br />
Produktionshalle<br />
was used in the 1st construction section and a 900-t<br />
Terex crawler crane in the 2nd construction section. In<br />
addition, two Gottwald 500-t lattice boom cranes were<br />
used for carrying out the operations in areas nearer<br />
the edges [1]. These cranes are commonly used for the<br />
erection of wind power systems and Nobilia borrowed<br />
them specifically for the erection (Fig. 2).<br />
The delivery of the precast parts was precisely coordinated<br />
with the lifting procedures of the cranes so<br />
that the truck could be unloaded without longer waiting<br />
times and the parts directly erected. The erection<br />
work for the 1st construction section (13,000 m²) took<br />
nine days, the 2nd section (20,000 m²) was completed<br />
in only eleven days. This was followed by the installation<br />
of the covering for the new roof and the removal<br />
of the existing wooden construction from inside. The<br />
new hall areas created in this manner are bright and<br />
modern and meet all requirements of Nobilia’s production<br />
and offer its workers a pleasant work atmosphere<br />
(Fig. 3). In addition, Nobilia now has the assurance<br />
that it can use the production areas for many decades<br />
to come.<br />
REFERENCE / LITERATUR<br />
[1] Kran Magazin; 15. Jahrgang; S. 42-49; Ausgabe Juni/Juli 2011<br />
mastkrane für näher gelegene Randbereiche benötigt [1].<br />
Die Krane kommen normalerweise bei der Montage von<br />
Windenergieanlagen zum Einsatz und wurden speziell zur<br />
Montage bei Nobilia ausgeliehen (Abb. 2).<br />
Die Anlieferung der Fertigteile wurde auf die Dauer<br />
der Hubvorgänge der Kräne exakt abgestimmt, so dass die<br />
LKWs ohne große Wartezeiten entladen und die Teile direkt<br />
montiert werden konnten. Die Montage des 1. Bauabschnittes<br />
(13.000 m²) dauerte neun Tage, für den 2. Abschnitt<br />
(20.000 m²) wurden lediglich elf Tage benötigt.<br />
Anschließend erfolgte die Eindeckung des neuen Daches<br />
und danach der Rückbau der vorhandenen Holzkonstruktion<br />
von innen. Die so entstandenen Hallenflächen sind<br />
hell und modern und entsprechen allen Anforderungen<br />
der Produktion von Nobilia und bieten den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter eine angenehme Arbeitsatmosphäre<br />
(Abb. 3). Außerdem ist für das Unternehmen Nobilia<br />
die Nutzung vorhandener Produktionsflächen über viele<br />
weitere Jahrzehnte sichergestellt.<br />
52 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />
Deformation of precast parts at the construction site<br />
Obligation of the manufacturer to inform the user of proper storage?<br />
Verformung von Fertigteilen auf der Baustelle<br />
Hinweispflicht des Herstellers zur sachgerechten Lagerung?<br />
New stables are to be provided with precast frost protection<br />
aprons. The building contractor orders these<br />
precast parts on behalf of the client from a dealer. The<br />
parts are delivered to the construction site as agreed<br />
and – in order so save costs – unloaded by the client<br />
himself, using a forklift and placed for intermediate<br />
storage at the construction site.<br />
The parts of 50-cm width, 10-cm thickness and<br />
5-m length were delivered to the site in a horizontal<br />
position and were placed by the client on two square<br />
timber pieces each and, lying down, stored in stacks of<br />
up to six. Because the square timber used to support<br />
the layers are not placed above each other, different<br />
deformations occur in the stack. The deflections in the<br />
parts in the stacks are visible to the naked eye. The ends<br />
of the uppermost part hang down by approx. 3 cm compared<br />
to the center. Further down, where the square<br />
timber is spaced further apart, a reverse deformation<br />
is visible (Fig. 1).<br />
Following unloading of the parts, the client writes<br />
on the delivery note “parts warped” and signs the delivery<br />
note. The building contractor does not send a<br />
notification of defects to the supplier/dealer that delivered<br />
the parts-<br />
Nobody concerns himself with this matter until<br />
the parts are to be installed approx. three weeks later,<br />
when the client tells the contractor that he does not<br />
want the by now warped parts.<br />
Now the paperwork begins. The contractor informs<br />
the dealer that the parts arrived at the construction<br />
site warped, the dealers passes on this letter to the<br />
manufacturer of the precast parts. The precaster replies<br />
that the horizontal storage chosen is not suitable for<br />
the thin parts – which are provided only with nominal<br />
reinforcement. The parts should have been stored<br />
in upright position on a stable surface or, to prevent<br />
pronounced deflection, stored on a level surface, with<br />
the ends supported and placed between two pieces of<br />
square timber spaced no more than 1 m apart. Furthermore,<br />
the square timber over every layer has to be positioned<br />
precisely on top of each other. This is a typical<br />
case of deflection of incorrectly stored parts.<br />
The building contractor replies: No recommendation<br />
for proper storage accompanied the delivery and<br />
therefore claim “non-performance” on the part of the<br />
supplier.<br />
The parts are provisionally installed to see whether<br />
they “redeform” by themselves, but that is not the case.<br />
Für eine neue Stallung sind Frostschutzschürzen als Fertigteile<br />
geplant. Diese werden vom Bauunternehmen des<br />
Bauherrn über einen Händler bestellt. Die Teile werden<br />
absprachegemäß vom Fertigteilhersteller zur Baustelle<br />
gebracht und – um Kosten zu sparen – vom Bauherrn<br />
selbst mit einem Hublader abgeladen und bis zum Verlegen<br />
auf der Baustelle zwischengelagert.<br />
Die 50 cm breiten, 10 cm dicken und 5 m lagen Teile<br />
wurden liegend angeliefert und werden vom Bauherren<br />
bauseitig auf je zwei Kanthölzer aufgelegt und liegend in<br />
Stapeln mit bis zu sechs Teilen gestapelt. Da die Kanthölzer<br />
der verschiedenen Lagen nicht übereinander liegen,<br />
ergeben sich im Stapel unterschiedliche Verformungen.<br />
Die Durchbiegung der Teile auf dem Abladestapel ist mit<br />
bloßem Auge zu erkennen. Bei dem oberen Teil hängen<br />
die Enden ca. 3 cm gegenüber der Mitte herunter. Während<br />
unten bei breiterem Kantholzabstand eine umgekehrte<br />
Verformung erkennbar ist (Abb. 1).<br />
Der Bauherr schreibt am Ende des Abladens auf den<br />
Lieferschein: „Teile krumm“ und unterschreibt den Lieferschein.<br />
Eine Mängelrüge vom Bauunternehmer an den<br />
Fertigteillieferanten/Händler ergeht nicht.<br />
Niemand kümmert sich weiter um den Vorgang, als<br />
das Verlegen ca. drei Wochen später beginnen soll, erklärt<br />
der Bauherr gegenüber dem Bauunternehmer, dass er diese<br />
inzwischen noch krummeren Teile nicht haben<br />
möchte.<br />
Nun beginnt die Schreibarbeit, der Bauunternehmer<br />
teilt dem Händler mit, dass krumme Teile angeliefert worden<br />
seien, der Händler reicht dies an den Fertigteilhersteller<br />
weiter. Der Fertigteilhersteller antwortet, dass die gewählte<br />
horizontale Lagerung von dünnen – nur<br />
konstruktiv bewehrten – Teilen nicht sachgerecht sei. Die<br />
Teile müssten auf ebenem Grund stehend gelagert werden<br />
oder es müssten, um deutliche Durchbiegungen zu verhindern,<br />
die Teile auf ebenem Grund gelagert werden, dabei<br />
die Enden unterstützt und zwischen zwei Kanthölzern<br />
mit max. 1 m Abstand. Zudem müssten die Kanthölzer<br />
jeder Lage genau übereinander liegen. Hier läge eine übliche<br />
Durchbiegung der falsch gelagerten Teile vor.<br />
Die Antwort des Bauunternehmers: Eine Lagerempfehlung<br />
wäre nicht beigestellt worden und daher „Unterlassen“<br />
seitens des Lieferanten.<br />
Durch Ausprobieren wird festgestellt, dass die Teile<br />
sich beim Aufstellen nicht von selbst „rückverformen“.<br />
Die vom Hersteller empfohlene Umlagerung auf sachgerechte<br />
Lagerung und abzuwarten, bis ein Großteil der Verformung<br />
zurückgegangen ist, wird vom Bauherrn abge-<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Jürgen Krell<br />
krell-consult, Hilden<br />
info@krell-consult.de<br />
Nach jeweils elf Jahren<br />
in der Zementindustrie<br />
(VDZ) und der Betonindustrie<br />
(Readymix,<br />
heute CEMEX) seit<br />
mehr als acht Jahren<br />
eigenes Ingenieurbüro,<br />
gleichzeitig weiterhin in<br />
nationalen und inter-<br />
nationalen Gremien<br />
tätig; ö. b. u. v. Sachverständiger<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 53
PANEL 3 → Proceedings<br />
Deformation due to<br />
storage<br />
1<br />
Verformung durch<br />
Lagerung<br />
The client refuses to store the parts properly and does<br />
not want to wait until most of the deformation reverts<br />
back to the original state, the building contractor<br />
proceeds to manufacture the frost protection aprons in<br />
classical in-situ concrete.<br />
He does not pay the bill for the precast parts and<br />
would like to be reimbursed for the costs incurred<br />
through the formwork and demands that the precaster<br />
pick up the parts “not used.”<br />
Technical<br />
Because precast parts are mostly delivered at a young<br />
age and have therefore at that time frequently achieved<br />
only about 30-50 % of their final strength, deformations<br />
that occurred under the parts own weight (during<br />
storage) lead, aside from the elastic deformations, also<br />
to plastic, i.e. not immediately irreversible, deformations.<br />
The deflection, here by 3-5 cm over 5 m, exceeds<br />
the dimensional tolerances allowed for precast parts.<br />
Based on the information provided by the precaster,<br />
the parts were supplied in horizontal position placed<br />
on correctly positioned square timber, a plastic deformation<br />
during the storage period of approx. 2 hours on<br />
the truck is not expected to occur, given the correct and<br />
very short storage period.<br />
The manner of delivery is authoritative. Accordingly,<br />
the two parties make opposite statements:<br />
a) The precaster: on delivery, everything OK, marked<br />
deformation occurred only after improper and long<br />
storage at the construction site.<br />
b) Client/building contractor: the notation “parts<br />
warped” is proof that the deformation occurred already<br />
prior to unloading.<br />
At the time the parts were examined by the expert<br />
they were already three months old so that the time<br />
at which the deformation occurred could not longer by<br />
proven. The deformations are clearly above the permissible<br />
values and are not entirely reversible when<br />
moved in upright position. Based on the type of the<br />
deformation it can be assumed that the deflections occurred<br />
due to the storage.<br />
All of the above information and conclusions drawn<br />
pertain exclusively to the case presented in this paper.<br />
Any application to other cases is impermissible.<br />
lehnt, der Bauunternehmer fertigt nun die Frostschürzen<br />
klassisch in Ortbeton.<br />
Er zahlt die Fertigteilrechnung nicht und möchte die<br />
Kosten für die Schalarbeiten erstattet bekommen, und fordert<br />
den Fertigteilhersteller auf, die „nicht verwendeten“<br />
Teile wieder abzuholen.<br />
Technisch<br />
Da Fertigteile meist in jungem Alter angeliefert werden<br />
und damit meist erst 30-50 % der Endfestigkeit aufweisen,<br />
führen Durchbiegungen infolge von Eigengewicht (aus<br />
Lagerung) neben den elastischen Verformungen auch zu<br />
plastischen also nicht unmittelbar reversiblen Verformungen.<br />
Die Durchbiegung (hier um 3-5 cm auf 5 m) übersteigt<br />
die Toleranzen von Fertigteilabmaßen. Nach Angaben des<br />
Fertigteilherstellers waren die Teile liegend auf sechs richtig<br />
angeordneten Kanthölzen angeliefert worden, eine<br />
plastische Verformung während des ca. 2-stündingen Lagerns<br />
auf dem LKW ist aus der sachgerechten Lagerung<br />
und aus der kurzen derartigen Liegezeit nicht zu anzunehmen.<br />
Die Beschaffenheit bei der Übergabe sei maßgebend.<br />
Somit stehen die Aussagen beider Partien gegeneinander:<br />
a) Fertigteilhersteller: bei Anlieferung O.K., deutliche<br />
Verformung erst durch unsachgemäße und lange Lagerung<br />
auf der Baustelle.<br />
b) Bauherr/Bauunternehmer: Mit Aufnotieren auf den<br />
Lieferschein „Teile krumm“ sei der Beweis erbracht,<br />
dass die Verformung bereits vor dem Abladen vorhanden<br />
war.<br />
An den Teilen, die inzwischen drei Monate alt waren, ließ<br />
sich gutachterlich nicht mehr beweisen, wann die Verformung<br />
aufgetreten ist. Eindeutig liegen die Verformungen<br />
über den zulässigen Werten. Auch sind die Verformungen<br />
beim Aufstellen nicht voll reversibel. Die Form der Verformung<br />
lässt vermuten, dass es sich um Durchbiegungen<br />
aus der Lagerung handelt.<br />
Alle Angaben und Folgerungen beziehen sich ausschließlich<br />
auf das in diesem Papier dargestellte Objekt,<br />
eine Übertragung auf andere Objekte ist unzulässig.<br />
54 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Legal assessment<br />
Deformation of precast parts at the construction site - Obligation of the<br />
manufacturer to inform the user of proper storage?<br />
Rechtliche Beurteilung<br />
Verformung von Fertigteilen auf der Baustelle - Hinweispflicht des Herstellers<br />
zur sachgerechten Lagerung?<br />
Starting point are the legal relationships. A distinction<br />
must be made between three of them: Client/builder<br />
(Client) with building contractor (Contractor); Contractor<br />
with Dealer (Dealer); Dealer with Precaster (Precaster).<br />
Claims of the Contractor against whom?<br />
Obligation of the Contractor?<br />
The Contractor has contractual relationships only with<br />
the Dealer, not with the Precaster. The Precaster makes<br />
out his invoice to the Dealer, who charges the Contractor<br />
for the precast parts. Must the Contractor pay the<br />
invoice of the Dealer?<br />
The goods are now defective and accordingly, the<br />
buyer has a claim for defects against the seller if the<br />
goods were already deformed at the point of the passage<br />
of risk (§ 434 sect. 1 German Civil Code (BGB).<br />
The buyer, based on § 439 BGB can demand subsequent<br />
fulfillment and, based on this, supported by<br />
§ 320 BGB, exercise his right to refuse performance.<br />
This right the Contractor must not expressly invoke; if<br />
the legal situation is not overridden by the rules of the<br />
passage of risk, the Contractor can refuse payment of<br />
the precast parts.<br />
Regulation of the passage of risk pursuant to<br />
§§ 446 and 447 BGB<br />
According to § 446 BGB, the risk for accidental loss/deterioration<br />
passes to the buyer at the time the purchased<br />
goods are handed over to the Contractor. The Contractor<br />
bears the price risk: The buyer must pay the purchase<br />
price: The buyer must pay the purchase price even if the<br />
goods deteriorate following the transfer. The Contractor<br />
has a claim for defects only when the precast aprons<br />
were deformed already at the time of delivery.<br />
Regulation of the passage of risk pursuant to<br />
the rules of delivery by carrier?<br />
The Dealer orders the precast parts from the Precaster,<br />
the Precaster delivers the parts to the construction<br />
site of the Client. Decisive is here whether the claim<br />
involves debt collectible by creditor, debt payable to<br />
creditor or obligation to perform at debtor’s place of<br />
business by dispatch of debtor. It is assumed that the<br />
Precaster had made an arrangement with the Dealer to<br />
deliver the parts to the construction site and paid him<br />
for this, all of which speaks for debt payable to creditor.<br />
The risk, accordingly, passes only at the time the<br />
Ausgangspunkt sind die Rechtsverhältnisse. Drei sind hier<br />
zu unterscheiden: Auftraggeber/Bauherr (AG) zu Bauunternehmer<br />
(AN); AN zu Händler (H); H zu Fertigteilhersteller<br />
(FH).<br />
Ansprüche des AN gegen wen,<br />
Verpflichtungendes AN?<br />
Der AN steht in vertraglichen Beziehungen nur zu H, nicht<br />
zu FH. Der FH stellt seine Rechnung an H, der die Fertigteile<br />
gegenüber AN berechnet. Muss AN die Rechnung des<br />
H bezahlen?<br />
Die Ware ist jetzt mangelhaft, deshalb stehen dem<br />
Käufer gegenüber dem Verkäufer Sachmängelrechte zu,<br />
wenn bereits zum Zeitpunkt des Gefahrübergangs Verformungen<br />
vorhanden waren (§ 434 Abs. 1 BGB). Der<br />
AN (Käufer) kann nach § 439 BGB Nacherfüllung verlangen<br />
und darauf gestützt nach § 320 BGB ein Leistungsverweigerungsrecht<br />
geltend machen. Hierauf<br />
muss sich der AN ausdrücklich nicht berufen; wird diese<br />
Rechtslage nicht durch Gefahrtragungsregeln überlagert,<br />
kann der AN die Bezahlung der Fertigteile verweigern.<br />
Gefahrtragungsregeln der §§ 446 und 447 BGB<br />
Nach § 446 BGB geht die Gefahr für den zufälligen Untergang/Verschlechterung<br />
auf den Käufer mit der Übergabe<br />
der verkauften Sache an AN über. AN trägt die <strong>Preis</strong>gefahr:<br />
Der Käufer muss den Kaufpreis bezahlen auch wenn<br />
die Ware nach der Übergabe eine Verschlechterung erfährt.<br />
Sachmängelrechte hat AN nur, wenn zum Zeitpunkt<br />
des Gefahrübergangs die Fertigteilschürzen bereits Verformungen<br />
aufgewiesen haben.<br />
Gefahrübergang nach Regeln des<br />
Versendungskaufs?<br />
H lässt die Fertigteile bei FH herstellen, FH liefert diese<br />
an die Baustelle des AG. Entscheidend ist, ob es sich um<br />
eine Holschuld, Bringschuld oder Schickschuld handelt.<br />
Geht man davon aus, dass FH mit H die Anlieferung an<br />
die Baustelle vereinbart und hierfür auch gezahlt hat,<br />
spricht alles für eine Bringschuld. Die Gefahr geht deshalb<br />
erst bei Übergabe an der Baustelle über und nicht<br />
schon dann, wenn FH die Teile auf seinen Laster auflädt.<br />
Selbst wenn keine Bringschuld vorliegen sollte, scheiden<br />
die Regeln des Versendungskaufs (§ 447 BGB) aus, wenn<br />
es H übernimmt, die Sache an einen Drittabnehmer zu<br />
liefern. Drittabnehmer ist hier der AG. Damit ist § 446<br />
BGB anwendbar.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />
Prof. Dr. jur.<br />
Gerd Motzke<br />
Mering<br />
gerd.motzke@<br />
t-online.de<br />
AUTHOR<br />
1961-1965 Studium<br />
der Rechtswissenschaften<br />
in München,<br />
Berlin und Würzburg;<br />
Richter, Staatsanwalt,<br />
Regierungsdirektor<br />
im Hochschuldienst,<br />
Staatsanwalt als<br />
Gruppenleiter, Richter<br />
am OLG; 1997-2006<br />
Vorsitzender Richter<br />
am OLG München,<br />
Bausenat in Augsburg;<br />
seit 1990 Honorarprofessor<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 55
PANEL 3 → Proceedings<br />
goods are handed over at the construction site and not<br />
already when the Precaster loads the parts on the truck.<br />
Even if no case of debt payable to the creditor should<br />
be involved, the rules of the obligation to perform at<br />
debtor’s place of business by dispatch of debtor<br />
(§ 447 BGB) do not apply when the Dealer agrees<br />
to deliver the goods to a third party/debtor. The third<br />
party/debtor would in this case be the Client. Accordingly,<br />
§ 446 BGB is applicable.<br />
What does § 446 BGB say?<br />
According to § 446 BGB, it’s the handover that is decisive.<br />
The goods are not handed over to the Dealer, but<br />
to the Client, i.e. to a third party. That suffices, however,<br />
when an agreement to that effect has been made. That<br />
this is the case here can be assumed as the Client has<br />
in this case become active. Decisive is the exact point of<br />
time at which the handover took place. Handover commonly<br />
results in direct ownership. A distinction must<br />
be made between handover and delivery. Delivery takes<br />
place prior to the transfer and is described “as the procedure<br />
through which the buyer is enabled to take possession<br />
of the purchased goods (§ 854 sect. 1 BGB) in<br />
order he can examine the goods and their quality.” (Palandt/Weidenkaff,<br />
§ 433 Rdn. 15). The Client was able to<br />
examine the fitness of the precast parts already when<br />
they were still on the truck.<br />
Peculiarity of the case<br />
The peculiarity of the case is that the Client himself<br />
unloads the parts by forklift and places the parts in intermediate<br />
storage at the construction site. Accordingly,<br />
delivery in this case consists of the Precaster taking<br />
the parts to the place of delivery and holds in readiness<br />
for unloading as well as checking their fitness on<br />
the truck. Handover takes place the moment the Client<br />
takes over the precast parts by unloading them by<br />
forklift. Unloading is the handover, already the act of<br />
unloading takes place at the risk of the Dealer and the<br />
Contractor. Therefore, the price risk has been transferred<br />
to the Dealer and the Contractor, the Contractor<br />
is obligated to the Dealer to make the payment.<br />
Opposing rights of the Contractor?<br />
Contractor and Dealer already gave notice of the defect<br />
via the Client pursuant to § 377 HGB (German Commercial<br />
Code) in that the Client wrote a note to that<br />
effect on the delivery note in good time. Following the<br />
transfer of risk, the buyer must prove the defectiveness.<br />
The notification of defects avoids a loss of rights.<br />
This, however, is not proven.<br />
Assistance through breach of secondary obligation:<br />
The duty of good faith obligates the Precaster to provide<br />
information on the correct storage of the goods.<br />
Violation of this duty makes him liable for damages.<br />
The setoff frees from the obligation to pay and carries<br />
the obligation to remove the parts.<br />
Was besagt § 446 BGB?<br />
Nach § 446 BGB kommt es auf die Übergabe an. Übergeben<br />
wird nicht an den Händler, sondern an AG, damit an<br />
einen Dritten. Das reicht jedoch aus, wenn entsprechendes<br />
vereinbart worden ist. Davon kann ausgegangen werden,<br />
denn tätig wird der AG als Bauherr. Entscheidend ist,<br />
wann die Übergabe erfolgt. Übergabe ist allgemein die<br />
Verschaffung des unmittelbaren Besitzes. Die Übergabe ist<br />
von der Ablieferung zu unterscheiden. Die Ablieferung ist<br />
der Übergabe vorgelagert und wird „als der Vorgang“ beschrieben,<br />
„durch den der Käufer in die Lage versetzt wird,<br />
die gekaufte Sache so in Besitz (§ 854 Abs. 1 BGB) zu<br />
nehmen, dass er sie untersuchen und auf ihre Beschaffenheit<br />
prüfen kann.“ (Palandt/Weidenkaff, § 433 Rdn. 15).<br />
AG konnte die Tauglichkeit der Fertigteile bereits auf dem<br />
Lastwagen prüfen.<br />
Besonderheiten des Falles<br />
Die Fallbesonderheit liegt darin, dass AG aus Kostenersparnisgründen<br />
selbst mit einem Hublader ablädt und die<br />
Teile auf der Baustelle zwischenlagert. Die Ablieferung<br />
besteht folglich darin, dass FH die Teile anliefert und zum<br />
Abladen wie auch zur Tauglichkeitsprüfung auf dem Lastwagen<br />
bereithält. Die Übergabe erfolgt in dem Augenblick,<br />
in dem AG die Bauteile auf den Hublader übernimmt.<br />
Das Abladen ist die Übergabe, das Abladen<br />
geschieht deshalb bereits auf Gefahr des H und des AN.<br />
Damit ist die <strong>Preis</strong>gefahr auf H und auf AN übergegangen,<br />
AN ist gegenüber H zur Zahlung verpflichtet.<br />
Gegenrechte des AN?<br />
AN und H haben über AG nach § 377 HGB durch die Bemerkung<br />
auf dem Lieferschein rechtzeitig gerügt. Nach<br />
Gefahrübergang muss der Käufer die Mangelhaftigkeit<br />
beweisen. Die Mängelrüge vermeidet den Rechtsverlust,<br />
bewiesen ist jedoch nichts.<br />
Hilfe durch Nebenpflichtverletzung: Treu und Glauben<br />
verpflichte FH, Lagerungshinweise zu geben. Diese<br />
Pflichtverletzung macht schadensersatzpflichtig. Die Aufrechnung<br />
befreit von der Zahlungsverpflichtung und verpflichtet<br />
zur Entfernung der Teile.<br />
56 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Fire design in Germany<br />
Supplementary regulations according to DIN 4102-4<br />
Brandschutzbemessung in Deutschland<br />
Ergänzende Regeln nach DIN 4102-4<br />
On 1 July 2012, the first package of the Eurocodes will<br />
be implemented in Germany by the building authorities<br />
as technical building regulations and all conflicting<br />
national standards withdrawn.<br />
In the same manner as Part 1-1 of Eurocode 2 together<br />
with the National Annex [1] will take the place<br />
of DIN 1045-1 for the design at normal temperatures,<br />
the fire design of Part 1-2 of Eurocode 2 with the National<br />
Annex [2] will replace parts of DIN 4102-4 [3].<br />
The advantages of the Eurocodes are that Parts 1-1<br />
and 1-2 will present a consistent package of standards,<br />
building on the same design concepts, using the same<br />
wording and, in part, the same results, as the checks<br />
for fire safety design are based on those for normal<br />
temperatures. In addition, the Eurocode offers several<br />
possibilities for classifying the fire resistance of individual<br />
members with the aid of tabulated data up to<br />
and including the fire design of the global structures<br />
(Fig. 1).<br />
However, the contents of DIN 4102-4 will not be<br />
completely covered by EC2 Part 1-2. This fact will also<br />
become clear through the explanations of the Technical<br />
Commission “Structural Engineering” of the Conference<br />
of German Building Ministers on the application<br />
of the Eurocodes, in which attention is drawn to<br />
the fact that the structural fire design will, indeed,<br />
be performed in accordance with the applicable Parts<br />
1-2 of the Eurocodes, but that – where the Eurocodes<br />
contain no provisions on special rules of application,<br />
the data given in DIN 4102-4 are to be taken into<br />
consideration.<br />
The principles of fire design are set out in DIN<br />
4102-4:1994-03, sub-section 1.2.1. Here, attention is<br />
drawn to the fact that the fire resistance, and, accordingly,<br />
also the fire resistance class of a member depend<br />
essentially on the following influences:<br />
» Exposure to the fire (on one or several sides),<br />
» The construction materials used<br />
» The dimensions of the member (cross-section, slenderness,<br />
c-c distance etc.,<br />
» The structural system (simply suppoerted or continous,<br />
uniaxial or biaxial load transmission, restraints<br />
etc.)<br />
» Degree of utilisation of the construction materials<br />
used induced by external loads<br />
» Arrangement of claddings (rendering, false ceilings,<br />
curtain walling etc.)<br />
» Detailing (connections, supports, joints etc.)<br />
Ab dem 1. Juli 2012 wird das erste Paket der Eurocodes in<br />
Deutschland als Technische Baubestimmungen bauaufsichtlich<br />
eingeführt und entgegenstehende nationale<br />
Normen werden zurückgezogen.<br />
So wie der Teil 1-1 von Eurocode 2 mit dem Nationalen<br />
Anhang [1] die DIN 1045-1 für die Bemessung unter<br />
Normaltemperatur ablösen wird, wird für die Brandschutzbemessung<br />
der Teil 1-2 von Eurocode 2 mit dem<br />
Nationalen Anhang [2] Teile der DIN 4102-4 [3] ersetzen.<br />
Vorteile der Eurocodes werden sein, dass die Teile 1-1<br />
und 1-2 ein in sich konsistentes Normenpaket darstellen,<br />
auf gleichen Bemessungskonzepten aufbauen, den gleichen<br />
Wortlaut besitzen und zum Teil die gleichen Ergebnisse<br />
verwenden, da sich die Brandschutznachweise an<br />
den Nachweisen unter Normaltemperatur orientieren.<br />
Darüber hinaus bietet der Eurocode mehrere Möglichkeiten<br />
von der brandschutztechnischen Einstufung einzelner<br />
Bauteile mit Hilfe von tabellarischen Daten bis hin<br />
zur Heißbemessung von Gesamttragwerken (Abb. 1).<br />
Der Inhalt von DIN 4102-4 wird allerdings nicht vollständig<br />
durch EC2 Teil 1-2 abgedeckt. Dies wird auch in<br />
den Erläuterungen der Fachkommission Bautechnik der<br />
Bauministerkonferenz zur Anwendung der Eurocodes<br />
deutlich, in denen darauf hingewiesen wird, dass die<br />
Tragwerksbemessung für den Brandfall zwar nach den<br />
jeweiligen Teilen 1-2 der Eurocodes erfolgt; falls die Eurocodes<br />
jedoch zu speziellen Anwendungsregeln keine<br />
Aussagen treffen, sind die Angaben in DIN 4102-4 zu<br />
beachten.<br />
Die Grundlagen der Brandschutzbemessung werden<br />
in DIN 4102-4:1994-03, Abschnitt 1.2.1 beschrieben.<br />
Hier wird darauf hingewiesen, dass die Feuerwiderstandsdauer<br />
und damit auch die Feuerwiderstandsklasse eines<br />
Bauteils im Wesentlichen von folgenden Einflüssen abhängen:<br />
» Brandbeanspruchung (ein- oder mehrseitig),<br />
» verwendeter Baustoff,<br />
» Bauteilabmessungen (Querschnittsabmessungen,<br />
Schlankheit, Achsabstände usw.),<br />
» statisches System (statisch bestimmte oder unbestimmte<br />
Lagerung, 1-achsige oder 2-achsige Lastabtragung,<br />
Einspannungen usw.),<br />
» Ausnutzungsgrad der Festigkeiten der verwendeten<br />
Baustoffe infolge äußerer Lasten,<br />
» Anordnung von Bekleidungen (Putze, Unterdecken,<br />
Vorsatzschalen usw.),<br />
» bauliche Ausbildung (Anschlüsse, Auflager, Fugen<br />
usw.).<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Mathias Tillmann<br />
Fachvereinigung DeutscherBetonfertigteilbau<br />
e.V., Bonn<br />
tillmann@fdb-<br />
fertigteilbau.de<br />
Geb. 1970; Studium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der RWTH Aachen<br />
mit der Vertiefungsrichtung<br />
konstruktiver<br />
Ingenieurbau; danach<br />
Tragwerksplaner im<br />
Raum Köln; seit 2007<br />
bei der Fachvereinigung<br />
Deutscher Betonfertigteilbau<br />
e.V. (FDB) für<br />
den Bereich Technik und<br />
Normung zuständig,<br />
zunächst als technischer<br />
Referent, seit<br />
2008 als technischer<br />
Geschäftsführer;<br />
Mitglied in nationalen<br />
und internationalen<br />
Ausschüssen<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 57
PANEL 3 → Proceedings<br />
Survey of the possibilities<br />
for fire design<br />
in accordance with<br />
Eurocode 2 Part 1-2<br />
Übersicht über die<br />
Möglichkeiten der<br />
Heißbemessung nach<br />
Eurocode 2 Teil 1-2<br />
1<br />
Level 1<br />
Level 2<br />
Level 3<br />
Member analysis<br />
Nachweis einzelner Bauteile<br />
However, Parts 1-2 of the Eurocodes provide only<br />
little information on the two last-mentioned points.<br />
Detailing, in particular, is of special significance in<br />
precast construction for the final assessment of the fire<br />
safety of a structure. It becomes clear that the parts<br />
1-2 of the Eurocodes, in contrast to DIN 4102-4, are<br />
no catalogue of building types in which, apart from<br />
members, also constructions as joints and connections<br />
are considered. Furthermore, EC2 Part 1-2 does not<br />
consider special members, such as, corbels, hollow core<br />
slabs or roof elements.<br />
The industry and its associations recognized early<br />
on that there is a continued need for these regulations<br />
of DIN 4102-4 and have begun to work on a new version<br />
of DIN 4102-4 with comprehensive normative<br />
regulations for their products.<br />
This new version of DIN 4102-4 will therefore contain<br />
such approved regulations as, for example, minimum<br />
thicknesses and minimum axis distances of corbels<br />
(for excerpts refer to Fig. 2). The definitions of<br />
terms and symbols of the new version were adapted to<br />
the “language” of the Eurocodes. The contents of A1-<br />
Amendment [4] and Part 22 [5] of DIN 4102 are, also<br />
included in the new version of DIN 4102-4, as far as<br />
these are not already regulated in the Eurocodes.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
Tabulated data<br />
Tabellen<br />
Simple calculation<br />
models Vereinfachte<br />
Rechenverfahren<br />
Advanced calculation<br />
models Allgemeine<br />
Rechenverfahren<br />
Analysis of parts of the<br />
structure Nachweis eines<br />
Teiltragwerks<br />
Simple calculation<br />
models Vereinfachte<br />
Rechenverfahren<br />
Advanced calculation<br />
models Allgemeine<br />
Rechenverfahren<br />
Global structural analysis<br />
Nachweis des Gesamttragwerks<br />
Advanced calculation<br />
models Allgemeine<br />
Rechenverfahren<br />
Die Teile 1-2 der Eurocodes geben jedoch zu den letzten<br />
beiden Punkten nur wenige Hinweise. Gerade die bauliche<br />
Durchbildung ist insbesondere für den Betonfertigteilbau<br />
allerdings von großer Wichtigkeit für die<br />
abschließende brandschutztechnische Beurteilung eines<br />
Tragwerks. Es wird deutlich, dass die „heißen“ Eurocodes<br />
im Gegensatz zu DIN 4102-4 keine Bauartenkataloge sind,<br />
in denen neben den Bauteilen auch Konstruktionen wie<br />
Fugen und Anschlüsse behandelt werden. Darüber hinaus<br />
fehlen in EC2 Teil 1-2 Angaben zu speziellen Bauteilen<br />
wie Konsolen, Platten mit Hohlräumen oder Dächern.<br />
Die Industrie und deren Verbände haben daher frühzeitig<br />
erkannt, dass weiterhin Bedarf an diesen Regelungen<br />
von DIN 4102-4 besteht und haben die Erarbeitung<br />
einer Neufassung von DIN 4102-4 in die Wege<br />
geleitet, um weiterhin umfassende Normungsregelungen<br />
für ihre Produkte zur Verfügung zu haben.<br />
Diese Neuausgabe von DIN 4102-4 wird somit altbewährte<br />
Regeln wie z. B. die Mindestdicken und Mindestachsabstände<br />
zu Konsolen enthalten (Auszüge s.<br />
Abb. 2). Begriffe und Formelzeichen wurden dabei an die<br />
„Sprache“ der Eurocodes angepasst. Darüber hinaus sind<br />
die Inhalte der A1-Änderung [4] und des Teils 22 [5] von<br />
DIN 4102 ebenfalls in der Neuausgabe von DIN 4102-4<br />
enthalten, sofern die jeweiligen Gegenstände nicht bereits<br />
in den Eurocodes geregelt sind.<br />
[1] DIN EN 1992 Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 1-<br />
1:2011-01 Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau<br />
DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01 Nationaler Anhang zu Eurocode 2 Teil 1-1<br />
[2] DIN EN 1992 Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 1-<br />
2:2010-12 Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung für den Brandfall<br />
DIN EN 1992-1-2/NA:2010-12 Nationaler Anhang zu Eurocode 2 Teil 1-2<br />
[3] DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 4:1994-03 Zusammenstellung und Anwendung klas-<br />
sifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile (Neuausgabe in Vorbereitung)<br />
[4] DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 4/A1:2004-11 Änderung A1 zu Teil 4<br />
[5] DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 22:2004-11 Anwendungsnorm zu DIN 4102-4 auf der<br />
Bemessungsbasis von Teilsicherheitsbeiwerten<br />
58 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
2<br />
Structural characteristics<br />
Konstruktionsmerkmale<br />
Reinforced-concrete corbels in connection with columns<br />
Stahlbetonkonsolen in Verbindung mit Stützen<br />
Minimum width b in mm and minimum height h at the column<br />
Mindestbreite b in mm sowie Mindesthöhe h in mm<br />
am Anschnitt zur Stütze<br />
Minimum cross-sectional area A at the column<br />
Mindestquerschnittsfläche A am Anschnitt zur Stütze<br />
Minimum dimensions and axis distances of reinforced-concrete corbels according to DIN 4102-4<br />
Mindestdicken und Mindestachsabstände von Stahlbetonkonsolen nach DIN 4102-4<br />
Fire resistance class – designation<br />
Feuerwiderstandsklasse – Benennung<br />
F 30-A F 60-A F 90-A F 120-A F 180-A<br />
110 120 170 240 320<br />
2 b 2<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 3
PANEL 3 → Proceedings<br />
Ecobalance for structural precast parts – situation report<br />
Information for the ecological “column” in assessing the sustainability of buildings<br />
Ökobilanz für konstruktive Fertigteile – Sachstandsbericht<br />
Informationen für die ökologische „Säule“ bei der Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. Alice Becke<br />
Fachvereinigung<br />
Deutscher Betonfertigteilbau,<br />
Bonn<br />
becke@fdb-<br />
fertigteilbau.de<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
FH Lippe und Höxter,<br />
anschließend bis 2005<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
im Bereich<br />
Massivbau; paralleles<br />
Aufbau-Fernstudium<br />
des Bauingenieurwesens<br />
an der TU Dresden;<br />
nach dem zweiten<br />
Staatsexamen beim<br />
Landesbetrieb Straßen.<br />
NRW (2005-2007); seit<br />
2007 Geschäftsführerin<br />
der Forschungsvereinigung<br />
der deutschen<br />
Beton- und Fertigteilindustrie<br />
e.V., Bonn; von<br />
2007-2011 zuständig für<br />
die Bereiche Technik,<br />
Normung und Umwelt<br />
beim Bundesverband<br />
Betonbauteile<br />
Deutschland e.V.<br />
(BDB), hier ab 2010 als<br />
Geschäftsführerin; seit<br />
2011 Projektleiterin bei<br />
der Fachvereinigung<br />
Deutscher Betonfertigteilbau<br />
e.V. und beim<br />
Betonverband Straße,<br />
Landschaft, Garten e.V.<br />
(SLG); Schwerpunkte:<br />
Nachhaltigkeit, Umwelt<br />
und übergeordnete<br />
technische Fragestellungen<br />
In assessing the ecological quality of a building within<br />
the scope of the sustainability assessment, planners<br />
and certifiers draw on the results of the life cycle assessments<br />
of DIN EN ISO 14040 and DIN EN ISO 14044.<br />
These data are, e.g., made available at Ökobau.dat<br />
(www.nachhaltigesbauen.de), the first German database<br />
on building materials for determining the global<br />
ecological impact, to all parties active in this field<br />
as unified database for the ecological assessment of<br />
buildings. With the aid of “stylesheets,” the environmental<br />
impacts of around 650 construction materials<br />
/ construction and transport processes are currently<br />
described.<br />
Among these there are also data on different structural<br />
precast parts. The data were created without participation<br />
of the industry and are furthermore provided<br />
with a safety surcharge of 10% due to the lack of<br />
verification. Here, the planners will in future be able to<br />
obtain verified ecobalance data based on the individual<br />
requirements.<br />
Environmental information for concrete<br />
Independent of whether a component part of a structure<br />
is made of in-situ concrete or erected as precast<br />
part, the environmental impact is primarily determined<br />
by the initial constituents, such as cement, steel<br />
and aggregate. Further production steps, e.g., formwork<br />
construction, compaction or necessary transport,<br />
have quite comparable environmental effects on both<br />
methods of construction. For this reason, the precast<br />
and the ready-mix concrete industry, in collaboration<br />
with the Association of German Cement Works (VDZ),<br />
has worked out joint ecobalances for concretes of various<br />
strength classes (declared unit: 1 m³). The results<br />
will be verified and made available to the public at<br />
Ökobau.dat.<br />
Specific data for precast parts<br />
Apart from the availability of industry-specific information<br />
in the form of an ecobalance it is also possible<br />
to publish the data as an Environmental Product Declaration<br />
(EPD). Its central element is IBUlife cycle assessment.<br />
In the German EPD program of the Institute<br />
Building and Environment (BU) this is, among other<br />
facts, supplemented by e.g. data on building physics,<br />
leaching behavior and possible outgassing, instructions<br />
on product manufacture and processing, and special<br />
actions, such as, e.g., fire.<br />
Für die Beurteilung der ökologischen Qualität eines Gebäudes<br />
im Rahmen der Nachhaltigkeitsbewertung greifen<br />
Planer und Zertifizierer auf die Ergebnisse von Ökobilanzen<br />
nach DIN EN ISO 14040 und DIN EN ISO 14044<br />
zurück. Derartige Daten werden z. B. in der Ökobau.dat<br />
(www.nachhaltigesbauen.de), der ersten deutschen Baustoffdatenbank<br />
für die Bestimmung globaler ökologische<br />
Wirkungen, allen Akteuren als vereinheitlichte Datenbasis<br />
für ökologische Bewertungen von Bauwerken zur Verfügung<br />
gestellt. Mit Hilfe von „Stylesheets“ werden derzeit<br />
ca. 650 Baumaterialien / Bau- und Transportprozesse<br />
hinsichtlich ihrer Wirkungen beschrieben. Darunter gibt<br />
es auch Angaben zu verschiedenen konstruktiven Betonfertigteilen,<br />
die ohne Industriebeteiligung entstanden und<br />
aufgrund der fehlenden Verifizierung mit 10 % Sicherheitsaufschlag<br />
versehen wurden. Hier sollen den Planern<br />
zukünftig bedarfsgerechte und verifizierte ökobilanzielle<br />
Daten zur Verfügung gestellt werden.<br />
Umweltinformationen für Beton<br />
Unabhängig davon, ob ein Gebäudeteil aus Ortbeton oder<br />
als Betonfertigteil hergestellt wird, werden dessen Umweltwirkungen<br />
überwiegend durch die verwendeten Ausgangsstoffe<br />
wie Zement, Stahl und Gesteinskörnung bestimmt.<br />
Weitere Produktionsschritte wie der Schalungsbau,<br />
die Verdichtung oder notwendige Transporte weisen bei<br />
beiden Herstellarten durchaus vergleichbare Umweltwirkungen<br />
auf. Aus diesem Grund erarbeiten die Betonfertigteil-<br />
und die Transportbetonindustrie in Zusammenarbeit<br />
mit dem Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) gemeinsame<br />
Ökobilanzen für Betone verschiedener Festigkeitsklassen<br />
(deklarierte Einheit: 1 m³). Die Ergebnisse sollen<br />
verifiziert und über die Ökobau.dat der Öffentlichkeit zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Spezifische Daten für Betonfertigteile<br />
Neben der Bereitstellung branchenspezifischer Informationen<br />
in Form einer Ökobilanz, besteht auch die Möglichkeit,<br />
die Daten als Umweltproduktdeklaration (EPD) zu<br />
veröffentlichen. Deren Kernstück ist eine Ökobilanz.<br />
Diese wird im deutschen EPD-Programm des Instituts<br />
Bauen und Umwelt (IBU) um z. B. bauphysikalische Daten,<br />
Auslaugverhalten oder mögliche Ausgasungen, Hinweise<br />
zur Produktherstellung und -verarbeitung und zu besonderen<br />
Einwirkungen wie Brand ergänzt.<br />
Die Besonderheit nahezu aller konstruktiven Betonfertigteile<br />
besteht darin, dass sie individuell für eine spezielle<br />
Bauaufgabe dimensioniert und hergestellt werden.<br />
60 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
The particularity of all structural<br />
precast parts is that they<br />
are dimensioned and manufactured<br />
individually for one specific<br />
construction project. They<br />
differ from each other in respect<br />
of their dimension, reinforcement<br />
percentage, the embedded<br />
parts and / or the mix design<br />
so that the ecological impact of<br />
the products will always differ<br />
from one product to the other<br />
– if in most cases only slightly.<br />
Properties over and above the<br />
aspects required for consideration<br />
in the ecobalance are,<br />
however, identical for many<br />
products. According to a survey<br />
conducted by the VDZ, the ecobalance,<br />
e.g. in the assessment<br />
of the sustainability according<br />
to the DGNB System of the<br />
German Sustainable Building<br />
Council, is of lesser significance<br />
than previously assumed. For<br />
this reason, the efforts required<br />
for providing company-specific<br />
environmental information and<br />
for every single precast part are<br />
very high, relative to the influence<br />
of the values for the assessment<br />
of a building.<br />
The cement, concrete and<br />
precast concrete industry has<br />
risen to the challenge by making<br />
available to the companies<br />
the necessary information on<br />
the ecological quality of their<br />
products – with a reasonable<br />
degree of generalization – in a<br />
joint ecobalance. The data determined<br />
in this manner are<br />
used in the sustainability assessment<br />
of the Ökobau.dat. At<br />
the same time, they can be used<br />
as a basis for determining the<br />
optimization potential of the<br />
products and the manufacturing<br />
proves, or for an industryspecific<br />
EPD for concrete.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />
Sie unterscheiden sich hinsichtlich<br />
ihrer Abmessungen, des Bewehrungsgehalts,<br />
der Einbauteile<br />
und / oder ihrer Rezeptur, so dass<br />
die ökologischen Auswirkungen<br />
der Produkte stets – wenn auch<br />
teilweise nur im geringen Maße<br />
– voneinander abweichen. Über<br />
die ökobilanzielle Betrachtung<br />
hinausgehende Eigenschaften<br />
sind dagegen bei vielen Produkten<br />
gleich. Laut Untersuchungen<br />
des VDZ nimmt die<br />
Ökobilanz z. B. in der Nachhaltigkeitsbewertung<br />
des DGNB-<br />
Systems einen geringeren Stellenwert<br />
ein als gemeinhin<br />
angenommen wird. Daher ist der<br />
Aufwand für firmenspezifische<br />
Umweltinformationen und für<br />
jedes einzelne produzierte Betonfertigteil<br />
im Verhältnis zum Einfluss<br />
der Werte für die Gebäudebewertung<br />
sehr hoch.<br />
Der Aufgabe, mit einem angemessenenVerallgemeinerungsgrad<br />
den Unternehmen durch<br />
branchenspezifische Daten die<br />
notwendige Informationen zur<br />
ökologischen Qualität ihrer Produkte<br />
zur Verfügung zu stellen,<br />
haben sich die Zement-, Beton-<br />
und Betonfertigteilindustrie mit<br />
einer gemeinsamen Ökobilanz<br />
für Beton gestellt. Die so ermittelten<br />
Daten dienen in der Ökobau.dat<br />
der Nachhaltigkeitsbewertung.<br />
Gleichzeitig können sie<br />
der Industrie als Grundlage zur<br />
Ermittlung von Optimierungspotenzialen<br />
der Produkte und des<br />
Herstellprozesses dienen oder zu<br />
einer Branchen-EPD für Beton<br />
herangezogen werden.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 61<br />
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PANEL 3 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Georg Hellinger<br />
Technische Universität<br />
Dortmund<br />
georg.hellinger@<br />
tu-dortmund.de<br />
Geb. 1977; 2004 Abschluss<br />
des DiplomstudiumsBauingenieurwesen;<br />
2004-2007<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der AG<br />
Baukonstruktionen und<br />
Bauphysik der Ruhr-<br />
Universität Bochum;<br />
seit 2007 WissenschaftlicherMitarbeiter<br />
am Lehrstuhl<br />
Bauphysik und TGA der<br />
Technischen Universität<br />
Dortmund; seit<br />
2006 freier Mitarbeiter<br />
der Ingenieurbüros<br />
Ingenieurgesellschaft<br />
IWS GmbH und ENO-<br />
Therm GmbH Institut<br />
für Energieoptimiertes<br />
Bauen; Referent bei<br />
der Ingenieurkammer<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Designing and planning precast façades under<br />
adherence to the current EnEV<br />
New findings, planning aids<br />
Entwerfen und Planen von Fassaden aus Fertigteilen<br />
unter Einhaltung der aktuellen EnEV<br />
Neue Erkenntnisse, Planungshilfsmittel<br />
Heat losses through the building shell and<br />
requirements according to EnEV 2009<br />
Apart from the quality of the architectural design,<br />
architects and specialist consultants focus in particular<br />
on the energetic optimization of the building<br />
shell, making it one of the central design and planning<br />
criteria. A precise determination of the calculated<br />
key parameters is a prerequisite for achieving a balance<br />
between thermal effectivity on the one hand and<br />
economy of the technical thermal insulation measures<br />
on the other hand. Here, the precise determination of<br />
all punctiform and linear thermal bridge effects are of<br />
particular importance. In determining the transmission<br />
heat losses of highly thermally insulated buildings<br />
(which will in future be a required standard) is<br />
of central significance. A high-quality execution of<br />
the thermal envelope can be realized only through the<br />
consistent high-quality consideration, design and execution<br />
of all thermal-bridge effects. A precise examination<br />
of all these thermal discontinuities is important<br />
for two reasons: Adherence to the minimum thermal<br />
protection and/or ensuring a comfortable indoor climate<br />
and minimization of heat losses. The transmission<br />
heat loss is comprised of the heat loss through the<br />
standard building components (roof, wall, etc.) and the<br />
additional heat losses through thermal bridges (roller<br />
shutter boxes, window reveals, etc.), both portions of<br />
which must be considered in the thermal protection<br />
analysis as specified in EnEV. This can for the thermal<br />
bridges be done with flat-rate additions, but will not<br />
bring the desired result in an economically responsible<br />
construction planning process. Here offers itself much<br />
rather the precisely calculated consideration of linear<br />
and punctiform thermal bridge effects. In the course of<br />
the lecture, planning aids for an economical determination<br />
of these precise values will be presented.<br />
Energetic design of sandwich façades<br />
For the energetic design of building façades, a number<br />
of different design phases need to be examined. A<br />
statement about the energetic level and the dimensioning<br />
of the thermal level must be performed from<br />
the very start, from the preliminary dimensioning to<br />
the preparation of detailed construction drawings. For<br />
façades consisting of reinforced-concrete sandwich elements,<br />
this would be the additional heat losses from<br />
Wärmeverluste über die Gebäudehülle und<br />
Anforderungen nach EnEV 2009<br />
Nach der Qualität des architektonischen Entwurfes steht<br />
heute besonders die energetische Optimierung der Gebäudehülle<br />
im Fokus der Architekten und Fachplaner und<br />
stellt damit eines der zentralen Planungskriterien dar.<br />
Voraussetzung für eine Ausgewogenheit zwischen thermischer<br />
Effektivität auf der einen und Wirtschaftlichkeit<br />
der wärmedämmtechnischen Maßnahmen auf der anderen<br />
Seite ist dabei eine möglichst präzise Bestimmung der<br />
rechnerischen Kenngrößen. Dabei steht insbesondere die<br />
möglichst exakte Bestimmung aller punkt- und linienförmigen<br />
Wärmebrückeneinflüsse im Vordergrund. Sie<br />
nimmt bei der Bestimmung der Transmissionswärmeverluste<br />
hochwärmegedämmter Gebäude (zukünftig geforderter<br />
Standard) eine zentrale Bedeutung ein. Dabei ist die<br />
hochwertige Ausführung der Dämmhülle ausschließlich<br />
durch die konsequente hochwertige Berücksichtigung,<br />
Planung und Ausführung aller Wärmebrücken-Effekte realisierbar.<br />
Die genaue Betrachtung dieser thermischen<br />
Diskontinuitäten ist aus zweierlei Gründen von Bedeutung:<br />
Einhaltung des Mindestwärmeschutzes respektive<br />
Sicherstellung eines angenehmen Raumklimas und Minimierung<br />
der Wärmeverluste. Der Transmissionswärmeverlust<br />
setzt sich aus den Wärmeverlusten über die Regelbauteile<br />
(Dach, Wand, etc.) und den zusätzlichen<br />
Wärmeverlusten aus Wärmebrücken (Rollladenkasten,<br />
Fensterlaibung, etc.) zusammen wobei beide Anteile innerhalb<br />
eines Wärmeschutznachweises nach EnEV berücksichtigt<br />
werden müssen. Dies kann bezüglich der<br />
Wärmebrücken mittels pauschaler Zuschläge erfolgen,<br />
was aber im Hinblick auf eine ökonomisch verantwortliche<br />
Bauplanung nicht zielführend ist. Hier bietet sich<br />
vielmehr die genaue rechnerische Berücksichtigung linien-<br />
und punktförmiger Wärmebrückeneffekte an. Im Zuge<br />
des Vortrags werden Planungshilfen zur ökonomischen<br />
Ermittlung dieser genauen Werte vorgestellt.<br />
Energetische Planung von Sandwichfassaden<br />
Für die energetische Planung der Gebäudefassade sind<br />
verschiedene Planungsphasen zu betrachten. Von der<br />
Vordimensionierung bis zur detaillierten Ausführungsplanung,<br />
eine Aussage über das energetische Niveau und<br />
die Dimensionierung der Dämmebene muss von Anfang<br />
an erfolgen. Bei Fassaden aus Stahlbeton-Sandwichelementen<br />
sind dies die zusätzlichen Wärmeverluste aus An-<br />
62 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
anchor and joint systems and from the<br />
linear thermal bridge losses of the connections<br />
of the standard building components.<br />
The total heat loss of the RC sandwich elements<br />
consists of three individual components:<br />
the undisturbed heat flow within<br />
the homogeneous layer buildup and the<br />
additional heat losses incurred through<br />
the existing anchor and joint systems that<br />
are inherent to the system. These factors<br />
can be precisely determined through complex<br />
computer-based FE calculations. For<br />
entire façades, however, this procedure is<br />
economically not justifiable. In day-today<br />
practice, these additional influences<br />
are therefore frequently taken into account<br />
through flat-rate additions, which keep the<br />
calculation method relatively simple, but<br />
lead to falsified and, in addition, usually<br />
also to economically unfavorable results.<br />
Against this background, a practical calculation<br />
method of the thermal transmittance<br />
(U-value) is presented in this lecture. By<br />
this method, which requires no complex<br />
calculations, a precise determination of the<br />
heat losses from anchor and joint systems<br />
both for individual element configurations<br />
and façades of any desired design is possible.<br />
Detailed planning of thermal bridges<br />
with the “design atlas for building<br />
construction”<br />
The “design atlas for building construction”<br />
is a valuable planning aid. It contains<br />
an unmatched compilation of all thermal<br />
bridge connections relevant to concrete<br />
constructions. The continuously updated<br />
atlas already today makes available to the<br />
user 720 structural connections with approximately<br />
7,000,000 energetic variations<br />
for residential and non-residential buildings.<br />
The work, available on the Internet<br />
at www.planungsatlas-hochbau.de, or, alternatively,<br />
also on DVD, covers a wide<br />
energetic range of all common types of<br />
solid constructions. The details included in<br />
the work, apart from functional, design,<br />
and structural aspects as well as building<br />
physics, place particular emphasis on the<br />
optimization of thermal protection. Since<br />
August 2011, the work also contains nearly<br />
100 connections for RC sandwich façade<br />
connections for the precast and semi-precast<br />
construction method.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />
ker- und Fugensystemen sowie aus den linienförmigen<br />
Wärmebrückenverlusten der<br />
Regelbauteilanschlüsse. Der gesamte Wärmeverlust<br />
von diesen Sandwichelementen setzt<br />
sich aus drei Einzelkomponenten zusammen:<br />
dem ungestörten Wärmestrom im Bereich des<br />
homogenen Schichtaufbaus sowie den zusätzlichen<br />
Wärmeverlusten infolge der systembedingt<br />
vorhandenen Anker- und Fugensysteme.<br />
Diese lassen sich durch aufwändige<br />
rechnergestützte FE-Berechnungen sehr genau<br />
ermitteln, für ganze Fassaden ist dieses<br />
Vorgehen jedoch nicht wirtschaftlich zu vertreten.<br />
In der Praxis werden diese zusätzlichen<br />
Einflüsse daher häufig durch Pauschalzuschläge<br />
berücksichtigt, die zwar das Berechnungsverfahren<br />
relativ einfach halten, jedoch<br />
zu verfälschten und in der Regel darüber hinaus<br />
auch zu wirtschaftlich ungünstigen Ergebnisse<br />
führen. Vor diesem Hintergrund wird<br />
in diesem Vortrag ein praxistaugliches Berechnungsverfahren<br />
des Wärmedurchgangskoeffizient<br />
(U-Wert) vorgestellt, das bei geringem<br />
Rechenaufwand die genaue Erfassung<br />
der Wärmeverluste aus Anker- und Fugensystemen<br />
sowohl für individuelle Elementkonfigurationen<br />
als auch für beliebig gestaltete<br />
Fassaden ermöglicht.<br />
Detaillierte Planung von Wärmebrücken<br />
mittels des „Planungsatlas für den<br />
Hochbau“<br />
Als wertvolle Planungshilfe beinhaltet der<br />
„Planungsatlas für den Hochbau“ eine beispiellose<br />
Zusammenstellung aller für das<br />
Bauen mit Beton relevanten Wärmebrückenanschlüsse.<br />
Der kontinuierlich erweiterte At- -<br />
las stellt dem Anwender heute bereits 720<br />
Konstruktionsanschlüsse mit rund 7.000.000<br />
energetischen Variationen für den Wohn- und<br />
Nichtwohnungsbau zur Verfügung. Das im<br />
Internet unter www.planungsatlas-hochbau.<br />
de oder alternativ auch auf DVD verfügbare<br />
Werk deckt eine große energetische Bandbreite<br />
aller gängigen Konstruktionsarten des<br />
Massivbaus ab. Bei den im Werk enthaltenen<br />
Details wurde neben funktionalen, gestalterischen,<br />
baukonstruktiven und bauphysikalischen<br />
Aspekten speziell auf die wärmeschutztechnische<br />
Optimierung Wert gelegt.<br />
Seit August 2011 sind auch knapp 100 Anschlüsse<br />
von Stahlbeton-Sandwichfassaden<br />
in Fertigteil- und Halbfertigteilbauweise enthalten.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 63<br />
ó Mobile block making machines<br />
ó Laboratory/<br />
Sample block making machine<br />
ó Vibrating tables<br />
ó External vibrators<br />
ó Special machines<br />
Knauer Engineering GmbH Industrieanlagen & Co. KG<br />
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PANEL 4 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Dr. Ulrich Lotz<br />
Betonverbände<br />
Baden-Württemberg,<br />
Ostfildern<br />
ulrich.lotz@<br />
betonservice.de<br />
Geb. 1963; 1984-1989<br />
Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
an der Universität<br />
Hohenheim, danach<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am<br />
dortigen Lehrstuhl<br />
für Absatzwirtschaft;<br />
1990-1994 Tätigkeit<br />
in der Investitionsgüterindustrie;<br />
seit 1995<br />
Betonverbände Baden-<br />
Württemberg; seit 1998<br />
Geschäftsführer des<br />
Fachverbands Beton-<br />
und Fertigteilwerke;<br />
heute Geschäftsführer<br />
der fünf Verbands- und<br />
Serviceorganisationen<br />
der Beton- und Fertigteilindustrie<br />
Baden-<br />
Württembergs, Ostfildern,<br />
sowie der PÜZ<br />
BAU, München; 2005-<br />
2010 Geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied<br />
des Bundesverbands<br />
Deutsche Beton- und<br />
Fertigteilindustrie,<br />
Bonn, später Bundesverband<br />
Betonbauteile<br />
Deutschland, Berlin<br />
Day 1: Tuesday, 7 th February 2012<br />
Tag 1: Dienstag, 7. Februar 2012<br />
Economy and law<br />
Wirtschaft und Recht<br />
Title Titel Page Seite<br />
Environmental Product Declarations (EPDs) for precast elements – 66<br />
How the precast industry can promote and utilize sustainability<br />
Umweltproduktdeklarationen (EPD) für Betonbauteile -<br />
Wie die Fertigteilindustrie Nachhaltigkeit fördern und nutzen kann<br />
Prof. Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner, Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Pohl<br />
Development of an EPD for concrete light wells - Capturing environmental impact 70<br />
Entwicklung einer EPD für Betonlichtschächte - Umweltwirkungen darstellen<br />
Dr.-Ing. Carmen Schneider, Dipl.-Wirt.-Ing. Torsten Mielecke<br />
Negotiation records as commercial letters of confirmation - Negotiation records serve<br />
as a means to prepare contracts 72<br />
Verhandlungsprotokoll als kaufmännisches Bestätigungsschreiben - Verhandlungsprotokolle<br />
dienen der Vertragsvorbereitung<br />
Dr. Stefan Höß<br />
Most recent case law on the liability for defects 74<br />
Aktuelle Rechtsprechung zur Mängelhaftung<br />
Dr. Katrin Rohr-Suchalla<br />
64 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
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PANEL 4 → Proceedings<br />
Environmental Product Declarations (EPDs)<br />
for precast elements<br />
How the precast industry can promote and utilize sustainability<br />
Umweltproduktdeklarationen (EPD) für Betonbauteile<br />
Wie die Fertigteilindustrie Nachhaltigkeit fördern und nutzen kann<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Carl-Alexander Graubner<br />
Technische Universität<br />
Darmstadt<br />
graubner@massivbau.<br />
tu-darmstadt.de<br />
Geb. 1957; 1976-1981<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
TU München; 1988<br />
Promotion; 1989-1994<br />
Technische Büroleitung<br />
der Philipp Holzmann<br />
– Held & Francke<br />
Bauaktiengesellschaft,<br />
München; Gründung<br />
eines Ingenieurbüros<br />
und Tätigkeit als selbständiger<br />
beratender<br />
Ingenieur in München;<br />
1997 Ernennung zum<br />
Universitätsprofessor<br />
für Massivbau an der TU<br />
Darmstadt; Prüfingenieur<br />
für Baustatik;<br />
seit 2001 Partner in<br />
der Ingenieurgesellschaft<br />
KHP König und<br />
Heunisch Planungsgesellschaft,<br />
Frankfurt<br />
am Main; beratendes<br />
Mitglied in mehreren<br />
Sachverständigenausschüssen<br />
des DIBt<br />
sowie verschiedener<br />
nationaler und internationalerNormungsgremien<br />
auf dem Gebiet<br />
des Beton- und des<br />
Mauerwerksbaus; 2009<br />
Gründung der Life Cycle<br />
Engineering Experts<br />
GmbH (LCEE)<br />
Introduction<br />
The strategic approach to sustainability has gained a<br />
foothold in the construction industry upon the introduction<br />
of sustainability assessment systems pertaining<br />
to the entire building. In sync with this growing importance<br />
of the principles of sustainable construction,<br />
the issue of the environmental impact of construction<br />
products and its documentation, for instance by means<br />
of Environmental Product Declarations (EPDs), is also<br />
becoming more significant. This product level is currently<br />
considered one of the most dynamic areas of<br />
sustainable development.<br />
Regulatory environment and standardization<br />
Amongst other factors, this increasing significance<br />
was induced by changes in the political framework,<br />
particularly at the European level. Whereas the previous<br />
EU directive pertaining to construction products<br />
concentrated exclusively on reducing technical, legal<br />
and political barriers to trade, the new Construction<br />
Products Regulation adopted in March 2011 stipulates<br />
that the sustainability of construction products is a basic<br />
requirement for buildings and structures [1]. One<br />
of the remarkable details of the regulation is that it<br />
expressly recommends EPDs as a means to verify the<br />
environmental impact of structures, making them the<br />
politically preferred channel to communicate environmental<br />
product propositions.<br />
EPDs as a channel to communicate environmental<br />
product propositions<br />
From a methodological point of view, an EPD essentially<br />
relies on a life cycle assessment of the construction<br />
product covered by the declaration. This assessment<br />
captures all material and energy inputs and outputs<br />
during the product life cycle and evaluates them in<br />
accordance with defined environmental impact categories.<br />
In addition, EPDs communicate information relevant<br />
to health and the environment that is not (yet)<br />
covered by the system used for life cycle assessments<br />
[2]. The type of information to be published in an EPD<br />
and the way in which a life cycle assessment must<br />
be carried out are governed by applicable standards<br />
but also by so-called Product Category Rules (PCRs)<br />
pertaining to specific product groups. A PCR acts as<br />
a methodological link between the specifications con-<br />
Einleitung<br />
Mit der Einführung gebäudeumfassender Nachhaltigkeitsbewertungssysteme<br />
ist der strategische Ansatz der Nachhaltigkeit<br />
im Bauwesen verankert worden. Im Gleichklang mit<br />
dieser fortschreitenden Berücksichtigung von Grundsätzen<br />
Nachhaltigen Bauens erfährt auch die Frage nach den Umweltwirkungen<br />
von Bauprodukten und deren Dokumentation<br />
z. B. mittels Umweltproduktdeklarationen (Environmental<br />
Product Declaration, EPD) einen Bedeutungszuwachs.<br />
Aktuell ist diese Produktebene einer der wohl dynamischsten<br />
Bereiche der nachhaltigen Entwicklung.<br />
Ordnungspolitischer und normativer Kontext<br />
Induziert wurde dieser Bedeutungszuwachs u. a. durch<br />
Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen insbesondere<br />
auf europäischer Ebene. Fokussierte die bisherige,<br />
für den Bauproduktensektor maßgebliche EU-Richtlinie<br />
noch ausschließlich auf den Abbau technischer,<br />
rechtlicher und politischer Handelshemmnisse, so postuliert<br />
die im März 2011 erlassene neue Bauproduktenverordnung<br />
die Nachhaltigkeit von Bauprodukten nun als<br />
eine Grundanforderung an Bauwerke [1]. Bemerkenswertes<br />
Detail der Verordnung ist, dass sie EPDs ausdrücklich<br />
als Nachweisform für Auswirkungen von Bauwerken<br />
empfiehlt und diese dadurch als ordnungspolitisch präferierten<br />
Kommunikationskanal ökologischer Produktqualitäten<br />
positioniert.<br />
EPD als Kommunikationskanal ökologischer<br />
Produktqualitäten<br />
Methodisch betrachtet, basiert eine EPD im Wesentlichen<br />
auf einer Ökobilanzierung des deklarierten Bauprodukts,<br />
d. h. der Erfassung aller im Lebenszyklus anfallenden stofflichen<br />
und energetischen In- und Output-Ströme und deren<br />
Bilanzierung nach festgelegten ökologischen Wirkkategorien.<br />
Außerdem kommuniziert sie auch solche gesundheits-<br />
und umweltrelevanten Informationen, die derzeit (noch)<br />
nicht von der Systematik der Ökobilanz abgedeckt werden<br />
[2]. Welche Informationen in einer EPD veröffentlicht werden<br />
müssen und wie die Ökobilanzierung zu erfolgen hat,<br />
wird einerseits normativ, andererseits produktgruppenspezifisch<br />
mittels sog. Product Category Rules (PCR) geregelt.<br />
Eine PCR fungiert hier als methodische Verknüpfung zwischen<br />
den normativen Vorgaben und dem praktischen Anwendungsfall<br />
für eine bestimmte Produktgruppe. Liegt für<br />
eine Produktgruppe keine PCR vor, ist diese zunächst im<br />
66 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
1<br />
Creating the framework<br />
Rahmensetzung<br />
• Determine underlying<br />
conditions Erarbeiten der<br />
Rahmenbedingungen<br />
• Check if PCR exists<br />
Verfügbarkeitsprüfung<br />
einer PCR<br />
• Prepare PCR if required<br />
ggf. Erstellung einer PCR<br />
Basic steps of preparig an EPD<br />
Basisschritte der EPD-Erstellung<br />
Collecting data<br />
Datensammlung<br />
• Analyze the manufacturing<br />
process Analyse des<br />
Herstellprozesses<br />
• Collect data on raw<br />
materials etc. Datensammlung<br />
zu Rohstoffen,<br />
etc.<br />
• Assist with/support data<br />
collection Begleitung der<br />
Datenerhebung<br />
tained in applicable standards and the specific application<br />
to a certain product category. If no PCR exists for<br />
a certain product category, such a rule must first be<br />
prepared within a product category forum and then<br />
reviewed and published by the institution managing<br />
the EPD program. Once this framework has been established,<br />
further basic steps (Fig. 1) of preparing an<br />
EPD include the identification of required data and its<br />
collection, the drafting of the required EPD texts and<br />
the product life cycle assessment. In this process, the<br />
necessary analysis of the underlying manufacturing<br />
processes can also be used to identify opportunities to<br />
make the product more sustainable. In the final step,<br />
the draft EPD must be reviewed and verified by an expert<br />
body of the institution managing the EPD system.<br />
In principle, any institution may establish system responsibility<br />
for an EPD program. However, the Institut<br />
Bauen und Umwelt e.V. (IBU; Institute for Construction<br />
and the Environment) is currently the most important<br />
provider in Germany.<br />
Paradigm shift in the construction supplier industry<br />
– players position themselves<br />
In the meantime, many producers and associations<br />
have become members of the IBU and are positioning<br />
themselves in the construction products market, for example<br />
by drafting an EPD. At its very heart, this trend<br />
represents a tangible paradigm shift amongst construction<br />
industry suppliers. Whereas the quality features of<br />
a construction product were previously defined mainly<br />
by its technical characteristics and pricing, the current<br />
competition for market share and customers is also<br />
driven by environmental and sustainability aspects, as<br />
evidenced by prominent examples in the steel and cement<br />
industries. On the positive side, it should be noted<br />
that the precast industry has also clearly embarked<br />
upon a path towards actively shaping sustainability,<br />
such as in a joint project with Darmstadt University of<br />
Technology that aims to implement the software-based<br />
Drafting EPD texts<br />
Erstellung EPD-Texte<br />
• Prepare required EPD<br />
texts Erarbeitung der<br />
nötigen EPD-Texte<br />
• Product definition + raw<br />
materials Produktdefinition<br />
+ Grundstoffe<br />
• Product manufacture/<br />
application Produktherstellung/-verarbeitung<br />
Life cycle assessment<br />
and report<br />
Ökobilanz + Bericht<br />
• Model required processes<br />
Modellierung der erforderlichen<br />
Prozesse<br />
• Compute life cycle assessment<br />
parameters Berechnung<br />
der Ökobilanzierung<br />
• Prepare explanatory<br />
report on life cycle<br />
assessment Hintergrundbericht<br />
zur Ökobilanz<br />
Rahmen eines Produktgruppenforums zu erstellen und vom<br />
Systemträger des EPD-Programms zu prüfen und zu veröffentlichen.<br />
Nach dieser Rahmensetzung sind weitere Basisschritte<br />
(Abb. 1) bei der Erstellung einer EPD die Identifikation<br />
der erforderlichen Daten und ihre Erhebung sowie die<br />
Formulierung der benötigten EPD-Texte und die Berechnung<br />
der Ökobilanz. Dabei kann die erforderliche Analyse<br />
der zugrunde liegenden Herstellprozesse auch zur Aufdeckung<br />
nachhaltiger Optimierungspotenziale führen. Final<br />
ist der EPD-Entwurf dann von einem Sachverständigengremium<br />
des Systemträgers zu prüfen und zu verifizieren.<br />
Grundsätzlich kann jede Institution eine Systemträgerschaft<br />
für ein EPD-Programm gründen, allerdings ist in<br />
Deutschland derzeit das Institut Bauen und Umwelt e.V.<br />
(IBU) der wichtigste Anbieter.<br />
Paradigmenwechsel in der Bauzulieferindustrie –<br />
Akteure positionieren sich<br />
Mittlerweile haben sich zahlreiche Hersteller und Verbände<br />
dem IBU als Mitglieder angeschlossen und positionieren<br />
sich – z. B. mit der Entwicklung einer EPD – am Markt für<br />
Bauprodukte. Im Kern steht dieser Trend für einen spürbaren<br />
Paradigmenwechsel innerhalb der Bauzulieferindustrie.<br />
Definierten sich die Qualitäten eines Bauprodukts vormals<br />
in erster Linie über technische und preisliche Merkmale,<br />
so wird der Wettkampf um Märkte und Kunden heute auch<br />
über Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen geführt. Prominente<br />
Beispiele aus der Stahl- oder auch Zementindustrie<br />
belegen dies. Erfreulicherweise bestehen aktuell auch in der<br />
Fertigteilindustrie klare Tendenzen, Nachhaltigkeit aktiv<br />
mitzugestalten, z. B. im Rahmen eines Projekts mit der TU<br />
Darmstadt zur Software-basierten Generierung von EPDs<br />
als ein erster Schritt hin zu einer möglichst breiten Etablierung<br />
der Thematik innerhalb der Branche.<br />
Erschließen von Nachhaltigkeitspotenzialen<br />
durch Betonbauteile aus Ökobeton<br />
Insbesondere für die Kommunikation neuester betontechnologischer<br />
Entwicklungen lassen sich EPDs hervorra-<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 4<br />
Verifying the EPD<br />
Verifikation EPD<br />
• Consolidate all documents<br />
Zusammenführung aller<br />
Unterlagen<br />
• Hand over to program<br />
manager/reviewer<br />
Übergabe an Programmhalter/Prüfer<br />
• Discuss/coordinate if<br />
required ggf. Diskussion/<br />
Abstimmung<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />
Sebastian Pohl<br />
Technische Universität<br />
Darmstadt<br />
pohl@massivbau.tudarmstadt.de<br />
Geb. 1983; Studium<br />
des Wirtschaftsingenieurwesens<br />
mit der<br />
technischen FachrichtungBauingenieurwesen<br />
an der Technischen<br />
Universität Darmstadt;<br />
Tätigkeit für eine<br />
namhafte Unternehmensberatung;<br />
seit<br />
2010 wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Massivbau der<br />
Technischen Universität<br />
Darmstadt; Projektingenieur<br />
der Life Cycle Engineering<br />
Experts GmbH<br />
(LCEE) zur Bearbeitung<br />
von Nachhaltigkeitszertifizierungsprojekten<br />
von Bauvorhaben nach<br />
nationalen und internationalen<br />
Systemen<br />
und Mitwirkung bei der<br />
Nachhaltigkeitsberatung<br />
von Kunden aus<br />
der Bau- und Immobilienwirtschaft<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 67
PANEL 4 → Proceedings<br />
REFERENCE LITERATUR<br />
generation of EPDs as a first step towards making this<br />
topic widely known in the industry.<br />
Unleashing sustainability potentials by using<br />
„green“ concrete elements<br />
EPDs are particularly well-suited to communicating<br />
latest concrete technology advancements. For example,<br />
they can be used to demonstrate how existing sustainability<br />
potentials can be unleashed using elements<br />
consisting of „green“ concrete with optimized environmental<br />
impact. It was shown that the substitution of<br />
conventional concretes with low-cement eco-concretes<br />
developed at the Institute for Concrete and Masonry<br />
Structures at Darmstadt University of Technology can<br />
reduce the global warming potential of precast reinforced<br />
concrete elements by up to 50% (Fig. 2) [3].<br />
These results ultimately confirm the correctness of<br />
the changed strategic approach seen in the regulatory<br />
environment of the EU. The precast industry is welladvised<br />
to further promote and advance the initiated<br />
development and marketing of sustainable products,<br />
such as by consistently relying on EPDs as an appropriate<br />
tool.<br />
gend einsetzen. Mit ihnen kann zukünftig z. B. aufgezeigt<br />
werden, welche Nachhaltigkeitspotenziale durch Bauteile<br />
aus ökologisch optimierten Betonen erschlossen werden<br />
können. Nachweislich ist bei einer Substitution konventioneller<br />
Betone durch die vom Institut für Massivbau der<br />
TU Darmstadt entwickelten zementreduzierten Ökobetone<br />
eine Reduzierung des Treibhauspotenzials von Stahlbetonbauteilen<br />
um bis zu 50 % erreichbar (Abb. 2) [3]. Derartige<br />
Ergebnisse bestätigen letztlich die strategische<br />
Richtigkeit der veränderten ordnungspolitischen EU-Rahmensetzung,<br />
und die Fertigteilindustrie tut gut daran, die<br />
begonnene nachhaltige Produktentwicklung und -vermarktung<br />
– z. B. im Gleichklang durch das Vehikel der<br />
EPDs – weiter zu forcieren.<br />
[1] Verordnung (EU) Nr. 305/2011 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. März 2011 zur Festlegung harmonisierter Bedingungen<br />
für die Vermarktung von Bauprodukten und zur Aufhebung der Richtlinie 89/106/EWG des Rates, ABl. L 88, 2011<br />
[2] Schmincke, E., Grahl, B.: Umwelteigenschaften von Produkten – Die Rolle der Ökobilanz in ISO Typ III Umweltdeklarationen. UWSF - Z<br />
Umweltchem Ökotox 18 (3), 2006, 185-192<br />
[3] Graubner, C.-A.; Garrecht, H.; Proske, T.; Spitzbarth, R.; Hainer, S.; Morsy, M.: Ökobetone zur Herstellung von Stahlbetonbauteilen – Teil<br />
2, Anwendungsorientierte Mischungsentwicklung, Betoneigenschaften und Nachhaltigkeitsbewertung. In: BWI BetonWerk Internatio-<br />
nal, Heft 6, 2011.<br />
2<br />
Sustainability potentials<br />
of precast<br />
elements consting<br />
of eco-concretes in<br />
terms of global warming<br />
potential (GWP)<br />
Nachhaltigkeitspotentiale<br />
von Betonbauteilen<br />
aus Ökobetonen<br />
am Beispiel Treibhauspotential<br />
(GWP)<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
GWP<br />
(kg CO 2 e/m 3 )<br />
Precast<br />
element<br />
acc. to<br />
Ökobau.dat<br />
Beton-FT nach<br />
Ökobau.dat<br />
Precast floor,<br />
reference<br />
concrete with<br />
cast-in-place infills<br />
(DIN, CEM I 42.5)<br />
Elementdecke<br />
Referenzbeton<br />
mit Ortbetonergänzung<br />
(DIN, CEM I 42,5)<br />
Ready-mixed<br />
concrete floor<br />
acc. to<br />
Ökobau.dat<br />
Decke aus<br />
Transportbeton<br />
nach Ökobau.dat<br />
Precast floor,<br />
eco-concrete<br />
with cast-in-place<br />
infills<br />
(DIN, CEM I 42.5)<br />
Elementdecke<br />
aus Ökobeton<br />
mit Ortbetonergänzung<br />
(DIN, CEM I 42,5)<br />
Precast floor,<br />
eco-concrete<br />
with eco-concrete<br />
infills<br />
(CEM I 52.5)<br />
Elementdecke<br />
aus Ökobeton<br />
mit Ökobetonergänzung<br />
(CEM I 52,5)<br />
Precast floor,<br />
eco-concrete<br />
with eco-concrete<br />
infills<br />
(CEM III/B 42.5)<br />
Elementdecke<br />
aus Ökobeton<br />
mit Ökobetonergänzung<br />
(CEM III/B 42,5)<br />
68 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
- 50 %<br />
Cast-in-place concrete Ortbeton<br />
Precast element Betonfertigteil<br />
Heat from fuel oil Wärme aus Heizöl<br />
Electricity Strom<br />
Reinforcing steel Bewehrungsstrahl
Taking the weight off your shoulders!<br />
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��������������������������������������������������������������������������<br />
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������������������������������������������������������������������������<br />
��������������������������������������������������������������<br />
��������������������������������<br />
COMPACT LINE – designed for lower output and reduced automation<br />
CBT version – capacity range from 200 – 400 m³/day<br />
KEEN-CRETE® LINE – intended for medium and large output and high<br />
automation<br />
KBT-S version – capacity range from 350 – 900 m³/day<br />
KBT version – capacity range from 900 – 1550 m³/day<br />
KBT-L version – capacity range from 1350 – 2050 m³/day<br />
HESS AAC Systems B.V. | Aluminiumsteden 10 | 7547 TN Enschede | Netherlands<br />
Phone: +31 (0) 53460 1700 | +31 (0) 53460 1799 | +31 (0) 53460 1799<br />
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PANEL 4 → Proceedings<br />
Concrete light well<br />
under study (source:<br />
Initiative Betonlichtschächte<br />
[Concrete<br />
Light Well Initiative])<br />
UntersuchungsgegenstandBetonlichtschacht<br />
(Quelle:<br />
Initiative Betonlichtschächte)<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Carmen Schneider<br />
LCEE Life Cycle<br />
Engineering Experts,<br />
Darmstadt<br />
C.Schneider@LCEE.de<br />
Geb. 1975; 1994-2000<br />
Studium der Architektur<br />
an der FH Darmstadt;<br />
2001-2004 Studium<br />
der Architektur an der<br />
TU Darmstadt; 2000-<br />
2005 Architektin bei<br />
Junghans und Formhals<br />
Architekten sowie Dörfer<br />
Architekten; 2006-<br />
2010 Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am<br />
Institut für Massivbau<br />
der TU Darmstadt; seit<br />
2009 Geschäftsführerin<br />
der LCEE Life Cycle<br />
Engineering Experts<br />
GmbH, Darmstadt; 2011<br />
Promotion an der TU<br />
Darmstadt<br />
1<br />
Development of an EPD for concrete light wells<br />
Capturing environmental impact<br />
Entwicklung einer EPD für Betonlichtschächte<br />
Umweltwirkungen darstellen<br />
Background<br />
Over the last couple of years, there has been an increasingly<br />
intense debate about sustainable development<br />
in society in general and – directly associated with<br />
it – the sustainability of our built environment. One<br />
of the important aspects of the sustainability debate<br />
is the environmental impact of products and services<br />
in general and structures and construction products in<br />
particular. This trend is also gaining momentum due<br />
to the increasing demand for buildings that are certified<br />
to certain sustainability criteria, e.g. according to<br />
DGNB, BNB, LEED or BREEAM. For the two German<br />
systems (DGNB and BNB) in particular, information on<br />
the environmental impact of building materials is of<br />
major importance for the assessment result and thus<br />
the successful outcome of the certification process. An<br />
Environmental Product Declaration (EPD) is a valuable<br />
tool to capture the environmental impact of a construction<br />
product. EPDs make it possible to present the<br />
environmental characteristics of a product on the basis<br />
of internationally agreed ISO standards.<br />
Implementation<br />
The „Initiative Betonlichtschächte“ (Concrete Light<br />
Well Initiative) has identified the trend towards determining<br />
and presenting the environmental impact<br />
of a construction product at a very early stage, and<br />
subsequently commissioned a life cycle assessment for<br />
light well systems in autumn 2009 [1]. As part of this<br />
Die Motivation<br />
Seit einigen Jahren verstärkt sich die Diskussion um eine<br />
nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung und damit in<br />
direkter Verbindung um die Nachhaltigkeit unserer gebauten<br />
Umwelt. Ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsdebatte<br />
ist dabei die ökologische Wirkung von Produkten<br />
und Dienstleistungen im Allgemeinen sowie<br />
Bauwerken und Bauprodukten im Speziellen. Befördert<br />
wird dieser Trend zudem durch die steigende Nachfrage<br />
nach Gebäuden mit einer Nachhaltigkeitszertifizierung<br />
nach z. B. DGNB, BNB, LEED oder BREEAM. Insbesondere<br />
für die beiden nationalen Systeme DGNB und BNB ist die<br />
Kenntnis der ökologischen Wirkung der Baumaterialien<br />
von hoher Bedeutung für das Bewertungsergebnis und<br />
damit für den Erfolg der Zertifizierung. Ein wertvolles Instrument<br />
für die Darstellung der Umweltwirkung eines<br />
Bauproduktes sind Umweltproduktdeklarationen bzw.<br />
Environmental Product Declarations (EPD). EPDs ermöglichen<br />
die Darstellung der Umwelteigenschaften eines<br />
Produktes auf Basis von international abgestimmten ISO-<br />
Normen.<br />
Die Umsetzung<br />
Die „Initiative Betonlichtschächte“ hat den Trend zur Ermittlung<br />
und Darstellung der Umweltwirkung eines Bauproduktes<br />
sehr frühzeitig erkannt und bereits im Herbst<br />
2009 eine Ökobilanz für Lichtschachtsysteme beauftragt<br />
[1]. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden bei sechs<br />
Herstellern von Betonlichtschächten die stofflichen und<br />
energetischen Input- und Outputströme des Herstellungsprozesses<br />
erfasst und im Rahmen einer Ökobilanzstudie<br />
bewertet. Abb. 1 zeigt eine Veranschaulichung des analysierten<br />
Produktes. Um eine effiziente und zielgerichtete<br />
Bearbeitung sicherzustellen, erfolgte die Erfassung der<br />
Stoff- und Energieflüsse direkt durch die Hersteller auf<br />
Basis einer vordefinierten Anforderungsliste. Die Qualitätssicherung<br />
der Ermittlung der Stoff- und Energieflüsse<br />
sowie die Aufbereitung und Aggregation der Daten erfolgte<br />
durch einen externen Sachverständigen der LCEE<br />
GmbH. Für die weitere Erarbeitung der EPD ist die Zusammenarbeit<br />
mit einem Programmträger notwendig, der die<br />
objektive und transparente Bewertung der Produkteigenschaften<br />
absichert.<br />
Für den vorliegenden Fall der Betonlichtschächte ist<br />
das Institut für Bauen und Umwelt e. V. (IBU) als Programmträger<br />
ausgewählt worden. Grund für die Zusammenarbeit<br />
mit dem IBU in diesem Projekt ist, dass hier<br />
bereits eine mit der Fachöffentlichkeit abgestimmte Pro-<br />
70 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
assessment, six producers of concrete light wells were<br />
selected and the material and energy inputs and outputs<br />
associated with the manufacturing process determined<br />
and evaluated in a life cycle study. Fig. 1 shows<br />
the analyzed product. To ensure efficient and accurate<br />
work, the material and energy flows were documented<br />
by the producers themselves on the basis of a predefined<br />
list of requirements. An external expert from<br />
LCEE GmbH carried out quality assurance to ensure<br />
that material and energy flows were captured correctly,<br />
and processed and aggregated data. The subsequent<br />
steps of preparing the EPD require cooperation with an<br />
institution acting as the EPD program manager, which<br />
guarantees the objective and transparent assessment of<br />
product characteristics.<br />
For the concrete light wells considered in this study,<br />
the Institut für Bauen und Umwelt e. V. (IBU; Institute<br />
for Construction and the Environment) was selected<br />
as the program manager because a Product Category<br />
Rule (PCR) agreed among experts is already in place<br />
for precast elements. This eliminates the need for a<br />
sophisticated process of defining, and agreeing on,<br />
system boundaries and typical environmental characteristics<br />
of a product category with manufacturers,<br />
designers and relevant authorities, as determined in a<br />
PCR. The PCR thus ensures that EPDs pertaining to a<br />
single product category are prepared under identical<br />
boundary conditions.<br />
On the basis of the PCR, LCEE GmbH prepared<br />
the actual product declaration (EPD). The correctness<br />
and objectivity of the declaration process is checked<br />
and confirmed by an external reviewer working for<br />
the program manager. The EPD preparation process is<br />
completed by its publication by the program manager.<br />
Fig. 2 shows the individual steps of this preparation<br />
workflow.<br />
Result<br />
The analysis resulted in a verified declaration that<br />
includes quantitative statements on the environmental<br />
performance of concrete light wells. This declaration<br />
provides architects, designers, clients and facility<br />
managers (but also the producers themselves) with<br />
information about energy and resource consumption<br />
and the resulting emissions, such as greenhouse gases,<br />
caused by the product during its life cycle.<br />
REFERENCE / LITERATUR<br />
duct Category Rule (PCR) für Betonfertigteile besteht. Dadurch<br />
entfällt der aufwendige Prozess der Erarbeitung<br />
und Abstimmung von Systemgrenzen und charakteristischen<br />
Umwelteigenschaften einer Produktgruppe mit<br />
Herstellern, Planern, Behörden, wie sie in einer PCR festgeschrieben<br />
sind. Die PCR sichert dadurch ab, dass EPDs<br />
einer Produktgruppe unter gleichen Randbedingungen erstellt<br />
werden.<br />
Auf Basis der PCR wurde durch die LCEE GmbH die<br />
eigentliche Produktdeklaration (EPD) erarbeitet. Die Richtigkeit<br />
und Objektivität des Deklarationsverfahrens wird<br />
durch einen externen Prüfer des Programmhalters überprüft<br />
und bestätigt. Abgeschlossen wird der Erstellungsprozess<br />
der EPD mit der Veröffentlichung durch den Programmhalter.<br />
Dieser Ablauf der Erstellung ist in Abb. 2 dargestellt.<br />
Das Ergebnis<br />
Ergebnis der Analyse ist eine geprüfte Deklaration mit<br />
quantitativen Aussagen zur Umweltleistung von Betonlichtschächten.<br />
Architekten, Planer, Bauherren, Facility<br />
Manager, aber auch die Herstellerunternehmen selbst erhalten<br />
dadurch eine Informationsquelle über den Energie-<br />
und Ressourceneinsatz sowie die Emissionen, wie z. B.<br />
Treibhausgase, die durch das Produkt während des Lebenszyklus<br />
verursacht werden.<br />
[1] BetonBauteile Bayern im BIV e. V.; Fachverband Beton- und Fertigteilwerke BW e. V. (Hrsg.): Ökobilanz von Licht-<br />
schachtsystemen – Ein ökologischer Vergleich von Lichtschachtsystemen in den Materialvarianten Beton und<br />
Kunststoff; 2010<br />
Check if PCR exists<br />
Prüfen ob PCR<br />
vorhanden<br />
Yes ja<br />
No nein<br />
Determine material and<br />
energy flows<br />
Stoff- u. Energieströme<br />
erfassen<br />
Perform life cycle assessment<br />
and draft EPD text<br />
Ökobilanz berechnen und<br />
EPD Text erstellen<br />
EPD review by<br />
independent third party<br />
EPD durch Unabhängigen<br />
prüfen<br />
Publish EPD<br />
EPD veröffentlichen<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 4<br />
Prepare and<br />
coordinate PCR<br />
PCR erstellen und<br />
abstimmen<br />
2<br />
EPD preparation<br />
process<br />
Erstellungsprozess<br />
einer EPD<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Wirt.-Ing.<br />
Torsten Mielecke<br />
LCEE Life Cycle Engineering<br />
Experts, Darmstadt<br />
T.Mielecke@LCEE.de<br />
Geb. 1979; 2000-2006<br />
Diplom-Wirtschaftsingenieursstudium<br />
an der<br />
TU Dresden; 2006-2007<br />
Projektmitarbeiter bei<br />
der Siemens Power Generation,<br />
Erlangen; seit<br />
2007 Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am<br />
Institut für Massivbau<br />
der TU Darmstadt; seit<br />
2009 Geschäftsführer<br />
der LCEE Life Cycle<br />
Engineering Experts<br />
GmbH, Darmstadt<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 71
PANEL 4 → Proceedings<br />
Negotiation records as commercial letters of confirmation<br />
Negotiation records serve as a means to prepare contracts<br />
Verhandlungsprotokoll als kaufmännisches<br />
Bestätigungsschreiben<br />
Verhandlungsprotokolle dienen der Vertragsvorbereitung<br />
AUTHOR<br />
Dr. Stefan Höß<br />
CMS Hasche Sigle<br />
Partnerschaft von<br />
Rechtsanwälten und<br />
Steuerberatern,<br />
München<br />
stefan.hoess@cmshs.com<br />
Geb. 1967; 1992 Erste<br />
juristische Staatsprüfung;<br />
1995 Zweite<br />
juristische Staatsprüfung;<br />
1992-1995<br />
Referendariat am<br />
Landgericht Kempten;<br />
1995 Referendariat in<br />
einer Anwaltskanzlei in<br />
San Diego sowie einer<br />
Unternehmensberatung<br />
in Sidney; 1994-1995<br />
Promotion; 1996 Anwalt<br />
bei Fiedler & Forster,<br />
München; seit 2000<br />
Partner bei CMS Hasche<br />
Sigle, München im<br />
Bereich Vergaberecht,<br />
Baurecht, Immobilienrecht<br />
Any entry into a construction contract is usually preceded<br />
by the preparation of a negotiation record that<br />
may already contain material bases of the contract. The<br />
construction contract signed by the authorized parties<br />
then refers to the negotiation record, which thus becomes<br />
part of the construction contract.<br />
In some cases, however, the negotiation record is<br />
also consulted for the purpose of clarifying discrepancies<br />
after entering into the contract. As a rule, no<br />
persons take part in these negotiations who would be<br />
authorized to amend the construction contract after the<br />
contract has already been entered into.<br />
Negotiation records may change contracts<br />
entered into<br />
The German Bundesgerichtshof (BGH; Federal Court<br />
of Justice) had to decide whether the outcomes of a<br />
negotiation record changing the construction contract<br />
may be binding upon a contractor although a contractor<br />
representative without authority participated in the<br />
negotiations.<br />
Following entry into the construction contract, the<br />
client invited the parties to prepare a formally required<br />
negotiation record, which was to reconfirm the contract<br />
entered into, rather than changing its content. For<br />
this reason, the contractor was represented only by an<br />
employee without authority. In the negotiation record<br />
signed by this employee, however, the warranty period<br />
was determined to be five years, deviating from the<br />
provision in section 13 VOB/B (German Construction<br />
Contract Procedures, Part B) originally agreed upon. The<br />
contractor did not object to the negotiation record sent<br />
to him by the client. Years later, the parties became engaged<br />
in a dispute over defects. Referring to the fouryear<br />
warranty period pursuant to section 13 VOB/B, the<br />
contractor pleaded the statute of limitations because the<br />
employee without authority would not have been in a<br />
position to extend the warranty period. The client based<br />
his plea on the negotiation record.<br />
The Federal Court of Justice compared the negotiation<br />
record with a commercial letter of confirmation<br />
and found that any contractor who, upon invitation<br />
to a meeting for the purpose of negotiating a contract<br />
already entered into, sends a representative without<br />
authority to that meeting must accept responsibility<br />
for the representative‘s statements according to the<br />
Üblicherweise geht dem Abschluss eines Bauvertrages die<br />
Abfassung eines Verhandlungsprotokolls voraus, das bereits<br />
die wesentlichen Vertragsgrundlagen enthalten kann.<br />
In dem Bauvertrag, der von den vertretungsberechtigten<br />
Parteien unterzeichnet wird, wird dann auf das Verhandlungsprotokoll<br />
verwiesen. Das Verhandlungsprotokoll<br />
wird damit zum Bestandteil des Bauvertrages.<br />
Mitunter kommt es aber auch vor, dass im Anschluss<br />
an einen Vertragsschluss Unstimmigkeiten mittels eines<br />
Verhandlungsprotokolls geklärt werden sollen. Regelmäßig<br />
nehmen an diesen Verhandlungen keine Personen teil,<br />
die berechtigt wären, Vertragsänderungen vorzunehmen,<br />
nachdem der Bauvertrag schon geschlossen ist.<br />
Verhandlungsprotokolle können geschlossene<br />
Verträge ändern<br />
Der BGH hatte darüber zu entscheiden, ob ein Auftragnehmer<br />
an die Ergebnisse eines den Bauvertrag ändernden<br />
Verhandlungsprotokolls gebunden sein kann, obwohl an<br />
der Verhandlung nur ein vollmachtloser Vertreter des<br />
Auftragnehmers teilgenommen hatte.<br />
Nach Abschluss des Bauvertrages lud der Auftraggeber<br />
dazu ein, ein formal notwendiges Verhandlungsprotokoll<br />
zu erstellen, mit dem der Vertragsschluss inhaltlich<br />
nicht mehr verändert, sondern nur noch einmal bestätigt<br />
werden sollte. Für den Auftragnehmer nahm deshalb ein<br />
vollmachtloser Mitarbeiter teil. In dem von diesem unterzeichneten<br />
Verhandlungsprotokoll wurde die Gewährleistungsfrist<br />
dann aber abweichend von dem vereinbarten<br />
§13 VOB/B auf fünf Jahre festgelegt. Der Auftragnehmer<br />
widersprach dem Verhandlungsprotokoll, das ihm der<br />
Auftraggeber übermittelt hatte, nicht. Jahre danach stritten<br />
die Parteien über Mängel. Der Auftragnehmer erhob<br />
unter Hinweis auf die Gewährleistungsfrist von vier Jahren<br />
gemäß § 13 VOB/B die Einrede der Verjährung, weil<br />
der vollmachtlose Mitarbeiter die Gewährleistungsfrist<br />
nicht habe verlängern dürfen. Der Auftraggeber verweist<br />
auf das Verhandlungsprotokoll.<br />
Der BGH vergleicht das Verhandlungsprotokoll mit<br />
einem kaufmännischen Bestätigungsschreiben und erklärt,<br />
dass ein Auftragnehmer, der auf Einladung zu einem<br />
Termin zur Verhandlung über einen bereits geschlossenen<br />
Vertrag einen Vertreter ohne Vertretungsmacht entsendet,<br />
sich dessen Erklärungen nach den zum kaufmännischen<br />
Bestätigungsschreiben entwickelten Grundsätzen zurechnen<br />
lassen muss, wenn er den im Verhandlungsprotokoll<br />
72 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
principles developed with regard to commercial letters<br />
of confirmation if the contractor does not object to the<br />
statements of the representative set out and signed in<br />
the negotiation record promptly upon receipt of that<br />
record. The fact that the contractor did not object to<br />
the content of the negotiation record sent to him resulted<br />
in the contract being amended by the negotiation<br />
record to the detriment of the contractor, and the<br />
warranty period was extended as a result.<br />
Depending on the specific case, even plain memoranda<br />
or meeting records may contain provisions<br />
amending the contract entered into to which the ruling<br />
in the case referred to above may be applied.<br />
ZUGELASSENE QUALITÄT<br />
Ökonomisch Denken Sicher Verankern<br />
KAP-STAHL-WELLE<br />
KAP-STEEL-WAVE<br />
Verlegeanker<br />
Alternative<br />
Lifting anchor<br />
Alternative<br />
VERANKERUNGSSYSTEME<br />
LIFTING AND FIXING SYSTEMS<br />
Transportanker-System für Ringkupplung<br />
Lifting system for Ring clutch<br />
PreConTech<br />
Beckerweg 6<br />
65468 Trebur<br />
KAP-STAHL-WELLE<br />
KAP-STEEL-WAVE<br />
fon +49 61 47. 91 39 -20<br />
fax +49 61 47. 91 39 -29<br />
DIE NEUE DIMENSION<br />
THE NEW DIMENSION<br />
Doppelwand ohne Gitterträger<br />
Double-wall without lattice girder<br />
Kugelkopf-Transportanker-System<br />
Spherical head anchor system<br />
niedergelegten und unterschriebenen Erklärungen des<br />
Vertreters nicht unverzüglich nach Zugang des Protokolls<br />
widerspricht. Nachdem der Auftragnehmer dem Inhalt des<br />
ihm zugesandten Verhandlungsprotokolls nicht widersprochen<br />
hatte, hatte dies zur Folge, dass der Vertrag<br />
durch das Verhandlungsprotokoll zum Nachteil des Auftragnehmers<br />
abgeändert und die Gewährleistungsfrist<br />
verlängert wurde.<br />
Auch einfache Baubesprechungsprotokolle können im<br />
Einzelfall vertragsändernde Regelungen enthalten, auf<br />
die diese Rechtsprechung Anwendung finden kann.<br />
APPROVED QUALITY<br />
Think economical Connect safe<br />
info@precontech.net<br />
www.precontech.net<br />
PTA ANKERSCHIENEN-SYSTEM<br />
PTA ANCHOR CHANNEL SYSTEM<br />
I-Anker<br />
I-Anchor<br />
Hülsenanker-System<br />
Socket anchor system<br />
T-Anker<br />
T-Anchor<br />
Doppelwand-System<br />
Double wall system<br />
BVT Rausch GmbH & Co. KG<br />
Beckerweg 6<br />
65468 Trebur<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 4<br />
fon +49 61 47. 91 39 -0<br />
fax +49 61 47. 91 39 -29<br />
BAUAUFSICHTLICH ZUGELASSEN � TECHNICALLY APPROVED �<br />
NEU<br />
NEW<br />
Hammerkopfschraube<br />
Hammer-head bolt<br />
Hakenkopfschraube<br />
Hammer-hook bolt<br />
Sandwichplatten-Verankerungen<br />
Sandwich panel system<br />
info@bvtrausch.com<br />
www.bvtrausch.com
PANEL 4 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr. Katrin Rohr-Suchalla<br />
CMS Hasche Sigle<br />
Partnerschaft von<br />
Rechtsanwälten und<br />
Steuerberatern,<br />
Stuttgart<br />
katrin.rohr@<br />
cms-hs.com<br />
Studium der Rechtswissenschaften<br />
in<br />
Münster; 1989 Beginn<br />
der Anwaltstätigkeit bei<br />
Sigle Loose Schmidt-<br />
Diemitz; seit 2003<br />
Partnerin der Kanzlei<br />
CMS Hasche Sigle mit<br />
dem Tätigkeitsbereich<br />
des privaten Baurechts,<br />
baubegleitende Beratung<br />
von Bauvorhaben<br />
sowie die Betreuung<br />
von Prozessen und<br />
Schiedsverfahren, die<br />
Vertragsgestaltung, das<br />
Gewährleistungsmanagement,<br />
Beratung zu<br />
Produkthaftungsfragen<br />
und Schulungstätigkeit<br />
Most recent case law on the liability for defects<br />
Aktuelle Rechtsprechung zur Mängelhaftung<br />
To ensure the correct approach to construction defects,<br />
it is crucial to be aware of one‘s statutory rights and<br />
duties that are rendered more specific by established<br />
case law in order to mitigate one‘s liability risk as far<br />
as reasonably possible.<br />
Notion of defect pursuant to section 13(1)<br />
VOB/B (German Construction Contract<br />
Procedures, Part B)<br />
According to section 13(1) VOB/B, a defect exists if the<br />
agreed quality has not been adhered to, or if the work<br />
is in contravention of generally accepted engineering<br />
practice. This means that a defect exists already<br />
if a deviation from the contractually agreed quality<br />
(e.g. from details contained in the contract or building<br />
specification or in the plans) occurs, as evidenced by<br />
a ruling issued by OLG (Oberlandesgericht; Higher Regional<br />
Court) Düsseldorf, IBR 2010, 138, on the thickness<br />
of the basement sealing layer agreed upon in the<br />
specification.<br />
Exemption from liability pursuant to<br />
section 13(3) VOB/B<br />
A contractor is also liable for any defect attributable to<br />
» the contract specification issued by the client,<br />
» instructions issued by the client,<br />
» the materials or components supplied or specified<br />
by the client or<br />
» the quality of prior work performed by another<br />
contractor,<br />
unless the contractor has adhered to its duty to inform<br />
pursuant to section 4(3) VOB/B (notification of objections)<br />
by submitting a written communication regarding<br />
the suspected defects to the client. Such a notification<br />
issued by the contractor must thus be in writing,<br />
be clear and plausible in terms of its content, complete<br />
and generally addressed to the client as the appropriate<br />
party to deal with such objections. The contractor will<br />
comply with the requirements regarding the content of<br />
this notification only if the specific risk of possible defects<br />
and damage is pointed out to the client in a very<br />
clear fashion so that the latter can clearly recognize<br />
the implications of disregarding the notified objection<br />
(cf. ruling by OLG (Oberlandesgericht; Higher Regional<br />
Court) Jena, IBR 2007, 303).<br />
Claims under warranty prior to acceptance<br />
pursuant to section 4(7) VOB/B<br />
In the case of a defect identified prior to acceptance,<br />
the client has a primary right to subsequent performance,<br />
i.e. the remedy of defects. An exception exists<br />
only if the contractor justifiably claims that a defect<br />
Für den richtigen Umgang mit Baumängeln ist entscheidend,<br />
die gesetzlich vorgegebenen und durch die Rechtsprechung<br />
für den Einzelfall konkretisierten Rechte und<br />
Pflichten zu kennen, um sein Haftungsrisiko größtmöglich<br />
zu minimieren.<br />
Mangelbegriff nach § 13 Abs. 1 VOB/B<br />
Ein Mangel liegt gemäß § 13 Abs. 1 VOB/B vor, wenn die<br />
vereinbarte Beschaffenheit nicht eingehalten oder gegen<br />
die anerkannten Regeln der Technik verstoßen wird. Ein<br />
Mangel liegt also bereits dann vor, wenn von der vertraglich<br />
vereinbarten Beschaffenheit (z. B. Angaben im Leistungsverzeichnis,<br />
der Baubeschreibung oder Plänen) abgewichen<br />
wird, vgl. OLG Düsseldorf, IBR 2010, 138, für<br />
eine im Leistungsverzeichnis vereinbarte Schichtdicke für<br />
die Kellerabdichtung.<br />
Haftungsbefreiung nach § 13 Abs. 3 VOB/B<br />
Ein Auftragnehmer haftet auch für einen Mangel, der zurückzuführen<br />
ist<br />
» auf die Leistungsbeschreibung des Auftraggebers,<br />
» auf Anordnungen des Auftraggebers,<br />
» auf die vom Auftraggeber gelieferten oder vorgeschriebenen<br />
Stoffe oder Bauteile oder<br />
» auf die Beschaffenheit der Vorleistung eines anderen<br />
Unternehmers,<br />
es sei denn, der Auftragnehmer hat die ihm nach § 4 Abs. 3<br />
VOB/B obliegende Mitteilungspflicht (Bedenkenanmeldung)<br />
über die zu befürchtenden Mängel gegenüber dem<br />
Auftraggeber schriftlich vorgenommen. Die Mitteilung<br />
des Auftragnehmers muss also schriftlich, inhaltlich klar,<br />
vollständig und grundsätzlich an den Auftraggeber als<br />
richtigen Adressaten gerichtet sein. Die inhaltlichen Anforderungen<br />
an die Mitteilung erfüllt der Auftragnehmer<br />
nur dann, wenn er dem Auftraggeber die konkrete Gefahr<br />
möglicher Mängel und Schäden so eindeutig vor Augen<br />
führt, dass die Tragweite einer Nichtbefolgung der angemeldeten<br />
Bedenken für den Auftraggeber klar erkennbar<br />
wird, vgl. OLG Jena, IBR 2007, 303.<br />
Mängelansprüche vor Abnahme gemäß<br />
§ 4 Abs. 7 VOB/B<br />
Dem Auftraggeber steht beim Vorliegen eines Mangels<br />
vor Abnahme ein originärer Erfüllungsanspruch auf Mangelbeseitigung<br />
zu. Eine Ausnahme besteht nur dann,<br />
wenn sich der Auftragnehmer zu Recht darauf beruft, dass<br />
die Mangelbeseitigung unmöglich ist oder einen unverhältnismäßigen<br />
Aufwand nach sich zieht. Die Anforderungen<br />
zur Bejahung einer Unverhältnismäßigkeit werden<br />
von der Rechtsprechung jedoch äußerst hoch angesetzt.<br />
Insbesondere wenn das Risiko eines nicht unerheblichen<br />
Schadenseintritts besteht, kann sich der Auftragnehmer<br />
74 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
cannot be remedied or that any remedy of the defect<br />
would incur a disproportionately high cost. However,<br />
established case law has defined extremely high legal<br />
requirements for confirming such a disproportionality.<br />
This applies in particular if there is a risk of occurrence<br />
of material damage; in such a case, the contractor cannot<br />
usually resort to the plea of disproportionality in<br />
respect of the remedy of the defect (cf. ruling by OLG<br />
(Oberlandesgericht; Higher Regional Court) Düsseldorf,<br />
IBR 2010, 80).<br />
If the contractor does not comply with its obligation<br />
to remedy the defect within the defined period,<br />
the client may lodge additional claims pursuant to section<br />
4(7) VOB/B following the notice of termination<br />
and termination of the contract. The client may either<br />
waive the execution of the remaining work or procure<br />
a third party to complete the remaining portion at the<br />
contractor‘s expense (substitute performance).<br />
Claims under warranty following acceptance<br />
pursuant to section 13 VOB/B<br />
If the work completed by the contractor is found to be<br />
defective following acceptance, the contractor is under<br />
the obligation, but also has the right, to remedy the<br />
defect. For this reason, the client must submit a request<br />
for remedy to the contractor, specifying the existing<br />
defects and determining a period within which such<br />
defects must be remedied. As regards the content of<br />
such a remedy request, it is not sufficient if the client<br />
merely claims that the defect exists (cf. ruling by OLG<br />
(Oberlandesgericht; Higher Regional Court) Brandenburg,<br />
IBR 2010, 331). Rather, the client must describe<br />
the defect as accurately as possible on the basis of its<br />
appearance („symptoms“) whilst indicating its location<br />
so that the contractor is able to clearly recognize the<br />
specific defect whose remedy is claimed.<br />
If the contractor does not remedy the existing defects<br />
within the defined period, additional claims for<br />
substitute performance, price reduction or damages<br />
may be possible subject to the conditions stipulated in<br />
section 13(5) para. 2 to section 13(7) VOB/B.<br />
regelmäßig nicht auf eine Unverhältnismäßigkeit der Beseitigung<br />
des Mangels berufen, vgl. OLG Düsseldorf, IBR<br />
2010, 80.<br />
Erfüllt der Auftragnehmer seine Pflicht zur Mangelbeseitigung<br />
nach Fristsetzung nicht, stehen dem Auftraggeber<br />
gemäß § 4 Abs. 7 VOB/B nach Kündigungsandrohung<br />
und Kündigung des Vertrages weitere Ansprüche zu. Er<br />
kann entweder auf die weitere Ausführung verzichten,<br />
oder den noch nicht vollendeten Teil zu Lasten des Auftragnehmers<br />
durch einen Dritten ausführen lassen (Ersatzvornahme).<br />
Gewährleistungsansprüche nach Abnahme<br />
gemäß § 13 VOB/B<br />
Zeigen sich nach der Abnahme Mängel am Werk des Auftragnehmers,<br />
hat dieser die Pflicht aber auch das Recht<br />
zur Mangelbeseitigung. Aus diesem Grund muss der Auftraggeber<br />
den Auftragnehmer konkret unter Benennung<br />
der vorhandenen Mängel unter Fristsetzung zur Mangelbeseitigung<br />
auffordern. Inhaltlich ist es für eine Mangelbeseitigungsaufforderung<br />
nicht ausreichend, wenn der<br />
Auftraggeber lediglich das Vorhandensein von Mängeln<br />
behauptet, vgl. OLG Brandenburg, IBR 2010, 331. Vielmehr<br />
muss der Auftraggeber den Mangel nach seinem<br />
äußeren Erscheinungsbild (Symptom) so präzise unter<br />
Angabe der örtlichen Lage beschreiben, dass für den Auftragnehmer<br />
ohne Weiteres klar erkennbar ist, welcher<br />
Mangel gerügt wird.<br />
Beseitigt der Auftragnehmer die vorhandenen Mängel<br />
nicht innerhalb der ihm gesetzten Frist, kommen unter<br />
den Voraussetzungen des § 13 Abs. 5 Nr. 2 bis Abs. 7 VOB/<br />
B weitergehende Ansprüche auf Ersatzvornahme, Minderung<br />
und Schadensersatz in Betracht.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 4
PLENUM 2 → Proceedings<br />
The contribution of concrete construction to the<br />
sustainability debate<br />
Standardization: Implications of the Construction Products Regulation<br />
Impulse der Betonbauweise in der Nachhaltigkeitsdiskussion<br />
Regelwerk: Auswirkungen der Bauproduktenverordnung<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Christoph Müller<br />
VDZ gGmbH,<br />
Düsseldorf<br />
christoph.mueller@<br />
vdz-online.de<br />
1967, Studium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der RWTH Aachen;<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Institut für<br />
Bauforschung der RWTH<br />
Aachen (ibac); 2000<br />
Promotion; seit 2000 im<br />
Forschungsinstitut der<br />
Zementindustrie (FIZ),<br />
Düsseldorf; Themenschwerpunkte:Betontechnologie,insbesondere<br />
Dauerhaftigkeit<br />
von Beton; Mitglied in<br />
zahlreichen nationalen<br />
und internationalen<br />
Normungsgremien des<br />
Betonbaus; seit 2007<br />
Leiter der Abteilung<br />
Betontechnik und seit<br />
2012 Geschäftsführer<br />
der VDZ gGmbH<br />
Extended Basic Requirements 3 and 7<br />
under investigation<br />
General<br />
The previous Construction Products Directive (CPD)<br />
was superseded by the European Construction Products<br />
Regulation (CPR), which took immediate effect in all EU<br />
member states. Amongst other parts, the regulation contains<br />
an extension to Basic Requirement for Construction<br />
Works 3 (hygiene, health and the environment) and<br />
the newly introduced Basic Requirement 7 (sustainable<br />
use of natural resources). In a research project commissioned<br />
by the Federal Institute for Research on Building,<br />
Urban Affairs and Spatial Development and led by the<br />
German Cement Works Association, the implications of<br />
these basic requirements for harmonized construction<br />
product standards were investigated.<br />
Objectives and bases of the CPR<br />
In principle, the replacement of the Construction Products<br />
Directive with the Construction Products Regulation<br />
does not change the underlying objectives and main<br />
responsibilities. The regulation also aims to eliminate<br />
technical barriers to trade on the basis of harmonized<br />
standards. Just like the directive, the regulation states<br />
basic requirements for construction works (BWRs). The<br />
responsibility for their implementation in requirements<br />
for construction products remains within the remit of<br />
the member states, which define the essential product<br />
characteristics that they consider important in order to<br />
build structures in such a way that they comply with<br />
the requirements. Thus the BWRs contained in the Construction<br />
Products Regulation do not directly give rise to<br />
determining new product characteristics. If new requirements<br />
are defined, however, these must correspond to<br />
harmonized standards as far as reasonably possible. Yet<br />
even the harmonized product standards do not result in<br />
requirements for the individual member states to apply<br />
all product characteristics described in these standards<br />
or to implement them in their legislation. On the other<br />
hand, the performance specification of a construction<br />
product must contain all essential product characteristics.<br />
Characteristics not required in the member state in<br />
which the product is to be used can be marked as „no<br />
performance determined“ (NPD option).<br />
Erweiterte Grundanforderungen Nr. 3 und Nr.<br />
7auf dem Prüfstand<br />
Allgemeines<br />
Die bisherige Bauproduktenrichtlinie (BPR) wurde durch<br />
die europäische Bauproduktenverordnung (BPV) ersetzt,<br />
die unmittelbar in allen Mitgliedsstaaten gültig ist. Die<br />
Verordnung enthält u. a. eine Erweiterung der Grundanforderungen<br />
an Bauwerke Nr. 3 (Hygiene, Gesundheit<br />
und Umweltschutz) sowie die neu eingeführte Grundanforderung<br />
Nr. 7 (Nachhaltige Nutzung der natürlichen<br />
Ressourcen). Die Auswirkungen dieser Grundanforderungen<br />
an Bauwerke auf harmonisierte Bauproduktnormen<br />
wurden in einem Forschungsvorhaben unter<br />
Federführung des Vereins Deutscher Zementwerke im<br />
Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt und Raumforschung<br />
untersucht.<br />
Ziele und Grundlagen der BPV<br />
Grundsätzlich ändert der Ersatz der Bauproduktenrichtlinie<br />
durch die Bauproduktenverordnung weder die Zielsetzung<br />
noch die prinzipiellen Zuständigkeiten. Die Beseitigung<br />
technischer Handelshemmnisse mit Hilfe<br />
harmonisierter Normen bleibt auch das Ziel der Verordnung.<br />
Die Verordnung benennt ebenso wie die Richtlinie<br />
Grundanforderungen an Bauwerke (Basic Requirements<br />
for Construction Works, BWR). Die Umsetzung in Anforderungen<br />
an Bauprodukte bleibt im Zuständigkeitsbereich<br />
der Mitgliedsstaaten. Diese legen die wesentlichen Produktmerkmale<br />
fest, die sie als wichtig erachten, um Bauwerke<br />
so zu bauen, dass sie den Anforderungen genügen.<br />
Aus den BWRs der Bauproduktenverordnung leitet sich<br />
daher nicht unmittelbar die Forderung nach neuen Produktmerkmalen<br />
ab. Werden aber neue Anforderungen gestellt,<br />
so müssen diese mit harmonisierten Normen übereinstimmen,<br />
soweit dies möglich ist. Aber auch aus den<br />
harmonisierten Produktnormen leiten sich für die einzelnen<br />
Mitgliedsstaaten keine Anforderungen ab, alle in diesen<br />
Normen beschriebenen Produktmerkmale zu verwenden<br />
bzw. in gesetzlichen Regelungen zu erfassen. In der<br />
Leistungserklärung zu einem Bauprodukt sind aber alle<br />
wesentlichen Produktmerkmale aufzulisten. Für die Merkmale,<br />
die in dem Mitgliedsstaat nicht gefordert werden, in<br />
dem das Produkt verwendet werden soll, kann „no performance<br />
determined“ deklariert werden (NPD-Option).<br />
76 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
no legal requirement in a member state (MS)<br />
keine gesetzliche Anforderung in einem Mitgliedsstaat (MS)<br />
no standardization<br />
keine normative Umsetzung<br />
inclusion of the product parameters as “essential characteristics”<br />
in the product standards Aufnahme der Produktkennwerte als<br />
„wesentliche Merkmale“ in die Produktnormen<br />
Implementation of BWR 3 and BWR 7<br />
Legislation relating to BWR 3 can be used to derive<br />
essential product characteristics regarding the content<br />
and leaching of hazardous substances. These will<br />
probably have to be declared following completion of<br />
the work of CEN/TC 351 together with the harmonized<br />
test methods. However, there are also requirements for<br />
construction works that cannot be directly transferred<br />
to product requirements. These include requirements<br />
that make reference to BWR 3 (e.g. greenhouse gases)<br />
and BWR 7 (e.g. recyclability). If a requirement for a<br />
construction work were defined in terms of its compliance<br />
with certain greenhouse gas thresholds, this<br />
would not directly imply that the construction products<br />
used would also have to comply with a certain<br />
threshold. Rather, information must be provided that<br />
is relevant to assessing the construction work. These<br />
parameters must be determined in accordance with<br />
harmonized standards and would have to be listed in<br />
the performance specification. Aside from the NPD<br />
option and the actual testing or computation of the<br />
values for individual construction products, the CPR<br />
provides the option of using an „Appropriate Technical<br />
Documentation“ (ATD), which is a document provided<br />
by another manufacturer (or association) that contains<br />
the required values. ATD users must obtain approval<br />
to use this information and prove that their construction<br />
product is equivalent or similar to the product referred<br />
to in the ATD. For product data to be used for<br />
assessing the sustainability of construction works, an<br />
environmental product declaration may constitute an<br />
ATD. Fig. 1 shows the approach to implementing legal<br />
requirements for the purpose of assessing the sustainability<br />
of construction works. It appears likely that such<br />
data will in future be included in harmonized product<br />
standards.<br />
Sustainability assessment of construction works<br />
Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken<br />
list of essential characteristics contained in the performance specification<br />
Angabe der Liste wesentlicher Merkmale in der Leistungserklärung<br />
essential characteristics are required in the MS to which the<br />
product is delivered wesentliche Merkmale werden im MS,<br />
in den geliefert wird, gefordert<br />
statement of the essential characteristics<br />
in the performance specification Angabe der wesentlichen<br />
Merkmale in der Leistungserklärung<br />
by testing/computation<br />
durch Prüfung/Berechnung<br />
by “Appropriate Technical Documentation” (such as an EPD)<br />
durch „Angemessene Technische Dokumentation“ (z.B. EPD)<br />
legal requirement in at least one member state (MS)<br />
gesetzliche Anforderung in mindestens einem Mitgliedsstaat (MS)<br />
deriving required product parameters from construction work<br />
requirements Ableiten notwendiger Produktkennwerte aus den<br />
Bauwerksanforderungen<br />
product parameters must adhere to the prEN 15804 “test standard”<br />
(EPD standard) Produktkennwerte müssen mit der „Prüfnorm“<br />
prEN 15804 (EPD-Norm) übereinstimmen<br />
essential characteristics are required in the MS to which the<br />
product is delivered wesentliche Merkmale werden im MS,<br />
in den geliefert wird, gefordert<br />
Umsetzung BWR 3 und BWR 7<br />
Aus gesetzlichen Regelungen mit Bezug zu BWR 3 sind<br />
wesentliche Produktmerkmale bezüglich des Gehalts bzw.<br />
der Auslaugung gefährlicher Stoffe ableitbar. Nach Abschluss<br />
der Arbeit des CEN/TC 351 werden diese voraussichtlich<br />
mit den dort harmonisierten Prüfverfahren zu<br />
deklarieren sein. Es existieren aber auch Anforderungen<br />
an Bauwerke, die nicht in direkte Produktanforderungen<br />
übertragen werden können. Hierzu gehören Anforderungen,<br />
die sich auf BWR 3 (z. B. Treibhausgase) und BWR<br />
7 (z. B. Recyclingfähigkeit) beziehen. Würde an ein Bauwerk<br />
eine Anforderung an die Einhaltung bestimmter<br />
Treibhausgasgrenzwerte gestellt, so folgt daraus nicht unmittelbar,<br />
dass auch die verwendeten Bauprodukte einen<br />
Grenzwert einhalten müssen. Es müssen vielmehr Informationen<br />
bereitgestellt werden, die für die Bauwerksbewertung<br />
relevant sind. Die Parameter sind nach harmonisierten<br />
Normen zu bestimmen und müssten in der<br />
Leistungserklärung aufgelistet werden. Neben der NPD-<br />
Option und der tatsächlichen Prüfung bzw. Berechnung<br />
der Werte für einzelne Bauprodukte bietet die BPV die<br />
Möglichkeit, eine „Angemessene Technische Dokumentation<br />
(ATD)“ zu verwenden. Es handelt sich hierbei um das<br />
Dokument eines anderen Herstellers (bzw. Verbandes), das<br />
die geforderten Werte enthält. Der Verwender der ATD<br />
muss die Genehmigung zur Nutzung dieser Daten einholen<br />
und nachweisen, dass sein Bauprodukt demjenigen in<br />
der ATD entspricht bzw. ähnlich ist. Für Produktdaten zur<br />
Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken könnte eine<br />
Umweltproduktdeklaration eine ATD darstellen. Die Vorgehensweise<br />
bei der Umsetzung gesetzlicher Anforderungen<br />
zur Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken ist<br />
in Abb. 1 dargestellt. Dass solche Daten zukünftig in harmonisierten<br />
Produktnormen enthalten sein werden,<br />
scheint absehbar.<br />
Kongressunterlagen ← PLENUM 2<br />
NPD<br />
1<br />
Implementation of<br />
legal requirements<br />
for assessing the<br />
sustainability of construction<br />
works<br />
Umsetzung gesetzlicher<br />
Anforderungen<br />
zur Nachhaltigkeitsbewertung<br />
von Bauwerken<br />
AUTHOR<br />
Dr. Sebastian Palm<br />
VDZ gGmbH, Düsseldorf<br />
sebastian.palm@vdzonline.de<br />
Geb. 1979, Studium der<br />
Glas-Keramik-Bindemittel<br />
an der TU Clausthal;<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Nichtmetallische<br />
Werkstoffe; 2009<br />
Promotion; seit 2009 im<br />
Forschungsinstitut der<br />
Zementindustrie (FIZ),<br />
Düsseldorf, in der Abteilung<br />
Betontechnik;<br />
Themenschwerpunkte:<br />
verschiedene Bereiche<br />
der Betontechnologie,<br />
insbesondere Dauerhaftigkeit<br />
von Beton<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 77
PLENUM 2 → Proceedings<br />
The contribution of concrete construction<br />
to the sustainability debate<br />
„Gold“ sustainability certificate awarded to an office building made of precast elements<br />
Impulse der Betonbauweise in der Nachhaltigkeitsdiskussion<br />
Nachhaltigkeitszertifikat in Gold für ein Bürogebäude aus Betonfertigteilen<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Heinrich Hillebrand<br />
Bremer, Paderborn<br />
h.hillebrand@<br />
bremerbau.de<br />
Geb. 1954;<br />
1974-1979 Studium<br />
an der RWTH Aachen;<br />
1979-2000 Bremer<br />
Stahl- und Spannbeton<br />
GmbH + Co KG,<br />
Paderborn, zuletzt als<br />
Geschäftsführer; seit<br />
2001 Vorstand der<br />
BREMER AG, Paderborn<br />
Newly constructed<br />
office building of<br />
BREMER AG, Paderborn<br />
Neubau Bürogebäude<br />
BREMER AG, Paderborn<br />
1<br />
Due to its leading position in Germany, concrete construction<br />
is very much in the focus of the general debate<br />
about sustainability in the construction sector. In<br />
this regard, building with precast reinforced concrete<br />
elements also plays its part as it will increasingly gain<br />
in importance in the future.<br />
For its newly built headquarters in Paderborn,<br />
BREMER AG was awarded a „Gold“ certificate by Deutsche<br />
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB; German<br />
Sustainable Building Council). The company has<br />
thus impressively demonstrated that building with precast<br />
reinforced concrete elements can be sustainable.<br />
The fact that the actual value of a building in sustainability<br />
terms does not only depend on the pure value<br />
of the land and the construction cost of the building<br />
(as previously accounted for) means that a number of<br />
environmental, economic and socio-economic criteria<br />
need to be assessed and considered for the erection<br />
of the building [1]. These considerations result in appropriate<br />
site planning, an optimal architectural and<br />
structural design, efficient building systems and installations,<br />
a selection of materials that consume only<br />
low amounts of primary energy, and effective contract<br />
award and construction processes that lead to a favorable<br />
overall result in sustainability terms. In addition,<br />
options for adaptive reuse and disassembly, physical/<br />
thermal performance aspects and environmental and<br />
maintenance risks are evaluated. The DGNB certification<br />
procedure relies on a list of criteria including<br />
In der allgemeinen Diskussion über die Nachhaltigkeit<br />
im Bauwesen nimmt der Betonbau aufgrund seiner führenden<br />
Rolle in Deutschland eine wesentliche Stellung<br />
ein. Auch das Bauen mit Stahlbetonfertigteilen stellt<br />
sich dieser Diskussion und wird zukünftig mehr und<br />
mehr Beachtung finden.<br />
Die BREMER AG hat beim Bau ihrer neuen Firmenzentrale<br />
in Paderborn das Nachhaltigkeitszertifikat in<br />
Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />
(DGNB) erhalten und so exemplarisch unter Beweis<br />
gestellt, dass das Bauen mit Stahlbetonfertigteilen<br />
nachhaltig sein kann.<br />
Da der eigentliche Wert eines Gebäudes im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit nicht nur – wie bisher – vom reinen Wert<br />
des Grundstückes und den Herstellkosten des Gebäudes<br />
abhängt, gilt es eine Reihe ökologischer, ökonomischer<br />
und sozio-ökonomischer Kriterien zu prüfen und in die<br />
Errichtung des Gebäudes einfließen zu lassen [1]. Hieraus<br />
ergeben sich eine sinnvolle Standortplanung, eine<br />
optimale Architektur und Tragwerksplanung, eine effiziente<br />
Gebäudetechnik, eine Materialauswahl mit niedrigen<br />
Werten beim Primärenergieverbrauch sowie effektive<br />
Vergabe- und Bauverfahren, die zu einem insgesamt<br />
günstigen Ergebnis im Sinne der Nachhaltigkeit führen.<br />
Darüber hinaus werden Möglichkeiten der Umnutzung,<br />
die Rückbaubarkeit, bauphysikalische Aspekte sowie<br />
Risiken für die Umwelt und die Instandhaltung bewertet.<br />
Das Zertifizierungsverfahren der DGNB beinhaltet<br />
einen Kriterienkatalog mit insgesamt 51 Punkten, die in<br />
ein Bewertungsschema eingebunden<br />
sind, d. h. der Erfüllungsgrad eines<br />
Kriteriums und dessen Gewichtung<br />
beeinflusst das Ergebnis bei der Zertifizierung<br />
[2].<br />
Am Beispiel des Neubaus des Bürogebäudes<br />
der BREMER AG (Abb. 1)<br />
wird nachfolgend gezeigt, wie im<br />
Sinne der Nachhaltigkeit geplant und<br />
gebaut wurde. Die Zertifizierung und<br />
die entsprechenden Audits wurden<br />
durch LCEE Life Cycle Engineering<br />
Experts GmbH, Darmstadt, durchgeführt.<br />
Bereits bei der Wahl des Standortes<br />
wurden umfangreiche Voruntersuchungen<br />
vorgenommen, die<br />
78 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
51 individual points that form part of an assessment<br />
scheme, which means that the degree of achievement<br />
of a certain criterion and its weighting influence the<br />
certification result [2].<br />
Using the newly constructed BREMER AG office<br />
building (Fig. 1) as an example, this contribution demonstrates<br />
how the project was designed and built with<br />
sustainability in mind. The Darmstadt-based engineering<br />
practice LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH<br />
carried out the certification and the related audits.<br />
Comprehensive preliminary investigations were<br />
undertaken as early as in the site selection process to<br />
determine whether the building would be easy to reach<br />
for most of its users (employees) and whether it would<br />
be effectively linked to the public transport system.<br />
The building is located at the premises of the existing<br />
precast plant operated by BREMER AG and bridges a<br />
public street, connecting two production areas to each<br />
other (Fig. 2). This situation resulted in a very small<br />
footprint whilst ensuring easy reach for all employees<br />
coming from the individual departments on the factory<br />
site. Covered bicycle racks arranged under the bridging<br />
building section are available for all employees using<br />
their bicycles on their way to and from work. A<br />
sufficient number of car parking spaces has also been<br />
provided. In addition, the new building is linked to<br />
a previously constructed two-story office building so<br />
that the existing part was effectively incorporated in<br />
the new structure.<br />
When selecting the material for the load-bearing<br />
structure, it appeared obvious to choose precast reinforced<br />
concrete elements because these could be manufactured<br />
at the company‘s own premises, eliminating<br />
the need for transport. This also enabled a short<br />
construction period so that the street bridged by the<br />
building needed to be blocked only very shortly. In total,<br />
approx. 2,500 m³ (6,250 t) of concrete were used<br />
for the precast reinforced concrete elements. Although<br />
its high cement content prevents the concrete structure<br />
from achieving top-of-the-range primary energy<br />
consumption levels and the associated carbon emis-<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 79<br />
zeigen sollten, ob das Gebäude für die Mehrzahl der<br />
Nutzer (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) gut erreichbar<br />
und ob es mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden<br />
ist. Das Gebäude steht auf dem Gelände des bestehenden<br />
Fertigteilwerks der BREMER AG, überspannt<br />
eine öffentliche Straße und verbindet zwei Produktions-<br />
�������������<br />
Kongressunterlagen ← PLENUM 2<br />
2<br />
Link of the new building<br />
to the existing<br />
two-story building<br />
(right) via a bridging<br />
structure<br />
Anbindung des<br />
Neubaus an den<br />
zweigeschossigen<br />
Bestand (rechts) durch<br />
Überbauung<br />
����������������������<br />
����������������������������������<br />
�������������������������������������������<br />
�������������������������������������������������������������<br />
�������������������������������������������������������������<br />
�������������������������������������������������������<br />
������������������������������������������<br />
����������
PLENUM 2 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Matthias Molter<br />
Bremer, Paderborn<br />
m.molter@<br />
bremerbau.de<br />
Geb. 1966;<br />
1987-1992 Studium<br />
an der TU Darmstadt;<br />
1992-1996 Tätigkeit im<br />
Ingenieurbüro; 1996-<br />
1998 wiss. Mitarbeiter<br />
am Institut für Tragkonstruktionen<br />
(Prof.<br />
Wenzel) der Universität<br />
Karlsruhe; 1998-2002<br />
wiss. Mitarbeiter am<br />
Institut für Massivbau<br />
(Prof. Hegger) der RWTH<br />
Aachen; 2002 Promotion;<br />
seit 2002 Leiter<br />
des Technischen Büros<br />
der Firma BREMER,<br />
Paderborn<br />
sions, it excels with its high durability and adaptive<br />
reuse capability. Flexible reuse options, in particular,<br />
are ensured by wide-span floor systems and a correspondingly<br />
small number of load-bearing walls and<br />
columns.<br />
The design of building systems and installations<br />
concentrated on the use of geothermal energy by a<br />
heat pump. Water supplied by the building‘s own well<br />
from a depth of about 60 m is used for heat generation.<br />
This heat is fed into the offices via low-temperature<br />
floor convectors. In the summer season, the rooms can<br />
be cooled by reversing the operating mode of the heat<br />
pump. This air-conditioning system consumes only little<br />
energy but creates a highly comfortable environment<br />
that has a favorable influence on energy efficiency.<br />
The building envelope is composed of precast<br />
reinforced concrete walls, an 18 cm insulation layer<br />
and 12 cm thick curtain wall panels consisting of acidwashed<br />
concrete. Windows are triple-glazed and fitted<br />
with integrated sun blinds, and thus provide both a<br />
high degree of thermal insulation and perfect shading<br />
in the summer.<br />
The overall standard of the building was awarded<br />
a DGNB „Gold“ certificate [3], which shows that a high<br />
degree of care was exercised both during the design<br />
and execution stages and in the selection of the building<br />
materials.<br />
By the certification process, BREMER AG ensured<br />
that the office building meets both current and future<br />
requirements. It will retain its value and remain a commercially<br />
viable property over its entire life cycle.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Woh-<br />
nungswesen; Leitfaden Nachhaltiges Bauen; Bun-<br />
desamt für Bauwesen und Raumordnung; Version<br />
2009<br />
[2] DGNB-Handbuch Neubau Büro- und Verwaltungs-<br />
gebäude; Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges<br />
Bauen - DGNB e.V.; Januar 2010<br />
[3] DGNB Zertifikat Nr. NBV09-Z-D-000348, Deutsche<br />
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen - DGNB e.V.;<br />
Oktober 2011<br />
flächen miteinander (Abb. 2). Hieraus ergab sich ein<br />
sehr niedriger Flächenverbrauch bei gleichzeitig guter<br />
Erreichbarkeit für sämtliche Mitarbeiter aus den einzelnen<br />
Abteilungen auf dem Werksgelände. Für alle Mitarbeiter,<br />
die per Fahrrad zur Arbeit kommen, stehen überdachte<br />
Fahrradstellplätze unter der Gebäudebrücke zur<br />
Verfügung. PKW-Parkplätze sind ebenso in ausreichender<br />
Anzahl vorhanden. Darüber hinaus ist das neue<br />
Gebäude mit einem vorhandenen zweigeschossigen Bürotrakt<br />
verbunden, so dass auch der Bestand effektiv in<br />
den Neubau eingebunden werden konnte.<br />
Bei der Wahl des Konstruktionswerkstoffes für die<br />
Tragkonstruktion lag es nahe, Stahlbetonfertigteile zu<br />
wählen, da diese im eigenen Werk ohne Transportwege<br />
hergestellt werden konnten. Außerdem wurde so eine<br />
kurze Bauzeit realisiert, so dass die überbaute Straße<br />
nur kurzzeitig gesperrt werden musste. Insgesamt wurden<br />
ca. 2.500 m³ (6.250 t) Beton für Stahlbetonfertigteile<br />
verbaut. Zwar erreicht die Betonkonstruktion aufgrund<br />
ihres hohen Zementgehaltes keine Spitzenwerte<br />
hinsichtlich des Primärenergieverbrauchs und dem damit<br />
verbundenen CO 2 -Ausstoß, sie überzeugt jedoch<br />
beim Thema Dauerhaftigkeit und Umnutzbarkeit. Vor<br />
allem die flexible Gebäudenutzung wird durch weit gespannte<br />
Deckensysteme und eine entsprechend geringe<br />
Anzahl von tragenden Wänden und Stützen sichergestellt.<br />
Bei den haustechnischen Anlagen stand die Nutzung<br />
der Geothermie durch eine Wärmepumpe im Mittelpunkt.<br />
Zur Wärmeerzeugung wird eigenes Brunnenwasser<br />
genutzt, das aus ca. 60 m Tiefe gefördert wird. Die so<br />
gewonnene Wärme wird über Deckenkonvektoren auf<br />
Niedertemperaturbasis in die Büroräume eingebracht.<br />
Im Sommer können die Räumlichkeiten durch einen<br />
Umkehrbetrieb der Wärmepumpe gekühlt werden. Mit<br />
diesem Klima-System wird bei niedrigem Energieverbrauch<br />
ein hohes Maß an Behaglichkeit erzeugt, das<br />
sich positiv auf die Energiebilanz auswirkt. Die Gebäudehülle<br />
besteht aus Stahlbetonfertigteilwänden, einer<br />
18 cm starken Dämmschicht sowie 12 cm dicken vorgehängten<br />
gesäuerten Fassadenelementen aus Beton. Die<br />
Fenster sind mit einer Dreifachverglasung sowie einem<br />
integrierten Sonnenschutz ausgerüstet, so dass sowohl<br />
ein hoher Wärmeschutz als auch eine optimale Verschattung<br />
im Sommer gewährleistet sind.<br />
Insgesamt wurde das Gebäude mit dem DGNB-Zertifikat<br />
in Gold ausgezeichnet [3], was verdeutlicht, dass<br />
bei der Planung und Ausführung sowie bei der Auswahl<br />
der Baustoffe ein hohes Maß an Sorgfalt geübt wurde.<br />
Die BREMER AG hat durch den Prozess der Zertifizierung<br />
sichergestellt, dass das Bürogebäude sowohl den<br />
aktuellen als auch den zukünftigen Anforderungen gerecht<br />
wird und auch im Laufe der Nutzungsdauer eine<br />
wertbeständige und wirtschaftliche Immobilie darstellt.<br />
80 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
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PANEL 5 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Prof. Dr.-Ing. Viktor<br />
Mechtcherine<br />
Technische Universität<br />
Dresden<br />
mechtcherine@<br />
tu-dresden.de<br />
Geb. 1964; bis 1986<br />
Studium an der Universität<br />
für Bauwesen<br />
und Architektur St. Petersburg;<br />
anschließend<br />
Tätigkeit in Ingenieurbüros,Bauwerksuntersuchungen<br />
und Planung<br />
von Instandsetzungsmaßnahmen;<br />
ab 1992<br />
wissenschaftlicher<br />
Angestellter und ab<br />
1998 Oberingenieur<br />
und stellvertretender<br />
Institutsleiter am<br />
Institut für Massivbau<br />
und Baustofftechnologie<br />
an der Universität<br />
Karlsruhe (TH); ab 2003<br />
Professor und Leiter<br />
des Fachgebiets „Baustofftechnologie<br />
und<br />
Bauschadenanalyse“ an<br />
der TU Kaiserslautern;<br />
seit 2006 Direktor des<br />
Instituts für Baustoffe<br />
und Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Baustoffe an<br />
der TU Dresden<br />
Day 2: Wednesday, 8 th February 2012<br />
Tag 2: Mittwoch, 8. Februar 2012<br />
From research to practice<br />
Von der Forschung zur Praxis<br />
Title Titel Page Seite<br />
Cements with several main constituents - Interactions with PCE plasticizers 84<br />
Zemente mit mehreren Hauptbestandteilen - Wechselwirkungen mit PCE-Fließmitteln<br />
Dr.-Ing. Jörg Rickert<br />
Improvement of precast elements applying thin UHPC layers 86<br />
Ertüchtigung von Betonbauteilen mit dünnen UHPC-Schichten<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald Budelmann, Dipl.-Ing. Jens Ewert<br />
Efficient DEM simulation of fresh concrete in the precast element production process -<br />
Strategies for efficient modelling 88<br />
Effiziente DEM-Simulation von Frischbeton im Herstellungsprozess von Fertigteilen -<br />
Strategien zur effizienten Modellierung<br />
Dr.-Ing. Ulrich Palzer, Dipl.-Inf. Knut Krenzer<br />
Chloride-contaminated reinforced concrete elements – 90<br />
Non-destructive repair and proactive prevention<br />
Chloridbelastete Stahlbetonbauteile - Zerstörungsfreie Sanierung und aktive Prävention<br />
Prof. Dr. Josef Tritthart<br />
Alkali-silica reaction – Recent findings from research and practice 92<br />
Alkali-Kieselsäure-Reaktion - Aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Praxis<br />
Prof. Dr.-Ing. Horst-Michael Ludwig<br />
Solar carport – Energy generation using solar thermal composite elements made 94<br />
of timber and concrete<br />
Solarcarport - Energieerzeugung mittels solarthermischer Holz-Beton-Verbundelemente<br />
Prof. Dr.-Ing. Leander Bathon<br />
82 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
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PANEL 5 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Jörg Rickert<br />
VDZ gGmbH,<br />
Düsseldorf<br />
ri@vdz-online.de<br />
Geb. 1971; seit 1996<br />
beim Verein Deutscher<br />
Zementwerke e.V.<br />
(VDZ), Düsseldorf; zunächst<br />
in der Abteilung<br />
„Betontechnik“; 2003<br />
Promotion; Beschäftigung<br />
mit der Leistungsfähigkeit<br />
von Zementen<br />
und Zusatzmitteln<br />
sowie deren Wechselwirkungen<br />
in Betonen;<br />
seit 2009 Leiter der<br />
Abteilung „Zementchemie“;<br />
Mitglied nationaler<br />
und internationaler<br />
Normungsgremien<br />
Yield value of cement<br />
paste depending<br />
on the cement and<br />
amount of PCE (basic<br />
substance) added;<br />
PCE1 for ready-mixed<br />
concrete<br />
Fließgrenze von Zementleim<br />
in Abhängigkeit<br />
des Zements<br />
und PCE-Zugabemenge<br />
(Wirkstoff); PCE1 für<br />
Transportbeton<br />
1<br />
Cements with several main constituents<br />
Interactions with PCE plasticizers<br />
Zemente mit mehreren Hauptbestandteilen<br />
Wechselwirkungen mit PCE-Fließmitteln<br />
A systematic investigation was carried out to determine<br />
the influence of four types of granulated blast-furnace<br />
slag and three limestone varieties on the performance<br />
of 14 laboratory cements and on the interactions with<br />
four polycarboxylate ether (PCE) based plasticizers.<br />
All laboratory cements were produced using the same<br />
Portland cement clinker and sulfate carrier component<br />
as well as up to 35 m.-% of limestone or up to 80 m.-%<br />
of granulated blast-furnace slag. The rheological characteristics<br />
and the zeta potential of the cement paste<br />
(w/c = 0.35) were determined, and the composition of<br />
the pore solution was analyzed. The obtained results<br />
were verified in concrete tests.<br />
Improved workability<br />
Whereas dynamic viscosity remained almost identical,<br />
the yield value of the paste decreased as the proportion<br />
of blast-furnace slag or limestone in the cement<br />
increased because of the substitution of clinker but also<br />
due to an improved particle size distribution in the<br />
cement (Fig. 1). Even the addition of a less commonly<br />
used limestone with a very large specific surface (LL2)<br />
resulting from the presence of clay minerals did not<br />
significantly compromise the yield value. Compared<br />
to the reference concrete with Portland cement, concretes<br />
produced with cements containing commonly<br />
used types of blast-furnace slag or limestone showed<br />
a softer consistency so that they can generally be produced<br />
with lower water/cement ratios whilst their consistency<br />
is retained.<br />
Yield value Fließgrenze [Nmm]<br />
(SP)<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
PCE1<br />
CEM I<br />
CEM II/B-LL 35 M.-% LL1<br />
CEM II/B-LL 35 M.-% LL2<br />
CEM II/B-S 35 M.-% S2<br />
CEM III/B 80 M.-% S2<br />
w/c = 0.35; T = 68 °F<br />
w/z = 0,35; T = 20 °C<br />
Yield value = 0: saturation point (SP)<br />
Fließgrenze = 0: Sättigungspunkt (SP)<br />
0.0 0.1 0.2 0.3<br />
Basic substance added [mass % of cement]<br />
Wirkstoffzugabemenge [M.-% von Zement]<br />
Systematisch wurde der Einfluss von vier Hüttensanden<br />
bzw. drei Kalksteinen auf die Leistungsfähigkeit von 14<br />
Laborzementen und die Wechselwirkungen mit vier Fließmitteln<br />
auf der Basis von Polycarboxylatether (PCE) untersucht.<br />
Alle Labaorzemente wurden mit der gleichen<br />
Portlandzementklinker- und Sulfatträgerkomponente sowie<br />
mit bis zu 35 M.-% Kalkstein bzw. bis zu 80 M.-%<br />
Hüttensand hergestellt. Es wurden rheologische Eigenschaften<br />
und das Zeta-Potenzial von Zementleim (w/z =<br />
0,35) bestimmt sowie die Zusammensetzung der Porenlösung<br />
analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in<br />
Betonversuchen überprüft.<br />
Verbesserte Verarbeitbarkeit<br />
Bei nahezu gleichbleibender dynamischer Viskosität wurde<br />
die Fließgrenze von Zementleim mit steigendem Anteil<br />
an Hüttensand bzw. Kalkstein im Zement sowohl durch<br />
die Substitution des Klinkers als auch durch eine Verbesserung<br />
der Korngrößenverteilung des Zements gesenkt<br />
(Abb. 1). Selbst durch einen weniger üblichen Kalkstein<br />
mit sehr großer spezifischer Oberfläche (LL2), hervorgerufen<br />
durch Tonminerale, wurde die Fließgrenze nicht signifikant<br />
beeinträchtigt. Betone, hergestellt mit Zementen<br />
mit praxisüblichen Hüttensanden bzw. Kalksteinen, wiesen<br />
im Vergleich zu dem Referenzbeton mit Portlandzement<br />
eine weichere Konsistenz auf, so dass sie i. A. unter<br />
Beibehaltung der Konsistenz mit geringeren Wasserzementwerten<br />
hergestellt werden können.<br />
Mit steigender Substitution des Klinkers im Zement<br />
nahm die Konzentration an Na + , K + und SO4 2- in der Porenlösung<br />
nahezu linear ab. Die Konzentration an Ca 2+<br />
wurde erhöht. Leime mit Zementen mit bis zu 35 M.-%<br />
Hüttensand bzw. Kalkstein wiesen im Vergleich zum Leim<br />
mit Portlandzement ein nahezu identisches Zeta-Potenzial<br />
auf. Bei höheren Gehalten an Hüttensand bzw. Kalkstein<br />
im Zement wurde das Zeta-Potenzial des Leims<br />
durch den weiteren Hauptbestandteil wesentlich mitbestimmt.<br />
Eine Veränderung der Zusammensetzung der Porenlösung<br />
und des Zeta-Potenzials kann, je nach Struktur<br />
der PCE, Auswirkungen auf deren Konstitution und somit<br />
auf das Adsorptions- und Verflüssigungspotenzial von<br />
Fließmittel haben.<br />
Weniger Fließmittel notwendig<br />
Die zur Erreichung der maximalen Verflüssigung von Zementleim<br />
bzw. Beton notwendige Menge an Fließmittelwirkstoff<br />
(Sättigungspunktdosierung) sank mit steigendem<br />
Anteil an Hüttensand bzw. Kalkstein im Zement (Abb. 1).<br />
84 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
In line with the increased substitution of clinker in<br />
the cement, the Na + , K + and SO 4 2- concentrations in the<br />
pore solution showed an almost linear decrease whereas<br />
a greater concentration of Ca 2+ was found. Compared<br />
to the Portland cement paste, pastes consisting<br />
of cements with up to 35 m.-% of blast-furnace slag or<br />
limestone showed an almost identical zeta potential. In<br />
the case of higher proportions of blast-furnace slag or<br />
limestone in the cement, the zeta potential of the paste<br />
was significantly influenced by the additional main<br />
constituent. Depending on the structure of the PCEs,<br />
a change in the composition of the pore solution and<br />
the zeta potential may influence their constitution and<br />
thus the potential adsorbing and plasticizing effects of<br />
plasticizers.<br />
Lower plasticizer amounts required<br />
The amount of the basic substance of the plasticizer<br />
required to reach the maximum plasticizing effect on<br />
the cement paste or concrete (saturation point dosage)<br />
decreased as the proportion of blast-furnace slag or<br />
limestone in the cement increased (Fig. 1). The PCE<br />
molecules primarily adsorbed to the clinker component<br />
or to initial hydration products.<br />
In combination with Portland cement, the tested<br />
PCEs showed a significant specific effect (Fig. 2). The<br />
substitution of the clinker contained in the cement by<br />
80 m.-% of blast-furnace slag (CEM III/B) resulted in<br />
greater and quicker adsorption of the basic substance<br />
molecules as a result of the lower SO 4 2- and higher<br />
Ca 2+ concentrations in the pore solution. Depending<br />
on the PCE structure, the specific effect of the plasticizers<br />
was partially neutralized.<br />
Adjusting plasticizers to concrete<br />
In general, the type and amount of plasticizer should be<br />
adjusted to concrete technology parameters such as the<br />
reactivity of the cement, the water/cement ratio, the<br />
temperature of the fresh concrete and the time until<br />
the concrete is poured. If the saturation point dosage is<br />
exceeded, all cement-plasticizer combinations exhibit a<br />
high degree of sedimentation and a significant retarding<br />
effect on cement hydration.<br />
Some of the findings outlined above are based on<br />
outcomes of the IGF research project 15876 N conducted<br />
by Verein Deutscher Zementwerke e.V. (German<br />
Cement Works Association), which was funded by the<br />
Federal Ministry of Economics and Technology on the<br />
basis of a resolution passed by the German Bundestag<br />
via the Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />
(Alliance of Industrial Research Associations)<br />
as part of the program to promote joint industrial<br />
research and development (IGF).<br />
Flow diameter Außbreitmaß [mm]<br />
700<br />
630<br />
560<br />
490<br />
420<br />
PCE1 PCE2<br />
CEM I<br />
CEM III/B (80 M.-% S2)<br />
Basic substance added = 90 mass % SP dosage<br />
Wirkstoffzugabemenge = 90 M.-% SP Dosierung<br />
350<br />
0 30 60 90 120<br />
Time after water addition [min]<br />
Zeit nach Wasserzugabe [min]<br />
Die PCE-Moleküle adsorbierten vorrangig an der Klinkerkomponente<br />
bzw. an ersten Hydratationsprodukten.<br />
In Kombination mit Portlandzement wiesen die untersuchten<br />
PCE eine ausgeprägte spezifische Wirkung auf<br />
(Abb. 2). Infolge der Substitution des Klinkers im Zement<br />
durch 80 M.-% Hüttensand (CEM III/B) adsorbierten die<br />
Wirkstoffmoleküle, infolge der geringeren SO4 2- und höheren<br />
Ca 2+-Konzentration in der Porenlösung, schneller<br />
und zu einem größeren Anteil. Je nach PCE-Struktur wurde<br />
dadurch die spezifische Wirkung der Fließmittel z. T.<br />
aufgehoben.<br />
Fließmittel auf den Beton abstimmen<br />
Generell sind Fließart und -menge auf betontechnologische<br />
Parameter, wie z. B. die Reaktivität des Zements,<br />
den Wasserzementwert, die Frischbetontemperatur und<br />
die Dauer bis zum Einbau des Betons, abzustimmen. Eine<br />
Überschreitung der Sättigungspunktdosierung führt bei<br />
allen Zement-Fließmittel-Kombinationen zu einer starken<br />
Sedimentation und einer deutlichen Verzögerung der Hydratation<br />
des Zements.<br />
Teile der Erkenntnisse beruhen auf Ergebnissen des<br />
IGF-Vorhabens 15876 N der Forschungsvereinigung Verein<br />
Deutscher Zementwerke e.V., das über die Arbeitsgemeinschaft<br />
industrieller Forschungsvereinigungen im<br />
Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen<br />
Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund<br />
eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert<br />
wurde.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />
2<br />
Concrete flow diameter<br />
as a function of<br />
time and cement-PCE<br />
cobination (PCE1 for<br />
ready-mixed concrete;<br />
PCE2 for precast<br />
concrete)<br />
Betonausbreitmaß in<br />
Abhängigkeit der Zeit<br />
und der Zement-PCE-<br />
Kombination (PCE1 für<br />
Transportbeton, PCE2<br />
für Fertigteilbeton)<br />
AUTHOR<br />
M.Eng. Dipl.-Ing. (FH)<br />
Jens Herrmann<br />
VDZ gGmbH,<br />
Düsseldorf<br />
jh@vdz-online.de<br />
Geb. 1979; von 2007<br />
bis 2011 Stipendiat der<br />
Wissenschaftsstiftung<br />
der deutschen Zementindustrie(„Gerd-Wischers-Stiftung“)<br />
im<br />
Verein Deutscher Zementwerke<br />
e.V. (VDZ);<br />
seit 2012 Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter in der<br />
Abteilung „Zementchemie“<br />
der VDZ gGmbH;<br />
Forschungsschwerpunkte:<br />
Einflüsse der<br />
Hauptbestandteile<br />
auf den Zement und<br />
Wechselwirkungen mit<br />
Fließmitteln; Mitglied<br />
im Verband Deutscher<br />
Betoningenieure e.V.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 85
PANEL 5 → Proceedings<br />
Improvement of concrete structures applying thin UHPC layers<br />
Ertüchtigung von Betonbauteilen mit dünnen UHPC-Schichten<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Harald Budelmann<br />
Technische Universität<br />
Braunschweig<br />
h.budelmann@<br />
ibmb.tu-bs.de<br />
Geb. 1952; 1973-1979<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der TU<br />
Braunschweig; 1979-<br />
1986 Wiss. Mitarbeiter<br />
am Institut für Baustoffe,<br />
Massivbau und<br />
Brandschutz (iBMB) der<br />
TU Braunschweig; 1987<br />
Promotion; 1986-1992<br />
Oberingenieur im Fachgebiet<br />
Baustoffkunde<br />
und Stahlbetonbau des<br />
iBMB der TU Braunschweig;<br />
1992-1993<br />
Professur für Baustoffkunde<br />
und Bauphysik<br />
an der Hochschule<br />
Bremen/MPA Bremen;<br />
1993-1998 Professur für<br />
Baustoffkunde an der<br />
Universität Gh Kassel;<br />
seit 1998 Professur<br />
für Baustoffe und<br />
Stahlbetonbau an der<br />
TU Braunschweig und<br />
Direktor der Materialprüfanstalt<br />
für das<br />
Bauwesen<br />
1<br />
Schadensszenarien an<br />
UHPC-Schichten<br />
Damage scenarios on<br />
UHPC layers<br />
Hardening, bond, impermeability and crack bridging<br />
The use of ultra-high performance concrete (UHPC) in<br />
construction practice is still limited to only a few built<br />
examples where its significantly higher load-bearing<br />
capacity is used for designing slender elements or structural<br />
areas under high loads. However, the potential of<br />
this high-performance building material includes more<br />
than just providing high strength; rather, the tightness<br />
and durability of the concrete are also enhanced<br />
significantly, which makes its use very promising for<br />
the repair and upgrade of existing concrete structures.<br />
UHPC production costs are high, which is why an economic<br />
benefit compared to normal concrete is achieved<br />
only if a sufficiently small amount of material is used.<br />
Possible areas of application include layers or coatings<br />
in road construction, for traffic areas, as a sealing layer<br />
in concrete structures designed for the handling of<br />
substances for containments and civil structures. These<br />
applications require a high degree of tightness, freezethaw<br />
resistance, wear resistance and improved protection<br />
against corrosion.<br />
This presentation reports on the development and<br />
testing of UHPC mix designs with steel fibers designed<br />
for the application to horizontal concrete structures<br />
in 2 to 5 cm thick layers. The mixes to be developed<br />
should be simple to produce and easily workable, show<br />
a moderate build-up of hydration heat and a low degree<br />
of shrinkage, be tight and sufficiently strong, and<br />
provide ductility and crack-bridging properties as a result<br />
of fiber addition. As a result of 60 tentative tests,<br />
several mixes were selected for additional investigations<br />
in order to produce volumes of up to 200 liters<br />
in a conventional mixer. The tested mixes were sufficiently<br />
robust to allow for variances in production<br />
and extended working times. At w/c ratios of approx.<br />
0.30, the consistency of the mixes was set to flow-<br />
Erhärtung, Verbund, Dichtigkeit und<br />
Rissüberbrückung<br />
Der baupraktische Einsatz von ultrahochfesten Betonen<br />
(UHPC) beschränkt sich noch auf wenige Einzelbeispiele,<br />
bei denen vor allem die wesentlich höhere Traglast zur<br />
Konstruktion schlanker Bauteile oder hochbeanspruchter<br />
Teilbereiche genutzt wird. Die Leistungsfähigkeit dieses<br />
Hochleistungsbaustoffs beschränkt sich aber nicht nur<br />
auf hohe Festigkeiten, vielmehr werden auch dessen Dichtigkeit<br />
und Dauerhaftigkeit wesentlich verbessert. Hierdurch<br />
ist der Einsatz bei der Instandsetzung und Ertüchtigung<br />
von Betonbauteilen vielsprechend. UHPC sind in der<br />
Herstellung kostenintensiv, so dass ein wirtschaftlicher<br />
Vorteil gegenüber der Anwendung von Normalbetonen<br />
nur dann entsteht, wenn der Materialaufwand möglichst<br />
gering ist. Anwendungsmöglichkeiten sind Schichten<br />
oder Beschichtungen im Straßenbau, für Verkehrsflächen,<br />
als Dichtschicht beim Betonbau im Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen oder im Behälter- und Ingenieurbau.<br />
Dort sind neben hoher Dichtigkeit auch Frost-Tausalz-Beständigkeit,<br />
Verschleißfestigkeit und verbesserter<br />
Korrosionsschutz gefordert.<br />
Dieser Beitrag berichtet über die Entwicklung und Erprobung<br />
von UHPC-Rezepturen mit Stahlfasern für die<br />
Aufbringung auf horizontalen Betonbauteilen in Schichtstärken<br />
von 2-5 cm. Die zu entwickelnden Rezepturen<br />
sollen einfach herstellbar und verarbeitbar sein, eine<br />
moderate Hydratationswärmeentwicklung aufweisen,<br />
schwindarm, dicht, ausreichend fest und durch Faserzugabe<br />
duktil und rissüberbrückend sein. Aus 60 Tastversuchen<br />
wurden einige Rezepturen für ein weiterführendes<br />
Untersuchungsprogramm ausgewählt, um Mengen bis zu<br />
200 l in einem konventionellen Mischer herzustellen. Die<br />
erprobten Mischungen waren ausreichend robust, um Abweichungen<br />
bei der Herstellung und verlängerte Verarbeitungszeiträume<br />
zuzulassen. Die Konsistenz wurde bei<br />
w /z-Werten von ca. 0,30 fließfähig bzw. nahezu<br />
selbstverdichtend eingestellt, da ein Verdichten dünner<br />
Schichten in der Praxis mit erhöhtem Aufwand<br />
verbunden ist. Um Schäden infolge abfließender Hydratationswärme<br />
zu verhindern, wurden die Zementgehalte<br />
der Rezepturen auf unter 600 kg/m³ reduziert,<br />
statt den bislang zur Herstellung von UHPC<br />
verwendeten Mengen von bis zu 1200 kg/m³. Die<br />
erreichten Druckfestigkeiten lagen zwischen 130<br />
und 155 MPa bei maximalen Temperaturanstiegen<br />
von 3-8 K/h im adiabatischen Kalorimeter. Die<br />
Dichtigkeit wurde mit einem aufgebrachten Wasserdruck<br />
von 0,5 MPa über drei Tage getestet,<br />
86 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
2<br />
Stress and damage patterns<br />
created on UHPC layers (shrinkage<br />
cracks, detachment and hogging)<br />
Entstehende Spannungen und<br />
Schadensbilder an UHPC-Schichten<br />
(Schwindrisse, Ablösungen und<br />
Aufwölbungen)<br />
able or almost self-compacting because, in practice, the<br />
compaction of thin layers requires a higher amount of<br />
work. To prevent damage resulting from the outflow of<br />
hydration heat, the cement content of the mixes was<br />
reduced to less than 600 kg/m³ instead of contents<br />
of up to 1,200 kg/m³ that were previously used for<br />
producing UHPC. The attained compressive strengths<br />
ranged from 130 to 155 MPa at maximum temperature<br />
increases between 3 and 8 K/h in the adiabatic calorimeter.<br />
Improvement was tested by applying a water<br />
pressure of 0.5 MPa during a period of three days. Water<br />
penetration was found in none of the specimens.<br />
Aside from thermal deformation caused by the cooling<br />
phase of hydration period or a temperature shock<br />
impacting on the element surface, deformation due<br />
to shrinkage may cause internal stresses or restraint<br />
stresses, depending on the type of concrete placement<br />
(bond or slip layer) (Fig. 1). To measure shrinkage deformation,<br />
slabs (90 x 60 x 2 cm) were produced and<br />
two encapsulated strain gauges embedded in each of<br />
these slabs. The slabs were put onto a sliding foil, free<br />
of restraint, at 20°- C/65% relative humidity. One series<br />
of specimens was covered with a foil, the other was<br />
allowed to dry freely. The strains measured amounted<br />
to approx. 0.500 mm/m for the sealed specimens and<br />
more than 1.1 mm/m for the unsealed specimens.<br />
The application of UHPC for the purpose of upgrading<br />
concrete structures can increase their load-bearing<br />
capacity and re-establish or even improve their durability,<br />
provided that the concrete is applied according<br />
to generally accepted practice, an optimized mix design<br />
is used, and a strong bond and effective curing process<br />
are ensured. Its high degree of resistance to penetrating<br />
harmful liquids or gases makes it possible to apply<br />
a much thinner UHPC layer with reduced concrete cover<br />
to the old concrete. The design must pay particular<br />
attention to the development of internal and restraint<br />
stresses, which may cause not only shrinkage cracking<br />
but also warping on the element edges or detachment<br />
from the base layer (Fig. 2). Overall, the use of UHPC<br />
is thus a good alternative to applying thicker sacrificial<br />
concrete layers or surface protection systems.<br />
wobei in keinem Probekörper eingedrungene Flüssigkeit<br />
festgestellt werden konnte.<br />
Neben thermischen Verformungen infolge abfließender<br />
Hydratationswärme oder Temperaturschock an der<br />
Bauteiloberfläche können auch Schwindverformungen je<br />
nach Herstellung (Verbund oder Gleitlage) Eigen- oder<br />
Zwangsspannungen hervorrufen (Abb. 1). Zur Messung<br />
der Schwindverformungen wurden Platten (90 x 60 x<br />
2 cm) hergestellt, in die jeweils zwei gekapselte Dehnmessstreifen<br />
einbetoniert wurden. Die Lagerung erfolgte<br />
zwängungsfrei auf einer Gleitfolie bei 20° C/65 % rel.<br />
Feuchte. Eine Serie Probekörper wurde mit einer Folie abgedeckt,<br />
die andere Serie konnte frei austrocknen. Die gemessenen<br />
Dehnungen betrugen ca. 0,500 mm/m bei der<br />
versiegelten Lagerung und mehr als 1,1 mm/m bei der freien<br />
Lagerung.<br />
UHPC als Ertüchtigungsmaßnahme kann bei fachgerechter<br />
Anwendung, optimiertem Mischungsentwurf,<br />
gutem Verbund und guter Nachbehandlung traglaststeigernd<br />
sein und die Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen<br />
wiederherstellen oder sogar verbessern. Durch die große<br />
Dichtigkeit gegenüber schädigenden Flüssigkeiten oder<br />
Gasen kann auf den Altbeton eine wesentlich dünnere<br />
UHPC-Schicht mit reduzierter Betondeckung aufgetragen<br />
werden. Beim Entwurf ist insbesondere der Aufbau von<br />
Zwangs- und Eigenspannungen zu beachten, die neben<br />
Schwindrissen auch Aufwölbungen an den Bauteilrändern<br />
oder ein Ablösen vom Untergrund hervorrufen können<br />
(Abb. 2). Insgesamt stellen UHPC damit eine gute<br />
Alternative zu dickeren Opferbetonschichten oder Oberflächenschutzsystemen<br />
dar.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. Jens Ewert<br />
Technische Universität<br />
Braunschweig<br />
j.ewert@ibmb.tu-bs.de<br />
Geb. 1975; 1996-1998<br />
Ausbildung als Maurer;<br />
1998-2002 Studium des<br />
Bauingenieurwesens an<br />
der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden;<br />
2002-2004 Studium des<br />
Bauingenieurwesens an<br />
der TU Braunschweig<br />
in den VertiefungsrichtungenBaustofftechnologie,<br />
Massivbau,<br />
Hydromechanik und<br />
Küsteningenieurwesen;<br />
seit 2004 Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter<br />
am Institut für Baustoffe,<br />
Massivbau und<br />
Brandschutz der<br />
TU Braunschweig; seit<br />
2011 Leiter der ArbeitsgruppeUltra-hochfester<br />
Beton<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 87
PANEL 5 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Ulrich Palzer<br />
Institut für Fertigteiltechnik<br />
und Fertigbau<br />
Weimar<br />
kontakt@iff-weimar.de<br />
Geb. 1960; 1979-1984<br />
Studium der Baustoffverfahrenstechnik<br />
an<br />
der Hochschule für<br />
Architektur und Bauwesen<br />
Weimar, 1984-1989<br />
wissenschaftlicher<br />
Assistent; 1990<br />
Promotion; 1990-1995<br />
Geschäftsführer der<br />
Ritter Verwaltung; ab<br />
1995 Geschäftsführer<br />
der PBM Projektbau-<br />
und Baumanagement,<br />
Weimar; seit 2007<br />
Institutsdirektor des<br />
Institut für Fertigteiltechnik<br />
und Fertigbau<br />
Weimar<br />
DEM simulation of a<br />
mixing process with<br />
moisture transfer<br />
DEM simulation of a<br />
mixing process with<br />
moisture transfer<br />
1<br />
Efficient DEM simulation of fresh concrete in<br />
the precast element production process<br />
Strategies for efficient modeling<br />
Effiziente DEM-Simulation von Frischbeton im<br />
Herstellungsprozess von Fertigteilen<br />
Strategien zur effizienten Modellierung<br />
For a number of years, the discrete-element simulation<br />
method (DEM) has been successfully used for replicating<br />
the processing of granular materials. The material<br />
to be processed is represented by individual, discrete,<br />
independent particles that move freely and interact<br />
with each other via contacts. Today, the significantly<br />
enhanced computing power enables not only a larger<br />
number of particles to be used in the simulation and<br />
complex material models that open up new areas of<br />
application, such as the modeling of fresh concrete. The<br />
simulation of individual process steps makes it possible<br />
to develop a better understanding of the process and<br />
to analyze the influence of machine design and process<br />
parameters on the process outcome and quality. During<br />
the process, parameters such as velocity profiles, problem<br />
areas or particle size distributions can be recorded<br />
without distorting the process by using measuring or<br />
similar equipment. Moreover, it is possible to test ideas<br />
for new machine geometries quickly, cost-efficiently<br />
and effortlessly in a simulation without having to build<br />
a sophisticated prototype and to run a large number of<br />
tests that would waste real resources.<br />
Rationale<br />
An attempt is made to reflect the individual process<br />
steps by means of simulation methods in order to further<br />
optimize the precast element production process<br />
whilst keeping resource utilization to a minimum. In<br />
the precast element production process, DEM simulations<br />
of fresh concrete are performed for the process<br />
of producing the concrete mix, the filling of the molds,<br />
Time: 9.90002s<br />
Water Content<br />
1.00e+000<br />
8.00e-001<br />
6.00e-001<br />
4.00e-001<br />
2.00e-001<br />
0.00e+000<br />
Die Simulationsmethode der diskreten Elemente (DEM) wird<br />
seit einigen Jahren erfolgreich bei der Nachbildung von Verarbeitungsprozessen<br />
mit granularen Materialien eingesetzt.<br />
Das zu verarbeitende Material wird durch einzelne, diskrete,<br />
unabhängige Partikel abgebildet, die sich frei bewegen und<br />
über Kontakte interagieren. Der starke Anstieg in der Rechnerleistung<br />
ermöglicht mittlerweile und eine größere Partikelanzahl<br />
in der Simulationund auch komplexere Materialmodelle,<br />
wodurch neue Anwendungsgebiete wie die<br />
Modellierung von Frischbeton erschlossen werden können.<br />
Mit der Simulation von Verarbeitungsprozessen ist es möglich,<br />
das Prozessverständnis zu erhöhen und den Einfluss der<br />
Maschinenauslegung bzw. der Prozessparameter auf das Ergebnis<br />
und die Qualität zu analysieren. Dabei können z. B.<br />
Geschwindigkeitsprofile, Problemzonen oder Korngrößenverteilungen<br />
prozessbegleitend erfasst werden, ohne den<br />
Ablauf durch Messtechnik oder ähnliches zu verfälschen.<br />
Darüber hinaus ist es möglich, Ideen für eine neue Maschinengeometrie<br />
schnell, kostengünstig und mit geringem Aufwand<br />
in der Simulation zu testen, ohne einen aufwändigen<br />
Prototypen herzustellen und eine Vielzahl von Testläufen zu<br />
starten, die reale Ressourcen verschwenden.<br />
Motivation<br />
Um weitere Optimierungspotenziale im Herstellungsprozess<br />
von Fertigteilen auszuschöpfen und dabei einen geringen<br />
Ressourcenbedarf zu verursachen, wird versucht,<br />
die einzelnen Verarbeitungsschritte mit Hilfe von Simulationsmethoden<br />
abzubilden. Die Anwendungsgebiete der<br />
DEM-Simulation für Frischbeton im Herstellungsprozess<br />
von Fertigteilen umfassen den Mischprozess zur Herstellung<br />
des Betongemenges, die Befüllung der Formteile sowie<br />
deren Verdichtung. In Abhängigkeit der speziellen<br />
Anwendung werden verschiedene Kontaktmodelle in der<br />
DEM verwendet. Mit Hilfe geeigneter Vereinfachungsstrategien<br />
muss ein guter trade-off zwischen Abbildungsgenauigkeit<br />
und Rechenaufwand gefunden werden.<br />
Simulation von Mischprozessen<br />
Die Modellierung von Mischprozessen stellt einen wichtigen<br />
Anwendungsbereich der DEM dar. Insbesondere aufgrund<br />
der einfachen Auswertung der Mischqualität über<br />
den gesamten Prozesszeitraum und der guten Lokalisierung<br />
von Totzonen hat sich die Nachbildung dieser Prozesse mittels<br />
DEM etabliert. Das Mischen von Frischbeton stellt dabei<br />
eine sehr hohe Anforderung an die Modellierung, da<br />
sich das Materialverhalten über den Prozessverlauf verän-<br />
88 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
and concrete compaction. Depending on the specific<br />
application, various contact models are used in the<br />
DEM simulation. Using suitable simplification strategies,<br />
a good trade-off between visual accuracy and the<br />
required computing performance must be identified.<br />
Simulation of mixing processes<br />
The modeling of mixing processes is one of the key<br />
areas of application of DEM. The simulation of these<br />
processes using the discrete-element method has become<br />
common not least because of the fact that mixing<br />
quality is easy to analyze throughout the duration of<br />
the process whilst also ensuring an efficient detection<br />
of dead zones. The mixing process of fresh concrete is<br />
particularly demanding in terms of its modeling because<br />
the material behavior changes in the course of<br />
the process. An efficient solution to this problem is to<br />
capture the process by two simulations: one for the<br />
initial and the other for the final condition of the material.<br />
A higher degree of complexity is required for<br />
reflecting changes in the material characteristics over<br />
time, which makes it possible to consider the intermediate<br />
stages of material properties during the mixing<br />
process. The most sophisticated implementation strategy<br />
is to integrate a process-dependent material law<br />
that reflects the changes in the material characteristics<br />
as a result of the mix design and degree of mixing. One<br />
of the key variables of this approach is the integration<br />
of a moisture parameter and its distribution (Fig. 1).<br />
Simulation of filling processes<br />
In precast production, simulating the filling of molds<br />
with fresh concrete is one of the most important applications.<br />
What is crucial in this regard is to ensure<br />
a uniform distribution of the fresh concrete within the<br />
precast element. Phenomena to be avoided under all<br />
circumstances include the formation of cavities, the insufficient<br />
leveling of the material or material blockages<br />
caused by the reinforcement. The simulation can be used<br />
to reflect either critical segments or entire molds in order<br />
to model the filling behavior and to calculate the<br />
loads acting on the external walling. Mold deformation<br />
can be determined by creating a link to FEM. Several<br />
approaches to simulating fresh concrete flow are being<br />
investigated by the RILEM Technical Committee 222-<br />
SCF. Since the DEM standard contact models do not include<br />
the option of implementing a Bingham model of<br />
flowable fresh concrete, user-defined models must be<br />
developed that use appropriate substitute parameters.<br />
Simulation of compaction processes<br />
The simulation of compaction processes concentrates<br />
on the distribution of energy input into the mix and<br />
the change in volume. Simulations make it possible to<br />
optimize the compaction effect by investigating various<br />
vibration methods and parameters, as well as the<br />
arrangement of mobile vibrators and their impact on<br />
energy input and acceleration within the mix (Fig. 2).<br />
dert. Einen effizienten Lösungsansatz hierfür stellt die Abbildung<br />
des Prozesses durch je eine Simulation dar, die den<br />
Anfangs- und den Endzustand des Materials beschreibt.<br />
Ein höherer Komplexitätsgrad ist eine zeitabhängige Veränderung<br />
der Materialeigenschaften, die es ermöglicht, die<br />
verschiedenen Zwischenstufen der Materialeigenschaften<br />
im Mischprozess zu berücksichtigen. Die aufwändigste<br />
Umsetzungsstrategie ist die Integration eines prozessabhängigen<br />
Materialgesetzes, das die Veränderungen der Materialeigenschaften<br />
aufgrund der Zusammensetzung und<br />
der Durchmischung abbildet. Ein wesentlicher Bestandteil<br />
dieses Ansatzes ist die Integration eines Feuchtigkeitsparameters<br />
und dessen Verteilung (Abb. 1).<br />
Simulation von Befüllprozessen<br />
Im Anwendungsbereich der Fertigteilherstellung ist die<br />
Simulation der Befüllung von Formteilen mit Frischbeton<br />
von großem Interesse. Dabei steht die gleichmäßige<br />
Verteilung des Frischbetons im Bauteil im Fokus. Die<br />
Ausbildung von Hohlräumen, eine unzureichende Ausnivellierung<br />
des Materials oder die Blockierung des Materials<br />
an der Bewehrung sind dabei unbedingt zu verhindern.<br />
Mit der Simulation können einzelne kritische<br />
Segmente oder gesamte Formteile abgebildet werden, um<br />
das Füllverhalten zu modellieren und die Belastungen an<br />
der Außenwandung zu berechnen. Durch die Anbindung<br />
der FEM kann die Verformung der Schalung bestimmt<br />
werden. Verschiedene Ansätze zur Nachbildung des<br />
Fließverhaltens von Frischbeton werden im RILEM Technical<br />
Committee 222-SCF untersucht. Da es die DEM-<br />
Standardkontaktmodelle nicht ermöglichen, ein Bingham-Verhalten<br />
von fließfähigem Frischbeton umzusetzen,<br />
müssen benutzerdefinierte Modelle entwickelt werden,<br />
die geeignete Ersatzparameter verwenden.<br />
Simulation von Verdichtungsprozessen<br />
Bei der Simulation von Verdichtungsprozessen stehen die<br />
Verteilung des Energieeintrages im Gemenge und die Volumenveränderung<br />
im Fokus. Die Untersuchung unterschiedlicher<br />
Vibrationstechniken und -parameter sowie<br />
der Anordnung mobiler Vibratoren und deren Auswirkungen<br />
auf den Energieeintrag und die Beschleunigungswerte<br />
im Gemenge ermöglichen in der Simulation eine<br />
Optimierung der Verdichtungseinwirkung (Abb. 2).<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />
2<br />
Visualizing the propagation<br />
of acceleration<br />
for a vibrating<br />
cylinder in the DEM<br />
simulation<br />
Visualisierung des<br />
Beschleunigungseintrags<br />
bei einem<br />
Flaschenrüttler in der<br />
DEM-Simulation<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Inf. Knut Krenzer<br />
Institut für Fertigteiltechnik<br />
und Fertigbau<br />
Weimar<br />
K.Krenzer@<br />
iff-weimar.de<br />
Geb. 1981; 1999-2005<br />
Informatikstudium an<br />
der Friedrich Schiller<br />
Universität Jena; 2005-<br />
2007 Softwareentwickler<br />
bei Veeco Metrology<br />
in Santa Barbara,<br />
Kalifornien; seit 2007<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Institut für<br />
Fertigteiltechnik und<br />
Fertigbau Weimar e.V.<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
Partikelsimulation<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 89
PANEL 5 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr. phil.<br />
Josef Tritthart<br />
Technische Universität<br />
Graz<br />
tritthart@tugraz.at<br />
Geb. 1946; 1965-1972<br />
Studium der Fachrichtung<br />
Chemie an der Karl<br />
Franzens Universität<br />
Graz; 1972 Promotion;<br />
1972-1974 Hochschulassistent<br />
der TU Graz;<br />
1974 Chemiker bei den<br />
Peggauer Zementwerken<br />
Alois Kern;<br />
1975-1985 Hochschul-<br />
bzw. Universitätsassistent<br />
am Institut<br />
für Materialprüfung<br />
und Baustofftechnologie<br />
der TU-Graz und<br />
Sachbearbeiter an<br />
der angeschlossenen<br />
TVFA für Festigkeits-<br />
und Materialprüfung;<br />
1985 Verleihung der<br />
Lehrbefugnis als<br />
Universitätsdozent für<br />
das Fachgebiet „Chemie<br />
des Bauwesens“; 1997<br />
a. o. Universitätsprofessor;<br />
seit 2011 im<br />
Ruhestand, halbtags<br />
weiterbeschäftigt auf<br />
Vertragsbasis<br />
Chloride-contaminated reinforced concrete elements<br />
Non-destructive repair and proactive prevention<br />
Chloridbelastete Stahlbetonbauteile<br />
Zerstörungsfreie Sanierung und aktive Prävention<br />
Reasons for use and principle of method<br />
As an alternative to the conventional rehabilitation of<br />
chloride-contaminated concrete, the non-destructive<br />
electrochemical chloride removal technique (ECR) can<br />
be applied. This method gets rid of all the disadvantages<br />
associated with partially replacing the existing structural<br />
concrete, such as potentially material changes to<br />
the structural system or the possible damage to the<br />
reinforcement that may result from removing old concrete.<br />
Moreover, the impact of dust or noise is reduced<br />
significantly. The ECR method even makes it possible,<br />
for the first time, to rehabilitate strongly contaminated<br />
columns or foundations or other structural components<br />
for which monolithic behavior is essential. It can be<br />
applied to all reinforced concrete elements that are not<br />
in permanent contact with water (road bridges, parking<br />
garages etc). The ECR technique is governed by the<br />
CEN/TS 14038-2:2010 standard. This method relies on<br />
the fact that an electrical current is conducted within<br />
the concrete by the ions dissolved in the pore water. In<br />
the DC field, positively charged ions move to the negative<br />
electrode, the cathode, whereas negatively charged<br />
ions (such as chloride ions) move to the positive electrode,<br />
the anode. The reinforcing steel embedded in the<br />
concrete serves as the cathode. Initially there is no anode,<br />
which is why it must be attached to the concrete<br />
surface. A titanium wire mesh is normally used for<br />
this purpose. For the process to work, there must be an<br />
electrically conducting connection between anode and<br />
cathode, which must also be established, for example<br />
by embedding the anode wire mesh in paper shavings<br />
soaked in tap water. In the DC field, the chloride ions<br />
move out of the concrete and into the external electrolyte,<br />
which makes it possible to remove a relatively<br />
large amount of chloride from the concrete within a<br />
relatively short period. Following completion of the<br />
process, the materials attached to the concrete surface<br />
are removed again.<br />
Efficiency, practical examples and laboratory tests<br />
Initially, it was assumed that the efficiency of chloride<br />
removal would decrease towards the outside within the<br />
concrete cover. This assumption results from the direction<br />
of movement of the chloride ions because the<br />
chloride ions moving from the concrete surface into<br />
the external electrolyte are initially replaced with other<br />
Cl¯– ions migrating from greater depths, which is, however,<br />
not the case in areas close to the reinforcement.<br />
Gründe für die Anwendung und Funktionsprinzip<br />
des Verfahrens<br />
Als Alternative zur herkömmlichen Reparatur von chloridbelastetem<br />
Beton kann die zerstörungsfreie elektrochemische<br />
Chloridentfernung (ECR) angewendet werden. Bei<br />
ihr entfallen alle mit dem teilweisen Ersatz des Bauwerksbetons<br />
vorhandenen Nachteile, wie die unter Umständen<br />
schwerwiegenden Veränderungen im statischen System<br />
oder die mögliche Beschädigung der Bewehrung bei der<br />
Entfernung des Altbetons etc. Auch ist die Belastung<br />
durch Staub, Lärm etc. bei weitem geringer. Das Verfahren<br />
eröffnet im Falle von stark belasteten Säulen oder Fundamenten<br />
und sonstigen Konstruktionsteilen, für die ein<br />
monolithisches Verhalten essentiell ist, überhaupt erst einen<br />
Weg zur Reparatur. Die Anwendung ist bei allen<br />
Stahlbetonteilen möglich, die nicht in dauerndem Kontakt<br />
zu Wasser stehen (Straßenbrücken, Parkhäuser etc.). Die<br />
ECR ist durch die CEN/TS 14038-2:2010 geregelt. Die Methode<br />
beruht darauf, dass der elektrische Strom innerhalb<br />
von Beton von den im Porenwasser gelösten Ionen transportiert<br />
wird, wobei die positiv geladenen Ionen im<br />
Gleichspannungsfeld zum negativen Pol, der Kathode,<br />
und negativ geladene Ionen (wie Chlorionen) zum positiven<br />
Pol, der Anode, wandern. Als Kathode wird die<br />
Stahlbewehrung des Betons benutzt. Eine Anode ist zunächst<br />
nicht vorhanden, diese muss erst an der Betonoberfläche<br />
angebracht werden. Dazu dient üblicherweise ein<br />
Gitter aus Titandraht. Zwischen Anode und Kathode muss<br />
eine elektrisch leitende Verbindung bestehen. Auch diese<br />
muss erst hergestellt werden, z. B. durch Einbetten des<br />
Anodengitters in einen mit Leitungswasser getränkten<br />
Papierschnitzelbrei. Im Gleichspannungsfeld wandern die<br />
Chlorionen aus dem Beton in den äußeren Elektrolyt, und<br />
auf diese Weise können dem Beton in relativ kurzer Zeit<br />
relativ große Mengen an Chlorid entzogen werden. Nach<br />
Ende des Verfahrens werden die außen auf den Beton aufgebrachten<br />
Materialien wieder entfernt.<br />
Effizienz, Praxisbeispiele und Laboruntersuchungen<br />
Ursprünglich wurde angenommen, dass die Effizienz des<br />
Chloridentzuges innerhalb der Überdeckung von innen<br />
nach außen abnehmen würde. Diese Annahme ergibt sich<br />
aus der Wanderungsrichtung der Chlorionen, denn die aus<br />
der Betonoberfläche in den äußeren Elektrolyten austretenden<br />
Chlorionen werden zunächst durch andere, aus<br />
größeren Tiefen zuwandernde Cl¯– Ionen ersetzt, bei der<br />
Bewehrung aber nicht. Bei in der Literatur beschriebenen<br />
Praxisanwendungen hat die Effizienz des Chloridentzuges<br />
90 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Some of the practical examples described<br />
in the literature showed that the efficiency<br />
of chloride removal increased in greater<br />
concrete depths whereas others revealed<br />
a decrease in efficiency. These inconsistent<br />
outcomes thus resulted in a significant<br />
degree of uncertainty. Own tests in which<br />
the changes in the composition of the pore<br />
solution were recorded during the chloride<br />
removal process have shown that OH¯–ions<br />
are continuously formed close to the reinforcement<br />
as a result of water electrolysis.<br />
These OH¯–ions replace removed Cl¯–ions,<br />
which means that the concentration of<br />
OH¯–ions increases in line with the chloride<br />
(NaCl) contained in the concrete. Since<br />
the OH¯–ions move in the same direction as<br />
the Cl¯–ions, an increasing portion of the<br />
current will be conducted by OH¯–ions over<br />
time, which is why chloride removal efficiency<br />
decreases continuously.<br />
Conclusions<br />
If the chloride content has not decreased to<br />
a sufficient extent after the usual period of<br />
application (approx. two weeks), a further<br />
extension of the current flow period will<br />
not necessarily bring about the desired result.<br />
Since chloride is removed only slowly<br />
and incompletely from areas blocked by the<br />
reinforcement, the technique is particularly<br />
well-suited to cases where the chloride has<br />
not yet penetrated deeply into zones behind<br />
the reinforcement. Any onset of corrosion<br />
can be stopped by this method, and<br />
corrosion protection can be re-established.<br />
However, existing corrosion damage must<br />
be repaired prior to initiating the ECR process.<br />
Application of the ECR method is also<br />
strongly recommended for prevention purposes.<br />
Disadvantages associated with this<br />
technique result from the changes in the<br />
composition of the pore solution. In this respect,<br />
the increased risk of an alkali-silica<br />
reaction occurring due to the increase in<br />
the OH¯– concentration should be borne in<br />
mind.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 91<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />
mit zunehmender Betontiefe in einigen Fällen zu-, aber in anderen Fällen abgenommen,<br />
so dass hier Unklarheiten bestanden. Ergebnisse eigener Untersuchungen, bei<br />
denen die während des Entzuges stattfindenden Veränderungen der Porenlösungszusammensetzung<br />
erfasst wurden, haben ergeben, dass sich bei der Bewehrung in Folge<br />
der elektrolytischen Wasserzersetzung fortlaufend OH¯–Ionen bilden, durch die wegtransportierte<br />
Cl¯–Ionen ersetzt werden, so dass die OH¯–Konzentration umso stärker<br />
ansteigen kann, je mehr Chlorid (NaCl) der Beton enthält. Da die OH¯–Ionen in dieselbe<br />
Richtung transportiert werden wie die Cl¯–Ionen, wird mit zunehmender Stromflussdauer<br />
immer mehr des Stroms durch OH¯–Ionen transportiert, weshalb sich die<br />
Effizienz des Cl¯–Entzuges andauernd verschlechtert.<br />
Folgerungen<br />
Wenn der Chloridgehalt nach der üblichen Anwendungszeit (ca. zwei Wochen) nicht<br />
ausreichend stark abgesunken ist, wird auch eine Verlängerung der Stromflusszeit<br />
nicht sicher zum gewünschten Erfolg führen. Da das Chlorid aus Bereichen hinter der<br />
Bewehrung nur langsam und unvollständig entzogen wird, eignet sich das Verfahren<br />
besonders für solche Fälle, bei denen das Chlorid noch nicht sehr weit hinter die Bewehrung<br />
eingedrungen ist. Schon begonnene Korrosion kann durch das Verfahren<br />
gestoppt und der Korrosionsschutz wieder hergestellt werden. Bereits vorhandene<br />
Korrosionsschäden müssen aber zuerst repariert werden. Die ECR ist zudem als Präventionsmaßnahme<br />
sehr empfehlenswert. Die mit dem Verfahren verbundenen Nachteile<br />
ergeben sich aus den Veränderungen der Porenlösungszusammensetzung, wobei<br />
insbesondere auf die wegen der Zunahme der OH¯–Konzentration erhöhte Gefahr einer<br />
Alkali-Kieselsäure-Reaktion hingewiesen werden muss.<br />
Motiv „Türme und Masten“, 1/4 Seite 2sp<br />
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PANEL 5 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing. Horst-<br />
Michael Ludwig<br />
Bauhaus-Universität<br />
Weimar<br />
horst-michael.ludwig@<br />
uni-weimar.de<br />
Geb. 1962; 1984-1989<br />
Studium der Baustoffverfahrenstechnik<br />
an<br />
der Hochschule für<br />
Architektur und Bauwesen<br />
Weimar; 1989-1996<br />
wissenschaftlicher<br />
Assistent an der Hochschule<br />
Weimar; 1996<br />
Promotion; 1996-2008<br />
Gesamtlaborleiter bei<br />
der Schwenk Zement<br />
KG, Karlsstadt; 2001-<br />
2008 Leiter Forschung<br />
und Entwicklung der<br />
gesamten Schwenkgruppe;<br />
2002-2008<br />
Geschäftsführer der<br />
ZEMBET Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH;<br />
2008-2009 Head of<br />
Research/Development<br />
and Innovation bei der<br />
HeidelbergCement AG,<br />
Leimen; 2008-2009 FH-<br />
Würzburg-Schweinfurt;<br />
seit 2009 Professor und<br />
Direktor des F.A. Finger-<br />
Institutes für Baustoffe<br />
an der Bauhaus-Universität<br />
Weimar für<br />
Deutschland<br />
Alkali-silica reaction<br />
Recent findings from research and practice<br />
Alkali-Kieselsäure-Reaktion<br />
Aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Praxis<br />
Damage to concrete structures caused by an alkali-silica<br />
reaction (ASR) continues to be an issue on a worldwide<br />
scale (Fig. 1). In Germany, there is also a need<br />
for further research to be able to reliably assess alkali<br />
reactivity, particularly of mineral aggregates with slow<br />
or retarded reactivity and for the purpose of evaluating<br />
the ASR damage that might potentially be caused by<br />
project-specific concrete mix designs.<br />
At the F.A. Finger Institute for Building Materials<br />
Science (FIB), an accelerated test in accordance with<br />
Part 3 of the Alkali Guideline is used in combination<br />
with a petrographic and mineralogical characterization<br />
for the purpose of performing short-term evaluations<br />
of the alkali reactivity of mineral aggregates. The research<br />
conducted in the past few years showed that<br />
this approach is often appropriate to reliably determine<br />
the alkali reactivity of fine and coarse aggregates.<br />
Comparative testing of mineral aggregates using<br />
the innovative BTU-SP accelerated test showed no sufficient<br />
correlation with previous findings of laboratory<br />
tests and practical experience, which is why the BTU-<br />
SP accelerated test is not used as an additional evaluation<br />
criterion.<br />
In some cases, however, it was concluded that the<br />
testing of mineral aggregates alone was not sufficient<br />
to characterize alkali reactivity for the purpose of determining<br />
the degree of ASR damage that might potentially<br />
be caused by a specific concrete mix. This applies<br />
Road pavement of a German highway damaged as a result of an ASR<br />
AKR-geschädigter Fahrbahndeckenbeton einer deutschen Autobahn<br />
Schäden an Betonbauwerken infolge einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion<br />
(AKR) sind nach wie vor ein weltweites<br />
Problem (Abb. 1). Auch in Deutschland besteht weiterer<br />
Handlungsbedarf bei der zuverlässigen Beurteilung der<br />
Alkalireaktivität insbesondere langsam und spät reagierender<br />
Gesteinskörnungen bzw. bei der Beurteilung des<br />
AKR-Schädigungspotenzials projektspezifischer Betonzusammensetzungen.<br />
Am F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde (FIB) kommt<br />
zur kurzfristigen Beurteilung der Alkalireaktivität von<br />
Gesteinskörnungen ein Schnelltest nach Alkali-Richtlinie<br />
Teil 3 in Kombination mit einer petrographischen und mineralogischen<br />
Charakterisierung zum Einsatz. In den vergangenen<br />
Jahren zeigte sich, dass damit in vielen Fällen<br />
bereits eine zuverlässige Aussage zur Alkalireaktivität feiner<br />
und grober Gesteinskörnungen möglich ist. Vergleichende<br />
Prüfungen von Gesteinskörnungen mit dem neuartigen<br />
BTU-SP-Schnelltest ergaben keine ausreichende<br />
Übereinstimmung mit vorliegenden Labor- und Praxiserfahrungen,<br />
so dass von einem Einsatz des BTU-SP-<br />
Schnelltests als zusätzliches Beurteilungskriterium abgesehen<br />
wird.<br />
In einigen Fällen zeigte sich aber, dass die Gesteinskörnungsuntersuchungen<br />
zur Charakterisierung der Alkalireaktivität<br />
allein nicht ausreichen, um damit auf das<br />
AKR-Schädigungspotenzial einer Betonzusammensetzung<br />
schließen zu können. Dies gilt insbesondere für Betone,<br />
die in der Praxis einer äußeren Alkalizufuhr (WA,<br />
WS) unterliegen. Hier hat sich die Durchführung<br />
eines Betonversuchs in Form einer<br />
AKR-Performance-Prüfung mittels der<br />
FIB-Klimawechsellagerung als geeignet<br />
erwiesen, um die oftmals maßgebenden<br />
Einflüsse einer äußeren Alkalizufuhr adäquat<br />
berücksichtigen zu können. So zeigte<br />
sich beispielsweise für mehrere Granodiorite,<br />
dass sie trotz unkritischer Dehnungen<br />
in Gesteinskörnungsprüfungen im Ergebnis<br />
von AKR-Performance-Prüfungen und<br />
in Übereinstimmung mit Praxiserfahrungen<br />
nicht für den Einsatz in Betonen<br />
für Fahrbahndecken bzw. Flugbetriebsflächen<br />
geeignet sind (Abb. 2).<br />
Für die neue Bauweise von Fahrbahndecken<br />
mit Waschbetonoberfläche ist aufgrund<br />
des hohen Zementgehaltes von<br />
1<br />
mindestens 420 kg/m³ des Waschbetons<br />
und den daraus resultierenden höheren<br />
Anforderungen an die Alkaliunempfind-<br />
92 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
particularly to concretes exposed to external alkali<br />
supply in construction practice (i.e. moisture classes<br />
WA, WS). In such cases, concrete testing including an<br />
ASR performance test using the cyclic climate storage<br />
method developed at the FIB has proved appropriate<br />
to adequately consider the influence of external alkali<br />
supply, which is often crucial. For example, several<br />
granodiorite varieties were found to be unsuitable<br />
for concretes to be used for road pavements or airport<br />
runways as a result of ASR performance tests whose<br />
results corresponded to practical experience, although<br />
these aggregates had initially shown non-critical strain<br />
in aggregate tests (Fig. 2).<br />
An ASR performance test must usually be carried<br />
out for the new road-paving method using exposedaggregate<br />
concrete surfaces because of the high cement<br />
content of the exposed-aggregate concrete amounting<br />
to at least 420 kg/m³ and the resulting more demanding<br />
requirements in respect of the insensitivity of aggregates<br />
to alkali. Due to the fact that the usual testing<br />
period of six to nine months is often at odds with<br />
actual construction schedules, it is intended, in future,<br />
to subject all mineral aggregates to be used in concrete<br />
road pavements to an ASR performance test for a defined<br />
concrete mix designed for road surfacing (a socalled<br />
basic test for the WS moisture class). If the ASR<br />
performance test is passed, the strain determined in<br />
the accelerated test of the aggregates subjected to the<br />
basic test is then the key parameter not to be exceeded<br />
during accelerated tests to be carried out at short notice<br />
in the future.<br />
At any rate, an ASR performance test of the project-specific<br />
concrete mix will always be required independently<br />
of the outcomes of accelerated tests in the<br />
case of concretes specifically designed for airport runways<br />
because of the particularly aggressive de-icing<br />
salts based on alkali acetates and formates that are<br />
applied to runways (Fig. 2).<br />
2<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />
Strain curves during<br />
FIB cyclic climate<br />
storage for a concrete<br />
mix containing<br />
granodiorite chippings<br />
exposed to a<br />
de-icing salt solution<br />
based on potassium<br />
and sodium formate,<br />
a sodium chloride<br />
solution and water<br />
(reference).<br />
Dehnungsverläufe<br />
während der FIB-Klimawechsellagerung<br />
für eine Betonzusammensetzung<br />
mit<br />
Granodiorit-Splitten<br />
unter Einwirkung<br />
einer Taumittellösung<br />
auf K- und Na-Formiatbasis,<br />
einer NaCl-<br />
Lösung bzw. Wasser<br />
(Referenz).<br />
lichkeit der Gesteinskörnungen eine AKR-Performance-<br />
Prüfung i. d. R. unumgänglich. Da die Prüfdauer von 6-9<br />
Monaten allerdings oftmals im Widerspruch zu den zeitlichen<br />
Anforderungen der Baupraxis steht, wird zukünftig<br />
angestrebt, alle für den Einsatz in Fahrbahndecken aus<br />
Beton vorgesehenen Gesteinskörnungen mit einer AKR-<br />
Performance-Prüfung in einer definierten Betonzusammensetzung<br />
für Fahrbahndecken vorab zu prüfen (sog.<br />
WS-Grundprüfung). Die im Schnelltest ermittelten Dehnungen<br />
an den für diese Grundprüfung eingesetzten Gesteinskörnungen<br />
dienen im Falle einer bestandenen AKR-<br />
Performance-Prüfung dann als die maßgebenden<br />
Vergleichswerte, die bei später kurzfristig durchführbaren<br />
Schnelltests nicht überschritten werden dürfen.<br />
Für den Sonderfall der Betone für Flugbetriebsflächen<br />
ist aufgrund der hinsichtlich AKR besonders aggressiv<br />
wirkenden Bewegungsflächenenteiser auf Basis der Alkaliacetate<br />
und -formiate in jedem Fall und unabhängig von<br />
den Ergebnissen von Schnelltests eine AKR-Performance-<br />
Prüfung der projektspezifischen Betonzusammensetzung<br />
erforderlich (Abb. 2).<br />
Co-authored by / Mitautoren: Dipl.-Ing. Doreen Erfurt,<br />
Dipl.-Ing. Colin Giebson, Dipl.-Ing. Katrin Seyfarth<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 93
PANEL 5 → Proceedings<br />
Solar carport<br />
Energy generation using solar thermal composite elements made of timber and concrete<br />
Solarcarport<br />
Energieerzeugung mittels solarthermischer Holz-Beton-Verbundelemente<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Leander Anton Bathon<br />
Hochschule Rhein-Main,<br />
Wiesbaden<br />
holzbaulabor-fab@<br />
hs-rm.de<br />
Geb. 1964; 1982<br />
Gesellenprüfung zum<br />
Zimmermann; 1987<br />
Abschluss des Bauingenieurwesenstudiums<br />
an<br />
der FH Darmstadt; 1990<br />
Abschluss des Bauingenieurwesenstudiums<br />
an<br />
der Portland University,<br />
USA; 1992 Promotion an<br />
der Portland University,<br />
USA; seit 1993 Tätigkeit<br />
als Berater, Ingenieur<br />
und Gutachter; 1994<br />
Mitarbeiter bei der Firma<br />
Hess Holzleimbau,<br />
Miltenberg; seit 1996<br />
Professor für Holzbau /<br />
Baukonstruktion an der FH<br />
Hochschule Wiesbaden; RheinMain; seit 1998<br />
ö. b. seit u. v. 1998 Sachverstän- ö. b. u. v.<br />
diger Sachverständiger für Holzbau, Bau- für<br />
konstruktion, Holzbau, Baukons- Schäden<br />
an truktion, Gebäuden; Schäden 2002<br />
Gründung an Gebäuden; und Leitung 2002<br />
Gründung des Holzbaulabors und Leitung der<br />
des FH Holzbaulabors Wiesbaden; seit der<br />
2006 FH Prüfingenieur Wiesbaden; seit für<br />
Baustatik, 2006 Prüfingenieur Fachrichtung für<br />
Baustatik, Holzbau; Fachrichtung seit 2010<br />
Leitung Holzbau; des Bauphysik- seit 2010<br />
Leitung labors am des Fachbereich<br />
Bauphysik-<br />
Architektur labors am Fachbereich<br />
und Bauin-<br />
Architektur genieurwesen<br />
und Bauingenieurwesen<br />
Isometric drawing of a solar thermal composite timber/<br />
concrete element<br />
Isometrie eines HBVS-Elements<br />
Research approach<br />
In an R+D project at RheinMain University of Applied<br />
Sciences, engineers are dealing with the development<br />
of low-cost solar thermal composite elements consisting<br />
of timber and concrete. This innovative system is<br />
a multifunctional element serving several purposes at<br />
a time: the solar thermal composite timber/concrete<br />
module prefabricated at the factory provides full-scale<br />
structural properties, which is why it can be used for<br />
roof structures as a self-supporting element with clear<br />
spans of up to 15 m. For its use in building construction,<br />
the module can be fitted with heat insulation<br />
attached to its underside between the wooden ribs<br />
in order to improve the thermal performance of the<br />
building envelope. The solar thermal composite timber/<br />
concrete system generates energy by heating the concrete<br />
slab and the medium flowing through the tube<br />
system (Fig. 1).<br />
Pilot project<br />
Two pilot projects were recently completed using this<br />
system. These are two identically designed carports<br />
with a footprint of 3 x 6 m (Fig. 2). Their design includes<br />
the following features: in the four corners, loadbearing<br />
columns are located that consist of hollow steel<br />
sections. The slightly pitched roof comprises a composite<br />
timber/concrete structure with solar thermal tubes<br />
embedded in the concrete. The concrete slab is 10 cm<br />
thick. Four wooden ribs are located in the tensile zone<br />
(w/h = 10/20 cm, e = 90 cm). Shear connectors suitable<br />
for the composite timber/concrete arrangement<br />
ensure a structurally sound and rigid connection between<br />
the timber and concrete cross sections. During<br />
assembly, a crane was used to place the hollow steel<br />
Forschungsansatz<br />
In einem FuE-Vorhaben an der Hochschule RheinMain<br />
beschäftigen sich Ingenieure mit der Entwicklung kos-<br />
tengünstiger Holz-Beton-Verbund-Solarthermieelemente<br />
(HBVS-System). Bei dem neuartigen HBVS-System handelt<br />
es sich um ein multifunktionales Bauelement, das<br />
gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllt: Das im Herstellwerk<br />
vorgefertigte HBVS-Modul besitzt volle statische<br />
Eigenschaften, d. h. es ist z. B. im Bereich von Dächern als<br />
selbsttragendes Element mit Spannweiten bis zu 15 m<br />
einsetzbar. Für die Anwendung im Hochbau kann das<br />
HBVS-Modul mit einer unterseitigen, zwischen den Holzrippen<br />
angeordneten Wärmedämmung zur bauphysikalischen<br />
Verbesserung der Gebäudehülle versehen sein. Die<br />
Energiegewinnung wird beim HBVS-System über ein<br />
Aufheizen der Betonplatte und eine Erwärmung des Mediums,<br />
das sich innerhalb des Leitungssystems befindet,<br />
erzielt (Abb. 1).<br />
Pilotprojekt<br />
Vor kurzem wurden hierzu zwei Pilotprojekte ausgeführt.<br />
Bei den Objekten handelt es sich um zwei baugleiche Unterstände<br />
mit den Grundabmessungen von 3 m auf 6 m<br />
(Abb. 2). Im Einzelnen lässt sich die Konstruktion wie<br />
folgt beschreiben: In den vier Ecken sind tragende Stützen<br />
aus Stahlhohlprofilen angeordnet. Das leicht geneigte<br />
Dach besteht aus einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion<br />
mit im Beton liegenden Solarthermieleitungen. Die Dicke<br />
der Betonplatte beträgt 10 cm. In der Zugzone sind vier<br />
Holzrippen angeordnet (b/h = 10/20 cm, e = 90 cm). HBV-<br />
Schubverbinder sorgen für eine tragfähige und steife Verbindung<br />
der Teilquerschnitte Holz und Beton. Bei der<br />
Montage wurde mit einem Kran das vorgefertigte HBVS-<br />
Dach mit seinen an den Ecken angeordneten Stahlhohlprofilen<br />
auf die Stützen aufgesetzt.<br />
Hinsichtlich der Energieerzeugung wurden folgende<br />
Schritte unternommen: Zur Nutzung regenerativer Energien<br />
sind Rohrleitungen in die Betonplatte eingelegt. Sie<br />
sind schlangenförmig in der Betonplatte verlegt, wobei<br />
der Abstand zwischen den einzelnen Rohren bei ca. 10 cm<br />
liegt. In einem HBVS-Dach liegen zwei separate Wasserkreisläufe<br />
vor, mit einer Gesamtlänge der Rohrleitungen<br />
von jeweils ca. 80 m. Um möglichst hohe Temperaturen<br />
innerhalb der Betonplatte zu erzielen, wurde der Beton bei<br />
der Herstellung gezielt mit dunkleren Pigmenten versehen.<br />
Zwischen den Holzrippen ist bei einem HBVS-Dach<br />
eine 6 cm dicke Dämmebene aus Mineralfaserklemmplatten<br />
eingesetzt worden, um einen möglichen Temperaturverlust<br />
zur Unterseite hin zu verhindern.<br />
94 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1
sections located at the corners of the prefabricated solar<br />
thermal composite timber/concrete roof exactly on<br />
the columns.<br />
The following steps were taken in respect of energy<br />
generation: tubes are embedded in the concrete slab to<br />
enable the use of regenerative energy sources. These<br />
tubes have been laid in the slab in a serpentine arrangement,<br />
with a spacing of approx. 10 cm between<br />
the individual tubes. One of the composite roof designs<br />
accommodates two separate water circuits, each<br />
with a total tube length of about 80 m. The concrete<br />
was deliberately produced with dark pigments in order<br />
to reach the highest possible temperatures within<br />
the concrete slab. Between the wooden ribs, one of the<br />
composite roofs includes a 6 cm thick insulation layer<br />
consisting of mineral wool panels inserted in-between<br />
in order to prevent potential temperature losses towards<br />
the underside.<br />
Testing and monitoring<br />
Preliminary test results indicate a good thermal conductivity<br />
of the solar thermal composite timber/concrete<br />
system. For example, the system was tested under<br />
steady-state conditions where the temperature of the<br />
water in the tubes increased from initially 20°C to up<br />
to 54°C after only 50 seconds at concrete temperatures<br />
of about 63°C. The water temperature even reached<br />
the ambient temperature of the concrete after a mean<br />
time of approx. 180 seconds. These promising preliminary<br />
outcomes should now be verified in the pilot<br />
project. For this purpose, several temperature sensors<br />
were embedded in the two concrete slabs in order to<br />
monitor energy generation. In addition, both the water<br />
flow in the solar thermal tubes and the temperature of<br />
the supplied and discharged water can be measured.<br />
The future use of heat meters should allow conclusions<br />
regarding the efficiency of the solar thermal composite<br />
timber/concrete elements.<br />
Ein Beispiel: Die Lösung für kleinere Fertigteilwerke<br />
mit Stationärer Betonpumpe Autocor ® 1005<br />
Untersuchungen und Monitoring<br />
Die bisher erzielten Versuchsergebnisse aus Vorversuchen<br />
lassen auf ein gutes Wärmeleitfähigkeitsverhalten des<br />
HBVS-Systems schließen. So zeigte sich z. B. unter stationären<br />
Verhältnissen, dass bei Betontemperaturen von ca.<br />
63° C bereits nach 50 Sekunden das in den Rohrleitungen<br />
befindliche Wasser mit einer Ausgangstemperatur von ursprünglich<br />
20° C auf bis zu 54° C angestiegen ist. Im Mittel<br />
nach ca. 180 Sekunden erreichte die Temperatur des<br />
Wassers sogar die Umgebungstemperatur des Betons. Die<br />
erzielten vielversprechenden Zwischenergebnisse sollen<br />
nun durch das Pilotprojekt verifiziert werden. Bezüglich<br />
des energetischen Monitorings wurden hierzu u. a. mehrere<br />
Temperaturfühler in die beiden Betonplatten mit einbetoniert.<br />
Des Weiteren können sowohl der Wasserdurchfluss<br />
in den Solarthermie-Rohren als auch die Temperatur<br />
des eingespeisten und ausgenommenen Wassers gemessen<br />
werden. Über den Einsatz von Wärmemengenzählern<br />
soll künftig eine Aussage zum Wirkungsgrad der HBVS-<br />
Elemente abgeleitet werden können.<br />
Co-authored by / Mitautoren: Dipl.-Ing. (TU),<br />
Dipl.-Ing. (FH) Oliver Bletz-Mühldorfer, Friedemann Diehl,<br />
B.Eng, Dipl.-Ing. (FH) Jens Schmidt M.Eng,<br />
Dipl.-Ing. (FH) Michael Weil<br />
Putzmeister Concrete Pumps GmbH · Max-Eyth-Str. 10 · 72631 Aichtal · Germany<br />
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Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />
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für die Fertigteilindustrie<br />
Egal, welche Art von Fertigteil Sie produzieren, wir haben die passende Systemlösung zur<br />
Förderung und Verteilung von Beton. Für optimale Abläufe und eine höhere Wirtschaftlichkeit.<br />
■ Förderung von Beton von der Mischanlage in die Fabrikhalle<br />
oder direkt in die Schalung von oben oder unten<br />
■ Mobile oder stationäre Betonverteilsysteme<br />
■ Für selbstverdichtende und jede Art von pumpfähigen Betonen<br />
2<br />
View of the solar<br />
thermal composite<br />
timber/concrete carports<br />
– concrete as an<br />
absorber<br />
Ansicht der HBVS-Unterstände<br />
– Beton als<br />
Absorber
PANEL 6 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Dr.-Ing.<br />
Johannes Furche<br />
Fachvereinigung Betonbauteile<br />
mit Gitterträgern,<br />
Burgwedel<br />
j.furche@filigran.de<br />
Geb. 1959; Studium<br />
des Konstruktiven<br />
Ingenieurbaus an der<br />
Universität Dortmund,<br />
wissen-schaftliche<br />
Tätigkeit an den Universitäten<br />
Karlsruhe und<br />
Stuttgart; seit 1992 Filigran<br />
Träger-systeme;<br />
Vorsitzender des technischen<br />
Ausschusses<br />
innerhalb der FachvereinigungBeton-bauteile<br />
mit Gitterträgern;<br />
Mitarbeit in nationalen<br />
und internationalen<br />
Normenausschüssen<br />
für Betonstahl und<br />
Betonfertigteile<br />
Day 2: Tuesday, Wednesday, 8 th February 2012<br />
Tag 2: Mittwoch, 8. Februar 2012<br />
Structural precast construction 2 – Innovative<br />
technical solutions – From layout to realization<br />
Konstruktiver Fertigteilbau 2 - Innovative technische<br />
Lösungen - Vom Entwurf zur Umsetzung<br />
Title Titel Page Seite<br />
Implementation of Eurocode 2 -Future rules for concrete components with lattice girders 98<br />
Einführung des EC2 - Zukünftige Regelungen für Betonbauteile mit Gitterträgern<br />
Dr.-Ing. Johannes Furche<br />
Optimization of the concrete-concrete bond- Research for the practice 102<br />
Optimierung des Beton-Beton-Verbundes - Forschung für die Praxis<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E.h. Konrad Zilch; Dipl.-Ing. Peter Lenz<br />
Stainless steels as reinforcing steel and prestressing steel reinforcement - Possibilities 104<br />
and limitations of an application<br />
Nichtrostende Stähle als Betonstahl- und Spannstahlbewehrung - Möglichkeiten und<br />
Grenzen einer Anwendung<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. h. c. Ulf Nürnberger<br />
Transport anchors in precast construction – 106<br />
Current state of the future regulations for Germany and Europe<br />
Transportanker im Betonfertigteilbau - Aktueller Stand der<br />
zukünftigen Regelungen für Deutschland und Europa<br />
Dr.-Ing. Werner Fuchs<br />
Required anchorage length for angle hooks 108<br />
- Cost-efficientanchorage of steel reinforcement in precast concrete components<br />
Erforderliche Verankerungslänge bei Winkelhaken<br />
- Wirtschaftliche Verankerung der Betonstahlbewehrung in Betonfertigteilen<br />
Dipl.-Ing. Ulf Grziwa<br />
Noise protection elements for high-speed train sections of the German Railroad (DB) 111<br />
- Experimental investigations conducted within the scope of an application for approval<br />
Schallschutzelemente aus Stahlbeton für Hochgeschwindigkeitsstrecken der DB<br />
- Experimentelle Untersuchungen im Rahmen einer Zulassungsbeantragung<br />
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Maurer; Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Christian Grochtmann; Dipl.-Ing. Guido Heeke<br />
96 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
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CONSTRUCTING THE FUTURE
PANEL 6 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Johannes Furche<br />
Filigran Trägersysteme,<br />
Leese<br />
j.furche@filigran.de<br />
Geb. 1959; Studium<br />
des Konstruktiven<br />
Ingenieurbaus an der<br />
Universität Dortmund,<br />
wissenschaftliche<br />
Tätigkeit an den Universitäten<br />
Karlsruhe<br />
und Stuttgart; seit 1992<br />
Filigran Trägersysteme;<br />
Vorsitzender des technischen<br />
Ausschusses<br />
innerhalb der Fachvereinigung<br />
Betonbauteile<br />
mit Gitterträgern;<br />
Mitarbeit in nationalen<br />
und internationalen<br />
Normenausschüssen<br />
für Betonstahl und<br />
Betonfertigteile<br />
Implementation of Eurocode 2<br />
Future rules for concrete components with lattice girders<br />
Einführung des Eurocode 2<br />
Zukünftige Regelungen für Betonbauteile mit Gitterträgern<br />
The European standard DIN EN 1992-1-1 (Eurocode 2)<br />
for the design and construction of reinforced-concrete<br />
and prestressed-concrete structures was published in<br />
January 2011 [1]. In connection with the national annex<br />
[2], this design standard – in deviation from DIN<br />
1045-1, implemented and approved by the [German]<br />
Building Regulation Control Authority – can be applied<br />
within the scope of the [German] Standard Building<br />
Regulations (see §3 sect, sentence 3) as “equivalent<br />
solution.” The parallel application of DIN 1045-1 and<br />
the Eurocode for a building, however, is only possible<br />
when the design of one member is completely covered<br />
by the regulations of one standard and providing<br />
that this member (e.g. a floor) forms a partial structure<br />
within the overall construction.<br />
When one member requires the inclusion of approved<br />
components (e.g. of lattice girders), then the<br />
member concerned, in accordance with the rules, must<br />
be designed in conformity with the rules to which reference<br />
is made in the approval. Previous approvals for<br />
reinforcement and structural embedded parts, without<br />
which buildings can to all practical purposes no longer<br />
be constructed, referred to applications in buildings designed<br />
in accordance with DIN 1045-1. That is one of<br />
the reasons why the majority of buildings in 2011 were<br />
designed in compliance with DIN 1045-1. The DIBt has<br />
adjusted its approvals since mid-2011 to the requirements<br />
of the Eurocode. The expert committee on civil<br />
engineering “Fachkommission Bauwesen” requires the<br />
completion of this adjustment by 1 July 2012, since<br />
after this date application of the Eurocode is binding.<br />
Approvals for lattice girders<br />
In the autumn of 2011, the approvals for lattice girders<br />
for precast floor plates, beam floors and precast<br />
double walls with in-situ concrete layer, had not yet<br />
been converted, but is planned for mid-2012. Although<br />
the German product standard for reinforcing steel, DIN<br />
488, also regulates lattice girders and the checking of<br />
shear joints between precast parts and in-situ concrete<br />
is regulated within the Eurocode, approvals for lattice<br />
girders will continue to exist. There are several reasons<br />
for this: In Germany, the state during erection<br />
and concrete placement is currently bindingly regulated<br />
in the approvals. In addition, lattice girders differ<br />
from other reinforcement elements. This calls for additional<br />
regulations for the final state of the reinforcedconcrete<br />
members reinforced with lattice girders. For<br />
one, the permissible lattice girder spacing and required<br />
Die europäische Norm DIN EN 1992-1-1 (Eurocode 2) zur<br />
Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und<br />
Spannbetontragwerken wurde im Januar 2011 veröffentlicht<br />
[1]. In Verbindung mit dem nationalen Anhang [2]<br />
ist diese Bemessungsnorm – abweichend von der bauaufsichtlich<br />
eingeführten DIN 1045-1 – im Rahmen der Musterbauordnung<br />
(s. dort §3 Absatz, Satz 3) als „gleichwertige<br />
Lösung“ anwendbar. Dabei ist eine parallele<br />
Anwendung von DIN 1045-1 und Eurocode innerhalb<br />
eines Bauwerkes jedoch nur möglich, wenn die Planung<br />
eines Bauteiles komplett mit den Regelungen einer Norm<br />
abgedeckt wird und dieses Bauteil (z. B. eine Decke) innerhalb<br />
des Gesamttragwerkes ein Teiltragwerk bildet.<br />
Wird in einem Bauteil die Anwendung bauaufsichtlicher<br />
Zulassungen (z. B. für Gitterträger) erforderlich, ist<br />
das betroffene Bauteil nach den Regelungen zu bemessen,<br />
auf die in der Zulassung Bezug genommen wird. Bisherige<br />
allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen für Bewehrungen<br />
und konstruktive Einbauteile, ohne die Hochbauten<br />
kaum noch ausgeführt werden, bezogen sich auf<br />
Anwendungen in Bauwerken nach DIN 1045-1. Auch aus<br />
diesem Grund wurde 2011 mehrheitlich nach der DIN<br />
1045-1 geplant. Seit Mitte 2011 werden vom DIBt die Zulassungen<br />
an den Eurocode angepasst. Diese Anpassung<br />
muss entsprechend der Fachkommission Bauwesen bis<br />
zum 1. Juli 2012 abgeschlossen sein, da nach der Fachkommission<br />
ab diesem Stichtag die Anwendung des Eurocodes<br />
verbindlich wird.<br />
Zulassungen für Gitterträger<br />
Zulassungen für Gitterträger in Elementdecken, Balkendecken<br />
und Elementwänden waren im Herbst 2011 noch<br />
nicht umgestellt, dies ist jedoch bis Mitte 2012 geplant.<br />
Obwohl die deutsche Produktnorm für Betonstahl DIN<br />
488 auch Gitterträger regelt und der Nachweis von Verbundfugen<br />
zwischen Fertigteilen und Ortbeton innerhalb<br />
des Eurocodes geregelt ist, wird es somit auch zukünftig<br />
Zulassungen für Gitterträger geben. Hierfür gibt es mehrere<br />
Gründe. Der Montage- und Betonierzustand wird in<br />
Deutschland derzeit verbindlich in den Zulassungen geregelt.<br />
Außerdem unterscheiden sich Gitterträger von anderen<br />
Bewehrungselementen, was zusätzliche Regelungen<br />
für den Endzustand der mit Gitterträgern bewehrten<br />
Stahlbetonbauteile bedingt. Zum Einen werden zulässige<br />
Gitterträgerabstände und erforderliche Trägerhöhen festgelegt.<br />
Zum Anderen sind ergänzende oder abweichende<br />
Bemessungsregelungen erforderlich, welche die zugrunde<br />
gelegten Zulassungsversuche berücksichtigen. Dieses betrifft<br />
insbesondere die Anwendung von speziellen Gitter-<br />
98 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
eam heights are specified. Second, supplemental or<br />
deviating design rules are required that take into consideration<br />
the tests based on which the approvals were<br />
granted. This applies in particular to the application of<br />
special lattice girders as punching shear reinforcement<br />
and as bond and/or shear reinforcement for not primarily<br />
static loading.<br />
Design approaches for lattice girders<br />
The check for shear joints according to DIN 1045-<br />
1:2008 does not deviate from Eurocode 2, provided<br />
the national application documents are taken into consideration.<br />
Compared to DIN 1045 (1988), there results<br />
a reduced requirement for bond reinforcement,<br />
depending on the roughness of the shear joint. It is<br />
generally higher than the required shear reinforcement<br />
(Fig. 1). The initially limited application of floor plates<br />
with lattice girders on plates in shear range 2 according<br />
to DIN 1045(88) will probably lead in the approvals to<br />
additional tabulated shear stress limitations of g L x t 02<br />
(with g L ≈1,4).<br />
In the case of not primarily static loading, the use<br />
of specially approved lattice girders, which are not<br />
covered by DIN 488, will be required also in future.<br />
Independent of the possibility to perform a verification<br />
of the damage strength according Eurocode 2 based on<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />
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trägern als Durchstanzbewehrung und als Verbund- bzw.<br />
Querkraftbewehrung bei nicht vorwiegend ruhender Belastung.<br />
Bemessungsansätze für Gitterträger<br />
Der Nachweis der Verbundfuge nach DIN 1045-1:2008<br />
weicht bei Berücksichtigung des nationalen Anwendungsdokumentes<br />
nicht vom Eurocode 2 ab. Im Vergleich<br />
zur DIN 1045(1988) ergibt sich abhängig von der Rauheit<br />
der Verbundfuge eine geringere erforderliche Verbundbewehrung.<br />
Sie ist aber im Allgemeinen höher als die erforderliche<br />
Querkraftbewehrung (Abb. 1). Die ursprünglich<br />
begrenzte Anwendung von Elementdecken mit Gitterträgern<br />
auf Platten im Schubbereich 2 nach DIN 1045(88)<br />
wird vorrausichtlich innerhalb der Zulassungen zu zusätzlich<br />
tabellierten Schubspannungsgrenzen von g L x t 02 (mit<br />
g L ≈1,4) führen.<br />
Im Fall einer nicht vorwiegend ruhenden Belastung<br />
werden auch zukünftig gesondert zugelassene Gitterträger<br />
erforderlich, welche nicht in der DIN 488 erfasst sind. Unabhängig<br />
von der Möglichkeit nach Eurocode 2 Betriebsfestigkeitsnachweise<br />
auf der Grundlage von Wöhlerlinien<br />
für Betonstähle zu führen, wird für Gitterträgerdiagonalen<br />
die ertragbare Schwingbreite von 2s A = 92 N/mm 2 der<br />
Gitterträgerdiagonalen als Verbund- bzw. Schubbewehrung<br />
weiterhin allein für 2 Millionen Lastwechsel angege-<br />
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PANEL 6 → Proceedings<br />
Bond and/or shear force reinforcement [cm2 /m]<br />
Verbund- bzw. Querkraftbewehrung [cm2 /m]<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
C20/55<br />
Diagonal inclination 45°<br />
Diagonalenneigung 45°<br />
f yd = 420 N/mm 2<br />
2.40 N/mm 2 (g L · t 02 )<br />
Shear stress v Ed [N/mm 2 ]<br />
Schubspannung v ED [N/mm 2 /]<br />
EC2: Shear joint, smooth<br />
Verbundfuge glatt<br />
EC2: Shear joint, rough<br />
Verbundfuge rau<br />
EC2: Shear force<br />
Querkraft<br />
DIN 1045 (1988)<br />
0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0<br />
the S-N curves for reinforcing steels, for lattice girder<br />
diagonals, the tolerable stress range of 2s A = 92 N/mm 2<br />
of the lattice girder diagonals as bond and/or shear<br />
reinforcement will continue to be applied alone for 2<br />
million load cycles. The formulation of complete S-N<br />
curves as prerequisite for verification of the damage<br />
strength is not yet available. However, based on the<br />
Required bond and shear force reinforcement<br />
according to Eurocode [1, 2] compared to the<br />
old DIN regulation<br />
Erforderliche Verbund- und Querkraftbewehrung<br />
nach Eurocode [1, 2] im Vergleich mit<br />
alter DIN-Regelung<br />
ben werden. Die Ausarbeitung kompletter<br />
Wöhlerlinien als Vorraussetzung für einen Betriebsfestigkeitsnachweis<br />
steht noch aus. Jedoch<br />
darf entsprechend dem Entwurfsstand<br />
der Zulassungen vom Herbst 2011 zukünftig<br />
beim Nachweis der Schwingbreite die einwirkende<br />
Querkraft auf 60 % reduziert bzw. der<br />
Widerstand um 1/0,6 erhöht werden. Diese<br />
Regelung war bereits in Gitterträgerzulassungen<br />
vor 2005 enthalten und berücksichtigt<br />
das günstige Bauteiltragverhalten von Stahlbetonbauteilen<br />
mit Gitterträgern bei häufig<br />
wiederholter Beanspruchung.<br />
Die Anwendung von speziellen Gitterträgern als<br />
Durchstanzbewehrung ist bereits seit Jahren in Zulassungen<br />
geregelt. Der für die Bemessung der maximalen<br />
Durchstanzlast maßgebliche Rundschnitt war nach DIN<br />
1045-1 bisher 1,5 d (d = statische Höhe) von der Stütze<br />
entfernt. Wie auch beim Einsatz von Bügeln nach Euro-<br />
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1
draft stage of the approvals from the autumn of 2011,<br />
the acting shear force for the verification of the stress<br />
range is likely to be reduced in future to 60% and/or<br />
the resistance increased by 1/0.6. This regulation was<br />
already contained in the lattice girder approvals before<br />
2005 and makes allowance for the favorable structural<br />
behavior of members reinforced with lattice girders<br />
subject to frequently repeated loading.<br />
The application of special lattice girders as punching<br />
shear reinforcement was already regulated in approvals<br />
many years ago. The control perimeter authoritative<br />
for the design of the maximum punching load was,<br />
according to DIN 1045-1, until now placed at a distance<br />
of 1,5 d (d = structural height) from the column.<br />
The same as is the case for the use of links according<br />
to Eurocode/NA [2], the distance of the control perimeter<br />
will in future be based on double the structural<br />
height. By enlarging the authoritative control perimeter<br />
and a changed punching shear resistance of plates<br />
without shear reinforcement, the overall increase factor<br />
for plates with punching shear reinforcement is reduced.<br />
For links designed according to the Eurocode<br />
results vis-à-vis plates without shear reinforcement an<br />
increase of the punching shear load by a factor of 1.4.<br />
For the previously approved various forms of lattice<br />
girders, increase factors of approx. 1.15 as well as 1.5<br />
and 1.6 are expected. The precise specifications will be<br />
laid down following a renewed assessment of tests. Accordingly,<br />
higher values will continue to be usable for<br />
optimized systems than for systems with links.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] DIN EN 1992-1-1: Eurocode 2: Bemessung und<br />
Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontrag-<br />
werken – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln<br />
und Regeln für den Hochbau; Deutsche Fassung EN<br />
1992-1-1:2004 + AC:2010 Ausgabedatum: 2011-01<br />
[2] DIN EN 1992-1-1/NA: Nationaler Anhang – National<br />
festgelegte Parameter – Eurocode 2: Bemessung<br />
und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbeton-<br />
tragwerken – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsre-<br />
geln und Regeln für den Hochbau; Ausgabedatum:<br />
2011-01<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 101<br />
code/NA [2] soll zukünftig der Rundschnitt in einer Entfernung<br />
vom Zweifachen der statischen Höhe zugrunde<br />
gelegt werden. Durch die Vergrößerung des maßgeblichen<br />
Rundschnittes und einem geänderten Durchstanzwiderstand<br />
schubunbewehrter Platten reduziert sich insgesamt<br />
der Erhöhungsfaktor für Platten mit Durchstanzbewehrung.<br />
Für Bügel ergibt sich bei einer Bemessung nach<br />
Eurocode gegenüber schubunbewehrten Platten eine Erhöhung<br />
der Durchstanzlast mit dem Faktor 1,4. Für die<br />
bisher zugelassenen verschiedenen Gitterträgerformen<br />
sind Erhöhungsfaktoren von etwa 1,15 sowie 1,5 und 1,6<br />
zu erwarten. Die exakte Festlegung bleibt den Zulassungen<br />
aufgrund einer erneuten Versuchsauswertung<br />
vorbehalten. Für die optimierten Systeme bleiben somit<br />
höhere Werte als mit Bügeln nutzbar.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />
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PANEL 6 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Dr.-Ing. E.h.<br />
Konrad Zilch<br />
Technische Universität<br />
München<br />
konrad.zilch@tum.de<br />
Geb. 1944; 1964-1973<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der TH<br />
Darmstadt; 1971-1973<br />
Forschungsaufenthalte<br />
an der UC in Berkeley<br />
(USA) und University of<br />
Western in Ohio (Kanada);<br />
1976 Promotion an<br />
der TH Darmstadt; 1982<br />
Habilitation an der TH<br />
Darmstadt; 1979-1988<br />
Strabag Bau AG, Köln;<br />
1988-1993 Professor für<br />
Baustatik an der RWTH<br />
Aachen; 1993-2009 Ordinarius<br />
für Massivbau<br />
an der TU München<br />
Optimization of the concrete-concrete bond<br />
Research for the practice<br />
Optimierung des Beton-Beton-Verbundes<br />
Forschung für die Praxis<br />
Development of the<br />
loadbearing portions<br />
1<br />
Entwicklung der<br />
Traganteile<br />
More economical shear joints without bond<br />
reinforcement<br />
There is a general consensus that the bearing capacity<br />
of shear joints parallel to the axis of a member<br />
results from the contributions of the superposition of<br />
adhesion, aggregate-indentation, friction, and reinforcement.<br />
The contributions of the afore-mentioned<br />
factors to the bearing capacity depend directly, as well<br />
as indirectly proportional on the shifting of the joint<br />
rims to each other, rendering the superposition of the<br />
maximum possible individual contributing components<br />
mechanically counterproductive, leading to uncertain<br />
measurement results.<br />
Fig. 1 shoes that shear joints withaout compression<br />
results in a cracked joints when the adhesion resistance<br />
is exceeded. It is here assumed that the reinforcement<br />
can ensure a ductile behavior of the member without,<br />
however, taking into consideration the actually possible<br />
contribution of the adhesion. If the contribution of<br />
the reinforcement is smaller than the adhesion resistance,<br />
the brittle adhesion failure will inevitably lead to<br />
a brittle fracture of the member, although the existing<br />
reinforcement is meant to prevent this from happening.<br />
In order to ensure a ductile behavior of the member<br />
in the sense of DIN 1045-1, the average possible<br />
adhesive tensile strength perpendicular to the joints<br />
had to be taken into account to determine a robustness<br />
reinforcement for the joint in analogy to the determination<br />
of the (bending)robustness reinforcement.<br />
Such an approach would lead to high reinforcement<br />
percentages in bond joints and reduce the economy of<br />
the (partially) precast construction method. For this<br />
reason, the approach used within the scope of own research<br />
work is to make use of the potential contribution<br />
of the adhesion in order to construct, as far as<br />
is possible, “quasi-monolithic joints” so that the bond<br />
strength in the joint equals at least the tensile strength<br />
of the old and/or new concrete.<br />
Wirtschaftlichere Betonschubfugen ohne<br />
Verbundbewehrung<br />
Generell besteht Konsens darüber, dass sich die Tragfähigkeit<br />
von so genannten Schubfugen parallel zur Bau-<br />
teilachse aus der Superposition des Adhäsions-, des Kornverzahnungs-,<br />
des Reibungs- und des Bewehrungstrag-<br />
anteils ergibt. Die genannten Traganteile sind dabei direkt,<br />
aber auch indirekt proportional von der Verschiebung der<br />
Fugenufer zueinander abhängig, wodurch die Superposition<br />
der maximal möglichen Einzeltraganteile mechanisch<br />
unsinnig ist und zu unsichereren Bemessungsergebnissen<br />
führen würde.<br />
Abb. 1 verdeutlicht dabei, dass bei nicht überdrückten<br />
Schubfugen nach Überschreiten des Adhäsionswiderstandes<br />
eine gerissene Fuge vorliegt und erst durch weitere<br />
Verformungen der Traganteile der Bewehrung durch den<br />
so genannten Spannfedereffekt und den Dübeltraganteil<br />
geweckt werden kann. Dabei wird angenommen, dass die<br />
Bewehrung ein duktiles Bauteiltragverhalten gewährleisten<br />
kann, jedoch ohne Betrachtung des tatsächlich möglichen<br />
Adhäsionstraganteils. Falls der Traganteil der Bewehrung<br />
kleiner als der Adhäsionswiderstand ist, führt<br />
das spröde Adhäsionsversagen unweigerlich zum spröden<br />
Bauteilversagen, obwohl gerade die vorhandene Bewehrung<br />
dies verhindern soll. Um ein duktiles Bauteilverhalten<br />
im Sinne der DIN 1045-1 sicherzustellen, müsste in<br />
Analogie zur Bestimmung der (Biege-)Robustheitsbewehrung<br />
die mittlere mögliche Adhäsionszugfestigkeit senkrecht<br />
zur Fuge zur Bestimmung einer Fugenrobustheitsbewehrung<br />
herangezogen werden. Dieser Ansatz würde<br />
zu hohen Bewehrungsgraden in Verbundfugen führen<br />
und die Wirtschaftlichkeit der (Halb-)Fertigteilbauweise<br />
senken. Der im Rahmen der eigenen Forschungsarbeiten<br />
verfolgte Ansatz sieht deshalb vor, das Potenzial des Adhäsionstraganteils<br />
zu nutzen, um möglichst „quasi monolithische<br />
Fugen“ herzustellen, indem die Verbundfestigkeit<br />
in der Fuge mindestens der Zugfestigkeit des Alt- bzw.<br />
des Neubetons entspricht.<br />
102 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Current research work at the Department of Concrete<br />
Structures at Munich Technical University show<br />
that a “quasi-monolithic bond” can be achieved with<br />
optimized fresh concrete properties. The use of specific<br />
plasticizers, adapted to the cement, proved to be especially<br />
beneficial. It turned out, moreover, that absorbent<br />
concrete surfaces have a positive effect on the bond.<br />
Based on the accompanying H1-NMR measurements<br />
performed on concrete toppings of typical thickness,<br />
the assumption that absorbent surfaces contribute to<br />
the new concrete “dying of thirst” was disproved. On<br />
the contrary, the absorbent surfaces were found to promote<br />
the microscopic indention of old and new concrete<br />
in that ultrafine cement particles are transported<br />
together with the pore water into the pore structure of<br />
the old concrete where they can harden.<br />
The geometric roughness, apart from additional<br />
factors, in connection with the roughening method<br />
plays a major role in determining the shear resistance.<br />
The hitherto practiced method of determining the<br />
roughness and the qualitative description of surfaces<br />
is inadequate. Through the digitalization of surfaces<br />
it was possible to determine quantitatively reproducible<br />
roughness parameters that correlate with the bond<br />
strength. This method could already be implemented<br />
in-situ on various inclined surfaces in order to ensure<br />
quality assurance and/or to reduce the required abrasion<br />
volume during sand and/or high-pressure water<br />
blasting in the future.<br />
All of the findings collected will serve to optimize<br />
the existing design approach. This should be split up<br />
mechanically sensible into two parts. Here, for joints<br />
without substantial deformations only the loadbearing<br />
capacity of adhesion should be taken into account, for<br />
joints with deformations, exclusively the contribution<br />
of friction and reinforcement.<br />
The loadbearing capacity and the economy of<br />
concrete shear joints can be increased by taking into<br />
account additional, if possible, quantitative factors<br />
(Fig. 2).<br />
Aktuelle Forschungsarbeiten am Lehrstuhl für Massivbau<br />
der TUM zeigen, dass durch optimierte Frischbetoneigenschaften<br />
„quasi monolithischer Verbund“ ermöglicht<br />
werden kann. Als besonders vorteilhaft erwies sich dabei<br />
der Einsatz bestimmter Fließmittel, wobei Fließmittel und<br />
Zement aufeinander abgestimmt werden müssen. Weiter<br />
stellte sich heraus, dass saugende Betonuntergründe den<br />
Verbund positiv beeinflussen. Anhand von begleitenden<br />
H1-NMR Messungen konnte für die üblichen Dicken der<br />
Betonergänzungen widerlegt werden, dass saugende Untergründe<br />
zum „Verdursten“ des Neubetons in der Fuge<br />
beitragen. Vielmehr fördern die saugenden Untergründe<br />
die mikroskopische Verzahnung von Alt- und Neubeton,<br />
indem mit dem Porenwasser feinste Zementpartikel in die<br />
Porenstruktur des Altbetons transportiert werden und dort<br />
aushärten können.<br />
Neben weiteren Faktoren bestimmt die geometrische<br />
Rauheit, in Verbindung mit der Aufrauungsmethode den<br />
Schubwiderstand maßgeblich. Die bisher üblichen bau-<br />
praktischen Verfahren zur Bestimmung der Rauheit und<br />
die qualitative Beschreibung von Oberflächen sind nur<br />
unzureichend. Durch Digitalisierung von Oberflächen<br />
konnten quantitativ reproduzierbare Rauheitsparameter<br />
bestimmt werden, mit denen die Verbundfestigkeit korreliert.<br />
Dieses Verfahren konnte bereits in situ an beliebig<br />
geneigten Flächen eingesetzt werden, um die Qualitätssicherung<br />
zu gewährleisten bzw. das erforderliche Abtragsvolumen<br />
beim Sand- bzw. Hochdruckwasserstrahlen in<br />
Zukunft zu reduzieren.<br />
Letztendlich dienen die gesammelten Erkenntnisse zur<br />
Optimierung des bestehenden Bemessungsansatzes. Dieser<br />
soll mechanisch sinnvoll in zwei Teile gesplittet werden,<br />
wobei für Fugen ohne nennenswerte Verformungen<br />
nur der Adhäsionstraganteil, für Fugen mit Verformungen<br />
ausschließlich der Reibungs- und der Bewehrungstraganteil,<br />
berücksichtigt werden soll.<br />
Durch die Berücksichtigung weiterer möglichst quantitativer<br />
Faktoren (Abb. 2) können die Tragfähigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit von Betonschubfugen gesteigert<br />
werden.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />
2<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. Peter Lenz<br />
Zilch und Müller<br />
Ingenieure, München<br />
lenz@zm-i.de<br />
Geb. 1975; 1995-2001<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der TU<br />
München; 2001-2002<br />
Projektingenieur bei<br />
Sailer Stepan und Partner,<br />
München; 2002-<br />
2007 Projektingenieur<br />
bei Zilch und Müller<br />
Ingenieure, München;<br />
2007-2011 Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter<br />
am Lehrstuhl für Massivbau<br />
der TU München;<br />
seit 2011 Projektingenieur<br />
bei Zilch und Müller<br />
Ingenieure, München<br />
Increasing the<br />
economy through the<br />
consideration of additional<br />
parameters<br />
Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />
durch<br />
die Berücksichtigung<br />
zusätzlicher Parameter<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 103
PANEL 6 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Prof. h.c.<br />
Ulf Nürnberger<br />
Universität Stuttgart<br />
ulf.nuernberger@<br />
t-online.de<br />
Geb.1942; Studium der<br />
Metallkunde an der TU<br />
Clausthal; 1968-1973<br />
wiss. Mitarbeiter an der<br />
TU Braunschweig; 1973<br />
Promotion; Habilitation;<br />
1974-2007 Otto-<br />
Graf-Institut an der<br />
Universität Stuttgart;<br />
1990-2003 Leiter der<br />
Abteilung Bauchemie<br />
und Bautenschutz;<br />
2003-2007 Leiter des<br />
Fachbereiches Erhaltung<br />
von Bauten und<br />
Anlagen und stellv.<br />
Direktor der MPA<br />
Universität Stuttgart;<br />
derzeit apl. Professor<br />
an der Universität<br />
Stuttgart, Lehrbeauftragter<br />
an der FH Stuttgart<br />
und Dozent am<br />
Institut Fortbildung Bau<br />
der Architektenkammer<br />
Baden-Württemberg;<br />
seit 2007 Sachverständiger<br />
für Korrosion und<br />
Korrosionsschutz im<br />
Bauwesen<br />
Stainless steels as reinforcing steels and<br />
prestressing steel reinforcement<br />
Possibilities and limitations of an application<br />
Nichtrostende Stähle als Betonstahl- und Spannstahlbewehrung<br />
Möglichkeiten und Grenzen einer Anwendung<br />
The facts<br />
Stainless steel has an excellent resistance to corrosion<br />
in natural media and in contact with construction<br />
materials [1]. In civil engineering (e.g. steel construction,<br />
rope and fixing technology), this material is<br />
the preferred choice for use in corrosion-endangered<br />
loadbearing components. Stainless steel is also recommended<br />
for use in concrete structures for special applications.<br />
Reinforcing steels are time-tested, recent<br />
research results are available for stainless prestressing<br />
steel. Stainless steels for use in concrete construction<br />
are many times more expensive than conventional reinforcing<br />
elements. For an overall economic optimization,<br />
however, not only the construction costs must<br />
be taken into consideration, but the costs for operation,<br />
maintenance and repair as well. In the long term,<br />
structures erected with stainless steel are more cost-efficient<br />
and more reliable than structures with conventional<br />
reinforcement.<br />
Reinforced concrete<br />
Additional measures of corrosion protection for reinforcing<br />
steel are only indicated and/or necessary in structures<br />
for special applications, both from the technical<br />
and economical points of view. Among these are connecting<br />
reinforcement, balcony connections, sandwich<br />
elements, lightweight concretes with open structure, and<br />
constructions which are expected to be exposed to very<br />
high chloride concentrations. At this time, a range of<br />
cold-formed stainless reinforcing steels with diameters<br />
of up to 14 mm is available [2, 3]. The ferretic reinforcing<br />
steel material No. 1.4003 can be used in reinforcedconcrete<br />
structures of normal and lightweight concrete,<br />
where an early carbonization of the concrete cover can<br />
be expected and where increased loadings with chloride<br />
are excluded. The reinforcing steels material No.<br />
1.4571 (austenitic structure) as well as Nos. 1.4362 and<br />
1.4462 (ferretic-austenitic structure) can be used, also<br />
in welded form, in steel constructions of normal and<br />
lightweight concrete, where a higher exposure to chloride<br />
is to be expected. To save costs, a mixed reinforcement<br />
of stainless and unalloyed steel can also be used.<br />
In these cases, the stainless steels are installed only in<br />
the areas of structures subject to high corrosion.<br />
Sachverhalt<br />
Nichtrostender Stahl hat einen ausgezeichneten Korrosionswiderstand<br />
in natürlichen Medien und bei Kontakt mit<br />
Baustoffen [1]. Im Ingenieurbau (z. B. Stahlbau, Seil- und<br />
Befestigungstechnik) wird dieser Werkstoff deshalb bevorzugt<br />
bei korrosionsgefährdeten tragenden Teilen verwendet.<br />
Auch für den Betonbau empfehlen sich nichtrostende<br />
Stähle für besondere Anwendungen. Betonstähle sind erprobt,<br />
zur Anwendung nichtrostender Spannstähle existieren<br />
aktuelle Forschungsergebnisse. Nichtrostende Stähle<br />
für den Betonbau sind um ein Mehrfaches teurer als<br />
herkömmliche Bewehrungen. Für eine wirtschaftliche Gesamtoptimierung<br />
müssen jedoch neben den Kosten einer<br />
Bauwerkserstellung auch Kosten des Betriebes, des Unterhaltes<br />
und der Instandsetzungen berücksichtigt werden.<br />
Über lange Zeiträume gerechnet sind mit nichtrostenden<br />
Stählen erstellte Konstruktionen kostengünstiger und zuverlässiger<br />
als solche mit herkömmlicher Bewehrung.<br />
Stahlbeton<br />
Zusätzliche Korrosionsschutzmaßnahmen beim Bewehrungsstahl<br />
sind aus technischer und auch aus wirtschaftlicher<br />
Sicht nur bei speziellen Anwendungen sinnvoll bzw.<br />
notwendig. Hierzu gehören Anschlussbewehrungen, Balkonanschlüsse,<br />
Sandwich-Elemente, nichtgefügedichte<br />
Leichtbetone und Konstruktionen, bei denen mit stark erhöhter<br />
Chloridbeanspruchung gerechnet werden muss.<br />
Derzeit steht eine Reihe von kaltumgeformten nichtrostenden<br />
Betonstählen mit Durchmessern bis 14 mm zur<br />
Auswahl [2, 3]. Der ferritische Betonstahl der Werkstoff-<br />
Nr. 1.4003 kann in Stahlbetonkonstruktionen aus Normal-<br />
und Leichtbeton angewendet werden, falls mit frühzeitiger<br />
Carbonatisierung der Betondeckung zu rechnen ist und<br />
erhöhte Belastungen durch Chloride ausgeschlossen werden.<br />
Die Betonstähle der Werkstoff-Nr. 1.4571 (austenitisches<br />
Gefüge) sowie 1.4362 und 1.4462 (ferritisch-<br />
austenitisches Gefüge) können, auch in geschweißter<br />
Ausführung, in Stahlbetonkonstruktionen aus Normal-<br />
und Leichtbeton angewendet werden, falls mit einer hohen<br />
Chloridbelastung zu rechnen ist. Zur Kosteneinsparung<br />
kann auch eine Mischbewehrung aus nichtrostendem<br />
und unlegiertem Stahl verwendet werden. Hierbei werden<br />
nichtrostende Stähle lediglich in den stark korrosionsgefährdeten<br />
Bereichen von Konstruktionen eingebaut.<br />
104 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Prestressing steel<br />
In order to prevent corrosion-induced damage in<br />
prestressed concrete construction, prestressing steels<br />
are occasionally provided with additional protection.<br />
Metallic and epoxy-resin coatings, however, did<br />
not provide the required safety. For obvious reasons<br />
the thought occurred to investigate and assess highstrength<br />
tendons, which are successfully used in building<br />
and bridge construction also with a view to application<br />
in prestressed concrete structures [3, 4].<br />
The high strength required for prestressing steels<br />
can be achieved for corrosion-resistant austenitic<br />
steels only through intensive cold forming. In steels<br />
not containing sufficiently high chromium, nickel and<br />
molybdenum contents, deformation martensite formation<br />
can result during intensive cold forming. Since<br />
martensite particles, embedded in an austenitic matrix,<br />
under pitting corrosion conditions, intensify the<br />
attack as well as increasing the sensitivity to corrosion<br />
induced by crack formation, in particular the types of<br />
(higher alloyed) more stable steels should be used to<br />
satisfy higher quality demands.<br />
In a research study, high-strength strands of four<br />
types of stainless steel of materials 1.4301, 1.4401,<br />
1.4436 and 1.4439 were investigated in this order of<br />
increasing austenite stability and strengths of up to<br />
1450 N/mm² for their resistance to chloride-induced<br />
pitting andstress corrosion cracking. Taking into consideration<br />
all examination results, material 1.4401 in<br />
particular, offers itself for the manufacture of highstrength<br />
strands for use in pretensioned and posttensioned<br />
concrete. The lower alloyed material 1.4301<br />
without stable structure must be excluded for use for<br />
the applications investigated due to its insufficient<br />
corrosion resistance.<br />
In a further research work at Stuttgart University,<br />
nitrogen-alloyed austenites, ferritic-austeniti steel and<br />
manganese austenites with strengths of up to nearly<br />
2000 N/mm² are currently investigated for their corrosion<br />
resistance in prestressed concrete construction.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
Spannbeton<br />
Um korrosionsbedingte Schäden im Spannbetonbau zu<br />
vermeiden, werden Spannstähle gelegentlich zusätzlich<br />
geschützt. Metallische Überzüge und Epoxidharzbeschichtungen<br />
brachten als dauernde Schutzmaßnahmen<br />
jedoch nicht die erforderliche Sicherheit. Es lag daher<br />
nahe, hochfeste Zugglieder, die mit Erfolg im Hoch- und<br />
Brückenbau angewendet werden, auch im Hinblick auf<br />
eine Anwendung im Spannbetonbau zu untersuchen und<br />
zu bewerten [3, 4].<br />
Die für Spannstähle erforderliche hohe Festigkeit kann<br />
bei den korrosionsbeständigen austenitischen Stählen nur<br />
über eine starke Kaltumformung erreicht werden. Bei<br />
Stählen mit nicht ausreichend hohen Chrom-, Nickel- und<br />
Molybdängehalten kann sich bei starker Kaltumformung<br />
jedoch Verformungsmartensit bilden. Da Martensitanteile,<br />
eingelagert in einer austenitischen Matrix, unter Lochkorrosionsbedingungen<br />
den Angriff jedoch verstärken und<br />
auch die Empfindlichkeit einer über Rissbildung verlaufenden<br />
Korrosion heraufsetzen, müssen für gehobene Ansprüche<br />
vor allem die gefügestabileren (höher legierten)<br />
Sorten verwendet werden.<br />
In einer Forschungsarbeit wurden hochfeste Litzen<br />
aus vier Sorten nichtrostender Stähle aus den Werkstoffen<br />
1.4301, 1.4401, 1.4436 und 1.4439 mit einer in der genannten<br />
Reihenfolge steigenden Austenitstabilität und<br />
Festigkeiten bis 1450 N/mm² im Hinblick auf ihre Beständigkeit<br />
gegenüber chloridinduzierter Loch- und Spannungsrisskorrosion<br />
untersucht. Bei Berücksichtigung aller<br />
Untersuchungsergebnisse bietet sich vor allem der Werkstoff<br />
1.4401 zur Herstellung hochfester Litzen für eine<br />
Anwendung bei Spannbeton mit sofortigem und nachträglichem<br />
Verbund an. Der niedriger legierte, nichtgefügestabile<br />
Werkstoff 1.4301 ist wegen nicht ausreichender<br />
Korrosionsbeständigkeit für die untersuchte Anwendung<br />
auszuschließen.<br />
In einer weiteren Forschungsarbeit an der Universität<br />
Stuttgart werden derzeit stickstofflegierte Austenite, Duplexstähle<br />
und so genannte Manganaustenite mit Festigkeiten<br />
bis nahezu 2000 N/mm² hinsichtlich ihrer Korrosionsbeständigkeit<br />
bei Anwendung im Spannbetonbau<br />
untersucht.<br />
[1] Nürnberger, U.: Korrosion und Korrosionsschutz im Bauwesen. Bauverlag Wiesbaden, 1995<br />
[2] Nürnberger, U.: Nichtrostender Betonstahl. Merkblatt 866, Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, 2011<br />
[3] Nürnberger, U., Wu, Y.: Einsatz nichtrostender Stähle als Betonstahl- und Spannstahlbewehrung. In: Hols-<br />
chemacher, K.: Neue Normen und Werkstoffe im Betonbau, Bauwerk-Verlag GmbH, Berlin 2011, S.159-190<br />
[4] Nürnberger, U., Wu, Y.: Corrosion properties of high strength stainless steels in view of a use as prestressing<br />
steel. 3 rd. fib <strong>International</strong> Congress 2010, Washington 29.5 - 2.6. 2010, Tagungsunterlagen, 13 Seiten<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 105
PANEL 6 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Werner Fuchs<br />
Institut für Werkstoffe<br />
im Bauwesen (IWB),<br />
Universität Stuttgart<br />
fuchs@iwb.uni-<br />
stuttgart.de<br />
Geb. 1956; Bauingenieurstudium<br />
TH Karlsruhe,<br />
Forschungsarbeiten<br />
zum Tragverhalten von<br />
Befestigungselementen<br />
an der Universität<br />
Stuttgart und der<br />
University of Texas at<br />
Austin, Promotion 1990.<br />
Leitende Funktionen<br />
in Entwicklungsabteilungen<br />
der Befestigungstechnikindustrie.<br />
Seit 1997 Koordination<br />
Forschung Befestigungstechnik,<br />
IWB,<br />
Universität Stuttgart.<br />
Mitglied in zahlreichen<br />
nationalen und internationalen<br />
Gremien, u.a.<br />
CEN/TC 250/SC 2 ‚Eurocode<br />
2, Design of Concrete<br />
Structures, CEN<br />
TC 229/WG 4‚ Precast<br />
Concrete Products und<br />
Spiegelausschüssen<br />
Transport anchors in precast construction<br />
Current state of the future regulations for Germany and Europe<br />
Transportanker im Betonfertigteilbau<br />
Aktueller Stand der zukünftigen Regelungen für Deutschland und Europa<br />
The Construction Products Regulation that will come<br />
into effect on 01 July 2013 defines a construction<br />
product as any product or kit which is produced and<br />
placed on the market for incorporation in a permanent<br />
manner in construction works or parts thereof and the<br />
performance of which has an effect on the performance<br />
of the construction works with respect to the basic requirements<br />
for construction works.<br />
This definition is more explicit than the one given<br />
in the current Construction Products Directive 89/106/<br />
EEC. This means that many precast concrete parts are<br />
construction products, but not the transport anchor<br />
systems commonly used in Germany for lifting and<br />
handling. These systems are regulated by the European<br />
Directive of Machinery (MD) 2006/42/EC that requires<br />
CE-marking of the transport anchors. In the meantime,<br />
first transport anchors are labeled with the CE<br />
mark, although this confirms merely conformity with<br />
the MD and although this covers only the resistance to<br />
steel fracture. Influences such as, e.g., anchorage in the<br />
concrete, distance from the edge, supplementary reinforcement<br />
and load direction are not regulated. This is<br />
the reason why major manufacturers have hesitated<br />
for a long time to implement CE marking, because the<br />
performance parameters that must be given lack practical<br />
relevance.<br />
Manufacturers and users of transport anchors require,<br />
however, practice-related regulations that provide<br />
reliable results. This prompted the VDI-Gesellschaft<br />
Bautechnik and the Bundesverband Bausysteme<br />
to prepare Guideline VDI/BV-BS 6205: ”Lifting inserts<br />
and lifting systems for precast concrete elements -<br />
Principles, design, applications - Production and placing<br />
on the market“ which, at least for Germany, provides<br />
practice-related and cost-efficient solutions for<br />
lifting and attaching transport anchors, taking into<br />
consideration the requirements of the MD. The English<br />
translation of the guideline is meant to disseminate<br />
this knowledge in Europe.<br />
The GS mark has stood for a long time for the safety<br />
of transport anchors not only in Germany but also in<br />
many European countries. The mark was awarded for<br />
transport anchors that comply with BGR 106 “Safety<br />
regulations for transport anchors and systems of precast<br />
concrete components,” as specified by the [German]<br />
construction trade union. These specifications,<br />
however, basically reflect the state of knowledge of<br />
fixing technology of about 25 years ago. For calculat-<br />
Die ab 01.07.2013 gültige europäische Bauproduktenverordnung<br />
definiert ein Bauprodukt als jedes Produkt oder<br />
jeden Bausatz, das hergestellt und in Verkehr gebracht<br />
wird, um dauerhaft in Bauwerke oder Teile eingebaut zu<br />
werden, und dessen Leistung sich auf die Leistung des<br />
Bauwerkes im Hinblick auf die Grundanforderungen an<br />
Bauwerke auswirkt.<br />
Diese Definition ist eindeutiger als die in der derzeit<br />
gültigen Bauproduktenrichtlinie 89/106/EWG. Dies bedeutet,<br />
dass zahlreiche Betonfertigteile Bauprodukte sind,<br />
jedoch nicht die in Deutschland zum Heben und Versetzen<br />
üblicherweise verwendeten Transportankersysteme. Sie<br />
werden durch die europäischen Maschinenrichtlinie (MD)<br />
2006/42/EC geregelt, die die CE-Kennzeichnung der<br />
Transportanker fordert. Inzwischen werden erste Transportanker<br />
mit dem CE-Kennzeichen versehen, obwohl<br />
dies nur die Konformität mit der MD bestätigt und diese<br />
nur den Widerstand gegen Stahlbruch abdeckt. Einflüsse<br />
wie z. B. die Verankerung im Beton, die Randabstände, die<br />
Zusatzbewehrung und die Lastangriffswinkel sind nicht<br />
geregelt, weswegen namhafte Hersteller sehr lange gezögert<br />
haben, die CE-Kennzeichnung durchzuführen, da sie<br />
hinsichtlich der anzugebenden Leistungskennwerte praxisfremd<br />
ist.<br />
Hersteller und Verwender von Transportankern benötigen<br />
jedoch praxisgerechte Regelungen, die zuverlässige<br />
Ergebnisse liefern. Daher wurde gemeinsam von der VDI-<br />
Gesellschaft Bautechnik und dem Bundesverband Bausysteme<br />
die Richtlinie VDI/BV-BS 6205 „Transportanker<br />
und Transportankersysteme für Betonfertigteile, Grundlagen,<br />
Bemessung, Anwendungen“ erstellt, die unter Berücksichtigung<br />
der Forderungen der MD zumindest für<br />
Deutschland zeitgemäße und wirtschaftliche Anschlaglösungen<br />
mit Transportankern ermöglicht. Die englischsprachige<br />
Übersetzung soll gleichzeitig für eine weitere<br />
Verbreitung der Kenntnisse in Europa sorgen.<br />
Das GS-Zeichen war lange Zeit das führende Zeichen<br />
für die Sicherheit von Transportankern, auch in Europa.<br />
Die Erteilung für Transportanker erfolgt durch Einhaltung<br />
der in der BGR 106 „Sicherheitsregeln für Transportanker<br />
und -systeme von Betonfertigteilen“ festgelegten Regeln<br />
der Bau-Berufsgenossenschaft. Allerdings entspricht diese<br />
in ihren Grundzügen dem Stand des Wissens in der<br />
Befestigungstechnik von vor etwa 25 Jahren. Sie fordert<br />
hinsichtlich der Einwirkungen auf Transportanker, dass<br />
bei der Bemessung Schalungshaftung, Stoßzuschläge, etc.<br />
zu berücksichtigen sind. Quantitative Angaben hierzu<br />
fehlen jedoch.<br />
106 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
ing the actions of transport anchors, for<br />
example, these regulations only specify<br />
that adhesion and form friction, dynamic<br />
actions etc. must be taken into account.<br />
No quantitative data are given.<br />
The resistance can be determined by<br />
calculation or by means of so-called serviceability<br />
tests, taking account of global<br />
safety factors for the resistance. However,<br />
the test conditions are not adequately described.<br />
For that reason, the technical data<br />
of transport anchors of various manufacturers<br />
vary at times quite significantly for<br />
comparable applications. The regulations<br />
of the VDI/BV-BS 6205 have overcome<br />
these weak points. The new VDI/BV-BS<br />
6205, moreover, supplements the regulations<br />
in the European Machinery Directive<br />
regarding the steel used in the transport<br />
anchor and completes the actions,<br />
which the Machinery Directive bases on a<br />
simple mass concept. The safety concept,<br />
which is based on global safety factors is<br />
interpreted, as is customary in the construction<br />
industry, for all possible actions<br />
regarding their physical characteristics,<br />
on the resistance side, all failure modes<br />
are checked, and for the action and resistance<br />
of existing partial safety factors. In<br />
this way, the VDI/BV-BS 6205 provides<br />
options for solving interface problems between<br />
machine building and the construction<br />
industry which, however, cannot be<br />
easily solved on a European level.<br />
The tecnical report CEN/TR 15728<br />
“Design and Use of Inserts for Lifting<br />
and Handling” from 2008 was meant to<br />
provide reproducible technical data for<br />
transport anchors in Europe. On the level<br />
of the current state of knowledge in fastening,<br />
it defines the choice of transport<br />
anchors as well as the design, execution<br />
and evaluation of tests for transmitting<br />
permissible loads for transport anchors.<br />
These regulations are essentially taken<br />
over in VDI/BV-BS 6205. But it also contains<br />
procedures for determining the permissible<br />
loads that are not in all cases on<br />
the safe side. That is the reason why this<br />
situation report was not implemented in<br />
Germany. CEN/TR 15728 is currently under<br />
revision with a view to deleting the<br />
weak points. Together with VDI/BV-BS<br />
6205 it could then serve as a basis for<br />
a future European interpretation paper<br />
(standard) of the Machinery Directive in<br />
respect to transport anchors.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />
Der Widerstand kann rechnerisch oder<br />
durch sog. Einbauprüfungen unter Berücksichtigung<br />
globaler Sicherheitsbeiwerte für<br />
den Widerstand ermittelt werden. Die Prüfbedingungen<br />
sind jedoch nicht ausreichend<br />
beschrieben. Daher unterscheiden sich die<br />
technischen Daten von Transportankern<br />
verschiedener Hersteller bei vergleichbaren<br />
Anwendungen teilweise signifikant. Die Regelungen<br />
der VDI/BV-BS 6205 enthalten<br />
diese Schwachstellen nicht. Weiterhin ergänzt<br />
die neue VDI/BV-BS 6205 die europäische<br />
Maschinenrichtlinie in der dort festgelegten<br />
Regelung des Stahls des Transportankers<br />
und vervollständigt die hinsichtlich der Einwirkungen<br />
auf einem einfachen Massenkonzept<br />
basierende Maschinenrichtlinie.<br />
Das auf globalen Sicherheitsbeiwerte beruhende<br />
Sicherheitskonzept wird, wie im Bauwesen<br />
üblich, in Richtung aller möglichen<br />
Einwirkungen hinsichtlich ihrer physikalischen<br />
Eigenschaften interpretiert. Auf der<br />
Widerstandsseite werden alle Versagensarten<br />
nachgewiesen, und für Einwirkung<br />
und Widerstand existieren Teilsicherheitsbeiwerte.<br />
Damit stellt die VDI/BV-BS 6205<br />
für die Regelung von Transportankern eine<br />
Lösungsoption für die Schnittstellenproblematik<br />
zwischen Maschinenbau und Bauwesen<br />
dar, die auf europäischer Ebene jedoch<br />
nicht schnell zu lösen ist.<br />
Der Sachstandsbericht CEN/TR 15728<br />
‚Design and Use of Inserts for Lifting and<br />
Handling‘ aus dem Jahre 2008 sollte der<br />
Schaffung reproduzierbarer technischer Daten<br />
für Transportanker in Europa dienen.<br />
Auf dem aktuellen Stand der Kenntnis in der<br />
Befestigungstechnik definiert er die Auswahl<br />
der Transportanker sowie die Planung,<br />
Durchführung und Auswertung von Versuchen<br />
zur Ableitung von zulässigen Lasten<br />
für Transportanker. Diese Regelungen wurden<br />
im Wesentlichen in die VDI/BV-BS 6205<br />
übernommen. Er enthält jedoch auch Verfahren<br />
zur Bestimmung der zulässigen Lasten,<br />
die nicht in allen Fällen auf der sicheren<br />
Seite liegen. Aus diesem Grund wurde dieser<br />
Sachstandsbericht nicht in Deutschland eingeführt.<br />
Der CEN/TR 15728 wird derzeit einer<br />
Revision unterzogen, um die Schwachstellen<br />
auszumerzen. Zusammen mit der<br />
VDI/BV-BS 6205 könnte er dann als Grundlage<br />
für ein künftiges europäisches Interpretationspapier<br />
(Norm) der Maschinenrichtlinie<br />
im Hinblick auf Transportanker dienen.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 107<br />
Die neue Generation von Hohlblock-Formen<br />
in CSi-NITRO Ausführung.<br />
1<br />
3<br />
CSi-NITRO<br />
CONCRETE CONCRETE STONE STONE PRODUCTS PRODUCTS CATALOGUE<br />
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1<br />
Gehärtete<br />
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2<br />
Geschraubte<br />
Teilstempel<br />
3<br />
Neue Generation<br />
der Kernhalterbefestigung<br />
in<br />
den Forminnenwänden<br />
THE NEW<br />
CONCRETE<br />
STONE<br />
PRODUCTS<br />
CATALOGUE
PANEL 6 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. Ulf Grziwa<br />
Technische Universität<br />
Darmstadt<br />
grziwa@massivbau.<br />
tu-darmstadt.de<br />
Geb. 1982; 2002-2008<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der TU<br />
Darmstadt; 2008-2011<br />
Tragwerksplaner bei der<br />
Ingenieurconsult CSZ<br />
GmbH, Darmstadt-Eberstadt<br />
im Geschäftsbereich<br />
konstruktiver<br />
Ingenieurbau; seit 2011<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Massivbau, TU<br />
Darmstadt<br />
Relative anchorage<br />
force depending on<br />
the bond length for<br />
straight bar ends<br />
Bezogene Verankerungskraft<br />
in Abhängigkeit<br />
der Verbundlänge<br />
bei geraden<br />
Stabenden<br />
1<br />
Required anchorage length for angle hooks<br />
Cost-efficient anchorage of steel reinforcement in precast concrete components<br />
Erforderliche Verankerungslänge bei Winkelhaken<br />
Wirtschaftliche Verankerung der Betonstahlbewehrung in Betonfertigteilen<br />
For angle hooks, used as end anchorage, both the current<br />
version of DIN 1045-1:2008 and DIN EN 1992-<br />
1-1 that will in future be applicable, provide for a reduction<br />
of the anchorage lengths to 70 % of the value<br />
applicable to straight bars.<br />
The disadvantage of the factorized reduction of the<br />
anchorage length is that the punctiform contribution of<br />
the hook is not completely accounted for in case of a<br />
low degree of utilization of the reinforcement and/or in<br />
the presence of low anchorage forces. For that reason,<br />
in contrast to the currently existing regulations on the<br />
required anchorage length, earlier issues of DIN 1045<br />
allowed for the contribution of the end anchorage via<br />
additive terms. DIN 1045:1972, for example, contains<br />
an approach for a lump-sum reduction of the required<br />
anchorage length for the arrangement of angle hooks,<br />
referred to as hook reduction a0‘.<br />
Fig. 1 and Fig. 2 compare for a bar diameter of<br />
ds = 10 mm, concrete of compressive strength class<br />
C16/20 and good bonding conditions, the normative<br />
required anchorage lengths of straight bar ends and/or<br />
bar ends with angle hooks between DIN 1045:1972 and<br />
DIN EN 1992-1-1. In order to ensure comparability,<br />
the force to be anchored was correlated to the normative<br />
permissible force Fy in the reinforcing steel (making<br />
allowance for the yield stress of fyk = 500 N/mm²<br />
and/or fyd = 435 N/mm² for design values based on DIN<br />
EN 1992-1-1). Accordingly, value 1.0 corresponds to a<br />
normatively full exploitation of the reinforcement in<br />
the area of the anchorage. There are marked differences<br />
Bei Winkelhaken als Endverankerung erlauben sowohl die<br />
aktuelle Fassung der DIN 1045-1:2008 als auch die zukünftig<br />
normativ maßgebende DIN EN 1992-1-1 eine Abminderung<br />
der Verankerungslänge auf 70 % des für den<br />
geraden Stab geltenden Wertes.<br />
Die faktorisierte Abminderung der Verankerungslänge<br />
weist den Nachteil auf, dass bei geringem Ausnutzungsgrad<br />
der Bewehrung bzw. bei kleinen Verankerungskräften<br />
der punktuelle Traganteil des Hakens nicht vollständig<br />
berücksichtigt wird. Gegenüber den derzeitig<br />
vorhandenen Regelungen zur erforderlichen Verankerungslänge<br />
wurde daher in früheren Ausgaben der DIN<br />
1045 der Beitrag der Endverankerung über additive Terme<br />
berücksichtigt. Beispielsweise enthält die DIN 1045:1972<br />
einen Ansatz zur pauschalen Reduzierung der erforderlichen<br />
Verankerungslänge bei Anordnung von Winkelhaken,<br />
genannt Hakenabzug a0‘.<br />
In Abb. 1 und Abb. 2 sind für einen Stahldurchmesser<br />
von ds = 10 mm, Beton der Druckfestigkeitsklasse C16/20<br />
und gute Verbundbedingungen die normativ erforderlichen<br />
Verankerungslängen gerader Stabenden bzw. Stabenden<br />
mit Winkelhaken nach DIN 1045:1972 und DIN EN 1992-1-<br />
1 gegenübergestellt. Um eine Vergleichbarkeit sicherzustellen,<br />
wurde die zu verankernde Kraft auf die normativ zulässige<br />
Kraft Fy im Bewehrungsstahl (unter Berücksichtigung<br />
der Streckgrenze von fyk = 500 N/mm² bzw. fyd = 435 N/<br />
mm² für Bemessungswerte nach DIN EN 1992-1-1) bezogen.<br />
Der Wert 1,0 entspricht damit einer normativ vollen<br />
Ausnutzung der Bewehrung im Verankerungsbereich. Es<br />
zeigen sich deutliche Unterschiede im Konzept der Normen,<br />
wobei nach DIN 1045:1972<br />
bei gleichem Ausnutzungsniveau<br />
deutlich geringere Verankerungslängen<br />
erforderlich sind.<br />
Am Fachgebiet Massivbau<br />
der TU Darmstadt wurden Tastversuche<br />
zur Quantifizierung des<br />
tatsächlichen Beitrags von Winkelhaken<br />
zur Verankerung von<br />
Bewehrungsstahl durchgeführt,<br />
um darauf aufbauend mögliche<br />
Potenziale für eine wirtschaftliche<br />
Bewehrungsführung zu identifizieren.<br />
Zunächst wurden Auszugsversuche<br />
mit geraden Bewehrungsstäben<br />
durchgeführt, wobei<br />
die Verankerungslänge im Betonbauteil<br />
variiert wurde (Abb. 1). In<br />
weiteren Versuchsreihen er-<br />
108 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
in the concepts of the standards<br />
in that DIN 1045:1972 requires<br />
clearly lower anchorage lengths<br />
for the same exploitation level.<br />
At the Department of Concrete<br />
Structures at Darmstadt<br />
Technical University, tentative<br />
tests for quantifying the<br />
actual contribution of angle<br />
hooks to the anchorage of reinforcing<br />
steel were carried out<br />
and will be used as a basis for<br />
identifying possible potentials<br />
for a cost-efficient reinforcement<br />
detailing. Initially, pullout<br />
tests were performed on<br />
straight bars with varied anchorage<br />
lengths in the concrete<br />
member (Fig. 1). In further test<br />
series, pull-out tests with angle<br />
hooks (hook length 5ds) were<br />
conducted. In order to be able<br />
to identify the contribution of<br />
the angle hook, unbonded reinforcing<br />
bars of different lengths<br />
were tested in one test series at<br />
constant embedded length. The<br />
results for an embedded length<br />
of 100 mm and bond lengths of<br />
30 to 100 mm (perpendicular to<br />
the concrete surface) are presented<br />
in Fig. 2.<br />
Apart from the measuring<br />
results and the design values<br />
according to DIN 1045:1972<br />
and DIN EN 1992-1-1, the anchorage<br />
lengths presented in<br />
Fig. 1 and 2 are derived based<br />
on the calculation model of [1]<br />
for bond stresses using a partial<br />
safety factor for concrete of<br />
1.0. The calculated values for<br />
straight bars agree in the old<br />
and the new standard, whereas<br />
for the angle hooks a marked<br />
deviation of the models exists.<br />
In recalculating the tests, the<br />
computed mean values of the<br />
maximum bond stresses that<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />
folgten Auszugsversuche mit<br />
Winkelhaken (Hakenlänge 5ds).<br />
Um den Traganteil des Winkelhakens<br />
identifizieren zu können,<br />
wurden in einer Versuchsreihe<br />
mit konstanter Einbindetiefe unterschiedlich<br />
lange Abschnitte<br />
der Bewehrungsstäbe verbundfrei<br />
ausgeführt. Die Ergebnisse<br />
für eine Einbindetiefe von 100<br />
mm und Verbundlängen von 30<br />
bis 100 mm (senkrecht zur Betonoberfläche)<br />
sind in Abb. 2<br />
dargestellt.<br />
Neben den Messergebnissen<br />
sowie den Bemessungswerten<br />
nach DIN 1045:1972 und DIN EN<br />
1992-1-1 sind in den Abb. 1<br />
und 2 die Verankerungslängen<br />
auf Basis des in [1] abgeleiteten<br />
Rechenmodells für die Verbundspannungen<br />
unter Verwendung<br />
eines Teilsicherheitsbeiwertes für<br />
Beton von 1,0 dargestellt. Bei geraden<br />
Stabenden stimmen die Rechenwerte<br />
von alter und neuer<br />
Norm überein, bei den Winkelhaken<br />
zeigt sich jedoch eine deutliche<br />
Abweichung der Modelle.<br />
Zur Nachrechnung der Versuche<br />
wurden weiterhin die rechnerischen<br />
Mittelwerte der maximal<br />
aufnehmbaren Verbundspannungen<br />
bei 1,0 mm Schlupf nach Model<br />
Code 1990/2010 herangezogen.<br />
Die diesbezüglichen Verankerungslängen<br />
für den geraden Stab enthält<br />
Abb. 1. Es zeigt sich eine gute<br />
Übereinstimmung von Messwert<br />
und Rechenwert auf Basis des<br />
Model Codes.<br />
Aus den Versuchen geht hervor,<br />
dass ein Großteil der Verankerungskraft<br />
(min. 80 % der Gesamtverankerungskraft)<br />
allein<br />
im Bereich des Hakens abgetragen<br />
wird. Es zeigt sich weiterhin,<br />
dass DIN EN 1992-1-1 gegenüber<br />
DIN 1045:1972 nicht nur deutlich<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 109<br />
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PANEL 6 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing. Carl-<br />
Alexander Graubner<br />
Technische Universität<br />
Darmstadt<br />
graubner@massivbau.<br />
tu-darmstadt.de<br />
Geb. 1957; 1976-1981<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
TU München; 1988<br />
Promotion; 1989-1994<br />
Technische Büroleitung<br />
der Philipp Holzmann<br />
– Held & Francke<br />
Bauaktiengesellschaft,<br />
München; Gründung<br />
eines Ingenieurbüros<br />
und Tätigkeit als selbständiger<br />
beratender<br />
Ingenieur in München;<br />
1997 Ernennung zum<br />
Universitätsprofessor<br />
für Massivbau an der TU<br />
Darmstadt; Prüfingenieur<br />
für Baustatik;<br />
seit 2001 Partner in<br />
der Ingenieurgesellschaft<br />
KHP König und<br />
Heunisch Planungsgesellschaft,<br />
Frankfurt<br />
am Main; beratendes<br />
Mitglied in mehreren<br />
Sachverständigenausschüssen<br />
des DIBt<br />
sowie verschiedener<br />
nationaler und internationalerNormungsgremien<br />
auf dem Gebiet<br />
des Beton- und des<br />
Mauerwerksbaus; 2009<br />
Gründung der Life Cycle<br />
Engineering Experts<br />
GmbH (LCEE)<br />
2<br />
Relative anchorage<br />
force depending on<br />
the bond length for<br />
angle hooks<br />
Bezogene Verankerungskraft<br />
in<br />
Abhängigkeit der<br />
Verbundlänge bei<br />
Winkelhaken<br />
can be resisted at a slip of 1.0mm based on Model Code<br />
1990/2010 were additionally used. The respective anchorage<br />
lengths for the straight bar are shown in Fig. 1.<br />
Based on the Model Code, there is a good agreement<br />
between measured values and design values.<br />
The tests show that a large portion of the anchorage<br />
force (min. 80% of the total anchorage force) is<br />
transmitted alone in the area of the hook. It furthermore<br />
shows that DIN EN 1992-1-1, compared to DIN<br />
1045:1972, not only requires a clearly greater anchorage<br />
length but, in addition, models the actual loadbearing<br />
behavior much too unfavorably. Taking into<br />
consideration the required safety elements on the resistance<br />
side to take account of the variation of the<br />
bond stresses, the contribution provided by the hook<br />
and the precision of installation, the approaches based<br />
on DIN 1045-1:2008 and/or DIN EN 1992-1-1 appear<br />
over-conservative.<br />
Prerequisite for a cost-efficient execution of reinforcement<br />
in the area of end anchorages is a scientifically<br />
well-founded analysis of the actual loadbearing<br />
behavior, taking into consideration risk and, safety<br />
and, based on these, an adjustment of the design concept.<br />
Based on existing and additional tests performed<br />
on materials and members, a practice-related model on<br />
the anchorage effect with angle hooks is currently developed.<br />
Building on these, an appropriate design concept<br />
will be developed. A first proposal on the design<br />
value of the anchorage length based on the basic dimension<br />
of the anchorage length according to DIN EN<br />
1992-1-1, taking into consideration a separate contribution<br />
of the angle hooks, is presented in Fig. 2.<br />
A special potential for precast concrete components<br />
is already now seen.<br />
REFERENCE / LITERATUR<br />
größere Verankerungslängen fordert, sondern auch das<br />
wirkliche Tragverhalten zu ungünstig abbildet. Unter Einbeziehung<br />
der erforderlichen Sicherheitselemente auf der<br />
Widerstandsseite zur Berücksichtigung der Streuung der<br />
Verbundspannungen, des Hakenanteils und der Einbauungenauigkeiten<br />
erscheinen die Ansätze nach DIN 1045-<br />
1:2008 bzw. DIN EN 1992-1-1 als zu konservativ.<br />
Voraussetzung für eine wirtschaftlichere Ausführung<br />
der Bewehrung im Bereich der Endverankerungen ist eine<br />
wissenschaftlich fundierte Analyse des wirklichen Tragverhaltens<br />
unter Berücksichtigung von Risiko und Sicherheit<br />
und eine darauf basierende Anpassung des Bemessungskonzeptes.<br />
Auf Basis von vorhandenen und weiteren<br />
Material- und Bauteilversuchen wird derzeit ein wirklichkeitsnahes<br />
Modell zur Verankerungswirkung mit Winkelhaken<br />
entwickelt. Darauf aufbauend soll ein entsprechendes<br />
Bemessungskonzept erarbeitet werden. Ein erster<br />
Vorschlag zum Bemessungswert der Verankerungslänge<br />
auf Basis des Grundwertes der Verankerungslänge nach<br />
DIN EN 1992-1-1 unter Berücksichtigung eines separaten<br />
Traganteils für den Winkelhaken ist in Abb. 2 dargestellt.<br />
Bereits jetzt wird besonderes Potenzial im Bereich der<br />
Betonfertigteile gesehen.<br />
Co-authored by / Mitautoren: Dipl.-Ing. Martin Heimann,<br />
Dr.-Ing. Tilo Proske<br />
[1] Lindorf, A.: Woher kommen die Bemessungswerte der Verbundspannung?<br />
In: Beton- und Stahlbetonbau 105, Heft 1, 2010<br />
110 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Noise protection elements for high-speed train<br />
sections of the German Railroad (DB)<br />
Experimental investigations conducted within the scope of an<br />
application for approval<br />
Schallschutzelemente aus Stahlbeton für<br />
Hochgeschwindigkeitsstrecken der DB<br />
Experimentelle Untersuchungen im Rahmen einer Zulassungsbeantragung<br />
Noise protection walls on high-speed railroad sections<br />
are subject to high wind and suction loads. Due<br />
to the economically optimized construction method<br />
used for the reinforced-concrete elements, the loadbearing<br />
shell is in this particular case provided only<br />
with a single central reinforcement layer. As a result,<br />
both the member and the construction materials are<br />
subject to considerable highly fatiguing cyclic loading.<br />
The shear resistance under cyclic loading, for example,<br />
has to this day not really been experimentally investigated<br />
and/or checked. For that reason it is difficult<br />
to make a statement on the fatigue behavior of members<br />
of this kind subject to cyclic loading with high<br />
stress cycles. The current standards (DIN-FB 102 [6],<br />
etc.) contain approaches that describe loadings of this<br />
type. Part of these are based on pragmatic determinations.<br />
[1]. Within the scope of the application for an<br />
approval submitted to the German railroad authorities<br />
(EBA) for noise-absorbing wall elements of reinforced<br />
concrete on high-speed railroad section, the Department<br />
of Concrete Construction at TU Dortmund was<br />
commissioned by EUDUR to perform the experimental<br />
investigations as a basis for evaluating the wall elements<br />
regarding their fitness [3, 4]. Loading of the<br />
wall elements due to the action of pressure and suction<br />
induced by train traffic increases disproportionately<br />
with increasing speed of the trains due to the<br />
accompanying dynamic magnification factor. This, in<br />
connection with very high cycles of load stressing fatigue-effective<br />
loadings results in effects that are not<br />
negligible. The calculated verification for fatigue for<br />
reinforced-concrete members must always be performed<br />
in accordance with DIN-FB 102 [6]. The basis<br />
for the design, apart from DIN-FB 101 and 102 [5, 6];<br />
is in particular guideline 804.5501 [8, 9]. However, the<br />
check for fatigue, at least in this particular case, is not<br />
possible for all required failure mechanisms.<br />
In the test program that was carried out in agreement<br />
with the EBA, the natural frequencies, bending<br />
and shear resistance, behavior under torsion, as<br />
well as vibration fatigue tests were determined to the<br />
scale of 1:1 (5 m long, 1 m high) [7]. The assumed<br />
number of load cycles was established and specified.<br />
For members without shear reinforcement, a fatigue<br />
Schallschutzwände an Hochgeschwindigkeitsstrecken der<br />
Bahn unterliegen starken Druck-Sog-Beanspruchungen.<br />
Durch die wirtschaftlich optimierte Bauweise der Stahlbetonelemente<br />
wird die Tragschale im vorliegenden Fall nur<br />
mit einer einlagigen, mittigen Bewehrung ausgeführt. Das<br />
führt dazu, dass sowohl das Bauteil als auch der Baustoff<br />
einer erheblichen, ermüdungswirksamen Wechselbeanspruchung<br />
unterliegen. Was beispielsweise die Querkrafttragfähigkeit<br />
unter Wechselbeanspruchung betrifft, so<br />
wurde diese bis heute kaum durch experimentelle Untersuchungen<br />
abgesichert. Daher ist es schwierig, eine Aussage<br />
zum Ermüdungsverhalten solcher Bauteile unter<br />
Wechselbeanspruchung mit hohen Schwingspielzahlen<br />
zu treffen. In den heutigen Normen (DIN-FB 102 [6], etc.)<br />
sind Ansätze enthalten, welche das Verhalten unter solchen<br />
Beanspruchungen beschreiben. Diese beruhen zum<br />
Teil auf pragmatischen Festlegungen [1]. Im Rahmen der<br />
Beantragung einer Zulassung beim Eisenbahnbundesamt<br />
(EBA) für lärmabsorbierende Wandelemente aus Stahlbeton<br />
an Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn, wurde<br />
der Lehrstuhl Betonbau der TU Dortmund von EUDUR mit<br />
den experimentellen Untersuchungen als Grundlage für<br />
die Beurteilung der Wandelemente hinsichtlich ihrer Eignung<br />
beauftragt [3, 4]. Die Beanspruchung der Wandelemente<br />
infolge Druck-Sog-Einwirkung aus Zugverkehr<br />
nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit der Züge durch<br />
den zugehörigen dynamischen Überhöhungsfaktor überproportional<br />
zu. In Verbindung mit sehr hohen Lastwechselzahlen<br />
entstehen daraus nicht zu vernachlässigende ermüdungswirksame<br />
Beanspruchungen. Die rechnerischen<br />
Nachweise gegen Ermüdung sind für Stahlbetonbauteile<br />
grundsätzlich nach DIN-FB 102 [6] zu führen. Grundlage<br />
für die Bemessung ist neben DIN-FB 101 und 102 [5, 6] vor<br />
allem die Richtlinie 804.5501 [8, 9]. Allerdings sind die<br />
erforderlichen Nachweise gegen Ermüdung im vorliegenden<br />
Fall zumindest nicht für alle Versagensmechanismen<br />
möglich.<br />
In dem mit dem EBA abgestimmten Versuchsprogramm<br />
wurden Eigenfrequenzen, die Biege- und Querkrafttragfähigkeit,<br />
das Verhalten unter einer Verdrillung<br />
sowie Dauerschwingversuche an Wänden im Maßstab 1:1<br />
(5 m lang, 1 m hoch) ermittelt [7]. Die anzunehmende<br />
Lastwechselzahl wurde bestimmt und festgelegt. Bei Bauteilen<br />
ohne Querkraftbewehrung ist ein Ermüdungsversa-<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Reinhard Maurer<br />
Technische Universität<br />
Dortmund<br />
reinhard.maurer@<br />
tu-dortmund.de<br />
Geb. 1956; Diplom und<br />
Promotion an der TH<br />
Darmstadt; Tätigkeiten<br />
bei der Philipp Holzmann<br />
AG sowie der<br />
König und Heunisch<br />
Planungsgesellschaft<br />
mbH; Prüfingenieur<br />
für Baustatik; Prüfer<br />
für das EBA; seit 2002<br />
Inhaber des Lehrstuhls<br />
Betonbau an der TU<br />
Dortmund<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 111
PANEL 6 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing., Dipl.-Kfm.<br />
Christian Grochtmann<br />
EUDUR-Bau, Herzebrock<br />
grochtmann@eudur.de<br />
Geb. 1970; 1997 Abschluss<br />
als Diplom-Ingenieur<br />
Fachrichtung<br />
Bauwesen an der<br />
Universität Stuttgart;<br />
2004 Abschluss als<br />
Diplom-Kaufmann<br />
(Diplom II, Universitätsabschluss)<br />
an der<br />
FernUniversität Hagen;<br />
1997-2005 Züblin <strong>International</strong><br />
GmbH, Stuttgart,<br />
diverse Auslandseinsätze<br />
als Bauleiter<br />
und im Contract Department,<br />
u. a. in China,<br />
Pakistan, Libanon;<br />
2004-2005 Controlling<br />
in der Hauptverwaltung<br />
Stuttgart; 2005-2010<br />
Leitung Controlling bei<br />
der Prophete GmbH,<br />
Rheda-Wiedenbrück;<br />
seit 2010 Geschäftsführer<br />
der EUDUR-Bau<br />
GmbH & Co. KG, Herzebrock<br />
S-N curve of the test specimens<br />
at semi-logarithmic scale<br />
(v Rd,ct = 44 kN/m)<br />
Wöhlerlinie der Versuchskörper<br />
im halblogarithmischen Maßstab<br />
(v Rd,ct = 44 kN/m)<br />
failure due to cyclic shear loading depends to a large<br />
extent on the properties of the concrete, particularly<br />
its tensile strength. For that reason, tests were performed<br />
on small-scale specimens to determine an S-N<br />
curve with endurance and fatigue limits on the wall<br />
elementw under cyclic loading of V Ed,min = -V Ed,max . No<br />
fatigue-induced shear failure occurred in the concrete<br />
of any of the test specimens. As a rule, failure occurred<br />
following cracking in the concrete due to fatigue fracture<br />
of the reinforcement. For that reason, no genuine<br />
S-N curve can be given for the cyclic loading, only an<br />
estimation. The value pairs of resisted shear loading<br />
in the test and the accompanying cyclic loadings up<br />
to failure of the reinforcement are presented in Fig. 1.<br />
This confirms the diagram from DIN-FB 102 [6] presented<br />
in Fig. 2.<br />
Based on DIN-FB 102 [6], three members without<br />
shear reinforcement can be assumed to be sufficiently<br />
resistant to fatigue of the concrete subjected to shear<br />
force, provided the permissible range shown in the<br />
graphic representation in Fig. 2 is adhered to. It can<br />
furthermore be seen that the cyclic shear force loading<br />
due to the action of pressure and suction from train<br />
traffic clearly lies within the permissible range so that<br />
sufficient safety against fatigue-induced failure is provided.<br />
The large-scale test performed at M 1:1 showed<br />
that no damage occurred to the member after 1,5∙10 7<br />
load cycles (demanded were 10 7 ) that in any way resulted<br />
in a fatigue-induced failure of any component.<br />
1<br />
gen durch zyklische Querkraftbeanspruchung zu einem<br />
großen Teil von den Eigenschaften des Betons abhängig,<br />
insbesondere seiner Zugfestigkeit. Daher wurden Kleinkörperversuche<br />
zur Ermittlung einer Wöhlerlinie mit Zeitfestigkeits-<br />
und Dauerfestigkeitsbereich für das Wandelement<br />
unter einer Wechselbeanspruchung mit V Ed,min =<br />
-V Ed,max durchgeführt. Bei keinem der Versuchskörper trat<br />
ein ermüdungsbedingtes Querkraftversagen des Betons<br />
ein. In der Regel versagten diese nach erfolgter Rissbildung<br />
im Beton durch Ermüdungsbrüche der Bewehrung.<br />
Daher kann auf Grundlage dieser Versuche keine echte<br />
Wöhlerlinie für die Wechselbeanspruchung angegeben<br />
werden sondern lediglich eine untere Abschätzung. Die<br />
Wertepaare aus ertragener Querkraftbeanspruchung im<br />
Versuch und zugehöriger Lastwechselzahl bis zum ermüdungsbedingten<br />
Versagen der Bewehrung enthält Abb 1.<br />
Hierdurch wird das in Abb. 2 dargestellte Diagramm aus<br />
DIN-FB 102 [6] bestätigt.<br />
Nach DIN-FB 102 [6] darf bei Bauteilen ohne Querkraftbewehrung<br />
ein ausreichender Widerstand gegen Ermüdung<br />
des Betons bei Beanspruchung infolge Querkraft<br />
als gegeben angesehen werden, wenn der in Abb. 2 grafisch<br />
dargestellte zulässige Bereich eingehalten ist. Wie<br />
hieraus weiter hervorgeht, liegt die Querkraftwechselbeanspruchung<br />
infolge Druck-Sog-Einwirkung aus Zugverkehr<br />
deutlich im zulässigen Bereich, so dass eine ausreichende<br />
Sicherheit gegen ein ermüdungsbedingtes<br />
Versagen gegeben ist. Auch im Großversuch M 1:1 zeigte<br />
sich, dass nach 1,5∙10 7 Lastwechseln (gefordert waren 10 7 )<br />
keine Schädigungen im Bauteil auftraten, die in irgendeiner<br />
Form an einer der Komponenten zu einem ermüdungsbedingten<br />
Versagen führten.<br />
112 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
REFERENCES / LITERATUR<br />
2<br />
Permissible shear stress range in<br />
members without shear reinforcement<br />
according to DIN-FB<br />
102, showing the values for the<br />
EUDUR wall elements<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />
Zulässige Schubspannungsschwingbreite<br />
bei Bauteilen ohne<br />
Schubbewehrung nach DIN-FB 102<br />
mit den eingetragenen Werten für<br />
die EUDUR Wandelemente<br />
[1] Zilch, K., Zehetmaier; G.; Gläser, Ch.: Ermüdungsnachweise bei Massivbrücken, Ernst&Sohn, Betonkalender 2004<br />
[2] Haibach, E.: Betriebsfestigkeit, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006<br />
[3] Maurer, R., Heeke, G.: Experimentelle Untersuchungen zur Tragfähigkeit und Ermüdungsfestigkeit von<br />
lärmabsorbierenden Wandelementen an Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn“, Abschlussbericht für die Fa.<br />
EUDUR Bau GmbH & Co. KG, Herzebrock-Clarholz, Oktober 2010<br />
[4] Maurer, R., Heeke, G.: Experimentelle Untersuchungen zur Tragfähigkeit und Ermüdungsfestigkeit von<br />
lärmabsorbierenden Wandelementen an Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn – Ergänzungen zum Bericht<br />
vom Oktober 2010“, Abschlussbericht für die Fa. EUDUR Bau GmbH & Co. KG, Herzebrock-Clarholz, April 2011<br />
[5] DIN Fachbericht 101:2009 03 „Einwirkungen auf Brücken“, Beuth Verlag<br />
[6] DIN Fachbericht 102:2009 03 „Brücken“, Beuth Verlag<br />
[7] EBA Leitfaden für die Planung, Durchführung und Auswertung von Versuchen für Wandelemente von Lärm-<br />
schutzwänden im Anwendungsbereich der DB im Rahmen des Zulassungsverfahrens beim Eisenbahn Bundesamt,<br />
Fassung 8.9.2008<br />
[8] DB-Richtlinie 804.5501 mit Anhang A01-A06, Entwurf 01.09.2007<br />
[9] DB-Richtlinie 804.5501, 01.06.2010<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. Guido Heeke<br />
Technische Universität<br />
Dortmund<br />
guido.heeke@<br />
tu-dortmund.de<br />
Geb. 1976; 1997-2000<br />
Ausbildung zum<br />
Bauzeichner im konstr.<br />
Ingenieurbau; 2000-<br />
2006 Bauzeichner bei<br />
Austrup&Niemeyer,<br />
Emsdetten; 2006<br />
Diplom an der TU<br />
Dortmund; 2006-2008<br />
Tragwerksplaner bei<br />
Uhlir&Jansen Ingenieurbüro,<br />
Dortmund;<br />
seit 2008 wissenschaftlicherMitarbeiter<br />
am Lehrstuhl<br />
Betonbau an der TU<br />
Dortmund
PANEL 7 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Dipl.-Ing. Dieter Heller<br />
Bundesverband Leichtbeton,<br />
Neuwied<br />
heller@leichtbeton.de<br />
Geb. 1960; Studium des<br />
Konstruktiven Ingenieurbaus;Geschäftsführer<br />
folgender Organisationen:<br />
Bundesverband<br />
Leichtbeton, KompetenzzentrumLeichtbeton,<br />
Güteschutz<br />
und Landesverband<br />
Beton- und Bimsindustrie<br />
Rheinland-Pfalz,<br />
Forschungs-, Entwicklungs-<br />
und Marketinggesellschaft<br />
der<br />
Leichtbetonindustrie<br />
Day 2: Wednesday, 8 th February 2012<br />
Tag 2: Mittwoch, 8. Februar 2012<br />
Lightweight concrete<br />
Leichtbeton<br />
Title Titel Page Seite<br />
High-performance lightweight concrete - Forgotten potential of concrete construction? 115<br />
Hochleistungs-Leichtbeton - Vergessenes Potenzial des Betonbaus?<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald S. Müller; Dr. Ing. Michael Haist<br />
Potentials and limits of lightweight aggregate concretes with closed structure made 118<br />
of regenerative raw materials - Mineral-encased wood chips as lightweight<br />
aggregate for concrete<br />
Potenziale und Grenzen gefügedichter Leichtbetone aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
- Mineralisch ummantelte Holzspäne als Leichtzuschlag für Beton<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht; Dipl.-Ing. (FH) Dipl.Wirt. Ing. Bau (FH) Andre Klatt<br />
Lightweight Ceiling Linings for Noise and Fire Protection - A Vision with Perspective? 122<br />
Leichte Deckenbekleidungen für Schall- und Wärmeschutz - Eine Vision mit Perspektive?<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach; Dipl.-Ing. Anett Brückner; Dipl.-Ing. (FH) Thomas Engler<br />
Creep and shrinkage of lightweight aggregate concrete - New findings and calculation models 125<br />
Kriechen und Schwinden von Leichtbeton - Neue Erkenntnisse und Berechnungsmodelle<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald S. Müller; Dr.-Ing. Vladislav Kvitsel<br />
Energetic building with autoclaved aerated concrete - Trends and developments 128<br />
Energetisches Bauen mit Porenbeton - Trends und Entwicklungen<br />
Dipl.-Ing. M. Sc. Markus Heße<br />
114 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
High-performance lightweight concrete<br />
Forgotten potential of concrete construction?<br />
Hochleistungs-Leichtbeton<br />
Vergessenes Potenzial des Betonbaus?<br />
Initial situation<br />
There has been a significant decrease in the use of<br />
lightweight structural concrete in building practice in<br />
recent years. One of the major reasons for this, are<br />
the more stringent requirements for thermal protection,<br />
for example in housing construction, which can<br />
be adhered to only with large member sizes, even with<br />
lightweight structural concretes of very low thermal<br />
conductivity. For this reason, special thermal insulation<br />
is today required when using lightweight structural<br />
concretes, despite their good thermal insulation<br />
properties. The extra costs the use of lightweight structural<br />
concrete entails, compared to normal concrete,<br />
are therefore generally not economically justifiable.<br />
However, the requirements made on the mechanical<br />
properties of the concretes used, and this applies in<br />
particular to housing construction – and here in particular<br />
to wall elements – are quite low. This makes it<br />
possible to reduce the strength and the density of the<br />
concrete to a considerable extend from the minimum<br />
values of f lck = 12 N/mm² and ρ = 801 kg/m³ required<br />
by DIN EN 206-1 [1]. Guide values for corresponding<br />
minimum requirements can, for example, be found in<br />
DIN EN 1520 [2]. For lightweight concretes with open<br />
structure a minimum value of the characteristic compressive<br />
strength of 2.0 N/mm² is specified at a minimum<br />
density of 400 kg/m³.<br />
High-performance lightweight concretes with<br />
foamed matrix<br />
While in the manufacture of typical lightweight<br />
structural concretes generally lightweight aggregate<br />
is used, e.g. from expanded clay or expanded shale,<br />
an alternative approach provides for the addition of<br />
air-entraining agents as well as the exchange of mineral<br />
aggregate, e.g., for expanded polystyrene (EPS)<br />
or similar material. The lightweight concretes manufactured<br />
in this way consist, accordingly, of EPS and<br />
cement paste of different composition, made considerably<br />
more porous by the addition of a foaming agent.<br />
The porosity created by the foaming agents varies here<br />
between 5 vol.-% and 20 vol.-%, depending on the<br />
composition of the cement paste and the applied mixing<br />
energy. The foaming agent used at the Institute of<br />
Concrete Structures and Construction Materials at the<br />
Karlsruher Institute of Technology (KIT) is a pulverized<br />
product from the company Hydroment. The portion of<br />
the polystyrene added ranged between 30 vol.-% and<br />
50 vol.-% of the concrete volume.<br />
Ausgangssituation<br />
Die Verwendung von Konstruktionsleichtbetonen in der<br />
Baupraxis ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen.<br />
Dies ist insbesondere auf die verschärften Wärmeschutzanforderungen<br />
beispielsweise im Wohnungsbau<br />
zurückzuführen, die auch bei Verwendung von Konstruktionsleichtbetonen<br />
mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit<br />
nur durch sehr große Bauteilabmessungen eingehalten<br />
werden können. Trotz guter Wärmedämmeigenschaften<br />
ist daher bei Verwendung von Konstruktionsleichtbeton<br />
heute eine gesonderte Wärmedämmung erforderlich. Die<br />
Mehrkosten beim Einsatz von Konstruktionsleichtbeton<br />
gegenüber Normalbeton sind somit i. d. R. nicht wirtschaftlich<br />
darstellbar.<br />
Insbesondere für den Wohnungsbau gilt jedoch, dass<br />
die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften<br />
der verwendeten Betone – und hier besonders bei Wandelementen<br />
– sehr gering sind. Dies ermöglicht es, die<br />
Festigkeit und Rohdichte der Betone deutlich gegenüber<br />
den nach DIN EN 206-1 [1] geltenden Mindestwerten<br />
von f lck = 12 N/mm² und ρ = 801 kg/m³ zu reduzieren.<br />
Anhaltswerte für entsprechende Mindestanforderungen<br />
können beispielsweise DIN EN 1520 [2] entnommen werden.<br />
Für haufwerksporige Leichtbetone wird hier ein Mindestwert<br />
der charakteristischen Druckfestigkeit von 2,0 N/mm² bei<br />
einer Mindestrohdichte von 400 kg/m³ festgelegt.<br />
Hochleistungs-Leichtbetone mit<br />
geschäumter Matrix<br />
Während zur Herstellung üblicher Konstruktionsleichtbetone<br />
i. d. R. leichte Gesteinskörnungen z. B. aus Blähton<br />
oder Blähschiefer eingesetzt werden, besteht ein alternativer<br />
Ansatz in der Zugabe luftporenbildender Additive<br />
sowie dem Austausch der mineralischen Gesteinskörnung<br />
beispielsweise durch expandiertes Polystyrol (EPS) o. ä.<br />
Die so hergestellten Leichtbetone bestehen damit aus EPS<br />
und Zementstein unterschiedlicher Zusammensetzung,<br />
der durch Zugabe eines Schaumbildners stark porosiert<br />
wird. Die durch den Schaumbildner erzeugte Porosität variiert<br />
dabei in Abhängigkeit von der Zusammensetzung<br />
des Zementleims und der eingetragenen Mischenergie<br />
zwischen 5 Vol.-% und 20 Vol.-%. Als Schaumbildner<br />
wurde in Versuchen am Institut für Massivbau und Baustofftechnologie<br />
des Karlsruher Instituts für Technologie<br />
(KIT) ein pulverförmiges Produkt der Fa. Hydroment verwendet.<br />
Der Anteil des zugegebenen Polystryrols betrug<br />
zwischen 30 Vol.-% und 50 Vol.-% des Betonvolumens.<br />
Zielsetzung des Forschungsprojekts war es, den Einfluss<br />
der Zementsteinzusammensetzung auf die Frisch-<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Harald S. Müller<br />
Karlsruher Institut für<br />
Technologie KIT<br />
hsm@mpa.kit.edu<br />
Geb. 1951; bis 1995<br />
Direktor an der Bundesanstalt<br />
für Materialforschung<br />
und -prüfung,<br />
Berlin; seit 1995<br />
Leiter des Instituts für<br />
Massivbau und Baustofftechnologie<br />
und<br />
Direktor der Amtlichen<br />
Materialprüfungsanstalt<br />
MPA Karlsruhe<br />
am Karlsruher Institut<br />
für Technologie<br />
(ehemals Universität<br />
Karlsruhe); ö.b.u.v.<br />
Sachverständiger für<br />
Beton- und Mauerwerksbau,<br />
Bauschäden<br />
und Bauphysik; Partner<br />
der SMP Ingenieure<br />
im Bauwesen GmbH,<br />
Karlsruhe und Dresden<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 115
PANEL 7 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Michael Haist<br />
Institut für Massivbau<br />
und Baustofftechnologie,<br />
Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT)<br />
michael.haist@kit.edu<br />
Oberingenieur am<br />
Institut für Massivbau<br />
und Baustofftechnologie;Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Betontechnologie, insbesondere<br />
Leichtbeton<br />
und Selbstverdichtender<br />
Beton, Rheologie<br />
von Frischbeton,<br />
Geotechnische Betone<br />
Compressive strength of foamed concretes consisting of<br />
cement, water, air pores generated by foaming agents (porosity<br />
approx. 15 Vol.-%) and, alternatively, polystyrene (EPS),<br />
expanded glass or mixtures of both materials, depending on<br />
the density of the concrete<br />
Druckfestigkeit von Schaumbetonen bestehend aus Zement,<br />
Wasser, durch Schaumbildner erzeugte Luftporen (Porosität<br />
ca. 15 Vol.-%) und wahlweise Polystyrolschaum (EPS), Blähglas<br />
oder Mischungen aus beiden Stoffen in Abhängigkeit von der<br />
Rohdichte des Betons<br />
The objective of the research project was to investigate<br />
the influence the composition of the cement paste<br />
has on the fresh and hardened concrete properties of<br />
the lightweight structural concretes manufactured. In<br />
addition, such factors as, e.g., the water-cement ratio<br />
were varied over a wide range. In a further test series,<br />
cement was gradually exchanged with silica fume and/<br />
or flyash. The objective of these tests was to increase<br />
the compressive strength of the foamed concrete at the<br />
same density.<br />
The investigations carried out show that although<br />
the increased density that results from a reduced w/c<br />
ratio can be compensated by increasing the amount<br />
of foaming agent, the increase in strength achieved<br />
through the reduced w/c ratio is at the same time nullified<br />
by the increased porosity. Through the exchange of<br />
cement with silica fume, the strength of the concretes<br />
can also only be slightly increased, because the silica<br />
fume hampers the formation of foam and results in an<br />
increase in density with the same amount of foaming<br />
agent added. However, a considerable increase in the<br />
compressive strength of the foamed concretes can be<br />
achieved by exchanging the polystyrene foam with expanded<br />
glass aggregate without changing the density.<br />
Fig. 1 shows that the compressive strength of the<br />
investigated concretes is a direct function of their<br />
density and that the compressive strength increases<br />
116 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1<br />
und Festbetoneigenschaften der hergestellten Hochleistungs-Leichtbetone<br />
zu untersuchen. Hierzu wurde u. a.<br />
der Wasserzementwert über einen weiten Bereich variiert.<br />
Zusätzlich wurde in einer weiteren Versuchsserie Zement<br />
schrittweise durch Silikastaub bzw. Flugasche ausgetauscht.<br />
Zielsetzung dieser Versuche war es, die Druckfestigkeit<br />
des Schaumbetons bei gleicher Rohdichte zu<br />
steigern.<br />
Die durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass die<br />
mit einem abnehmenden w/z-Wert verbundene Zunahme<br />
der Rohdichte zwar durch eine Erhöhung der Schaumbildnermenge<br />
kompensiert werden kann, jedoch gleichzeitig<br />
durch die erhöhte Porosität der aus der w/z-Wert-Reduktion<br />
resultierende Festigkeitszuwachs zunichte gemacht<br />
wird. Durch Austausch von Zement durch Silikastaub<br />
kann die Festigkeit der Betone ebenfalls nur geringfügig<br />
gesteigert werden, da der Silikastaub die Schaumbildung<br />
beeinträchtigt und eine Erhöhung der Rohdichte bei gleicher<br />
Schaumbildnermenge zur Folge hat. Eine erhebliche<br />
Steigerung der Druckfestigkeit der Schaumbetone ohne<br />
gleichzeitige Veränderung der Rohdichte kann jedoch<br />
durch Austausch von Polystyrolschaum durch Blähglasgesteinskörnung<br />
erzielt werden.<br />
Abb. 1 zeigt, dass die Druckfestigkeit der untersuchten<br />
Betone eine direkte Funktion von deren Rohdichte ist und<br />
mit zunehmender Dichte ansteigt. Signifikante Unterschiede<br />
in der Druckfestigkeit bei gleicher Rohdichte sind<br />
insbesondere zwischen den Betonen mit EPS und Betonen<br />
mit Blähglas zu verzeichnen. Durch den Austausch von<br />
EPS durch Blähglas konnte die Druckfestigkeit bei gleicher<br />
Rohdichte signifikant gesteigert werden. Besonders vorteilhaft<br />
haben sich hier insbesondere auch Mischungen aus<br />
EPS und Blähglas erwiesen (Abb. 1). Der Wärmeleitkoeffizient<br />
der Betone betrug für Mischungen mit einer Rohdichte<br />
von ca. 600 kg/m³ weitgehend unabhängig von der Art der<br />
verwendeten Körnung (d. h. Blähglas oder EPS) λ < 0,08 W/<br />
(m.K) und ermöglicht somit die Einhaltung der Wärmeschutzanforderungen<br />
bei einer akzeptablen Wandstärke<br />
in monolithischer Bauweise. Besonders geeignet sind derartige<br />
Betone aufgrund ihrer guten Wärmedämmeigenschaften<br />
auch als Bodenausgleichsschichten.<br />
Schlussbemerkung<br />
Die moderne Betontechnologie liefert die Grundlagen für<br />
die Herstellung von Hochleistungs-Leichtbetonen, die ein<br />
hervorragendes Verhältnis von Festigkeit zu Rohdichte<br />
bzw. Wärmeleitfähigkeit besitzen [3]. Dadurch eröffnet<br />
sich der monolithischen Bauweise mit Leichtbeton die<br />
Chance, trotz hoher Wärmeschutzanforderungen konkurrenzfähig<br />
zu werden. Weitere Forschungsarbeiten sind<br />
jedoch noch angezeigt.
with increasing density. Significant differences in the<br />
compressive strength, at equal density, were observed<br />
particularly between the concretes with EPS and concretes<br />
with expanded glass. By exchanging EPS with<br />
expanded glass, the compressive strength could be significantly<br />
increased, at the same density. Mixtures of<br />
EPS and expanded clay have also shown themselves<br />
to be especially advantageous (Fig. 1). The k factor of<br />
the concretes for mixes of approx. 600 kg/m³ density,<br />
more or less independent of the type of aggregate used<br />
(i.e. expanded glass or EPS) was λ < 0.8 W/(m.K) and<br />
thus makes adherence to the requirements for thermal<br />
protection possible at an acceptable wall thickness in<br />
monolithic construction. Concretes of this type are also<br />
especially well suited for use as ground leveling layers,<br />
due to their good thermal insulation properties.<br />
Concluding remark<br />
Modern concrete technology provides the basis for the<br />
manufacture of high-performance lightweight concretes<br />
with an outstanding ratio of strength to density<br />
and/or thermal conductivity [3]. This opens the monolithic<br />
construction method with lightweight concrete<br />
the opportunity to become competitive, despite the<br />
high requirements made on thermal protection. Further<br />
research work is, however, required.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] DIN EN 206-1: Beton – Festlegung, Eigenschaften,<br />
Herstellung und Konformität; Beuth Verlag, Berlin,<br />
2001<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />
(inkl. A1 und A2 Änderungen)<br />
[2] DIN EN 1520: Vorgefertigte Bauteile aus hauf-<br />
werksporigem Leichtbeton und mit statisch anre-<br />
chenbarer oder nicht anrechenbarer Bewehrung;<br />
Beuth Verlag, Berlin, 2011<br />
[3] Müller, H. S.; Reinhardt, H.-W.; Wiens, U.; Beton; In:<br />
Betonkalender 2012 – Infrastrukturbau, Befesti-<br />
gungstechnik, Eurocode 2; Bergmeider, Fingerloos,<br />
Wörner (Hrsg.); Ernst & Sohn Verlag, Berlin, 2012<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 117<br />
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PANEL 7 → Proceedings<br />
Potentials and limits of lightweight aggregate concretes with<br />
closed structure made of regenerative raw materials<br />
Mineral-encased wood chips as lightweight aggregate for concrete<br />
Potenziale und Grenzen gefügedichter Leichtbetone aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen<br />
Mineralisch ummantelte Holzspäne als Leichtzuschlag für Beton<br />
AUTHOR Problemstellung<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Harald Garrecht<br />
Technische Universität<br />
Darmstadt<br />
garrecht@massivbau.<br />
tu-darmstadt.de<br />
Geb. 1957; Studium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der Universität<br />
Karlsruhe; 1985-1992<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Massivbau und<br />
Baustofftechnologie<br />
der Universität Karlsruhe;<br />
1992 Promotion;<br />
1992-1998 Oberingenieur<br />
in der Abteilung<br />
Baustofftechnologie<br />
des o.g. Instituts;<br />
1998 Professur für<br />
Baustoffe, Bauphysik<br />
und Baukonstruktion<br />
an der Hochschule<br />
Karlsruhe – Technik und<br />
Wirtschaft; seit 2006<br />
Professur für Werkstoffe<br />
im Bauwesen an der<br />
Technischen Universität<br />
Darmstadt am Institut<br />
für Massivbau<br />
Problem formulation<br />
Regenerative raw materials as, for example, hemp chips<br />
or wood chips are generally not used as lightweight<br />
aggregate for concrete. Among the reasons for this are<br />
the poor compatibility between mineral binders and<br />
organic materials (fillers). The problem is compounded<br />
by the consistently unfavorable shapes of the organic<br />
particles available as well as the general reservations<br />
against organic aggregate materials. Yet, the common<br />
definitions of lightweight aggregate concrete and/or<br />
lightweight aggregate are open to special cases where<br />
organic materials are applied [1, 2], and ecological as<br />
well as aspects of building physics would speak for the<br />
use of regenerative raw materials.<br />
Materials-specific particularities<br />
Composite materials consisting of cement and organic<br />
aggregate materials solidify and harden relatively<br />
slowly, compared with conventional concretes or cement<br />
mortars [3]. The reason for this are the various<br />
soluble organic compounds of the wood, such as<br />
sugar, sugar alcohols, starches, phenols, and carbohydrates<br />
that retard or prevent the hydration of the<br />
cement [4]. In cement-bound wood materials, these<br />
constituents of the wood are attacked by the existing<br />
alkaline milieu and their degradation products find<br />
their way into the cement solution, where they react<br />
and act as inhibitors [5]. An increase in the extraction<br />
substances results in an increase in the non-hydrated<br />
cement clinker content. This directly affects<br />
the mechanical properties of the composite materials<br />
[6]. In addition to the marked incompatibility between<br />
cement and organic aggregate materials, the<br />
elongated geometry of the wood chips deviates from<br />
the round particle shape of normal and lightweight<br />
aggregate and, as such, negatively affects the workability<br />
of the composite material.<br />
In premanufactured cement-bound composite materials,<br />
the negative effects of the incompatibility as<br />
well as the particle shape can in most cases be avoided<br />
by a specially adjusted production process.<br />
Nachwachsende Rohstoffe wie beispielsweise Hanfschäben<br />
oder Holzspäne finden als Leichtzuschlag in Beton in der<br />
Regel keine Anwendung. Gründe dafür sind eine schlechte<br />
Kompatibilität zwischen mineralischen Bindemitteln und<br />
den organischen Materialien (Füller). Erschwerend wirken<br />
sich auch die durchgängig ungünstigen Formen der verfügbaren<br />
organischen Partikel aus sowie die generellen<br />
Vorbehalte gegenüber organischen Zuschlagsmaterialien.<br />
Dabei sind gängige Definitionen von Leichtbeton bzw.<br />
leichter Gesteinskörnung durchaus offen für Sonderfälle, in<br />
denen organische Stoffe Anwendung finden [1, 2] und sowohl<br />
ökologische als auch bauphysikalische Aspekte<br />
sprächen für eine Verwendung nachwachsender Rohstoffe.<br />
Materialspezifische Besonderheiten<br />
Verbundwerkstoffe aus Zement und organischen Zuschlagsmaterialien<br />
erstarren und erhärten verhältnismäßig<br />
langsam, verglichen mit herkömmlichen Betonen oder<br />
Zementmörteln [3]. Grund dafür sind verschiedene lösliche<br />
organische Verbindungen des Holzes wie Zucker,<br />
Zuckeralkohole, Stärke, Phenole und Kohlenhydrate, welche<br />
die Hydratation des Zements verzögern oder verhindern<br />
[4]. In zementgebundenen Holzwerkstoffen werden<br />
diese Holzinhaltsstoffe von der vorherrschenden alkalischen<br />
Umgebung angegriffen und ihre Abbauprodukte<br />
wandern in die Zementlösung, um dort zu reagieren und<br />
als Inhibitoren zu wirken [5]. Mit steigendem Gehalt an<br />
Extraktionsstoffen steigt auch der Anteil nicht-hydratisierter<br />
Zementklinker. Dies hat direkte Auswirkungen auf<br />
die mechanischen Eigenschaften der Verbundwerkstoffe<br />
[6]. Ergänzend zu der ausgeprägten Inkompatibilität zwischen<br />
Zement und organischen Zuschlagsmaterialien<br />
weicht die gestreckte Geometrie der Holzspäne grundsätzlich<br />
von der runden Partikelform normaler und leichter<br />
Gesteinskörnung ab und wirkt sich entsprechend negativ<br />
auf die Verarbeitbarkeit des Verbundwerkstoffs aus.<br />
Bei vorgefertigten zementgebundenen Verbundwerkstoffen<br />
ist es möglich, die negativen Auswirkungen der Inkompatibilität<br />
sowie der Partikelform durch einen speziell<br />
abgestimmten Produktionsprozess größtenteils zu umgehen.<br />
118 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Development of mineral-encased wood chips<br />
The objective of the investigations conducted at Darmstadt<br />
Technical University is the use of regenerative<br />
raw materials in lightweight aggregate concrete. Since<br />
the problems of processing and compatibility lie in the<br />
nature of the organic material, optimization must start<br />
with the aggregate materials. For this, the Department<br />
of Materials in Civil Engineering at TU Darmstadt chose<br />
a combined approach in that the wood chips were first<br />
given a cubical shape that closely resembled the normal<br />
roundish shape of the aggregate. Next followed<br />
an especially developed mixing process in the course<br />
of which a mineral enclosure of defined thickness was<br />
applied to the individual wood particles (Fig. 1). This<br />
results in the creation of a composite material that under<br />
the designation mineral-encased wood chips combines<br />
the positive properties of the regenerative and<br />
mineral materials to good advantage.<br />
Properties of the modified chip material<br />
For the mineral-encased wood chips, a mean compressive<br />
particle strength of Cb = 15.3 N/mm² was determined<br />
in line with DIN EN 13055-1, Annex A, Process<br />
2. This shows that the mineral-encased wood chips possess<br />
a remarkable compressive particle strength, given<br />
their low mean particle density of ρa = 710 kg/m³<br />
The resistance to frost and freeze-thaw cycle with<br />
de-icing salt was determined using the procedure in<br />
DIN EN 1367-1, Annex B for normal aggregate. For<br />
the specimens investigated, a mean mass loss < 1 mm<br />
of 5.9 % by mass was determined. Since this mass loss<br />
lies below the limit value of 8.0 % by mass, mineralencased<br />
wood chips even meet the resistance specified<br />
for normal aggregate [7].<br />
In electron-microscopic and X-ray spectroscopic<br />
examinations it could be determined that the mineral<br />
encasing, through the encasing process, transports in<br />
addition considerable portions of different mineral<br />
phases from the cement paste into the wood structure,<br />
where they are activated. Electron-microscopic images<br />
of fracture surfaces of mineral-encased wood chips<br />
Entwicklung mineralisch ummantelter Holzspäne<br />
Ziel der Untersuchungen an der Technischen Universität<br />
Darmstadt ist der Einsatz nachwachsender Rohstoffe in<br />
Leichtbeton. Da die festgestellten Verarbeitungs- und<br />
Kompatibilitätsprobleme im organischen Material begründet<br />
liegen, muss eine Optimierung entsprechend beim<br />
Zuschlagsmaterial ansetzen. Dazu wurde am Fachbereich<br />
Werkstoffe im Bauwesen der TU Darmstadt ein kombinierter<br />
Ansatz gewählt, bei dem die Holzspäne zunächst<br />
in eine würfelige Form gebracht werden, die der rundlichen<br />
normalen Gesteinskörnung möglichst nahe kommt.<br />
Anschließend findet ein speziell entwickeltes Mischverfahren<br />
Anwendung, bei dem eine mineralische Ummantelung<br />
in definierter Dicke um die einzelnen Holzpartikel<br />
appliziert wird (Abb. 1). In der Folge entsteht ein Verbundmaterial,<br />
das unter der Bezeichnung mineralisch<br />
ummantelte Holzspäne die jeweils positiven Eigenschaften<br />
von nachwachsenden und mineralischen Rohstoffen in<br />
sinnvoller Weise miteinander kombiniert.<br />
Eigenschaften des modifizierten Spanmaterials<br />
Für die mineralisch ummantelten Holzspäne wurde gemäß<br />
DIN EN 13055-1, Anhang A, Verfahren 2 eine mittlere<br />
Korndruckfestigkeit von Cb = 15,3 N/mm² ermittelt.<br />
Damit weisen die mineralisch ummantelten Holzspäne in<br />
Anbetracht ihrer niedrigen mittleren Kornrohdichte von<br />
ρa = 710 kg/m³ eine beachtliche Korndruckfestigkeit auf.<br />
Zur Bestimmung des Widerstandes gegen Frost-Tau-<br />
Wechselbeanspruchung wurde das Verfahren nach DIN<br />
EN 1367-1, Anhang B für normale Gesteinskörnung<br />
durchgeführt. Für die untersuchten Proben ergab sich ein<br />
mittlerer Masseverlust < 1 mm von 5,9 M.-%. Da dieser<br />
Masseverlust unter dem Grenzwert von 8,0 M.-% liegt,<br />
gelten mineralisch ummantelte Holzspäne damit sogar<br />
nach den Kriterien für normale Gesteinskörnung als beständig<br />
[7].<br />
In elektronenmikroskopischen und röntgenspektroskopischen<br />
Untersuchungen ließ sich feststellen, dass die<br />
mineralische Ummantelung durch den Prozess der Ummantelung<br />
zusätzlich erhebliche Gehalte verschiedener<br />
Mineralphasen von dem Zementleim in das Holzgefüge<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />
1<br />
Cubical wood chips<br />
(left: untreated material;<br />
right: mineral-encased<br />
wood chips)<br />
Würfelförmige Holzspäne<br />
(links: unbehandeltes<br />
Material;<br />
rechts: mineralisch<br />
ummantelte Holzspäne)<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. (FH),<br />
Dipl.Wirt. Ing.-Bau (FH)<br />
Andre Klatt,<br />
BSc Civil Engineering,<br />
Technische Universität<br />
Darmstadt<br />
klatt@massivbau.tudarmstadt.de<br />
Geb. 1977; 2001-2005<br />
Studium Baubetrieb<br />
und Baumanagement<br />
an der Hochschule<br />
Karlsruhe – Technik und<br />
Wirtschaft; 2004 -2006<br />
Studium Civil Engineering<br />
an der Napier University<br />
Edinburgh; seit<br />
2006 wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am<br />
Institut für Massivbau,<br />
Fachgebiet Werkstoffe<br />
im Bauwesen an der<br />
Technischen Universität<br />
Darmstadt<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 119
PANEL 7 → Proceedings<br />
2<br />
Compressive strength<br />
depending on the<br />
lightweight-aggregate<br />
volume using a<br />
CEM I 52,5 R after 28<br />
days<br />
Druckfestigkeit in<br />
Abhängigkeit des<br />
Leichtzuschlagsvolumens<br />
bei Verwendung<br />
eines CEM I 52,5 R nach<br />
28 Tagen<br />
confirm this. It can be recognized that cement particles<br />
were transported into the wood cells during the encasing<br />
process and that crystal phases were able to form<br />
there due to the hydration.<br />
An important requirement on the mineral encasing<br />
is the neutralization and shielding of the soluble constituents<br />
of the wood. In order to determine how effectively<br />
the encasing shields the organic material, the<br />
untreated and modified chips were extracted in Ca(OH) 2<br />
solution and the properties of the extraction solutions<br />
subsequently compared with each other. The analysis<br />
showed an increase in monomeric sugars in the solution<br />
of the untreated chips by a factor of 25 percent.<br />
In the solution of the untreated chips, moreover, a notably<br />
reduced pH value and a significantly diminished<br />
electric conductivity were found to be present.<br />
Lightweight aggregate concrete made with mineral-encased<br />
wood chips<br />
The suitability of mineral-encased wood chips as aggregate<br />
materials in lightweight aggregate concrete is<br />
further investigated. With regard to the fresh-concrete<br />
properties it turned out that the cubical shape of the<br />
chips is very conducive to mixing and processing of<br />
the materials. The slump of the freshly mixed concrete<br />
is markedly higher when using optimized cubical chips<br />
than is the case when using elongated chips.<br />
Within the scope of the investigation of the properties<br />
of the hardened concrete, concrete mixes with<br />
different lightweight aggregate volumes were manufactured<br />
and tested and assessed for their compressive<br />
strength and flexural tensile strength.<br />
transportiert und dort aktiviert werden. Elektronenmikroskopische<br />
Aufnahmen von Bruchflächen mineralisch<br />
ummantelter Holzspäne bestätigen dies. Es lässt erkennen,<br />
dass im Rahmen des Ummantelungsprozesses<br />
Zementpartikel in die Holzzellen transportiert wurden<br />
und sich dort Kristallphasen infolge der Hydratation ausbilden<br />
konnten.<br />
Eine wichtige Anforderung der mineralischen Ummantelung<br />
ist die Neutralisierung und Abschirmung der löslichen<br />
Holzbestandteile. Um feststellen zu können, wie effektiv<br />
die Ummantelung das organische Material schützt,<br />
wurden die unbehandelten und modifizierten Späne in<br />
Ca(OH) 2-Lösung extrahiert und anschließend die Eigenschaften<br />
der Extraktionslösungen untereinander verglichen.<br />
Die Analyse ergab einen um den Faktor 25 höheren<br />
Gehalt an monomeren Zuckern in der Lösung der unbehandelten<br />
Späne. Ferner zeigten sich bei der Lösung der unbehandelten<br />
Späne ein deutlich reduzierter pH-Wert und eine<br />
signifikant verminderte elektrische Leitfähigkeit.<br />
Leichtbeton aus mineralisch ummantelten<br />
Holzspänen<br />
Weiter wird die Eignung mineralisch ummantelter Holzspäne<br />
als Zuschlagsmaterial in Leichtbeton näher untersucht.<br />
Bezüglich der Frischbetoneigenschaften zeigt sich,<br />
dass die kubische Spanform eine sehr gute Misch- und<br />
Verarbeitbarkeit des Materials ermöglicht. Das Ausbreitmaß<br />
des Frischbetons ist bei Verwendung der optimierten<br />
würfelförmigen Späne deutlich höher als beim Einsatz<br />
länglicher Späne.<br />
Im Rahmen der Untersuchung der Festbetoneigenschaften<br />
wurden Betonmischungen mit unterschiedlichem<br />
Leichtzuschlagsvolumen angefertigt und im Hinblick auf<br />
ihre Druckfestigkeit und Biegezugfestigkeit geprüft und<br />
beurteilt.<br />
Bei der Betrachtung der Druckfestigkeit in Abhängigkeit<br />
des Leichtzuschlagsvolumens unter Verwendung<br />
eines CEM I 52,5 R (Abb. 2) zeigt sich für unbehandelte<br />
Holzspäne ein mittleres Druckfestigkeitspotential von<br />
fc = 8,0 N/mm² bis fc = 18,3 N/mm². Demgegenüber führt<br />
der Einsatz mineralisch ummantelter Holzspäne je nach<br />
Leichtzuschlagsvolumen zu deutlich gesteigerten Druckfestigkeiten<br />
zwischen fc = 14,5 N/mm² und fc = 31,2 N/mm².<br />
Die Messwerte für Blähton als Leichtzuschlag streuen deutlich<br />
stärker und liegen im Mittel zwischen fc = 14,0 N/mm²<br />
und fc = 35,9 N/mm².<br />
Schlussfolgerung<br />
Mineralisch ummantelte Holzspäne zeigen sich gegenüber<br />
unbehandelten Holzspänen in Bezug auf die materialspezifischen<br />
und bauphysikalischen Eigenschaften in<br />
zahlreichen Aspekten deutlich überlegen. Auch hinsichtlich<br />
einer Anwendung als Betonzuschlag konnte festgestellt<br />
werden, dass mineralisch ummantelte Holzspäne<br />
nahezu alle negativen Eigenschaften eines organischen<br />
Leichtzuschlags verloren haben und durchaus mit mineralischen<br />
Gesteinskörnungen konkurrieren können. Ferner<br />
führt die speziell eingestellte würfelförmige Spanform<br />
120 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
When looking at the compressive<br />
strength, depending on the volume of the<br />
lightweight aggregate volume, using CEM I<br />
52,5 R (Fig. 2), it was found that the untreated<br />
wood chips had a mean compressive<br />
strength potential of fc = 8.0 N/mm² to fc<br />
= 18.3 N/mm². In comparison, the use of<br />
mineral-encased wood chips, depending<br />
on the volume of the lightweight aggregate,<br />
resulted in markedly increased compressive<br />
strength between fc = 14.5 N/mm²<br />
and fc = 31.2 N/mm². The measured values<br />
for expanded clay as lightweight aggregate<br />
scatter much more pronouncedly and range<br />
on average between fc = 14.0 N/mm² and<br />
fc = 35.9 N/mm².<br />
Conclusion<br />
Mineral-encased wood chips show themselves<br />
to be clearly superior to untreated<br />
wood chips in respect of the material-specific<br />
and physical properties in numerous<br />
aspects. With regard to their application as<br />
aggregate for concrete it could also be determined<br />
that mineral-encased wood chips<br />
have lost nearly all negative properties of<br />
organic lightweight aggregate and can well<br />
compete with mineral aggregate. The specifically<br />
adjusted cubical shape of the chips,<br />
moreover, led to a considerably improved<br />
processibility so that the use as lightweight<br />
concrete made with mineral-encased wood<br />
chips looks promising.<br />
Outlook<br />
Recently it could already be shown that it is<br />
possible to manufacture concretes of flowable<br />
consistency with the developed aggregate<br />
material. The use of a lightweight aggregate<br />
made on the basis of regenerative<br />
raw materials obviously leads to the idea<br />
to realize ecological concretes using small<br />
amounts of binder. First experimental mixes<br />
showed here as well a high potential in<br />
connection with mix designs with a high<br />
content of fly ash. A further possible field<br />
of application opens up for the realization<br />
of structural concretes made with encased<br />
chips as lightweight aggregate.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />
zu einer deutlich verbesserten Verarbeitbarkeit<br />
und lässt damit einen Einsatz von Leichtbeton<br />
aus mineralisch ummantelten Holzspänen<br />
als Ortbeton durchaus aussichtsreich<br />
erscheinen.<br />
Ausblick<br />
Kürzlich konnte bereits gezeigt werden, dass<br />
es möglich ist, mit dem entwickelten Zuschlagsmaterial<br />
Betone mit fließfähiger Konsistenz<br />
herzustellen. Ferner liegt es bei der<br />
Verwendung eines Leichtzuschlags auf<br />
Grundlage nachwachsender Rohstoffe auf der<br />
Hand, ökologische Betone mit einem sehr<br />
niedrigen Bindemitteleinsatz zu realisieren.<br />
Auch hier ergab sich bei ersten Versuchsmischungen<br />
ein hohes Potenzial im Zusammenhang<br />
mit hoch-flugaschehaltigen Mischungsentwürfen.<br />
Ein weiteres mögliches<br />
Anwendungsfeld erschließt sich in der Realisierung<br />
konstruktiver Betone mit ummantelten<br />
Spänen als Leichtzuschlag.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] Grübl, P., Weigler, H. und Karl, S.; Beton.<br />
Arten, Herstellung und Eigenschaften.<br />
Berlin, Ernst & Sohn, 2001<br />
[2] Müller, H. S.; Reinhardt, H.-W.; Beton; In:<br />
Bergmeister, K.; Wörner, J.-D.; Finger-<br />
loos, F.; Beton Kalender, Ernst & Sohn,<br />
2009<br />
[3] Heinz, D.; Urbonas. L.; Holzbau der Zu-<br />
kunft. Teilprojekt 16. Holzbeton. Stuttg-<br />
art, Fraunhofer IRB Verlag, 2008<br />
[4] Sandermann, W.; Preusser, H. W.;<br />
Schweers, W.; Über die Wirkung von<br />
Holz-inhaltsstoffen auf den Abbindevor-<br />
gang bei zementgebundenen Holzwerk-<br />
stoffen. Holzforschung, Bd. 14, S. 70-77,<br />
1960<br />
[5] Sauvat, N., Sell, R.; Mougel, E.; Zoulalian,<br />
A.; A Study of Ordinary Portland Cement<br />
Hydration with Wood by Isothermal<br />
Calorimetry. Holzforschung, Bd. 53, S.<br />
104-108, 1999<br />
[6] Wei, Y. M.; Tomita, B.; Hiramatsu, Y.; Miy-<br />
atake, A.; Fujii, T.; Yoshinaga, S.; Hydra-<br />
tion Behavior and Compressive Strength<br />
of Cement Mixed with Exploded Wood<br />
Fiber Strand Obtained by the Water-Va-<br />
por Explosion Process. Journal of Wood<br />
Science, Bd. 49, S. 317-326, 2003<br />
[7] Kutzner, J.; Zuschläge/Gesteinskör-<br />
nungen für Mörtel und Beton. In: Scholz,<br />
W.; Hiese, W.; Baustoffkenntnis, Mün-<br />
chen: Werner Verlag, 2003<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 121<br />
Härtekammern<br />
für die Betonsteinindustrie<br />
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PANEL 7 → Proceedings<br />
Lightweight Ceiling Linings for Noise and Fire Protection<br />
A Vision with Perspective?<br />
Leichte Deckenbekleidungen für Schall- und Wärmeschutz<br />
Eine Vision mit Perspektive?<br />
The ceiling lining<br />
as isometry and longitudinal<br />
section<br />
Deckenbekleidungs-<br />
element als Isometrie<br />
und Längsschnitt<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Anett Brückner<br />
Technische Universität<br />
Dresden<br />
anett.brueckner@<br />
tu-dresden.de<br />
1976; 1995-2000<br />
Studium der Fachrichtung<br />
„Konstruktiver<br />
Ingenieurbau“ an der<br />
TU Dresden; seit 2000<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
am Institut<br />
für Massivbau der TU<br />
Dresden, Forschungsschwerpunkt<br />
sind<br />
Verstärkungen aus<br />
textilbewehrtem Beton<br />
1<br />
Effectiveness of textile-reinforced<br />
concrete bonds<br />
The flexibility and lightness of textile-reinforced concrete<br />
again and again inspires new ideas for its application:<br />
For example, organically curved precast elements<br />
which, mounted as suspended ceiling, improve the<br />
acoustics and the structural fire protection of rooms.<br />
The precast elements, developed in the IGF-Project 329<br />
ZBR, are a material compound consisting of a textilereinforced<br />
loadbearing layer and a function layer of<br />
no-fines lightweight concrete (Fig. 1).<br />
Due to the functional separation, the loadbearing<br />
layer is positioned on the upper side of the precast elements.<br />
Only this layer is able to transfer tensile forces<br />
so that a cantilever suggests itself as structural system.<br />
The no-fines lightweight concrete on the lower side of<br />
the elements serves as sound and thermal insulation.<br />
The functional mode of precast elements<br />
The effectiveness of the lightweight concrete layer rests<br />
upon its porous structure. In contrast to normal-weight<br />
concrete, the grading curve of no-fines concrete lacks<br />
the fines content. The aggregate is glued to the cement<br />
paste only at the contact points. For this reason, small<br />
air-filled cavities remain within the structure. These<br />
cavities reduce the thermal conductivity of the layer,<br />
while the absorbing capacity of sound waves increases<br />
at the same time.<br />
The S-shape of the precast elements is not only<br />
for creative purposes. In the process of assembling the<br />
Wirksamkeit textilbewehrter Betonverbunde<br />
Textilbewehrter Beton inspiriert durch seine Formbarkeit<br />
und Leichtigkeit immer wieder zu neuen Ideen der Anwendung.<br />
Ein Beispiel hierfür sind organisch gekrümmte<br />
Fertigteile, die – als Unterdecke montiert – die Raumakustik<br />
sowie den bautechnischen Brandschutz verbessern.<br />
Die Fertigteile, die im IGF-Vorhaben 329 ZBR entwickelt<br />
werden, sind ein Materialverbund aus einer textilbewehrten<br />
Tragschicht und einer Funktionsschicht aus<br />
haufwerksporigem Leichtbeton (Abb. 1).<br />
Die Tragschicht liegt aufgrund der Funktionstrennung<br />
an der Oberseite der Fertigteile. Nur sie ist in der Lage,<br />
Zugkräfte abzutragen, so dass sich ein Kragarm als statisches<br />
System anbietet. Der haufwerksporige Leichtbeton<br />
an der Unterseite der Elemente wird als Druckzone genutzt<br />
und dient gleichzeitig der Schalldämpfung sowie<br />
der Wärmedämmung.<br />
Funktionsweise der Fertigteilelemente<br />
Die Wirksamkeit der Leichtbetonschicht ist auf ihr offenporiges<br />
Gefüge zurück zu führen. Im Unterschied zu einem<br />
Normalbeton fehlen in der Sieblinie eines haufwerksporigen<br />
Betons die Feinkornanteile. Die Zuschlagkörner sind<br />
nur punktuell mit Zementleim verklebt, so dass kleine, luftgefüllte<br />
Hohlräume im Gefüge verbleiben. Die Hohlräume<br />
reduzieren den Wärmedurchgang der Schicht, während das<br />
Absorptionsvermögen für Schallwellen steigt.<br />
Die S-förmige Krümmung der Fertigteile dient nicht<br />
nur der Gestaltung. Bei der Montage der Unterdecke entstehen<br />
zusätzliche Luftkammern als Wärmedämmung.<br />
122 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
suspended ceiling, additional air chambers are created.<br />
They have a heat-insulating effect. The level of verification<br />
for fire-resistance rating is transferred to the<br />
upper side of the suspended ceiling. As a consequence,<br />
in contrast to a composite board, which is always double-layered,<br />
the thickness of the no-fines lightweight<br />
concrete can be reduced.<br />
The no-fines layer must contain the rise in temperature<br />
of the loadbearing layer only in so far as to<br />
maintain the loadcarrying capacity of the textile reinforcement<br />
in case of a fire duration of 60 to 90 minutes.<br />
According to the experimental investigations in<br />
[1], temperatures between 300° and 400° C can already<br />
become critical for glass-fiber reinforcements. The tensile<br />
strength deceases in this temperature range from<br />
80 % (300° C) down to only 10 % (400° C). Compared<br />
to this, according to [2], carbon fibers can be applied at<br />
temperatures of up to 400° C in standard atmosphere.<br />
In fire tests, the thermal insulation of the no-fines<br />
layer was tested for various concrete compositions<br />
(Fig. 2).<br />
The application of fire exposure was based on the<br />
approved temperature-time curve for cellulose fire,<br />
which is usually used for the classification of structural<br />
members.<br />
The lightweight aggregates in the concrete compositions<br />
were selected based on their grain shape and<br />
density. Smooth and fractured aggregates were used to<br />
design the exposed surface of the precast elements. The<br />
density influences their weight and thermal insulation.<br />
The results of fire tests, presented in Fig. 2 for a<br />
no-fines layer thickness of 2 cm, proved lightweight<br />
aggregates, such as expanded glass, to be particularly<br />
Die Nachweisebene für die Brandwiderstandsdauer wird<br />
auf die Oberseite der Unterdecke verlagert mit der Folge,<br />
dass die Dicke der haufwerksporigen Leichtbetonschicht<br />
gegenüber einer ausschließlich zweischichtigen Verbundplatte<br />
reduziert werden kann.<br />
Die haufwerksporige Schicht muss den Temperaturanstieg<br />
in der Tragschicht nur so weit eindämmen, dass innerhalb<br />
einer Branddauer von 60 bis 90 Min. die Tragfähigkeit<br />
der textilen Bewehrung erhalten bleibt. Für<br />
Glasfaserbewehrungen sind nach den experimentellen<br />
Untersuchungen in [1] bereits Temperaturen zwischen<br />
300° und 400° C kritisch. Die Zugfestigkeit der Fasern<br />
sinkt in diesem Temperaturbereich von 80 % (300 C) auf<br />
nur noch 10 % (400 C). Carbonfasern hingegen sind nach<br />
[2] bis zu einer Temperatur von 400 C unter Normalatmosphäre<br />
einsetzbar.<br />
Die Wärmedämmung der haufwerksporigen Schicht<br />
wurde für verschiedene Betonrezepturen im Brandversuch<br />
geprüft (Abb. 2).<br />
Die Aufbringung der Brandbeanspruchung erfolgte<br />
nach der genormten Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK)<br />
für Zellulosebrände, die üblicherweise für die Klassifizierung<br />
von Bauteilen verwendet wird.<br />
Die Leichtzuschläge der Betonrezepturen wurden nach<br />
der Kornform und der Trockenrohdichte ausgewählt. Es<br />
wurden sowohl runde als auch gebrochene Zuschläge verwendet,<br />
um die Sichtfläche der Fertigteile zu gestalten.<br />
Über die Trockenrohdichte werden das Gewicht der Elemente<br />
sowie deren Wärmedämmung beeinflusst.<br />
Nach den Ergebnissen der Brandprüfung, die in Abb. 2<br />
für eine haufwerksporige Schichtdicke von 2 cm dargestellt<br />
sind, erweisen sich leichte Zuschläge wie Blähglas<br />
als besonders effektiv. Der Temperaturanstieg auf der<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />
2<br />
AUTHOR<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />
Manfred Curbach<br />
Technische Universität<br />
Dresden<br />
Manfred.Curbach@<br />
tu-dresden.de<br />
Geb. 1956; 1977-1982<br />
Studium der Fachrichtung„Konstruktiver<br />
Ingenieurbau“,<br />
Abteilung Bauwesen,<br />
Universität Dortmund;<br />
1987 Promotion an der<br />
Universität Karlsruhe;<br />
1988-1994 Projektleiter<br />
im Ingenieurbüro Köhler<br />
+ Seitz, Nürnberg;<br />
seit 1994 Universitäts-<br />
Professor, Inhaber<br />
des Lehrstuhls für<br />
Massivbau der TU<br />
Dresden und Direktor<br />
des Instituts für Massivbau;<br />
seit 2004 Vorsitzender<br />
des DAfStb<br />
(Deutscher Ausschuss<br />
für Stahlbeton);<br />
seit 2010 Leiter der<br />
Deutschen Delegation<br />
(Head of Delegation)<br />
des <strong>International</strong>en<br />
Beton-Verbandes<br />
(Fédération <strong>International</strong>e<br />
du Béton); seit<br />
2011 Sprecher des<br />
DFG-Schwerpunktprogramms<br />
1542 „Leicht<br />
Bauen mit Beton“<br />
Temperature development<br />
on the upper<br />
side of the material<br />
compound<br />
Temperaturentwicklung<br />
auf der Oberseite<br />
des Materialverbundes<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 123
PANEL 7 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
Thomas Engler<br />
Technische Universität<br />
Dresden<br />
thomas.engler@tudresden.de<br />
Geb. 1970; 1993-1997<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an<br />
der Hochschule für<br />
Technik und Wirtschaft<br />
Dresden; seit 1999<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Textilmaschinen und<br />
Textile Hochleistungswerkstofftechnik<br />
der<br />
TU Dresden; Forschungsschwerpunkt<br />
sind textile Bewehrungen<br />
zur bautechnischen<br />
Verstärkung<br />
und Instandsetzung<br />
effective. The temperature increase of approximately<br />
260° C after 90 minutes on the upper side of the loadbearing<br />
layer was the lowest increase The increase was<br />
significantly higher for heavier aggregates. In case of<br />
composite plates from expanded clay as well as from<br />
expanded shale, the temperatures on the upper side of<br />
the loadbearing layer rose to above 300° C. As a result,<br />
at least for glass reinforcements, a significant decrease<br />
in strength can be expected. Whether this decrease is<br />
critical for the loadbearing capacity of the precast elements<br />
will be tested in further fire tests on textile reinforced<br />
concrete samples under flexural loading.<br />
Production of the elements<br />
The separate layers of the building material composite<br />
should be concreted fresh-in-fresh without additional<br />
shear connector. In this context, the no-fines<br />
lightweight concrete poses some problems. The loose<br />
grain structure can only be compacted with the help<br />
of external vibrators under surcharge. This results in<br />
significant changes in volume. Consequently, a very<br />
precise technological procedure is required to guarantee<br />
uniform and defined layer thicknesses.<br />
Alternatively, the production of precast elements in<br />
a two-step process is being tested. Toward this aim,<br />
only the no-fines layer is cast into a formwork with<br />
a fixed layer thickness. Similar to the strengthening<br />
of structural members, the textile reinforced loadbearing<br />
layer subsequently layer can be subsequently laminated.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] Younes, A.; Seidel, A.; Engler, Th.; Cherif, Ch.: Effects of high temperature and long term stress on the material<br />
behavior of high performance fibers for composites. World Journal of Engineering 7 (2010), H. 4, S. 309-315<br />
[2] Papakonstantinou, C.; Balaguru, P.; Lyon, R.: Comparative Study of High Temperature Composites. Composites B<br />
32 (2001), S. 637-649<br />
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Oberseite der Tragschicht ist nach 90 Min. mit ca. 260° C<br />
am geringsten. Deutlich höher ist der Temperaturanstieg<br />
bei den schwereren Zuschlägen. Sowohl bei den Verbundplatten<br />
aus Blähton als auch den Verbundplatten aus<br />
Blähschiefer steigen die Temperaturen auf der Oberseite<br />
der Tragschicht auf über 300° C an, so dass zumindest für<br />
Glasbewehrungen mit einem deutlichen Festigkeitsabfall<br />
zu rechnen ist. Ob dieser Festigkeitsabfall für die Tragfähigkeit<br />
der Fertigteile kritisch ist, wird in weiteren Brandversuchen<br />
an biegebeanspruchten Textilbetonproben geprüft.<br />
Herstellung der Elemente<br />
Die einzelnen Schichten des Baustoffverbundes sollen<br />
ohne zusätzliche Verbundmittel frisch-in-frisch betoniert<br />
werden. Schwierigkeiten bereitet dabei der haufwerksporige<br />
Leichtbeton. Das lose Korngefüge ist nur mit Außenrüttlern<br />
unter Auflast zu verdichten, wobei erhebliche<br />
Volumenänderungen auftreten. Die Sicherstellung gleichmäßiger<br />
und definierter Schichtdicken erfordert somit ein<br />
sehr präzises technologisches Vorgehen.<br />
Alternativ wird die Herstellung der Fertigteilelemente<br />
in einem 2-stufigen Verfahren geprüft. In einer Schalung<br />
mit vorgegebener Schichtdicke wird zunächst nur die<br />
haufwerksporige Schicht betoniert. Die textilbewehrte<br />
Tragschicht lässt sich – ähnlich dem Verstärken von Bauteilen<br />
– nachträglich auflaminieren.<br />
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Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />
Creep and shrinkage of lightweight aggregate concrete<br />
New findings and calculation models<br />
Kriechen und Schwinden von Leichtbeton<br />
Neue Erkenntnisse und Berechnungsmodelle<br />
Initial situation<br />
An exact knowledge of the extent and the temporal<br />
development of creep and shrinkage of concrete is of<br />
central significance in the design and construction of<br />
structural members. This applies in particular to prestressed-concrete<br />
members, which are susceptible to<br />
deformation.<br />
In the current standard DIN 1045-1:2008-08, an<br />
estimation of the time-dependent deformation behavior<br />
of lightweight aggregate concrete, proceeding from<br />
normal-strength concrete, is possible through the application<br />
of multiplicative factors that permit only a<br />
prediction of the final deformation value. These factors,<br />
in the absence of more precise knowledge and a lack of<br />
new theoretical and experimental investigations, were<br />
taken from DIN 4219-1:1979-12. The particulars provided<br />
are, however, disputable and are not confirmed<br />
by experiments, especially not for high-strength lightweight<br />
aggregate concrete.<br />
Against this background, the creep and shrinkage<br />
behavior of normal- and high-strength structural<br />
concrete made with expanded-clay aggregate of class<br />
LC20/22 D1.4, LC45/50 D1.6 and LC70/77 D2.0 was<br />
experimentally investigated at the Institute of Concrete<br />
Structures and Building Materials at the Karlsruhe Institute<br />
of Technology. The objective of the analytical<br />
investigations that followed was to develop a suitable<br />
engineering model for predicting the typical deformations<br />
due to creep and shrinkage for normal-weight<br />
concretes [1], [2].<br />
Essential results<br />
To master the comprehensive test program, an innovative<br />
measuring process for determining the axial deformations<br />
was developed and successfully applied [2].<br />
The measurement results on the shrinkage behavior<br />
of sealed and non-sealed test specimens showed significant<br />
differences between the shrinkage deformation<br />
of lightweight aggregate concrete and normal-weight<br />
concrete. In the concretes made with porous expanded<br />
clay aggregate, which form a kind of reservoir in the<br />
hardened concrete where the water is released into the<br />
cement paste matrix only slowly, marked deformations<br />
due to swelling occur at a young age (Fig. 1).<br />
The creep behavior of normal- and lightweight aggregate<br />
concrete is comparable. However, special consideration<br />
must be given to situations where a moisture<br />
reservoir in the lightweight aggregate can decisively<br />
influence creep, similar as shrinkage. The analysis of<br />
Ausgangssituation<br />
Die genaue Kenntnis der Größe und des zeitlichen Verlaufs<br />
des Schwindens und Kriechens von Beton ist bei der<br />
Bemessung und Ausführung von verformungsempfindlichen<br />
Konstruktionsbauteilen und insbesondere von<br />
Spannbetonbauteilen von zentraler Bedeutung.<br />
In der aktuellen Norm DIN 1045-1:2008-08 wird die<br />
Abschätzung des zeitabhängigen Verformungsverhaltens<br />
von Leichtbeton, ausgehend von Normalbeton, durch die<br />
Anwendung multiplikativer Faktoren ermöglicht, die lediglich<br />
eine Vorhersage der Verformungsendwerte erlauben.<br />
Diese Faktoren wurden in Ermangelung genauerer<br />
Kenntnisse und aufgrund fehlender neuer theoretischer<br />
und experimenteller Untersuchungen der DIN 4219-<br />
1:1979-12 entnommen. Die dort gemachten Angaben<br />
sind jedoch strittig und entbehren insbesondere für hochfeste<br />
Leichtbetone einer experimentellen Absicherung.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde am Institut für Massivbau<br />
und Baustofftechnologie des Karlsruher Instituts für<br />
Technologie (KIT) das Schwind- und Kriechverhalten von<br />
normal- und hochfestem Konstruktionsleichtbeton mit<br />
Blähtongesteinskörnungen der Güte LC20/22 D1,4,<br />
LC45/50 D1,6 und LC70/77 D2,0 experimentell untersucht.<br />
Ziel darauf aufbauender analytischer Untersuchungen<br />
war es, ein geeignetes Ingenieurmodell zur Vorhersage<br />
der Kriech- und Schwindverformungen, wie es für<br />
die normalschweren Betone existiert [1], zu entwickeln [2].<br />
Wesentliche Ergebnisse<br />
Zur Bewältigung des umfangreichen Versuchsprogramms<br />
wurde ein neuartiges Messverfahren zur Ermittlung der<br />
axialen Verformungen entwickelt und erfolgreich eingesetzt<br />
[2].<br />
Die Messergebnisse zum Schwindverhalten an versiegelten<br />
und unversiegelten Probekörpern zeigten signifikante<br />
Unterschiede zwischen den Schwindverformungen<br />
von Leichtbeton und normalschwerem Beton. Bei der Verwendung<br />
poröser Blähtongesteinskörnungen, die im erhärteten<br />
Beton eine Art Wasserreservoir bilden und dieses<br />
Wasser nur langsam an die Zementsteinmatrix abgeben,<br />
treten bei derartigen Leichtbetonen im jungen Alter ausgeprägte<br />
Quellverformungen auf (Abb. 1).<br />
Dementgegen ist das Kriechverhalten von Normal- und<br />
Leichtbeton vergleichbar. Eine besondere Beachtung erfordert<br />
jedoch der Umstand, dass ein Feuchtereservoir in den<br />
leichten Gesteinskörnungen das Kriechen, ähnlich wie das<br />
Schwinden, maßgebend beeinflussen kann. Des Weiteren<br />
hat die Analyse der Versuchsergebnisse gezeigt, dass sich<br />
der zeitliche Kriechverlauf der im Alter von 2, 28 bzw. 180<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Harald S. Müller<br />
Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT)<br />
hsm@mpa.kit.edu<br />
Geb. 1951; bis 1995<br />
Direktor an der Bundesanstalt<br />
für Materialforschung<br />
und -prüfung<br />
(BAM), Berlin; seit 1995<br />
Leiter des Instituts für<br />
Massivbau und Baustofftechnologie<br />
und<br />
Direktor der Amtlichen<br />
Materialprüfungs- und<br />
Forschungsanstalt<br />
(MPA Karlsruhe) am<br />
Karlsruher Institut für<br />
Technologie (ehemals<br />
Universität Karlsruhe);<br />
ö.b.u.v. Sachverständiger<br />
für Beton- und<br />
Mauerwerksbau, Bauschäden<br />
und Bauphysik;<br />
Partner der SMP Ingenieure<br />
im Bauwesen<br />
GmbH, Karlsruhe und<br />
Dresden<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 125
PANEL 7 → Proceedings<br />
Shrinkage deformation<br />
of the lightweight<br />
aggregate concretes<br />
stored sealed (left)<br />
and non-sealed (right)<br />
(cylinder Ø x H =<br />
150 mm x 450 mm;<br />
begin of drying t s =<br />
2 days; storage: 20° C,<br />
65 % RH)<br />
Gesamtschwindverformung<br />
der versiegelt<br />
(links) und<br />
unversiegelt (rechts)<br />
gelagerten Leichtbetone<br />
(Zylinder Ø x H<br />
= 150 mm x 450 mm;<br />
Trocknungsbeginn t s =<br />
2 Tage; Lagerung:<br />
20 °C, 65 % RH)<br />
1<br />
AUTHOR the experimental moreover revealed that the creep development<br />
of the specimens that were loaded at the<br />
age of 2, 28 and 180 days differs from another. When<br />
Dr.-Ing.<br />
Vladislav Kvitsel<br />
Amtliche Materialprüfungs-<br />
und Forschungsanstalt<br />
(MPA Karlsruhe)<br />
Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT)<br />
kvitsel@mpa.kit.edu<br />
Geb. 1972; 1993-1999<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
Universität Karlsruhe<br />
(TH); 1999-2007 wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter<br />
am Institut für Massivbau<br />
und Baustofftechnologie;<br />
seit 2007<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der<br />
Amtlichen Materialprüfungs-<br />
und Forschungsanstalt<br />
(MPA Karlsruhe)<br />
des Karlsruher Instituts<br />
für Technologie; 2010<br />
Promotion<br />
presenting the relationships between creep coefficient<br />
and the age at which the concrete was loaded for the<br />
duration of loadings t-t 0 = 10, 100, 365 days, it can be<br />
seen that the changes to the magnitude of creep relative<br />
to the duration of loading decreases the longer the<br />
duration of loading increases. From this follows that<br />
the age of loading t 0 influences not only the magnitude<br />
of creep, but also its temporal course.<br />
Based on these findings, a prediction model for<br />
shrinkage and creep of lightweight aggregate concrete<br />
was presented and substantiated. Its most outstanding<br />
characteristic is the taking into account of the initial<br />
swelling (increase of the volume of a concrete specimen<br />
where an exchange of moisture with the environment<br />
is prevented). This, together with basic and drying<br />
shrinkage, is another component that contributes<br />
to deformation. An additional important characteristic<br />
of the model is the expansion of the time function for<br />
describing the course of creep by a parameter depending<br />
on the age at which a concrete is loaded.<br />
Summary<br />
The findings gained within the context of the experimental<br />
program on creep and shrinkage of highstrength<br />
lightweight aggregate concrete of several<br />
years’ duration close a significant knowledge gap for<br />
building with lightweight aggregate concrete.<br />
With the aid of the prediction models, a reliable<br />
estimation of the deformations that can be expected to<br />
occur on normal- and lightweight aggregate concrete<br />
due to creep and shrinkage is possible at any point of<br />
time.<br />
Tagen belasteten Proben von einander unterscheidet. Wenn<br />
man die in Abb. 2 dargestellten Zusammenhänge zwischen<br />
der Kriechzahl und dem Betonbelastungsalter für die Belastungsdauern<br />
t-t 0 = 10, 100, 365 Tage darstellt, wird ersichtlich,<br />
dass die belastungsalterbedingten Veränderungen der<br />
Größe der Kriechverformung mit steigender Belastungsdauer<br />
zurückgehen. Daraus folgt, dass das Belastungsalter<br />
t 0 nicht nur die Größe, sondern auch den zeitlichen Verlauf<br />
des Kriechens beeinflusst.<br />
Auf der Grundlage der gewonnenen Ergebnisse wurde<br />
ein Vorhersagemodell für das Schwinden und das Kriechen<br />
von Leichtbeton vorgestellt und begründet. Sein<br />
hervorstechendes Merkmal ist die Berücksichtigung des<br />
Anfangsquellens (Zunahme des Volumens einer Betonprobe<br />
bei einem verhinderten Feuchteaustausch mit der<br />
Umgebung), welches neben dem Grund- und Trocknungsschwinden<br />
als weitere Verformungskomponente Eingang<br />
findet. Ein weiteres wichtiges Modellmerkmal ist die Erweiterung<br />
der Zeitfunktion zur Beschreibung des Kriechverlaufs<br />
um einen vom Belastungsalter des Betons abhängigen<br />
Parameter.<br />
Zusammenfassung<br />
Die im Rahmen des mehrjährigen Untersuchungsprogramms<br />
gewonnenen Ergebnisse zum Kriechen und<br />
Schwinden des hochfesten Leichtbetons schließen eine<br />
wesentliche Kenntnislücke beim Bauen mit Leichtbeton.<br />
Mit den hergeleiteten Vorhersagemodellen ist eine sichere<br />
Abschätzung der zu erwartenden Verformungen<br />
von normal- und hochfestem Leichtbeton infolge des<br />
Schwindens und des Kriechens zu jedem beliebigen Zeitpunkt<br />
möglich.<br />
126 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] Müller, H. S.; Kvitsel, V.: Kriechen und Schwinden von Beton – Grundlagen einer neuen DIN 1045 und Ansätze für<br />
die Praxis; In: Beton- und Stahlbetonbau - 97 (2002); S. 8-19, 2002<br />
[2] Kvitsel, V.: Zur Vorhersage des Schwindens und Kriechens von normal- und hochfestem Konstruktionsleichtbe-<br />
ton mit Blähtongesteinskörnung; Dissertation, Amtliche Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (MPA Karls-<br />
ruhe), Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2010<br />
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2<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />
Effects of the different<br />
loading ages on<br />
the creep deformation<br />
of lightweight<br />
aggregate concrete<br />
for duration of loading<br />
of (t-t 0 ) = 10, 100 and<br />
365 days<br />
Auswirkungen der<br />
unterschiedlichen Belastungsalter<br />
auf die<br />
Kriechverformungen<br />
von Leichtbeton für<br />
Belastungsdauer von<br />
(t-t 0 ) = 10, 100 und 365<br />
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PANEL 7 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. M. Sc.<br />
Markus Heße<br />
Xella Deutschland,<br />
Duisburg<br />
markus.hesse@<br />
xella.com<br />
Geb. 1969; 1990-1995<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
Technischen Hochschule<br />
Aachen; 1997-1998<br />
Studium des Construction<br />
Management<br />
an der University of<br />
Birmingham; 1996-1997<br />
Konstruktiver Ingenieurbau<br />
bei der Wayss &<br />
Freytag AG, Frankfurt;<br />
seit 1997 bei der Xella<br />
Deutschland GmbH,<br />
Duisburg; seit 1998<br />
als Leiter Produktmanagement<br />
Energetic building with autoclaved aerated concrete<br />
Trends and developments<br />
Energetisches Bauen mit Porenbeton<br />
Trends und Entwicklungen<br />
Longstanding trends and current developments<br />
Autoclaved aerated concrete as a construction material<br />
was developed step by step, beginning at the end<br />
of the 19th century. Today’s production of this unique<br />
construction material is based on the patents of various<br />
inventors. The breakthrough for industrial production<br />
came finally in the 1920s in Sweden. At that time,<br />
during a period of energy shortage, this material was<br />
developed with a process that was particularly economical<br />
with resources – and that enabled a product<br />
with highly effective thermal insulation.<br />
Under these conditions, autoclaved aerated concrete<br />
has in recent years developed into a genuine high-tech<br />
product. Belonging to the group of lightweight concretes,<br />
this type of concrete was continuously further<br />
developed to enhance thermal insulation. Today, autoclaved<br />
aerated concrete, as a homogeneous construction<br />
material – with a λ value of 0.07 W/(mK) to 0.21 W/(mK)<br />
– is today a universal construction material within<br />
the context of energetic building. The thermal conductivity<br />
is associated with the density of the material.<br />
From 1 m³ of natural and near-natural raw materials,<br />
for example, up to 5 m³ of autoclaved aerated concrete<br />
can be manufactured. The closed production cycle<br />
makes extremely efficient use of the energy required<br />
for this. There are no surplus residual materials, since<br />
these are directly reused in production. Constructionmaterial<br />
declarations according to ISO 14025 verify<br />
that autoclaved aerated concrete is a truly sustainable<br />
construction material.<br />
High thermal conductivity and high densities<br />
Intensive research has refuted the earlier assumption<br />
of a linear correlation between the thermal conductivity<br />
and the density of autoclaved aerated concrete.<br />
There are now autoclaved aerated concrete types on<br />
the market whose thermal conductivity has been optimized<br />
without density reduction. In this way it is now<br />
possible to manufacture these products with continued<br />
adherence to the applicable standards, and therefore<br />
with dimensioning and use in conventional manner.<br />
This offers essential advantages especially in areas endangered<br />
by earthquakes, where standardized products<br />
of higher strength are required to meet earthquake<br />
standards in masonry construction. This results from<br />
the fact that a monolithic wall – erected in one continuous<br />
process in combination with properties offering<br />
effective thermal insulation and great loadbearing<br />
capacity – will always represent the economically optimal<br />
solution in housing construction.<br />
Langjährige Trends und aktuelle Entwicklungen<br />
Der Baustoff Porenbeton wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts<br />
schrittweise entwickelt. Verschiedene Erfinder legten<br />
mit ihren Patenten die Grundlage für die heutige Herstellung<br />
des einzigartigen Baustoffes. In den 20er Jahren des<br />
letzten Jahrhunderts wurde in Schweden schließlich der<br />
Durchbruch für eine industrielle Produktion gelegt. Vor<br />
dem damaligen Hintergrund der Energieknappheit wurde<br />
mit Porenbeton ein Material entwickelt, das besonders<br />
ressourcenschonend herzustellen war und dabei eine hohe<br />
Wärmedämmung aufwies.<br />
Unter dieser Maßgabe hat sich Porenbeton in den<br />
letzten Jahren zu einem echten High-Tech Produkt entwickelt.<br />
Zur Gruppe der Leichtbetone gehörend, wurde die<br />
Wärmedämmung von Porenbeton immer weiter verbessert.<br />
Als homogener Baustoff ist Porenbeton heute mit<br />
einem λ-Wert von 0,07 W/(mK) bis 0,21 W/(mK) ein universeller<br />
Baustoff, wenn es um energetisches Bauen geht.<br />
Die Wärmeleitfähigkeit geht mit der Rohdichte der Materialien<br />
einher. So ist es möglich, aus 1 m³ natürlichen und<br />
naturnahen Rohstoffen bis zu 5 m³ Porenbeton herzustellen.<br />
Dabei wird in einem geschlossenen Herstellkreislauf<br />
die Energie hochgradig effizient eingesetzt. Reststoffe fallen<br />
keine an, da diese in der Herstellung direkt wiederverwertet<br />
werden. Die Baustoffdeklarationen nach ISO 14025<br />
zeigen, dass Porenbeton ein überzeugend nachhaltiger<br />
Baustoff ist.<br />
Hohe Wärmeleitfähigkeit und hohe Rohdichten<br />
Durch intensive Forschung ist es gelungen, den linearen<br />
Zusammenhang zwischen Wärmeleitfähigkeit und Rohdichte<br />
bei Porenbeton zu widerlegen. So gibt es mittlerweile<br />
Porenbetonsorten auf dem Markt, deren Wärmeleitfähigkeit<br />
ohne Reduzierung der Rohdichten optimiert<br />
worden ist. Damit wurde erreicht, dass die Produkte weiterhin<br />
normgeregelt sind und somit wie gewohnt bemessen<br />
und ausgeführt werden können. Gerade in Gebieten,<br />
die durch die nationale Erdbebennormung im Mauerwerksbau<br />
auf normgeregelte Produkte mit höheren Festigkeiten<br />
angewiesen sind, ist dies ein klarer Vorteil. Denn<br />
eine monolithisch, in einem Arbeitsgang errichtete Wand<br />
mit der Kombination aus Wärmedämmung und Tragfähigkeit<br />
ist stets die wirtschaftlich optimale Lösung im<br />
Hausbau.<br />
Porenbeton ist bereit für die Zukunft<br />
Um auch zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden,<br />
geht beim Porenbeton der Trend hin zu mehrschichtigen<br />
Baustoffkombinationen. Mit der Markteinführung von<br />
sogenannten Zweischichtsteinen wurde dabei erstmalig<br />
128 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
1<br />
Autoclaved aerated concrete as energetically<br />
high-quality monolithic<br />
masonry construction material<br />
Porenbeton als energetisch hochwertiger<br />
monolithischer Wandbaustoff<br />
Autoclaved aerated concrete is ready to<br />
meet the future<br />
In order to meet the requirements of the future as well,<br />
the trend in autoclaved aerated concrete is now leading<br />
to multi-layer material combinations. With the introduction<br />
of so-called two-layer blocks to the market,<br />
a partial separation between thermal insulation and<br />
loadbearing capacity has for the first time been realized.<br />
A loadbearing as well as partially insulating interior<br />
layer has been combined with a non-loadbearing<br />
highly insulated outer layer. Reinforced external<br />
rendering provides protection from the weather and<br />
ensures durability of the thermal insulation properties<br />
of this type of construction. In a further development<br />
step, the first three-layer block made of autoclaved<br />
aerated concrete and thermal insulation materials has<br />
also been introduced to the market. Here, the outer<br />
layer of autoclaved aerated concrete provides reliable<br />
protection for the core with high thermal insulation.<br />
While the blocks were initially glued together, one<br />
manufacturer has already succeeded in manufacturing<br />
a three-layer block of this kind on a purely mineral<br />
basis. A special process in the autoclave bonds the<br />
three layers with different densities and thermal insulation<br />
properties to form a homogeneous construction<br />
material.<br />
Sustainability from the very beginning<br />
A mineral construction product has accordingly been<br />
created that, with a wall thickness of 50 cm, exhibits<br />
an equivalent lambda value of only 0.06 W/(mK).<br />
Here, too, the homogeneity of the raw materials plays<br />
a major role. From a purely mineral standpoint, this<br />
signifies that this material can be reused as a single-type<br />
material after an existing structure has been<br />
demolished. For this purpose, an autoclaved aerated<br />
concrete product was for the first time granted<br />
a cradle-to-cradle certificate, which attests to the<br />
strict compliance of this construction material with<br />
sustainability requirements. As soon as the block has<br />
been approved in Germany it will be introduced to<br />
the market, which will announce the next generation<br />
of energy-saving building techniques with autoclaved<br />
aerated concrete – and which will provide a new<br />
perspective for the construction of both single- and<br />
multi-family dwellings. Based on current knowledge,<br />
a house erected with this layered block consumes only<br />
one liter of heating oil per square meter of wall and<br />
during one winter season.<br />
eine Teiltrennung von Wärmdämmung und Tragfähigkeit<br />
vorgenommen. Eine tragende, aber auch sogleich teildämmende<br />
Innenschicht wurde mit einer hochwärmedämmenden,<br />
aber nichttragenden Außenschicht kombiniert.<br />
Der armierte Außenputz sorgt für den Witterungsschutz<br />
und sichert damit die dauerhaften Wärmedämmeigenschaften<br />
dieser Konstruktion. In der Weiterentwicklung<br />
wurde der erste Dreischichtstein aus Porenbeton und<br />
Dämmstoffen auf den Markt gebracht. Hier dient die äußere<br />
Schicht aus Porenbeton dann dem sicheren Schutz<br />
für den hochwärmedämmenden Kern. Wurden diese Steine<br />
noch in den Anfängen zusammengeklebt, so gibt es<br />
bereits einen Hersteller, der in der Lage ist, einen solchen<br />
Dreischichtstein auf rein mineralischer Grundlage herzustellen.<br />
Die insgesamt drei Schichten mit unterschiedlicher<br />
Rohdichte und Wärmedämmfähigkeit werden in<br />
einem speziellen Verfahren im Dampfdruckkessel (Autoklaven)<br />
zu einem homogenen Baustoff verbunden.<br />
Nachhaltigkeit von Anfang an<br />
Es entsteht ein mineralischer Baustoff, der bei einer Wanddicke<br />
von 50 cm über einen äquivalenten Lambdawert<br />
von nur 0,06 W/(mK) verfügt. Auch hier steht die Rohstoffhomogenität<br />
im Vordergrund. Rein mineralisch<br />
bedeutet das, dass dieser Baustoff dann auch bei einem<br />
erforderlichen Rückbau als sortenreines Material wiederverwertet<br />
werden kann. Erstmals wurde dafür ein Porenbetonprodukt<br />
mit einem Cradle-to-Cradle Zertifikat ausgezeichnet,<br />
welche die strenge Nachhaltigkeit des<br />
Baustoffes bescheinigt. Sobald für den innovativen Stein<br />
die notwendige Zulassung in Deutschland vorliegt, wird<br />
dieser Baustoff die nächste Generation des energiesparenden<br />
Bauens mit Porenbeton einläuten und neue Perspektiven<br />
beim Bau von Einfamilienhäusern sowie im<br />
mehrgeschossigen Wohnungsbau eröffnen. Ein mit dem<br />
Schichtstein gebautes Haus verbraucht nach derzeitigem<br />
Kenntnisstand nur einen Liter Heizöl pro Quadratmeter<br />
Wand und Heizperiode.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />
2<br />
Ytong Energy+Stein<br />
– certified cradle-tocradle<br />
Ytong Energy+Stein<br />
– Cradle-to-Cradle<br />
zertifiziert<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 129
PANEL 8 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Karl-Heinz Hölzgen<br />
info-b – InformationsgemeinschaftBetonwerkstein,<br />
Wiesbaden<br />
khh@hoelzgen.de<br />
Geb. 1957; ab 1973<br />
Bürokaufmannlehre;<br />
seit 1980 Betriebswirt<br />
des Handwerks;<br />
seit 1992 Betonstein<br />
und Terrazzomeister;<br />
seit 1992 Landesfachgruppenleiter<br />
der<br />
Bundesfachgruppe<br />
<strong>BFT</strong>N im ZDB; seit 1993<br />
öffentlich bestellter<br />
und vereidigter Gutachter<br />
für Betonstein<br />
und Terrazzo; seit 2002<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der info-b; seit 2006<br />
stellv. Vorsitzender<br />
der Bundesfachgruppe<br />
<strong>BFT</strong>N im ZDB; seit<br />
2006 ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter im DIN und<br />
anderen Ausschüssen<br />
Day 2: Wednesday, 8 th February 2012<br />
Tag 2: Mittwoch, 8. Februar 2012<br />
Cast stone<br />
Betonwerkstein<br />
Title Titel Page Seite<br />
The new DIN 18516-5, Part 5 - A separate standard pertaining to cast stone 132<br />
Die neue DIN 18516, Teil 5 - Ein eigener Weg für Betonwerkstein<br />
Prof. Dr. Alfred Stein<br />
Laying of cast-stone slabs - A consideration from a building physics perspective 134<br />
Verlegung von Betonwerksteinen - Eine bauphysikalische Betrachtung<br />
Prof. Dr. Josef Felixberger<br />
Polished concrete floors in the Stachus Passagen in Munich - Cast stone in practice 136<br />
Geschliffene Betonböden bei den Stachus Passagen in München - Betonwerkstein-Praxis<br />
Prof. Claus Flohrer<br />
Correctly selecting cast-stone products – 138<br />
Preventing damage and coordinating interfaces<br />
Richtige Auswahl des Betonwerksteines<br />
Schadensvermeidung und Schnittstellenkoordination<br />
Dipl.-Ing. (FH) M.BP.(Univ.) Peter Hoft<br />
130 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02 Februar / 06 Juni / 08 August / 11 November 2012 Turbine Englisch<br />
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PANEL 8 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr. Alfred Stein<br />
Fachhochschule Trier<br />
A.Stein@exc.fh-trier.de<br />
Geb. 1950; 1972-1979<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
in Aachen;<br />
1979-1998 Technische<br />
Bearbeitung von Ingenieurbauwerken<br />
bei der<br />
Strabag Bau AG, Köln;<br />
seit 1998 Professor<br />
an der FH Trier in der<br />
Fachrichtung Bauingenieurwesen;öffentliche<br />
Bestellung als<br />
Sachverständiger für<br />
die Gebiete Fassaden<br />
und Beläge aus Beton-<br />
und Naturwerkstein,<br />
Standsicherheit von<br />
Denkmälern und Grabmalanlagen;<br />
Obmann<br />
der Normenteile<br />
18516-3 (Naturwerkstein)<br />
und 18516-5<br />
(Betonwerkstein)<br />
Dependencies in the<br />
1999 edition of the<br />
series of standards<br />
1<br />
Abhängigkeit<br />
Normenreihe,<br />
Ausgabe 1999<br />
The new DIN 18516-5, Part 5<br />
A separate standard pertaining to cast stone<br />
Die neue DIN 18516-5, Teil 5<br />
Ein eigener Weg für Betonwerkstein<br />
The revision of the DIN 18516 series also requires a<br />
modification of DIN 18516-5. The 1999 edition of DIN<br />
18516-5 comprises only two pages, which is not due to<br />
simple technical principles but results from a reference<br />
made to Part 3 (Natural stone) in respect of fastening<br />
and anchoring. The new version of DIN 18516-5 is to<br />
separate Parts 3 and 5 from each other, which will<br />
result in long-term benefits for concrete cast stone.<br />
The advantage of separating Parts 3 and 5 lies in the<br />
greater emphasis placed on the benefits and characteristics<br />
of cast stone. For the purpose of using cast stone<br />
as a facade material, the 1999 edition of DIN 18516-5<br />
specifies tests to be carried out to determine bending<br />
strength and breakout load at the anchor borehole.<br />
Although this is the usual procedure to be followed<br />
for natural stone and cast stone, the quality standard<br />
applied to the manufacture of cast stone products in<br />
combination with an in-process quality control system<br />
implemented at the factory ensure that, unlike in the<br />
case of natural stone, the strength parameters specified<br />
for cast stone can be consistently achieved.<br />
Material suitability<br />
Despite the fact that the bending strengths determined<br />
in accordance with DIN V 18500 allow for a comparison<br />
of products, they are unsuitable as a basis for the<br />
design of facade panels. Since the facade is exposed to<br />
solar radiation, moisture is distributed unevenly over<br />
the entire cross-section. This non-uniform distribution<br />
results in tensile stresses occurring on the surfaces of<br />
the cast stone elements, and thus in an actual reduction<br />
in bending strength. The magnitude of this reduction<br />
depends on the bending strength of the cast stone<br />
Material<br />
suitability<br />
Material-<br />
eignung<br />
DIN 18516-3<br />
DIN 18516-1<br />
Fastening,<br />
anchoring<br />
Befestigung,<br />
Verankerung<br />
DIN 18516-5<br />
Material<br />
suitability<br />
Material-<br />
eignung<br />
Durch die Überarbeitung der Normenreihe DIN 18516 ist<br />
auch eine Anpassung der DIN 18516-5 erforderlich. Die<br />
Ausgabe der DIN 18516-5 aus dem Jahre 1999 umfasst<br />
lediglich zwei Seiten. Dies begründet sich nicht aus einer<br />
einfachen Technik, sondern ergibt sich daraus, dass bezüglich<br />
der Befestigung und Verankerung auf den Teil 3<br />
(Naturwerkstein) verwiesen wird. Mit der neuen DIN<br />
18516-5 soll eine Entkopplung der Normenteile 3 und 5<br />
erfolgen. Hieraus ergeben sich langfristig Vorteile für das<br />
Material Betonwerkstein. Die Vorteile in der Trennung der<br />
Normenteile 3 und 5 liegen darin, dass die Vorzüge und<br />
Eigenschaften des Betonwerksteins besser zur Geltung<br />
kommen. Für die Anwendung des Betonwerksteins als<br />
Fassadenmaterial sind nach der DIN 18516-5, Ausgabe<br />
1999, Versuche zur Ermittlung der Biegefestigkeit und der<br />
Ausbruchlast am Ankerdornloch erforderlich. Dies stellt<br />
zwar die übliche Vorgehensweise bei Natur- und Betonwerkstein<br />
dar, aber durch die qualitätsmäßige Herstellung<br />
von Betonwerkstein in Verbindung mit einer werkseigenen<br />
Produktionskontrolle (WPK) lassen sich die Festigkeitseigenschaften<br />
von Betonwerkstein im Gegensatz zum<br />
Naturwerkstein zielsicher erreichen.<br />
Materialeignung<br />
Die nach DIN V 18500 ermittelten Biegefestigkeiten erlauben<br />
zwar einen Produktvergleich, sind jedoch nicht als<br />
Grundlage für die Bemessung von Fassadenplatten geeignet.<br />
Durch die Sonneneinstrahlung an der Fassade ergeben<br />
sich ungleiche Feuchtigkeitsverteilungen über die<br />
Querschnittsdicke, die zu Zugspannungen an den Ober-<br />
flächen des Betonwerksteins und somit zu einer realen<br />
Reduzierung der Biegefestigkeit führen. Die Größe der<br />
Abminderung ist abhängig von der Biegefestigkeit des<br />
Betonwerksteins. Der Einfluss der ungleichen Feuchteverteilung<br />
über die Plattendicke ist auf die Tragfähigkeit der<br />
Befestigung geringer als auf die Biegefestigkeit. Abb. 2<br />
zeigt, dass sich die größte Minderung der Biegefestigkeit<br />
bei einer Trocknungszeit von bis zu sieben Tagen ergibt.<br />
Dieser Sachverhalt wird in der neuen DIN 18516-5 berücksichtigt.<br />
Die Bemessung der Fassaden wird auf ein<br />
Teilsicherheitskonzept umgestellt. In der DIN 18516-5<br />
werden Festigkeitsklassen definiert, die sich aus den Werten<br />
der WPK ableiten lassen. Durch die Vielzahl von möglichen<br />
Betonrezepturen ist es unwahrscheinlich, dass zum<br />
Zeitpunkt einer Projektplanung die erforderlichen Festigkeitswerte<br />
vorliegen, die für eine konstruktive Planung<br />
der Fassade erforderlich sind. Untersuchungen haben gezeigt,<br />
dass auf der Basis der Referenzgröße Biegefestigkeit<br />
132 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
product. The influence of the uneven moisture distribution<br />
over the cross-section of the panel on the loadbearing<br />
strength of the fasteners is less significant than<br />
its influence on bending strength. As shown in Fig. 2,<br />
the greatest reduction in bending strength occurs for a<br />
drying period of up to seven days. This phenomenon is<br />
considered in the new version of DIN 18516-5. The design<br />
of facades is converted to a partial safety concept.<br />
DIN 18516-5 defines strength classes that can be derived<br />
from the outcomes of in-process quality control<br />
at the factory. The large number of possible concrete<br />
mix designs makes it unlikely that the strength parameters<br />
required for the structural design of a facade are<br />
available already at the project planning stage. Tests<br />
have shown that the use of bending strength as a reference<br />
parameter is suitable for estimating the loadbearing<br />
strength of fasteners whilst considering their<br />
position and the concrete cover. Likewise, the characteristic<br />
bending strength can be derived from known<br />
minimum and mean bending strength values. Compared<br />
to the approach specified in the 1999 edition of<br />
DIN 18516-5, the characteristic parameters for bending<br />
strength and breakout load at the anchor borehole are<br />
stated without verification for the purpose of defining<br />
the strength classes, which usually eliminates the need<br />
for materials testing and thus results in a high degree<br />
of certainty and reliability when planning and designing<br />
ventilated facades consisting of cast-stone panels.<br />
Anchoring and fastening<br />
The new DIN 18516-5 adjusts the specifications related<br />
to anchoring and fastening to the state of the art<br />
and better reflects the load-bearing behavior. Both a<br />
simplified method and a comprehensive method can<br />
be used for anchoring verification. The new standard<br />
aligns the load-bearing capacities of anchors with<br />
those of bonded anchors for similar cross-sections and<br />
anchoring depths. In the long term, the separation of<br />
DIN 18516-5 from DIN 18516-3 (Natural stone) will<br />
allow for the better utilization of the characteristics of<br />
cast stone.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 133<br />
2<br />
Reduction in bending strength<br />
as a function of temperature<br />
Abminderung der Biegefestigkeit<br />
in Abhängigkeit von der Temperatur<br />
die Tragfähigkeit der Befestigung unter Berücksichtigung<br />
der Lage und Materialüberdeckung einzuschätzen ist.<br />
Ebenfalls kann aus der Kenntnis des Kleinst- und Mittelwertes<br />
der Biegefestigkeit auf einen Wert der charakteristischen<br />
Biegefestigkeit geschlossen werden. Gegenüber<br />
der Vorgehensweise in der DIN 18516-5, Ausgabe 1999,<br />
werden für die Festigkeitsklassen die charakteristischen<br />
Festigkeitswerte für die Biegefestigkeit und die Ausbruchlast<br />
am Ankerdornloch ohne Nachweis angegeben. Hierdurch<br />
sind im Regelfall keine Materialprüfungen erforderlich,<br />
und es ergibt sich eine große Planungssicherheit<br />
bei der Projektierung von hinterlüfteten Fassaden aus Betonwerkstein.<br />
Verankerung und Befestigung<br />
In der neuen DIN 18516-5 werden die Befestigung und die<br />
Verankerung dem Stand der Technik angepasst und das<br />
Tragverhalten besser erfasst. Es ist sowohl ein vereinfachter<br />
als auch ein genauer Nachweis der Verankerung möglich.<br />
Die möglichen Traglasten der Verankerung gleichen<br />
sich durch die Neuregelung denen von Verbunddübeln bei<br />
gleichwertigem Querschnitt und Verankerungstiefe an.<br />
Die Entkopplung der DIN 18516-5 von der DIN 18516-3<br />
(Naturwerkstein) erlaubt langfristig eine bessere Nutzung<br />
der Eigenschaften des Betonwerksteins.<br />
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PANEL 8 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr. Josef<br />
Felixberger<br />
BASF/PCI, Augsburg<br />
josef.felixberger@<br />
basf.com<br />
Diplom-Studium<br />
der Chemie sowie<br />
Promotion an der<br />
Technischen Universität<br />
München; Studium der<br />
Betriebswirtschaft an<br />
der Universität Hagen;<br />
stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der<br />
Qualitätsgemeinschaft<br />
Deutsche Bauchemie<br />
(QDB); Obmann des<br />
Fachausschusses 3<br />
„Modifizierte mineralische<br />
Mörtelsysteme“<br />
der Deutschen Bauchemie;<br />
seit 2000 Leiter<br />
Anwendungstechnik bei<br />
der BASF SE, E-EBR<br />
Laying of cast-stone slabs<br />
A consideration from a building physics perspective<br />
Verlegung von Betonwerksteinen<br />
Eine bauphysikalische Betrachtung<br />
Cast-stone products can be manufactured in almost<br />
any conceivable shape and in appealing designs, including<br />
an appearance resembling natural stone. Additional<br />
benefits such as their relatively low price level<br />
and – if desired – smooth, easy-to-clean surface make<br />
cast-stone products a viable alternative to natural stone<br />
items. However, these advantages neglect the fact that<br />
such products consist of concrete, which may lead to<br />
damage such as cracking, cupping or voids underneath<br />
the flooring.<br />
Cast-stone products mainly consist of cement and<br />
aggregates such as sand and natural stone. In practice,<br />
two production methods are most commonly used: in<br />
the block process, blocks of about a cubic meter in size<br />
are produced from the mix of raw materials and de-aerated<br />
in a vacuum vibration process. The blocks harden<br />
in curing chambers at a temperature of 30°C. In the<br />
next step, the blocks are cut into slabs and – depending<br />
on the customer specification – polished, ground,<br />
calibrated, chamfered etc. When using the vacuum<br />
compression method, the raw material mix is filled<br />
into molds having the size of the finished cast-stone<br />
product, vibrated, compacted and pressed applying<br />
high pressure levels. The slabs harden at a temperature<br />
of 40°C, and their surface is subsequently finished.<br />
Single-layer cast-stone products consist exclusively<br />
of the raw material mixture and are fully homogeneous.<br />
Double-layer cast-stone slabs are produced using<br />
the vacuum compression method and consist of a gray<br />
core mix (base) and a face mix (exposed surface).<br />
When delivered, cast-stone products must comply<br />
with the following parameters specified in DIN V 18500<br />
„Cast stones - Terminology, requirements, testing, inspection“:<br />
a tensile bending strength greater than 5 N/<br />
mm², a minimum compressive strength according to the<br />
C25/30 class, and an age of at least 28 days. The use<br />
of state-of-the-art high-performance concretes ensures<br />
that these strength criteria are met as early as two days<br />
after production. At this point in time, however, residual<br />
moisture – and thus residual shrinkage – is still too<br />
high, which is why cast-stone slabs are far from being<br />
ready for laying because the products may still shrink by<br />
1mm per meter, depending on their mix design, fineness<br />
of grinding, water/cement ratio, and storage conditions/<br />
periods. The firm bond to the subfloor creates tensile<br />
stresses in the center of the slab and shear stresses in<br />
the bedding mortar. Shrinkage cracking or cupping due<br />
to excessive drying on the slab surface occur when the<br />
tensile strength of the concrete is exceeded.<br />
Betonwerksteine lassen sich in nahezu beliebigen Formen<br />
mit ansprechendem Design bis hin zur Natursteinoptik<br />
fertigen. Durch weitere Vorzüge wie den günstigen <strong>Preis</strong><br />
und – falls gewünscht – eine glatte, pflegeleichte Oberfläche<br />
avancieren Betonwerksteine zur guten Alternative zu<br />
Naturwerksteinen. Allerdings lassen diese Vorzüge vergessen,<br />
dass solche Platten aus dem Werkstoff Beton bestehen,<br />
was ursächlich sein kann für Schäden wie Rissbildung,<br />
Aufschüsseln von Platten oder Hohllagigkeit des<br />
Belages.<br />
Im Wesentlichen setzen sich Betonwerksteine aus Zement<br />
sowie Zuschlagstoffen wie Sand und Naturwerksteinkörnung<br />
zusammen. In der Praxis haben sich zwei<br />
Herstellverfahren durchgesetzt: Im Blockverfahren werden<br />
aus dem Rohstoffgemisch zunächst kubikmetergroße<br />
Ansätze durch Rütteln im Vakuum entlüftet. In Trockenräumen<br />
härten die Blöcke bei +30° C aus. Anschließend<br />
werden die Blöcke zu Platten geschnitten und je nach<br />
Kundenwunsch poliert, geschliffen, kalibriert, abgefast<br />
etc. Beim Vakuum-Pressverfahren wird das Rohstoffgemisch<br />
in Formen der Größe des späteren Betonwerksteins<br />
gegeben, gerüttelt, verdichtet und unter hohem Druck gepresst.<br />
Die Platten werden bei +40° C gehärtet und<br />
abschließend oberflächenbehandelt. Einschichtige Betonwerksteine<br />
bestehen ausschließlich aus der Rohstoffmi-<br />
schung und sind durchgängig homogen. Zweischichtige<br />
Betonwerksteinplatten werden im Vakuum-Pressverfahren<br />
gefertigt und bestehen aus einem grauen Kernbeton<br />
(Träger) und einem Vorsatzbeton (Sichtfläche).<br />
Bei Auslieferung müssen Betonwerksteine gemäß<br />
DIN V 18500 „Betonwerkstein - Begriffe, Anforderungen,<br />
Prüfung, Überwachung“ folgende Parameter erfüllen:<br />
eine Biegezugfestigkeit größer 5 N/mm², eine Mindestdruckfestigkeit<br />
von C25/30 und ein Alter von mindestens<br />
28 Tagen. Mit modernen Hochleistungsbetonen werden<br />
diese Festigkeitskriterien bereits nach zwei Tagen erreicht.<br />
Zu diesem Zeitpunkt ist aber wegen der zu hohen Restfeuchte<br />
und des somit zu hohen Restschwundes die Belegereife<br />
der Betonwerksteinplatten bei weitem noch nicht<br />
erreicht. Denn abhängig von Zusammensetzung, Mahlgrad,<br />
Wasserzementwert und Lagerbedingungen/-dauer<br />
weisen Betonwerksteine dann noch ein Schwundpotenzial<br />
von 1 Millimeter pro Meter auf. Durch den kraftschlüssigen<br />
Verbund mit dem Untergrund entstehen Zugspannungen<br />
in der Plattenmitte und Scherspannungen im<br />
Verlegemörtel. Wird die Zugfestigkeit des Betons überschritten,<br />
treten Schwindrisse auf bzw. schüsseln die Betonwerksteine<br />
durch einseitiges Austrocknen an der Plattenoberfläche<br />
auf.<br />
134 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Using a mathematical model, the development of<br />
shear stresses in the thin-bed mortar is forecast and<br />
visualized. The model shows the influence that the residual<br />
shrinkage behavior of the cast-stone slabs, the<br />
thickness of the mortar bed, the shear stiffness of the<br />
adhesive mortar and the slab dimensions have on the<br />
development of shear stresses in the mortar bed.<br />
The last part of this presentation discusses possible<br />
solutions that enable the laying of cast-stone slabs free<br />
of damage, such as acclimating the flooring in the environment<br />
in which it is to be installed, laying using a<br />
rapid-setting thin-bed mortar, covering the laid flooring<br />
with a plastic film, preventing drafts, or decoupling<br />
the cast-stone slabs from the subfloor.<br />
To ensure the long-term success of cast-stone products,<br />
manufacturers must always check their storage<br />
period, storage conditions and time of delivery in order<br />
to ensure that only slabs are delivered whose shrinkage<br />
process is largely finished. The cast-stone industry<br />
must develop an appropriate criterion for assessing the<br />
products‘ readiness for laying.<br />
C o n c r e t e S o l u t i o n s<br />
56. BetonTage<br />
07.-09. Februar 2012, Neu-Ulm<br />
Mit Hilfe eines mathematischen Modells wird der<br />
Scherspannungsaufbau im Dünnbettmörtel prognostiziert<br />
und visualisiert. Das Modell zeigt den Einfluss des Restschwindverhaltens<br />
der Betonwerksteine, der Verlegemörtelbettdicke,<br />
der Schersteifigkeit des Klebemörtels und der<br />
Betonwerksteindimensionen auf den Scherspannungsaufbau<br />
im Mörtelbett auf.<br />
Im letzten Teil des Vortrages werden Lösungsansätze<br />
für eine schadensfreie Verlegung wie Akklimatisierung<br />
der Betonwerksteine am Objekt, Verlegung mit schnell abbindendem<br />
Dünnbettkleber, Abdecken des verlegten Belages<br />
mit Folie, Vermeiden von Zugluft, Entkopplung der<br />
Betonwerksteine vom Untergrund etc. vorgestellt.<br />
Um Betonwerksteinen auf Dauer zum Erfolg zu verhelfen,<br />
müssen Hersteller Lagerzeit, Lagerbedingungen<br />
und Zeitpunkt der Auslieferung zwingend kontrollieren,<br />
damit nur Platten ausgeliefert werden, deren Schwund<br />
schon weitestgehend abgeschlossen ist. Ein Kriterium für<br />
die Belegereife muss von der Herstellerindustrie unbedingt<br />
entwickelt werden.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 8<br />
1<br />
Cracks in a caststone<br />
flooring<br />
caused by excessive<br />
residual shrinkage of<br />
the slabs.<br />
Risse in einem Betonwerksteinbelag,hervorgerufen<br />
durch zu<br />
hohen Restschwund<br />
der Betonwerksteine.<br />
2<br />
Areas of a caststone<br />
flooring with<br />
voids underneath<br />
caused by excessive<br />
residual shrinkage<br />
of the slabs.<br />
Hohlliegende<br />
Bereiche in einem<br />
Betonwerksteinbelag,<br />
hervorgerufen<br />
durch zu hohen Restschwund<br />
der Beton-<br />
werksteine<br />
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PANEL 8 → Proceedings<br />
Polished concrete floors in the Stachus Passagen in Munich<br />
Cast stone in practice<br />
Geschliffene Betonböden bei den Stachus Passagen in München<br />
Betonwerkstein-Praxis<br />
AUTHOR<br />
Prof. Claus Flohrer<br />
Hochtief Consult<br />
Materials, Mörfelden-<br />
Walldorf<br />
claus.flohrer@<br />
hochtief.de<br />
Geb. 1950; Studium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der TU Karlsruhe;<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
Massivbau und<br />
Baustofftechnologie<br />
der TU Karlsruhe; seit<br />
1984 Bauleitung Fa.<br />
HOCHTIEF Construction<br />
AG; zur Zeit Leiter<br />
bei HOCHTIEF Consult<br />
Materials; seit 1996<br />
ö. b. u. v. Sachverständiger<br />
Betontechnologie,<br />
Instandsetzung und<br />
zerst.freie Prüfverfahren;<br />
seit 1996<br />
Lehrbeauftragter an<br />
der FH Kaiserslautern;<br />
seit 2008 Obmann<br />
„Hauptausschuss<br />
Bauausführung“ beim<br />
DBV; seit 2008 Obmann<br />
SIVV-Ausbildungsbeirat<br />
beim DBV<br />
Architects and designers appreciate polished concrete<br />
floors as a key design element. In industrial buildings<br />
(such as factories or exhibition halls), the surfaces of<br />
industrial floors are polished directly after concrete<br />
pouring and hardening, or subsequently applied,<br />
bonded cementitious or bituminous layers are polished<br />
in the following work step. This construction method<br />
enables the completion of extensive areas with only<br />
a few joints. In the past, terrazzo was used for representational<br />
areas that needed to be polished. Terrazzo<br />
designates a flooring that is created by firmly bonding<br />
decorative cementitious aggregates to a (mostly float)<br />
cementitious screed and gets its final, shiny surface by<br />
grinding and polishing after the drying process.<br />
The installation of terrazzo is a sophisticated process<br />
because the low-slump, no-fines material cannot<br />
be pumped and must be rolled in instead, which requires<br />
a lot of effort. The aim is to create a surface<br />
dominated by the mineral aggregate whose particles<br />
are arranged next to each other. This method usually<br />
results in small-scale areas.<br />
In the Stachus Passagen shopping mall in Munich,<br />
the two types of polished floors referred to above were<br />
combined. The existing floor surfaces of the building<br />
shell were covered with extensive float or trowel finishes<br />
consisting of ready-mixed concrete. After hardening of<br />
these finishes, the Terraplan concrete floor system was<br />
firmly bonded to the previously installed layers, again<br />
supplied as ready-mixed concrete. Terraplan is a fine<br />
concrete consisting of fine and coarse aggregates with a<br />
higher paste ratio resulting from the use of white cement<br />
that also contains additives compensating for shrinkage.<br />
This concept combines an industrial production<br />
process with craftsmanship. After a period of three to five<br />
days, the surfaces were ground and polished in several<br />
steps in order to achieve the desired shiny appearance.<br />
The edges of floor sections to be worked on a single day<br />
and of smaller sections were secured by angle brackets<br />
as joint profiles, expansion joints provided added space<br />
for movement. After several weeks, cracks occurred in<br />
various patterns and spacings, some of them only in the<br />
surface course, others propagating from the base. To determine<br />
the causes of cracking, comprehensive structural<br />
surveys were undertaken and various material mixes and<br />
types of installation simulated at the laboratory.<br />
For the purpose of repairing the cracked terrazzo<br />
floorings, repair concepts were to be developed and<br />
tested on site that should have the least possible impact<br />
on the appearance of the floor whilst ensuring its<br />
durability and serviceability.<br />
Geschliffene Betonböden sind als wichtiges Gestaltungselement<br />
bei Architekten und Planern gefragt. Im industriellen<br />
Bereich (z. B. Produktions- und Ausstellungshallen)<br />
werden dazu die Oberflächen von Industrieböden nach dem<br />
Einbau und dem Erhärten des Betons direkt geschliffen<br />
oder nachträglich im Verbund aufgebrachte, zementös oder<br />
bituminös gebundene Schichten anschließend geschliffen.<br />
Mit der Bauweise sind großflächige und fugenarme Felder<br />
herstellbar. Sollten repräsentative Flächen geschliffene<br />
Oberflächen erhalten, wurde dazu in der Vergangenheit<br />
Terrazzo eingebaut. Terrazzo ist die Bezeichnung für einen<br />
Bodenbelag, der durch das Auftragen von zementgebundenen<br />
dekorativen Gesteinskörnungen im Verbund auf einen<br />
meist schwimmenden Zementestrich entsteht und im Anschluss<br />
an die Trocknung durch Schleifen und Polieren seine<br />
endgültige, glänzende Oberfläche erhält.<br />
Der Einbau von Terrazzo ist aufwendig, da das Material<br />
in erdfeuchter Konsistenz und ohne Feinkornanteil<br />
nicht pumpbar ist und mühsam eingewalzt werden muss.<br />
Ziel ist, dass in der fertig geschliffenen Oberfläche durch<br />
Korn an Korn die Gesteinskörnung optisch dominiert. Im<br />
Regelfall entstehen damit kleinfeldrige Flächen.<br />
Bei den Stachus Passagen in München wurden die beiden<br />
beschriebenen Arten von geschliffenen Böden kombiniert.<br />
Auf die Bestandsrohbauflächen wurden groß-<br />
flächige schwimmende Estriche oder Verbundestriche<br />
eingebaut, eingebracht als Transportbeton. Nach dem<br />
Aushärten des Estrichs wurde das Betonbodensystem Terraplan<br />
ebenfalls als Transportbeton im Verbund eingebaut.<br />
Terraplan ist ein aus Fein- und Grobkörnung mit<br />
höherem Leimanteil aus Weißzement hergestellter Feinbeton,<br />
der schwindkompensierende Zusätze enthält. Damit<br />
wird ein industrielles Herstellungsverfahren mit<br />
handwerklichen Techniken kombiniert. Die Oberflächen<br />
wurden nach 3-5 Tagen in mehreren Schleifgängen bis<br />
zum gewünschten Glanzgrad geschliffen und poliert. Tagesfelder<br />
sowie kleinere Einzelfelder wurden durch Doppelprofilschienen<br />
ausgebildet, Dehnfugen mit zusätzlichem<br />
Bewegungsspielraum. Nach mehreren Wochen<br />
entstanden Risse unterschiedlicher Geometrie und Abstand,<br />
zum Teil nur in der Oberflächenschicht, zum Teil<br />
aus dem Untergrund. Zur Ermittlung der Rissursachen<br />
wurden umfangreiche Bauwerksuntersuchungen durchgeführt<br />
sowie im Labor verschiedene stoffliche Variationen<br />
und Einbausituationen simuliert.<br />
Zur Instandsetzung der gerissenen Terrazzoflächen<br />
waren Instandsetzungskonzepte zu entwickeln und vor<br />
Ort zu erproben, die möglichst geringfügige optische Beeinträchtigungen<br />
hinterlassen und dennoch die Dauerhaftigkeit<br />
und Gebrauchstauglichkeit sicherstellen sollen.<br />
136 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
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PANEL 8 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. (FH)<br />
M.BP.(Univ.)<br />
Peter Hoft<br />
Hochtief Solutions<br />
Mörfelden-Walldorf<br />
Peter.Hoft@Hochtief.de<br />
Geb. 1968; Architekturstudium<br />
an der Fachhochschule<br />
Frankfurt<br />
am Main; Ingenieur,<br />
Bauführer und anschließend<br />
Bauleiter und Planungskoordinator<br />
bei<br />
der HOCHTIEF AG in den<br />
Niederlassungen Mainz<br />
und Frankfurt; von der<br />
IHK-Frankfurt am Main<br />
ö. b. u. v. Sachverständiger<br />
für Schäden an<br />
Gebäuden; Technischer<br />
Berater und Sachverständiger<br />
bei der<br />
HOCHTIEF Solutions<br />
AG, Consult Materials,<br />
Mörfelden-Walldorf<br />
Correctly selecting cast-stone products<br />
Preventing damage and coordinating interfaces<br />
Richtige Auswahl des Betonwerksteines<br />
Schadensvermeidung und Schnittstellenkoordination<br />
Introduction<br />
Prior to installing cast-stone floorings, many different<br />
parties involved in the planning and design stages will<br />
have had their say regarding the selection of the most<br />
appropriate cast-stone product. To ensure laying free<br />
from damage, the interfaces between the parties involved<br />
in planning and design and to the construction<br />
trades performing their work prior to installation of<br />
the flooring must be coordinated and agreed.<br />
Interfaces<br />
Many different parties involved in the construction<br />
project have an influence on the laying of cast-stone<br />
floorings. Initially, the ordering party determines the<br />
appearance and size of the product, as well as the associated<br />
construction costs, together with the architect.<br />
However, the influence of the user must not be underestimated<br />
when it comes to selecting the cast-stone<br />
product that best responds to future loads and impacts<br />
resulting from its use. Other parties involved include<br />
the structural engineer, who determines the service<br />
loads for the floorings, and the architect, who designs<br />
the floorings and their details. The building physicist<br />
defines requirements in terms of soundproofing, heat<br />
insulation, moisture protection and fire safety. The<br />
specifier must carry out the important task of preparing<br />
a document that ensures that the supplier fully understands<br />
the building specification. At the execution<br />
stage, the site manager is to coordinate schedules and<br />
deadlines whilst also supervising the individual trades.<br />
In addition, prior parts of the work such as shell construction,<br />
screed laying, the installation of complete<br />
floor systems, roof sealing, elevators and outdoor facilities<br />
have an influence on how work related to caststone<br />
floorings is executed. This situation results in a<br />
large number of interfaces that must be coordinated.<br />
Either a planning coordinator or the architect must<br />
take responsibility for this task. In practice, not all of<br />
these interfaces get the attention they deserve. For the<br />
contractor laying the cast-stone items, it is therefore<br />
important to identify the relevant interfaces in order<br />
to perform its work free from defects and to create a<br />
fully functional flooring.<br />
Preventing damage<br />
Any damage occurring arises from loads or actions<br />
not considered or errors committed during laying.<br />
For instance, errors may result from an inappropriate<br />
anti-slip design and surfaces susceptible to soiling. De-<br />
Einleitung<br />
Bevor der Betonwerkstein erst einmal eingebaut ist, haben<br />
viele unterschiedliche Planungsbeteiligte Einfluss auf die<br />
Auswahl des Betonwerksteines gehabt. Für eine schadensfreie<br />
Ausführung müssen die Schnittstellen zu den<br />
Planungsbeteiligten und zu den Vorgewerken koordiniert<br />
und abgestimmt werden.<br />
Schnittstellen<br />
Eine Vielzahl unterschiedlicher mit am Bau Beteiligter haben<br />
Einfluss auf die Betonwerksteinarbeiten. Zu Beginn<br />
nimmt der Besteller, zusammen mit dem Architekten, Einfluss<br />
auf die Optik, das Format und die Baukosten. Einen<br />
nicht zu unterschätzenden Einfluss hat der Nutzer, wenn<br />
es darum geht, den richtigen Betonwerkstein für die späteren<br />
nutzungsbedingten Beanspruchungen auszuwählen.<br />
Weitere Planungsbeteiligte sind der Tragwerksplaner,<br />
der die Nutzlasten für die Bodenaufbauten festlegt, und<br />
der Architekt, der die Bodenaufbauten und die Details<br />
plant. Anforderungen an den Schall-, Wärme-, Feuchte-<br />
und Brandschutz des Bauteils werden vom Bauphysiker<br />
aufgestellt. Dem Ausschreibenden kommt die wichtige<br />
Aufgabe zuteil, alles so in Worte zu fassen, dass der Anbieter<br />
das geforderte Bausoll unmissverständlich verstehen<br />
kann. In der Ausführungsphase kommt dem Bauleiter<br />
die wichtige Aufgabe der Terminkoordination und Überwachung<br />
der Gewerke zu. Daneben beeinflussen auch die<br />
Vorgewerke, wie z. B. der Rohbau, der Estrich, der Systemboden,<br />
die Dachabdichtung, die Aufzugsanlagen und die<br />
Außenanlagen die Ausführung der Betonwerksteinarbeiten.<br />
Die vielen Schnittstellen müssen koordiniert werden.<br />
Dies ist die Aufgabe eines Planungskoordinators oder des<br />
Architekten. In der Praxis werden häufig nicht alle<br />
Schnittstellen beachtet. Für den Betonwerksteinverleger<br />
ist es daher wichtig, die relevanten Schnittstellen zu erkennen,<br />
damit die Betonwerksteinarbeiten mangelfrei<br />
und funktionsfähig ausgeführt werden können.<br />
Schäden vermeiden<br />
Die Ursache von Schäden sind nicht berücksichtigte Beanspruchungen<br />
oder Ausführungsfehler. Fehler können<br />
durch eine ungeeignete Rutschhemmung und durch verschmutzungsanfällige<br />
Oberflächen entstehen. Verformungen<br />
des Unterbaus führen zu Rissen und Höhenversätzen<br />
zu angrenzenden Flächen. Hierdurch können<br />
Stolperstellen entstehen, die die Nutzung einschränken.<br />
Häufig werden die notwendigen Aufbauhöhen nicht richtig<br />
geplant. Daraus resultieren Schäden am Belag, wenn<br />
die Flächen durch hohe Lasten beansprucht werden. Im<br />
138 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
formation of the subfloor leads<br />
to cracks and offsets to adjacent<br />
areas, which may create<br />
tripping hazards that restrict<br />
the use of the floor. In many<br />
cases, required floor heights<br />
are incorrectly planned, which<br />
causes damage to the flooring<br />
if high loads act on these areas.<br />
In outdoor areas, most cases<br />
of damage are due to the impact<br />
of moisture and temperature<br />
fluctuations. Rainwater<br />
must drain quickly and via the<br />
shortest possible route in order<br />
to prevent damage. Floorings<br />
not firmly bonded to the loadbearing<br />
structure must provide<br />
enough space to accommodate<br />
temperature-induced changes<br />
in length at the movement<br />
joints. For this purpose, floors<br />
must be divided into sufficiently<br />
small segments. Defining<br />
these segments and determining<br />
the routing of joints is part<br />
of the design exercise.<br />
Summary<br />
Interfaces between the parties<br />
involved in the project must be<br />
paid attention to in order to select<br />
the most appropriate caststone<br />
product. Coordinating<br />
these interfaces is a responsibility<br />
to be taken by the designer.<br />
One of the prerequisites for the<br />
laying contractor to identify<br />
errors is that the contractor is<br />
aware of these interfaces.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 8<br />
Außenbereich entstehen die<br />
meisten Schäden durch die Beanspruchung<br />
von Feuchtigkeit und<br />
Temperatur. Niederschlagswasser<br />
muss schnell und auf dem kürzesten<br />
Weg entwässern, damit keine<br />
Schäden entstehen. Bei Belägen,<br />
die nicht im Verbund mit der<br />
Tragkonstruktion ausgeführt<br />
werden, müssen die temperaturbedingten<br />
Längenänderungen an<br />
den Bewegungsfugen aufgenommen<br />
werden. Hierfür sind die Flächen<br />
in ausreichend kleine Felder<br />
aufzuteilen. Die Einteilung der<br />
Felder und Festlegung der Fugen<br />
ist eine Planungsleistung.<br />
Zusammenfassung<br />
Für die richtige Auswahl des Betonwerksteines<br />
müssen die<br />
Schnittstellen beachtet werden.<br />
Die Schnittstellenkoordination<br />
ist eine Planungsaufgabe. Voraussetzung<br />
dafür, dass der Ausführende<br />
Fehler erkennen kann,<br />
ist unter anderem auch, dass er<br />
die Schnittstellen kennt.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 139<br />
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PANEL 9 → Proceedings<br />
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Dr.-Ing. Klaus-Reiner<br />
Goldammer<br />
Deutscher Beton- und<br />
Bautechnik-Verein E.V.,<br />
Berlin<br />
goldammer@<br />
betonverein.de<br />
Geb. 1952; 1976 Abschluss<br />
des Studiums<br />
Konstruktiver<br />
Ingenieurbau an der<br />
RWTH Aachen; 1980<br />
Promotion; 1980-1989<br />
Tragwerks- und Projektplaner<br />
Hoch- und<br />
Tiefbau in der Industrie;<br />
1990-2000 Bauleiter,<br />
Oberbauleiter sowie<br />
Technischer Leiter<br />
in mittelständischen<br />
Unternehmen; seit<br />
2000 Leiter der DBV-<br />
Bauberatung; Mitglied<br />
der Baukammer Berlin;<br />
von der Industrie- und<br />
Handelskammer zu<br />
Berlin öffentlich bestellter<br />
und vereidigter<br />
Sachverständiger für<br />
Schäden an Bauwerken<br />
und Bauteilen aus<br />
Beton, Stahlbeton und<br />
Sichtbeton<br />
Day 3: Thursday, 9 th February 2012<br />
Tag 3: Donnerstag, 9. Februar 2012<br />
Part A: Collaboration in the construction process:<br />
Design and construction<br />
Teil A: Zusammenwirken im Bauprozess:<br />
Planung und Ausführung<br />
Title Titel Page Seite<br />
The correct selection of exposure classes in accordance with Eurocode 2 – 142<br />
Implications for design and construction<br />
Die richtige Wahl der Expositionsklassen nach Eurocode 2 -Konsequenzen für<br />
Planung und Ausführung<br />
Dr.-Ing. Frank Fingerloos<br />
Durability of precast elements and foundations underneath permeable pavements – 144<br />
Principles and exemplary solutions<br />
Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen und Fundamenten unter durchlässigem Fahrbelag -<br />
Grundsätze und Lösungsbeispiele<br />
Dipl.-Ing. Andreas Meier; Dr.-Ing. Frank Fingerloos<br />
Interactions in the construction process: design and construction - 148<br />
Damage to an architectural concrete façade: design and/or construction defects?<br />
Zusammenwirken im Bauprozess: Planung und Ausführung -<br />
Schadensfall Sichtbetonfassade: Mängel der Planung und / oder der Ausführung?<br />
Prof. Dr.-Ing. Harald Sipple<br />
Legal evaluation - 150<br />
Damage to an architectural concrete façade: design and/or construction defects?<br />
Rechtliche Beurteileung -<br />
Schadensfall Sichtbetonfassade: Mängel der Planung und / oder der Ausführung?<br />
Prof. Dr. jur. Gerd Motzke<br />
140 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Part B DBV: Fair-faced concrete - concrete cosmetic -<br />
white roofs and floors<br />
Teil B DBV: Sichtbeton - Betonkosmetik -<br />
Weiße Dächer und Decken<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
Title Titel Page Seite<br />
Waterproof roofs and floors: Appropriate design 152<br />
Weiße Dächer und Decken: Richtige Planung<br />
Prof. Claus Flohrer<br />
Waterproof roofs and floors - Appropriate realization 155<br />
Weiße Dächer und Decken - Richtige Ausführung<br />
Dipl.-Ing. Hartmut Sass<br />
Visual deficits on architectural concrete surfaces – 157<br />
Causes, repair and possible prevention strategies<br />
Optische Defizite an Sichtbetonoberflächen -<br />
Entstehung, Instandsetzung und Ansatzpunkte<br />
zur Vermeidung<br />
Dipl.-Ing. Doris Strehlein<br />
Architectural concrete: interactions between 160<br />
formwork, release agent and concrete -<br />
Effects on porosity<br />
Sichtbeton: Wechselwirkung zwischen Schalung, Trennmittel<br />
und Beton - Auswirkung auf die Porigkeit<br />
Prof. Dr. rer. nat. Karsten Schubert<br />
Opportunities and limitations of 162<br />
“concrete cosmetics” - Architectural concrete<br />
Chancen und Grenzen der Betonkosmetik - Sichtbeton<br />
Dr.-Ing. Klaus-Reiner Goldammer<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 141
PANEL 9 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Frank<br />
Fingerloos<br />
Deutscher Beton- und<br />
Bautechnik-Verein E. V.,<br />
Berlin<br />
fingerloos@<br />
betonverein.de<br />
Geb. 1961; Bauingenieurstudium<br />
an der<br />
Hochschule für Bauwesen<br />
Cottbus; 1986-1989<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter im Bereich<br />
Konstruktiver Ingenieurbau;<br />
bis 1990-1999<br />
im Bereich Technik der<br />
HOCHTIEF Construction<br />
AG, Berlin; seit 2000<br />
Abteilungsleiter Bautechnik<br />
im Deutschen<br />
Beton- und Bautechnik-<br />
Verein E. V., seit 2005<br />
Sachverständiger beim<br />
Deutschen Institut für<br />
Bautechnik; seit 2008<br />
ö. b. u. v. Sachverständiger<br />
der IHK Berlin;<br />
seit 2008 Lehrauftrag<br />
für Massivbau an der<br />
TU Kaiserslautern; seit<br />
2009 Mitherausgeber<br />
des Betonkalenders<br />
The correct selection of exposure classes<br />
in accordance with Eurocode 2<br />
Implications for design and construction<br />
Die richtige Wahl der Expositionsklassen<br />
nach Eurocode 2<br />
Konsequenzen für Planung und Ausführung<br />
Introduction<br />
The new Eurocode 2 (EC2) introduces a series of stateof-the-art<br />
European design and construction standards<br />
for building construction and civil engineering to Germany<br />
that pertain to reinforced and prestressed concrete<br />
structures (e.g. DIN EN 1992-1-1 [1] and [2]). EC2 continues<br />
to use the descriptive verification concept based<br />
on the selection of exposure classes on the load side.<br />
This concept describes the exposure to various corrosive<br />
environments and includes the associated specification<br />
of the tightness and thickness of the concrete cover on<br />
the resistance side. These parameters, in turn, require<br />
certain specifications regarding the concrete mix design,<br />
such as the minimum cement content and maximum<br />
water/cement ratio.<br />
Environmental conditions<br />
At the European level, DIN EN 206-1 [3] serves as the<br />
basis for assigning exposure classes together with the<br />
national implementation provided by DIN 1045-2 [4].<br />
These concrete standards continue to be valid in their<br />
unchanged versions also in conjunction with EC2. Table<br />
4.1 included in DIN EN 1992-1-1 is an almost identical<br />
copy of the table of exposure classes depending<br />
on environmental conditions contained in the concrete<br />
standards [3] and/or [4].<br />
The classification of the structural component will<br />
primarily depend on the environmental conditions the<br />
component surface is exposed to. DIN EN 1992-1-1/<br />
NA replaces the „informative“ EN 1992-1-1 examples<br />
with the coordinated examples according to DIN 1045-<br />
2, particularly to avoid any new need for interpretation<br />
regarding the choice of exposure classes. In this<br />
respect, all current interpretations pertaining to the<br />
classification in accordance with DIN 1045 continue to<br />
be applicable.<br />
Minimum strength classes<br />
The specifications of the concrete mix design and the<br />
resulting minimum concrete strength classes are determined<br />
nationally in DIN 1045-2 [4] and have been<br />
implemented in DIN EN 1992-1-1/NA in Normative<br />
Annex E.<br />
Einleitung<br />
Mit dem neuen Eurocode 2 (EC2) wird eine Reihe moderner<br />
europäischer Bemessungs- und Konstruktionsnormen<br />
für den Hoch- und Ingenieurbau im Stahlbeton- und<br />
Spannbetonbau in Deutschland eingeführt (z. B. mit DIN<br />
EN 1992-1-1 [1] und [2]). Das deskriptive Nachweiskonzept<br />
mit der Wahl von Expositionsklassen auf der Beanspruchungsseite<br />
wird auch im EC2 beibehalten. Es beschreibt<br />
die Einwirkung von verschiedenen korrosiven<br />
Umgebungsbedingungen und liefert die dazugehörige<br />
Festlegung der Dichte und Dicke der Betondeckung auf<br />
der Widerstandsseite. Diese wiederum bedingen bestimmte<br />
Anforderungen an die Betonzusammensetzung,<br />
wie Mindestzementgehalt und maximalen Wasserzementwert.<br />
Umgebungsbedingungen<br />
Die europäische Basis der Zuordnung von Expositionsklassen<br />
erfolgt in DIN EN 206-1 [3] zusammen mit der<br />
nationalen Umsetzung in DIN 1045-2 [4]. Diese Betonnormen<br />
gelten auch im Zusammenhang mit dem EC2 unverändert<br />
fort. In DIN EN 1992-1-1 wurde mit Tabelle 4.1<br />
die Expositionsklassen-Tabelle abhängig von Umgebungsbedingungen<br />
aus den Betonnormen [3] bzw. [4]<br />
fast identisch übernommen.<br />
Entscheidend für die Bauteileinstufung sind vorrangig<br />
die Umgebungsbedingungen, denen eine Bauteiloberfläche<br />
ausgesetzt ist. In DIN EN 1992-1-1/NA werden die<br />
„informativen“ EN 1992-1-1-Beispiele durch die abgestimmten<br />
Beispiele nach DIN 1045-2 ersetzt, insbesondere<br />
um neuen Auslegungsbedarf zur Wahl der Expositionsklassen<br />
zu vermeiden. Insoweit gelten alle aktuellen Auslegungen<br />
zur Einstufung nach DIN 1045 auch weiterhin.<br />
Mindestfestigkeitsklassen<br />
Die Anforderungen an die Betonzusammensetzung und die<br />
sich daraus ergebenden Mindestbetonfestigkeitsklassen<br />
sind national in DIN 1045-2 [4] geregelt und wurden in DIN<br />
EN 1992-1-1/NA im normativen Anhang E umgesetzt.<br />
Expositionsklassen – Gebäudehülle<br />
Ein Prinzip bei der Sicherstellung der auf die Nutzungsdauer<br />
von mindestens 50 Jahren ausgelegten Dauerhaf-<br />
142 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Exposure classes – building envelope<br />
One of the principles for ensuring a durability of reinforced<br />
and prestressed concrete components that corresponds<br />
to their intended service life of at least 50 years<br />
is that the durability of such components should not<br />
depend on construction methods or designs that usually<br />
provide shorter service lives. If, however, specific<br />
measures are taken to permanently ensure the impermeability<br />
of a sealing layer to its environment, in the<br />
sense referred to above, the specifications relating to the<br />
concrete surface zone may be reduced accordingly.<br />
In the case of roof seals and facade linings, such as<br />
render or masonry, leaks that may, for instance, occur<br />
at flashings and reveals and go unnoticed for relatively<br />
long periods cannot be excluded on a consistent basis.<br />
For this reason, exposure class XC3 should alternatively<br />
be used for the design of exterior structural components<br />
located behind such seals or linings (with the exception<br />
of class XC1 to be used for elements concealed by a<br />
composite thermal insulation system with full surface<br />
coverage).<br />
Exposure classes – parking structures<br />
The application of exposure class XD3 to parking decks<br />
accessed by vehicles is linked to an „additional precaution“<br />
in the NA [2] that goes beyond the strict requirements<br />
for the concrete mix design and concrete<br />
cover. It is assumed that the structure can be used for<br />
at least 50 years if all specifications are adhered to, the<br />
listed characteristics related to class XD3 are ensured,<br />
and the „usual“ repair and maintenance is carried out.<br />
In DAfStb Vol. 600 [5], the principles of defining an<br />
„additional precaution“ have been copied from DAfStb<br />
Vol. 525 [6]. In this document, reference is made to the<br />
DBV Merkblatt (Code of Practice) on „Parking Structures<br />
and Underground Car Parks“ [7] with respect to<br />
additional design options, boundary conditions and<br />
execution details.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
tigkeit der Stahlbeton- und Spannbetonbauteile besteht<br />
darin, dass diese nicht von Bauarten abhängen soll, die<br />
planmäßig geringere Lebensdauern aufweisen. Wird jedoch<br />
durch besondere Maßnahmen die Dichtheit einer<br />
Sperrschicht zur Umgebung dauerhaft im zuvor angesprochenen<br />
Sinne gesichert, können die Anforderungen<br />
an die Betonrandzone entsprechend reduziert werden.<br />
Bei Dachdichtungen und Fassadenbekleidungen, wie<br />
Putzen oder Mauerwerk, können Undichtigkeiten, die u.<br />
U. auch an Verwahrungen und Laibungen auftreten und<br />
ggf. auch längere Zeit unbemerkt bleiben, in der Regel<br />
nicht sicher ausgeschlossen werden. Daher soll für die<br />
Ausführung dahinterliegender Außenbauteile eine ersatzweise<br />
Einstufung in die Expositionsklasse XC3 erfolgen<br />
(Ausnahme: XC1 hinter vollflächigem Wärmedämmverbundsystem).<br />
Expositionsklassen – Parkbauten<br />
Bei der Einstufung von befahrenen Parkdecks in die Expositionsklasse<br />
XD3 wird im NA [2] über die hohen Anforderungen<br />
an die Betonzusammensetzung und die Betondeckung<br />
hinaus wieder eine „zusätzliche Maßnahme“<br />
gefordert. Es wird davon ausgegangen, dass bei Einhaltung<br />
aller Anforderungen und Sicherstellung der hierfür<br />
genannten Eigenschaften für XD3 das Bauwerk mindestens<br />
über 50 Jahre nutzbar ist, sofern eine „übliche“ Wartung<br />
und Instandhaltung stattfindet. Die Grundsätze bei<br />
der Festlegung der „zusätzlichen Maßnahme“ werden im<br />
DAfStb-Heft 600 [5] aus dem DAfStb-Heft 525 [6] übernommen.<br />
Dort wird in Bezug auf weitere Ausführungsvarianten,<br />
Randbedingungen und Ausführungsdetails auf<br />
das DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ [7]<br />
verwiesen.<br />
[1] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1:2011-01: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken<br />
– Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau [Design of concrete structures - Part 1-1:<br />
General rules and rules for buildings]<br />
[2] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01: Nationaler Anhang – National festgelegte Parameter – Teil 1-1: Allgemeine<br />
Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau [National Annex - Nationally determined parameters – Part 1-1:<br />
General rules and rules for buildings]<br />
[3] DIN EN 206-1:2001-07: Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität [Concrete - Part 1:<br />
Specification, performance, production and conformity] and DIN EN 206-1/A1:2004-10: A1-Änderung [Amendment<br />
A1] and DIN EN 206-1/A2:2005-09: A2-Änderung [Amendment A2]<br />
[4] DIN 1045-2:2008-08: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 2: Beton - Festlegung, Eigenschaf-<br />
ten, Herstellung und Konformität [Concrete, reinforced and prestressed concrete structures - Part 2: Concrete<br />
- Specification, properties, production and conformity]<br />
[5] DAfStb-Heft 600: Erläuterungen zu Eurocode 2. Berlin: Beuth Verlag (in preparation)<br />
[6] DAfStb-Heft 525: Erläuterungen zu DIN 1045-1. Berlin: Beuth-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 2010<br />
[7] DBV-Merkblatt:2010-09: Parkhäuser und Tiefgaragen (2. überarbeitete Auflage)<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 143
PANEL 9 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Andreas Meier<br />
Beton- und Bautechnik-<br />
Verein E. V., München<br />
a.meier@<br />
betonverein.de<br />
Geb. 1969; 1990-1995<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
Technischen Universität<br />
München; 1995-2004<br />
Ingenieurbüro Thoerig,<br />
München; 2005-2006<br />
Ingenieurbüro Geissler,<br />
Pullach, jeweils<br />
Tätigkeit als leitender<br />
Angestellter bzw.<br />
Projektleiter in der bauaufsichtlichen<br />
Prüfung<br />
bzw. Planung sowie<br />
Gutachtenerstellung im<br />
statisch-konstruktiven<br />
Bereich; seit 2005<br />
ö. b. u. v. Sachverständiger<br />
für Beton- und<br />
Stahlbetonbau von<br />
der IHK München und<br />
Oberbayern; seit 2006<br />
Bauberater Gebiet<br />
Süd beim Deutschen<br />
Beton- und Bautechnik-<br />
Verein E.V., München;<br />
seit 2007 Inhaber der<br />
Erweiterten betontechnologischen<br />
Ausbildung<br />
(E-Schein)<br />
Durability of precast elements and foundations<br />
underneath permeable pavements<br />
Principles and exemplary solutions<br />
Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen und<br />
Fundamenten unter durchlässigem Fahrbelag<br />
Grundsätze und Lösungsbeispiele<br />
Parking areas in multi-story and underground car parks<br />
may be built directly on the subsoil using non-loadbearing<br />
pavements provided separate strip footings or<br />
pad foundations can be constructed to support the structure,<br />
and if no pressing groundwater is present. This<br />
design is becoming increasingly common because the<br />
demanding requirements resulting from exposure class<br />
XD3 that includes an „additional precaution“ according<br />
to footnote b) in Table 3 in [1] or Table 4.1 in [2] and<br />
[3] need no longer be adhered to for the parking area<br />
accessed by vehicles. Amongst other designs, such nonload-bearing<br />
parking pavements include block pavements<br />
but also non-reinforced or merely structurally<br />
reinforced concrete pavements.<br />
However, water containing chloride as a result of<br />
de-icing salt contamination from vehicle traffic may<br />
penetrate into non-load-bearing parking pavements<br />
because of open joints or separating cracks. For this<br />
reason, chlorides may accumulate in the subsoil, which<br />
potentially create, together with the subsoil moisture,<br />
an environment promoting corrosion that may affect<br />
the reinforcing steel in walls and foundations.<br />
The focus should thus be on the foundations and<br />
reinforced concrete elements (walls, columns) located<br />
underneath the parking areas permeable to chloridecontaining<br />
water. These elements need to be appropriately<br />
protected in order to ensure their durability as<br />
load-bearing components.<br />
Reference [4] describes calculation examples to estimate<br />
possible infiltration times. The resulting times<br />
of up to six minutes clearly show that block pavements<br />
also provide sufficient time for the water to spread<br />
across the entire surface and thus to show an unintended<br />
flow towards vertical elements if no gradient<br />
has been included to prevent this from happening. This<br />
effect can be enhanced further, even against the sloping<br />
direction, by capillary forces acting in the pavement<br />
joints (Fig. 1). In the case at hand, a suitable<br />
arrangement of curbstones would reliably prevent<br />
chloride-contaminated water from running off into the<br />
subsoil directly adjacent to the vertical element, and<br />
Die Ausbildung von Parkflächen in Parkhäusern und<br />
Tiefgaragen direkt auf dem Baugrund kann auch mit<br />
nichttragenden Parkböden erfolgen, wenn die Gründung<br />
des Bauwerks auf unabhängigen Streifen- bzw. Einzelfundamenten<br />
möglich ist und kein drückendes Grundwasser<br />
ansteht. Diese Ausführungsart erfreut sich zunehmender<br />
Verbreitung, da die hohen Anforderungen aus<br />
der Expositionsklasse XD3 mit „zusätzlicher Maßnahme“<br />
nach Fußnote b) in Tabelle 3 von [1] bzw. Tabelle 4.1 von<br />
[2] bzw. [3] dann für die befahrene Parkfläche nicht erforderlich<br />
sind. Zu diesen nichttragenden Parkböden gehören<br />
z. B. Pflasterbeläge oder unbewehrte bzw. nur konstruktiv<br />
bewehrte Betonböden.<br />
Nichttragende Parkböden sind aber für chloridhaltige<br />
Wässer mit Tausalzbelastung aus dem PKW-Verkehr mehr<br />
oder weniger durchlässig, da sie offene Fugen und ggf.<br />
Trennrisse aufweisen. Deshalb können sich im darunterliegenden<br />
Baugrund Chloride ansammeln, die zusammen<br />
mit der Bodenfeuchtigkeit eine korrosionsfördernde Umgebung<br />
für die Bewehrung in den aufgehenden Bauteilen<br />
und den Fundamenten nach sich ziehen können.<br />
In den Fokus rücken daher die unterhalb dieser für<br />
chloridhaltige Wässer durchlässigen Parkflächen liegenden<br />
Fundamente und Stahlbetonbauteile (Wände, Stützen),<br />
deren Dauerhaftigkeit als tragende Bauteile sicherzustellen<br />
ist.<br />
Beispielrechnungen zur Abschätzung möglicher Versickerungszeiträume<br />
sind in [4] beschrieben. Anhand der<br />
sich ergebenden Zeiträume bis zu sechs Minuten wird<br />
deutlich, dass das Wasser aber auch bei Pflasterböden Zeit<br />
hat, um sich auf der Fläche zu verteilen und somit auch<br />
– sofern kein entsprechendes Gefälle vorhanden ist – unplanmäßig<br />
zu aufgehenden Bauteilen zu fließen. Dieser<br />
Effekt kann noch durch Kapillarkräfte in den Pflasterfugen<br />
sogar entgegen einer Gefällerichtung unterstützt werden<br />
(Abb. 1). Durch z. B. die Anordnung von Randsteinen<br />
könnte hier sicher verhindert werden, dass chloridhaltiges<br />
Wasser direkt am aufgehenden Bauteil nach unten abläuft<br />
und sich somit direkt in der Nähe der besonders anfälligen<br />
horizontalen Arbeitsfuge am Übergang zwischen Gründung<br />
und aufgehenden Bauteilen ansammelt.<br />
144 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Förderpreis Beton 2012<br />
Einladung zur Teilnahme am Wettbewerb<br />
Ausschreibung<br />
Einsendeschluss: 31. Mai 2012.<br />
www.cemex.de<br />
Die CEMEX Deutschland AG, Düsseldorf, gibt hiermit die Ausschreibung<br />
des „Förderpreises Beton” für das Jahr 2012 bekannt. Die Stiftung des<br />
<strong>Preis</strong>es erfolgt mit dem Ziel, die Entwicklung der Herstellung, Verarbeitung<br />
und Anwendung von Beton und Betonfertigteilen voranzutreiben. Ansätze<br />
zur Übertragung der Erkenntnisse in die Praxis sind erwünscht.<br />
Der <strong>Preis</strong> ist mit 20.000 Euro dotiert; er kann bei Vorliegen gleichwertiger<br />
Arbeiten geteilt werden. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2012.<br />
Die Arbeit muss im Original in Deutschland entstanden sein, in deutscher<br />
oder englischer Sprache vorliegen und der Fachöffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht werden. Sie darf nicht älter als zwei Jahre sein. Arbeiten von<br />
Professoren von Technischen Hochschulen, Universitäten und Fachhoch-<br />
schulen oder Arbeiten, bei denen diese als Mitautoren genannt werden,<br />
sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />
Die Entscheidung über die Vergabe des <strong>Preis</strong>es trifft ein unabhängiges<br />
<strong>Preis</strong>gericht:<br />
Prof. Dr. Rolf Breitenbücher, Ruhr-Universität Bochum<br />
Prof. Dr. Harald Budelmann, Technische Universität Braunschweig<br />
Prof. Dr. Michael Ludwig, Bauhaus Universität Weimar<br />
Prof. Dr. Harald S. Müller, Universität Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Peter Schießl, Technische Universität München<br />
Praktiker und Wissenschaftler in Bauunternehmen, in der Baustoffpro-<br />
duktion, in Forschungseinrichtungen, in Universitäten sowie in Material-<br />
prüfanstalten laden wir hiermit zur Teilnahme ein.<br />
Bitte senden Sie Ihre Arbeit in sechsfacher Ausfertigung an:<br />
CEMEX Deutschland AG<br />
Peter Lyhs<br />
Theodorstraße 178<br />
40472 Düsseldorf
PANEL 9 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Frank Fingerloos<br />
Deutscher Beton- und<br />
Bautechnik-Verein<br />
E. V., Berlin<br />
fingerloos@<br />
betonverein.de<br />
Geb. 1961; Bauingenieurstudium<br />
an der<br />
Hochschule für Bauwesen<br />
Cottbus; 1986-1989<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter im Bereich<br />
Konstruktiver Ingenieurbau;<br />
bis 1990-1999<br />
im Bereich Technik der<br />
HOCHTIEF Construction<br />
AG, Berlin; seit 2000<br />
Abteilungsleiter Bautechnik<br />
im Deutschen<br />
Beton- und Bautechnik-<br />
Verein E. V., seit 2005<br />
Sachverständiger beim<br />
Deutschen Institut für<br />
Bautechnik; seit 2008<br />
ö. b. u. v. Sachverständiger<br />
der IHK Berlin;<br />
seit 2008 Lehrauftrag<br />
für Massivbau an der<br />
TU Kaiserslautern; seit<br />
2009 Mitherausgeber<br />
des Betonkalenders<br />
thus accumulating next to the vulnerable horizontal<br />
construction joint at the transition between the foundation<br />
and vertical structural components.<br />
Principles of ensuring durability<br />
The following guidance is a summarized version of the<br />
guidance contained in [4]. It should outline possible design<br />
concepts for vertical elements and foundations situated<br />
adjacent to or underneath permeable parking areas.<br />
Designers will arrive at appropriate solutions whenever<br />
they use the relevant basic principles as a guideline,<br />
which include for structural components under chloride<br />
attack (stated after [5] and [6]):<br />
1. The penetration of chloride-containing moisture into<br />
cracks or joints down to the reinforcement must be<br />
permanently prevented whilst retaining a sufficiently<br />
tight and thick concrete cover.<br />
2. Exposure class XD1 (moderate chloride-containing<br />
moisture) must usually be assigned to reinforced<br />
concrete element surfaces located underneath the<br />
level accessed by vehicles if the direct penetration<br />
of water containing de-icing salt to these surfaces is<br />
not effectively prevented.<br />
The DBV Code of Practice on „Parking Structures and<br />
Underground Car Parks“ [7] requires the coating or waterproofing<br />
of columns and wall junctions, in particular<br />
construction joints, in order to protect such vertical elements<br />
located immediately adjacent, and monolithically<br />
connected, to load-bearing traffic or parking areas. Reference<br />
[7] does not explicitly deal with the case of structural<br />
components located underneath water-permeable<br />
Chloride accumulation adjacent to a column<br />
Chloridanreicherung an einer Stütze<br />
Grundsätze zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit<br />
Die folgenden, v. a. aber in [4] umfassender gegebenen<br />
Hinweise sollen mögliche Konzepte für die aufgehenden<br />
Bauteile und Fundamente im Bereich von durchlässigen<br />
Parkflächen beispielhaft aufzeigen. Der Planer kommt<br />
immer dann zu zweckmäßigen Lösungen, wenn er sich<br />
die maßgebenden Prinzipien und Grundsätze als Richtschnur<br />
wählt. Diese sind bei chloridbeanspruchten Bauteilen<br />
(sinngemäß nach [5] sowie nach [6]):<br />
1. Unter Wahrung einer ausreichend dichten und dicken<br />
Betondeckung ist das Eindringen chloridhaltiger<br />
Feuchtigkeit in Risse oder Fugen bis an die Bewehrung<br />
dauerhaft zu verhindern.<br />
2. Wenn der direkte Zutritt tausalzbelasteten Wassers an<br />
unter der befahrenen Ebene liegenden Flächen von<br />
Stahlbetonbauteilen nicht wirksam verhindert wird,<br />
sind diese i. d. R. in XD1 einzustufen (mäßige Feuchte<br />
mit Chloriden).<br />
Im DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ [7] wird<br />
zum Schutz von unmittelbar monolithisch mit tragenden<br />
Fahr- bzw. Parkflächen verbundenen und angrenzenden,<br />
aufgehenden Bauteilen eine Beschichtung oder Abdichtung<br />
von Stützen und Wandanschlüssen, insbesondere<br />
der Arbeitsfugen, gefordert. Der Fall von Bauteilen unterhalb<br />
von wasserdurchlässigen Parkflächen wird in [7]<br />
nicht explizit behandelt. Das heißt, dass diese wie die vielen<br />
anderen Problemstellungen in der Praxis ingenieurmäßig<br />
unter Anwendung der Prinzipien von [1], [5] und<br />
[7] sinngemäß zu lösen sind.<br />
Unterschieden werden sollte dabei z. B. in überwiegend<br />
vertikale und horizontale Flächen. Bei mäßiger<br />
146 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1
parking areas. This means that related<br />
issues must be resolved in practice applying<br />
the principles described in [1],<br />
[5] and [7] accordingly, using generally<br />
accepted engineering practice.<br />
In this respect, a differentiation<br />
should be made between primarily<br />
vertical and horizontal surfaces. In the<br />
case of moderate moisture impact, it<br />
is usually sufficient to assign exposure<br />
class XD 1 to reinforced concrete<br />
elements located underground (see<br />
[6]). However, class XD2 (wet, rarely<br />
dry) should be assigned to the uncoated<br />
component surface if there is<br />
any risk of the presence of stagnant,<br />
chloride-containing water for a longer<br />
period. Reference [4] contains further<br />
possible design principles. Using<br />
built examples, the authors also try to<br />
demonstrate the wide range of existing<br />
engineering solutions to this problem.<br />
They illustrate possible ways of<br />
implementing the described principles<br />
and give recommendations. However,<br />
these solutions should not be interpreted<br />
as the only permissible standard<br />
solutions. Instead, they should be<br />
viewed as guidance in preparing tailored<br />
or modified design options.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
Feuchtebelastung ist in der Regel<br />
eine Einstufung unterirdischer Stahlbetonbauteile<br />
in XD1 ausreichend (s. [6]).<br />
Besteht jedoch die Gefahr länger aufstauenden<br />
chloridhaltigen Wassers,<br />
sollte die unbeschichtete Bauteilfläche<br />
in XD2 (nass, selten trocken) eingeordnet<br />
werden. Weiterführende Grundsätze<br />
von möglichen Konstruktionen sind in<br />
[4] enthalten. Dort wird anhand von<br />
Ausführungsbeispielen zudem versucht,<br />
die Bandbreite der ingenieur-<br />
mäßigen Lösungen für die beschriebene<br />
Problematik aufzuzeigen. Sie illustrieren<br />
mögliche Umsetzungen der genannten<br />
Grundsätze und stellen Empfehlungen<br />
dar. Sie sind aber nicht als<br />
alleinzulässige Regellösungen zu interpretieren,<br />
sondern sollen nur Hilfestellung<br />
bei der Erarbeitung angepasster<br />
und weiterer Ausführungsvarianten<br />
anbieten.<br />
[1] DIN 1045-1:2008-08: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton<br />
– Teil 1: Bemessung und Konstruktion.<br />
[2] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1:2011-01: Bemessung und Konstruktion von<br />
Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allgemeine Bemes-<br />
sungsregeln und Regeln für den Hochbau.<br />
[3] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01: Nationaler Anhang – National<br />
festgelegte Parameter –<br />
Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken –<br />
Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau.<br />
[4] „Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen und Fundamenten unter durchlässigem<br />
Fahrbelag“, Frank Fingerloos, Andreas Meier, Beton- und Stahlbetonbau,<br />
Heft 9/2011<br />
[5] DAfStb-Heft 525: Erläuterungen zu DIN 1045-1. Berlin: Beuth Verlag, 2.<br />
überarbeitete Auflage 2010.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
[6] Normenausschuss Bauwesen (NABau): Auslegungen DIN 1045-1. www.na-<br />
bau.din.de > Aktuelles > Auslegungen zu DIN-Normen.<br />
[7] Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E. V.: Merkblatt „Parkhäuser und<br />
Tiefgaragen“, 2. überarbeitete Ausgabe, September 2010.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 147<br />
Precast<br />
concrete element<br />
Production<br />
LAP laser projectors<br />
simplify work<br />
sequences when<br />
formwork elements<br />
and internal<br />
components<br />
are set in place<br />
manually in pallet<br />
circulation systems. They<br />
project “optical templates”<br />
onto a working surface, making it possible to<br />
position components rapidly and precisely<br />
whilst ensuring the dimensional accuracy of<br />
the precast elements.<br />
www.laP-laser.com
PANEL 9 → Proceedings<br />
Interactions in the construction process: design and construction<br />
Damage to an architectural concrete facade: design and/or construction defects?<br />
Zusammenwirken im Bauprozess: Planung und Ausführung<br />
Schadensfall Sichtbetonfassade: Mängel der Planung und / oder der Ausführung?<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Harald Sipple,<br />
Hochschule Regensburg<br />
ib-prof.sipple@<br />
t-online.de<br />
Geb. 1943; 1962-1968<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
Universität Stuttgart;<br />
1968-1969 Konstruktionsbüro<br />
Wayss &<br />
Freytag, München;<br />
1969-1974 wissenschaftl.<br />
Assistent am an der<br />
Universität Stuttgart;<br />
1973 Promotion und dort<br />
wissenschaftl. Mitarbeiter;<br />
1974-1977 Senior<br />
Lecturer und Leiter des<br />
Labors für Baustoffkunde<br />
und Massivbau<br />
an der Universität Dar<br />
es Salaam, Tansania;<br />
1977-1980 Bauleiter bei<br />
Ph. Holzmann; ab 1979<br />
Oberbauleiter; 1980-<br />
1985 Vertretung des<br />
DBV und Gebietsleitung<br />
für Bayern der Güteüberwachung<br />
Beton BII-<br />
Baustellen; 1986-1988<br />
Leiter der Bauberatung<br />
der E. Schwenk, Ulm;<br />
1988-2006 Professor an<br />
der FH Regensburg;<br />
ö. b. u. v. Sachver-<br />
ständiger<br />
Cast-in-place architectural concrete facades of residential<br />
buildings require internal thermal insulation.<br />
Such a structure should also be constructed „seamlessly“,<br />
which is not possible for site management reasons<br />
given that the longest building section extends<br />
over a length of about 65 m. Expansion joints can be<br />
avoided but construction joints are still necessary. The<br />
latter must either be sealed locally or designed as joints<br />
intended for cracking. Such joints will open, which<br />
means that the „intended crack“ itself forms the joint.<br />
In most cases, this method works because the concrete<br />
initially shortens as a result of the outflow of hydration<br />
heat and due to drying shrinkage.<br />
Course of events<br />
The architect submits a plan of the formwork layout<br />
indicating the construction joints. The detailed design<br />
drawings of the structural engineer to not include<br />
these joints. Upon request by the construction contractor,<br />
the structural engineer explains that the reinforcement<br />
should continue across the construction joints,<br />
and that a crack width limitation to w ≤ 0.2 mm was<br />
assumed, which should be sufficient. Even if no concrete<br />
tensile strength was assumed in the construction<br />
joint, a non-critical crack width of only w ≤ 0.4 mm<br />
should be expected.<br />
The construction joints are inserted as „butt joints“<br />
with continuous reinforcement at a maximum spacing<br />
of 9.5 m. No waterstop is installed above ground<br />
level. Fig. 1 shows the standard detail with internal<br />
foam glass insulation fully bonded to the cast-in-place<br />
concrete.<br />
What is the cause of the defect?<br />
The commissioned third-party expert measured construction<br />
joint gap widths from 0.5 to over 1.0 mm on<br />
the cast-in-place concrete walls at a concrete age of<br />
approx. 0.5 to 1 year (Fig. 2).<br />
At this point in time, only a minor portion of drying<br />
shrinkage has occurred. The outdoor temperature<br />
was measured at 18°C, which is considerably higher<br />
than the minimum temperature of the structural components<br />
to be anticipated for the winter season. This<br />
means that the gap widths will continue to increase<br />
significantly.<br />
The concrete shell of the building is subject to high<br />
thermal loads if internal insulation is used, which is<br />
why it must be designed for DT ≈ 50° C: in summer,<br />
solar radiation heats it up to approx. 40°C; in winter,<br />
Für Ortbeton-Fassaden in Sichtbeton ist eine innenliegende<br />
Wärmedämmung bei zu Wohnzwecken genutzten<br />
Gebäuden erforderlich. Ein solches Bauwerk sollte zudem<br />
„fugenlos“ hergestellt werden. Dies ist bei Abmessungen<br />
des längsten Gebäudeflügels von ca. 65 m Länge aus<br />
Gründen des Baubetriebs nicht möglich. Zwar können<br />
Dehnfugen vermieden werden, Arbeitsfugen dagegen<br />
nicht. Diese werden entweder örtlich abgestellt oder in<br />
Form von Sollrissfugen ausgeführt. Solche Fugen öffnen<br />
sich. Der „Soll-Riss“ ist quasi die Fuge – ein Konzept, das<br />
meist funktioniert, da die Anfangsverformungen des Betons<br />
aus abfließender Hydratationswärme und Trocknungsschwinden<br />
Verkürzungen sind.<br />
Vorgeschichte<br />
Der Architekt legt einen Schalungsmusterplan mit Angabe<br />
der Arbeitsfugen vor. In den Ausführungsplänen des<br />
Tragwerksplaners sind diese Fugen nicht enthalten. Auf<br />
Anfrage der Bauunternehmung erklärt der Tragwerksplaner,<br />
dass die Bewehrung über die Arbeitsfugen durchlaufen<br />
solle und eine Rissbreitenbeschränkung für Rissbreiten<br />
w ≤ 0,2 mm angesetzt sei. Dies sei hinreichend. Auch<br />
bei in der Arbeitsfuge entfallender Betonzugfestigkeit sei<br />
dort nur eine unschädliche Rissöffnung von w ≤ 0,4 mm<br />
zu erwarten.<br />
Die Arbeitsfugen werden mit größtem Abstand von<br />
9,5 m als „Stumpfstoß“ mit durchlaufender Bewehrung<br />
ausgeführt, oberhalb der Erdgleiche ohne Arbeitsfugenband.<br />
Das Regeldetail nach Abb. 1 zeigt Foamglas-Innendämmung,<br />
vollflächig am Ortbeton verklebt.<br />
Worin ist der Mangel begründet?<br />
Der zusätzlich bestellte Sachverständige stellt bei den ca.<br />
0,5 bis 1 Jahr alten Ortbetonwänden Fugenöffnungen der<br />
Arbeitsfugen von 0,5 mm bis über 1,0 mm fest (Abb. 2).<br />
Das Trocknungsschwinden ist bis dahin nur zum geringeren<br />
Teil abgegolten, die Außentemperatur beträgt<br />
+18°C, liegt also noch weit über der für den Winter zu<br />
erwartenden Mindesttemperatur der Bauteile. Die Öffnungsbreiten<br />
werden sich noch deutlich vergrößern.<br />
Bei Innendämmung wird die Betonschale thermisch<br />
hoch beansprucht. Sie ist auf ein DT ≈ 50° C auszulegen:<br />
Im Sommer Aufheizen bei Sonneneinstrahlung auf ca.<br />
+40° C, im Winter Abkühlung auf ca. -10° C. Schlagregen<br />
wird an der Arbeitsfuge windgetrieben den Querschnitt<br />
durchdringen, verstärkt durch kapillares Saugen des<br />
durchgehenden, nicht abgedichteten „Risses“. Das Kleberbett<br />
der Innendämmung kann nicht als „Abdichtung“ herangezogen<br />
werden. Beim Auftrag mit der Zahnkelle, da-<br />
148 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Wall cross-section in<br />
the standard area<br />
Wandquerschnitt im<br />
Regelbereich<br />
1<br />
it cools down to about -10°C. Wind-driven rain will<br />
penetrate the cross-section in the construction joint,<br />
exacerbated by capillary suction due to the continuous,<br />
unsealed „crack“. The adhesive bed of the internal<br />
insulation cannot be considered a „seal“. No continuous<br />
bed fully covering the surface is created when using<br />
a notched trowel to apply the adhesive, followed by<br />
the insertion of the insulating panels. Filling ratios of<br />
approx. 70 to 80% are achieved, which are definitely<br />
not equivalent to a continuous sealing layer with a<br />
defined minimum thickness. The thermal verification<br />
shows that frost may occur in the area of contact with<br />
the insulation at the lowest temperatures anticipated<br />
for the winter season. This means that penetrating water<br />
may freeze at this point and generate additional<br />
mechanical pressure loosening the internal insulation<br />
layer. There is a design defect: the facade is not impervious<br />
to wind-driven rain.<br />
Remedying the defect<br />
It was suggested to re-cut the vertical construction<br />
joints on the facade using a rail-guided diamond wheel,<br />
and to install a permanently elastic seal. Both the architect<br />
and the client rejected this option: the former<br />
because of the facade appearance, the latter because of<br />
the increased need for maintenance of such joints.<br />
The joints were grouted and sealed from outside.<br />
Prior to this work step, they were plugged with PCC<br />
mortar in a matching color. Boreholes were inserted,<br />
and polyurethane resin was injected at the lowest possible<br />
pressure using injection packers. Moreover, strips<br />
of adhesive tape were applied to minimize resin runoff,<br />
packer boreholes were closed with a matching<br />
material, and the plugs were carefully removed after<br />
injection. This expensive procedure requires the use of<br />
a team of particularly skilled workers on the site. The<br />
client is satisfied with both the technical solution and<br />
the appearance of the facade.<br />
nach Eindrücken und Einschieben der Dämmplatten,<br />
entsteht kein vollflächig geschlossenes Bett. Es werden<br />
Füllungsgrade von ca. 70 % bis 80 % erreicht, also definitiv<br />
keine durchgängige, abdichtende Schicht definierter<br />
Mindestdicke. Der thermische Nachweis belegt, dass bei<br />
maximaler winterlicher Abkühlung an der Grenzfläche<br />
zur Dämmung Frost möglich ist, das heißt, eindringendes<br />
Wasser kann hier gefrieren und zusätzliche mechanische<br />
Drücke aufbauen, die die Innendämmung lockern. Es<br />
liegt ein planerischer Mangel vor: Die Fassade ist nicht<br />
schlagregendicht.<br />
Beheben des Mangels<br />
Es wurde vorgeschlagen, die vertikalen Arbeitsfugen der<br />
Fassade mit schienengeführter Diamantscheibe nachzuschneiden<br />
und dauerelastisch zu verfugen. Der Architekt<br />
lehnt dies aus optischen Gründen, der Bauherr aus Gründen<br />
des erhöhten Wartungsbedarfs solcher Fugen ab.<br />
Die Fugen wurden von außen abdichtend verpresst.<br />
Sie wurden vorab mit farbabgestimmtem PCC-Mörtel verdämmt,<br />
angebohrt und über Injektionspacker mit möglichst<br />
niedrigem Druck mit PUR-Harz verpresst. Begleitmaßnahmen<br />
waren streifenförmiges Abkleben, um<br />
Harzläufer zu minimieren, farbabgestimmter Verschluss<br />
der Packerbohrungen und vorsichtiges, sorgfältiges Entfernen<br />
der Verdämmung nach dem Verpressen. Das kostenaufwendige<br />
Verfahren verlangt den Einsatz einer besonders<br />
kompetenten Mannschaft vor Ort. Der Bauherr ist<br />
mit dem technischen und optischen Ergebnis zufrieden.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
2<br />
Construction joint at<br />
a concrete age of approx.<br />
0.5 years with a<br />
gap width of approx.<br />
0.5 mm<br />
Arbeitsfuge im Betonalter<br />
von ca. 0,5<br />
Jahren, Öffnungsbreite<br />
ca. 0,5 mm<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 149
PANEL 9 → Proceedings<br />
Legal evaluation<br />
Damage to an architectural concrete facade: design and/or construction defects?<br />
Rechtliche Beurteilung<br />
Schadensfall Sichtbetonfassade: Mängel der Planung und / oder der Ausführung?<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr. jur.<br />
Gerd Motzke<br />
Mering<br />
gerd.motzke@<br />
t-online.de<br />
1961-1965 Studium<br />
der Rechtswissenschaften<br />
in München,<br />
Berlin und Würzburg;<br />
Richter, Staatsanwalt,<br />
Regierungsdirektor<br />
im Hochschuldienst,<br />
Staatsanwalt als<br />
Gruppenleiter, Richter<br />
am OLG; 1997-2006<br />
Vorsitzender Richter<br />
am OLG München,<br />
Bausenat in Augsburg;<br />
Rechtsanwalt; seit 1990<br />
Honorarprofessor<br />
Is the contractor liable for the costs of remedying<br />
the defects?<br />
The defect becomes apparent in the work of the construction<br />
contractor. The gap widths of the construction<br />
joints compromise the ordinary fitness for purpose<br />
of the work because penetrating water causes damage<br />
due to freezing in the winter season (section 633(1)<br />
sentence 2 item 2 BGB, section 13(1) VOB/B). The fact<br />
that the defect is caused by inappropriate verifications/<br />
plans does not exclude the defectiveness of the work<br />
arising from the obligation to perform pursuant to the<br />
rules and regulations governing contracts for work.<br />
Accountability is key<br />
Whether the contractor has to bear the costs of remedying<br />
the defects depends on whether it is to be held<br />
accountable for the defects. Such accountability is excluded<br />
pursuant to section 13(3) VOB/B (Vergabe- und<br />
Vertragsordnung für Bauleistungen; German Construction<br />
Contract Procedures, Part B) if the defect is due<br />
to specifications arising from verifications and design<br />
documents, and if the contractor has complied with its<br />
duty to inspect and inform or if such duty is not applicable<br />
because of the related expert knowledge that<br />
can reasonably be expected of the contractor. In such a<br />
case, the liability under warranty pursuant to the law<br />
governing contracts for work no longer corresponds to<br />
the statutory allocation of risks as provided for in section<br />
645 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch; German Civil<br />
Code). This applies not only to cases in which the contractor<br />
complied with its duty to inspect/inform but<br />
also if the contractor was not capable of performing<br />
such an inspection due to lack of reasonably expected<br />
expert knowledge required for this purpose where the<br />
cause of the defect was attributable to the client.<br />
The contractor is not liable because it cannot be expected<br />
to verify the structural analysis/detailed calculations<br />
carried out by the structural engineer in respect<br />
of the reinforcement. If the contractor did so, he had to<br />
be a structural engineer himself. A contractor cannot<br />
reasonably be expected to have the same knowledge as<br />
a structural engineer.<br />
Accountability of the structural engineer<br />
for defects<br />
The work of the structural engineer is defective because<br />
his verifications and analyses would inevitably<br />
have caused the formation of cracks in the construction<br />
joints according to the factual situation. The tolerated<br />
crack widths of up to 0.2 mm assumed in the design<br />
Haftet der Unternehmer für die Mängelbeseitigungskosten?<br />
Der Mangel zeigt sich am Werk des Bauunternehmers. Die<br />
Fugenöffnungen der Arbeitsfugen beeinträchtigen die gewöhnliche<br />
Verwendungseignung des Werks. Denn eindringendes<br />
Wasser wirkt sich im Winter durch Gefrieren<br />
schädigend aus (§ 633 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 BGB, § 13 Abs.<br />
1 VOB/B). Dass die Ursache in unzulänglichen Berechnungen/Planungen<br />
liegt, schließt wegen der Erfolgsverpflichtung<br />
nach Werkvertragsregeln die Mangelhaftigkeit<br />
der Werkleistung nicht aus.<br />
Verantwortlichkeit entscheidet<br />
Ob der Unternehmer die Kosten der Mängelbeseitigung<br />
trägt, entscheidet sich danach, ob er für den Mangel auch<br />
verantwortlich ist. Die Verantwortlichkeit ist nach § 13<br />
Abs. 3 VOB/B zu verneinen, wenn der Mangel u. a. auf<br />
Berechnungs- oder Planungsvorgaben zurückgeht und<br />
der Unternehmer seiner Prüfungs- und Hinweispflicht<br />
nachgekommen ist oder ihn eine solche Verpflichtung angesichts<br />
diesbezüglich vom Unternehmer zumutbar zu<br />
erwartender Fachkenntnisse von vornherein nicht trifft.<br />
Dann entspricht die garantiemäßige Einstandspflicht des<br />
Werkvertragsrechts nicht mehr der gesetzlichen Risikozuordnung,<br />
wie sie in § 645 BGB zum Ausdruck kommt. Das<br />
gilt nicht nur bei Erfüllung der Prüfungs-/Hinweispflichten,<br />
sondern auch, wenn der Unternehmer mangels<br />
zumutbarer, für die Wahrnehmung der Prüfungspflichten<br />
aber erforderlicher Fachkenntnisse eine solche Prüfung<br />
nicht wahrnehmen konnte, die Ursache des Mangels aber<br />
in der Sphäre des Auftraggebers liegt.<br />
Der Unternehmer ist nicht verantwortlich, weil nicht<br />
erwartet werden kann, dass er die Statik/Detailberechnungen<br />
des Tragwerksplaners hinsichtlich der Bewehrung<br />
nachprüft. Dann müsste er selbst Statiker sein. Einem Unternehmer<br />
können nicht einem Tragwerksplaner zumutbare<br />
Kenntnisse abgefordert werden.<br />
Mangelverantwortung des Tragwerkplaners<br />
Das Werk des Tragwerkplaners ist mangelhaft, weil sein Rechenwerk<br />
nach Faktenlage notwendig zu den Rissbildungen<br />
in Arbeitsfugen führen musste. Die planerisch zugrunde gelegten<br />
und gleichsam in Kauf genommenen Rissbreiten bis<br />
zu 0,2 mm wurden mit nachteiligen Folgen für das Bauwerk<br />
überschritten. Die gewöhnlich vorausgesetzte Verwendungseignung<br />
wird verfehlt (§ 633 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 BGB).<br />
Haftungslage des Tragwerksplaners<br />
Nach allgemeinen werkvertraglichen Grundsätzen ist ein<br />
gewährleistungspflichtiger Auftragnehmer im Mangelfall<br />
150 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
documents were exceeded with a deleterious<br />
effect on the structure. As a result, its<br />
ordinary fitness for purpose is not ensured<br />
(section 633(1) sentence 2 item 2 BGB).<br />
Liability situation of the structural engineer<br />
According to the general principles governing<br />
contracts for work, a contractor under<br />
warranty obligation is bound to subsequent<br />
performance pursuant to section 635 BGB<br />
in the case of a defect. However, the principles<br />
of the so-called Verkörperungstheorie<br />
(„embodiment theory“) applicable to the<br />
structural engineer exclude subsequent performance<br />
by the structural engineer: any<br />
subsequent recalculation is pointless if, for<br />
instance, a defective plan/defective calculation<br />
is embodied in the physical structure<br />
of the building. Such recalculation would<br />
not remedy the structural defect, which is<br />
why subsequent contractual performance is<br />
impossible (section 275 BGB) and gives rise<br />
to damages if the designer has acted culpably<br />
(i.e. at least negligently) pursuant to<br />
sections 280(1) and 276 BGB. Liability of<br />
the structural engineer is assumed.<br />
Damages pursuant to sections § 634<br />
Item 4, 281, 249 BGB<br />
Monetary damages are due because of<br />
the impossibility of subsequent contractual<br />
performance referred to above (section<br />
249 BGB). The amount of damages to be<br />
paid depends on the expenses incurred by<br />
remedying the defect. In this respect, the<br />
client uses its discretion together with the<br />
architect. Pursuant to section 637 BGB,<br />
the amount is determined by the required<br />
expenses, which also results from section<br />
249(2) BGB. Thus the client uses its discretion<br />
regarding the method or technique to<br />
be used for remedying the defect. Design<br />
aspects are also of importance in this regard<br />
because any remedy of the defect must<br />
consider both technical and design aspects,<br />
which particularly applies to architectural<br />
concrete surfaces. Any remedial work required<br />
is specified in such a way that those<br />
expenses must be reimbursed that a knowledgeable<br />
person applying economic criteria<br />
would consider necessary and appropriate<br />
from the perspective of the party suffering<br />
the damage.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 151<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
zur Nacherfüllung gemäß § 635 BGB verpflichtet. Nach den für Planer generell<br />
geltenden Grundsätzen der so genannten Verkörperungstheorie scheidet eine<br />
Nacherfüllung durch den Tragwerksplaner aus. Hat sich nämlich ein fehlerhafter<br />
Plan/eine fehlerhafte Berechnung im Bauwerk verkörpert, ist die Nachbesserung<br />
der Berechnung sinnlos. Hierdurch wird der Bauwerksmangel nicht beseitigt. Die<br />
Nacherfüllung ist unmöglich (§ 275 BGB) und begründet eine Schadensersatzverpflichtung,<br />
wenn der Planer schuldhaft, also mindestens fahrlässig gehandelt hat<br />
(§§ 280 Abs. 1, 276 BGB). Das Verschulden wird vermutet.<br />
Schadensersatz nach §§ 634 Nr. 4, 281, 249 BGB<br />
Schadensersatz ist wegen dieser Unmöglichkeit der Nacherfüllung in Geld zu leisten<br />
(§ 249 BGB). Dessen Höhe bestimmt sich nach den für die Mängelbeseitigung<br />
erforderlichen Aufwendungen. Diesbezüglich entscheidet der Auftraggeber im Zusammenwirken<br />
mit dem Architekten. Entsprechend § 637 BGB bestimmt sich der<br />
Betrag nach den erforderlichen Aufwendungen, was so auch aus § 249 Abs. 2 BGB<br />
folgt. Damit disponiert der Auftraggeber über die Art und Weise der Mängelbeseitigung.<br />
Dabei spielen auch gestalterische Gesichtspunkte eine Rolle. Denn die<br />
Mängelbeseitigung hat sowohl die technischen als auch die gestalterischen Aspekte<br />
zu bedenken, was gerade bei einer Sichtbetonfläche gilt. Was in diesem<br />
Sinne erforderlich ist, wird so konkretisiert, dass die Aufwendungen zu ersetzen<br />
sind, die ein verständiger, wirtschaftlich denkender Mensch in der Lage des Geschädigten<br />
für zweckmäßig und notwendig halten durfte.<br />
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PANEL 9 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Claus Flohrer<br />
Hochtief Consult<br />
Materials, Mörfelden-<br />
Walldorf<br />
claus.flohrer@<br />
hochtief.de<br />
Geb. 1950; Studium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der TU Karlsruhe;<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
Massivbau und Baustofftechnologie<br />
der<br />
TU Karlsruhe; seit 1984<br />
Bauleitung Fa. Hochtief<br />
Construction AG; zur<br />
Zeit Leiter bei Hochtief<br />
Consult Materials; seit<br />
1996 ö. b. u. v. SachverständigerBetontechnologie,Instandsetzung<br />
und zerst.freie<br />
Prüfverfahren; seit 1996<br />
Lehrbeauftragter an<br />
der FH Kaiserslautern;<br />
seit 2008 Obmann<br />
„Hauptausschuss<br />
Bauausführung“ beim<br />
DBV; seit 2008 Obmann<br />
SIVV-Ausbildungsbeirat<br />
beim DBV<br />
Waterproof roofs and floors<br />
Appropriate design<br />
Weiße Dächer und Decken<br />
Richtige Planung<br />
In general, the rules specified in the DAfStb Code of<br />
Practice for Waterproof Concrete Structures also apply<br />
to waterproof roofs but this code of practice does not<br />
include detailed provisions regarding roofs and floors.<br />
Waterproof roofs have been built for about 50 years<br />
both for earth-covered floors and insulated roof floors.<br />
The approach to design and structural detailing described<br />
in the Code of Practice for Waterproof Concrete<br />
Structures including determining an exposure class,<br />
assigning a use class and defining the design principles<br />
depending on the specific structural component must<br />
also be applied to waterproof roofs and floors. More<br />
detailed guidance is contained in DAfStb Volume 555.<br />
Reference [1] provides design guidance and an<br />
evaluation of waterproof floors with regard to generally<br />
accepted engineering practice; the DBV is currently<br />
preparing a related status report. Roof floors of buildings<br />
are generally more suitable than floors covering<br />
underground car parks due to their low-restraint support<br />
and the relatively stable temperatures in service.<br />
The following actions must generally be considered<br />
for waterproof roofs/floors in the planning and structural<br />
design exercise when determining design principles,<br />
component thicknesses, measures related to concrete<br />
technology, exposure classes and the positioning<br />
and detailing of joints:<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
moisture from exposure to weathering<br />
loads resulting from roof structures, service loads<br />
and stagnant water<br />
chloride attack on pavements and driveways and<br />
acid attack resulting from soil subbase conditions<br />
deformation due to temperature impact and shortening<br />
of structural components.<br />
Like all other waterproof elements, waterproof roofs<br />
and floors may generally be designed according to<br />
three different principles:<br />
»<br />
»<br />
»<br />
Design principle a: Prevention of separating cracks<br />
Design principle b: Limitation of crack widths<br />
Design principle c: Definition of separating crack<br />
widths combined with sealing/waterproofing.<br />
Design principle b, which was frequently used in the<br />
past, is unsuitable for waterproof floors due to the unacceptable<br />
self-healing assumption. Only the other two<br />
design principles are thus considered appropriate, i.e.<br />
„preventing cracks“ (design principle a) and „tolerating<br />
isolated cracks and sealing them permanently“ (design<br />
principle c). For waterproof floors, exposure class<br />
1 as specified in the Code of Practice for Waterproof<br />
Concrete Structures should always be assumed because<br />
Die DAfStb-WU-Richtlinie enthält grundsätzlich auch Regelungen<br />
für WU-Dächer, Detailregelungen speziell für<br />
Dächer und Decken sind jedoch nicht enthalten. WU-<br />
Dächer werden seit ca. 50 Jahren sowohl für erdüberschüttete<br />
Decken wie auch für gedämmte Dachdecken<br />
ausgeführt. Die in der WU-Richtlinie beschriebene Vorgehensweise<br />
bei der Bemessung und konstruktiven Durchbildung<br />
durch Festlegung der Beanspruchungsklasse,<br />
Einstufung in eine Nutzungsklasse und die bauteilbezogene<br />
Festlegung von Entwurfsgrundsätzen ist bei Weißen<br />
Dächern und Decken gleichermaßen erforderlich. Weitergehende<br />
Hinweise sind im DAfStb-Heft 555 enthalten.<br />
Planungshinweise und eine Bewertung von Weißen<br />
Decken bzgl. Allgemein anerkannte Regeln der Technik<br />
enthält [1], der DBV erarbeitet derzeit einen Sachstandsbericht.<br />
Dachdecken von aufgehenden Gebäuden eigenen<br />
sich wegen der zwangarmen Lagerung und der temperaturstabilen<br />
Nutzungsbedingungen grundsätzlich besser<br />
als Decken über Tiefgaragen.<br />
Folgende Einwirkungen sind bei WU-Dächern/Decken<br />
i. A. planerisch bzw. konstruktiv bei der Festlegung von<br />
Entwurfsgrundsätzen, Bauteildicken, betontechnologischen<br />
Maßnahmen, Expositionsklassen und der Anordnung<br />
und Ausbildung von Fugen zu berücksichtigen:<br />
Feuchtigkeit aus der freien Bewitterung<br />
Lasteinwirkungen aus Dachaufbauten, Nutzlasten sowie<br />
aufstauendes Wasser<br />
Chloridangriff unter Fuß- und Fahrwegen und Säureangriff<br />
aus dem Bodenaufbau<br />
Verformungen aus Temperatur und Verkürzung der<br />
Bauteile<br />
Der Entwurf Weißer Dächer und Decken kann, wie bei allen<br />
anderen wasserundurchlässigen Bauteilen, grundsätzlich<br />
nach drei unterschiedlichen Grundsätzen erfolgen.<br />
Entwurfsgrundsatz a: Vermeidung von Trennrissen<br />
Entwurfsgrundsatz b: Begrenzung der Rissbreite<br />
Entwurfsgrundsatz c: Festlegung von Trennrissbreiten<br />
in Kombination mit Dichtmaßnahmen.<br />
Der in der Vergangenheit häufig verwendete Entwurfsgrundsatz<br />
b ist wegen der nicht akzeptablen Selbstheilung<br />
für Weiße Decken ungeeignet. Als geeignete Entwurfsgrundsätze<br />
sind somit nur „Risse vermeiden“ (Entwurfsgrundsatz<br />
a) und „Einzelne Risse zulassen und dauerhaft<br />
abdichten“ (Entwurfsgrundsatz c) einzustufen. Als Beanspruchungsklasse<br />
ist bei Weißen Decken stets die Beanspruchungsklasse<br />
1 nach WU-Richtlinie anzusetzen, da<br />
immer stauendes oder drückendes Wasser vorhanden ist.<br />
Als Nutzungsklasse sollte A zugrunde gelegt werden.<br />
Bei hochwertig genutzten Räumen sind zusätzlich die<br />
152 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»
there will always be stagnant or pressing water. Use<br />
class A should be assumed. The guidance in [2] should<br />
additionally be considered for rooms intended for premium<br />
uses.<br />
Water impermeability is ensured on the basis of the<br />
working model for the transport of moisture through<br />
precast components under unilateral water impact.<br />
Experience has shown that a minimum thickness<br />
of 180 mm is sufficient for waterproof roofs to fulfil<br />
their function due to the relatively low level of stagnant<br />
water.<br />
Measures to reduce restraint must be planned and<br />
implemented in order to apply the design principles<br />
of „preventing cracks“ and „tolerating isolated cracks<br />
and sealing them“ in an economically viable fashion.<br />
Restraint stresses from obstructed deformation can be<br />
reduced if the obstruction of deformation or the deformation<br />
itself is excluded or minimized. Options to<br />
reduce the obstruction of deformation include:<br />
» support of the waterproof floor on columns instead<br />
of shear walls<br />
» no structural connection of the waterproof floor to<br />
rigid shear walls<br />
» sliding support of floors<br />
Deformation can be reduced by:<br />
» concrete pouring at low fresh concrete temperatures<br />
» pouring of cooled concrete<br />
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Hinweise in [2] zu berücksichtigen. Als Grundlage der<br />
Sicherstellung der Wasserundurchlässigkeit dient das Arbeitsmodell<br />
zum Feuchtetransport durch Betonbauteile<br />
mit einseitiger Wasserbeaufschlagung.<br />
Erfahrungswerte haben gezeigt, dass Weiße Dächer<br />
wegen der nur geringen Stauhöhe des anstehenden Wassers<br />
bereits ab Dicken von 180 mm funktionieren.<br />
Um die Entwurfsgrundsätze „Risse vermeiden“ oder<br />
„Einzelrisse zulassen und abdichten“ wirtschaftlich<br />
umsetzen zu können, müssen zwangreduzierende Maßnahmen<br />
geplant und umgesetzt werden. Zwang aus behinderter<br />
Verformung kann reduziert werden, wenn die<br />
Verformungsbehinderung oder die Verformung selbst ausgeschlossen<br />
bzw. minimiert werden. Die Behinderung der<br />
Verformung kann beispielsweise reduziert werden durch:<br />
» Auflagerung der Weißen Decke auf Stützen und nicht<br />
auf Wandscheiben<br />
» Keine konstruktive Einbindung der Weißen Decke in<br />
steife Wandscheiben<br />
» Gleitende Lagerung der Decken<br />
Eine Reduzierung der Verformung kann erreicht werden<br />
durch:<br />
»<br />
»<br />
»<br />
»<br />
Betonieren bei niedrigen Frischbetontemperaturen<br />
Einbau von gekühltem Beton<br />
Sicherstellung eines verzögerten Temperaturabflusses<br />
Frühzeitig temperaturstabile Lagerung der Bauteile<br />
(z.B. von oben gedämmt und von unten gleichmäßig<br />
temperiert) sicherstellen<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
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PANEL 9 → Proceedings<br />
» ensuring controlled hydration<br />
heat dissipation<br />
» as early as possible, ensuring<br />
storage of structural<br />
components at constant<br />
temperatures (such as providing<br />
a top insulation layer<br />
and ensuring a constant<br />
temperature underneath)<br />
» use of low-shrinkage concretes.<br />
Depending on the structural<br />
design of the waterproof<br />
floors chosen to reduce restraint<br />
stresses, the provision<br />
of construction joints, controlled<br />
shrinkage zones ensuring a<br />
more uniform heat dissipation,<br />
controlled crack joints or expansion<br />
joints might be necessary.<br />
All joints must be sealed in<br />
accordance with the provisions<br />
on the waterproofing of joints<br />
contained in the Code of Practice<br />
for Waterproof Concrete<br />
Structures. Particular attention<br />
must be paid to establishing<br />
stable links between individual<br />
joint seals in order to ensure a<br />
consistent and coherent joint<br />
sealing design.<br />
The design principles listed<br />
in the Code of Practice for Waterproof<br />
Concrete Structures<br />
and the guidance regarding the<br />
planning and design steps must<br />
also be adhered to in the course<br />
of the design of waterproof<br />
roofs and floors. Specific reference<br />
is made to the documentation<br />
requirements stipulated<br />
in the Code of Practice according<br />
to which the designer must<br />
describe the selected approach<br />
and its expected implications.<br />
This provision aims to ensure<br />
that all subsequent designs,<br />
works and intended uses can be<br />
reviewed with regard to the described<br />
implications.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] Flohrer, Claus; Sind WU-Dächer anerkannte Regel der Technik?<br />
Aachener Bausachverständigentage 2011<br />
» Verwendung schwindarmer<br />
Betone<br />
In Abhängigkeit der konstruktiven<br />
Durchbildung der Weißen<br />
Decken zur Reduzierung der<br />
Zwangspannungen kann es erforderlich<br />
sein, Arbeitsfugen,<br />
Temperaturgassen, Sollrissfugen<br />
oder Dehnfugen anzuordnen.<br />
Alle Fugen sind entsprechend<br />
den Regelungen zur Fugenabdichtung<br />
nach WU-Richtlinie abzudichten.<br />
Dabei ist insbesondere<br />
auf eine sichere Verbindung einzelner<br />
Fugenabdichtungen zu<br />
achten, so dass ein durchgängiges<br />
Fugendichtkonzept vorliegt.<br />
Die in der WU-Richtlinie genannten<br />
Grundsätze zur erforderlichen<br />
Planung und die Hinweise<br />
zum Ablauf bei der Planung<br />
sind bei der Planung von Weißen<br />
Dächern und Decken gleichermaßen<br />
einzuhalten. Insbesondere<br />
wird auf die Dokumentationsforderungen<br />
der WU-Richtlinie hingewiesen,<br />
wobei der Planer sein<br />
Vorgehen bei der Planung und<br />
die daraus zu erwartenden Konsequenzen<br />
zu beschreiben hat.<br />
Dies hat zum Ziel, dass alle folgenden<br />
Planungen, Ausführungen<br />
und geplanten Nutzungen<br />
bezüglich der beschriebenen<br />
Konsequenzen überprüft werden<br />
können.<br />
[2] DBV-Merkblatt „Hochwertige Nutzung von Untergeschossen<br />
– Bauphysik und Raumklima“; Berlin; Fassung Januar 2009<br />
154 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Waterproof roofs and floors<br />
Appropriate realization<br />
Weiße Decken und Dächer<br />
Richtige Ausführung<br />
Structural concrete components that not only transfer<br />
loads but also ensure imperviousness to water without<br />
additional sealing are referred to as waterproof structures.<br />
In German, concrete components embedded in<br />
the soil are termed „Weiße Wanne“ (literally, white<br />
trough, i.e. a waterproof concrete basement structure)<br />
if the concrete fulfils the sealing function. This expression<br />
was coined due to the bright appearance of the<br />
concrete. This structural design has been used successfully<br />
for more than four decades.<br />
Waterproof roofs and floors („white roofs and<br />
floors“) are particularly common in Northern Germany.<br />
For more than 30 years, commercial and residential<br />
buildings have been designed as waterproof concrete<br />
structures without additional sealing. Flat-roof<br />
buildings with recessed stories including roof terraces<br />
are perfectly suited to designing waterproof roofs and<br />
floors. In practice, complex sealing layouts involving<br />
sophisticated vertical structural connections that required<br />
tailor-made designs without sufficient sloping<br />
have often resulted in damage that required extensive<br />
repair after commencement of property use. Time<br />
pressure and weather dependency of sealing works, as<br />
well as damage to the inserted seal caused by finishing<br />
trades, do not comply with the specifications that<br />
state-of-the-art structural designs must adhere to today.<br />
This is exactly where the benefits of waterproof<br />
roofs and floors come into play. The structural floor<br />
and roof components fulfil the sealing function after<br />
the onset of concrete hardening. Subsequent construction<br />
works will not damage the seal, and finishing<br />
works can progress independently of any related considerations,<br />
even during the winter season.<br />
However, the successful use of waterproof roofs and<br />
floors requires an „appropriate design and construction“<br />
of these structures. The preparations required for<br />
a waterproof structure must be undertaken as early<br />
as in the design phase. At this stage, designers and<br />
clients should discuss options and limitations of this<br />
type of design. Not every building layout is suitable for<br />
designing waterproof concrete floors. For these to be<br />
built to specification, building sections and geometries<br />
must be defined that include tailor-made joint designs<br />
to provide freedom from cracking and imperviousness<br />
to water. Technically approved insulation systems enable<br />
the use of waterproof roofs and floors in the premium<br />
residential segment. Today, even passive houses<br />
with demanding quality standards regarding their<br />
thermal insulation are built using this method. Water-<br />
Betonbauteile, die neben dem Lastabtrag ohne eine zusätzliche<br />
Abdichtungsmaßnahme die Wasserundurchlässigkeit<br />
gewährleisten, werden als wasserundurchlässige<br />
Bauwerke bezeichnet (WU-Bauwerke). Die im Erdreich<br />
eingebetteten Betonbauteile tragen die Bezeichnung<br />
„Weiße Wanne“, wenn der Beton die abdichtende Funktion<br />
erfüllt. Der Ausdruck „Weiße Wanne“ ist durch das<br />
Erscheinungsbild des hellen Betons entstanden. Seit über<br />
vier Jahrzehnten wird diese Bauweise erfolgreich umgesetzt.<br />
Die „Weißen Decken und Dächer“ kennt man überwiegend<br />
aus Norddeutschland. Seit über drei Jahrzehnten<br />
werden Gewerbe- und Wohnimmobilien ohne weitere Abdichtungsmaßnahmen<br />
in WU-Betonbauweise errichtet.<br />
Die Flachdacharchitektur mit Staffelgeschossausbildung<br />
und Dachterrassennutzung ist die optimale Gebäudeform<br />
für den Einsatz von „Weißen Decken und Dächern“. Aufwändige<br />
Abdichtungsmaßnahmen als Sonderkonstruktionen<br />
ohne ausreichende Gefälleausbildung mit komplizierten<br />
senkrechten Bauteilanschlüssen führten in der<br />
Praxis oft zu Bauschäden, die nach dem Bezug der Immobilien<br />
aufwändig saniert werden mussten. Termindruck<br />
und Wetterabhängigkeit für die Abdichtungsmaßnahmen<br />
sowie Beschädigungen der fertig gestellten Abdichtung<br />
durch die Ausbaugewerke entsprechen nicht den Anforderungen,<br />
die moderne Baukonstruktionen heute erfüllen<br />
müssen. Genau hier spielen die “Weißen Decken und Dächer“<br />
ihre Vorteile aus. Nach dem Beginn der Betonerhärtung<br />
übernehmen die Decken- und Dachbauteile die abdichtende<br />
Funktion. Folgegewerke führen nicht zu<br />
Beschädigungen der Abdichtung und der Ausbau kann<br />
unabhängig, selbst durch die Wintermonate, ausgeführt<br />
werden.<br />
Voraussetzung für den Erfolg der „Weißen Decken und<br />
Dächer“ ist allerdings die „richtige Planung und Ausfüh-<br />
Roof terrace designed as an<br />
inverted roof with concrete slabs<br />
laid on a gravel bed<br />
Dachterrasse als Umkehrdach mit<br />
Betonplattenbelag im Kiesbett<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
Dipl.-Ing.<br />
Hartmut Sass<br />
Wulff Bauunternehmung,<br />
Hamburg<br />
hsass@otto-wulff.de<br />
Geb. 1957; 1979 Diplom<br />
im Bauingenieurwesen<br />
an der Fachhochschule<br />
Hamburg; 1979-1981<br />
Statiker im Ingenieurbau<br />
bei der Dyckerhoff<br />
+ Widmann AG;<br />
seit 1981 Leiter des<br />
technischen Büros,<br />
Prokurist, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung bei<br />
der Otto Wulff Bauunternehmung<br />
GmbH<br />
2<br />
AUTHOR<br />
Detailed drawing of<br />
exit to roof terrace<br />
with parapet wall<br />
Detailzeichnung Austritt<br />
Dachterrasse mit<br />
Attikaausbildung<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 155
PANEL 9 → Proceedings<br />
Eichenstrasse<br />
project in Hamburg:<br />
view of the courtyard<br />
with roof terraces<br />
and roof areas designed<br />
as waterproof<br />
concrete structures<br />
Projekt Eichenstraße<br />
in Hamburg; Ansicht<br />
Innenhof mit<br />
Dachterrassen und<br />
Dachflächen in WU-<br />
Betonbauweise<br />
1<br />
intelligente software<br />
proof roofs and floors thus offer a safe design option<br />
associated with many benefits. Detailed design guidance<br />
is currently being prepared for waterproof floors<br />
based on the Code of Practice for Waterproof Concrete<br />
Structures. The waterproof design of roofs and floors<br />
should become common beyond Northern Germany on<br />
the basis of better design aids and very good results<br />
achieved using this method.<br />
�Betonfertigteile ��transportBeton ��trockenputz<br />
dorner software optimiert ihre produk tionsprozesse<br />
rung“ dieser Konstruktion. Bereits im Entwurfsstadium<br />
müssen die Weichen für die WU-Konstruktion gestellt<br />
werden. Planer und Bauherren sollten in dieser Planungsphase<br />
Möglichkeiten und Grenzen dieser Konstruktionsart<br />
besprechen. Nicht jede Gebäudekubatur eignet sich für<br />
die Umsetzung wasserundurchlässiger Betondecken. Für<br />
die erfolgreiche Ausführung sind Gebäudeabschnitte und<br />
-geometrien festzulegen, die durch spezielle Fugenkonstruktionen<br />
die Rissfreiheit und Wasserdichtigkeit gewährleisten.<br />
Bauaufsichtlich zugelassene Dämmsysteme ermöglichen<br />
den Einsatz von „Weißen Decken und Dächern“<br />
im hochwertigen Wohnungsbau. Selbst Passivhäuser mit<br />
hohen Anforderungen an die Dämmqualität werden heute<br />
in dieser Bauweise erstellt. „Weiße Decken und Dächer“<br />
bilden in der heutigen Zeit eine unbedenkliche und in der<br />
Ausführung vorteilhafte Bauweise. Auf Grundlage der<br />
WU-Richtlinie werden zurzeit detaillierte Planungshilfen<br />
speziell für Decken erarbeitet. Durch bessere Planungshilfen<br />
und die sehr guten Erfahrungen mit der Bauweise sollten<br />
sich „Weiße Decken und Dächer“ auch über den norddeutschen<br />
Raum hinaus etablieren.<br />
dorner . at<br />
56. Betontage · Neu-Ulm<br />
Stand 105 · 7. – 9. 2. 2012
Visual deficits on architectural concrete surfaces<br />
Causes, repair and possible prevention strategies<br />
Optische Defizite an Sichtbetonoberflächen<br />
Entstehung, Instandsetzung und Ansatzpunkte zur Vermeidung<br />
Dark patches of discoloration on architectural<br />
concrete surfaces<br />
The aesthetic appeal of architectural concrete components<br />
or structures is largely determined by a uniform<br />
appearance of the architectural concrete surface as a<br />
design feature. For this reason, discolorations visible<br />
on architectural concrete surfaces are considered as<br />
blemishes and often perceived as defects. In practice,<br />
it is particularly the use of non-absorbent formwork<br />
facings that frequently results in dark patches of discoloration,<br />
which, to date, have neither been predictable<br />
nor preventable on the basis of the state of the<br />
art in concrete technology, formwork and construction.<br />
The dark spot phenomenon is associated with an accumulation<br />
of locally restricted dark discolorations of<br />
only a few square millimeters in size that appear on<br />
large portions of the originally uniformly bright architectural<br />
concrete surface (see Fig. 1). It is known<br />
from construction practice that such dark discolorations<br />
may occur already at an early concrete age and,<br />
even more significantly, when producing architectural<br />
concrete surfaces in the winter season whereas, in the<br />
summer months, most of the surfaces created using an<br />
identical concrete mix design and placement technique<br />
show a uniform appearance. Comprehensive research<br />
conducted in the past few years clarified the underlying<br />
mechanisms causing the dark spots and also identified<br />
options to prevent this phenomenon.<br />
Characterization of dark discolorations<br />
The dark areas are characterized by increased deposits<br />
of calcium hydroxide Ca(OH) 2 (which is subsequently<br />
converted to calcium carbonate [CaCO 3 ] by carbonation)<br />
in the concrete structure close to the surface.<br />
These deposits partly close the capillary pores near the<br />
surface, which leads to a significantly reduced porosity<br />
and a finer porous structure in these areas.<br />
The darker shade is not caused by the color of the<br />
deposits themselves but by the more even surface<br />
structure in these areas, as well as by a higher water<br />
content that results from capillary condensation in the<br />
finer porous structure.<br />
Underlying mechanisms causing dark<br />
discolorations<br />
Dark discolorations are caused by an increased deposit<br />
of calcium hydroxide in the concrete structure close to<br />
the surface. The pore solution of the concrete is always<br />
saturated with calcium hydroxide. Solid calcium hy-<br />
Fleckige Dunkelverfärbungen an Sichtbetonoberflächen<br />
Die Ästhetik von Sichtbetonbauteilen bzw. -bauwerken<br />
wird in großem Maße von einem gleichmäßigen Erscheinungsbild<br />
der Sichtbetonoberfläche als gestalterisches<br />
Element bestimmt. Daher gelten Verfärbungen an Sichtbetonoberflächen<br />
als Schönheitsfehler und werden vielfach<br />
als Mangel empfunden. Insbesondere bei Verwendung<br />
nicht saugender Schalhäute treten in der Baupraxis<br />
immer wieder fleckige Dunkelverfärbungen auf, welche<br />
bislang weder vorhersagbar noch mit dem Wissensstand<br />
in der Betontechnologie, der Schalungs- und Ausführungstechnik<br />
zielsicher vermeidbar waren. Das Phänomen<br />
der fleckigen Dunkelverfärbungen besteht in einer Ansammlung<br />
lokal begrenzter, dunkler Verfärbungen mit<br />
einer Größenordnung von wenigen mm² auf großen Flächenanteilen<br />
auf einer ursprünglich gleichmäßig hellen<br />
Sichtbetonoberfläche, siehe Abb. 1. Aus der Baupraxis<br />
ist bekannt, dass derartige fleckige Dunkelverfärbungen<br />
bereits im jungen Alter und verstärkt bei der Herstellung<br />
von Sichtbetonflächen in den Wintermonaten auftreten,<br />
während in den Sommermonaten bei Verwendung einer<br />
identischen Betonzusammensetzung und bei gleicher<br />
Ausführungstechnik vorwiegend gleichmäßige Oberflächen<br />
entstehen. In umfangreichen Forschungsarbeiten<br />
der letzten Jahre wurden sowohl die ursächlichen Mechanismen<br />
bei der Entstehung dieser fleckigen Dunkelverfärbungen<br />
geklärt als auch Ansatzpunkte zur Vermeidung<br />
dieses Phänomens erforscht.<br />
Charakterisierung der fleckigen Verfärbungen<br />
Die dunkel verfärbten Bereiche sind charakterisiert durch<br />
eine vermehrte Ablagerung von Calciumhydroxid Ca(OH) 2<br />
(später durch Carbonatisierung: Calciumcarbonat CaCO 3 )<br />
im oberflächennahen Gefüge. Durch diese Ablagerung<br />
werden die oberflächennahen Kapillarporen teilweise verschlossen,<br />
die Porosität in diesen Bereichen wird deutlich<br />
geringer und das Gefüge feinporiger.<br />
Der dunklere Farbton wird dabei nicht durch die Eigenfarbe<br />
der Ablagerungsprodukte selbst hervorgerufen,<br />
sondern durch die in diesen Bereichen vorhandene ebenere<br />
Oberflächenstruktur sowie einen höheren Wassergehalt,<br />
welcher sich durch das feinporigere Gefüge kapillarkondensativ<br />
einstellt.<br />
Ursächliche Mechanismen bei der Entstehung<br />
der Dunkelverfärbungen<br />
Ursächlich für die Entstehung der Dunkelverfärbungen ist<br />
eine vermehrte Ablagerung von Calciumhydroxid im<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. Doris<br />
Strehlein<br />
Ingenieurbüro Schießl<br />
Gehlen Sodeikat GmbH,<br />
München<br />
strehlein@<br />
ib-schiessl.de<br />
Geb. 1975; 1995-2002<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
Technischen Universität<br />
München; 2002-2010<br />
Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am<br />
Centrum Baustoffe<br />
und Materialprüfung<br />
(cbm) der TU München<br />
(Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />
Dr.-Ing. E.h. P. Schießl,<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ch.<br />
Gehlen), Forschungsschwerpunkte:Sichtbeton,<br />
Frost-Tausalz-<br />
Widerstand von Beton,<br />
Schwinden selbstverdichtender<br />
Betone; seit<br />
2010 Mitarbeiterin im<br />
Ingenieurbüro Schießl<br />
Gehlen Sodeikat GmbH,<br />
München<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 157
PANEL 9 → Proceedings<br />
Dark patches of<br />
discoloration on an<br />
architectural concrete<br />
surface<br />
Fleckige Dunkelverfärbungen<br />
an einer<br />
Sichtbetonoberfläche<br />
1<br />
droxide precipitates at the evaporation front when the<br />
pore solution moves from the concrete to its outside<br />
environment and subsequently evaporates. This calcium<br />
hydroxide forms deposits in the capillary pores<br />
and increases the density of the structure.<br />
Only when the drying front remains near the concrete<br />
surface for a long period after formwork stripping<br />
as a result of low evaporation rates, such as at low<br />
temperatures and high relative humidity, will these deposit<br />
processes increasingly occur in the structure near<br />
the surface, which may cause dark discolorations. By<br />
contrast, no dark discolorations occur if the evaporation<br />
front quickly moves into the concrete after formwork<br />
stripping, such as at high temperatures, low relative<br />
humidity and/or high wind velocities.<br />
The transport of the pore solution from the inside<br />
to the outside is obstructed by the aggregate particles<br />
located near the surface, which is why calcium hydroxide<br />
deposits causing dark discolorations form only<br />
in the cement paste between these aggregate particles,<br />
which creates the typical patchy appearance with alternating<br />
unchanged and darkened areas.<br />
Guidance for preventing dark patches of<br />
discoloration<br />
For the purpose of preventing or reducing dark patches<br />
of discoloration, all those measures have proved appropriate<br />
that reduce the formation of deposits of the calcium<br />
hydroxide contained in the concrete in the structure<br />
close to the surface. The following measures may<br />
be taken from a construction and concrete technology<br />
point of view in order to shorten the period during<br />
which the evaporation front remains on the surface<br />
and/or to reduce the concentration of calcium hydroxide<br />
in the pore solution of the concrete: (a) avoiding<br />
concrete pouring in the winter season, (b) under winter<br />
conditions, choosing an appropriate point in time<br />
for formwork stripping that ensures a relatively high<br />
oberflächennahen Gefüge. Die Porenlösung des Betons ist<br />
stets gesättigt in Bezug auf Calciumhydroxid. Bei einem<br />
Transport der Porenlösung aus dem Betoninneren nach<br />
außen und einer anschließenden Verdunstung der Porenlösung<br />
fällt an der Verdunstungsfront festes Calciumhydroxid<br />
aus, welches sich in den Kapillarporen ablagert<br />
und dort eine Verdichtung des Gefüges hervorruft.<br />
Nur wenn sich die Trocknungsfront nach dem Ausschalen<br />
des Betons infolge geringer Verdunstungsraten, z. B. bei<br />
geringen Temperaturen und hohen relativen Luftfeuchten,<br />
lange an der Betonoberfläche befindet, finden diese Ablagerungsprozesse<br />
vermehrt im oberflächennahen Gefüge<br />
statt und können Dunkelverfärbungen hervorrufen. Verlagert<br />
sich die Verdunstungsfront nach dem Ausschalen<br />
rasch ins Betoninnere, z. B. bei hohen Temperaturen, geringen<br />
relativen Luftfeuchten und/oder hohen Windgeschwindigkeiten,<br />
wird die Entstehung von Dunkelverfärbungen<br />
verhindert.<br />
Der Transport der Porenlösung von innen nach außen<br />
wird durch die oberflächennahen Gesteinskörner behindert.<br />
Die für die Dunkelverfärbung ursächliche Ablagerung<br />
von Calciumhydroxid findet also nur im Zementstein<br />
zwischen den oberflächennahen Gesteinskörnern<br />
statt, wodurch das fleckige Erscheinungsbild mit unverfärbten<br />
bzw. dunkel verfärbten Bereichen entsteht.<br />
Hinweise zur Vermeidung fleckiger Dunkelverfärbungen<br />
Bei der Vermeidung bzw. der Verminderung der fleckigen<br />
Dunkelverfärbungen haben sich alle Maßnahmen als zielführend<br />
erwiesen, welche die Ablagerung des betoneigenen<br />
Calciumhydroxids im oberflächennahen Gefüge verringern.<br />
Dabei können folgende ausführungstechnische<br />
und betontechnologische Maßnahmen zum Einsatz kommen,<br />
welche den Verbleib der Verdunstungsfront an der Oberfläche<br />
verkürzen und/oder die Calciumhydroxidkonzentration in<br />
der Porenlösung des Betons verringern: (a) Vermeidung von<br />
Winterbetonagen, (b) bei winterlichen Bedingungen Wahl<br />
158 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
evaporation rate on the concrete<br />
surface, such as waiting<br />
for the maximum daytime temperature<br />
or avoiding formwork<br />
stripping during precipitation<br />
or fog, (c) formwork stripping<br />
immediately after loosening of<br />
the formwork anchors, (d) increasing<br />
the evaporation rate<br />
on the concrete surface using<br />
specific treatments such as covering<br />
the concrete with a film<br />
where hot air circulates in the<br />
gap between the film and the<br />
concrete surface, (e) increasing<br />
the degree of hydration at<br />
the time of formwork stripping,<br />
such as by increasing the fresh<br />
concrete temperature, formwork<br />
heating, ensuring longer<br />
periods to stripping, (f) use of<br />
cements with a high soluble<br />
alkali content and (g) use of a<br />
cement with a high grinding<br />
fineness. Since the combination<br />
of several of these measures<br />
will, in reality, lead to a better<br />
visual appearance than any<br />
one of these measures, both<br />
construction and concrete technology<br />
related measures should<br />
be considered as early as at the<br />
design stage in order to produce<br />
impeccable architectural concrete<br />
surfaces.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 159<br />
eines geeigneten Ausschalzeitpunkts mit einer vergleichsweise hohen zu erwartenden<br />
Verdunstungsrate an der Betonoberfläche, z. B. Abwarten der maximalen<br />
Tagestemperatur, Vermeidung des Ausschalens während Niederschlags bzw. Nebels,<br />
(c) Entfernen der Schalung unmittelbar nach dem Lösen der Schalungsanker,<br />
(d) Erhöhung der Verdunstungsrate an der Betonoberfläche durch spezielle Nachbehandlungsmaßnahmen,<br />
z. B. durch Anbringen einer vorgehängten Folie mit<br />
zirkulierender Warmluft im Spalt Folie – Betonoberfläche, (e) Erhöhung des Hydratationsgrads<br />
zum Ausschalzeitpunkt, z. B. durch Erhöhung der Frischbetontemperatur,<br />
Erwärmung der Schalung, Verlängerung der Schalfristen, (f) Verwendung<br />
von Zementen mit einem hohen Gehalt an leicht löslichen Alkalien und (g)<br />
Verwendung eines Zements mit einer hohen Mahlfeinheit. Da die Kombination<br />
mehrerer Maßnahmen in der Baupraxis den optischen Erfolg der jeweiligen Einzelmaßnahmen<br />
übertrifft, sollten im Hinblick auf optisch einwandfreie Sichtbetonoberflächen<br />
bereits bei der Planung sowohl ausführungstechnische als auch<br />
betontechnologische Maßnahmen berücksichtigt werden.<br />
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Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
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PANEL 9 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr. rer. nat.<br />
Karsten Schubert<br />
Hochschule Karlsruhe<br />
karsten.schubert@<br />
hs-karlsruhe.de<br />
Geb. 1963; Chemie- und<br />
Bauingenieurstudium<br />
an der Technischen<br />
Universität Berlin;<br />
Arbeitsschwerpunkte:<br />
Baustoffkorrosion,<br />
Steigerung der<br />
Dauerhaftigkeit von<br />
Betonbauwerken,<br />
Sichtbeton; 1994<br />
Promotion; Mitglied<br />
der Fachgruppe Bauchemie<br />
der Gesellschaft<br />
Deutscher Chemiker<br />
und der Wissenschaftlich-TechnischenArbeitsgemeinschaft<br />
für<br />
Bauwerkserhaltung und<br />
Denkmalpflege, u. a.;<br />
seit 2008 Professor für<br />
Baustoffe, Bauphysik<br />
und Baukonstruktion<br />
an der Fakultät für<br />
Architektur und Bauwesen<br />
der Hochschule<br />
Karlsruhe – Technik und<br />
Wirtschaft<br />
Vector representation<br />
of the equilibrium<br />
of forces using the<br />
sessile drop model<br />
according to Young [1]<br />
Vektorielle Darstellung<br />
des Kräftegleichgewichts<br />
am liegenden<br />
Tropfen nach Young [1]<br />
1<br />
Architectural concrete: interactions between<br />
formwork, release agent and concrete<br />
Effects on porosity<br />
Sichtbeton: Wechselwirkung zwischen Schalung,<br />
Trennmittel und Beton<br />
Auswirkung auf die Porigkeit<br />
State-of-the-art architectural concrete surfaces must<br />
comply with the usual specifications, such as evenness<br />
and sharp edges, but also with demanding requirements<br />
pertaining to color uniformity, surface texture and porosity.<br />
This macro-scale appearance of architectural<br />
concrete surfaces is largely influenced by the physicochemical<br />
interactions between the formwork surface<br />
(formwork facing) and the fresh concrete on the nanoscale.<br />
The appearance of the finished architectural concrete<br />
is determined by the wetting behavior of the fresh<br />
concrete at the time of pouring.<br />
The applied release agents are of particular importance<br />
in this regard. State-of-the-art release agents are<br />
complex chemical mixtures consisting of solvents, mineral<br />
oils, fatty acids, fatty acid esters and special, function-specific<br />
additives. Initially, systems without release<br />
agents are considered to illustrate the occurring interactions.<br />
In this case, the interactions can be described in<br />
a simplified manner by considering the surface energies<br />
and tensions of the three phases involved: fresh concrete<br />
(liquid), formwork facing (solid) and air (surrounding<br />
gas space). Fig. 1 shows the corresponding forces in the<br />
sessile drop model according to Young [1].<br />
The disperse and polar energy components of the<br />
polymeric materials used for the formwork facing determine<br />
the wetting of the solid (i.e. the formwork facing)<br />
by the liquid (fresh concrete). One of the related characteristics<br />
of the fresh concrete is its pore solution, which<br />
is an aqueous solution of salts and inorganic bases –<br />
unsymmetrically charged ions and particles with dipole<br />
moments. Pure polyolefin materials such as polypropyl-<br />
Moderne Sichtbetonoberflächen müssen über die allgemein<br />
üblichen Anforderungen an Ebenheit und Scharfkantigkeit<br />
hinaus besondere Ansprüche hinsichtlich der<br />
Gleichmäßigkeit von Farbe, Oberflächentextur und Porigkeit<br />
erfüllen. Für dieses makroskopische Erscheinungsbild<br />
von Sichtbetonoberflächen sind die physikalisch-chemischen<br />
Wechselwirkungen zwischen der Oberfläche der<br />
Schalung, der Schalhaut, und dem noch nicht erhärteten<br />
Frischbeton auf der Nanoebene entscheidend. Das Erscheinungsbild<br />
des späteren Sichtbetons wird durch das<br />
Benetzungsverhalten des Frischbetons in der Einbauphase<br />
bestimmt.<br />
Eine besondere Bedeutung haben die verwendeten<br />
Trennmittel. Heute eingesetzte Trennmittel sind komplexe<br />
chemische Gemische aus Lösungsmitteln, Mineralölen,<br />
Fettsäuren, Fettsäureestern und speziellen funktionsspezifischen<br />
Additiven. Zur Veranschaulichung der auftretenden<br />
Wechselwirkungsprozesse werden zuerst Systeme<br />
ohne Trennmittel betrachtet. In diesem Fall können die<br />
auftretenden Wechselwirkungen vereinfachend durch die<br />
Oberflächenenergien und Oberflächenspannungen der<br />
beteiligten drei Phasen beschrieben werden: der Flüssigkeit<br />
Frischbeton, dem Festkörper Schalhaut und dem umgebenden<br />
Gasraum Luft. Die entsprechenden Kräfte veranschaulicht<br />
das in Abb. 1 dargestellte Modell eines<br />
liegenden Tropfens nach Young [1].<br />
Entscheidend für die Benetzung des Festkörpers Schalhaut<br />
durch die Flüssigkeit Frischbeton sind die dispersen<br />
und polaren Energieanteile der eingesetzten polymeren<br />
Werkstoffe der Schalhaut. Charakteristisch für den Frischbeton<br />
ist in diesem Zusammenhang seine Porenlösung,<br />
surface tension of the liquid relative to the gas phase<br />
Oberflächenspannung der Flüssigkeit zur Gasphase<br />
surface energy of the solid relative to the gas phase<br />
Oberflächenenergie des Festkörpers zur Gasphase<br />
interfacial tension between liquid and solid surface<br />
Grenzflächenspannung zwischen Flüssigkeit und<br />
Festkörperoberfläche<br />
contact or wetting angle (0° < Θ < 180°)<br />
Rand-, Kontakt- oder Benetzungswinkel (0° < Θ < 180°)<br />
90° liquid has a wetting effect<br />
90° Flüssigkeit wirkt benetzend<br />
90° liquid does not have a wetting effect<br />
Θ ><br />
90° Flüssigkeit wirkt nicht benetzend<br />
160 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
γ L,G =<br />
γ S,G =<br />
γ L,S =<br />
Θ =<br />
Θ
ene have no polar components whereas other polymeric<br />
materials such as melamine or phenolic resin exhibit a<br />
very strong polarity. Fig. 2 illustrates the interactions<br />
between a phenol-formaldehyde resin and the pore solution<br />
of the fresh concrete in a simplified manner. The<br />
polarity of the phenolic resin is mainly influenced by<br />
the free p-orbitals of the oxygen and the associated significantly<br />
negative formal charge in this area. The pore<br />
solution of the fresh concrete is mainly determined by<br />
the dipole properties of the water it contains. The forces<br />
of attraction interacting between the formally negative<br />
oxygen atoms of the phenolic resin of the formwork<br />
facing and the formally positive hydrogen atoms of the<br />
water contained in the pore solution result in effective<br />
wetting because of a spreading of the drop and a flat<br />
contact angle of about 50°. By contrast, the contact angle<br />
is significantly greater (approx. 85°) if a disperse<br />
(non-polar) polypropylene facing is used.<br />
When applying release agents commonly used in the<br />
construction industry, a separating layer forms between<br />
the formwork facing and the fresh concrete. This release<br />
agent layer may mask or completely reverse the polarity<br />
of the surface. However, the conclusion arising from<br />
the investigations of formwork facing systems without<br />
release agents remains unaffected:<br />
„Contact angles decrease in line with the increase<br />
in the polarity of the formwork facing surfaces. The<br />
wetting behavior of the fresh concrete, and thus the<br />
uniform appearance of architectural concrete surfaces,<br />
is improved whilst their porosity is reduced.“ The interactions<br />
between the formwork facing and the fresh<br />
concrete described in this presentation and the practical<br />
implementation of the findings with the aim of designing<br />
and constructing architectural concrete surfaces to<br />
specification are currently being evaluated in the joint<br />
AiF-DBV research project on „New Architectural Concrete<br />
Technology – Integration of Findings on the Interactions<br />
between Formwork Facing, Release Agent and<br />
Concrete Surface in the Architectural Concrete Process<br />
Chain“ (AiF No. 15873N), involving the following<br />
project partners: Darmstadt University of Technology,<br />
VDZ (German Cement Works Association) Düsseldorf,<br />
Leibniz University of Hanover, University of Karlsruhe,<br />
Cologne University of Applied Sciences, Munich University<br />
of Technology.<br />
REFERENCE / LITERATUR<br />
eine wässrige Lösung aus Salzen und anorganischen Basen<br />
– Ionen und Teilchen mit unsymmetrischen Ladungen<br />
und Dipolmomenten. Reine Polyolefin-Materialien wie<br />
Polypropylen besitzen keine polaren Anteile, während andere<br />
Polymerwerkstoffe wie Melamin- oder Phenolharz-<br />
Materialien eine sehr starke Polarität aufweisen. In Fig. 2<br />
sind die Wechselwirkungen zwischen einem Phenol-<br />
Formaldehydharz und der Porenlösung des Frischbetons<br />
vereinfachend dargestellt. Entscheidend für die Polarität<br />
des Phenolharzes sind die freien p-Orbitale am Sauerstoff<br />
und die damit verbundene starke, formal negative Ladung<br />
in diesem Bereich. Die Frischbetonporenlösung wird maßgeblich<br />
durch die Dipoleigenschaften des enthaltenen<br />
Wassers bestimmt. Die anziehenden Wechselwirkungskräfte<br />
zwischen den formal negativen Sauerstoffatomen<br />
des Phenolharzes der Schalhaut und den formal positiven<br />
Wasserstoffatomen des Wassers der Porenlösung führen<br />
infolge einer Spreitung des Tropfens zu einer guten Benetzung<br />
und einem flachen Kontaktwinkel von ca. 50°. Im<br />
Gegensatz dazu ist der Kontaktwinkel bei einer unpolaren,<br />
dispersen Polypropylen-Schalhaut mit rd. 85° deutlich<br />
größer.<br />
Bei Verwendung der in der Baupraxis üblichen Trennmittel<br />
bildet sich eine Trennschicht zwischen Schalhaut<br />
und Frischbeton. Diese Trennmittelschicht kann zu einer<br />
Maskierung bis hin zu einer völligen Umkehr der Polarität<br />
der Oberfläche führen. Das Fazit der vorgestellten Untersuchungen<br />
an trennmittelfreien Schalhautsystemen bleibt<br />
davon allerdings unberührt:<br />
„Mit Zunahme der Polarität der Schalhautoberflächen<br />
werden die Kontaktwinkel flacher. Das Benetzungsverhalten<br />
des Frischbetons und dementsprechend die Gleichmäßigkeit<br />
der Sichtbetonoberflächen werden verbessert sowie<br />
deren Porigkeit reduziert.“ Die hier vorgestellten<br />
Wechselwirkungen zwischen Schalhaut und Frischbeton<br />
und die baupraktische Umsetzung zur zielsicheren Planung<br />
und Ausführung von Sichtbetonoberflächen sind<br />
Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten im AiF-DBV-<br />
Verbundforschungsprojekt „Neue Sichtbetontechnik – Integration<br />
der Erkenntnisse zu Wechselwirkungen zwischen<br />
Schalungshaut, Trennmittel und Betonoberfläche<br />
in die Prozesskette beim Sichtbeton“ (AiF-Nr. 15873N)<br />
mit den Projektpartnern: Technische Universität Darmstadt,<br />
VDZ Düsseldorf, Leibniz Universität Hannover,<br />
Hochschule Karlsruhe, Fachhochschule Köln, Technische<br />
Universität München.<br />
[1] Young, T.: An Essay on the Cohesion of Fluids. Philosophical Transactions of the Royal Society of London; The<br />
Royal Society, London 1805; Vol. 95, S. 65-87<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
2<br />
Simplified representation<br />
of the interactions<br />
between a polar<br />
phenol-formaldehyde<br />
resin formwork<br />
facing and a drop of<br />
the fresh concrete<br />
solution<br />
Vereinfachte Darstellung<br />
der Wechselwirkungen<br />
zwischen einer<br />
polaren Phenol-Formaldehydharz-Schalhaut<br />
und einem Tropfen der<br />
Frischbetonlösung<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 161
PANEL 9 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Klaus-<br />
Reiner Goldammer<br />
Deutscher Beton- und<br />
Bautechnik-Verein E.V.,<br />
Berlin<br />
goldammer@<br />
betonverein.de<br />
Geb. 1952; 1976 Abschluss<br />
des Studiums<br />
Konstruktiver<br />
Ingenieurbau an der<br />
RWTH Aachen; 1980<br />
Promotion; 1980-1989<br />
Tragwerks- und Projektplaner<br />
Hoch- und<br />
Tiefbau in der Industrie;<br />
1990-2000 Bauleiter,<br />
Oberbauleiter sowie<br />
Technischer Leiter<br />
in mittelständischen<br />
Unternehmen; seit<br />
2000 Leiter der DBV-<br />
Bauberatung; Mitglied<br />
der Baukammer Berlin;<br />
von der Industrie- und<br />
Handelskammer zu<br />
Berlin öffentlich bestellter<br />
und vereidigter<br />
Sachverständiger für<br />
Schäden an Bauwerken<br />
und Bauteilen aus<br />
Beton, Stahlbeton und<br />
Sichtbeton<br />
Opportunities and limitations of „concrete cosmetics“<br />
Architectural concrete<br />
Chancen und Grenzen der Betonkosmetik<br />
Sichtbeton<br />
Experience gained in applying the Guide of best Practice<br />
[1] shows that the extremely demanding requirements<br />
of architectural concrete class 4 (SB 4) cannot<br />
always be met at the first attempt. To a lesser extent,<br />
this is also true for cast-in-place concrete elements that<br />
should conform to architectural concrete class 3 (SB 3).<br />
Despite applying the utmost degree of care, deviations<br />
from the contractually agreed appearance occur, which<br />
must be remedied, such as color variations, mottling,<br />
the accumulation of pores, bleeding, or broken edges.<br />
Restoration measures (which are unjustifiably – and in<br />
a simplified manner – termed „concrete cosmetics“ on<br />
construction sites) can be used to mitigate or eliminate<br />
visual disturbances, resulting in a permanently improved<br />
or even impeccable appearance of architectural<br />
concrete elements.<br />
Opportunities<br />
Instead of demolition and subsequent new construction,<br />
state-of-the-art concrete restoration („cosmetics“)<br />
results in a quality improvement and adds value,<br />
rather than creating a substandard construction outcome.<br />
The desired appearance is achieved/implemented.<br />
Amongst other approaches, the following methods<br />
can be used: washing, cleaning, grinding, removal of<br />
the surface layer, application of lime-based, cementbound<br />
or prefabricated building materials or components,<br />
reprofiling, partial retouching, application of<br />
varnishes or coatings with full surface coverage. There<br />
is a wide range of possible methods. Each of these can<br />
be applied individually or in combination with other<br />
approaches, to both interior and exterior or old and<br />
new surfaces.<br />
Example<br />
As a design feature, rough OSB panels were used as the<br />
formwork for architectural concrete pillars. These precast<br />
elements were cast in horizontal position, which<br />
is why the typical OSB surface texture could not be<br />
replicated on one of the faces of the elements that was<br />
located on the casting side. Hence, concrete restoration<br />
was to reproduce an OSB texture on these surfaces and<br />
to exactly match it with the original in terms of its<br />
color and surface roughness. After a series of tests, the<br />
following method was agreed: accurately fitting face<br />
panels were produced on rough OSB formwork (Fig. 1).<br />
In the next step, these panels were mounted on the affected<br />
faces of the pillars. The edge zones of the panels<br />
and all transitions to the original were manually reprofiled<br />
(Fig. 2) and retouched.<br />
Erfahrungen mit dem Merkblatt [1] zeigen, dass sich die<br />
sehr hohen Anforderungen der Sichtbetonklasse SB 4<br />
nicht immer im ersten Anlauf realisieren lassen. In geringerem<br />
Ausmaß kann man dies auch bei Ortbetonbauteilen<br />
der Sichtbetonklasse SB 3 feststellen. Trotz größter Sorgfalt<br />
entstehen Abweichungen von der vertraglich vereinbarten<br />
optischen Beschaffenheit, die zu beseitigen sind,<br />
wie z. B. Farbtonunterschiede, Marmorierungen, Porenanhäufungen,<br />
Ausblutungen, Kantenabbrüche. Mit restauratorischen<br />
Maßnahmen, die man auf Baustellen zu<br />
Unrecht mit dem vereinfachenden Begriff „Betonkosmetik“<br />
belegt, lassen sich etwaig auftretende optische Störungen<br />
mindern oder beseitigen und das optische Erscheinungsbild<br />
eines Sichtbetonbauteils dauerhaft verbessern<br />
oder vervollkommnen.<br />
Chancen<br />
Statt abzureißen und neu zu bauen, entsteht bei fachgerechter<br />
Betonrestaurierung (-kosmetik) kein minderwertiges<br />
Bauprodukt, sondern Qualität und Wertigkeit werden<br />
erhöht. Das gewünschte optische Bild wird erreicht bzw.<br />
vollendet. Infrage kommen hier u. a. folgende Arbeitsweisen:<br />
Waschen, Reinigen, Schleifen, Abtrag der Oberfläche,<br />
Aufbringen kalkhaltiger, zementöser oder vorkonfektionierter<br />
Baustoffe oder -teile, Reprofilieren, partielle Retuschen,<br />
Aufbringen von flächigen Lasuren oder Beschichtungen.<br />
Die Methoden sind vielfältig und lassen sich einzeln<br />
und in Kombination sowohl an Innen- und an Außen- als<br />
auch an Alt- und Neuflächen anwenden.<br />
Beispiel<br />
Für Sichtbetonpfeiler waren raue OSB-Platten als Schalung<br />
und als gestalterisches Element gewählt worden. An je<br />
einer Stirnseite der liegend produzierten Fertigteile konnte,<br />
weil dies die Einfüllseite war, die typische OSB-Platten-<br />
Oberflächentextur nicht hergestellt werden. Folglich bestand<br />
die betonrestauratorische Aufgabe darin, auch dort<br />
eine OSB-Textur herzustellen und diese in Farbigkeit sowie<br />
Oberflächenrauigkeit genau auf das Original abzustimmen.<br />
Nach diversen Tests stand folgende Vorgehensweise fest: Es<br />
wurden passgenaue Vorsatzplatten auf rauer OSB-Schalung<br />
hergestellt (Abb. 1). Anschließend montierte man die<br />
Platten an die betroffenen Stirnseiten der Pfeiler. Die Randbereiche<br />
der Platten sowie alle Übergänge zum Original<br />
wurden von Hand reprofiliert (Abb. 2) und retuschiert.<br />
Grenzen<br />
Betonrestauratorische Maßnahmen setzen stets einen<br />
nach [2] intakten Untergrund aus Beton, Stahl- oder<br />
Spannbeton voraus. Anderenfalls ist er vorab durch In-<br />
162 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
1<br />
Production of board-marked panels<br />
Herstellung schalungsrauer Platten<br />
Limitations<br />
Concrete restoration works always require an intact<br />
concrete, reinforced or prestressed concrete surface as<br />
specified in [2]. In all other cases, the surface must<br />
be repaired or upgraded in accordance with [3]. Work<br />
to be performed on structures in accordance with the<br />
provisions contained in ZTV-ING or ZTV-W or on elements<br />
of listed buildings usually requires an explicit<br />
approval by the client because additional conditions<br />
need to be met.<br />
When restoring or repairing external elements, it<br />
is essential to determine the behavior of the materials<br />
under exposure to weather and during aging, which<br />
should correspond to the behavior of the surface to be<br />
treated. However, there is currently hardly any experience<br />
for exposure classes XA, XD, XS und XM.<br />
Only experienced, appropriately qualified craftsmen<br />
are able to carry out sophisticated concrete restoration<br />
and repair works. The fact that employees of building<br />
contractors limiting their activity to shell construction<br />
often lack the required (even artistic) expertise suggests<br />
that it is often better to use contractors specializing<br />
in concrete cosmetics. At any rate, no premature<br />
decisions should be made, and work should commence<br />
only after a tailored design, the production of test and<br />
sample surfaces, and the preparation of a quality assurance<br />
plan.<br />
For the work to be successful, however, the client<br />
and the architect having design responsibility should<br />
generally accept concrete restoration works. Although<br />
these parties still need to be convinced in some cases,<br />
it has been established as good practice that the two<br />
contracting parties embark on a joint decision-making<br />
process, determining the visual features that are<br />
considered disturbing and the methods to be used to<br />
eliminate or mitigate them.<br />
standsetzungsmaßnahmen gemäß [3] zu ertüchtigen. Arbeiten<br />
an Bauwerken gemäß ZTV-ING oder ZTV-W und<br />
an denkmalgeschützten Bauteilen bedürfen in der Regel<br />
einer expliziten Genehmigung durch den Auftraggeber,<br />
weil zusätzliche Randbedingungen zu erfüllen sind.<br />
Insbesondere bei Nachbesserungen in Außenbereichen<br />
sollte das Verhalten der Materialien unter Witterung<br />
und bei Alterung bekannt sein und dem des Untergrundes<br />
entsprechen. Allerdings liegen für die Expositionsklassen<br />
XA, XS, XM and XD gegenwärtig noch kaum Erfahrungen<br />
vor.<br />
Hochwertige betonkosmetische Maßnahmen lassen<br />
sich nur mit sehr qualifizierten und ausreichend erfahrenen<br />
Handwerkern durchführen. Da den Mitarbeitern<br />
von reinen Rohbauunternehmen oft die geforderte, teilweise<br />
bis in das Künstlerische hineingehende Erfahrung<br />
fehlt, ist es vielfach besser, auf am Markt agierende Fachfirmen<br />
für Betonkosmetik zurückzugreifen. In jedem Fall<br />
sollte man nicht vorschnell vorgehen, sondern nur nach<br />
gezielter Planung, Herstellung von Test- und Musterflächen<br />
und Aufstellung eines Qualitätssicherungsplanes.<br />
Voraussetzung für ein gutes Gelingen der Arbeiten ist<br />
aber auch, dass der Bauherr und der für gestalterische Fragen<br />
zuständige Architekt betonrestauratorische Arbeiten<br />
grundsätzlich akzeptieren. Gelegentlich ist hier zwar noch<br />
Überzeugungsarbeit zu leisten, aber es hat sich bewährt,<br />
wenn beide Vertragsparteien gemeinsam entscheiden und<br />
festlegen, welche optischen Ausprägungen als störend<br />
empfunden werden und mithilfe welcher Maßnahmen sie<br />
beseitigt oder gemildert werden sollen.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] Merkblatt „Sichtbeton“: Deutscher Beton- und Bau-<br />
technik-Verein E.V., Bundesverband der Deutschen<br />
Zementindustrie e.V., korrigierter Nachdruck 2008<br />
[2] DIN 1045: Tragwerke aus Beton, Teile 1 bis 4, Stahlbe-<br />
ton und Spannbeton, Ausgabe 2008<br />
[3] DAfStb-Richtlinie Schutz und Instandsetzung von<br />
Betonbauwerken: Deutscher Ausschuss für Stahlbe-<br />
ton, Ausgabe 2001<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />
2<br />
Assembly of the accurately<br />
fitting panels<br />
and manual<br />
profiling of the panel<br />
edge zones<br />
Montage der passgenauen<br />
Platten und<br />
Profilieren der<br />
Platten-Randbereiche<br />
von Hand<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Restauratorin<br />
Inga Antony<br />
Betonretusche Antony<br />
& Richter, Berlin<br />
antony@betonretusche.eu<br />
Geb. 1974; 2004 Abschluss<br />
des Studiums<br />
an der FH Potsdam;<br />
2004 Firmengründung<br />
„Betonretusche“; 2004-<br />
2008 freiberufliche Mitarbeiterin<br />
in der praktischen<br />
Denkmalpflege,<br />
selbständige Projekte<br />
„Betonretusche“; seit<br />
2009 Projektleitung<br />
Betonretusche „Beton“<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 163
PANEL 10 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Prof. Dr.-Ing. Hans-<br />
Joachim Walther<br />
Hochschule Karlsruhe<br />
jochen.walther@<br />
betontage.de<br />
Geb. 1949; 1976<br />
Dissertation; bis 1989<br />
Tätigkeit im Entwurfsbüro<br />
sowie im<br />
Wissenschaftszentrum<br />
Industrie- und Spezialbau<br />
der Hochschule<br />
für Architektur und<br />
Bauwesen Weimar<br />
(Bauhaus-Universität);<br />
ab 1990 wissenschaftl.<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Massivbau und Baustofftechnologie<br />
der<br />
Universität Karlsruhe<br />
(TH); seit 1998 Professor<br />
für Massivbau an<br />
der Hochschule Karlsruhe;<br />
seit 2003 Leiter<br />
Technisches Fachprogramm<br />
BetonTage<br />
Day 3: Thursday, 9 th February 2012<br />
Tag 3: Donnerstag, 9. Februar 2012<br />
Concrete in Structural Engineering<br />
Beton in der Tragwerksplanung<br />
Title Titel Page Seite<br />
The future of standardization - Guidelines for the development of user-friendly design codes 166<br />
Zukunft der Normung - Leitfaden für die Erstellung anwendungsfreundlicher Bemessungsnormen<br />
Prof. Dr. Viktor Sigrist<br />
First practical experience in applying Eurocode 2 - The EC2 pilot projekt 168<br />
Erste Praxiserfahrungen mit der Anwendung des Eurocode 2 - Das EC2-Pilotprojekt<br />
Dr.-Ing. Karl Morgen; Dr.-Ing. Alexander Steffens<br />
Reinforcement in accordance with Eurocode 2 (EC2) - New Standards 171<br />
Bewehren nach Eurocode 2 (EC2): Neue Normen<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Empelmann; Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger; Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell<br />
Summarized information: Brick floors in accordance with DIN 1045-100 / EC2 added 174<br />
to the concrete standard - Design and construction<br />
Die Kurzinformation: Neu in der Betonnorm: Ziegeldecken nach DIN 104-100 /EC2<br />
Planung und Ausführung<br />
Dr.-Ing. Frank Fingerloos<br />
164 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
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PANEL 10 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr. Viktor Sigrist<br />
Technische Universität<br />
Hamburg-Harburg<br />
sigrist@tu-hamburg.de<br />
Geb. 1960; 1988<br />
Abschluss als Dipl.<br />
Bauingenieur ETH;<br />
1985-1990 Statiker<br />
in Ingenieurbüros in<br />
Luzern und Zürich;<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Baustoffe der ETH<br />
Zürich; Projektingenieur<br />
bei VSL <strong>International</strong><br />
AG, Bern; 1991-1995<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut<br />
für Baustatik und<br />
Konstruktion der ETH<br />
Zürich; 1995 Promotion;<br />
1996-2002 Mitinhaber,<br />
Geschäfts- und Projektleiter<br />
im Ingenieurbüro<br />
Ritz Zimmerli Sigrist<br />
AG, Luzern; seit 2002<br />
Universitäts-Professor<br />
und Leiter des Instituts<br />
für Massivbau der TU<br />
Hamburg-Harburg; seit<br />
Oktober 2011 Vizepräsident„Strukturentwicklung“<br />
der TU Hamburg-<br />
Harburg<br />
The future of standardization<br />
Guidelines for the development of user-friendly design codes<br />
Zukunft der Normung<br />
Leitfaden für die Erstellung anwendungsfreundlicher Bemessungsnormen<br />
After two years of work, the research project on the<br />
“Preparation of Guidelines for the Development of<br />
User-friendly and Practical Design Codes“ was completed<br />
in autumn 2011. The project was financed under<br />
the “Zukunft Bau“ research initiative led by the Federal<br />
Ministry of Transport, Building and Urban Development<br />
(BMVBS), as well as by the Association of Consulting<br />
Engineers (VBI) and the Federal Association of<br />
Verification Engineers for Structural Design (BVPI). The<br />
work was carried out at the Institute of Concrete Structures<br />
of Hamburg University of Technology (TUHH)<br />
and at the Chair of Geotechnical Engineering of RWTH<br />
Aachen and coordinated by Dr. V. Cornelius (VBI), Dr.<br />
K. Morgen (BVPI), Prof. V. Sigrist (TUHH) and Prof. M.<br />
Ziegler (RWTH). In legal matters, the researchers were<br />
supported by the lawyer G.-F. Drewsen.<br />
The research focused on the group of structural codes<br />
(Eurocodes) that includes the basic codes, the codes for<br />
actions and the design codes. The objectives of the research<br />
were to analyze the present situation and the<br />
boundary conditions for standardization work in Europe<br />
and Germany, to develop a concept for future codes<br />
(technical level), and to elaborate a proposal for the organization<br />
of code drafting (organizational level).<br />
The results of the investigations can be summarized<br />
as follows:<br />
1) Codes should represent the generally recognized<br />
rules of engineering. They should be easy to read<br />
and be written clearly and concisely. These assumptions<br />
give rise to certain (also legal) requirements<br />
according to which state-of-the-art expert<br />
knowledge must be used for preparing codes, and<br />
all interested parties from the construction industry<br />
should have an equal opportunity to contribute.<br />
The procedural rules of the German Institute for<br />
Standardization (DIN) will continue to provide the<br />
basis for this approach.<br />
2) The Eurocodes provide a sound and viable system<br />
for the structural codes (Fig. 1). The preparation of<br />
user-friendly and practical codes requires that they<br />
be restricted to key facts, have uniformly structured<br />
contents, use technical terms consistently, implement<br />
key principles systematically and uniformly,<br />
and define interfaces clearly. The design values<br />
of internal forces and resistances should continue<br />
to be determined on the basis of the established<br />
semi-probabilistic concept involving partial safety<br />
factors. However, the combination rules should<br />
be simplified, and a universal combination factor<br />
could be introduced.<br />
Nach rund zwei Jahren Arbeit wurde im Herbst 2011 das<br />
Forschungsprojekt „Entwicklung eines Leitfadens zur Erstellung<br />
anwendungsfreundlicher und praxistauglicher<br />
Bemessungsnormen“ abgeschlossen. Das Projekt wurde<br />
im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ durch<br />
das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
(BMVBS) sowie den Verband Beratender Ingenieure<br />
(VBI) und die Bundesvereinigung der Prüfingenieure<br />
für Bautechnik (BVPI) finanziert. Bearbeitet wurde es am<br />
Institut für Massivbau der TU Hamburg-Harburg sowie<br />
am Lehrstuhl für Geotechnik im Bauwesen der RWTH Aachen;<br />
koordiniert wurden die Arbeiten durch Dr. V. Cornelius<br />
(VBI), Dr. K. Morgen (BVPI), Prof. V. Sigrist (TUHH)<br />
und Prof. M. Ziegler (RWTH). Zur Klärung der rechtlichen<br />
Aspekte wurden die Forscher durch Rechtsanwalt G.-F.<br />
Drewsen unterstützt.<br />
Der Fokus der Untersuchungen lag auf der Gruppe der<br />
Tragwerksnormen (Eurocodes), die aus den Grundlagen-<br />
und Einwirkungsnormen sowie den Bemessungsnormen<br />
besteht. Die Zielsetzung des Forschungsprojektes umfasste<br />
die Analyse der heutigen Situation und die Klärung der<br />
Randbedingungen für das Normenschaffen in Europa und<br />
in Deutschland, die Entwicklung eines Konzepts für zukünftige<br />
Normen (technische Ebene) und die Erarbeitung<br />
eines Vorschlags für die Organisation des Normenschaffens<br />
(organisatorische Ebene).<br />
Die Untersuchungsergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />
1) Normen sollen die anerkannten Regeln der Technik<br />
repräsentieren und in gut lesbaren, leicht verständlichen<br />
und knapp gehaltenen Texten geschrieben sein.<br />
Daraus ergeben sich die u. a. rechtlich begründeten<br />
Forderungen, wonach in die Erstellung von Normen<br />
höchster Sachverstand einzubeziehen ist und sich dabei<br />
die interessierten Kreise der am Bau Beteiligten<br />
gleichberechtigt beteiligen sollen. Die Verfahrensregeln<br />
des DIN bieten dafür auch in Zukunft die Basis.<br />
2) Durch die Eurocodes ist für die Tragwerksnormen eine<br />
solide und entwicklungsfähige Struktur vorgegeben<br />
(Abb. 1). Die Erstellung anwendungsfreundlicher und<br />
praxistauglicher Normen bedingt eine Beschränkung<br />
auf Wesentliches, die Vereinheitlichung der Gliederung<br />
der einzelnen Normen, die konsistente Verwendung<br />
der Fachbegriffe, die konsequente und einheitliche<br />
Umsetzung wichtiger Grundsätze sowie die<br />
Definition eindeutiger Schnittstellen. Die Bemessungswerte<br />
der Schnittgrößen und Widerstände sollen<br />
weiterhin auf Grundlage des bekannten semiprobabilistischen<br />
Konzepts mit Teilsicherheitsbeiwerten bestimmt<br />
werden. Die Kombinationsregeln sind hinge-<br />
166 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
3) The German Institute for Standardization (DIN)<br />
should continue to be responsible for organizing<br />
code drafting but a professional environment<br />
should be created for the preparation, support and<br />
technical representation of standardization projects.<br />
For example, it should be ensured that the members<br />
of the code committees can rely on a „back office“<br />
where, for instance, draft versions are prepared or<br />
comparative analyses are carried out. Such timeconsuming<br />
work can no longer be performed on<br />
a voluntary basis but should be scheduled and remunerated<br />
similarly to an engineering contract. To<br />
ensure continuous work progress, an organizational<br />
structure is required in which the „back office“<br />
is staffed with both permanently employed people<br />
and freelancers so that the team size and technical<br />
focus can be adjusted to respond to current key<br />
issues to be worked on. Funding should be provided<br />
by annual payments to be made by interested<br />
stakeholders.<br />
gen zu vereinfachen, und es könnte ein universeller<br />
Kombinationsbeiwert eingeführt werden.<br />
3) Für die Organisation des Normenschaffens soll auch<br />
in Zukunft das DIN zuständig sein. Vorbereitung, Begleitung<br />
und fachliche Vertretung von Normungsprojekten<br />
sind aber in ein professionelles Umfeld zu verlagern.<br />
Dazu gehört, dass die in den Ausschüssen<br />
tätigen Vertreter auf ein entsprechendes „Backoffice“<br />
zurückgreifen können, in dem z. B. Textvorschläge erarbeitet<br />
und Vergleichsrechnungen durchgeführt werden.<br />
Da diese zeitintensiven Arbeiten nicht mehr ehrenamtlich<br />
zu erledigen sind, müssen sie wie<br />
Ingenieuraufträge vergütet und terminiert werden.<br />
Zur Gewährleistung einer kontinuierlichen Bearbeitung<br />
wird eine Organisation benötigt, bei der sich das<br />
„Backoffice“ aus sowohl permanenten als auch freien<br />
Mitarbeitern zusammensetzt; Gruppengröße und<br />
fachliche Ausrichtung können so den jeweils aktuellen<br />
Fragestellungen angepasst werden. Die Finanzierung<br />
soll mit jährlichen Beitragszahlungen der interessierten<br />
Kreise sichergestellt werden.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />
1<br />
Layout of the system<br />
of codes in structural<br />
engineering<br />
Aufbau des Normenprogramms<br />
für den<br />
Tragwerksbau
PANEL 10 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Karl Morgen<br />
WTM ENGINEERS,<br />
Hamburg<br />
k.morgen@wtm-hh.de<br />
Geb. 1952; 1972-<br />
1977 Studium an der<br />
TU Karlsruhe; 1983<br />
Promotion; 1978-1983<br />
Ingenieurbüro Prof. Dr.-<br />
Ing. Vogel und Partner,<br />
Karlsruhe; 1979-1983<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
der TU Karlsruhe;<br />
1984 Ingenieurbüro<br />
Harrer, Karlsruhe;<br />
1984-1986 Dyckerhoff<br />
& Widmann AG, Niederlassung<br />
Hamburg; 1986<br />
Lockwood Greene, Architects<br />
and Engineers,<br />
New York, USA; seit<br />
1986 Geschäftsführender<br />
Gesellschafter bei<br />
WTM ENGINEERS GMBH<br />
(ehemals Windels Timm<br />
Beratende Ingenieure<br />
VBI, Prüfingenieure<br />
für Baustatik, später<br />
WINDELS∙TIMM ∙MOR-<br />
GEN Partnerschaft),<br />
Hamburg; seit 2000<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter WTM<br />
ENGINEERS Berlin<br />
GmbH; seit 2004<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter WTM<br />
ENGINEERS München<br />
GmbH; Stellvertreternder<br />
Vorsitzender<br />
DAfStb; STUVA; HTG<br />
First practical experience in applying Eurocode 2<br />
The EC2 pilot project<br />
Erste Praxiserfahrungen mit der Anwendung<br />
des Eurocode 2<br />
Das EC2-Pilotprojekt<br />
According to an announcement made by Argebau, the<br />
EC2 should become binding as DIN EN 1992-1-1 from 1<br />
July 2012. However, the option of applying EC2 was already<br />
granted subject to certain conditions in the August<br />
2010 communication sent by the structural engineering<br />
expert committee. The EC2 pilot project was one of the<br />
major contributions to achieving this situation. In this<br />
project, twelve engineering firms have thoroughly tested<br />
the EC2 with National Annex (EC2+NA) in the period<br />
from 2007 to 2010, supported by ten software providers.<br />
Each engineering firm performed a structural analysis on<br />
the basis of EC2+NA for a typical project previously built<br />
in accordance with the specifications provided in DIN<br />
1045-1. The results were documented in a comprehensive<br />
final report [1] and published in a series of articles<br />
[2, 3, 4 and 5]. This research project was initiated by engineers<br />
working in the industry and funded by Argebau,<br />
the DIBt and several associations (DBV, BVPI and VBI). It<br />
provided, for the first time, a „professional“ contribution<br />
to standardization made by engineers with hands-on experience<br />
whose work was remunerated accordingly.<br />
The WTM subproject<br />
In the pilot project, WTM Engineers GmbH investigated<br />
the structural design of an office and residential building<br />
constructed in 2008/2009 at HafenCity Hamburg. This<br />
building was designed by Böge Lindner Architekten based<br />
in Hamburg and commissioned by DWI Gruppe Hamburg.<br />
Fig. 1 shows the layout and section of the building that<br />
was designed as a seamless reinforced concrete framework.<br />
The flat slabs are supported by columns; they were<br />
designed with a 5 m projection. They were prestressed<br />
using monostrands placed in bands. The building is supported<br />
on deep pile foundations due to the difficult soil<br />
conditions in the HafenCity area. The structural design<br />
was prepared in 2007 in accordance with the then applicable<br />
DIN 1045-1 standard, including all corrigenda.<br />
Approach<br />
At the beginning of the project, the structural items<br />
to be analyzed by each participating engineering firm<br />
were determined with the aim to investigate as many<br />
structural components as possible in varying dimensions<br />
and degrees of utilization in order to collect a<br />
broad range of data enabling a comparison between<br />
EC2+NA and DIN 1045-1.<br />
Zum 1. Juli 2012 soll gemäß Ankündigung der Argebauder<br />
EC2 als DIN EN 1992-1-1 verbindlich werden. Mit<br />
dem Schreiben der Fachkommission Bautechnik vom<br />
August 2010 wurde die Anwendung des EC2 unter Beachtung<br />
einiger Vorgaben aber bereits zugelassen. Möglich<br />
wurde dies unter anderem durch das „EC2-Pilotprojekt“,<br />
in dessen Rahmen 12 Ingenieurbüros unter<br />
Beteiligung von zehn Software-Häusern von 2007 bis<br />
2010 den EC2 mit nationalem Anhang (EC2+NA) gründlich<br />
getestet haben. Jedes Büro rechnete dabei ein bereits<br />
nach DIN 1045-1 realisiertes typisches Bauvorhaben<br />
nochmals mit EC2+NA nach. Die in einem umfangreichen<br />
Abschlussbericht [1] dokumentierten Ergebnisse<br />
des Projektes wurden in einer Fachartikelserie [2, 3, 4<br />
und 5] veröffentlicht. Ins Leben gerufen auf Initiative<br />
praktisch tätiger Ingenieure und getragen durch die Argebau,<br />
das DIBt und die Verbände DBV, BVPI und VBI<br />
lieferte dieses Forschungsvorhaben erstmalig einen<br />
durch bezahlte Ingenieure aus der Praxis „professionell“<br />
erarbeiteten Beitrag zur Normung.<br />
Das WTM-Teilprojekt<br />
Die WTM Engineers GmbH untersuchte im Pilotprojekt die<br />
Statik eines in den Jahren 2008/2009 in der HafenCity<br />
Hamburg gebauten Büro- und Geschäftshauses. Bauherr<br />
des vom Hamburger Büro Böge Lindner Architekten entworfenen<br />
Gebäudes war die DWI Gruppe Hamburg. Das in<br />
Abb. 1 im Grundriss und Schnitt dargestellte Gebäude ist<br />
als fugenlose Stahlbetonskelettkonstruktion konzipiert. Die<br />
5 m weit auskragenden punktgestützten Flachdecken sind<br />
mit Monolitzen in Stützstreifen vorgespannt. Aufgrund der<br />
schwierigen Baugrundverhältnisse in der HafenCity ist das<br />
Bauwerk auf Pfählen tief gegründet. Die Statik wurde im<br />
Jahr 2007 gemäß damals gültiger DIN 1045-1 einschließlich<br />
aller Berichtigungsblätter aufgestellt.<br />
Vorgehensweise<br />
Mit dem Ziel, möglichst viele verschiedene Bauteile in unterschiedlichen<br />
Abmessungen und Ausnutzungen zu untersuchen,<br />
um so eine breite Datenbasis für den Vergleich<br />
von EC2+NA und DIN 1045-1 zu erhalten, wurden zu Beginn<br />
die von jedem beteiligten Ingenieurbüro in ihrem Projekt<br />
zu untersuchenden statischen Positionen festgelegt.<br />
Neben vergleichenden Handrechnungen wurden für<br />
viele Nachweise eigene Excel-Sheets entwickelt. Zusätzlich<br />
waren WTM Engineers die Softwarehersteller SOFiS-<br />
168 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Comparative manual analyses were performed and<br />
dedicated Excel spreadsheets developed for many verifications.<br />
In addition, the software providers SOFiSTiK,<br />
Dlubal and Vogelsang were to cooperate with WTM<br />
Engineers. These suppliers had developed verification<br />
modules customized to EC2+NA in support of the pilot<br />
project and made these modules available to the engineering<br />
firms for the purpose of testing in the project.<br />
In total, WTM Engineers analyzed about 260 control<br />
sections for 50 structural components. In addition, analyses<br />
of „benchmark components“ and parametric studies<br />
were performed, such as for creep and shrinkage factors.<br />
TiK, Dlubal und Vogelsang zugeordnet, die begleitend<br />
zum Pilotprojekt an den EC2+NA angepasste Nachweismodule<br />
entwickelt und den Ingenieurbüros zum Test am<br />
Vergleichsprojekt übergeben haben.<br />
Insgesamt untersuchte WTM Engineers ca. 260 Nachweisschnitte<br />
an 50 Bauteilen. Zusätzlich wurden Berechnungen<br />
an „Benchmark-Bauteilen“ und Parameterstudien<br />
erstellt, z. B. für Beiwerte zum Schwinden und Kriechen.<br />
Auf Basis der Ergebnisse aus den Vergleichsberechnungen<br />
wurde der gesamte Text des EC2+NA in den Arbeitssitzungen<br />
diskutiert und abschließend durch die Projektmitglieder<br />
Korrektur gelesen.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />
1<br />
Standard upper floor<br />
layout and section<br />
Regelgrundriss der<br />
Obergeschosse und<br />
Schnitt
PANEL 10 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Alexander Steffens<br />
WTM ENGINEERS,<br />
Hamburg<br />
a.steffens@wtm-hh.de<br />
Geb. 1970; 1996 Abschluss<br />
zum Diplom-<br />
Ingenieur an der TU<br />
Braunschweig; 1996-<br />
1999 Freier Mitarbeiter<br />
im Ingenieurbüro<br />
Professor Duddeck und<br />
Partner, Braunschweig;<br />
2000 Promotion an<br />
der TU Braunschweig,<br />
„Modellierung von<br />
Karbonatisierung und<br />
Chloridbindung zur<br />
numerischen Analyse<br />
der Korrosionsgefährdung<br />
der Betonbewehrung“;<br />
2000 - 2001<br />
Forschungsstipendium<br />
(Post-Doc) der DFG,<br />
Laboratoire Central des<br />
Ponts et Chaussées,<br />
Paris; seit 2001 WTM<br />
ENGINEERS GMBH; seit<br />
2006 Prokurist der WTM<br />
ENGINEERS GMBH; seit<br />
2011 Prüfingenieur für<br />
Bautechnik; seit 2012<br />
Geschäftsführer<br />
The entire wording of EC2+NA was discussed in the<br />
work meetings and proofread by the project members<br />
on the basis of the results of the comparative structural<br />
analyses.<br />
Results<br />
Since many provisions of the old EC2 version had already<br />
been used in DIN 1045-1:2001-07 and subsequently<br />
in the consolidated version DIN 1045-1:2008-<br />
08, many EC2+NA sections show only insignificant<br />
modifications or remain completely unchanged, such<br />
as durability, material properties, bending, shear transfer,<br />
compression members – method based on nominal<br />
curvature (model column method), and detailing of reinforcement<br />
and of members.<br />
By contrast, the original EC2 wording (without the<br />
National Annex) significantly differs from previously<br />
applicable national standards regarding the bracing of<br />
buildings/bracing criteria, shear design, torsion, punching<br />
and serviceability (crack and deformation control).<br />
In some areas, such as shear verification, it was<br />
decided, on the basis of the comparative analyses, to<br />
include the previously applied, tried and tested verification<br />
concept contained in DIN 1045 as part of the<br />
National Annex. However, other areas (e.g. punching<br />
verification) have been newly worded.<br />
EC2 pilot projects – conclusions<br />
The final report summarizes the results of the individual<br />
subprojects and contains a comprehensive description<br />
of the results of the comparative analyses performed<br />
in the pilot projects, including an evaluation of<br />
the deviations, their causes, and the interpretation of<br />
the effects on the level of safety.<br />
The resulting EC2+NA version is a code tested by<br />
users on the basis of built projects prior to its introduction,<br />
and thus the first of its kind. The fact that the<br />
code contains only a limited number of new provisions<br />
compared to the conversion to the partial safety concept<br />
should ensure that engineers will be able to apply<br />
it relatively soon after publication of the associated<br />
secondary literature and release of related software.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] Fingerloos, F. (ed.): Abschlussbericht des DIBt-Forschungsvorhabens „Eurocode 2 Hochbau-Pilotprojekte“. Berlin:<br />
Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V., 2010<br />
[2] Fingerloos, F.: Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen und Hintergründe, Teil 1: Einführung in den Natio-<br />
nalen Anhang. In: Beton- und Stahlbetonbau, 105 (2010), Heft 6, S. 342 - 348<br />
[3] Fingerloos, F.: Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen und Hintergründe, Teil 2: Grundlagen, Dauerhaf-<br />
tigkeit, Baustoffe, Spannungs-Dehnungslinien. In: Beton- und Stahlbetonbau, 105 (2010), Heft 7, S. 406 - 420<br />
[4] Fingerloos, F.: Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen und Hintergründe, Teil 3: Begrenzung der Span-<br />
nungen, Rissbreiten und Verformungen. In: Beton- und Stahlbetonbau, 105 (2010), Heft 8, S. 486 - 495<br />
[5] Fingerloos, F.: Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen und Hintergründe, Teil 4: Bewehrungs- und Kons-<br />
truktionsregeln. In: Beton- und Stahlbetonbau, 105 (2010), Heft 9, S. 562 - 571<br />
Ergebnisse<br />
Aufgrund der Übernahme vieler Regelungen aus dem damaligen<br />
EC2 bereits in die DIN 1045-1:2001-07 und erneut in<br />
die konsolidierte Fassung DIN 1045-1:2008-08 weisen zahlreiche<br />
Abschnitte des EC2+NA keine oder nur unwesentliche<br />
Änderungen auf, so zum Beispiel: Dauerhaftigkeit, Baustoffeigenschaften,<br />
Biegung, Schubkraftübertragung, Druckglieder<br />
– Verfahren mit Nennkrümmung (Modellstützenverfahren)<br />
sowie Bewehrungs- und Konstruktionsregeln.<br />
Deutlich abweichende Regelungen des EC2-Originaltextes<br />
(also ohne den Nationalen Anhang) gegenüber den<br />
bislang geltenden nationalen Vorschriften gibt es dagegen<br />
für die Gebäudeaussteifung/Aussteifungskriterien, Querkraftbemessung,<br />
Torsion, Durchstanzen und Gebrauchstauglichkeit<br />
(Begrenzung der Rissbreiten und Verformungen).<br />
In einigen Bereichen wie z. B. dem Querkraftnachweis<br />
wurde auf Grundlage der Vergleichsberechnungen entschieden,<br />
das bislang gültige und bewährte Nachweiskonzept<br />
der DIN 1045 über den Nationalen Anhang zu übernehmen.<br />
Andere Bereiche wie beispielsweise der Nachweis<br />
des Durchstanzens, sind dagegen neu geregelt.<br />
EC2-Pilotprojekte – Fazit<br />
Die Ergebnisse der Vergleichsrechnungen aus den Pilotprojekten<br />
mit der Bewertung der Abweichungen, ihrer Ursachen<br />
und der Interpretation der Auswirkung auf das Sicherheitsniveau<br />
sind im Abschlussbericht, der die Ergebnisse<br />
aller Einzelprojekte zusammenfasst, ausführlich dargestellt.<br />
Der nun vorliegende EC2+NA ist eine vor der Einführung<br />
von Anwendern an Projekten aus der Praxis getestete<br />
Norm und damit ein Novum. Da sich die Neuerungen im<br />
Vergleich zur Umstellung auf das Teilsicherheitskonzept in<br />
Grenzen halten, sollte diese Norm bei Vorliegen der entsprechenden<br />
Sekundärliteratur und Software in recht kurzer<br />
Zeit von den Ingenieuren angewendet werden können.<br />
170 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Reinforcement in accordance with Eurocode 2 (EC2)<br />
New Standards<br />
Bewehren nach Eurocode 2 (EC2)<br />
Neue Normen<br />
In the course of the revision of DIN 1045-1:2001-07 [1],<br />
some of the verification formats had already changed<br />
fundamentally compared to the previously applicable<br />
standard. Reinforcement and design rules were harmonized<br />
at the European level or newly introduced,<br />
such as the continuity reinforcement in the punching<br />
area of column-supported slabs to prevent progressive<br />
collapse. Further adjustments were then made in<br />
DIN 1045-1:2008-08 [2] on the basis of the experience<br />
gained in Germany. The official introduction of DIN EN<br />
1992-1-1:2011-01 (Eurocode 2) [3] with its National<br />
Annex on 1 July 2012 will again result in changes and<br />
amendments.<br />
Background information and application aids pertaining<br />
to the respective generation of standards were<br />
regularly discussed in volumes published by Deutscher<br />
Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb; German Committee<br />
for Structural Concrete). These publications are: Vol.<br />
300: Hinweise zu DIN 1045 [Guidance on DIN 1045],<br />
December 1978 edition [4], Vol. 400: Erläuterungen<br />
zu DIN 1045 [Explanations on DIN 1045], 07.88 edition<br />
[5], and Vol. 525: Erläuterungen zu DIN 1045-1<br />
[Explanations on DIN 1045-1] [6]. Vol. 600 is currently<br />
in preparation and will contain similar background information<br />
on Eurocode 2. In addition, Vol. 399: Das<br />
Bewehren von Stahlbetonbauteilen – Erläuterungen zu<br />
verschiedenen gebräuchlichen Bauteilen [Reinforcing<br />
elements consisting of reinforced concrete – explanations<br />
on various common elements] [7] provides comprehensive<br />
commentary on all important reinforcement<br />
rules on the basis of DIN 1045:1988-07 [8].<br />
What has been missing to date is a comprehensive<br />
explanation of the general principles of reinforcement<br />
in accordance with Section 8 of Eurocode 2, as well as<br />
summarized and more comprehensive guidance regarding<br />
the practical reinforcement of elements consisting<br />
of reinforced concrete. For this reason, the DAfStb has<br />
commissioned the above group of authors, currently<br />
led by Prof. Hegger, with preparing a new volume of<br />
the series (Vol. 599) that is to provide comprehensive<br />
guidance on the routing of reinforcement in compliance<br />
with the code but also in an economically viable<br />
manner, using explanations and worked examples.<br />
These examples comprise the design, the structural detailing<br />
of the determined reinforcement ratio and the<br />
planar and three-dimensional representation (Fig. 1)<br />
of reinforcement designs.<br />
Practical reinforcement solutions must consider<br />
that rebar and reinforcing mesh are, in reality, three-<br />
Bereits im Zuge der Neufassung von DIN 1045-1:2001-07<br />
[1] änderten sich die Nachweisformate im Vergleich zur<br />
Vorgängernorm teilweise grundlegend. Bewehrungs- und<br />
Konstruktionsregeln wurden europäisch harmonisiert<br />
oder neu aufgenommen – wie zum Beispiel die Notfallbewehrung<br />
im Durchstanzbereich von punktförmig gestützten<br />
Platten zur Vermeidung eines progressiven Versagens.<br />
Vor dem Hintergrund der zwischenzeitlich in Deutschland<br />
gemachten Erfahrungen wurden dann in DIN 1045-<br />
1:2008-08 [2] weitere Anpassungen vorgenommen. Zum<br />
01. Juli 2012 bringt die bauaufsichtliche Einführung von<br />
DIN EN 1992-1-1:2011-01 (Eurocode 2) [3] mit seinem nationalen<br />
Anhang bei der Konstruktion der Bewehrung erneut<br />
Ergänzungen und Änderungen mit sich.<br />
Hintergründe und Anwendungshilfen zur jeweiligen<br />
Normengeneration wurden in Heften des Deutschen Ausschusses<br />
für Stahlbeton (DAfStb) kommentiert. Diese sind<br />
Heft 300: Hinweise zu DIN 1045, Ausgabe Dezember 1978<br />
[4], Heft 400: Erläuterungen zu DIN 1045, Ausgabe 07.88<br />
[5], und Heft 525: Erläuterungen zu DIN 1045-1 [6]. Heft<br />
600 ist in Vorbereitung und wird entsprechende Hintergrundinformationen<br />
zu Eurocode 2 enthalten. Zusätzlich<br />
kann Heft 399: Das Bewehren von Stahlbetonbauteilen –<br />
Erläuterungen zu verschiedenen gebräuchlichen Bauteilen<br />
[7] auf Basis von DIN 1045:1988-07 [8] eine umfangreiche<br />
Kommentierung aller wichtiger Bewehrungsregeln<br />
entnommen werden.<br />
Eine ausführliche Erklärung der allgemeinen Bewehrungsgrundsätze<br />
nach Abschnitt 8 in Eurocode 2 sowie<br />
zusammenfassende und weitergehende Hinweise zum<br />
praxisgerechten Bewehren von Stahlbetonbauteilen fehlen<br />
bisher. Der DAfStb hat deshalb die genannte Autorengruppe<br />
beauftragt, jetzt unter der Obmannschaft von<br />
Herrn Prof. Hegger, in einem neuen Band seiner Schriftenreihe<br />
(Heft 599) ausführliche Hinweise zu einer einerseits<br />
normgerechten und andererseits wirtschaftlich sinnvollen<br />
Bewehrungsführung anhand von Erläuterungen<br />
und Beispielen zu geben. Die Beispiele umfassen sowohl<br />
die Bemessung, die konstruktive Durchbildung der ermittelten<br />
Bewehrungsmenge als auch die ebene und räumliche<br />
Darstellung (Abb. 1) von Bewehrungskonstruktionen.<br />
Beim praxisgerechten Bewehren ist zu berücksichtigen,<br />
dass Betonstabstahl und Betonstahlmatten zwar als<br />
Linien in Bewehrungszeichnungen dargestellt werden,<br />
aber in der Realität dreidimensionale Bauprodukte sind.<br />
Falls der erforderliche Platzbedarf für die Bewehrung,<br />
aber auch für Übergreifungsstöße und Verankerungen,<br />
nicht berücksichtigt wird, hat dies erhebliche Konse-<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Martin Empelmann<br />
Technische Universität<br />
Braunschweig<br />
M.Empelmann@<br />
ibmb.tu-bs.de<br />
Geb. 1963; 1989-1995<br />
Lehrstuhl und Institut<br />
für Massivbau an der<br />
RWTH Aachen bei<br />
Herrn Prof. Dr.-Ing. Dr.<br />
h .c. Heinrich Trost und<br />
Herrn Prof. Dr.-Ing.<br />
Josef Hegger; 1995<br />
Promotion; 1996-2006<br />
Projektleiter bei der<br />
HOCHTIEF Construction<br />
AG, Essen; seit<br />
2006 Universitätsprofessor<br />
für Massivbau<br />
und Leiter des Fachgebiets<br />
Massivbau am<br />
IBMB in Braunschweig;<br />
Vorstandsmitglied der<br />
Materialprüfanstalt<br />
(MPA) für Bauwesen<br />
Braunschweig<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 171
PANEL 10 → Proceedings<br />
Example of reinforcement:<br />
flat slab with<br />
punching shear reinforcement<br />
(drawing:<br />
Tekla Structures)<br />
Bewehrungsbeispiel:<br />
Flachdecke mit<br />
Durchstanzbewehrung<br />
(Zeichnung: Tekla<br />
Structures)<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Josef Hegger<br />
RWTH Aachen<br />
heg@imb.rwth-<br />
aachen.de<br />
Geb. 1954; 1973-1979<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der RWTH<br />
Aachen; 1984 Promotion<br />
an der TU Braunschweig;<br />
1985-1993<br />
Philipp Holzmann AG,<br />
Frankfurt; seit 1993 Leiter<br />
des Lehrstuhls und<br />
Instituts für Massivbau<br />
der RWTH Aachen; seit<br />
1994 Prüfingenieur für<br />
Baustatik Fachrichtung<br />
Massivbau; seit<br />
1997 Sachverständiger<br />
des Eisenbahnbundesamtes;<br />
seit 1998<br />
Mitglied diverser Sachverständigenausschüsse<br />
beim DIBt; seit 1999<br />
Sprecher des Sonderforschungsbereichs<br />
532<br />
Textilbewehrter Beton;<br />
seit 2009 Obmann des<br />
Normenausschusses<br />
DIN 1045-1<br />
1<br />
dimensional construction products although they are<br />
represented by lines in reinforcement drawings. If the<br />
space required for the reinforcement but also for laps<br />
and anchorages is not provided, this will lead to serious<br />
consequences for construction activity and the quality<br />
of the structural component. Reinforcement drawings<br />
create an important link between the structural<br />
engineer and the installation of the reinforcement on<br />
the construction site and thus serve as instructions for<br />
installation. Since the reinforcement framework must<br />
be assembled from individual parts that are usually<br />
fabricated at the bending shop or on-site, each individual<br />
part or each reinforcement item must be drawn<br />
separately, and its detailed dimensions must be stated<br />
in lists of steel items.<br />
These representations should contain all dimensions<br />
necessary for designing the components, checking<br />
their dimensions and verifying their tolerances in<br />
accordance with the DAfStb guideline entitled Qualität<br />
der Bewehrung – Ergänzende Festlegungen zur<br />
Weiterverarbeitung von Betonstahl und zum Einbau<br />
der Bewehrung [Quality of reinforcement – Additional<br />
specifications for further processing of reinforcing<br />
steel and the installation of reinforcement] [9]. Possible<br />
installation sequences must be considered when<br />
preparing the drawings. Detailed requirements for reinforcement<br />
drawings are specified in Eurocode 2, as<br />
well as in DIN 1045-3 [10] or DIN EN 13670 [11] and<br />
DIN EN ISO 3766 [12].<br />
Besides the basic skills necessary to ensure the correctness<br />
of drawings, the preparation of appropriate<br />
reinforcement drawings requires extensive experience<br />
with regard to the characteristics of reinforcing steel<br />
and conditions related to installation [13]. Only an appropriate<br />
routing of the reinforcement will ensure the<br />
structural integrity, serviceability, durability and economic<br />
efficiency of reinforced concrete structures.<br />
In addition to the authors of this paper, Dipl.-Ing.<br />
Mathias Tillmann, of Fachvereinigung Deutscher Be<br />
quenzen für die Bauausführung und letztlich auch für die<br />
Qualität des Bauteils. Bewehrungszeichnungen stellen die<br />
wichtige Verbindung vom Tragwerksplaner zum Einbau<br />
der Bewehrung auf der Baustelle her und dienen somit als<br />
Einbauanleitung. Hierin ist, da das Bewehrungsgeflecht<br />
aus Einzelteilen zusammengesetzt werden muss, die in der<br />
Regel im Biegebetrieb oder aber auf der Baustelle hergestellt<br />
werden, jedes Einzelteil bzw. jede Bewehrungsposition<br />
einzeln darzustellen und detailliert in Stahllisten zu<br />
vermaßen.<br />
Die Darstellungen sollten alle Abmessungen beinhalten,<br />
die für die Konstruktion der Bauteile, die Nachprüfung<br />
der Maße und die Kontrolle von Toleranzen gemäß<br />
DAfStb-Richtlinie Qualität der Bewehrung – Ergänzende<br />
Festlegungen zur Weiterverarbeitung von Betonstahl und<br />
zum Einbau der Bewehrung [9] notwendig sind. Mögliche<br />
Einbaureihenfolgen müssen bei der Erstellung der Zeichnungen<br />
berücksichtigt werden. Detaillierte Anforderungen<br />
an Bewehrungszeichnungen sind in Eurocode 2<br />
sowie in DIN 1045-3 [10] bzw. DIN EN 13670 [11] und DIN<br />
EN ISO 3766 [12] enthalten.<br />
Neben den grundlegenden Kenntnissen über die richtige<br />
zeichnerische Darstellung setzt die zielsichere An-<br />
fertigung von Bewehrungszeichnungen vor allem auch<br />
Erfahrung mit den betonstahlspezifischen und ausführungsbezogenen<br />
Randbedingungen voraus [13]. Nur bei<br />
geeigneter Bewehrungsführung können die Standsicherheit,<br />
Gebrauchstauglichkeit, Dauerhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
von Stahlbetonkonstruktionen sichergestellt<br />
werden.<br />
Zusätzlich zu den Autoren dieses Beitrages wirkte<br />
Herr Dipl.-Ing. Mathias Tillmann von der Fachvereinigung<br />
Deutscher Betonfertigteilbau an der Bearbeitung<br />
von Heft 599 mit. Alle Arbeitsergebnisse werden in einem<br />
vom Institut für Stahlbetonbewehrung zusammengestellten<br />
Ausschuss gespiegelt, der sich aus technischen Führungskräften<br />
von Biege- und Verlegebetrieben zusammensetzt.<br />
Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass<br />
alle vorgeschlagenen Bewehrungsführungen sowohl auf<br />
172 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
tonfertigteilbau, assisted with preparing Vol. 599.<br />
All work results are verified by a committee appointed<br />
by the Institute of Concrete Reinforcement whose members<br />
are technical managers of bending operations and<br />
reinforcing steel contractors, which should ensure that<br />
all suggested reinforcement routes meet both structural<br />
and construction management requirements.<br />
Panel 10 will include a series of coordinated presentations,<br />
covering the following topics:<br />
» General rules<br />
Dr.-Ing. Norbert Brauer, Ingenieurbüro Dr. Brauer,<br />
Dormagen; Dr.-Ing. Jörg Moersch, Institut für<br />
Stahlbetonbewehrung, Düsseldorf; Dr.-Ing. Thomas<br />
Sippel, Verein zur Förderung und Entwicklung der<br />
Befestigungs-, Bewehrungs- und Fassadentechnik<br />
e.V., Düsseldorf<br />
» Beams with openings, frame nodes, corbels<br />
Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger, Dipl.-Ing. Guido Bertram,<br />
RWTH Aachen<br />
» Slabs, floor diaphragms, foundations<br />
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell, Dipl.-Ing. (FH) Christian<br />
Albrecht, Kaiserslautern University of Technology<br />
» Columns, shear walls, shear and bond reinforcement<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Empelmann, Dipl.-Ing. Marco<br />
Wichers, Braunschweig University of Technology<br />
Vol. 599 is scheduled for publication in the course of<br />
2012.<br />
die statisch-konstruktiven als auch auf die wesentlichen<br />
baupraktischen Erfordernisse abgestimmt sind.<br />
In Podium 10 wird in abgestimmten Vorträgen über<br />
folgende Themen berichtet werden:<br />
» Grundsätzliche Regeln<br />
Dr.-Ing. Norbert Brauer, Ingenieurbüro Dr. Brauer,<br />
Dormagen; Dr.-Ing. Jörg Moersch, Institut für Stahlbetonbewehrung,<br />
Düsseldorf; Dr.-Ing. Thomas Sippel,<br />
Verein zur Förderung und Entwicklung der Befestigungs-,<br />
Bewehrungs- und Fassadentechnik e.V., Düsseldorf<br />
» Träger mit Öffnungen, Rahmenknoten, Konsolen<br />
Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger, Dipl.-Ing. Guido Bertram,<br />
RWTH Aachen<br />
» Platten, Deckenscheiben, Fundamente<br />
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell, Dipl.-Ing. (FH) Christian<br />
Albrecht, Technische Universität Kaiserslautern<br />
» Stützen, Wandscheiben, Querkraft- und Verbundbewehrung<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Empelmann, Dipl.-Ing. Marco<br />
Wichers, Technische Universität Braunschweig<br />
Das Heft 599 soll im Laufe des Jahres 2012 erscheinen.<br />
Co-authored by / Mitautoren: Dr.-Ing. Norbert Brauer,<br />
Dr.-Ing. Jörg Moersch, Dr.-Ing. Thomas M. Sippel,<br />
Dr.-Ing. Guido Bertram, Dipl.-Ing. (FH) Christian Albrecht,<br />
Dipl.-Ing. Marco Wichers<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] DIN 1045-1 (2001): Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion,<br />
Ausgabe 07/2001<br />
[2] DIN 1045-1 (2008): Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion,<br />
Ausgabe 08/2008<br />
[3] DIN EN 1992-1-1: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allgemeine<br />
Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau, Ausgabe 01/2011<br />
[4] Bertram D.; Deutschmann, H.; Rehm, G.; Eligehausen, R.; Neubert, B.: Heft 300 des DAfStb: Hinweise zu DIN 1045,<br />
Ausgabe Dezember 1978, Erläuterungen und Bewehrungsrichtlinien, Beuth Verlag GmbH, Berlin, 1979<br />
[5] Bertram D.; Bunke, N.: Heft 400 des DAfStb: Erläuterungen zu DIN 1045, Beton und Stahlbeton, Ausgabe 07.88,<br />
Beuth Verlag GmbH, Berlin, 1998<br />
[6] Heft 525 des DAfStb: Erläuterungen zu DIN 1045-1, Beuth Verlag GmbH, Berlin, 2. überarbeitete Auflage 2010<br />
[7] Eligehausen, R; Gerster, R.: Heft 399 des DAfStb: Bewehren von Stahlbetonbauteilen, Beuth Verlag GmbH, Berlin,<br />
1992<br />
[8] DIN 1045 (1988): Beton und Stahlbeton, Bemessung und Ausführung, Ausgabe 07/1988<br />
[9] DAfStb-Richtlinie Qualität der Bewehrung – Weitergehende Anforderungen an die Weiterverarbeitung von Betonstahl<br />
und den Einbau der Bewehrung, Beuth Verlag GmbH, Berlin, 2010<br />
[10] DIN 1045-3 (2008): Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 3: Bauausführung, Ausgabe 08/2008<br />
[11] DIN EN 13670: Ausführung von Tragwerken aus Beton, Ausgabe 03/2011<br />
[12] DIN EN ISO 3766: Zeichnungen für das Bauwesen – Vereinfachte Darstellung von Bewehrungen, Ausgabe<br />
05/2004<br />
[13] Dames; K.-H.: Rohbauzeichnungen, Bewehrungszeichnungen: Grundregeln, Darstellungen für die Tragwerksplanung,<br />
Checklisten, Beispiele, Bauverlag, Wiesbaden und Berlin 1997<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Jürgen Schnell<br />
Technische Universität<br />
Kaiserslautern<br />
juergen.schnell@<br />
bauing.uni-kl.de<br />
Geb. 1953; 1972-1979<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der TH<br />
Darmstadt; 1979-2002<br />
Technischer und<br />
Leitender Angestellter<br />
der Philipp Holzmann<br />
AG, Frankfurt am Main<br />
und Düsseldorf; 1986<br />
Promotion zur Rissbreitenbeschränkung<br />
bei<br />
Prof. König an der TH<br />
Darmstadt; 1991-2002<br />
Lehrbeauftragter an<br />
der Ruhr-Universität<br />
Bochum; seit 2002<br />
Leiter des Fachgebietes<br />
Massivbau und<br />
Baukonstruktion der TU<br />
Kaiserslautern<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 173
PANEL 10 → Proceedings<br />
Summarized information: Brick floors in accordance with<br />
DIN 1045-100 / EC2 added to the concrete standard<br />
Design and construction<br />
Die Kurzinformation: Neu in der Betonnorm: Ziegeldecken<br />
nach DIN 1045-100 / EC2<br />
Planung und Ausführung<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Frank Fingerloos<br />
Deutscher Beton- und<br />
Bautechnik-Verein E.V.,<br />
Berlin<br />
fingerloos@<br />
betonverein.de<br />
Geb. 1961; Bauingenieurstudium<br />
an der<br />
Hochschule für Bauwesen<br />
Cottbus; 1986-1989<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter im Bereich<br />
Konstruktiver Ingenieurbau;<br />
1990-1999 im<br />
Bereich Technik der<br />
HOCHTIEF Construction<br />
AG, Berlin; seit 2000<br />
Abteilungsleiter Bautechnik<br />
im Deutschen<br />
Beton- und Bautechnik-<br />
Verein E.V., seit 2005<br />
Sachverständiger beim<br />
Deutschen Institut für<br />
Bautechnik; seit 2008<br />
ö. b. u. v. Sachverständiger<br />
der IHK Berlin;<br />
seit 2008 Lehrauftrag<br />
für Massivbau an der<br />
TU Kaiserslautern; seit<br />
2009 Mitherausgeber<br />
des Betonkalenders<br />
Introduction<br />
Brick floors (formerly referred to as reinforced block<br />
floors) consist of ceiling bricks, concrete ribs and reinforcing<br />
steel. These three components form a bond<br />
that is necessary to take up the internal forces. In this<br />
arrangement, the bricks are not only fillers but also<br />
resist stresses in the moment compression zone and<br />
shear stresses in the ribs (Fig. 1).<br />
Compared to solid cast-in-place slabs, brick floors<br />
have a lower dead load and, to a certain extent, more<br />
favorable thermal characteristics. They are relatively<br />
easy to lay on the construction site in a manual process,<br />
requiring only a single formwork layer, followed<br />
by reinforcement insertion and pouring of the concrete<br />
ribs. They are thus particularly suitable for modernizing<br />
and upgrading existing buildings, such as for the<br />
purpose of replacing old reinforced block or timber<br />
joist floors whose repair and reinstatement would no<br />
longer be (economically) viable. In general, however,<br />
brick floors are installed as precast floor elements in<br />
new construction projects.<br />
DIN 1045-100:2005-02 [1] aligned the basic principles<br />
of designing brick floors with the DIN 1045-1<br />
concept (such as the partial safety concept). This standard<br />
has been revised and will be published as a new<br />
edition entitled DIN 1045-100:2011-12: Design and<br />
construction of reinforced concrete and prestressed<br />
concrete structures – Part 100: Brick floors [2] in order<br />
to be introduced together with the EC2.<br />
DIN 1045-100 relies on the basic principles of design<br />
and construction specified in the reinforced concrete<br />
standard and deviates only with regard to the<br />
rules governing brick floors.<br />
Results of standard revision<br />
Compared to the previous version, DIN 1045-100:2005-<br />
02 [1], [2] includes the following changes:<br />
- extension of the maximum concrete strength class<br />
of the ribs from C 30/37 to C 35/45<br />
- execution and supervision of cast-in-place and<br />
precast brick floors included as Annexes A and B<br />
- dead loads of brick floors included as Annex C<br />
- editorial adjustments, particularly to EC2<br />
Einleitung<br />
Ziegeldecken (oder früher Stahlsteindecken) bestehen aus<br />
Deckenziegeln, Betonstegen und Betonstahl, deren Zusammenwirken<br />
im Verbund zur Aufnahme der Schnittgrößen<br />
erforderlich ist. Die Ziegel werden dabei nicht nur<br />
als Füllkörper eingesetzt, sondern nehmen selbst Spannungen<br />
in der Biegedruckzone und Schubspannungen in<br />
den Stegen auf (Abb. 1).<br />
Ziegeldecken weisen gegenüber vergleichbaren Vollplatten<br />
aus Ortbeton geringere Eigenlasten und teilweise<br />
günstigere bauphysikalische Eigenschaften auf. Sie sind<br />
relativ einfach auf der Baustelle auf einer Schalung per<br />
Hand zu verlegen, zu bewehren und auszubetonieren. Sie<br />
eignen sich daher auch besonders gut beim Bauen im Bestand,<br />
z. B. als Ersatz alter nicht mehr (wirtschaftlich) sanierungsfähiger<br />
Stahlstein- oder Holzbalkendecken. In<br />
der Regel werden Ziegeldecken jedoch heute als vorgefertigte<br />
Deckenelemente im Neubau verlegt.<br />
Mit DIN 1045-100:2005-02 [1] wurden die Grundlagen<br />
für die Bemessung von Ziegeldecken auf das Konzept<br />
von DIN 1045-1 abgestellt (z. B. Teilsicherheitskonzept).<br />
Diese Norm wurde überarbeitet und wird als Neuausgabe<br />
DIN 1045-100:2011-12: Bemessung und Konstruktion<br />
von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 100:<br />
Ziegeldecken [2] herausgegeben und soll mit dem EC2 zusammen<br />
eingeführt werden.<br />
DIN 1045-100 greift auf die Grundlagen der Bemessung<br />
und Konstruktion der Stahlbetonnorm zurück und<br />
enthält nur die abweichenden Regeln für Ziegeldecken.<br />
Ergebnis der Normüberarbeitung<br />
Gegenüber der Fassung DIN 1045-100:2005-02 [1] haben<br />
sich folgende Änderungen in [2] ergeben:<br />
- Erweiterung der maximalen Betonfestigkeitsklasse<br />
der Stege von C 30/37 auf C 35/45<br />
- Bauausführung und Überwachung für Ortbeton- und<br />
vorgefertigte Ziegeldecken als Anhänge A und B<br />
- Eigenlasten von Ziegeldecken als Anhang C<br />
- Redaktionelle Anpassungen, insbesondere an EC2<br />
Ansonsten wurden die bewährten Bemessungs- und<br />
Konstruktionsregeln beibehalten. Darüber hinaus wurden<br />
auch die Ausführungs- und Überwachungsregeln in der<br />
174 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Besides these changes, the established design and<br />
construction rules have been retained. In addition, the<br />
provisions on work execution and supervision continue<br />
to be part of the standard (Annexes A and B)<br />
whereas the dead loads of brick floors have been added<br />
(Annex C). From a practical point of view, this revision<br />
results in the benefit that all relevant provisions<br />
pertaining specifically to the design and construction<br />
of brick floors have been merged in a single standard.<br />
However, the basic principles and other specifications<br />
contained in the reference standards must (as before)<br />
additionally be adhered to.<br />
swz_������_Anzeige_<strong>BFT</strong>_201�_Layout 1 03.01.12 12:36 Seite 1<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />
1<br />
Brick floor (cross-section<br />
– principle)<br />
Ziegeldecke (Querschnitt<br />
– Prinzip)<br />
Norm belassen (Anhänge A und B) sowie die Eigenlasten<br />
von Ziegeldecken aufgenommen (Anhang C). Der Vorteil<br />
für die Praxis besteht darin, dass alle relevanten besonderen<br />
Regelungen zur Bemessung und Ausführung von Ziegeldecken<br />
in einer Norm vereint sind. Allerdings müssen<br />
die Grundlagen und sonstigen Regeln der Bezugsnormen<br />
weiterhin zusätzlich beachtet werden.<br />
Besonderheiten bei Bemessung und Konstruktion<br />
Die tragenden Deckenziegel müssen DIN 4159 [5] entsprechen.<br />
Die charakteristische Druckfestigkeit der Ziegel fbk<br />
soll mindestens 18 N/mm² betragen.<br />
Schritt für Schritt in die Zukunft<br />
56. BetonTage<br />
Stand 108, 109<br />
Genormte Portlandkompositzemente für<br />
die Anforderungen von Morgen –<br />
CEM II/A-S 52,5 R und CEM II/A-LL 52,5 R<br />
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bei absolut gleichwertigen Eigenschaften<br />
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Telefon: (07 31) 93 41-4 09<br />
Telefax: (07 31) 93 41-3 98<br />
E-Mail: schwenk-zement.bauberatung@schwenk.de<br />
Internet:www.schwenk-zement.de<br />
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PANEL 10 → Proceedings<br />
Strain distribution and<br />
brick floor stressstrain<br />
curve<br />
2<br />
Dehnungsverteilung<br />
und Spannungs-<br />
Dehnungs-Linie für<br />
Ziegeldecke<br />
Particular features of design and construction<br />
The load-bearing bricks must conform to DIN 4159 [5].<br />
The characteristic compressive strength of the bricks fbk<br />
should at least equal 18 N/mm².<br />
Brick floors must neither be used as flat floors subject<br />
to punching shear nor as structures exposed to fatigue<br />
actions.<br />
The bending verification of brick floors is characterized<br />
by several particular features: the use of an<br />
effective cross-section in compression comprised of<br />
concrete ribs and bricks without deducting brick cavities<br />
and of a reduced design value of brick compressive<br />
strength. An identical linear strain distribution is used<br />
for the bonded arrangement of bricks and concrete<br />
located in the compression zone, assuming that the<br />
planarity of the cross-sections is retained at a maximum<br />
strain at failure of εu2 = 3.5 ‰ (Fig. 2).<br />
Reference [2] covers only brick floors without shear<br />
reinforcement. Shear resistance verification is based on<br />
acceptable shear stresses where vEd ≤ τRd . These permissible<br />
values require that the entire span reinforcement<br />
be continued into the supports and anchored at these<br />
points. Bent tensile reinforcement is not permitted.<br />
Fire safety verifications<br />
The tables contained in the „old“ DIN 4102-4:1994-03<br />
[6], 3.9 Fire ratings of reinforced block floors, may be<br />
applied analogously to the fire safety verification of<br />
brick floors.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] DIN 1045-100:2005-02: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 100: Ziegeldecken<br />
[2] DIN 1045-100:2011-12: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 100:<br />
Ziegeldecken<br />
[3] DIN EN 1992-1-1: 2011-01: Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken<br />
– Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau<br />
[4] DIN EN 1992-1-1/NA: 2011-01: Nationaler Anhang – National festgelegte Parameter – Teil 1-1: Allgemeine Bemes-<br />
sungsregeln und Regeln für den Hochbau<br />
Ziegeldecken dürfen nicht als auf Durchstanzen beanspruchte<br />
Flachdecken und nicht unter ermüdungswirksamen<br />
Einwirkungen eingesetzt werden.<br />
Die Besonderheiten bei der Biegebemessung von Ziegeldecken<br />
bestehen im Ansatz eines mitwirkenden Druckquerschnitts<br />
aus Betonstegen und Ziegeln ohne Abzug der<br />
Ziegelhohlräume und eines reduzierten Bemessungswerts<br />
der Ziegeldruckfestigkeit. Für die im Verbund stehenden<br />
Baustoffe Ziegel und Beton in der Druckzone wird die gleiche<br />
lineare Dehnungsverteilung unter Annahme des Ebenbleibens<br />
der Querschnitte mit einer maximalen Bruchstauchung<br />
von εu2 = 3,5 ‰ angenommen (Abb. 2).<br />
In [2] sind nur Ziegeldecken ohne Querkraftbewehrung<br />
geregelt. Der Nachweis der Querkrafttragfähigkeit<br />
wird auf aufnehmbare Schubspannungen mit vEd ≤ τRd<br />
zurückgeführt. Voraussetzung für die zulässigen Werte ist,<br />
dass die gesamte Feldbewehrung bis in die Auflager<br />
durchgeführt und dort verankert wird. Eine aufgebogene<br />
Zugbewehrung ist nicht zulässig.<br />
Brandschutztechnische Nachweise<br />
Der brandschutztechnische Nachweis für Ziegeldecken<br />
mit Tabellen nach der „alten“ DIN 4102-4:1994-03 [6], 3.9<br />
Feuerwiderstandsklassen von Stahlsteindecken darf sinngemäß<br />
weiter verwendet werden.<br />
[5] DIN 4159:1999-10: Ziegel für Decken und Vergusstafeln, statisch mitwirkend, mit Berichtigung 1:2000-06<br />
[6] DIN 4102-4:1994-03: Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 4: Zusammenstellung und Anwendung<br />
klassifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile; mit Ber 1 bis 3 und DIN 4102-4/A1-Änderung:2004-11<br />
176 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
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PANEL 11 → Proceedings<br />
MODERATION<br />
Dipl.-Ing. Hans-Georg<br />
Müller<br />
Fachvereinigung Betonrohre<br />
und Stahlbetonrohre,<br />
Bonn<br />
hg.mueller@<br />
berdingbeton.de<br />
Geb. 1961; bis 1989<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der FH<br />
Bochum; 1989-2006 DY-<br />
WIDAG-Fertigteilwerk,<br />
Dormagen-Nievenheim;<br />
2006-2010 Geschäftsführer<br />
DW Betonrohre<br />
GmbH; seit 2010 Niederlassungsleiter<br />
des<br />
Werkes DW Nievenheim<br />
der BERDING BETON<br />
GmbH; seit 2007 2.<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der Fachvereinigung<br />
Betonrohre und Stahlbetonrohre<br />
e.V. (FBS),<br />
Bonn<br />
Day 3: Thursday, 9 th February 2012<br />
Tag 3: Donnerstag, 9. Februar 2012<br />
Pipeline construction and drainage technology<br />
Rohrleitungsbau und Entwässerungstechnik<br />
Title Titel Page Seite<br />
A holistic approach to sewer systems - Opportunities for the concrete pipe industry 180<br />
Ganzheitliche Betrachtung von Entwässerungssystemen - Chancen für die Betonrohrindustrie<br />
Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer<br />
Design and construction of sewers from the point of view of an operator 184<br />
- Sewer constructions today<br />
Planung und Bau von Abwasserkanälen aus Sicht eines Betreibers - Kanalbau heute<br />
Dipl.-Ing. Uwe Ludwig<br />
Reinforced concrete box culverts - No off-the-shelf solution 187<br />
Stahlbetonrechteckprofile - Nicht von der Stange<br />
Dipl.-Ing. Erich Valtwies<br />
Load transfer in manholes - New findings 190<br />
Lastübertragung bei Schächten - Neue Erkenntnisse<br />
Prof. Dr.-Ing. Olaf Selle, Dipl.-Ing. Monika Maske<br />
Temporarily flowable, self-compacting backfill materials consisting of soils 194<br />
and building materials - Work group Research Association for Road Construction and Transportation<br />
Zeitweise fließfähige selbstverdichtende Verfüllbaustoffe (ZFSV) aus Böden und Baustoffen<br />
- Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />
Dr.-Ing. Wolfgang Berger<br />
Concepts for concrete exposed to acidic fluids - New findings 196<br />
Konzepte für Beton in sauren Medien - Neue Erkenntnisse<br />
Dipl.-Ing. Thomas Neumann<br />
The new DWA Worksheet A 161: Structural analysis of jacking pipes 198<br />
- Background information on the new calculation methods<br />
Das neue Arbeitsblatt DWA-A 161: Statische Berechnung von Vortriebsrohren<br />
- Hintergründe zu den neuen Berechnungsansätzen<br />
Dr.-Ing. Ulrich Bohle<br />
178 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Title Titel Page Seite<br />
The new DWA Worksheet A 161: Structural analysis of jacking pipes 201<br />
- Implicaions for practical application<br />
Das neue Arbeitsblatt DWA-A 161: Statische Berechnung von Vortriebsrohren - Konsequenzen für die<br />
praktische Anwendung<br />
Dr.-Ing. Gerfried Schmidt-Thrö<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11
PANEL 11 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Karsten Körkemeyer<br />
Technische Universität<br />
Kaiserslautern<br />
koerkeme@<br />
rhrk.uni-kl.de<br />
Geb. 1965; 1990 Abschluss<br />
des Studiums<br />
Bauingenieurwesen an<br />
der Ruhr-Universität<br />
Bochum; 1991-1993<br />
wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der<br />
Ruhr-Universität Bochum;<br />
2003 Promotion<br />
an der RWTH Aachen;<br />
2001-2003 Wirtschaftswissenschaften<br />
für<br />
Ingenieure an der<br />
Fernuniversität Hagen;<br />
1993-2004 Mitgründung<br />
und Geschäftsführender<br />
Gesellschafter im<br />
Ingenieurbüro Prof.<br />
Dr.-Ing. Stein & Partner;<br />
2004-2005 Technischer<br />
Leiter der Züblin<br />
Rohrwerke Schermbeck;<br />
2005-2007 Leiter Technik<br />
und Entwicklung<br />
Werke bei NRW Berding<br />
Beton, Rohrwerk<br />
Schermbeck; 2004-<br />
2009 Lehrbeauftragter<br />
an der Hochschule Bochum;<br />
seit 2007 Zerna<br />
Ingenieure; seit 2009<br />
Professor für Baubetrieb<br />
und Bauwirtschaft<br />
TU Kaiserslautern; Mitgliedschaft<br />
in diversen<br />
ATV-Arbeitsgruppen<br />
A holistic approach to sewer systems<br />
Opportunities for the concrete pipe industry<br />
Ganzheitliche Betrachtung von Entwässerungssystemen<br />
Chancen für die Betonrohrindustrie<br />
Introduction<br />
With an estimated replacement cost of €687 billion<br />
and an overall length of 541,000 km, the public sewer<br />
system installed for the collection and drainage of<br />
wastewater, stormwater and combined waters is one<br />
of the major assets in the portfolio held by German<br />
municipalities. Regular operation and long-term maintenance<br />
of the functionality of these systems are of<br />
crucial importance to retain the attractiveness of cities<br />
and high-density agglomerations, as well as metropolitan<br />
areas, whilst ensuring safe hygienic and environmental<br />
conditions. According to a study conducted<br />
by Difu (Deutsches Institut für Urbanistik; German Institute<br />
of Urban Affairs) in 2008, the required total<br />
investment in public sewer systems is anticipated to<br />
amount to €58 billion until 2020 [1]. A key characteristic<br />
of the water engineering sector is its extremely<br />
high share of fixed costs, which lies between 75 and<br />
85% of total cost. Of this portion, 49% are attributable<br />
to notional interest and depreciation on existing<br />
structures [2, 3, 4] whose service lives may range from<br />
50 to 100 years in accordance with the LAWA guidelines<br />
for performing comparative cost analyses [5]. In<br />
some cases, significantly longer service lives are assumed<br />
today, which results in particularly demanding<br />
requirements regarding the quality of materials, design<br />
and construction.<br />
Challenges<br />
Requirements for sewer systems will change due to<br />
climate and demographic change and altered user behavior,<br />
amongst other factors. Other relevant aspects<br />
include a tightening of the legal framework and a<br />
trend towards adopting a resource-based approach to<br />
municipal finance management.<br />
Climate change<br />
According to calculations published by the Federal<br />
Environment Agency, precipitation intensities will<br />
change massively in Germany: for the second half of<br />
this century, an increase by up to 20% is assumed for<br />
the winter season; this increase may even be as high as<br />
80% in some regions. In summer, however, precipitation<br />
intensities are expected to decrease by up to 30%.<br />
In existing sewer systems, the related effluent volumes<br />
will lead to reduced flow rates in summer, associated<br />
with deposits, odor nuisance and increased likelihood<br />
of corrosion.<br />
Einleitung<br />
Die öffentliche Kanalisation zur Sammlung und Ableitung<br />
von Schmutz-, Regen- und Mischwässern stellt mit<br />
einem Wiederbeschaffungswert von 687 Mrd. € und einer<br />
Gesamtlänge von 541.000 km eine der größten Vermögenspositionen<br />
der Kommunen dar. Der ordnungsgemäße<br />
Betrieb dieser Anlagen und die dauerhafte<br />
Sicherstellung ihrer Funktion sind Voraussetzung für<br />
funktionierende attraktive Städte bis hin zu hochverdichteten<br />
Ballungsgebieten und Metropolen mit guten<br />
hygienischen und ökologischen Verhältnissen. Gemäß<br />
einer Studie des Difu aus dem Jahr 2008 wird der gesamte<br />
Investitionsbedarf in die öffentliche Abwasserbeseitigung<br />
bis zum Jahr 2020 auf 58 Mrd. € beziffert [1].<br />
Charakteristisch für die Wasserwirtschaft ist der extrem<br />
hohe Fixkostenanteil von etwa 75 bis 85 % der Gesamtkosten.<br />
Allein 49 % entfallen auf kalkulatorische Zinsen<br />
und auf die Abschreibung der baulichen Anlagen [2, 3,<br />
4], deren Nutzungsdauer in einer Bandbreite von 50 bis<br />
100 Jahren in Übereinstimmung mit den LAWA-Leitlinien<br />
zur Durchführung von Kostenvergleichsrechnungen<br />
[5] variieren kann. Teilweise wird heute mit wesentlich<br />
höheren Nutzungsdauern kalkuliert, was<br />
besondere Anforderungen an die Qualität der verwendeten<br />
Werkstoffe sowie Planung und Bauausführung<br />
stellt.<br />
Herausforderungen<br />
Die Anforderungen an die Kanalisation werden sich zukünftig<br />
verändern. Ursachen liegen unter anderem im<br />
Klimawandel, in der demografischen Entwicklung und<br />
in einem veränderten Nutzerverhalten. Weitere Aspekte<br />
sind Verschärfungen der gesetzlichen Randbedingungen<br />
sowie Bestrebungen nach einem ressourcenorientierten<br />
kommunalen Finanzmanagement.<br />
Klimaveränderung<br />
Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes werden<br />
sich in Deutschland die Niederschlagsintensitäten massiv<br />
verändern: für die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts<br />
wird eine Zunahme der Niederschlagsintensität im Winter<br />
um bis zu 20 %, in einigen Teilen um bis zu 80 %<br />
erwartet. In den Sommermonaten ist hingegen mit zurückgehenden<br />
Niederschlägen um bis zu 30 % zu rechnen.<br />
Diese Abflussmengen führen in den bestehenden<br />
Kanalisationen zu reduzierten Fließgeschwindigkeiten<br />
im Sommer, Ablagerungen und Geruchsbelästigungen<br />
sowie Korrosionsgefahr.<br />
180 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Demographic change and altered user behavior<br />
According to calculations published by the Federal Statistical<br />
Office, the German population had reached its alltime<br />
high of 82.4 million inhabitants in 2005. This figure<br />
has been declining ever since, resulting in only 74.0 million<br />
inhabitants forecast for the year of 2050. Declines<br />
in births and migration trends vary greatly across different<br />
regions in Germany. For instance, the most recent<br />
forecast published by the Statistical Office of the State of<br />
Rhineland-Palatinate [6] assumes that the population of<br />
this federal state will decrease by about 21% (850,000<br />
inhabitants) by 2050, which will also reduce flow rates<br />
and give rise to the above-mentioned issues. This effect<br />
will be exacerbated by a decline in water consumption<br />
to fewer than 120 l/d per capita. Calculations performed<br />
by Abwasserberatung NRW [7] (North Rhine-Westphalia<br />
wastewater management consultancy) assume a significant<br />
increase in wastewater charges by up to 50%.<br />
Solutions proposed by the concrete pipe and<br />
cement industries<br />
High-performance concretes with increased<br />
acid resistance<br />
Concretes designed for pipes and manholes in accordance<br />
with DIN V 1201 or DIN V 4034-1 comply with<br />
the specifications of exposure class XA 2 whilst already<br />
providing permanent resistance to municipal<br />
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Demografische Veränderung und verändertes<br />
Nutzerverhalten<br />
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat die<br />
Bevölkerung in Deutschland ihr Maximum mit 82,4 Mio.<br />
Einwohnern im Jahr 2005 überschritten. Seitdem sinkt die<br />
Einwohnerzahl, so dass im Jahr 2050 mit nur noch 74,0<br />
Mio. Einwohnern zu rechnen ist. Die diesem Trend zu Grunde<br />
liegenden Geburtenrückgänge und Wanderungsbewegungen<br />
sind in Deutschland regional sehr unterschiedlich.<br />
Beispielsweise wird nach der aktuellen Modellrechnung des<br />
Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz [6] die Bevölkerung<br />
in diesem Bundesland bis zum Jahr 2050 um ca. 21<br />
% (850.000 Personen) abnehmen. Auch das reduziert die<br />
Fließgeschwindigkeiten mit den damit verbundenen Problemen.<br />
Dieser Effekt wird durch den sinkenden Wasserverbrauch<br />
auf weniger als 120 l/d*Ew verstärkt. Nach Berechnungen<br />
der Abwasserberatung NRW [7] führt dies zu<br />
deutlich höheren Abwassergebühren von bis zu +50 %.<br />
Lösungsbeiträge der Betonrohr- sowie der<br />
Zementindustrie<br />
Hochleistungsbetone mit erhöhtem Säurewiderstand<br />
Betone für Rohre und Schächte nach DIN V 1201 bzw.<br />
DIN V 4034-1 genügen den Anforderungen der Expositionsklasse<br />
XA 2 und bieten bereits einen dauerhaften<br />
Widerstand gegenüber kommunalem Abwasser. Die Abwässer<br />
werden tendenziell aggressiver, so dass bei den<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
Know-how Beratung Produkte Service
PANEL 11 → Proceedings<br />
Box culverts consisting<br />
of acid-resistant<br />
reinforced concrete,<br />
designed with dryweather<br />
channel (Berlin,<br />
Alexanderstrasse,<br />
2006)<br />
Stahlbetonrechteckprofile<br />
aus säurewiderstandsfähigem<br />
Beton<br />
mit Trockenwetterrinne<br />
(Berlin, Alexanderstraße,<br />
2006)<br />
2<br />
Accessible utility run<br />
made of high-performance<br />
concrete<br />
(Dupre Bau, Speyer)<br />
Begehbarer Leitungsgang<br />
aus Hochleistungsbeton<br />
(Dupre<br />
Bau, Speyer)<br />
1<br />
wastewater. Effluent tends to become more aggressive,<br />
which means that concretes with a higher resistance to<br />
chemical attack will be required with a view to ensuring<br />
the intended longer service lives. For this purpose,<br />
reactive concrete additives (silica fume, fly ash, aluminosilicates)<br />
are used and optimally adjusted to each<br />
other in combination with aggregates and binders, applying<br />
granulometric methods [8, 9].<br />
New products and manufacturing methods<br />
The challenge of less uniform flows and more aggressive<br />
effluent in the case of lower flow rates can best<br />
be overcome by using acid-resistant concretes for installing<br />
pipes that provide hydraulically favorable<br />
cross-sections, such as oval sections or dry-weather<br />
channels (Fig. 1). Concrete pipes in optimized shapes<br />
provide higher strengths whilst contributing to improv-<br />
angestrebten längeren Nutzungsdauern Betone mit erhöhtem<br />
Widerstand gegen chemischen Angriff gefordert<br />
sind. Hierzu werden reaktive Betonzusatzstoffe (Silikastaub,<br />
Flugasche, Alumosilikate) eingesetzt und mit<br />
Gesteinskörnungen und Bindemitteln granulometrisch<br />
optimal aufeinander abgestimmt [8, 9].<br />
Neue Produkte und Produktionsverfahren<br />
Der Herausforderung der unstetiger werdenden Abflüsse<br />
und der zu Zeiten geringen Wasseranfalls aggressiveren<br />
Abwässer kann in idealerweise Weise mit dem<br />
Einsatz säurewiderstandsfähiger Betone für den Bau<br />
von Rohren mit günstigen hydraulischen Abflussquerschnitten<br />
begegnet werden, z. B. Eiprofile, Trockenwettergerinne<br />
(Abb. 1). Formoptimierte Betonrohre bieten<br />
höhere Tragfähigkeiten und helfen, die Einbauqualität<br />
und damit die Nutzungsdauer zu verlängern. Entsprechendes<br />
gilt für die monolithischen Schachtunterteile.<br />
Eine weitere Verbesserung der Einbauqualität und damit<br />
der Nutzungsdauer aller neu zu verlegenden Rohrleitungen<br />
und Schächte lässt sich mit selbstverdichtenden,<br />
hydraulisch definiert verfestigenden Materialien<br />
für die Herstellung der Bettung, Seiten- und Hauptverfüllung<br />
von Leitungsgräben erzielen [10].<br />
Im Hinblick auf längere Nutzungsdauer und verbesserte<br />
Instandhaltung kommen Konzepte, die eine gebündelte<br />
Verlegung verschiedener Leitungsarten erlauben,<br />
zunehmend in den Fokus, z. B. der begehbare<br />
Leitungsgang mit formoptimalem Querschnitt aus<br />
Hochleistungsbeton (Abb. 2) oder das System INKA.<br />
Mit säurewiderstandsfähigen und hochfesten Betonen<br />
lassen sich beispielsweise auch neue Vortriebsrohre<br />
mit kalottenförmigen Rohrenden realisieren, bei denen<br />
bei Abwinkelungen stets die volle Druckübertragungsfläche<br />
zur Verfügung steht.<br />
182 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
ing installation quality and extending service lives. The<br />
same principle applies to monolithic manhole bases. The<br />
installation quality, and thus ser-vice lives, of all new<br />
pipes and manholes to be laid can be improved further<br />
by using self-compacting materials with defined<br />
hydraulic consolidation for bedding, lateral and main<br />
backfill of utility trenches [10].<br />
With a view to ensuring longer service lives and<br />
better maintenance, concepts that include the bundled<br />
laying of various types of lines are increasingly being<br />
considered, such as the accessible high-performance<br />
concrete utility run designed with an optimized crosssectional<br />
shape (Fig. 2) or the INKA system.<br />
Acid-resistant and high-performance concretes<br />
can also be used for installing new jacking pipes with<br />
integrated ball joints that always provide the complete<br />
surface for pressure transfer if pipe bends are<br />
necessary.<br />
REFERENCES / LITERATUR<br />
[1] Reidenbach, M.; et al: Investitionsrückstand und Investitionsbe-<br />
darf der Kommunen, April 2008<br />
[2] Bellefontaine, K.; Holtkamp, O.; Thaler, S.; Leptien, Ch.; Herkner,<br />
T.: Wirtschaftsdaten der Abwasserentsorgung 2005, BGW und<br />
DWA (Hrsg.)<br />
[3] Eckdaten zur Abwasserentsorgung in Deutschland 2004 (amt-<br />
liche Daten, erschienen 09.2006), Statistisches Bundesamt, FS<br />
19, R 2.1, Heft 2004 (erschienen 09/2006)<br />
[4] Bellefontaine, K.; Lohaus, J.; Willms, M.; Herkner, T.; Schmitz,<br />
M.; Herbst, H.; Stepkes, H.: Marktdaten Abwasser 2003 – Ergeb-<br />
nisse der gemeinsamen Umfrage der ATV-DVWK und des BGW<br />
zur Abwasserentsorgung, KA – Abwasser, Abfall 2004 (51) Nr. 9,<br />
972-977<br />
[5] Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (Hrsg.): Leitlinien zur Durch-<br />
führung dynamischer Kostenvergleichsrechnungen (KVR-Leitli-<br />
nien), 7. Aufl., Berlin 2005<br />
[6] Statistisches Landesamt RLP (2006): Rheinland-Pfalz 2050,<br />
Mainz<br />
[7] Abwasserberatung NRW 2010, Vortrag Dipl.-Ing. M. Lange, 23.<br />
Lindauer Seminar<br />
[8] Körkemeyer, K.; Mönnich, J.; Schubert, A.: Entwicklung und<br />
Prüfung neuer säurewiderstandsfähiger Spezialbetone für die<br />
Rohrproduktion, Kongressunterlagen 54. BetonTage, Neu-Ulm<br />
2010, 172-174<br />
[9] Hillemeier, B. et al.: Spezialbetone. Betonkalender 2006 Teil 1, S.<br />
519 – 583, Verlag Ernst & Sohn, Berlin 2006<br />
[10] Schneider, N.: Vergleichende Analyse und Bewertung des Einsatzes<br />
selbstverdichtender Verfüllmaterialien im kommunalen Leitungs-<br />
bau, Diplomarbeit, FG Baubetrieb u. Bauwirtschaft (Prof. Körkemey-<br />
er), TU Kaiserslautern 2011<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 183<br />
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PANEL 11 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl. Ing. Uwe Ludwig<br />
Abwasserzweckverband<br />
Heidelberg<br />
Uwe.Ludwig@<br />
Heidelberg.de<br />
Geb. 1971; 1990-1991<br />
Studium der Geologie<br />
an der Universität<br />
Heidelberg; 1991-1992<br />
Zivildienst; 1992-1994<br />
Grundstudium des<br />
Bauingenieurwesens an<br />
der TU Karlsruhe; 1994-<br />
1999 Hauptstudium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der TU Berlin; 1999-<br />
2001 Planungsingenieur<br />
im Ing.-Büro Bornholdt,<br />
Pirna; seit 2001 Planung<br />
und Bauoberleitung<br />
von Großprojekten in<br />
der Siedlungswasserwirtschaft<br />
des<br />
Verbandsgebietes des<br />
Abwasserzweckverbandes<br />
Heidelberg bei<br />
der Stadt Heidelberg<br />
Design and construction of sewers from the point<br />
of view of an operator<br />
Sewer constructions today<br />
Planung und Bau von Abwasserkanälen aus Sicht<br />
eines Betreibers<br />
Kanalbau heute<br />
General<br />
In Heidelberg, the Heidelberg joint municipal association<br />
for wastewater management is overseeing sewer<br />
construction projects. This association comprises the<br />
municipalities of Heidelberg, Eppelheim and Neckargemünd,<br />
as well as the local community of Dossenheim.<br />
The sewer network managed by the association<br />
is about 680 km long and includes lines in diameters<br />
between 300 mm and 5 m. The main sewers are owned<br />
by the association whereas the local sewer systems are<br />
in the ownership of the individual association members.<br />
Upon request by the individual members, projects<br />
are designed and planned by the association both for<br />
sewers owned by the association itself and for local<br />
sewers.<br />
Requirements and expectations<br />
The requirements and expectations to be met by the joint<br />
municipal association in relation to the planning and design<br />
of sewers can be grouped into three categories:<br />
- long-term planning, i.e. the preparation and implementation<br />
of concepts (see Fig. 1)<br />
- medium-term planning, i.e. the coordination of design<br />
and construction stages with medium-term financial<br />
planning and other parties involved (see Fig. 2)<br />
- short-term planning, i.e. projects to be realized<br />
within a period of one year.<br />
Long-term planning<br />
Long-term plans are concepts such as the general<br />
wastewater management plan or the repair and upgrading<br />
concept. These plans cover a longer period and<br />
determine individual measures and activities and their<br />
timelines. Plans are coordinated and agreed with the<br />
relevant supervisory authority, which grants the necessary<br />
permits and approvals. Long-term plans need to<br />
be reviewed and adjusted at regular intervals, particularly<br />
if underlying assumptions change.<br />
Medium-term planning<br />
Medium-term plans involve a time schedule that is to<br />
enable the related resource planning with respect to<br />
the capacities to be utilized. This part of the planning<br />
covers projects whose construction costs are included<br />
in the financial plans for the next three to seven years,<br />
Allgemeines<br />
In Heidelberg werden Kanalbaumaßnahmen vom Abwasserzweckverband<br />
Heidelberg durchgeführt. Der Abwasserzweckverband<br />
umfasst die Städte Heidelberg, Eppelheim,<br />
Neckargemünd sowie die Gemeinde Dossenheim. Das Kanalnetz<br />
im Verbandsgebiet hat eine Länge von rd. 680 km, bei<br />
Durchmessern von 300 mm bis 5 m. Die Großsammler sind<br />
im Eigentum des Verbandes, die Ortsentwässerungsanlagen<br />
im Besitz des jeweiligen Verbandsmitgliedes. Kanalplanungen<br />
werden vom Verband sowohl für die verbandseigenen<br />
Kanäle als auch für die Ortsentwässerungskanäle auf<br />
Veranlassung der einzelnen Verbandsmitglieder geplant.<br />
Anforderungen und Erwartungen<br />
Bei den an den Verband gestellten Anforderungen und<br />
Erwartungen an Kanalplanungen gilt es, drei Kategorien<br />
zu unterscheiden:<br />
- langfristige Planungen, d. h. Erstellung und Umsetzung<br />
von Konzepten (siehe Abb. 1)<br />
- mittelfristige Planungen, d. h. Abstimmen der Planungen<br />
und Bauphasen mit der mittelfristigen Finanzplanung<br />
und weiteren Beteiligten (siehe Abb. 2)<br />
- aktuelle Planungen, d. h. Projekte, die innerhalb eines<br />
Jahres zur Ausführung kommen.<br />
Langfristige Planungen<br />
Langfristige Planungen stellen Konzepte dar, wie zum<br />
Beispiel den Generalentwässerungsplan oder das Sanierungskonzept.<br />
Hier wird längerfristig festgelegt, was für<br />
Einzelmaßnahmen welche zeitliche Zielsetzung erhalten.<br />
Dies wird mit der Rechtsaufsicht abgestimmt und genehmigt.<br />
Die langfristigen Planungen gilt es, in gewissen Abständen<br />
zu überprüfen und fortzuschreiben, insbesondere<br />
dann, wenn sich Grundlagen ändern.<br />
Mittelfristige Planungen<br />
Unter mittelfristigen Planungen verstehen wir ein zeitliches<br />
Planungskonzept, um eine entsprechende Ressourcenplanung<br />
der einzusetzenden Kapazitäten verfolgen zu<br />
können. Das betrifft die Planungsprojekte, die in der Finanzplanung<br />
als Baukosten im zukünftigen Zeitraum von<br />
drei bis sieben Jahren vorgesehen und fest eingeplant sind<br />
(siehe Abb. 2). Wichtig ist, dass die Baumaßnahmen bereits<br />
in der Planungsphase mit allen Trägern öffentlicher<br />
Belange rechtzeitig abgestimmt werden.<br />
184 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
1<br />
Sewer network with<br />
stormwater treatment<br />
Kanalnetz mit<br />
Regenwasserbehandlung<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
Sewer network of the City of Heidelberg<br />
Kanalnetz der Stadt Heidelberg<br />
Sewer network of the City of Heidelberg with stormwater<br />
treatment<br />
Kanalnetz der Stadt Heidelberg mit Regenwasserbehandlung<br />
and have been firmly committed (see Fig. 2). It is important<br />
to coordinate and agree the construction activities<br />
with all public stakeholders as early as at the<br />
planning and design stage.<br />
Short-term planning<br />
Once medium-term financial plans have been prepared<br />
and agreed, projects are being planned in coordination<br />
with other involved/affected parties. Sewer projects<br />
are designed in accordance with the work phases defined<br />
in the HOAI (Honorarordnung für Architekten<br />
und Ingenieure; German Regulations on Architects‘<br />
and Engineers‘ Fees).<br />
Project example: „Hauptsammelkanal West“<br />
(main western sewer)<br />
Design<br />
The main western sewer is a stormwater treatment system<br />
to be constructed on the basis of a specification in<br />
the general wastewater management plan for the Heidelberg<br />
city area situated south of the Neckar river.<br />
The main western sewer runs from its lowest level<br />
adjacent to the Neckar river via Wielingen through<br />
the new Bahnstadt district and on to Südstadt, and<br />
branches off into Pfaffengrund.<br />
The sewer is to be constructed in five stages.<br />
Standard drawings specify codes and standards<br />
relevant to the design of junctions, intermediate manholes<br />
and overflow basins.<br />
The preliminary design includes the general routing<br />
of the entire sewer system on the basis of defined<br />
constraints. This design makes it possible to determine<br />
bed levels and gradients.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 185<br />
ROTHO AUSHÄRTE-<br />
ANLAGEN:<br />
FÜR JEDEN FALL DIE PASSENDE<br />
SYSTEMVARIANTE<br />
Aushärteanlagen<br />
im Großraumkammerkonzept<br />
Luftzirkulations-<br />
System mit<br />
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Stückverzinkt – immer der<br />
richtige Oberflächenschutz<br />
Das ROTHO CLIP-IN TM<br />
System
PANEL 11 → Proceedings<br />
Construction stages<br />
Bauabschnitte<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Main western sewer<br />
Hauptsammler West<br />
Construction times<br />
Ausführungszeiten<br />
2009–2012<br />
2013–2015<br />
2009–2011<br />
2015–2018<br />
ab 2018<br />
Main western sewer<br />
Hauptsammelkanal West<br />
The sewer is divided into the above-mentioned five<br />
stages at appropriate separation points. Underground<br />
construction is chosen for almost the entire sewer<br />
length for economic and transport reasons. In the next<br />
step, pipe dimensions are determined to provide the<br />
required storage volume and to implement the overall<br />
hydraulic design.<br />
Premium concrete compliant with the FBS quality<br />
guideline is to be used for the pipes.<br />
The individual stages are implemented on the basis<br />
of a short-term detailed design exercise.<br />
Construction<br />
The contract award and construction of the first stage<br />
were successfully completed in an EU-wide contract<br />
notice procedure, applying a specific method of lean<br />
management. The project was realized in close cooperation<br />
with the contractor.<br />
Aktuelle Planungen<br />
Nach Feststehen der mittelfristigen Finanzplanung erfolgt<br />
die Projektplanung in Abstimmung mit weiteren Betroffenen<br />
bzw. Beteiligten. Die Kanalbauplanung wird hierbei<br />
nach den Leistungsphasen der HOAI umgesetzt.<br />
Erfahrungen anhand eines Beispielprojektes:<br />
Hauptsammelkanal West<br />
Planung<br />
Der Hauptsammelkanal West ist eine Regenwasserbehandlungsanlage,<br />
die durch eine Vorgabe des Generalentwässerungsplans<br />
für das Heidelberger Stadtgebiet südlich<br />
des Neckars umgesetzt werden soll.<br />
Der Hauptsammelkanal West verläuft mit seinem Tiefpunkt<br />
am Neckar über Wielingen durch den neuen Stadtteil<br />
Bahnstadt in die Südstadt und verzweigt noch einmal<br />
in den Pfaffengrund.<br />
Er soll in fünf Bauabschnitten realisiert werden.<br />
Auf Grundlage von Regelzeichnungen sind entsprechende<br />
Standards und Normen vorgegeben, wie Zusammenführungsbauwerke,<br />
Zwischenschächte und Überlaufbauwerke<br />
konzipiert werden.<br />
In der Vorplanung erfolgt die Grundtrassierung des<br />
gesamten Sammlers anhand von vorgegebenen Zwangspunkten.<br />
Hierdurch können die Sohlhöhen und das Gefälle<br />
festgelegt werden.<br />
An sinnvollen Trennstellen wird der Kanal in die besagten<br />
fünf Abschnitte aufgeteilt. Für fast die gesamte<br />
Kanallänge wird die unterirdische Bauweise als Bauverfahren<br />
unter wirtschaftlichen und verkehrlichen Gesichtspunkten<br />
gewählt. Hiernach erfolgt die Bestimmung der<br />
Rohrdimensionen, um das erforderliche Stauvolumen<br />
einzuhalten und ein hydraulisches Gesamtkonzept zu verwirklichen.<br />
Hochwertiger FBS-Qualitätsbeton soll als Rohrmaterial<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Die Einzelabschnitte werden über kurzfristige Detailausführungsplanung<br />
umgesetzt.<br />
Bau<br />
Die Vergabe und der Bau des 1. Bauabschnittes wurden<br />
über einen EU-weiten Teilnahmewettbewerb und eine Art<br />
Lean Management erfolgreich durchgeführt. Es wurde<br />
eine kooperative Arbeitsweise gemeinsam mit dem AN<br />
umgesetzt.<br />
186 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1
Reinforced concrete box culverts<br />
No off-the-shelf solution<br />
Stahlbetonrechteckprofile<br />
Nicht von der Stange<br />
Because of varying loads and applications, reinforced<br />
concrete box culverts are engineering structures that<br />
require a specific design and construction tailored to<br />
the individual project. Such elements can be manufactured<br />
in a wide range of dimensions. Their main<br />
dimensions are usually based on a grid of 250 mm.<br />
Within this grid, clear widths and heights can be adjusted<br />
to meet a wide variety of specifications. Special<br />
designs are possible to accommodate intermediate<br />
dimensions. Depending on the required load-bearing<br />
capacity, wall thicknesses may vary at 50 mm intervals,<br />
ranging from at least 200 mm to 500 mm. The<br />
standard length is 3.0 m. Elements are manufactured<br />
both in a dry and a wet-cast process.<br />
Areas of application<br />
Diverse designs open up many areas of application, such<br />
as gravity lines of any type, conduits, bridges, stormwater<br />
retention basins, sedimentation systems, ducts<br />
or escape tunnels. Reinforced concrete box culverts are<br />
produced for both open-cut laying and jacking.<br />
1<br />
Reinforced concrete boxes usually have a rectangular shape<br />
Das Standardprofil für Stahlbetonrechteckprofile ist die Rechteckform<br />
Stahlbetonrechteckprofile sind infolge der unterschiedlichen<br />
Belastungen und Anwendungen Ingenieurbauwerke und erfordern<br />
eine objektbezogene und spezifische Planung und<br />
Ausführung. Sie sind in den unterschiedlichsten Größen herstellbar.<br />
Die Hauptabmessungen basieren in der Regel auf<br />
einem Rastermaß von 250 mm. Innerhalb dieses Rasters können<br />
die lichte Weite WN und die lichte Höhe HN variabel den<br />
unterschiedlichsten Anforderungen angepasst werden. Zwischenabmessungen<br />
sind als Sonderausführung realisierbar.<br />
Die Wanddicken können je nach Belastung in einem Raster<br />
von 50 mm, min. 200 mm bis max. 500 mm, ausgeführt<br />
werden. Die Regelbaulänge beträgt 3,0 m. Die Herstellung<br />
erfolgt sowohl im Trocken- als auch im Nassverfahren.<br />
Einsatzbereiche<br />
Vielfältige Bauformen erschließen eine Vielzahl von Einsatzbereichen,<br />
und zwar: Freispiegelleitungen aller Art,<br />
Durchlässe, Brücken, Regenrückhaltebecken, Sedimentationsanlagen,<br />
Medienkanäle, Fluchttunnel usw. Dabei<br />
werden Stahlbetonrechteckprofile sowohl für die offene<br />
Bauweise als auch für den Vortrieb hergestellt.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Erich Valtwies<br />
B+F Dorsten, Dorsten<br />
Erich.Valtwies@<br />
bf-dorsten.de<br />
Geb. 1953; Studium des<br />
Bauingenieurwesens;<br />
7 Jahre Tätigkeit als<br />
Planer und Bauleiter<br />
im Kanal- und<br />
Rohrleitungsbau; 25<br />
Jahre Tätigkeit als<br />
Vertriebs-mitarbeiter<br />
und -leiter für Beton-<br />
und Stahlbetonrohre<br />
und konstruktive<br />
Stahlbetonfertigteile<br />
für den Tiefbau; seit<br />
2009 Abteilungsleiter<br />
bei der B+F Dorsten<br />
GmbH für den Bereich<br />
Schachtbauwerke,<br />
Stahlbetonrechteckprofile<br />
und Trog- und<br />
Haubenprofile; Obmann<br />
des technischen<br />
Ausschusses der Fachvereinigung<br />
Beton-<br />
und Stahlbetonrohre<br />
(FBS); Mitarbeit in der<br />
DWA-Arbeitsgruppe<br />
ES-3.3 Bauwerke<br />
der Entwässerung<br />
A 157 und M 158 und<br />
Arbeitsgruppe ES-5.1<br />
Allgemeine Richtlinien<br />
für den Bau von Entwässerungsanlagen<br />
A 139<br />
187
PANEL 11 → Proceedings<br />
2a + 2b<br />
Mechanical contact seal<br />
Keilgleitringdichtung<br />
Types of design<br />
Depending on the specific application, reinforced concrete<br />
box culverts are used as rectangular, trough or<br />
hood sections.<br />
Cross-sectional shapes<br />
The elements usually have a rectangular shape. To ensure<br />
sufficient flow rates during low water discharge,<br />
reinforced concrete box culverts can be designed with<br />
dry-weather channels, circular segment and trapezoidal<br />
sections, channels with benchings or kite-shaped<br />
profiles.<br />
Fittings<br />
Fittings include unions, couplings and adapters, mitered<br />
bends, tangential manholes, transitions, slope<br />
fittings, T structures etc.<br />
Joints<br />
Reinforced concrete box culverts are usually fitted with<br />
sleeves. The following joint seal systems can be used:<br />
- Mechanical contact seal (Fig. 2a + 2b)<br />
- Mechanical contact seal with actuatable sealing<br />
ring (Fig. 3a - 3b)<br />
- Double mechanical contact seal (Fig. 4a + 4b)<br />
3a - 3c<br />
Mechanical contact seal with<br />
actuatable sealing ring<br />
Keilgleitringdichtung mit aktivierbarem<br />
Dichtring<br />
Konstruktionsarten<br />
Je nach Verwendungszweck kommen Stahlbetonrechteckprofile<br />
als Rechteck-, Trog- oder Haubenprofil zum<br />
Einsatz.<br />
Querschnittsformen<br />
Das Standardprofil ist die Rechteckform. Um bei Niedrigwasserabflüssen<br />
eine ausreichende Fließgeschwindigkeit<br />
zu gewährleisten, können Stahlbetonrechteckprofile mit<br />
entsprechenden Trockenwetterrinnen, Kreissegmentprofil,<br />
Trapezprofil, Gerinne mit Berme oder Drachenprofil<br />
hergestellt werden.<br />
Formstücke<br />
Formstücke sind Anschluss-, Gelenk- und Passstücke,<br />
Segmentkrümmer, Tangentialeinstiege, Übergangsstücke,<br />
Böschungsstücke, T-Bauwerke usw.<br />
Verbindung<br />
Stahlbetonrechteckprofile werden in der Regel mit Falzmuffen<br />
hergestellt. Folgende Dichtsysteme können verwendet<br />
werden:<br />
- Keilgleitringdichtung (Fig. 2a + 2b)<br />
- Keilgleitringdichtung mit aktivierbarem Dichtring<br />
(Fig. 3a - 3b)<br />
4a + 4b<br />
Double mechanical contact seal<br />
Doppelkeilgleitringdichtung<br />
5a + 5b<br />
Elastomeric face seal<br />
Elastomer-Stirndichtung<br />
188 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
- Elastomeric face seal (Fig.<br />
5a + 5b)<br />
Elastomeric face seals are<br />
generally used for trough or<br />
hood sections. These seals<br />
must be interlocked in order<br />
to achieve a sufficiently<br />
high contact pressure of the<br />
sealing profile.<br />
Rules and standards<br />
DIN 1045 Tragwerke aus Beton,<br />
Stahlbeton und Spannbeton<br />
Teile 1-4 [Concrete, reinforced<br />
and prestressed concrete structures,<br />
Parts 1-4]<br />
DIN EN 14844: Betonfertigteile<br />
– Hohlkastenelemente<br />
[Precast concrete products -<br />
Box culverts]<br />
FBS-Qualitätsrichtlinie:<br />
Sonderquerschnitte und Sonderausführungen<br />
von Betonrohren<br />
und Stahlbetonrohren<br />
in FBS-Qualität für erdverlegte<br />
Abwasserleitungen und Kanäle<br />
– Ausführungen, Anforderungen<br />
und Prüfungen Teil 1-3<br />
DIN EN 476: Allgemeine<br />
Anforderungen an Bauteile für<br />
Abwasserkanäle und -leitungen<br />
für Schwerkraftentwässerungssysteme<br />
[General requirements<br />
for components used in<br />
drains and sewers]<br />
DIN EN 681-1: Elastomerdichtungen<br />
– Werkstoffanforderungen<br />
für<br />
Rohrleitungsdichtungen für Anwendungen<br />
in der Wasserversorgung<br />
und Entwässerung<br />
– Teil 1: Vulkanisierter Gummi<br />
[Elastomeric seals - Material requirements<br />
for pipe joint seals<br />
used in water and drainage applications<br />
- Part 1: Vulcanized<br />
rubber]<br />
DIN 4060: Rohrverbindungen<br />
von Abwasserkanälen und<br />
-leitungen mit Elastomerdichtungen<br />
– Anforderungen und<br />
Prüfungen an Rohrverbindungen,<br />
die Elastomerdichtungen<br />
enthalten [Joints of sewer and<br />
drain pipes with elastomeric<br />
seals - Requirements and testing<br />
on joints with elastomeric<br />
seals]<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
��������������������<br />
- Doppelkeilgleitringdichtung ������<br />
(Fig. 4a + 4b)<br />
- Elastomer-Stirndichtung<br />
(Fig. 5a + 5b)<br />
Für Trog- und Haubenprofile<br />
kommen vorwiegend Elastomer-Stirndichtungen<br />
zum<br />
Einsatz. Zur Erreichung eines<br />
�������������������������<br />
genügend hohen Anpressdruckes<br />
des Dichtungsprofils ��������<br />
müssen diese miteinander<br />
verspannt werden.<br />
Normen und Vorschriften<br />
DIN 1045: Tragwerke aus Beton,<br />
Stahlbeton und Spannbeton Teile<br />
1-4<br />
��������������������������<br />
DIN EN 14844: Betonfertig- ������<br />
teile – Hohlkastenelemente<br />
FBS-Qualitätsrichtlinie: Sonderquerschnitte<br />
und Sonderausführungen<br />
von Betonrohren und<br />
Stahlbetonrohren in FBS-Qualität<br />
für erdverlegte Abwasserleitungen<br />
und Kanäle – Ausfüh-<br />
������������������������<br />
rungen, Anforderungen und<br />
Prüfungen Teil 1-3<br />
��������<br />
DIN EN 476: Allgemeine Anforderungen<br />
an Bauteile für Abwasserkanäle<br />
und -leitungen für<br />
Schwerkraftentwässerungssysteme<br />
DIN EN 681-1: Elastomerdichtungen<br />
– Werkstoffanforde-<br />
��������������������������<br />
rungen für Rohrleitungsdich-<br />
��������<br />
tungen für Anwendungen in der<br />
Wasserversorgung und Entwässerung<br />
– Teil 1: Vulkanisierter<br />
Gummi<br />
DIN 4060: Rohrverbindungen<br />
von Abwasserkanälen und -leitungen<br />
mit Elastomerdichtungen<br />
– Anforderungen und Prüfungen ���������������������������<br />
an Rohrverbindungen, die Elas-<br />
��������<br />
tomerdichtungen enthalten<br />
��������������������������� ��������<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 189 ���������������������������<br />
������������������ ������������� �����������������������������<br />
��������������������������<br />
�<br />
�������������������������<br />
� �������������������������������<br />
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��������������<br />
� ���������������<br />
���������������������������������<br />
��������������������������<br />
����������������������������<br />
�<br />
���������������������<br />
� ��������������������������������<br />
� ������������������������������������������������<br />
���������������<br />
� �������������������������������������������������<br />
������������<br />
��������������������<br />
�����������������������<br />
�����������������<br />
����������������<br />
�����������������<br />
���������������������
PANEL 11 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing.<br />
Monika Maske<br />
Gesellschaft für<br />
Materialforschung und<br />
Prüfungsanstalt für das<br />
Bauwesen Leipzig mbH<br />
(MFPA Leipzig GmbH)<br />
maske@mfpa-leipzig.de<br />
Geb. 1963; 1983-1988<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der<br />
Technischen Hochschule<br />
Leipzig; 1988-1991<br />
wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am Institut<br />
für Ingenieur- und<br />
Tiefbau Leipzig, Bauakademie<br />
der DDR; 1992-<br />
1998 wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin an der<br />
MFPA Leipzig in den<br />
Abteilungen Massivbau<br />
sowie Tiefbau;<br />
seit 2000 Leiterin der<br />
Prüfstellen Rohre und<br />
Schächte sowie Dichtmittel<br />
bei der MFPA<br />
Leipzig; 2001-2007<br />
Arbeitsgruppenleiterin<br />
bei der MFPA Leipzig;<br />
seit 2007 Geschäftsbereich<br />
V - Tiefbau;<br />
seit 2008 Laborleiterin<br />
akkreditiertes Labor für<br />
Tiefbauprodukte bei der<br />
MFPA GmbH Leipzig<br />
Load transfer in manholes<br />
New findings<br />
Lastübertragung bei Schächten<br />
Neue Erkenntnisse<br />
Objective<br />
DIN V 4034-1:2004-08 specifies the following restrictive<br />
requirements for the load-transfer system<br />
in conjunction with the design of manhole structures<br />
and transfer of vertical loads: 1) the safe, non-elastic<br />
transfer of all vertical loads must be verified by a<br />
reviewed structural analysis performed for the entire<br />
structure and 2) load tests must to be carried out by an<br />
accredited testing institution.<br />
The load-transferring layer is to prevent any direct<br />
concrete-to-concrete load transfer. Load distribution<br />
and transfer should ensure an internal joint width that<br />
does not exceed 15 mm, taking account of the permissible<br />
dimensional tolerances of the precast manhole<br />
components.<br />
Technical requirements<br />
There are two extreme approaches regarding the loading<br />
of the elastomeric seals conforming to DIN EN 681-1.<br />
a) The bottom joint (i.e. the joint above the manhole<br />
base) at maximum installation depth:<br />
This joint is subject to the greatest dead loads and<br />
skin frictions that permanently act on it, and to the<br />
smallest variable loads (live loads), which means<br />
that, according to experience, this joint exhibits the<br />
smallest change in the width of the joint between<br />
the individual precast manhole components.<br />
b) The top joint (i.e. the joint below the manhole cone)<br />
at minimum installation depth:<br />
This joint is subject to the smallest dead loads and/<br />
or skin frictions that permanently act on it whereas<br />
the changing live loads acting on the load transfer<br />
elements are most significant in this location. In<br />
other words, the joint width becomes smaller under<br />
high service loads and increases again if the service<br />
load ceases to act on it.<br />
This process should be considered elastic, which is<br />
not permissible in the strictest sense of the provisions<br />
contained in DIN V 4034-1.<br />
Technical solutions provided<br />
Several solutions are available to comply with the<br />
specification for vertical load transfer contained in the<br />
standard. It is possible to create a fresh mortar joint;<br />
however, this method is applied very rarely or not at<br />
all anymore. Since loads can also be transferred via the<br />
seal, seal manufacturers offer a variety of load transfer<br />
Anliegen<br />
Die DIN V 4034-1:2004-08 stellt für die Konstruktion und<br />
Abtragung der vertikalen Belastung in Schachtbauwerken<br />
nachfolgende, eingrenzende Anforderungen an das lastabtragende<br />
System: 1.) Nachweis für die sichere, nicht<br />
federnde Übertragung aller senkrechten Lasten durch eine<br />
geprüfte statische Berechnung des Gesamtbauwerkes sowie<br />
2.) Traglastuntersuchungen, die von einer anerkannten<br />
Prüfstelle auszuführen sind.<br />
Die lastübertragende Schicht soll verhindern, dass<br />
eine direkte Belastung von Beton auf Beton erfolgt. Die<br />
Lastverteilung und Lastübertragung soll unter Berücksichtigung<br />
der zugelassenen Toleranzen der Schachtfertigteile<br />
in der Fuge einen inneren Fugenabstand von<br />
≤ 15 mm realisieren.<br />
Technische Anforderungen<br />
Für die Beanspruchung gibt es zwei extreme Betrachtungsweisen<br />
für die verwendeten elastomeren Dichtungen<br />
gemäß DIN EN 681-1.<br />
a) die unterste Fuge (Fuge oberhalb des Schachtunterteils)<br />
bei maximaler Einbautiefe:<br />
In dieser Fuge wirken die größten Eigenlasten bzw.<br />
Mantelreibungen als ständige Lasten und die kleinste<br />
Belastung aus veränderlichen Lasten (Verkehrslast), so<br />
dass erfahrungsgemäß hier die kleinste Veränderung<br />
im Fugenabstand der Schachtfertigteile vorliegt.<br />
b) die oberste Fuge (Fuge unterhalb des Schachtkonus) bei<br />
minimaler Einbautiefe:<br />
In dieser Fuge wirken die kleinsten Eigenlasten bzw.<br />
Mantelreibung als ständige Lasten und die größte Belastung<br />
aus veränderlichen Lasten, so dass hier die<br />
größte wechselnde Beanspruchung der Lastübertragungselemente<br />
vorliegt, d. h. der Fugenabstand wird<br />
kleiner unter hoher Verkehrslast und vergrößert sich<br />
wieder, wenn die Verkehrslast nicht mehr wirkt.<br />
Dieser Vorgang muss als federnd bezeichnet werden,<br />
d. h. ist im strengsten Sinne nach DIN V 4034-1 nicht erlaubt.<br />
Angebotene technische Lösungen<br />
Zur Realisierung der Normforderung nach einer vertikalen<br />
Lastübertragung werden verschiedene Lösungen angeboten.<br />
Die Frischmörtelfuge ist möglich, wird jedoch selten<br />
ausgeführt. Da auch eine Lastübertragung in Verbindung<br />
mit dem Dichtmittel erfolgen kann, werden von Seiten der<br />
Dichtungshersteller verschiedene Lastübertragungslö-<br />
190 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
solutions involving elastomeric<br />
materials. Their technical implementation<br />
includes an option<br />
that ensures the distribution<br />
of loads at the spigot end<br />
of the manhole rings but also<br />
elements that are designed to<br />
be placed circumferentially or<br />
in a three-point arrangement<br />
on the manhole ring wall, or<br />
to be integrated in it, in order<br />
to achieve effective load distribution.<br />
These arrangements use<br />
elastomeric materials that are<br />
composed of incompletely vulcanized<br />
rubber compounds,<br />
sand fillers or steel reinforcement.<br />
Unlike the fresh mortar<br />
layer, which does not show any<br />
elastic behavior after hardening,<br />
all elastomeric materials exhibit<br />
elastic recovery in response to<br />
loading and relieving.<br />
In addition, combined elements<br />
must also provide a<br />
sufficiently high seal contact<br />
pressure in order to create watertight<br />
manhole joints.<br />
1<br />
View of the test setup for manhole rings with<br />
a DN 1200 cone; measurement of changes in<br />
internal and external joint widths<br />
Issues<br />
The currently applied notion of „non-elastic load transfer“<br />
is not free of contradictions. If this term is understood<br />
in the sense of resilience, this means that no elastic<br />
deformation may occur as a result of variable/live<br />
loads, which is a requirement that cannot be met by<br />
definition when using elastomeric materials in accordance<br />
with DIN EN 681 for load compensation purposes.<br />
On this basis, the „non-elastic“ requirement should<br />
be replaced with a limitation of elastic recovery at a<br />
defined live load (e.g. an SLW 60 standard heavy-load<br />
vehicle), which primarily relates to the top joint because<br />
the proportion of the permanent load is of minor<br />
significance there.<br />
Requests by the road construction industry to limit<br />
the settlement of manholes relative to the road surface<br />
require not only a limitation of the maximum deformation<br />
of the load compensation ring located in the<br />
joint but also an overall consideration of the manhole<br />
in the road structure, with particular emphasis on<br />
plastic deformation occurring as a result of permanent<br />
loading. It should be noted, however, that manholes<br />
are incrementally loaded during installation, associated<br />
with the deformation of the load compensation<br />
ring, followed by their final alignment with the surface<br />
course by the cover structure, including load compensation<br />
rings.<br />
Ansicht des Prüfaufbaus für Schachtringe mit<br />
Konus DN 1200, Messung der Veränderungen der<br />
Spalthöhen an der Innen- und Außenseite<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
sungen angeboten, bei denen elastomeres<br />
Material eingesetzt wird.<br />
Die technische Umsetzung reicht<br />
von der Variante, die auf dem<br />
Spitzende der Schachtringe eine<br />
Lastverteilung realisiert, bis zu<br />
Elementen, die auf der Schachtringwand<br />
umlaufend oder in Dreipunkt-Anordnung<br />
aufgelegt werden<br />
können bzw. durch integrierte<br />
Varianten dort eine Lastverteilung<br />
erzielen sollen.<br />
Die verwendeten Materialien<br />
sind dabei Elastomere, die nicht<br />
vollständig vulkanisierte Gummimischungen,<br />
Sandfüllung oder<br />
Stahleinlagen beinhalten.<br />
Im Gegensatz zur Frischmörtelschicht,<br />
die nach der Aushärtung<br />
kein federndes Verhalten<br />
zeigt, sind alle elastomeren Materialien<br />
mit einem Rückstellverhalten<br />
ausgestattet, das auf Be-<br />
und Entlastung reagiert.<br />
Daneben ist bei Kombinationselementen<br />
gleichzeitig na-<br />
türlich eine genügend hohe Verpressung<br />
der Dichtungen zu<br />
garantieren, um die Verbindungen<br />
der Schachtbauwerke wasserdicht<br />
zu realisieren.<br />
Problemstellungen<br />
Die zurzeit existierende Formulierung „nicht federnde<br />
Lastübertragung“ ist nicht widerspruchsfrei. Wenn man<br />
diese Formulierung im Sinne einer Federwirkung versteht,<br />
bedeutet dies, dass bei einer Beanspruchung infolge veränderlicher<br />
Lasten keine elastische Verformung auftreten<br />
darf – eine Forderung, die bei Verwendung von Elastomeren<br />
entsprechend DIN EN 681 als lastausgleichendes Bauteil<br />
per Definition nicht einzuhalten ist.<br />
Ausgehend davon ist die Forderung „nicht federnd“<br />
durch eine Begrenzung der elastischen Rückverformung<br />
bei definierter nichtständiger Last (z. B. SLW 60) zu ersetzen.<br />
In erster Linie betrifft das die obere Fuge, da dort der<br />
Anteil der ständigen Last eine untergeordnete Rolle spielt.<br />
Forderungen des Straßenwesens nach der Begrenzung<br />
der Setzung der Schächte gegenüber der Straße verlangen<br />
neben der Begrenzung der maximalen Verformung des<br />
Lastausgleichsringes in der Fuge auch eine Gesamtbetrachtung<br />
des Schachtbauwerkes im Straßenbaukörper,<br />
insbesondere der plastischen Verformungen infolge ständiger<br />
Last. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass während<br />
des Einbaus der Schächte eine schrittweise Belastung<br />
mit der damit verbundenen Verformung des Lastausgleichsringes<br />
erfolgt und abschließend bauseits durch die<br />
Abdeckkonstruktion einschließlich Lastausgleichsringe<br />
eine Anpassung an den Straßenaufbau erfolgt.<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing. Olaf Selle<br />
Gesellschaft für<br />
Materialforschung und<br />
Prüfungsanstalt für das<br />
Bauwesen Leipzig mbH<br />
(MFPA Leipzig GmbH)<br />
info@selle-consult.de<br />
Geb. 1947; Studium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der Hochschule für<br />
Bauwesen Leipzig / TH<br />
Leipzig; Forschungsstudent<br />
an der TH<br />
Leipzig; Promotion;<br />
Geschäftsführer und<br />
Abteilungsleiter Tiefbau<br />
der MFPA Leipzig<br />
GmbH; Lehrauftrag an<br />
der Universität Leipzig;<br />
Berufener Sachverständiger<br />
des DIBt und<br />
Mitglied im DIBt Sachverständigenausschuss<br />
„Abwasserleitungen<br />
A und B“; Leiter der<br />
anerkannten Rohrprüfstelle<br />
der IMA GmbH<br />
Dresden; Inhaber eines<br />
Sachverständigenbüros,<br />
Leipzig; Honorarprofessor<br />
an der Universität<br />
Leipzig; ö. b. u. v.<br />
Sachverständiger für<br />
Städtischen Tief- und<br />
Rohrleitungstiefbau;<br />
Bereichsleiter der MFPA<br />
Leipzig GmbH; seit 2007<br />
Geschäftsbereichsleiter<br />
Tiefbau<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 191
PANEL 11 → Proceedings<br />
For these reasons, the long-term deformation of<br />
load compensation rings must be limited with a view<br />
to responding to the requests submitted by road construction<br />
contractors. Strictly speaking, however, this<br />
analysis had already been part of the DIN V 4034-1<br />
provisions that defined the verification method for the<br />
overall structure without any such specifications.<br />
Load tests<br />
Some of the required tests do not rely on identical<br />
processes, which often makes it impossible to establish<br />
comparisons. In this regard, a distinction must be<br />
made between primarily permanent loading (bottom<br />
joint) and the other extreme (top joint) with minor permanent<br />
actions resulting from dead loads and the live<br />
load of 100 kN of a single standard heavy-load vehicle<br />
(SLW 60). Whereas plastic deformation dominates<br />
in the former case because of the absence of general<br />
relief, the latter case can involve a deformation behavior<br />
that is mainly elastic. This behavior imposes<br />
sophisticated requirements on the structural design of<br />
the load compensation rings. The actions referred to<br />
above must also be reflected and evaluated in the load<br />
tests to be carried out at testing institutions.<br />
Proposed course of action<br />
A wording with respect to non-elastic load transfer<br />
should be drafted for the revised version of DIN V<br />
4034-1.<br />
After consultation with relevant market stakeholders,<br />
the following work steps are proposed:<br />
1) to prepare an agreed verification program for load<br />
compensation structures<br />
2) to agree on:<br />
a) tests to verify the elastic recovery of load compensation<br />
structures under variable loading<br />
b) tests to verify the long-term behavior of load<br />
compensation structures under continuous<br />
loading comprising permanent and live loads.<br />
These tests should result in a definition of boundaries<br />
for the deformation behavior of elastomeric load<br />
transfer elements. The testing institution MFPA Leipzig<br />
GmbH assumed lead responsibility for a temporary<br />
work group on the basis of the outcomes of tests<br />
of various structures carried out at MFPA Leipzig and<br />
supported by the experience gained in the course of<br />
performing expert evaluations of manhole structures.<br />
Aus den genannten Gründen ist das Langzeitverformungsverhalten<br />
der Lastausgleichsringe im Hinblick auf<br />
die Forderungen des Straßenbaus zu begrenzen. Dieser<br />
Nachweis war allerdings streng genommen ohne entsprechende<br />
Vorgaben schon Gegenstand der Forderungen der<br />
DIN V 4034-1 mit dem vorgegebenen Nachweisverfahren<br />
für das Gesamtbauwerk.<br />
Traglastuntersuchungen<br />
Die geforderten Prüfungen werden teilweise nicht nach<br />
einheitlichen Abläufen durchgeführt, so dass vergleichende<br />
Betrachtungen oftmals nicht möglich sind. Dabei<br />
ist zu unterscheiden zwischen der Beanspruchung mit<br />
überwiegend ständiger Belastung (unterste Fuge) und dem<br />
anderen Extrem (oberste Fuge) mit geringen ständigen<br />
Lasten aus Eigengewicht und der veränderlichen Last von<br />
100 kN für einen SLW 60. Während im ersten Fall die<br />
plastische Verformung dominiert, da keine generelle Entlastung<br />
stattfindet, kann sich im zweiten Fall eine überwiegend<br />
elastische Verformung einstellen. Dieses Verhalten<br />
stellt erhebliche Anforderungen an die konstruktive<br />
Ausbildung der Lastausgleichsringe. Diese Beanspruchungen<br />
sind auch bei den durchzuführenden Traglastuntersuchungen<br />
in den Prüfstellen abzubilden und zu bewerten.<br />
Vorschlag zur weiteren Verfahrensweise<br />
Für die Neufassung der DIN V 4034-1 ist ein Vorschlag für<br />
eine Formulierung hinsichtlich der nicht federnden Lastübertragung<br />
zu erarbeiten.<br />
Nach Rücksprache mit den in Frage kommenden<br />
Marktteilnehmern werden nachfolgende Arbeitsschritte<br />
vorgeschlagen:<br />
1) Erarbeitung eines abgestimmten Nachweisprogramms<br />
für Lastausgleichskonstruktionen<br />
2) Festlegungen zu:<br />
a) Prüfungen zur Nachweisführung der Rückverformung<br />
bei Lastausgleichskonstruktionen bei veränderlichen<br />
Belastungen<br />
b) Prüfungen zur Nachweisführung des Langzeitverhaltens<br />
von Lastausgleichskonstruktionen bei<br />
kontinuierlicher Belastung aus ständigen Lasten<br />
und veränderlichen Belastungen<br />
Im Ergebnis dieser Untersuchungen sind Grenzkriterien<br />
für das Verformungsverhalten von elastomeren Lastübertragungselementen<br />
festzulegen. Aufgrund der vorliegenden<br />
Ergebnisse in der Prüfstelle MFPA Leipzig GmbH aus unterschiedlichen<br />
Konstruktionen und der Erfahrungen aus Bewertungen<br />
von Schachtbauwerken als Sachverständiger<br />
wurde die Leitung einer zeitweiligen Arbeitsgruppe von der<br />
MFPA Leipzig GmbH übernommen.<br />
192 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
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Gesellschaft mbH
PANEL 11 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Wolfgang Berger<br />
Forschungsinstitut für<br />
Tief- und Rohrleitungsbau<br />
Weimar (FITR)<br />
wolfgang.berger@<br />
fitr.de<br />
Geb. 1957; 1978-1982<br />
Studium an der Hochschule<br />
für Architektur<br />
und Bauwesen<br />
(HAB Weimar); 1988<br />
Promotion; 1988-1990<br />
Assistent an der HAB<br />
Weimar; 1990-1993<br />
Fachbereichsleiter<br />
bei einem mittelständischen<br />
Unternehmen<br />
in Wiesbaden; 1993-<br />
1996 Abteilungsleiter<br />
in einem Weimarer<br />
Ingenieurbüro; 1996-<br />
1998 Technischer Leiter<br />
der FITR – Gesellschaft<br />
für Innovation im Tief-<br />
und Rohrleitungsbau<br />
Weimar mbH; seit 1998<br />
Institutsdirektor des<br />
Forschungsinstituts<br />
für Tief- und Rohrleitungsbau<br />
Weimar<br />
e.V. (FITR); seit 2000<br />
Geschäftsführer der<br />
FITR – Gesellschaft<br />
für Innovation im Tief-<br />
und Rohrleitungsbau<br />
Weimar mbH; seit 2000<br />
Beiratsmitglied der<br />
3R international; seit<br />
2008 Geschäftsführer<br />
der FITR gemeinnützige<br />
GmbH<br />
Temporarily flowable, self-compacting backfill<br />
materials consisting of soils and building materials<br />
Work group Research Association for Road Construction and Transportation<br />
Zeitweise fließfähige selbstverdichtende<br />
Verfüllbaustoffe (ZFSV) aus Böden und Baustoffen<br />
Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />
1 Introduction<br />
On 15 May 2008, the work group on „temporarily flowable<br />
backfill materials consisting of soils/soil substitutes“<br />
within Forschungsgesellschaft für Straßen- und<br />
Verkehrswesen (FGSV; Research Association for Road<br />
Construction and Transportation) was established and<br />
chaired by Chem. Ing. (TEng) Michael Webeling. The<br />
work group initially comprised ten representatives from<br />
industry, four research institutions, three representatives<br />
from relevant authorities and three engineering practices.<br />
Its objective is to evaluate and compile expertise and<br />
proposals and to derive related rules and guidelines. For<br />
over 30 years, self-compacting backfill materials - referred<br />
to as „stabilized sand mixtures“ - have been used<br />
in Austria for backfilling open trenches. In Germany, the<br />
first self-compacting backfill material was developed in<br />
1987 at the Hochschule für Architektur und Bauwesen<br />
Weimar (HAB; University for Architecture and Construction)<br />
on the basis of this technology. In 1996, the<br />
Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar<br />
e.V. (FITR; Weimar Institute for Civil Engineering<br />
and Pipeline Construction) began to cooperate with Prof.<br />
Dr.-Ing. habil. Dietrich Werner and Prof. Dr. rer. nat.<br />
habil. Henning, the inventors of Weimarer Boden-Mörtel®<br />
(WBM; Weimar soil mortar), in order to develop<br />
this material to market readiness. This self-compacting<br />
backfill material has now been in use for 15 years in<br />
gas, water and district heating pipeline construction, as<br />
well as in the construction of sewer systems. The positive<br />
experience gained in the application of the liquid<br />
Placement of self-compacting backfill in 1996<br />
Einbringen von SVM 1996<br />
1 Einleitung<br />
Der Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />
und Verkehrswesen (FGSV) „Zeitweise verflüssigte Verfüllbaustoffe<br />
aus Boden/Bodenersatzstoffen“ konstituierte<br />
sich am 15.05.2008 unter Leitung von Chem. Ing. (TEng)<br />
Michael Webeling. In dem Arbeitskreis waren zunächst<br />
zehn Vertreter der Wirtschaft, vier wissenschaftliche Einrichtungen,<br />
drei Behördenvertreter und drei Ingenieurbüros<br />
kooptiert. Die Zielsetzung des Arbeitskreises ist die<br />
fachliche Aufbereitung von Erfahrungen und Vorschlägen<br />
und die Ableitung von Regelungen. Selbstverdichtende<br />
Verfüllmaterialien werden bereits seit ca. 30 Jahren in<br />
Österreich unter der Bezeichnung „Stabilisierte Sandmischung“<br />
zur Verfüllung von offenen Gräben eingesetzt.<br />
Als erstes selbstverdichtendes Verfüllmaterial in Deutschland<br />
wurde 1987 in Anlehnung an diese Technologie<br />
durch die Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar<br />
(HAB) ein neues Material entwickelt. Das Forschungsinstitut<br />
für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e.V. (FITR)<br />
begann 1996 in Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Dietrich Werner und Prof. Dr. rer. nat. habil. Henning, den<br />
Erfindern des Weimarer Boden-Mörtels® (WBM), dieses<br />
Material zur Marktreife zu entwickeln. Dieses selbstverdichtende<br />
Verfüllmaterial (SVM) wird nunmehr seit 15<br />
Jahren im Gas-, Wasser- und Fernwärmeleitungsbau sowie<br />
beim Bau von Abwasserkanälen eingesetzt. Die guten<br />
Erfahrungen mit dem WBM-Flüssigboden führten in der<br />
Industrie zu weiteren Produktentwicklungen.<br />
2 Begleitende Forschung<br />
2.1 Verbundforschungsvorhaben „Neuartige<br />
Wärmeverteilung“<br />
Entsprechend der Notwendigkeit, Kostensenkungspotenziale<br />
für die Fernwärme zu erschließen, wurden 1996 im<br />
Feldversuch IV zwei moderne Technologien im Bereich des<br />
Tiefbaues eingesetzt. In der Lützendorfer Straße in Weimar<br />
wurde ein Fernwärmeleitungssystem mit unterschiedlichen<br />
Bettungsmaterialien verlegt. Dabei wurde eine Technologie<br />
zum Einsatz von verflüssigtem, selbsterhärtendem Verfüllmaterial<br />
erfolgreich angewendet. Die Berechnungsergebnisse<br />
haben nachgewiesen, dass dadurch teilweise eine erhebliche<br />
Reduzierung der axialen Verschiebungen möglich<br />
ist [5]. Als Abschluss des Projektes A9 des AGFW wurde<br />
1997 eine etwa 150-200 m lange Fernwärmetrasse gebaut.<br />
Ein optimiert schmaler Leitungsgraben konnte mit verflüssigtem,<br />
stabilisiertem Verfüllmaterial hergestellt werden.<br />
Dabei wurden erhebliche Mengen an Aushub- und Verfüll-<br />
194 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1
WBM material has led to the subsequent development<br />
of other, similar products in the industry.<br />
2 Supporting research<br />
2.1 Joint research project on „Innovative Heat<br />
Distribution“<br />
Due to the necessity of identifying cost-saving potentials<br />
in district heating systems, two state-of-the-art<br />
technologies were used in civil engineering as part of<br />
the Field Test IV carried out in 1996. At Lützendorfer<br />
Strasse in Weimar, a district heating pipeline was laid<br />
using various bedding materials, successfully applying<br />
a technology for the use of a liquid, self-hardening<br />
backfill material. Results of the related calculations<br />
have shown that this method partially enabled significant<br />
reductions in axial displacement [5]. At the final<br />
stage of Project A9 carried out by AGFW, a 150 to<br />
200 m long district heating pipeline was constructed<br />
in 1997. Liquid, stabilized backfill material was used<br />
to create a narrow pipe trench, achieving significant<br />
savings of excavated and backfill material. The results<br />
of Field Test IV were confirmed [1].<br />
2.2 Research conducted by Ruhr-Universität<br />
Bochum and IKT on the use of bedding and backfill<br />
materials in pipeline construction<br />
In 2006, Ruhr-Universität Bochum and IKT (Institut für<br />
Unterirdische Infrastruktur; Institute for Underground<br />
Infrastructure) published their research report on the<br />
use of bedding and backfill materials in pipeline construction.<br />
In conclusion, it was found that a very good<br />
pipe bedding could be achieved by using two flowable<br />
backfill materials [4].<br />
2.3 DVGW research project on „Self-Compacting<br />
Backfill Materials“<br />
This research project aimed to develop quality criteria,<br />
specifications and related test methods to facilitate the<br />
use of liquid, self-compacting backfill materials. Four<br />
products were selected (two French and two German<br />
products) in order to evaluate the relevant characteristics<br />
of the backfill materials [3].<br />
3 Summary<br />
The range of possible applications of temporarily flowable,<br />
self-compacting backfill materials in civil engineering<br />
and road construction has not been fully explored<br />
yet. Liquid backfill materials that can be placed<br />
in a compaction-free process provide a cost-efficient<br />
alternative construction method in confined environments<br />
that obstruct the placement and compaction<br />
of loose granular soil, particularly if the compaction<br />
process is subject to demanding specifications [2]. The<br />
FGSV Code of Practice governing „temporarily flowable,<br />
self-compacting backfill materials consisting of<br />
soils and building materials“ should create the basis<br />
for a wider range of applications of this innovative<br />
backfill material.<br />
material eingespart. Die Ergebnisse des<br />
Feldversuches IV konnten bestätigt werden<br />
[1].<br />
2.2 Forschungsarbeiten der Ruhr-Universität<br />
Bochum und des IKT zum Einsatz<br />
von Bettungs- und Verfüllmaterialien<br />
im Rohrleitungsbau<br />
Im Jahre 2006 legten die Ruhr-Universität<br />
Bochum und das IKT – Institut für Unterirdische<br />
Infrastruktur den Forschungsbericht<br />
zum Einsatz von Bettungs- und Verfüllmaterialien<br />
im Rohrleitungsbau vor. Zusammenfassend<br />
wurde festgestellt, dass mit zwei<br />
fließfähigen Verfüllmaterialien eine sehr<br />
gute Rohrbettung erzielt werden kann [4].<br />
2.3 DVGW-Forschungsvorhaben<br />
„Selbstverdichtende Verfüllbaustoffe“<br />
Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung<br />
von Qualitätskriterien, Anforderungen und dazugehörigen<br />
Prüfverfahren, die den Einsatz von flüssigen,<br />
selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen erleichtern. Anhand<br />
von vier beispielhaft ausgewählten Produkten, je<br />
zwei französische und zwei deutsche Produkte, wurden<br />
diese Merkmale der Verfüllmaterialien untersucht [3].<br />
3 Zusammenfassung<br />
Das gesamte Anwendungsfeld für zeitweise fließfähige<br />
selbstverdichtende Verfüllbaustoffe im Tief- und Straßenbau<br />
ist derzeit noch nicht erschlossen. Wo beengte Platzverhältnisse<br />
den Einbau und die Verdichtung von ungebundenen<br />
Lockergesteinen behindern, vor allem dann,<br />
wenn hohe Ansprüche an die Verdichtung zu erfüllen<br />
sind, stellen fließfähige, verdichtungslos einbaubare Verfüllmaterialien<br />
ein kostengünstiges alternatives Bauverfahren<br />
dar [2]. Mit dem FGSV-Merkblatt „Zeitweise fließfähige<br />
selbstverdichtende Verfüllbaustoffe (ZFSV) aus<br />
Böden und Baustoffen“ soll die Grundlage für die breitere<br />
Anwendung des innovativen Verfüllbaustoffes geschaffen<br />
werden.<br />
REFERENCE / LITERATUR<br />
[1] Barth: Abschlussbericht A9, Feldversuch V. Weimar;<br />
1999<br />
[2] Berger, W.; Büchner, U.: Stand der Entwicklung bei<br />
selbstverdichtenden Verfüllmaterialien; 2003<br />
[3] Reichenbach, H.; Berger, W.; Büchner, U.; Scholz, E.;<br />
Schmidt, H. H.; u. a.: Forschungsvorhaben “Selbst-<br />
verdichtende Verfüllbaustoffe“. Stuttgart: DVGW;<br />
2011<br />
[4] Triantafyllidis, Th.; Bosseler, B.; Arsic, I.; Liebscher,<br />
M.: Einsatz von Bettungs- und Verfüllmaterialien im<br />
Rohrleitungsbau. Bochum: Ruhr-Universität Bochum,<br />
Lehrstuhl für Grundbau und Bodenmechanik; 2006<br />
[5] Wagner, Barth.: Abschlussbericht A9, Netzwirksame<br />
Feldversuche, Feldversuch IV. Weimar: FITR; 1999<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
2<br />
Placement of buoyancy-preventing<br />
„load<br />
banks“ in 1997<br />
Setzen der Belastungsbänke<br />
1997<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 195
PANEL 11 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl.-Ing. Thomas<br />
Neumann<br />
neumann.thomas@<br />
schwenk.de<br />
Geb. 1973; Studium des<br />
Baustoffingenieurwesens<br />
an der Bauhaus-<br />
Universität Weimar;<br />
2001-2009 Projektleiter<br />
Forschung und Entwicklung<br />
bei der Schwenk<br />
Zement KG im Zementwerk<br />
Karlstadt; seit<br />
2009 Leiter Forschung<br />
und Entwicklung bei<br />
der SCHWENK Zement;<br />
seit 2011 Laborleiter im<br />
Zementwerk Karlstadt<br />
Concepts for concrete exposed to acidic fluids<br />
New findings<br />
Konzepte für Beton in sauren Medien<br />
Neue Erkenntnisse<br />
Concretes used in sewer systems (e.g. pipelines), power<br />
plants (cooling towers of coal-fired power plants),<br />
sewage treatment plants (digesters) or agricultural installations<br />
(such as silos or fermenters) are exposed to<br />
chemical attack by acidic fluids. DIN 4030 uses the pH<br />
value of the fluid to classify the chemical attack according<br />
to exposure classes (XA1-XA3). However, new<br />
findings demonstrate that the intensity of the chemical<br />
attack on the concrete is not only influenced by the<br />
pH value of the fluid. Rather, the attack is mainly determined<br />
by the degree of dissociation of the acid and<br />
the solubility of the resulting reaction products. For<br />
example, many organic acids may damage the concrete<br />
substantially at relatively high pH values, unlike sulfuric<br />
acid [Beddoe, Schmidt 2009].<br />
Known organic acids attacking structures in agriculture<br />
include lactic acid, acetic acid and butyric acid.<br />
These acids are neutralized by the highly basic cement<br />
paste phases (e.g. Ca(OH)2, CaCO3) and aggregates rich<br />
in lime. The calcium salts created in this process have<br />
a very high solubility product compared to gypsum,<br />
which results from sulfuric acid attack. Hence gypsum<br />
forms a patina on the concrete surface that ensures its<br />
natural protection whereas the reaction products of organic<br />
acids are immediately removed from the surface<br />
by dissolving processes. However, abrasive mechanical<br />
wear on the surface may also significantly deteriorate<br />
the damage caused by sulfuric acid attack.<br />
For the tests presented in this study, various binders<br />
and concrete mix designs were chosen in order to<br />
produce high-performance concretes providing a high<br />
degree of impermeability and resistance to acidic fluids.<br />
The acid resistance of the test specimens was determined<br />
after an initial storage period of 56 days. For<br />
this purpose, the specimens were subsequently stored<br />
for twelve weeks, either in sulfuric acid (pH=2.0) or in<br />
a mixture of various organic acids (pH=3.0).<br />
Results and discussion<br />
Table 1 lists the microscopically determined damage<br />
depths of concrete specimens whose mix designs mainly<br />
differed in respect of the binder system used. It was<br />
demonstrated that the addition of finely ground secondary<br />
raw materials (blast furnace slag, silica fume,<br />
fly ash) to the cement or concrete can increase its resistance<br />
to acidic fluids.<br />
Betone in abwassertechnischen Anlagen (z. B. Rohrleitungen),<br />
in Kraft- (z. B. Kühltürme in Kohlekraftwerken)<br />
und Klärwerksbauwerken (z. B. Faulbehälter) sowie in<br />
landwirtschaftlichen Anlagen (z. B. Siloanlagen, Fermenter)<br />
werden durch saure Medien chemisch beansprucht.<br />
In DIN 4030 wird der pH-Wert des Mediums zur<br />
Einstufung in die Expositionsklassen des chemischen Angriffs<br />
(XA1-XA3) genutzt. Neue Erkenntnisse zeigen jedoch,<br />
dass die Stärke des chemischen Angriffs auf den<br />
Beton nicht ausschließlich vom pH-Wert des Mediums beeinflusst<br />
wird. Vielmehr wird der Angriff durch den Dissoziationsgrad<br />
der Säure und die Löslichkeit der resultierenden<br />
Reaktionsprodukte dominiert. So können im<br />
Gegensatz zu Schwefelsäure viele organische Säuren eine<br />
massive Schädigung des Betons bei vergleichsweise hohen<br />
pH-Werten bewirken [Beddoe, Schmidt 2009].<br />
Bekannte organische Säuren, wie sie auf Bauwerke im<br />
landwirtschaftlichen Bereich einwirken, sind: Milchsäure,<br />
Essigsäure, Butansäure, etc. Diese Säuren werden durch<br />
die hochbasischen Zementsteinphasen (z. B. Ca(OH)2,<br />
CaCO3) und die kalkreichen Gesteinskörnungen neutralisiert.<br />
Die dabei entstehenden Calziumsalze weisen gegenüber<br />
Gips, der durch einen schwefelsauren Angriff entsteht,<br />
ein sehr hohes Löslichkeitsprodukt auf. Während<br />
Gips also durch die Bildung einer oberflächlichen Patina<br />
einen natürlichen Schutz der Betonoberfläche bewirkt,<br />
werden die Reaktionsprodukte der organischen Säuren<br />
unmittelbar durch Lösungsvorgänge von der Oberfläche<br />
abgeführt. Eine abrasive mechanische Belastung der<br />
Oberfläche kann aber auch beim Schwefelsäureangriff die<br />
Schädigung erheblich verstärken.<br />
Bei der vorliegenden Untersuchung wurden verschiedene<br />
Bindemittel und Betonzusammensetzungen gewählt,<br />
um damit Hochleistungsbetone mit hoher Dichtheit und<br />
hohem Widerstand gegenüber sauren Medien herzustellen.<br />
Nach 56 Tagen Vorlagerung wurden die Probekörper<br />
auf ihren Säurewiderstand hin untersucht. Die Betonproben<br />
lagerten dazu für 12 Wochen in Schwefelsäure (pH<br />
2,0) bzw. in einer Mixtur verschiedener organischer Säuren<br />
(pH 3,0).<br />
Ergebnisse und Diskussion<br />
Tabelle 1 zeigt die mikroskopisch erfassten Schädigungstiefen<br />
von Betonproben, die sich vorwiegend hinsichtlich<br />
des Bindemittelsystems unterscheiden. Es zeigt<br />
sich, dass durch den Einsatz von sekundären Rohstoffen<br />
196 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
Cement<br />
Zement<br />
Tab. 1<br />
Damage depth (excluding weekly abrasion) recorded for various concrete mix designs after twelve weeks of sulfuric acid<br />
attack and attack by an organic acid mixture<br />
Schädigungstiefen (ohne wöchentliche Abrasion) verschiedener Betonvarianten nach zwölfwöchigem Schwefelsäureangriff und<br />
Angriff eines organischen Säuremixes<br />
Despite the higher pH value, it was found that the<br />
organic acid attack on concrete was much stronger. The<br />
question thus arises whether concepts for acid-resistant<br />
concretes designed for sulfuric acid attack may also<br />
be applied to scenarios involving an organic acid attack.<br />
Alternative binders such as aluminous cement, supersulfate<br />
cement or alkali-activated binders not necessarily<br />
result in increased acid resistance of the concrete<br />
or mortar containing these binders. However, it was<br />
demonstrated that alkali-activated binders may, under<br />
certain conditions, make the concrete highly acid-resistant.<br />
The technical characteristics of such binders,<br />
for instance their short open time and high shrinkage<br />
deformation, but also the lack of related rules and<br />
standards do not currently allow for the practical use<br />
of such binders. Even though initial concrete designs<br />
that rely on alkali-activated binders are currently being<br />
extensively researched and tested, there will be<br />
only limited scope for practical use of these systems in<br />
the German and Central European markets in the next<br />
few years.<br />
The degree of resistance of the evaluated acid-resistant<br />
concrete must be tested under the practical conditions<br />
in each specific case (performance-based testing).<br />
Current results show that a permanent coating<br />
can be applied to the concrete in many applications in<br />
order to protect it against acid attack.<br />
Co-authored by / Mitautoren: Dipl.-Ing. Andreas König,<br />
Dipl.-Ing. Stefan Rasch<br />
Admixture [m.-% of cement]<br />
Zusatzstoff [M.-% v. Z.]<br />
w/c eq<br />
w/z eq<br />
Damage depth [mm]<br />
Sulfuric acid, pH=2.0<br />
Schädigungstiefe [mm]<br />
Schwefelsäure, pH=2,0<br />
(Hüttensande, Silikastaub, Flugasche) in Form von Zementzumahl-<br />
oder Betonzusatzstoffen der Widerstand<br />
gegenüber sauren Medien erhöht werden kann.<br />
Trotz des höheren pH-Wertes zeigt sich, dass die organischen<br />
Säuren den weitaus stärkeren Angriff auf den Beton<br />
darstellen. Es muss also in Frage gestellt werden, ob<br />
sich Konzepte zu säurewiderstandsfähigen Betonen, wie<br />
sie für einen Schwefelsäureangriff entwickelt wurden, auf<br />
einen organischen Säureangriff übertragen lassen.<br />
Alternative Bindemittel, wie Tonerdezement, Sulfathüttenzement<br />
oder alkalisch aktivierte Bindemittel führen<br />
nicht zwangsläufig zu einem erhöhten Säurewiderstand<br />
des damit hergestellten Mörtels bzw. Betons. Es wird aber<br />
deutlich, dass unter bestimmten Voraussetzungen alkalisch<br />
aktivierte Bindemittel einen hohen Säurewiderstand<br />
des daraus hergestellten Betons bewirken können. Die<br />
technischen Eigenschaften derartiger Bindemittel, wie die<br />
geringe Offenzeit, die hohe Schwindverformung, aber<br />
auch die fehlenden normativen Regularien, lassen einen<br />
Einsatz derartiger Bindemittel in der Praxis derzeit nicht<br />
zu. Auch wenn erste Betonkonzepte, basierend auf alkalisch<br />
aktivierten Bindemitteln, zur Zeit intensiv erforscht<br />
und erprobt werden, ist die praktische Umsetzung dieser<br />
Systeme für den deutschen und mitteleuropäischen Markt<br />
in den nächsten Jahren nur bedingt zu erwarten.<br />
Der Widerstand des jeweiligen säurewiderstandsfähigen<br />
Betons ist unter den spezifischen praxisrelevanten<br />
Bedingungen zu prüfen (Performance Based Testing). Die<br />
aktuellen Ergebnisse zeigen, dass in vielen Anwendungsbereichen<br />
der Beton durch eine dauerhafte Beschichtung<br />
gegenüber einem sauren Angriff zu schützen ist.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
CEM I 42.5 R-HS 0.45 2.51 7.66<br />
CEM III/B 42.5 N 0.42 2.51 6.01<br />
CEM III/B 42.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.42 2.38 5.55<br />
CEM III/B 42.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.38 2.40 5.45<br />
CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 0.42 2.39 6.20<br />
CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.42 2.35 6.03<br />
CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 11% metakaolin Metakaolin 0.42 2.31 6.46<br />
CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.38 2.12 5.75<br />
CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.30 2.18 5.47<br />
CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 15% fly ash Flugasche 0.42 2.41 6.19<br />
UHPC 1, 2, 3 < 0.28 1.91 - 2.22 4.46 - 4.92<br />
Aluminous cements Tonerdezemente 0.42 3.89 – 3.73 6.25 – 6.45<br />
Supersulfate cement Sulfathüttenzement 0.42 2.59 6.25<br />
Supersulfate cement Sulfathüttenzement 0.30 2.64 5.64<br />
Alkali-activated binder 1 Alk. aktiv. Binder 1 0.61 0.46<br />
Alkali-activated binder 2 Alk. aktiv. Binder 2 2.58 5.28<br />
Damage depth [mm]<br />
Organic acid mixture, pH=3.0<br />
Schädigungstiefe [mm]<br />
org. Säuremix, pH=3,0<br />
AUTHOR<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Frank Dehn<br />
Universität Leipzig<br />
dehn@mfpa-leipzig.de<br />
Geb. 1970; GeschäftsführenderGesellschafter<br />
der Gesellschaft für<br />
Materialforschung und<br />
Prüfungsanstalt für das<br />
Bauwesen Leipzig mbH<br />
(MFPA Leipzig GmbH);<br />
Inhaber der Professur<br />
für Multifunktionale<br />
Konstruktionswerkstoffe<br />
am Institut für<br />
Mineralogie, Kristallographie<br />
und Materialwissenschaft<br />
(IMKM)<br />
der Universität Leipzig,<br />
innerhalb der <strong>International</strong><br />
Federation for<br />
Structural Concrete<br />
(fib); Vorsitzender der<br />
„fib Commission 8<br />
Concrete“ sowie der<br />
„fib Task Group 8.10<br />
Performance-based<br />
Specifications for<br />
Concrete“<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 197
PANEL 11 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Ulrich Bohle<br />
Ingenieurgesellschaft<br />
für Innovationen in der<br />
Kanalisationstechnik<br />
Osebold & Cie. GmbH<br />
bohle@inka-aachen.de<br />
Geb. 1975; 1996-2002<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
an der RWTH<br />
Aachen; 2002-2009<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Lehrstuhl<br />
für Baubetrieb und<br />
Projektmanagement der<br />
RWTH Aachen; 2008-<br />
2010 Mitarbeiter in der<br />
INKA – Ingenieurgesellschaft<br />
für Innovationen<br />
in der Kanalisationstechnik<br />
Osebold & Cie.;<br />
2010 Promotion im<br />
Fachbereich Bauingenieurwesen<br />
an der<br />
RWTH Aachen; seit 2011<br />
Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der INKA<br />
– Ingenieurgesellschaft<br />
für Innovationen in der<br />
Kanalisationstechnik<br />
Osebold & Cie.<br />
The new DWA Worksheet A 161:<br />
Structural analysis of jacking pipes<br />
Background information on the new calculation methods<br />
Das neue Arbeitsblatt DWA-A 161:<br />
Statische Berechnung von Vortriebsrohren<br />
Hintergründe zu den neuen Berechnungsansätzen<br />
More than 20 years after publication of the (still applicable)<br />
previous version, the yellow print of the new<br />
DWA Worksheet A 161, „Structural analysis of jacking<br />
pipes“, has been published in September 2010. Its white<br />
print is expected to appear in early 2012 after incorporating<br />
expert opinions and responses. During this long<br />
revision period, the practically applied calculation steps<br />
and underlying models were evaluated and adapted to<br />
current knowledge and experience. This exercise has resulted<br />
in a large number of new provisions in the document,<br />
some of which are outlined below.<br />
Key changes include not only the transition to verifications<br />
based on the partial safety concept, which is<br />
defined by DIN EN 1990 at the European level and has<br />
been incorporated in important codes and standards,<br />
but also with respect to determining and applying soil<br />
parameters pertaining to unconsolidated soil and rock.<br />
In the course of these adjustments, the soil characteristics<br />
to be included in a geotechnical report have been<br />
aligned with the specific situation of pipe jacking, and<br />
must now be stated depending on the density or consistency<br />
of the soils. Factors were introduced to consider,<br />
for instance, the loosening of the surrounding soil<br />
caused by the jacking process when determining the deformation<br />
modulus of the soil at the jacking pipe E b.<br />
For the first time, the worksheet includes parameters<br />
in respect of the loads acting transversely to the<br />
pipe axis and the pipe support in conjunction with pipe<br />
jacking in rock and in the transition zone between unconsolidated<br />
soil and rock. Although these worksheet<br />
parameters are conservative, they are not completely<br />
on the safe side because, in the worst-case scenario,<br />
loading and support conditions may be reduced to point<br />
loads or linear support in the case of jacking in rock.<br />
These cases are not covered by the worksheet, which is<br />
why the related assumptions need to be checked in the<br />
construction phase.<br />
The worksheet also includes structural changes for<br />
live loads. When determining soil stresses resulting<br />
from road traffic for the purpose of verifying loadbearing<br />
capacity, the previously applied load models<br />
(SLW60, 30 and LKW 12) were replaced with the LM1<br />
load model contained in DIN Technical Report 101. For<br />
fatigue verification, actions must be allocated according<br />
to the LM3 fatigue load model. The new models<br />
result in changed wheel loads, wheel contact areas and<br />
Nach über 20 Jahren seit Erscheinen des aktuell noch gültigen<br />
Vorgängerdokuments ist im September 2010 das<br />
neue Arbeitsblatt DWA A 161 „Statische Berechnung von<br />
Vortriebsrohren“ als Gelbdruck veröffentlicht worden.<br />
Nach Bearbeitung der Stellungnahmen wird der Weißdruck<br />
zu Beginn des Jahres 2012 erwartet. Während der<br />
langen Bearbeitungsdauer wurden die in der Praxis angewandten<br />
Berechnungswege und die ihnen zugrunde liegenden<br />
Modell-Vorstellungen überprüft und dem derzeitigen<br />
Erkenntnisstand angepasst. Hieraus resultiert eine<br />
hohe Anzahl an Neuerungen im Dokument, von denen<br />
ausgewählte nachfolgend vorgestellt werden.<br />
Neben einer Umstellung der zu führenden Nachweise<br />
auf das Teilsicherheitskonzept, das in der europäischen<br />
Normung durch die DIN EN 1990 definiert und mittlerweile<br />
in wichtigen Regelwerken umgesetzt ist, wurden<br />
wesentliche Änderungen bei der Ermittlung und der Verwendung<br />
von Bodenkennwerten für Locker- und Festgestein<br />
vorgenommen. Hierbei wurden die Bodenkennwerte<br />
eines geotechnischen Berichts, die nun in Abhängigkeit<br />
von der Lagerungsdichte bzw. Konsistenz der Böden angegeben<br />
werden müssen, an die spezielle Situation beim<br />
Rohrvortrieb angepasst. Es wurden Faktoren eingeführt,<br />
mit denen beispielweise die Auflockerung des umgebenden<br />
Bodens durch den Vortrieb bei der Ermittlung des<br />
Verformungsmoduls des Bodens am Vortriebsrohr Eb berücksichtigt<br />
werden kann.<br />
Für Vortriebe in Festgestein und im Übergangsbereich<br />
zwischen Locker- und Festgestein wurden erstmals Angaben<br />
für Belastungen quer zur Rohrachse und für das Auflager<br />
des Rohres gemacht. Diese Angaben sind in dem<br />
Arbeitsblatt konservativ, jedoch nicht völlig auf der sicheren<br />
Seite gewählt, da sich die Belastungs- und Auflagerbedingungen<br />
bei Vortrieben in Festgestein im<br />
schlimmsten Falle bis hin zu Punktlasten und Linienauflagerungen<br />
reduzieren können. Diese Fälle sind durch das<br />
Arbeitsblatt nicht abgedeckt, daher müssen die Annahmen<br />
im Rahmen der Bauausführung überprüft werden.<br />
Strukturelle Änderungen finden sich im Arbeitsblatt<br />
auch im Bereich der Verkehrslasten. Bei der Ermittlung<br />
von Bodenspannungen aus Straßenverkehr für den Nachweis<br />
der Tragfähigkeit wurden die bisher angewandten<br />
Lastmodelle SLW60, 30 und LKW 12 durch das Lastmodell<br />
LM1 aus dem DIN-Fachbericht 101 ersetzt. Für den Ermüdungsnachweis<br />
sind die Einwirkungen entsprechend dem<br />
Ermüdungslastmodell LM 3 anzuordnen. Aus den neuen<br />
198 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
wheelbases. A load model from DIN Technical Report<br />
101 was also chosen for determining loads resulting<br />
from rail traffic (LM71). In addition, new dynamic impact<br />
coefficients were introduced and the definition<br />
of the compression zone underneath the rail tracks<br />
revised (Fig. 1). Installed jacking pipes must now be<br />
designed for 10 8 instead of 2x10 6 stress cycles for the<br />
Automatisierte, konsistente und<br />
prüffähige Farbdosierung<br />
�������������������������������������������������������������������������<br />
��������������������������������������������������������������������������� ®<br />
��������������������������������������������������������������<br />
������������������������������������������������������������<br />
���������������������������������������������������������<br />
Modellen resultieren Änderungen bezüglich der Radlasten,<br />
Radaufstandsflächen und Achsabstände. Bei der Ermittlung<br />
von Belastungen aus Eisenbahnverkehr wurde<br />
ebenfalls ein Lastmodell aus dem DIN-Fachbericht 101<br />
gewählt (LM71). Zudem wurden neue dynamische Stoßbeiwerte<br />
eingeführt und die Definition des Druckbereichs<br />
unterhalb der Gleiskörper überarbeitet (Abb. 1). Bei dem<br />
�������������������������������������������������������<br />
���������������������������������������������������������������<br />
����������������������������������������������������������������������������������������<br />
��������������������������������<br />
©&® Feb 2011 Rockwood Pigments<br />
R O C K W O O D : D I E N R . 1 W E L T W E I T B E I F A R B D O S I E R S Y S T E M E N<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
1<br />
Propagation of vertical<br />
loads from rail<br />
traffic (source:<br />
DWA A 161, yellow<br />
print 2010-09)<br />
Ausbreitung der<br />
vertikalen Lasten aus<br />
Eisenbahnverkehr,<br />
(Quelle: DWA A 161,<br />
Gelbdruck 2010-09)<br />
F A R B D O S I E R S Y S T E M E<br />
P I G M E N T S<br />
� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
www.rockwoodpigments.com
PANEL 11 → Proceedings<br />
2<br />
Example of a standard<br />
test compressive<br />
stress/compression<br />
diagram (source:<br />
DWA A 161, yellow<br />
print 2010-09)<br />
Beispiel eines Druckspannungs-Stauchungsdiagramms<br />
einer Standardprüfung,<br />
(Quelle: DWA A 161,<br />
Gelbdruck 2010-09)<br />
purpose of verifying fatigue strength under dynamic<br />
loading by rail traffic.<br />
Chapter 10 pertaining to the calculation of the permissible<br />
jacking force has been significantly expanded.<br />
Whereas the previous worksheet version provided only<br />
an approximate pipe joint stress distribution (based on<br />
an abstract model) to be used for design purposes, this<br />
stress distribution can be computed much more accurately<br />
when applying the method specified in the new<br />
worksheet. The key input parameter for this calculation<br />
is the angle of the pipes relative to each other in<br />
the pipe joint area, which depends on the design bend<br />
of the pipe route, control movements and pipe manufacturing<br />
accuracy. In addition, stress distribution is<br />
significantly influenced by the geometrical and mechanical<br />
characteristics of the pressure transfer rings,<br />
which are not considered in the currently applicable<br />
version of the worksheet. These specific, highly nonlinear<br />
characteristics must be determined prior to jacking<br />
by testing pressure transfer ring specimens. The<br />
worksheet includes safe parameters for common materials<br />
and thicknesses to be used for preliminary design<br />
purposes. For the purpose of verifying the permissible<br />
jacking force, the calculated compressive stress in the<br />
pipe joint is compared with the compressive strength<br />
of the pipe material.<br />
The annex to the worksheet lists minimum details<br />
required for the structural analysis, as well as the specifications<br />
for a geotechnical report for the design of<br />
jacking pipes, in order to respond to the large number<br />
of changes and additions contained in the new worksheet<br />
and to facilitate its application after publication<br />
of the white print. A supplementary publication is<br />
to include several worked examples involving various<br />
pipe materials and installation settings in order<br />
to demonstrate the calculation steps for the structural<br />
analysis in detail.<br />
Nachweis der Dauerfestigkeit unter<br />
dynamischer Belastung durch<br />
Eisenbahnverkehr müssen die<br />
eingebauten Vortriebsrohre statt<br />
für 2x10 6 nun für 10 8 Lastwechsel<br />
ausgelegt werden.<br />
Wesentlich an Umfang gewonnen<br />
hat das Kapitel 10, in<br />
dem die Berechnung der zulässigen<br />
Vorpresskraft geregelt ist.<br />
Während die der Bemessung zugrunde<br />
gelegte Spannungsverteilung<br />
in der Rohrfuge im bestehenden<br />
Arbeitsblatt durch eine<br />
abstrakte Modellvorstellung angenähert<br />
wird, kann sie mit dem<br />
Verfahren nach dem neuen Arbeitsblatt<br />
sehr viel genauer berechnet<br />
werden. Die wesentliche<br />
Eingangsgröße für die Berechnung<br />
stellt die gegenseitige Abwinkelung der Rohre im<br />
Bereich der Rohrfuge dar, die von der planmäßigen Krümmung<br />
der Rohrtrasse, von Steuerbewegungen und von der<br />
Fertigungsgenauigkeit der Rohre abhängt. Zudem wird die<br />
Spannungsverteilung maßgeblich durch die geometrischen<br />
und mechanischen Eigenschaften der Druckübertragungsringe<br />
geprägt, die bei den Betrachtungen des aktuellen<br />
Arbeitsblattes unberücksichtigt bleiben. Diese spezifischen<br />
und in hohem Maße nichtlinearen Eigenschaften<br />
müssen im Vorfeld eines Vortriebs durch eine Materialprüfung<br />
an Probekörpern aus den Druckübertragungsringen<br />
ermittelt werden. Für eine Vorbemessung sind im<br />
Arbeitsblatt für gängige Werkstoffe und Materialstärken<br />
auf der sicheren Seite liegende Kennwerte hinterlegt. Im<br />
Nachweis der zulässigen Vorpresskraft wird die errechnete<br />
Druckspannung in der Rohrfuge mit der Druckfestigkeit<br />
des Rohrwerkstoffes verglichen.<br />
Um den vielen Änderungen und Erweiterungen des<br />
Arbeitsblattes Rechnung zu tragen und die Anwendung<br />
des Arbeitsblattes nach der Veröffentlichung des Weißdrucks<br />
zu vereinfachen, wurde im Anhang des Arbeitsblattes<br />
eine Auflistung von Mindestangaben für die statische<br />
Berechnung und die Anforderungen an einen<br />
geotechnischen Bericht für die Bemessung von Vortriebsrohren<br />
angefügt. Darüber hinaus soll der Rechenweg zur<br />
statischen Bemessung an mehreren Beispielen für verschiedene<br />
Rohrwerkstoffe und Einbausituationen im Rahmen<br />
einer Begleitveröffentlichung detailliert aufgezeigt<br />
werden.<br />
200 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
The new DWA Worksheet A 161:<br />
Structural analysis of jacking pipes<br />
Implications for practical application<br />
Das neue Arbeitsblatt DWA-A 161:<br />
Statische Berechnung von Vortriebsrohren<br />
Konsequenzen für die praktische Anwendung<br />
Introduction<br />
The revised version of DWA-A 161 contains a large<br />
number of changes and additions compared to the previous<br />
version, which also result from the wider range<br />
of options available for the jacking process. Pipe jacking<br />
is a civil engineering method that must be planned<br />
and supervised with utmost care. All parties involved<br />
in the project must adhere to this principle and, to a<br />
certain extent, be prepared to make new considerations.<br />
Clients<br />
Clients should ensure that a structural analysis in accordance<br />
with DWA-A 161 is specified, which also involves<br />
the consultation of a geotechnical expert, particularly<br />
if jacking goes beyond unconsolidated soil.<br />
The structural pipe details in accordance with Annex B<br />
should be part of the specification unless there is still<br />
room for changes resulting from the choice of the jacking<br />
method by the contractor.<br />
Designers<br />
Previously, the route of the pipeline had sometimes<br />
been designed quite generously, including several different<br />
bends, and not been appropriately considered in<br />
the structural analysis. This should be a thing of the<br />
past; designers should try to avoid S bends or at least<br />
plan them in such a way that the reduced jacking force<br />
has only a minor impact. Complex routing may necessitate<br />
the continuous measurement of pipe angles. When<br />
determining the pipeline depth, care should be taken to<br />
ensure that pipes need not be jacked in the transition<br />
zone between rock and unconsolidated soil in order to<br />
prevent a reduction to purely linear support.<br />
For the purpose of transferring the pressure between<br />
the pipes, the thickness of pressure transfer<br />
rings must be specified or limited depending on the<br />
use of the pipeline. The inclusion of a pre-assembled<br />
secondary seal may result in a significant reduction<br />
in the permissible jacking force. Should the pressure<br />
transfer rings to be used also be checked for<br />
the specific project in order to verify the assumed<br />
deformation behavior. Additional verifications may<br />
be required if materials other than wood are used<br />
for transferring the pressure (see Section 4.7.2 of<br />
the worksheet).<br />
Einleitung<br />
Die Neufassung von DWA-A 161 enthält eine Vielzahl von<br />
Änderungen und Ergänzungen zur alten Fassung, die sich<br />
auch aus den gestiegenen Möglichkeiten der geschlossenen<br />
Bauweise ergeben. Vortrieb ist Ingenieurbau, der<br />
mit entsprechender Sorgfalt geplant und begleitet werden<br />
muss. Alle am Bau Beteiligten müssen sich darauf einstellen<br />
und teilweise neue Überlegungen anstellen.<br />
Bauherr<br />
Der Bauherr sollte darauf achten, dass eine Statik nach<br />
DWA-A 161 ausgeschrieben wird. Dazu gehört aber auch<br />
die Einschaltung eines geotechnischen Sachverständigen,<br />
insbesondere, wenn nicht nur im Lockerboden gearbeitet<br />
wird. Die Angaben zur Rohrstatik gemäß Anhang B sollen<br />
Bestandteil der Ausschreibung sein, soweit sich nicht<br />
noch Änderungen durch Wahl des Vortriebsverfahrens<br />
durch den Auftragnehmer ergeben können.<br />
Planer<br />
Bisher wurde die Trassierung manchmal recht großzügig<br />
mit mehreren Kurvenradien geplant und bei der statischen<br />
Berechnung unzureichend berücksichtigt. Dies sollte jetzt<br />
Vergangenheit sein und der Planer versuchen, S-Kurven<br />
zu vermeiden oder zumindest so zu legen, dass die reduzierte<br />
Vortriebskraft sich nicht zu sehr auswirkt. Eine<br />
schwierige Trassierung kann die Forderung nach weitergehenden,<br />
ständigen Messungen der Rohrverwinkelung<br />
überlegenswert machen. Bei der Tiefenlage der Leitung ist<br />
darauf zu achten, dass die Rohre nicht gerade im Übergangsbereich<br />
von Fest- zu Lockergestein vorgetrieben<br />
werden müssen, um Linienlagerung zu vermeiden.<br />
Für die Druckübertragung zwischen den Rohren muss<br />
je nach Nutzung die Dicke der Druckübertragungsringe<br />
vorgegeben bzw. möglicherweise limitiert werden. Die<br />
Anordnung einer vormontierten Sekundärdichtung kann<br />
eine drastische Reduzierung der zulässigen Vortriebskraft<br />
verursachen. Sollen die verwendeten Druckübertragungsringe<br />
zusätzlich für das Bauvorhaben geprüft werden, um<br />
das angesetzte Verformungsverhalten zu verifizieren.<br />
Werden andere Werkstoffe als Holz zur Druckübertragung<br />
verwendet, sind ggf. noch weitere Nachweise zu<br />
führen (s. Abschnitt 4.7.2).<br />
Wie bereits in DWA-A 125 beschrieben, empfiehlt es<br />
sich, schon im Zuge der Ausschreibung eine entsprechende<br />
Rohrstatik zu erstellen.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing.<br />
Gerfried Schmidt-Thrö<br />
Ingenieurbüro für<br />
Rohrstatik, Burghausen<br />
info@schmidt-throe.de<br />
Geb. 1952; Studium des<br />
Bauingenieurwesens<br />
an der TU München;<br />
1979-1987 wiss. Mitarbeiter<br />
in der Forschung<br />
(TUM), 1987 Promotion<br />
bei Prof. Kupfer; 1987-<br />
1993 Technischer Werkleiter<br />
bei der Firma<br />
Bartlechner; seit 1993<br />
selbständiges Ingenieurbüro<br />
für Rohrleitungstiefbau;<br />
seit 1997<br />
ö. b. u. v. Sachverständiger;<br />
Mitarbeit<br />
in Normungsgremien<br />
(DWA, DIN, ÖN, EN)<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 201
PANEL 11 → Proceedings<br />
Tab. 1<br />
Excerpt from Annex B,<br />
„Minimum details for<br />
structural analysis“<br />
Auszug aus Anhang B,<br />
Mindestangaben<br />
für die statische<br />
Berechnung<br />
Pipe DN<br />
Rohr DN<br />
Pipe material<br />
Rohrwerkstoff<br />
Jacking length<br />
Vortriebslänge<br />
Cover above pipe<br />
Überdeckung über Rohr<br />
Live load<br />
Verkehrslast<br />
Soil at pipe level<br />
Boden in Rohrhöhe<br />
Rock<br />
Festgestein<br />
Reinforced concrete<br />
(with/without inner liner)<br />
Stahlbeton (mit/ohne Inliner)<br />
Vitrified clay Steinzeug 3<br />
UP-GF (SN…) 4<br />
Other Andere 5<br />
meters<br />
lfd. Meter<br />
min h Ü [m] 7<br />
max h Ü [m] 8<br />
LM 1 9<br />
LM 71 (single/multi-track)<br />
LM 71 (1-/mehrgleisig)<br />
Option 1<br />
Variante 1<br />
Option 2<br />
Variante 2<br />
202 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1<br />
2<br />
6<br />
10 � single-track eingleisig<br />
� multi-track mehrgleisig<br />
Other (e.g. aircraft)<br />
Sonstige (z. B. Flugzeug)<br />
11 � Type Typ: � Type Typ:<br />
none keine 12<br />
G1 – non-cohesive<br />
G1-Nichtbindig<br />
13<br />
G2 – slightly cohesive<br />
G2-Schwachbindig<br />
14<br />
Density D Lagerungsdichte D 15 � loose locker<br />
� medium dense mitteldicht<br />
� dense dicht<br />
� very dense sehr dicht<br />
G3 – mixed cohesive soil, silt<br />
G3-bindiger Mischboden, Schluff<br />
16<br />
G4 – cohesive soil<br />
G4-bindiger Boden<br />
17<br />
Consistency I Konsistenz I C C 18 � very soft<br />
� soft<br />
breiig<br />
weich<br />
� firm steif<br />
� semisolid halb fest<br />
19 � partially<br />
weathered<br />
angewittert<br />
� solid fest<br />
As described in DWA-A 125, it is recommended to<br />
carry out a structural analysis of the pipes as early as<br />
at the specification stage.<br />
If pipes are jacked in the zone of load propagation<br />
caused by rail traffic, the specified significantly increased<br />
minimum covers must be complied with, or approvals<br />
required for the deviation must be obtained.<br />
Geotechnical experts<br />
Geotechnical experts need not only adjust to a much<br />
more refined approach to soil classification but also<br />
provide details regarding the angle of support to be<br />
considered, particularly if jacking is carried out in solid<br />
rock or in the transition zone to unconsolidated soil,<br />
whilst considering the jacking method applied. Annex<br />
D should provide related guidance.<br />
Civil engineering contractors<br />
At the tender submission stage, contractors should take<br />
account of the fact that the selected working method<br />
may also have an influence on the structural characteristics<br />
of the pipeline. Other questions to be considered:<br />
� single-track eingleisig<br />
� multi-track mehrgleisig<br />
� loose locker<br />
� medium dense mitteldicht<br />
� dense dicht<br />
� very dense sehr dicht<br />
� very soft breiig<br />
� soft weich<br />
� firm steif<br />
� semisolid halb fest<br />
� partially<br />
weathered<br />
angewittert<br />
� solid fest<br />
Erfolgt der Vortrieb im Lastausbreitungsbereich der<br />
Bahn sind die deutlich erhöhten Mindestüberdeckungshöhen<br />
einzuhalten oder entsprechende Genehmigungen für<br />
die Abweichung einzuholen.<br />
Geotechnischer Sachverständiger<br />
Dieser muss sich nicht nur an eine verfeinerte Ansprache<br />
der Böden anpassen, sondern insbesondere bei Vortrieb<br />
im Festgestein bzw. Übergangsbereich zum Lockerboden<br />
unter Berücksichtigung des Vortriebsverfahrens Angaben<br />
zum ansetzbaren Auflagerwinkel machen. Hilfestellung<br />
soll dabei Anhang D geben.<br />
Ausführende Firma<br />
Bei der Angebotsabgabe ist zu berücksichtigen, dass das<br />
gewählte Abbauverfahren auch Einfluss auf die Rohrstatik<br />
haben kann. Weitere Fragen sind: Rechnet sich eine<br />
vormontierte Sekundärdichtung, wenn dafür zusätzliche<br />
Dehnerstationen eingebaut werden müssen? Können<br />
durch eine geschickte Anordnung der Pressstationen bzw.<br />
eine geänderte Trassierung höhere Vortriebskräfte erreicht<br />
werden?
Is a pre-assembled secondary<br />
seal economically viable if additional<br />
expanders need to be<br />
installed? Can greater jacking<br />
forces be achieved by an appropriate<br />
arrangement of jacking<br />
stations and/or a changed<br />
routing of the pipeline?<br />
Pipe manufacturers<br />
Details regarding the permissible<br />
pipe jacking force can only<br />
be provided in conjunction with<br />
the material and geometry of<br />
the pressure transfer ring. Is it<br />
worth agreeing on a prior check<br />
of various pressure transfer<br />
rings with the manufacturer of<br />
these rings? If pipes are to be<br />
jacked underneath rail tracks,<br />
the pipes to be supplied must<br />
not only provide a higher fatigue<br />
strength but also include<br />
a special arrangement of the<br />
reinforcement in accordance<br />
with RIL 836.<br />
Preparers of pipe structural<br />
analyses<br />
Even though appropriate structural<br />
analysis programs will<br />
be available, requirements for<br />
users will become much more<br />
demanding. For instance, this<br />
applies to the possible angle of<br />
support to be considered in consultation<br />
with the soil engineer,<br />
or the design of the butt joints.<br />
For fatigue verification, additional<br />
considerations may be<br />
necessary or useful in terms of<br />
economic viability. If and when<br />
required, recalculations of the<br />
permissible jacking forces must<br />
be performed using the values<br />
obtained from the test of the<br />
pressure transfer rings.<br />
Verifiers<br />
All required verifications must<br />
be checked, such as the design<br />
according to minimum internal<br />
forces, which might increase<br />
in the case of greater angles,<br />
verifications of loads acting<br />
transversely to the pipe axis for<br />
both construction and in-service<br />
condition, verifications of<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />
Rohrhersteller<br />
Angaben zur möglichen Vortriebskraft<br />
der Rohre können nur<br />
noch im Zusammenhang mit<br />
Werkstoff und Geometrie des<br />
Druckübertragungsringes gemacht<br />
werden. Lohnt es sich, vorab<br />
eine Prüfung verschiedener<br />
Drückübertragungsringe mit dem<br />
Hersteller dieser Ringe zu vereinbaren?<br />
Bei einem Vortrieb unter<br />
der Bahn sind nicht nur Rohre für<br />
die höhere Belastung durch Ermüdung,<br />
sondern auch mit gesonderter<br />
Bewehrungsanordnung<br />
gemäß RIL 836 zu liefern.<br />
Aufsteller der Rohrstatik<br />
Auch wenn entsprechende Programme<br />
zur Berechnung vorliegen<br />
werden, steigt der Anspruch<br />
an den Nutzer deutlich an. Dies<br />
betrifft z. B. die Überlegungen<br />
zum Ansatz des möglichen Auflagerwinkels<br />
in Absprache mit<br />
dem Bodengutachter oder die<br />
Ausbildung der Stoßfugen. Beim<br />
Ermüdungsnachweis können<br />
weitergehende Überlegungen<br />
notwendig bzw. ökonomisch<br />
sinnvoll sein. Ggf. sind auch<br />
Nachrechnungen der zulässigen<br />
Vortriebskräfte mit den Werten<br />
aus der Nachprüfung der Druckübertragungsringedurchzuführen.<br />
Prüfer<br />
Es sind alle erforderlichen Nachweise<br />
zu prüfen, wie Bemessung<br />
nach Mindestschnittgrößen, die<br />
sich bei stärkerer Abwinklung<br />
evtl. erhöhen, Nachweise quer<br />
zur Rohrachse für Bauzustand<br />
und Betriebszustand, Nachweis<br />
in Rohrlängsrichtung, Nachweis<br />
für die Ermüdung mit Einhaltung<br />
der reduzierten Stahlspannungen<br />
nach DIN 1045-1 bzw. EN 1992-<br />
1-1/NA. Werden unter Bahnlasten<br />
die erhöhten Stoßbeiwerte<br />
berücksichtigt? Diese Nachweise<br />
müssen grundsätzlich bei allen<br />
Werkstoffen vorliegen!<br />
Zusammenfassung<br />
Das Leben wird immer komplexer.<br />
Leider gilt dies auch für die Neu-<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 203<br />
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PANEL 11 → Proceedings<br />
Tab.2<br />
Excerpt from Annex D,<br />
Table D.4 with explanations<br />
Auszug aus Anhang D,<br />
Tabelle D.4 mit Erläuterung<br />
Variable<br />
Größe<br />
loads acting longitudinal to the pipe, fatigue verification<br />
in compliance with the reduced steel stresses in<br />
accordance with DIN 1045-1 or EN 1992-1-1/NA. Are<br />
increased impact coefficients considered under loading<br />
from rail traffic? These verifications must generally be<br />
provided for all materials!<br />
Summary<br />
Life is getting ever more complex. Unfortunately,<br />
this also applies to the new version of DWA-A 161.<br />
However, this revised edition does not only provide<br />
additional considerations to be included in the structural<br />
analysis; it also includes guidance with respect<br />
to situations that had previously been neglected, such<br />
as jacking beyond unconsolidated soil, the calculation<br />
of loads acting in longitudinal direction in the case of<br />
curved jacking, and the long overdue consideration of<br />
both material and geometry involved in the transfer of<br />
pressure. On the other hand, the provisions for smaller<br />
pipe tolerances or steering movements (controlled by<br />
joint measurements) prove to be beneficial because of<br />
the greater jacking forces that can be applied.<br />
However, all parties involved in the project must<br />
deal with the structural characteristics of the pipeline.<br />
It is not sufficient to just send a DVD with the tender<br />
documents to the structural engineer without any<br />
comment.<br />
Symbol<br />
Formelzeichen<br />
Unit<br />
Einheit<br />
Unit weight of moist ground Wichte Gebirge feucht g B kN/m 3<br />
Unit weight of ground subject to heave<br />
Wichte Gebirge unter Auftrieb<br />
g B I kN/m 3<br />
Ground deformation modulus Verformungsmodul Gebirge E F MN/m 2<br />
Coefficient of lateral pressure at pipe level<br />
Seitendruckbeiwert in Höhe Rohr<br />
Angle of support for pipe bedding at pipe bottom (construction condition)<br />
Auflagerwinkel für die Rohrbettung in Rohrsohle (Bauzustand)<br />
Angle of support for pipe bedding at pipe bottom (in-service condition)<br />
Auflagerwinkel für die Rohrbettung in Rohrsohle (Betriebszustand)<br />
fassung von DWA-A 161. Aber es sind nicht nur weitergehende<br />
Überlegungen für die Berechnung anzustellen, es<br />
gibt auch Hinweise für die Situationen, die bisher stiefmütterlich<br />
behandelt wurden, wie Vortrieb außerhalb von Lockerboden,<br />
Berechnung der Beanspruchung in Längsrichtung<br />
bei Kurvenpressungen und dabei die längst überfällige<br />
Berücksichtigung von Werkstoff und Geometrie der Druckübertragung.<br />
Andererseits wird der Nutzen von geringeren<br />
Rohrtoleranzen oder geringeren Steuerbewegungen (kontrolliert<br />
durch Fugenvermessung) durch höhere nutzbare<br />
Vortriebskräfte sichtbar.<br />
Aber alle Beteiligten müssen sich mit der Rohrstatik<br />
auseinandersetzen. Es reicht nicht, dem Statiker kommentarlos<br />
eine DVD der Ausschreibungsunterlagen zu schicken.<br />
204 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
K 2.0<br />
–<br />
2a °<br />
2a °<br />
Coefficients of lateral pressure must be stated assuming full support under construction (jacking) and subsequent grouting<br />
of the blade overlap for the in-service condition.<br />
Die Seitendruckbeiwerte sind unter der Annahme vollständiger Stützung während der Bauzeit und Verpressung für den<br />
Betriebszustand anzugeben.<br />
In the calculation, the deformation modulus E F is considered up to a maximum of 100 MN/m 2 .<br />
Der Verformungsmodul E F wird in der Berechnung mit maximal 100 MN/m 2 berücksichtigt.<br />
A possible angle of support must be stated depending on the jacking method to be applied.<br />
Es ist ein möglicher Auflagerwinkel in Abhängigkeit vom vorgesehenen Vortriebsverfahren anzugeben.<br />
In the case of swelling ground, the swelling pressure/swelling strain relationships must be determined and considered<br />
during construction (e. g. blade overlap). Im Fall quellenden Gebirges sind die Quelldruck-/Quellhebungsbeziehungen zu<br />
ermitteln und bei der Ausführung zu berücksichtigen (z. B. Überschnitt).
Day 3: Thursday, 9 th February 2012<br />
Tag 3: Donnerstag, 9. Februar 2012<br />
Small wastewater treatment systems<br />
Kleinkläranlagen<br />
Title Titel Page Seite<br />
The digital maintenance log and innovation concepts for operating and monitoring small 206<br />
wastewater treatment plants - Ways to improve small wastewater treatment plant operation<br />
Das digitale Wartungsprotokoll und neue Betriebs- und Überwachungskonzepte für Kleinkläranlagen<br />
Wege zur Verbesserung des Kleinkläranlagenbetriebs<br />
Dr.-Ing. Katrin Flasche<br />
Current Status of distributed wastewater disposal in the State of Baden-Württemberg 208<br />
- Distributed wastewater disposal also high on the agenda in Baden-Württemberg<br />
Stand der dezentralen Abwasserbeseitigung in Baden-Württemberg<br />
- Dezentrale Abwasserbeseitigung auch in Baden-Württemberg ein Thema<br />
Dipl.-Ing. Annegret Heer<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 12<br />
MODERATION<br />
Dipl.-Biol. Bettina<br />
Schürmann<br />
RWTH Aachen<br />
schuermann@<br />
isa.rwth-aachen.de<br />
Geb. 1948; Studium<br />
in Münster, Bonn und<br />
Aachen; 1976 Abschluss<br />
als Dipl.-Biol.; wissenschaftlicheMitarbeiterin<br />
am Institut für Siedlungswasserwirtschaft<br />
der RWTH Aachen;<br />
seit 1980 in Forschung<br />
und Lehre; Mitglied in<br />
folgenden Ausschüssen:<br />
Normenausschuss<br />
Kleinkläranlagen im<br />
DIN (Obfrau); WG 41 des<br />
CEN TC 165 (Kleinkläranlagen);<br />
CEN TC 165<br />
(Abwassertechnik);<br />
SachverständigenausschussKleinkläranlagen<br />
des DIBt<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 205
PANEL 12 → Proceedings<br />
The digital maintenance log and innovative concepts for<br />
operating and monitoring small wastewater treatment plants<br />
Ways to improve small wastewater treatment plant operation<br />
Das digitale Wartungsprotokoll und neue Betriebs- und<br />
Überwachungskonzepte für Kleinkläranlagen<br />
Wege zur Verbesserung des Kleinkläranlagenbetriebs<br />
AUTHOR<br />
Dr.-Ing. Katrin Flasche<br />
Kommunale Umwelt-<br />
AktioN U.A.N., Hannover<br />
flasche@uan.de<br />
Geb. 1966; 1988-1993<br />
Studium der Gartenbauwissenschaften<br />
an der<br />
Universität Hannover;<br />
Abschluss als Dipl. Ing.<br />
agr. (Gartenbau); 1993-<br />
2000 Wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am<br />
Institut für Siedlungswasserwirtschaft<br />
und Abfalltechnik der<br />
Universität Hannover;<br />
2000 Promotion; seit<br />
April 2000 Mitarbeiterin<br />
bei der Kommunalen<br />
Umwelt-AktioN U.A.N.<br />
in Hannover, seit 2009<br />
als Stellvertretende<br />
Geschäftsführerin bei<br />
der U.A.N. tätig<br />
Ways to improve operation of small wastewater<br />
treatment plants<br />
It is imperative to build and operate high-performance<br />
small wastewater treatment plants correctly with<br />
a view to protecting rivers and lakes. For small wastewater<br />
treatment plants to achieve their intended performance<br />
in practice, it is important to ensure their<br />
appropriate operation. Many different tools have been<br />
developed for this purpose.<br />
The digital maintenance log<br />
One important tool to improve small wastewater treatment<br />
plant operation can be to introduce digital maintenance<br />
logs as part of the data interchange between<br />
water authorities, local communities/associations and<br />
maintenance companies.<br />
Relevant authorities must monitor and check the<br />
use of waters by small wastewater treatment plants as<br />
part of their supervisory duties. These activities can be<br />
effectively supported by submitting electronic maintenance<br />
reports to the authority, which can then inspect<br />
and analyze them in a timely fashion.<br />
For this purpose, maintenance providers send digital<br />
maintenance logs to the relevant authority and the<br />
local community. A specially designed software enables<br />
the latter to analyze the maintenance logs quickly<br />
and easily, which facilitates the monitoring activities<br />
of the authority and the scheduling of demand-driven<br />
sanitary sewage sludge disposal by the communities.<br />
This approach requires all parties involved to agree<br />
on the content and format of the interface to be used.<br />
Across Germany, the most commonly used interface<br />
format is DiWa, which has also been specified in the<br />
regulation on small wastewater treatment plants in the<br />
State of Thuringia. More information is provided at<br />
www.uan.de.<br />
Innovative concepts for operating and monitoring<br />
small wastewater treatment plants<br />
In the future, the introduction of remote data monitoring<br />
combined with selected measuring equipment<br />
and new operating concepts should provide ways and<br />
means to monitor small wastewater treatment plant<br />
Wege zur Verbesserung des Kleinkläranlagenbetriebs<br />
Vor dem Hintergrund des Gewässerschutzes ist ein ordnungsgemäßer<br />
Bau und Betrieb von leistungsfähigen<br />
Kleinkläranlagen zwingend erforderlich. Damit die hohe<br />
Leistungsfähigkeit der Kleinkläranlagen auch in der Praxis<br />
erreicht werden kann, ist die Sicherstellung eines ordnungsgemäßen<br />
Kleinkläranlagenbetriebs von großer Bedeutung.<br />
Hierzu sind viele unterschiedliche Bausteine<br />
entwickelt worden.<br />
Das digitale Wartungsprotokoll<br />
Einen wichtigen Baustein zur Verbesserung des Kleinkläranlagenbetriebs<br />
kann die Einführung von digitalen Wartungsprotokollen<br />
im Datenaustausch zwischen Wasserbehörden,<br />
Gemeinden / Verbänden und Wartungsfirmen<br />
übernehmen.<br />
Fachbehörden sind verpflichtet, die Gewässerbenutzung<br />
durch Kleinkläranlagen im Rahmen der Gewässeraufsicht<br />
zu kontrollieren. Eine gute Unterstützung dazu<br />
ist die zeitnahe Einsicht und Auswertung von Wartungsberichten,<br />
die digital an die Behörde gesendet werden.<br />
Hierzu versenden Wartungsfirmen digitale Wartungsprotokolle<br />
an die zuständige Fachbehörde und die Gemeinde,<br />
die durch spezielle Software in der Lage sind, die<br />
digitalen Wartungsprototolle schnell und einfach auszuwerten.<br />
Das erleichtert die Überwachungstätigkeiten der<br />
Fachbehörde als auch die Organisation der bedarfsorientierten<br />
Fäkalschlammabfuhr bei den Gemeinden.<br />
Voraussetzung für dieses Vorgehen ist, dass sich alle<br />
Beteiligten auf die Inhalte und das Format einer Schnittstelle<br />
einigen. Am gebräuchlichsten ist bundesweit das<br />
Schnittstellenformat DiWa, welches auch in der Thüringer<br />
Kleinkläranlagenverordnung vorgeschrieben wurde. Weitere<br />
Informationen hierzu finden Sie unter www.uan.de.<br />
Neue Betriebs- und Überwachungskonzepte<br />
für Kleinkläranlagen<br />
Eine bessere Überwachung des Kleinkläranlagenbetriebes<br />
und ein Abbau der Defizite bei der Eigenkontrolle und<br />
Wartung kann in Zukunft möglicherweise durch den Einsatz<br />
der Datenfernüberwachung in Kombination mit ausgewählter<br />
Messtechnik und dem Aufbau neuer Betriebskonzepte<br />
erzielt werden. Neue Kleinkläranlagen sind<br />
206 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
1<br />
Local water authority<br />
Untere Wasserbehörde<br />
DiWa interface for monitoring*<br />
DiWa-Schnittstelle Kontrolle*<br />
Entity liable for disposing of wastewater<br />
(local community, association)<br />
Abwasserbeseitigungspflichtige Körperschaft<br />
(Gemeinde, Verband)<br />
Interfaces for digital data interchange in the operation of small wastewater treatmentplants in the State of Thuringia<br />
Schnittstellen zum digitalen Datenaustausch beim Betrieb von Kleinkläranlagen in Thüringen<br />
operation more effectively and to reduce the existing<br />
deficits in internal monitoring and maintenance. New<br />
small wastewater treatment plants are usually equipped<br />
with a programmable logic controller, which can be<br />
read on-site by maintenance staff. The captured information<br />
includes error messages/service disruptions,<br />
control settings and maintenance data/meter readings,<br />
and can be transferred by remote transmission. As a<br />
result, this data can also be analyzed in other, remote<br />
locations. In the event of a disruption or failure, error<br />
messages can be transmitted to the maintenance service<br />
via email or text messaging, and meter readings<br />
can be sent at regular intervals. This approach enables<br />
quicker responses to any plant breakdown or failure,<br />
thus contributing to a reduction in water pollution.<br />
The controller unit of the plant can also be operated<br />
remotely, provided the required equipment has been<br />
installed.<br />
The use of remote data transmission opens up new<br />
opportunities related to the operation of small wastewater<br />
treatment plants, but also poses certain risks.<br />
This technology makes it possible to develop new concepts<br />
for operating and monitoring small wastewater<br />
treatment plants, particularly if combined with selected<br />
measuring equipment. However, it remains to be<br />
seen to which extent the operation of small wastewater<br />
treatment plants will rely on such technical solutions.<br />
DiWa interface for maintenance logs*<br />
DiWa-Schnittstelle Wartungsprotokolle*<br />
Maintenance specialist<br />
Fachkundiger für Wartung<br />
DiWa interface for maintenance logs*<br />
DiWa-Schnittstelle Wartungsprotokolle*<br />
Maintenance contract<br />
Wartungsvertrag<br />
zumeist mit einer speicherprogrammierbaren Steuereinheit<br />
ausgestattet, die vor Ort von den Wartungsfirmen<br />
ausgelesen werden kann. Diese Informationen, welche z.<br />
B. Fehlermeldungen / Betriebsstörungen, Steuerungseinstellungen,<br />
Wartungsdaten / Zählerstände umfassen, können<br />
mit Hilfe der Datenfernübertragung übermittelt und<br />
somit auch in der Ferne ausgewertet werden. Fehlermeldungen<br />
können beispielsweise beim Auftreten einer Störung<br />
per E-Mail oder SMS an den Wartungsdienst übertragen,<br />
Zählerstände in regelmäßigen Zeitabständen<br />
übersandt werden. Folglich kann schneller auf eine Anlagenstörung<br />
reagiert werden. Dieses kann dazu beitragen,<br />
Gewässerbelastungen zu reduzieren. Bei entsprechender<br />
technischer Ausstattung ist auch ein Fernwirken auf die<br />
Anlagensteuerung möglich.<br />
Neue Möglichkeiten, Chancen und Risiken sind mit<br />
dem Einsatz der Datenfernübertragung beim Betrieb von<br />
Kleinkläranlagen verbunden. Durch diese Technologie,<br />
insbesondere in Kombination mit ausgewählter Messtechnik,<br />
werden neue Konzepte für den Kleinkläranlagenbetrieb<br />
und die Überwachung möglich. Welches Technisierungsniveau<br />
beim Betrieb von Kleinkläranlagen Einzug<br />
halten wird, bleibt derzeit aber eine spannende Frage an<br />
die Zukunft.<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 12<br />
SWWTP operator<br />
Betreiber KKA<br />
*specified in SWWTP regulation in Thuringia<br />
*vorgegeben in ThürKKAVO<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 207
PANEL 12 → Proceedings<br />
AUTHOR<br />
Dipl. Ing.<br />
Annegret Heer<br />
Ministerium für<br />
Umwelt, Klima und<br />
Energiewirtschaft<br />
Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart<br />
annegret.heer@<br />
um.bwl.de<br />
Geb. 1962; Studium des<br />
Bauingenieurwesens an<br />
der Universität Stuttgart;<br />
seit 2004 Referentin<br />
im Ministerium<br />
für Umwelt, Klima und<br />
Energiewirtschaft<br />
Current status of distributed wastewater disposal<br />
in the State of Baden-Württemberg<br />
Distributed wastewater disposal also high on the agenda in Baden-Württemberg<br />
Stand der dezentralen Abwasserbeseitigung in<br />
Baden-Württemberg<br />
Dezentrale Abwasserbeseitigung auch in Baden-Württemberg ein Thema<br />
The State of Baden-Württemberg is making a big effort<br />
to treat and purify wastewater and rainwater as<br />
far as possible, and to discharge it without any deleterious<br />
effect on rivers and lakes. Solutions tailored<br />
to the particular needs of rural areas need to be developed<br />
because of their low population density and<br />
interspersed development. These solutions must meet<br />
environmental requirements, particularly in terms of<br />
protecting rivers and lakes, whilst preventing any undue<br />
financial burden on each individual citizen.<br />
Approach to wastewater disposal in rural<br />
Baden-Württemberg<br />
As far as economically feasible, the State of Baden-<br />
Württemberg often prefers to install a central connection<br />
to the sewer due to its greater operational stability<br />
and safety and a smaller number of discharge points<br />
to rivers and lakes. In many cases, this approach also<br />
incurs lower operating costs and requires a less significant<br />
„effort“ on the part of private individuals.<br />
If, however, a central connection does not appear<br />
reasonable due to the local development situation and<br />
associated costs, the disposal of wastewater from individual<br />
properties or farmsteads can also be ensured<br />
by a distributed pattern of small wastewater treatment<br />
plants or drainless catch basins.<br />
Current status of rural wastewater disposal<br />
A central connection to a municipal treatment plant<br />
has been installed for over 99% of the 10.6 million<br />
inhabitants in the State of Baden-Württemberg. The<br />
wastewater of only about 83,000 inhabitants is still<br />
disposed of via small wastewater treatment plants,<br />
drainless catch basins or solutions tailored to the specific<br />
needs of farmers. According to current estimates,<br />
approx. 50,000 inhabitants of Baden-Württemberg<br />
will continue to dispose of their wastewater using distributed<br />
systems in the long term.<br />
Current status of distributed wastewater disposal<br />
Distributed wastewater disposal can be broken down as<br />
follows: drainless catch basins are used in 46% of all<br />
cases, 25% of all users rely on small wastewater treatment<br />
plants, and 29% use small wastewater treatment<br />
plants that no longer correspond to the current state<br />
In Baden-Württemberg werden große Anstrengungen unternommen,<br />
um das anfallende Abwasser und Regenwasser<br />
weitgehend zu reinigen und für die Gewässer verträglich<br />
abzuleiten. Da der ländliche Raum durch eine geringe Bevölkerungsdichte<br />
und eine weitläufige Bebauung geprägt<br />
ist, müssen an die Besonderheiten des ländlichen Raums<br />
angepasste Lösungen gefunden werden, die einerseits die<br />
Erfordernisse des Umweltschutzes, vorrangig des Gewässerschutzes,<br />
erfüllen und andererseits dem einzelnen Bürger<br />
keine zu hohen finanziellen Lasten aufbürden.<br />
Philosophie der Abwasserbeseitigung im ländlichen<br />
Raum in Baden-Württemberg<br />
In Baden-Württemberg wird – soweit dies mit vertretbarem<br />
wirtschaftlichem Aufwand möglich ist – oftmals<br />
ein zentraler Anschluss an die Kanalisation aufgrund der<br />
höheren Betriebsstabilität, des sicheren Betriebs und einer<br />
geringeren Anzahl von Gewässereinleitungen gebaut. Ein<br />
weiterer Vorteil sind die oftmals geringeren Betriebskosten<br />
und es entsteht weniger „Aufwand“ für den Privaten.<br />
Wenn ein zentraler Anschluss aber aufgrund der Siedlungsstruktur<br />
und der damit verbundenen Kosten nicht<br />
vertretbar ist, kann die Abwasserbeseitigung der Einzelanwesen<br />
und Gehöftlagen auch dezentral mit Kleinkläranlagen<br />
oder geschlossenen Gruben erfolgen.<br />
Stand der Abwasserbeseitigung im ländlichen<br />
Raum<br />
Von den etwa 10,6 Mio. Einwohner Baden-Württemberg<br />
werden mehr als 99 % zentral über eine kommunale Kläranlage<br />
entsorgt. Die Abwässer von nur noch rund 83.000<br />
Einwohnern werden dezentral mit Kleinkläranlagen, geschlossenen<br />
Gruben oder bei Landwirten mit individuellen<br />
Einzellösungen entsorgt; dauerhaft dezentral verbleiben<br />
nach derzeitiger Einschätzung etwa 50.000<br />
Einwohner von Baden-Württemberg.<br />
Stand der dezentralen Abwasserbeseitigung<br />
Die dezentrale Abwasserbeseitigung erfolgt zu 46 % über<br />
geschlossene Gruben, zu 25 % in Kleinkläranlagen und<br />
zu 29 % in Kleinkläranlagen, die nicht mehr dem Stand<br />
der Technik entsprechen. Hier besteht ein Handlungsbedarf,<br />
da diese Kleinkläranlagen nachgerüstet, erneuert<br />
oder die betroffenen Anwesen an eine zentrale Abwasserbeseitigung<br />
angeschlossen werden müssen. Bei den<br />
208 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com
of the art. The latter case requires appropriate actions<br />
to be taken because these small wastewater treatment<br />
plants need to be upgraded or replaced, or the relevant<br />
properties need to be connected to a central sewer system.<br />
According to current data, the tightness of many<br />
drainless catch basins must be checked in order to prevent<br />
groundwater or soil pollution.<br />
Small wastewater treatment plants designed for<br />
long-term operation require not only the usual settling<br />
unit but also a biological treatment stage. In the State<br />
of Baden-Württemberg, small wastewater treatment<br />
plants should normally be used that were granted a<br />
technical approval by Deutsches Institut für Bautechnik,<br />
Berlin. An exception to this rule are hydrophyte<br />
treatment systems. Small wastewater treatment plants<br />
require not only appropriate installation but also safe<br />
operation and regular maintenance (as provided for in<br />
the technical approvals) in order to ensure their longterm<br />
functionality and best treatment performance.<br />
The generated sludge must be disposed of in compliance<br />
with the applicable regulation.<br />
Drainless catch basins may be an alternative in<br />
some cases where no discharge to waters is possible<br />
and connection to a central sewer system is economically<br />
unviable. In this case, the user must transport the<br />
sludge collected in the basin to the nearest municipal<br />
treatment plant, or arrange for such transport.<br />
Summary<br />
There is no „one size fits all“ solution to the problem<br />
of wastewater disposal in rural areas. In each specific<br />
case, the characteristics of the location, the water<br />
management situation, the properties of the generated<br />
wastewater and any existing treatment systems must<br />
be evaluated whilst also taking account of the future<br />
development objectives of the local communities.<br />
1<br />
Kongressunterlagen ← PODIUM 12<br />
Wastewater disposal<br />
trend in rural Baden-<br />
Württemberg<br />
Entwicklung der Abwasserbeseitigung<br />
im<br />
ländlichen Raum von<br />
Baden-Württemberg<br />
geschlossenen Gruben ist es nach derzeitigem Stand in<br />
vielen Fällen erforderlich, um Grundwasser- oder Bodenverunreinigungen<br />
zu vermeiden, die Dichtigkeit der<br />
Gruben zu überprüfen.<br />
Kleinkläranlagen, die dauerhaft betrieben werden sollen,<br />
benötigen neben der klassischen Absetzanlage eine<br />
biologische Reinigungsstufe. In der Regel sollen in Baden-Württemberg<br />
Kleinkläranlagen eingesetzt werden,<br />
die eine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts<br />
für Bautechnik in Berlin besitzen; Ausnahmen davon<br />
sind insbesondere Pflanzenkläranlagen. Für die dauerhafte<br />
Funktionsfähigkeit der Kleinkläranlagen, aber auch<br />
um die bestmögliche Reinigungsleistung, zu erhalten, ist<br />
neben dem ordnungsgemäßen Einbau vor allem ein sicherer<br />
Betrieb und die regelmäßige Wartung der Kleinkläranlagen<br />
wichtig, wie dies in den Zulassungen geregelt<br />
ist. Der anfallende Klärschlamm ist ordnungsgemäß unter<br />
Beachtung der Klärschlammverordnung zu entsorgen.<br />
In Einzelfällen, wenn eine Einleitung ins Gewässer<br />
nicht möglich ist und der Anschluss nicht mit einem vertretbaren<br />
Aufwand erfolgen kann, kann eine geschlossene<br />
(abflusslose) Grube die Alternative sein. Der Inhalt der<br />
Grube ist dann auf die nächstgelegene kommunale Kläranlage<br />
zu bringen bzw. bringen zu lassen.<br />
Zusammenfassung<br />
Eine „Patentlösung“ für die Abwasserbeseitigung im ländlichen<br />
Raum gibt es nicht. Die örtlichen Gegebenheiten,<br />
die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse, die Eigenschaften<br />
des anfallenden Abwassers und eventuell bereits vorhandenen<br />
Anlagen müssen in jedem Einzelfall geprüft werden.<br />
Dabei sind auch die künftigen Entwicklungsziele der<br />
Gemeinden mit einzubeziehen.<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 209
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Programm<br />
Tag 1: Abflug ab Frankfurt nach Shanghai<br />
Tag 2: Ankunft in Shanghai, Stadtrundfahrt<br />
Tag 3: Werksbesichtigung<br />
Tag 4: Fachkonferenz, Hafenrundfahrt<br />
Tag 5: Fachkonferenz<br />
Tag 6: Fachkonferenz, Werksbesichtigung<br />
Tag 7: Messebesuch bauma China 2012<br />
Tag 8: Besuch des Wasserdorfs Tongli und Suzhou<br />
Tag 9: Rückflug nach Frankfurt<br />
(Änderungen im Programmablauf vorbehalten)
Titelmotiv | Cover: Sportausbildungszentrum Mülimatt, Brugg (© Elément AG Schweiz / Fotograf R.Rötheli)<br />
EXHIBITORS LIST<br />
AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Träger | Under the umbrella of: Partner:
EXHIBITORS LIST → Floor plan<br />
ER OG<br />
Eingang Großer Saal<br />
Eingang Kleiner Saal<br />
17<br />
16<br />
18 19<br />
15<br />
14<br />
20 21 22<br />
Durchgang<br />
zum Restaurant<br />
First Floor<br />
Obergeschoss<br />
9<br />
Haupteingang<br />
Kongressbüro<br />
8<br />
Eingang Großer Saal<br />
29<br />
28<br />
13<br />
30<br />
27<br />
12<br />
31<br />
26<br />
11<br />
10<br />
25<br />
24<br />
23 Aufzug<br />
Notausgang<br />
32<br />
52<br />
33<br />
51<br />
34<br />
81<br />
50<br />
80<br />
79<br />
7<br />
35<br />
82<br />
36<br />
49<br />
Studios<br />
Stuttgart + München<br />
Club- und Konferenzraum<br />
(Aussteller - Workshops)<br />
98<br />
83<br />
6<br />
39<br />
38<br />
37<br />
48<br />
5<br />
97<br />
40<br />
47<br />
84<br />
46<br />
96<br />
4<br />
41<br />
WC<br />
42<br />
43<br />
44<br />
45<br />
3<br />
99 100 101 102 103 104 105<br />
95<br />
85<br />
2<br />
86<br />
Garderobe<br />
Notausgang<br />
1<br />
FOYER EG<br />
94<br />
87 88 89<br />
A <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
78<br />
77<br />
76<br />
93<br />
92<br />
73<br />
74<br />
75<br />
106<br />
91<br />
90<br />
72<br />
107<br />
108<br />
109<br />
71<br />
70<br />
WC<br />
110<br />
116<br />
113<br />
112<br />
111<br />
67<br />
117<br />
115<br />
68<br />
69<br />
114<br />
58<br />
57<br />
66<br />
118<br />
59<br />
65<br />
60<br />
64<br />
120<br />
119<br />
61<br />
121<br />
56<br />
62<br />
63<br />
Ground Floor<br />
Erdgeschoss<br />
122<br />
133<br />
123<br />
55<br />
124<br />
132<br />
54<br />
Aufzug<br />
Notausgang<br />
Markt der Medien<br />
Markt der Medien<br />
131<br />
53<br />
130<br />
129<br />
125<br />
126<br />
127<br />
128<br />
Aufgang OG<br />
Café <strong>BFT</strong>
Stand Company`s name<br />
Firma<br />
1 Doubrava Deutschland<br />
Weckenmann Anlagentechnik<br />
HALFEN Vertriebsgesellschaft<br />
4 Hess Maschinenfabrik<br />
5 Prilhofer Consulting<br />
6 Max Frank<br />
7 SAA Engineering; i-PBS Production Business<br />
Solutions<br />
8 GTSdata<br />
9 RATEC; Reymann Technik<br />
10,11 Harold Scholz<br />
1 ,1 Liebherr-Mischtechnik<br />
14,15 BASF Construction Polymers<br />
16 Gebr. Lotter<br />
17 NOE-Schaltechnik<br />
18 Wacker Chemie<br />
19 KÜBAT Förderanlagen<br />
0 SSB - Dr. Strauch Systemberatung<br />
1, Schöck Bauteile<br />
IDAT<br />
4 Würschum<br />
5 Omya<br />
6 progress; Ebawe Anlagentechnik; Tecnocom<br />
7 Friedrich Schroeder<br />
8 Liapor<br />
9, 0 Sika Deutschland<br />
1 Knauer Engineering<br />
Vollert Anlagenbau; Unitechnik Cieplik &<br />
Poppek<br />
Wiggert<br />
4 Nemetschek Engineering<br />
5 IBB - Ingenieurbüro für Bauinformatik<br />
6, 7 Ha-Be Betonchemie<br />
8 PFEIFER Seil- und Hebetechnik;<br />
J&P Bautechnik<br />
9 RAMPF FORMEN<br />
40 B.T. innovation<br />
41 RECKLI<br />
4 Tekla<br />
4 Kyocera Unimerco Fastening<br />
44 AVERMANN Maschinenfabrik<br />
45 Rhein-Chemotechnik<br />
46 Sauter<br />
47 BRECON<br />
48 Form + Test Seidner<br />
49 Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
50 KNIELE Baumaschinen<br />
51 KTI-Plersch Kältetechnik; Sauter Plersch<br />
5 KBH - Baustoffwerke Gebhart & Söhne<br />
5 Ecoratio<br />
54 INTER-MINERALS Deutschland<br />
55 Filigran Trägersysteme<br />
56 Hebau<br />
57 KOBRA Formen<br />
58 Hilti Deutschland<br />
59 BauMineral<br />
60 Werne & Thiel sensortechnic<br />
61 Calenberg Ingenieure<br />
6 B + S<br />
6 DUDIK - <strong>International</strong><br />
64 Probst Greiftechnik Verlegesysteme<br />
65 V. Fraas solutions in textile<br />
Stand Company`s name<br />
Firma<br />
66 TESTING<br />
67 BRITEG - Beton in Form<br />
68 Putzmeister Concrete Pumps<br />
69 Weiss<br />
70 Bühnen<br />
71 Kiwa MPA Bautest; PÜZ BAU<br />
7 MANTIS ULV-Sprühgeräte<br />
7 Günther Spelsberg<br />
74 PRAXIS<br />
75 Matenco Europe; Leutert<br />
76 Construx<br />
77 EUROBEND<br />
78 TOP MINERAL<br />
79 BVT Rausch; Kappema; PreConTech<br />
80 BFS Betonfertigteilesysteme<br />
81 TUDALIT Markenverband<br />
8 Maleki<br />
8 ,84 sh minerals<br />
85 Haarup Maskinfabrik<br />
86 Sommer Anlagentechnik<br />
87 Wacker Neuson concrete solutions<br />
88,89 Haberstroh Baubedarf<br />
90 Filzmoser Maschinenbau<br />
91 Berufsgenossenschaft Rohstoffe und<br />
chemische Industrie<br />
9 ,9 Maschinenfabrik Gustav Eirich<br />
94 Mastertec<br />
95 alkus<br />
96 TEKA Maschinenbau<br />
97 NUSPL Maschinenbau<br />
98 bauBIT Software + Service<br />
99 FUCHS LUBRITECH<br />
100 KAISER<br />
101 Deutsche Kahneisen<br />
10 H-BAU Technik<br />
10 IMKO Micromodultechnik<br />
104 Minimax<br />
105 Dorner Electronic<br />
106 KauPo Plankenhorn<br />
107 Polarmatic<br />
108,109 SCHWENK Zement<br />
110,111 RÖHRIG granit<br />
11 OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung +<br />
Systemberatunng<br />
11 ,114 REMEI Blomberg<br />
115 Ancon<br />
116 Roland Wolf<br />
117,118 Rimatem Maueranlagen<br />
119,1 0 Dyckerhoff<br />
1 1 Baustahlgewebe<br />
1 Beta Maschinenbau<br />
1 Saint-Gobain Weber<br />
1 4 LAP Laser Applikationen<br />
1 5 PSS Interservice<br />
1 6 Peikko Deutschland<br />
1 7 BAWAX<br />
1 8 EXTE-Extrudertechnik<br />
1 9 Elematic<br />
1 0 Rockwood<br />
1 1 ratiobond Klebesysteme<br />
1 PHILIPP<br />
1 DICAD Systeme<br />
Stands ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand Company`s name<br />
Firma<br />
Market of Media Markt der Medien<br />
Bauwerk Verlag<br />
Berufsförderungswerk für die Beton- und<br />
Fertigteilhersteller<br />
BetonBauteile Bayern<br />
BetonMarketing Deutschland<br />
Betonverband Straße, Landschaft, Garten (SLG)<br />
Beuth Verlag<br />
BQ-Zert<br />
Bundesverband Leichtbeton<br />
Bureau <strong>International</strong> du Béton Manufacturé<br />
(BIBM)<br />
Confederation of Finnish Construction<br />
Industry RT/ Concrete Industry<br />
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton<br />
Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein<br />
Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur<br />
Fachverband Beton- und Fertigteilwerke<br />
Baden-Württemberg<br />
Fachvereinigung Betonbauteile mit Gitterträgern<br />
(BmG)<br />
Fachvereinigung Betonfertiggaragen<br />
Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre<br />
(FBS)<br />
Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau<br />
(FDB)<br />
FBF Betondienst<br />
fib - fédération internationale du béton<br />
Forschungsvereinigung der deutschen<br />
Beton- und Fertigteilindustrie<br />
Güteschutz Beton- und Fertigteilwerke<br />
Baden-Württemberg<br />
info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein<br />
Verlag Bau + Technik<br />
Vieweg+Teubner; Springer Fachmedien,<br />
WIesbaden<br />
Werner Verlag<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A
EXHIBITORS LIST → Product groups<br />
Product group 1 Produktgruppe 1<br />
Machines and equipment for concrete block<br />
and roof tile production<br />
Maschinen und Anlagen für die Betonstein-<br />
und Dachsteinfertigung<br />
Concrete block machines, roof tile machines, molds, transport and handling<br />
systems, turn-key concrete block production systems, production boards/sheets<br />
Stein- und Dachsteinmaschinen, Formen, Transport- und Handlingsysteme, schlüs-<br />
selfertige Anlagen, Unterlagsbretter/-bleche<br />
Company Firma Stand<br />
BFS Betonfertigteilesysteme GmbH 80<br />
Bühnen GmbH & Co. KG 70<br />
Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92,93<br />
Hess Maschinenfabrik GmbH + Co. KG 4<br />
info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein Markt der Medien<br />
KBH - Baustoffwerke Gebhart & Söhne GmbH & Co. KG 52<br />
Knauer Engineering GmbH 31<br />
KOBRA Formen GmbH 57<br />
KÜBAT Förderanlagen GmbH 19<br />
MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />
Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH 64<br />
RAMPF FORMEN GmbH 39<br />
RECKLI GmbH 41<br />
Tecnocom SpA 26<br />
TESTING Bluhm & Feuerherdt GmbH 66<br />
Weiss s.r.l. 69<br />
Werne & Thiel sensortechnic 60<br />
Würschum GmbH 24<br />
Product group Produktgruppe 2<br />
Machines and equipment for pipe and manhole production<br />
Maschinen und Anlagen für die Rohr- und Schachtfertigung<br />
Concrete pipe machines, manhole machines, forms/molds, transport and handling sys-<br />
tems, pipe testing systems<br />
Rohrmaschinen, Schachtmaschinen, Formen, Transport- und Handlingsysteme, Rohrprü-<br />
fanlagen<br />
Company Firma Stand<br />
B + S GmbH 62<br />
BFS Betonfertigteilesysteme GmbH 80<br />
Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92,93<br />
Hess Maschinenfabrik GmbH + Co. KG 4<br />
KÜBAT Förderanlagen GmbH 19<br />
Leutert GmbH & Co. KG 75<br />
MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />
Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />
Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH 64<br />
RATEC GmbH 9<br />
Wacker Neuson concrete solutions WACKER WERKE 87<br />
Product group Produktgruppe 3<br />
Machines and equipment for production of<br />
structural precast elements<br />
Maschinen und Anlagen für die Fertigteilproduktion<br />
Automated carousel pallet circuits, forms/shuttering and accessories, tilting tables,<br />
stair forms, extruder systems, slipformers, stressing jacks, plotting and shutter-<br />
ing robots, vibration technology and compaction systems, concrete distributors,<br />
straightening and cutting machines, mesh and lattice girder welding machines,<br />
reinforcement laying roboters, laser systems<br />
Umlaufanlagen für Decken und Wände, Schalungen und Zubehör, Kipptische,<br />
Treppenschalungen, Extruderanlagen, Gleitfertiger, Spannanlagen, Plotter/Scha-<br />
lungsroboter, Vibrationstechnik und Verdichtungssysteme, Betonverteiler, Richt- und<br />
Schneidemaschinen, Matten- und Gitterträgerschweißanlagen, Bewehrungsroboter,<br />
Lasersysteme<br />
Company Firma Stand<br />
AVERMANN Maschinenfabrik GmbH & Co. KG 44<br />
B + S GmbH 62<br />
B.T. innovation GmbH 40<br />
Beta Maschinenbau GmbH & Co. KG 122<br />
BRECON GmbH 47<br />
Bühnen GmbH & Co. KG 70<br />
Construx b.v.b.a. 76<br />
Doubrava Deutschland GmbH 1<br />
Ebawe Anlagentechnik GmbH 26<br />
Ecoratio bv 53<br />
Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92, 93<br />
Elematic GmbH 129<br />
Filzmoser Maschinenbau GmbH 90<br />
i-PBS Production Business Solutions GmbH 7<br />
IDAT GmbH 23<br />
KauPo Plankenhorn e. K. 106<br />
Knauer Engineering GmbH 31<br />
KÜBAT Förderanlagen GmbH 19<br />
LAP GmbH Laser Applikationen 124<br />
MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />
Nemetschek Engineering GmbH 34<br />
NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH & Co. KG 17<br />
NUSPL Maschinenbau GmbH 97<br />
Prilhofer Consulting 5<br />
Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH 64<br />
progress Maschinen & Automation AG 26<br />
Putzmeister Concrete Pumps GmbH 68<br />
RATEC GmbH 9<br />
RECKLI GmbH 41<br />
Reymann Technik GmbH 9<br />
Rimatem Maueranlagen GmbH 117, 118<br />
SAA Engineering GmbH 7<br />
Harold Scholz & Co. GmbH 10,11<br />
Sommer Anlagentechnik GmbH 86<br />
Tecnocom SpA 26<br />
Unitechnik Cieplik & Poppek AG 32<br />
Vollert Anlagenbau GmbH 32<br />
Wacker Neuson concrete solutions WACKER WERKE 87<br />
Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co. KG 2<br />
A4 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com
Product group 4 Produktgruppe 4<br />
Machines and equipment for concrete production<br />
and conveying<br />
Maschinen und Anlagen für Betonbereitung und –förderung<br />
Mixers, silos and conveying equipment, skip conveyors, color dosing systems, ad-<br />
mixture dosing systems, water dosing and moisture measurement devices, concrete<br />
recycling plants<br />
Mischer, Silos und Förderanlagen, Kübelbahnen, Farbdosiergeräte, Zusatzmittel-<br />
dosiergeräte, Feuchtemess- und Wasserdosiergeräte, Betonrecyclinganlagen<br />
Company Firma Stand<br />
Doubrava Deutschland GmbH 1<br />
DUDIK - <strong>International</strong> Kübelbahn + Transportanlagen GmbH 63<br />
Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92,93<br />
Elematic GmbH 129<br />
Haarup Maskinfabrik A/S 85<br />
Hess Maschinenfabrik GmbH + Co. KG 4<br />
IMKO Micromodultechnik GmbH 103<br />
KNIELE Baumaschinen GmbH 50<br />
KTI-Plersch Kältetechnik GmbH 51<br />
KÜBAT Förderanlagen GmbH 19<br />
Leutert GmbH & Co. KG 75<br />
Liebherr-Mischtechnik GmbH 12,13<br />
MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />
Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />
Polarmatic Oy 107<br />
Putzmeister Concrete Pumps GmbH 68<br />
RATEC GmbH 9<br />
Reymann Technik GmbH 9<br />
Rockwood Pigments Brockhues GmbH & Co. GmbH 130<br />
Sauter GmbH 46<br />
Sauter Plersch AG 51<br />
Harold Scholz & Co. GmbH 10,11<br />
TEKA Maschinenbau GmbH 96<br />
TESTING Bluhm & Feuerherdt GmbH 66<br />
Werne & Thiel sensortechnic 60<br />
Wiggert + Co. GmbH 33<br />
Würschum GmbH 24<br />
Produktguppenübersicht ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Product group 5 Produktgruppe 5<br />
Automation and control engineering, quality assurance<br />
Automation, Steuerungstechnik, Qualitätssicherung<br />
Control systems, consultation and planning, data processing and software<br />
solutions, CAD systems, concrete testing devices<br />
Steuerungssysteme, Beratung und Planung, Datenverarbeitung und<br />
Softwarelösungen, CAD-Systeme, Betonprüfgeräte<br />
Company Firma Stand<br />
B.T. innovation GmbH 40<br />
bauBIT Software + Service GmbH 98<br />
DICAD Systeme GmbH 133<br />
Dorner Electronic GmbH 105<br />
Ebawe Anlagentechnik GmbH 26<br />
Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92,93<br />
Elematic GmbH 129<br />
Form + Test Seidner + Co. GmbH 48<br />
GTSdata GmbH & Co. KG 8<br />
Hilti Deutschland AG 58<br />
i-PBS Production Business Solutions GmbH 7<br />
IBB - Ingenieurbüro für Bauinformatik 35<br />
IDAT GmbH 23<br />
Kiwa MPA Bautest GmbH 71<br />
Leutert GmbH & Co. KG 75<br />
Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />
Nemetschek Engineering GmbH 34<br />
OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung und Systemberatung GmbH 112<br />
Praxis EDV-Betriebswirtschaft + Software-Entwicklungs AG 74<br />
progress Maschinen & Automation AG 26<br />
PÜZ BAU GmbH 71<br />
Reymann Technik GmbH 9<br />
SAA Engineering GmbH 7<br />
Sauter GmbH 46<br />
SSB - Dr. Strauch Systemberatung GmbH 20<br />
Tekla GmbH 42<br />
TESTING Bluhm & Feuerherdt GmbH 66<br />
TUDALIT Markenverband e.V. 81<br />
Unitechnik Cieplik & Poppek AG 32<br />
Wacker Neuson concrete solutions WACKER WERKE 87<br />
Werne & Thiel sensortechnic 60<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A5
EXHIBITORS LIST → Product groups<br />
Product group 6 Produktgruppe 6<br />
Binding material, raw materials and aggregates<br />
Bindemittel, Roh- und Zuschlagstoffe<br />
Cement, aggregates, colors, fillers (fly ash, stone meal), slags, chromate reducers<br />
Zement, Gesteinskörnungen, Zuschlagstoffe, Farben, Füllstoffe (Flugasche, Steinmehl),<br />
Schlacken, Chromatreduzierer<br />
Company Firma Stand<br />
BauMineral GmbH 59<br />
Bundesverband Leichtbeton e.V. Markt der Medien<br />
Dyckerhoff AG 119,120<br />
Elematic GmbH 129<br />
info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein Markt der Medien<br />
INTER-MINERALS Deutschland GmbH 54<br />
KTI-Plersch Kältetechnik GmbH 51<br />
Leutert GmbH & Co. KG 75<br />
Liapor GmbH & Co. KG 28<br />
Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />
Omya GmbH 25<br />
Rockwood Pigments Brockhues GmbH & Co. KG 130<br />
RÖHRIG granit GmbH 110,111<br />
Saint-Gobain Weber GmbH 123<br />
Harold Scholz & Co. GmbH 10,11<br />
SCHWENK Zement KG 108,109<br />
sh minerals GmbH 83,84<br />
TOP MINERAL GmbH 78<br />
Wacker Chemie AG 18<br />
Product group 7 Produktgruppe 7<br />
Concrete chemicals and surface treatment<br />
Betonchemie und Oberflächenbehandlung<br />
Admixtures, release agents, surface protection, design and finishing, coatings,<br />
acid gels, sealing technique, shot blasting agents<br />
Zusatzmittel, Trennmittel, Oberflächenschutz, -gestaltung und -veredelung,<br />
Beschichtungen, Säure-Gel, Abdichtungstechnik, Strahlmittel<br />
Company Firma Stand<br />
B.T. innovation GmbH 40<br />
BASF Construction Polymers GmbH 14,15<br />
BAWAX GmbH 127<br />
Ecoratio bv 53<br />
Elematic GmbH 129<br />
FUCHS LUBRITECH GmbH 99<br />
Ha-Be Betonchemie GmbH & Co. KG 36,37<br />
Haberstroh Baubedarf GmbH 88,89<br />
Hebau GmbH 56<br />
info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein Markt der Medien<br />
Leutert GmbH & Co. KG 75<br />
Maleki GmbH 82<br />
MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />
Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />
NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH Co. KG 17<br />
PSS Interservice GmbH 125<br />
RECKLI GmbH 41<br />
REMEI Blomberg GmbH & Co. KG 113,114<br />
Rhein-Chemotechnik GmbH 45<br />
Saint-Gobain Weber GmbH 123<br />
Schöck Bauteile GmbH 21,22<br />
Sika Deutschland GmbH, Fachbereich Bauwerksabdichtung 29<br />
Sika Deutschland GmbH, Geschäftsbereich Beton 30<br />
Wacker Chemie AG 18<br />
Wacker Neuson concrete solutions WACKER WERKE 87<br />
Roland Wolf GmbH 116<br />
Product group 8 Produktgruppe 8<br />
Reinforcing, fastening and anchoring technique<br />
Bewehrungs-, Befestigungs- und Verankerungstechnik<br />
Lattice girders, punching shear reinforcement, reinforcement and threaded connec-<br />
tions, stainless reinforcement, anchor rails, connectors, steel and plastic fibers,<br />
spacers, connection and fixing devices, transport and erection anchors, thermal<br />
insulation, mesh reinforcement<br />
Gitterträger, Durchstanzbewehrung, Bewehrungs- und Schraubanschlüsse, Anker-<br />
schienen, Dorne, Edelstahlbewehrung, Stahl- und Kunststofffasern, Abstandhalter,<br />
Verbindungs- und Befestigungstechnik, Transport- und Montageanker, thermische Tren-<br />
nung, Bewehrungsmatten<br />
Company Firma Stand<br />
Ancon GmbH 115<br />
Baustahlgewebe GmbH 121<br />
BVT Rausch GmbH & Co. KG 79<br />
Calenberg Ingenieure GmbH 61<br />
Deutsche Kahneisen Gesellschaft mbH 101<br />
Elematic GmbH 129<br />
EUROBEND GmbH 77<br />
EXTE-Extrudertechnik GmbH 128<br />
Filigran Trägersysteme GmbH & Co. KG 55<br />
Filzmoser Maschinenbau GmbH 90<br />
V. Fraas GmbH Solutions in textile 65<br />
Max Frank GmbH & Co. KG 6<br />
H-BAU Technik GmbH 102<br />
Haberstroh Baubedarf GmbH 88, 89<br />
HALFEN Vertriebsgesellschaft mbH 3<br />
Hilti Deutschland AG 58<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei 49<br />
J&P Bautechnik Vertriebs-GmbH 38<br />
Kappema Vertriebsges. mbH 79<br />
Kyocera Unimerco Fastening GmbH 43<br />
Gebr. Lotter KG 16<br />
Nemetschek Engineering GmbH 34<br />
NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH & Co. KG 17<br />
Peikko Deutschland GmbH 126<br />
PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 38<br />
PHILIPP GmbH 132<br />
PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft - und Software- Entwicklungs AG 74<br />
PreConTech 79<br />
progress Maschinen & Automation AG 26<br />
RATEC GmbH 9<br />
Schöck Bauteile GmbH 21,22<br />
Friedrich Schroeder GmbH & Co. KG 27<br />
TUDALIT Markenverband e.V. 81<br />
Roland Wolf GmbH 116<br />
A6 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com
Product group 9 Produktgruppe 9<br />
Formwork, embedded parts and other accessories<br />
Schalungen, Einbauteile und sonstiges Zubehör<br />
Molds, shuttering, formliners, rubber for flexible molds, side shuttering systems,<br />
electrical installation systems, frame connectors, other embedded parts, bearing<br />
elements, thermal protection and sound insulation systems, erection aids, aligning<br />
struts, handling and laying technique<br />
Schalungen, Matrizen, Kautschuk für flexible Formen, Abschalelemente, Elektroinstal-<br />
lationen, Zargen, sonstige Einbauteile, Bauteillagerung, Wärme- und<br />
Schallschutzsysteme, Montagehilfen, Richtstreben, Absturzsicherungen, Greif- und<br />
Verlegetechnik<br />
Company Firma Stand<br />
alkus AG 95<br />
Ancon GmbH 115<br />
B.T. innovation GmbH 40<br />
Beta Maschinenbau GmbH & Co. KG 122<br />
B + S GmbH 62<br />
BRITEG - Beton in Form 67<br />
Bundesverband Leichtbeton e.V. Markt der Medien<br />
BVT Rausch GmbH & Co. KG 79<br />
Calenberg Ingenieure GmbH 61<br />
Construx b.v.b.a. 76<br />
Elematic GmbH 129<br />
EXTE-Extrudertechnik GmbH 128<br />
H-BAU Technik GmbH 102<br />
J&P Bautechnik Vertriebs-GmbH 38<br />
KAISER GmbH & Co. KG 100<br />
Kappema Vertriebsges. mbH 79<br />
KauPo Plankenhorn e. K. 106<br />
Gebr. Lotter KG 16<br />
Mastertec GmbH & Co. KG 94<br />
Minimax GmbH & Co. KG 104<br />
Nemetschek Engineering GmbH 34<br />
NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH & Co. KG 17<br />
NUSPL Maschinenbau GmbH 97<br />
Peikko Deutschland GmbH 126<br />
PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 38<br />
PreConTech 79<br />
Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH 64<br />
RATEC GmbH 9<br />
ratiobond Klebesysteme GmbH 131<br />
RECKLI GmbH 41<br />
REMEI Blomberg GmbH & Co. KG 113,114<br />
Schöck Bauteile GmbH 21,22<br />
Sommer Anlagentechnik GmbH 86<br />
Günther Spelsberg GmbH + Co. KG 73<br />
Tecnocom SpA 26<br />
Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co. KG 2<br />
Roland Wolf GmbH 116<br />
Produktguppenübersicht ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Product group 10 Produktgruppe 10<br />
Organizations and service providers<br />
Organisationen und Dienstleister<br />
Trade associations and organizations, education and training, research and develop-<br />
ment organizations, service providers, consulting services, publicity and lobbying<br />
activities, publishers<br />
Branchenverbände und -vereinigungen, Aus- und Fortbildung, Forschungs- und Entwick-<br />
lungseinrichtungen, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying, Verlage<br />
Company Firma Stand<br />
Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie 91<br />
Bauwerk Verlag Markt der Medien<br />
Berufsförderungswerk für die Beton- und Fertigteilhersteller e. V. Markt der Medien<br />
BetonBauteile Bayern Markt der Medien<br />
BetonMarketing Deutschland GmbH Markt der Medien<br />
Betonverband Straße, Landschaft, Garten e. V. (SLG) Markt der Medien<br />
Beuth Verlag GmbH Markt der Medien<br />
BQ-Zert GbR Markt der Medien<br />
Bundesverband Leichtbeton e. V. Markt der Medien<br />
Bureau <strong>International</strong> du Béton Manufacturé (BIBM) Markt der Medien<br />
Confederation of Finnish Construction Industry RT/<br />
Concrete Industry Markt der Medien<br />
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V. Markt der Medien<br />
Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E. V. Markt der Medien<br />
Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische<br />
Wissenschaften GmbH & Co. KG Markt der Medien<br />
Fachverband Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg Markt der Medien<br />
Fachvereinigung Betonbauteile mit Gitterträgern e. V. (BmG) Markt der Medien<br />
Fachvereinigung Betonfertiggaragen e.V. Markt der Medien<br />
Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e. V.(FBS) Markt der Medien<br />
Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e. V. (FDB) Markt der Medien<br />
FBF Betondienst GmbH Markt der Medien<br />
fib - fédération internationale du béton Markt der Medien<br />
Forschungsvereinigung der deutschen Beton- und<br />
Fertigteilindustrie e. V. Markt der Medien<br />
Güteschutz Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg Markt der Medien<br />
info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein Markt der Medien<br />
TUDALIT Markenverband e.V. 81<br />
Verlag Bau + Technik GmbH Markt der Medien<br />
Vieweg+Teubner, Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Markt der Medien<br />
Werner Verlag, Wolters Kluwer Deutschland GmbH Markt der Medien<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A7
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
alkus AG<br />
Gewerbeweg 15<br />
9490 Vaduz<br />
LIECHTENSTEIN<br />
Phone: +423 233 2260<br />
Fax: +423 233 2261<br />
mail@alkus.li<br />
www.alkus.li<br />
Ancon GmbH<br />
Bartholomäusstr. 26<br />
90489 Nürnberg<br />
Phone: +49 911 9551234-0<br />
Fax: +49 911 9551234-9<br />
info@anconbp.de<br />
www.anconbp.de<br />
AVERMANN<br />
Maschinenfabrik GmbH & Co. KG<br />
Lengericher Landstr. 35<br />
49078 Osnabrück<br />
Phone: +49 5405 5050<br />
Fax: +49 5405 6441<br />
info@avermann.de<br />
www.avermann.de<br />
B + S GmbH<br />
Kanalstr. 63<br />
48432 Rheine<br />
Phone: +49 5971 79113-0<br />
Fax: +49 5971 79113-19<br />
info@bs-baumaschinen.com<br />
www.bs-baumaschinen.com<br />
B.T. innovation GmbH<br />
Sudenburger Wuhne 60<br />
39116 Magdeburg<br />
Phone: +49 391 7352-0<br />
Fax: +49 391 7352-52<br />
info@bt-innovation.de<br />
www.bt-innovation.de<br />
BASF Construction Polymers GmbH<br />
Geschäftsbereich Betonzusatzmittel<br />
Dr.-Albert-Frank-Str. 32<br />
83308 Trostberg<br />
Phone: +49 39266 983-10<br />
Fax: +49 39266 983-51<br />
manfred.stuebner@basf.com<br />
www.basf-cc.de<br />
bauBIT Software & Service GmbH<br />
Gimpelstr. 3<br />
5302 Henndorf am Wallersee<br />
ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />
Phone: +43 6214 20-175<br />
Fax: +43 6214 20-177<br />
office@baubit.at<br />
www.baubit.at<br />
BauMineral GmbH<br />
Hiberniastr. 12<br />
45699 Herten<br />
Phone: +49 2366 509-0<br />
Fax: +49 2366 509-256<br />
baumineral@baumineral.de<br />
www.baumineral.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
alkus - the innovative all-plastic panel, wide range of applications for<br />
cast-in-place concrete and precast plants, meets most demanding<br />
requirements for sustainable and durable concrete surfaces<br />
alkus - die innovative Vollkunststoffplatte, vielfältige Anwendungsmöglichkeiten<br />
für Ortbeton und im Fertigteilwerk, für allerhöchste<br />
Ansprüche an Betonoberflächen und Nachhaltigkeit und Langlebigkeit<br />
Reinforcement bar couplers, tension systems, connectors,<br />
stainless reinforcement<br />
Betonstahlkupplungen, Zugstabsysteme, Einzeldorne, rostfreie<br />
Bewehrung<br />
Turnkey plant, equipment and machinery to manufacture floor slabs,<br />
solid walls, double walls and sandwich elements, formwork, tilting<br />
tables, vibration beds, customized machines<br />
Komplette Anlagen sowie Maschinentechnik zur Fertigung von Decken-platten,<br />
Massivwänden, Doppelwänden und Sandwich-Elementen, Schalungen,<br />
Kipptische, Rüttelbahnen, Sondermaschinenbau<br />
Molds and equipment to produce precast elements such as concrete<br />
pipes, manholes, sleepers, poles and special concrete elements<br />
Maschinen und Schalungen zur Herstellung von Betonfertigteilen wie<br />
Betonrohren, -schächten, -schwellen, -masten und Sonderelementen<br />
aus Beton<br />
MagFly ®AP, FlyFrame ®, MultiForm ®, MagSwing ®, planning & consulting,<br />
RubberElast ®, SynkoElast ®, InnoElast ® & ProElast ® system,<br />
BT turnbuckle, DoWaTherm ®<br />
MagFly ® AP, FlyFrame ®, MultiForm ®, MagSwing ®, Planung & Consulting,<br />
RubberElast ®, SynkoElast ®, InnoElast ® & ProElast ® System,<br />
BT-Spannschloss, DoWaTherm ®<br />
Concrete additives, RheoMATRIX, release agents, X-SEED,<br />
GLENIUM SKY 900 series<br />
Betonzusatzmittel, RheoMATRIX, Betontrennmittel, X-SEED,<br />
GLENIUM SKY 900er Serie<br />
FT-Floor/Wall/Stair CAD/AV software & automated structural floor<br />
slab verification, calculation, dimensioning & reinforcement of one/two<br />
axes, scheduling of orders for floor and wall manufacturing plants<br />
CAD/AV-Software FT-Decke/Wand/Treppe mit automatischer<br />
Elementdeckenstatik, ein- und zweiachsige Berechnung + Bemessung +<br />
Bewehrung, Auftragsdispo für Decken-/Wandwerke<br />
EFA fillers, Grobalith, Isogran, Microsit<br />
EFA-Füller, Grobalith, Isogran, Microsit<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
A8 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
95/ 9<br />
115/ 8, 9<br />
44/ , 9<br />
6 / , , 9<br />
40/ , 5, 7, 9<br />
14,15/ 7<br />
98/ 8<br />
59/ 6
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Baustahlgewebe GmbH<br />
Friedrichstr. 16<br />
69412 Eberbach<br />
Phone: +49 6271 82-100<br />
Fax: +49 6271 82-368<br />
mail@baustahlgewebe.com<br />
www.baustahlgewebe.com<br />
Bauwerk Verlag<br />
eine Marke der Beuth Verlag GmbH<br />
Burggrafenstraße 6<br />
10787 Berlin<br />
Phone: +49 30 2601-2260<br />
Fax: +49 30 2601-1260<br />
info@beuth.de<br />
www.beuth.de<br />
BAWAX GmbH<br />
Grafftring 2-6<br />
29227 Celle<br />
Phone: +49 5141 88888-14<br />
Fax: +49 5141 88888-64<br />
info@bawax.de<br />
www.bawax.de<br />
Berufsförderungswerk für die Beton- und<br />
Fertigteilhersteller e. V.<br />
Gerhard-Koch-Str. 2 + 4<br />
73760 Ostfildern<br />
Phone: +49 711 32732-323<br />
Fax: +49 711 32732-350<br />
info@berufsausbildung-beton.de<br />
www.berufsausbildung-beton.de<br />
Berufsgenossenschaft Rohstoffe und<br />
chemische Industrie (BG RCI)<br />
Südwestpark 2 + 4<br />
90449 Nürnberg<br />
Phone: +49 511 7257-971<br />
Fax: +49 511 7257-790<br />
wolfgang.pichl@bgrci.de<br />
www.bgrci.de<br />
Beta Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
Nordhäuser Str. 2<br />
99765 Heringen<br />
Phone: +49 36333 666-0<br />
Fax: +49 36333 666-18<br />
info@beta-mb.de<br />
www.beta-mb.de<br />
BetonBauteile Bayern im Bayerischen<br />
Industrieverband Steine und Erden e. V.<br />
Beethovenstr. 8<br />
80336 München<br />
Phone: +49 89 51403-181<br />
Fax: +49 89 51403-183<br />
www.betonbauteile-by.de<br />
BetonMarketing Deutschland GmbH<br />
Steinhof 39<br />
40699 Erkrath<br />
Phone: +49 211 28048-1<br />
Fax: +49 211 28048-320<br />
bmd@betonmarketing.org<br />
www.beton.org<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Lattice girders, reinforcing wire, reinforcing steel in coils and bars,<br />
reinforcing elements, standard mesh, design mesh<br />
Gitterträger, Bewehrungsdraht, Betonstahl in Ringen und Stäben, Bewe-<br />
hrungselemente, Lagermatten, Listenmatten<br />
Current technical literature on construction, e. g. Stahlbetonbau aktuell<br />
01 (Reinforced Concrete Construction 01 ), Stahlbetonbau-Praxis<br />
(Reinforced Concrete Construction Practice), rd ed., Verbundbau-Praxis<br />
(Composite Construction Practice)<br />
Aktuelle Baufachliteratur, z. B.: Stahlbetonbau aktuell 2012, Stahlbetonbau-Praxis<br />
/ 3. Aufl., Stahlbetonbau-Projekt / 5. Aufl., Verbundbau-Praxis<br />
XYPEX - waterproof concrete by crystallization<br />
XYPEX - wasserundurchlässiger Beton durch Kristallisation<br />
The not-for-profit association promotes vocational training in the<br />
concrete and precast industry trades.<br />
Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Ausbildungsförderung der<br />
Berufe der Betonfertigteilindustrie und des Betonsteinhandwerks ein.<br />
BG RCI provides information on health and safety in the concrete<br />
industry.<br />
Die BG RCI informiert über Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Betonindustrie.<br />
Formwork and steel molds, tilting and vibrating tables, casting buckets,<br />
exit carriages, lifting beams, customized designs, magnets for formwork<br />
engineering, accessories<br />
Schalungen und Stahlformen, Kipp- und Rütteltische, Betonierkübel,<br />
Ausfuhrwagen, Traversen, Sonderkonstruktionen, Magnet-Schaltechnik,<br />
Zubehör<br />
BetonBauteile Bayern is the association of the Bavarian manufacturers<br />
of concrete products and precast elements. We offer specialist<br />
seminars, specific communication platforms and technical services<br />
exclusively to our members.<br />
BetonBauteile Bayern ist der Fachverband der bayerischen Hersteller<br />
von Beton- und Fertigteilen. Wir bieten exklusiv für unsere Mitglieder<br />
fachkundige Seminare, spezifische Kommunikationsplattformen, technische<br />
Services.<br />
Press and public relations activities, publications, beton.org Internet<br />
platform, architectural competition, participation in trade fairs and<br />
university initiative, coordination of joint activities with four regional<br />
organizations<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen, Internet-Plattform ‚<br />
beton.org‘, Architekturwettbewerb, Messeauftritte und Hochschulinitiative,<br />
Koordination gemeinsamer Aktivitäten mit vier Regionalgesellschaften<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
1 1/ 8<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
1 7/ 7<br />
Ausstellerforum:<br />
08.0 . 01 , 1 : 0 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
91<br />
1 / ,9<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A9
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Betonverband Straße, Landschaft,<br />
Garten e.V. (SLG)<br />
Schloßallee 10<br />
53179 Bonn<br />
Phone: +49 228 95456-0<br />
Fax: +49 228 95456-90<br />
slg@betoninfo.de<br />
www.betonstein.de<br />
Beuth Verlag GmbH<br />
Burggrafenstr. 6<br />
10787 Berlin<br />
Phone: +49 30 26012-260<br />
Fax: +49 30 2601-1260<br />
info@beuth.de<br />
www.beuth.de<br />
BFS Betonfertigteilesysteme GmbH<br />
Dr.-Georg-Spohn-Str. 31<br />
89143 Blaubeuren<br />
Phone: +49 7344 9603-0<br />
Fax: +49 7344 4710<br />
info.bfs@casagrandegroup.com<br />
www.bfs-casagrande.de<br />
BQ-Zert GbR<br />
Gerhard-Koch-Str. 2+4<br />
73760 Ostfildern<br />
Phone: +49 711 32732-333<br />
Fax: +49 711 32732-335<br />
bq-zert@betonservice.de<br />
www.betonservice.de<br />
BRECON GmbH Vibrationstechnik<br />
Stolberger Str. 393<br />
50933 Köln<br />
Phone: +49 221 9544-270<br />
Fax: +49 221 9544-277<br />
info@brecon.de<br />
www.brecon.de<br />
BRITEG - Beton in Form<br />
Lindenweg 10<br />
33129 Delbrück<br />
info@3dbeton.de<br />
www. dbeton.de<br />
Bühnen GmbH & Co. KG<br />
Hinterm Sielhof 25<br />
28277 Bremen<br />
Phone: +49 421 5120-125<br />
Fax: +49 421 5120-260<br />
info@buehnen.de<br />
www.buehnen.de<br />
Bundesverband Leichtbeton e. V.<br />
Sandkauler Weg 1<br />
56564 Neuwied<br />
Phone: +49 2631 22227<br />
Fax: +49 2631 31336<br />
info@leichtbeton.de<br />
www.leichtbeton.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Machines, plant and accessory equipment for the manufacture of con-<br />
crete elements for sewer systems and wet-cast products<br />
Maschinen, Anlagen und Zubehöreinrichtungen zur Fertigung von Be-<br />
tonelementen für die Kanalisation und Wet-Cast-Produkte<br />
Certification agency for quality management systems in the construc-<br />
tion and building materials industries: QM/EM audits and certifications,<br />
combined audits with product monitoring<br />
Zertifizierungsstelle für Qualitätsmanagement im Bereich Bau- und<br />
Baustoffindustrie: QM/UM-Audits und -Zertifizierungen, Kombi-Audits mit<br />
Produktüberwachung<br />
BRECON external vibrators, internal vibrators, frequency inverters<br />
and PLC control systems, special designs for OEM customers. TOP:<br />
synchronized vibrators for significant noise reduction during concrete<br />
compaction, SLIM : the efficient quick-release vibrator<br />
BRECON Außenrüttler, Innenrüttler, Frequenzumrichter, Steuerungen,<br />
Spezialentwicklungen für Erstausrüster, TOP: Synchronlaufrüttler, die die<br />
Lärmentwicklung bei der Betonverdichtung deutlich reduzieren, SLIM 2:<br />
das rationelle Schnellspann-System<br />
D formwork for cast-in-place and precast concrete<br />
Schalungen 3-dimensional für Ortbeton und Fertigbeton<br />
Hot-melt adhesives as roof tile spacers, hot-melt adhesives<br />
for the production of precast elements, hot-melt tank systems<br />
Schmelzklebstoffe als Abstandshalter für Dachsteine, Schmelzklebstoffe<br />
für die Fertigteilproduktion, Schmelzklebstofftankanlagen<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
A10 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
10<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
80/ 1,<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
47/<br />
67/ 9<br />
70/ 1,<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Bureau <strong>International</strong> du Béton<br />
Manufacturé (BIBM)<br />
Bd. du Souverain, 68<br />
1170 Brüssel / BELGIEN / BELGIUM<br />
Phone: +32 2 7387442<br />
Fax: +32 2 7356069<br />
info@bibm.org<br />
www.bibm.eu<br />
BVT Rausch GmbH & Co. KG<br />
Beckerweg 6<br />
65468 Trebur<br />
Phone: +49 6147 9139-0<br />
Fax: +49 6147 9139-29<br />
info@bvtrausch.com<br />
www.bvtrausch.com<br />
Calenberg Ingenieure GmbH<br />
Am Knübel 2 - 4<br />
31020 Salzhemmendorf<br />
Phone: +49 5153 9400-0<br />
Fax: +49 5153 9400-49<br />
info@calenberg-ingenieure.de<br />
www.calenberg-ingenieure.de<br />
Confederation of Finnish Construction<br />
Industry RT/ Concrete Industry<br />
Unionkatu 14<br />
00131 Helsinki<br />
FINNLAND / FINLAND<br />
Phone: +358 9 129-9290<br />
Fax: +358 9 129-9291<br />
Construx b.v.b.a.<br />
Slingerweg 1<br />
3600 Genk, BELGIEN / BELGIUM<br />
Phone: +32 89 3288-55<br />
Fax: +32 89 3288-66<br />
info@construx.be<br />
www.construx.be<br />
Deutsche Kahneisen Gesellschaft mbH<br />
Nobelstr. 51<br />
12057 Berlin<br />
Phone: +49 30 68283-02<br />
Fax: +49 30 68283-497<br />
info@jordahl.de<br />
www.jordahl.de<br />
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e.V.<br />
Budapester Str. 31<br />
10787 Berlin<br />
Phone: +49 30 2693-1321<br />
Fax: +49 30 2693-1319<br />
udo.wiens@dafstb.de<br />
www.dafstb.de<br />
Deutscher Beton- und Bautechnik-<br />
Verein E. V.<br />
Kurfürstenstr. 129<br />
10785 Berlin<br />
Phone: +49 30 236096-0<br />
Fax: +49 30 236096-23<br />
info@betonverein.de<br />
www.betonverein.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
BIBM is the European Federation of the precast concrete industry. The<br />
organization strives to advocate industry interests and to promote<br />
cooperation at the European level.<br />
Das BIBM ist der europäische Berufsverband der Beton- und Fertigteilin-<br />
dustrie und bemüht sich um die Verteidigung der Interessen der Industrie<br />
sowie um die Förderung der europäischen Zusammenarbeit.<br />
Fixing systems for prefabricated concrete elements, PTA anchor chan-<br />
nels with hammer-head bolts, PTU cast-in channels, BVT connecting<br />
loops, KAP wave for double walls<br />
Verankerungssysteme für Betonfertigteile, PTA Ankerschienen mit Ham-<br />
merkopfschrauben, PTU Trapezblechschienen, BVT Verbindungsschlaufen,<br />
KAP Welle für Doppelwände<br />
Static and dynamic support of building components, protection against<br />
vibration and structure-borne noise, airborne noise<br />
protection<br />
Statische und dynamische Bauteillagerung, Körperschall- und Erschüt-<br />
terungsschutz, Lärmschutz<br />
Formwork and precast shuttering systems: battery molds, tilting tables,<br />
adjustable stair molds, custom-made molds for piles and columns,<br />
carousels, production lines, ...<br />
Betonschalungen für Bau und Vorfertigung: Batteriegussformen,<br />
Kipptische, einstellbare Treppengussformen, Maßanfertigung von<br />
Stützenschalungen, Produktlinien, ...<br />
Fastening systems such as e. g. anchor channels, profiled metal sheet<br />
channels, studrails, shear connectors, mounting channels, profiled<br />
metal sheet channels<br />
Befestigungssysteme wie Ankerschienen, Trapezblech-<br />
befestigungsschienen, Durchstanzbewehrungen, Schubdorne, Montage-<br />
schienen<br />
The key task of the DAfStb (German Committee for Structural Concrete)<br />
is to promote concrete construction as a safe, durable, economical and<br />
environmentally friendly construction method. The committee acts as a<br />
platform to focus all concrete construction related activities in the field<br />
of research/standardization.<br />
Der DAfStb hat die zentrale Aufgabe, den Betonbau als sichere, dauer-<br />
hafte, wirtschaftliche und umweltfreundliche Bauart zu fördern. Er bildet<br />
die Plattform, auf der alle Aktivitäten des Betonbaus im Bereich der Forsc-<br />
hung / Regelgebung gebündelt werden.<br />
The DBV is an association promoting and developing scientific and technical<br />
foundations to concrete construction and structural engineering.<br />
Der DBV ist ein Verein zur Förderung und Weiterentwicklung der wissenschaftlichen<br />
und technischen Grundlagen des Betonbaus und der Bautechnik.<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
79/ 8, 9<br />
61/ 8, 9<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
76/ , 9<br />
101/ 8<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A11
SPONSOR<br />
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
DICAD Systeme GmbH<br />
Theodor-Heuss-Str. 92 - 100<br />
51149 Köln<br />
Phone: +49 2203 9313-0<br />
Fax: +49 2203 9313-199<br />
info@dicad.de<br />
www.dicad.de<br />
Dorner Electronic GmbH<br />
Kohlgrub 914<br />
6863 Egg<br />
ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />
Phone: +43 5512 2240 0<br />
Fax: +43 5512 2240-46<br />
info@dorner.at<br />
www.dorner.at<br />
Doubrava Deutschland GmbH<br />
Raiffeisenstr. 7-9<br />
70839 Gerlingen<br />
Phone: +49 7156 17740-19<br />
Fax: +49 7156 17740-40<br />
uwe.schnitzler@doubrava.at<br />
www.doubrava.at<br />
DUDIK - <strong>International</strong> Kübelbahnen- und<br />
Transportanlagen GmbH<br />
Mackstr. 21<br />
88348 Bad Saulgau<br />
Phone: +49 7581 8877<br />
Fax: +49 7581 4692<br />
dudik@t-online.de<br />
www.dudik.de<br />
Dyckerhoff AG<br />
Biebricher Str. 69<br />
65203 Wiesbaden<br />
Phone: +49 611 676-0<br />
Fax: +49 611 676-1040<br />
info@dyckerhoff.com<br />
www.dyckerhoff.de<br />
Ebawe Anlagentechnik GmbH<br />
Dübener Landstr. 58<br />
04838 Eilenburg<br />
Phone: +49 3423 665-0<br />
Fax: +49 3423 665-200<br />
info@ebawe.de<br />
www.ebawe.de<br />
Ecoratio bv<br />
Industrieweg 161<br />
3044 AS Rotterdam<br />
NIEDERLANDE / THE NETHERLANDS<br />
Phone: +31 88 2244-440<br />
Fax: +31 88 2244-444<br />
info@ecoratio.com<br />
www.ecoratio.com<br />
Maschinenfabrik<br />
Gustav Eirich GmbH & Co. KG<br />
Walldürner Str. 50<br />
74736 Hardheim<br />
Phone: +49 6283 51-0<br />
Fax: +49 6283 51-325<br />
eirich@eirich.de<br />
www.eirich.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Innovative, hands-on CAD solutions for precast plants and<br />
construction engineers<br />
Innovative CAD-Lösungen von Praktikern für Betonfertigteilwerke und<br />
Bauingenieure<br />
Design, manufacture and installation of industrial process instrumenta-<br />
tion and control systems for ready-mixed and precast concrete plants,<br />
laboratory software, resource management, networks and data sharing<br />
Planung, Herstellung & Installation industrieller Prozesssteuerungen &<br />
Prozessleitsysteme für TP-Beton- und Fertigteilwerke, Laborsoftware,<br />
Ressourcenverwaltung, Netzwerk & Datenverbund<br />
Mobile and stationary concrete plants, sand and gravel plants, dry<br />
building material systems, conveying equipment, processing plants<br />
Mobile und stationäre Betonanlagen, Kiesanlagen, Trockenbau-<br />
stoffanlagen, Fördertechnik, Aufbereitungsanlagen<br />
Monorail and dual-rail tracks with rollover bucket, bottom discharge<br />
bucket, tandem bucket or height-adjustable bucket/ concrete distribu-<br />
tor systems, new: rollover bottom bucket (DBP)<br />
Ein- und Zweischienenbahnen wahlweise mit Drehkübel,<br />
Klappenkübel, Tandemkübel, Hubkübel, Betonverteiler, Neuheit: Drehklap-<br />
penkübel (DBP)<br />
Carousel systems, upgrading and streamlining concepts for existing<br />
production lines, casting beds, tilting tables, battery molds<br />
Palettenumlaufanlagen, Modernisierungs- und Rationalisierungs-<br />
konzepte für bestehende Fertigungsanlagen, Fertigungsbahnen, Kipp-<br />
tische, Batterieformen<br />
Ecoratio develops and produces a line of water-based concrete<br />
release emulsions called Betopro ®. For block and paver producers we<br />
offer board protection products that maintain production boards while<br />
preventing cement from adhering.<br />
Ecoratio entwickelt und produziert wasserbasierte Trennemulsionen<br />
für Beton unter dem Namen Betopro ®. Für Steinproduzenten bieten wir<br />
Bretterschutzprodukte, die Unterlagsbretter pflegen und An-haftungen<br />
verhindern.<br />
Intensive mixers for the disintegration of cement, pigment and clay<br />
lumps; intensive mixers for fine-grained concrete and precast produc-<br />
tion, particularly for premium concrete grades<br />
Intensivmischer für Aufschluss von Zement-, Pigment- und Lehm-<br />
Klumpen, Intensivmischer für Feinkornbetone und für die Fertigteilher-<br />
stellung, insbesondere bei hochwertigen Betonen<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
A1 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1 / 5<br />
105/ 5<br />
1/ , 4<br />
6 / 4<br />
119, 1 0/ 6<br />
6/ ,5<br />
5 / , 7<br />
9 , 9 / 1, ,
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Elematic GmbH<br />
Kleebergstr. 1<br />
63667 Nidda<br />
Phone: +49 6043 9618-0<br />
Fax: +49 6043 9618-96<br />
info@elematic-gmbh.com<br />
www.elematic.com<br />
Wilhelm Ernst & Sohn<br />
Verlag für Architektur und technische<br />
Wissenschaften GmbH & Co. KG<br />
Rotherstr. 21<br />
10245 Berlin<br />
Phone: +49 30 47031-200<br />
Fax: +49 30 47031-270<br />
info@ernst-und-sohn.de<br />
www.ernst-und-sohn.de<br />
EUROBEND GmbH<br />
Allersberger Str. 185, Gebäude G-3<br />
90461 Nürnberg<br />
Phone:+49 911 9498-980<br />
info@eurobend.com<br />
www.eurobend.com<br />
EXTE-Extrudertechnik GmbH<br />
Industriestraße 3<br />
06429 Nienburg<br />
Phone: +49 34721 401-0<br />
Fax: +49 34721 401-99<br />
info@exte.de<br />
www.exte.de<br />
Fachverband Beton- und Fertigteilwerke<br />
Baden-Württemberg e.V.<br />
Gerhard-Koch-Str. 2+4<br />
73760 Ostfildern<br />
Phone: +49 711 32732-300<br />
Fax: +49 711 32732-350<br />
fbf@betonservice.de<br />
www.betonservice.de<br />
Fachvereinigung Betonbauteile mit<br />
Gitterträgern e.V. (BmG)<br />
Raiffeisenstr. 8<br />
30938 Burgwedel<br />
Phone: +49 5139 959930<br />
Fax: +49 5139 999-451<br />
info@betonverbaende-nord.de<br />
www.fachvereinigung-bmg.de<br />
Fachvereinigung Betonfertiggaragen e. V.<br />
Schloßallee 10<br />
53179 Bonn<br />
Phone: +49 228 95456-11<br />
Fax: +49 228 95456-90<br />
info@betonfertiggaragen.de<br />
www.betonfertiggaragen.de<br />
Fachvereinigung Betonrohre und<br />
Stahlbetonrohre e. V. (FBS)<br />
Schloßallee 10<br />
53179 Bonn<br />
Phone: +49 228 95456-54<br />
Fax: +49 228 95456-43<br />
info@fbsrohre.de<br />
www.fbsrohre.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Complete batching and mixing plants, overhead bucket lines and con-<br />
crete distribution systems, production lines for floors, facades and wall<br />
panels, magnet and closure systems, Eli Plan product program<br />
Komplette Dosier- und Mischanlagen, Kübelbahn- und Betonverteiler-<br />
anlagen, Umlaufanlagen für Decken-, Wand- und Fassadenproduktion,<br />
Magnet- und Abstellersysteme, Produktprogramm Eli Plan<br />
Books and journals for architects and civil engineers, Concrete Year-<br />
book, Eurocode , Journals: Concrete and Reinforced Concrete Construc-<br />
tion and Structural Concrete<br />
Bücher und Zeitschriften für Bauingenieure und Architekten, Beton-Kal-<br />
ender, Eurocode 2, Beton- und Stahlbetonbau, Structural Concrete<br />
Welding lines for engineering, special and standard mesh, mesh with<br />
openings, lattice girders, cages, straightening machines, spiral forming,<br />
D& D stirrup bending<br />
Schweißmaschinen für Listen-, Sonder- und Standardmatten, Matten mit<br />
Öffnungen und Gitterträger, Maschinen zum Richten, Spiralformen, Biegen<br />
von 2D&3D Bügeln<br />
Formwork accessories: plastics processing, spacers for the precast<br />
industry made of plastic, steel and fiber-reinforced concrete<br />
Schalungszubehör: Kunststoffverarbeitung, Abstandhalter für den Betonbau<br />
aus Kunststoff, Stahl und Faserbeton<br />
Services offered exclusively to member companies: lobbying and public<br />
relations activities for precast elements, technical support and assistance,<br />
labor law consultancy and representation in litigation, vocational<br />
and further training, pooled procurement<br />
Exklusiv für Mitgliedsunternehmen: Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit<br />
für Betonbauteile, Betreuung in technischen Fragen, arbeitsrechtliche<br />
Beratung und Prozessvertretung, Aus- und Weiterbildung, Einkaufspools<br />
The association‘s key responsibilities include the introduction, enforcement<br />
and ongoing development of guidelines in order to ensure<br />
stringent quality standards, as well as informing clients and designers<br />
of the options and benefits provided by precast garages.<br />
Arbeitsschwerpunkte liegen in der Einführung, Durchsetzung und Weiterentwicklung<br />
technischer Richtlinien, um verbindliche Qualitätsstandards<br />
zu gewährleisten sowie in der Information der Bauherren und Planer über<br />
Möglichkeiten und Vorteile von Betonfertiggaragen.<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
1 9/ , 4, 5, 6, 7, 8, 9<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
77/ 81<br />
8/ 8, 9<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A1
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Fachvereinigung Deutscher<br />
Betonfertigteilbau e. V. (FDB)<br />
Schloßallee 10<br />
53179 Bonn<br />
Phone: +49 228 95456-56<br />
Fax: +49 228 95456-90<br />
info@fdb-fertigteilbau.de<br />
www.fdb-fertigteilbau.de<br />
FBF Betondienst GmbH<br />
Gerhard-Koch-Str. 2+4<br />
73760 Ostfildern<br />
Phone: +49 711 32732-300<br />
Fax: +49 711 32732-350<br />
info@betonservice.de<br />
www.betonservice.de/gmbh<br />
fib - fédération internationale du béton<br />
Case Postale 88<br />
1015 Lausanne<br />
SCHWEIZ / SWITZERLAND<br />
Phone: +41 21 693-2747<br />
Fax: +41 21 693-6245<br />
fib@epfl.ch<br />
www.fib-international.org<br />
Filigran Trägersysteme GmbH & Co. KG<br />
Zappenberg 6<br />
31633 Leese<br />
Phone: +49 5761 9225-0<br />
Fax: +49 5761 9225-40<br />
info@filigran.de<br />
www.filigran.com<br />
Filzmoser Maschinenbau GmbH<br />
Unterhart 76<br />
4641 Steinhaus bei Wels,<br />
ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />
Phone: +43 7242 3434-0<br />
Fax: +43 7242 3434-413<br />
marketing@fil.co.at<br />
www.filzmoser.com<br />
Form + Test Seidner + Co. GmbH<br />
Zwiefalter Str. 20<br />
88499 Riedlingen<br />
Phone: +49 7371 9302-0<br />
Fax: +49 7371 9302-99<br />
vertrieb@formtest.de<br />
www.formtest.de<br />
Forschungsvereinigung der deutschen<br />
Beton- und Fertigteilindustrie e. V.<br />
Schloßallee 10<br />
53179 Bonn<br />
Phone: +49 228 95456-11<br />
Fax: +49 228 95456-90<br />
becke@fdb-fertigteilbau.de<br />
www.betoninfo.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Brochures, books and codes of practice to order or download, texts for<br />
invitations to tender, parts catalog (standardized types), knowledge<br />
base, (pre)dimensioning, architecture, sample drawings, technical<br />
consultancy<br />
Broschüren, Bücher und Merkblätter zum Bestellen oder Download,<br />
Ausschreibungstexte, Typenprogramm, Wissensdatenbank, Vordimen-<br />
sionierung, Architektur, Musterzeichnungen, technische Beratung<br />
Event management for the construction and building materials<br />
industries, ranging from tailor-made seminars on technical, legal and<br />
management topics to major events such as the BetonTage congress or<br />
the „Ingenieurbautage“ at the 01 econstra<br />
engineering trade fair<br />
Veranstaltungsmanagement für die Bau- und Baustoffindustrie - von<br />
individuellen Seminaren zu Technik, Recht und Management bis hin zu<br />
Großveranstaltungen wie den BetonTagen oder den Ingenieurbautagen<br />
im Rahmen der Ingenieurfachmesse econstra 2012<br />
New Bulletins available (see website)! Major events in 011: the fib<br />
Symposium in Prague (June) and the acceptance of the new fib Model<br />
Code 010.<br />
Neue Bulletins sind da (siehe Website)! Wichtigste Events 2011: Das fib<br />
Symposium in Prag (Juni) und Annahmen des fib Model Code 2010.<br />
Filigran FDB punching shear reinforcement, lattice girders, reinforcing<br />
steel in coils BSt 500 KR (A)<br />
Filigran Durchstanzbewehrung FDB, Gitterträger, Betonstahl in Ringen<br />
BSt 500 KR (A)<br />
Straightening and cutting machines for reinforcing steel off coil with<br />
roller or rotor straightening units, optional equipment for precast<br />
concrete plants and rebar shops, automatic reinforcement systems<br />
including robotics for laying, mesh welding plants<br />
Richt- und Schneidemaschinen für Betonstahl vom Coil, mit<br />
Rollen und Rotorrichtwerk, Zusatzeinrichtungen für Fertigteilwerke und<br />
Eisenbiegereien, automatische Bewehrungssysteme mit<br />
Roboterverlegung, Mattenschweißanlagen<br />
Compression and bending testers for pavers, slabs and curbs, abrasion<br />
testers, specimen grinders, pressure devices for splitting tensile<br />
testing, test sieves, sieve shaker, service and calibration of testing<br />
machines<br />
Druck- und Biegeprüfmaschinen für Pflastersteine, Platten und Bordsteine,<br />
Abriebprüfgeräte, Probenschleifmaschinen, Druckvorrichtungen<br />
für Spaltzugprüfung, Analysen-Prüfsiebe, Siebmaschine, Service +<br />
Kalibrierung von Prüfmaschinen<br />
The research association aims to promote application-oriented research<br />
and development for small- and medium-sized businesses supplying<br />
factory-produced precast concrete elements.<br />
Aufgabe und Ziel der Forschungsvereinigung ist die Förderung der<br />
anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner<br />
und mittlerer Unternehmen für die Herstellung werkmäßig vorgefertigter<br />
Betonerzeugnisse.<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
A14 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
10<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
55/ 8<br />
90/ , 8<br />
48/ 5<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
V. Fraas GmbH solutions in textile<br />
Orter Str. 6<br />
95233 Helmbrechts<br />
Phone: +49 9281 144-2932<br />
Fax: +49 9252 70366-550<br />
www.solutions-in-textile.com<br />
Max Frank GmbH & Co. KG<br />
Mitterweg 1<br />
94339 Leiblfing<br />
Phone: +49 9427 189-0<br />
Fax: +49 9427 1588<br />
info@maxfrank.de<br />
www.maxfrank.de<br />
FUCHS LUBRITECH GmbH<br />
Werner-Heisenberg-Str. 1<br />
67661 Kaiserslautern<br />
Phone: +49 6301 32060<br />
Fax: +49 6301 3206940<br />
info@fuchs-lubritech.de<br />
www.fuchs-lubritech.de<br />
GTSdata GmbH & Co. KG<br />
Zinngießerstr. 12<br />
31789 Hameln<br />
Phone: +49 5151 10738-0<br />
Fax: +49 5151 10738-55<br />
info@gtsdata.com<br />
www.gtsdata.com<br />
Güteschutz Beton- und Fertigteilwerke<br />
Baden-Württemberg e. V.<br />
Gerhard-Koch-Str. 2+4<br />
73760 Ostfildern<br />
Phone: +49 711 32732-330<br />
Fax: +49 711 32732-335<br />
www.betonservice.de/gbf<br />
H-BAU Technik GmbH<br />
Am Güterbahnhof 20<br />
79771 Klettgau-Erzingen<br />
Phone: +49 7742 9215-20<br />
Fax: +49 7742 9215-90<br />
info.klettgau@h-bau.de<br />
www.h-bau.de<br />
Ha-Be Betonchemie GmbH & Co. KG<br />
Stüvestr. 39<br />
31785 Hameln<br />
Phone: +49 5151 587-0<br />
Fax: +49 5151 587-55<br />
info@ha-be.com<br />
www.ha-be.com<br />
Haarup Maskinfabrik A/S<br />
Haarupvej 20<br />
8600 Silkeborg<br />
DÄNEMARK / DENMARK<br />
Phone: +45 8684 6255<br />
Fax: +45 8684 5377<br />
haarup@haarup.dk<br />
www.haarup.dk<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
SITgrid ® - the textile D reinforcement | three-dimensional, biaxial<br />
spacer fabrics | customized ready-made products and coating<br />
SITgrid ® - die textile 3D Bewehrung | dreidimensionale, biaxiale Abstands-<br />
gewirke | kundenspezifische Konfektion und Beschichtung<br />
Technologies for the construction industry, product lines: spacers,<br />
formwork systems, reinforcement systems, sealing systems, building<br />
acoustics<br />
Technologien für die Bauindustrie, Geschäftsbereiche: Abstandhalter,<br />
Schalungstechnik, Bewehrungstechnik, Dichtungstechnik, Bauakustik<br />
FUCHS LUBRITECH develops and manufactures high-quality concrete<br />
release agents such as SOK AQUA emulsions or the BETONEX range of<br />
protecting agents.<br />
FUCHS LUBRITECH entwickelt und produziert hochwertige Beton-<br />
trennmittel wie z. B. die Emulsionen der SOK AQUA-Reihe oder Mischer-<br />
schutz aus dem BETONEX-Sortiment.<br />
Priamos - the complete software solution for concrete plants, modules<br />
for CRM, costing, order processing, delivery scheduling and resource<br />
planning, CAD and master computer integration<br />
Priamos - die komplette Softwarelösung für optimales Unternehmens-<br />
management, Module für Vertriebsunterstützung, Kalkulation,<br />
Auftragsabwicklung, Disposition und Ressourcenplanung, CAD- und<br />
Leitrechnerintegration<br />
The service provider dealing with all topics related to quality in<br />
construction: „Quality in Construction Planning“ series of seminars for<br />
structural engineers from practices and manufacturing plants, expert<br />
opinions, QM coaching, technical training<br />
Der Dienstleister für alle Fragen rund um die Qualität im Bauwesen:<br />
Seminarreihe „Qualität in der Bauplanung“ für Tragwerksplaner aus Ingenieurbüros<br />
und Herstellerwerken, Sachverständigentätigkeit,<br />
QM-Coaching, technische Schulungen<br />
Wall holds, formwork, shear pins, double-wall handling ties,<br />
heat-insulating elements, soundproofing<br />
Mauerabfangungen, Schalungen, Schubdorne, Doppelwandtransportanker,<br />
Wärmedämmelemente, Schallisolierung<br />
Concrete admixtures, concrete colors, surface protection systems,<br />
release agents<br />
Betonzusatzmittel, Betonfarben, Oberflächenschutz-Systeme,<br />
Trennmittel<br />
Specializing in mixing and batching plants for the entire<br />
concrete industry and all types of concrete for over 40 years.<br />
Seit 40 Jahren Experte für Dosier- und Mischanlagen für die gesamte<br />
Betonindustrie und alle Arten von Beton.<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
65/ 8<br />
Ausstellerforum:<br />
08.0 . 01 , 1 :00 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
6/ 8<br />
99/ 7<br />
8/ 5<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
10 / 8, 9<br />
6, 7/ 7<br />
85/ 4<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A15
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Haberstroh Baubedarf GmbH<br />
Odenwaldstr. 74<br />
63322 Rödermark<br />
Phone: +49 6074 8950-0<br />
Fax: +49 6074 8950-20<br />
info@haberstroh-gmbh.de<br />
www.haberstroh-gmbh.de<br />
HALFEN Vertriebsgesellschaft mbH<br />
Katzbergstr. 3<br />
40764 Langenfeld<br />
Phone: +49 2173 970-0<br />
Fax: +49 2173 970-225<br />
info@halfen.de<br />
www.halfen.de<br />
Hebau GmbH<br />
An der Eisenschmelze 13<br />
87527 Sonthofen<br />
Phone: +49 8321 6736-0<br />
Fax: +49 8321 6736-36<br />
mail@hebau.de<br />
www.hebau.de<br />
Hess Maschinenfabrik GmbH + Co. KG<br />
Freier-Grund-Str. 123<br />
57299 Burbach<br />
Phone: +49 2736 497-60<br />
Fax: +49 2736 497-620<br />
info@hessgroup.com<br />
www.hessgroup.com<br />
Hilti Deutschland AG<br />
Hiltistr. 2<br />
86916 Kaufering<br />
Phone: +49 800 8885522<br />
Fax: +49 800 8885523<br />
www.hilti.de<br />
i-PBS<br />
Production Business Solutions GmbH<br />
Gudrunstr. 184/4<br />
1100 Wien<br />
ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />
Phone: +43 1641 42 479<br />
Fax: +43 1641 42 479-21<br />
office@i-pbs.at<br />
www.i-pbs.at<br />
IBB - Ingenieurbüro für Bauinformatik<br />
Ehlert & Wolf<br />
Vor den Feldern 17<br />
51147 Köln<br />
Phone: +49 2203 928614<br />
Fax: +49 2203 696560<br />
ehlert@betsy.de<br />
www.betsy.de<br />
IDAT Ingenieurbüro für Datenver-<br />
arbeitung in der Technik GmbH<br />
Pfnorstr. 10<br />
64293 Darmstadt<br />
Phone: +49 6151 7903-0<br />
Fax: +49 6151 7903-55<br />
info@idat.de<br />
www.idat.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Clixs punch-shear reinforcement systems, technologies for the<br />
construction industry, building waterproofing, permanent shuttering<br />
systems, fastening systems<br />
Clixs-Durchstanz-Bewehrungssysteme, Technologien für die Bauindustrie,<br />
Bauwerksabdichtung, verlorene Schalungssysteme, Befestigungstechnik<br />
Transport anchor systems, punch-shear reinforcement, Dynagrip,<br />
HIT Halfen-Iso-Elements for the thermal insulation of balconies, rein-<br />
forcement connections, Halfen bi-Trapez-Box for reduction of impact,<br />
HLB Loop Box<br />
Transportankersysteme, Durchstanzbewehrung, Dynagrip, HIT Halfen-<br />
Iso-Elemente zur thermischen Trennung von Balkonen, Bewehrungs-<br />
anschlüsse, Halfen bi-Trapez-Box, HLB Loop Box<br />
Products for architectural and decorative concrete: exposed-aggregate<br />
concrete chemicals (liquid + paper), acid gels, release agents for archi-<br />
tectural and wet-cast concrete, protective coatings, admixtures, fibers<br />
Produkte für Architekturbeton bzw. dekorativen Beton: Wasch-<br />
betonprodukte (Lack + Papier), Säure-Gel, Trennmittel (Sichtbeton und<br />
Wetcast), Imprägnierungen, Additive, Fasern<br />
Metering and mixing systems, mobile and stationary block machines,<br />
egg layers, tilting-mold machines, handling and packaging equipment,<br />
surface finishing equipment, pipe and manhole machines<br />
Dosier- und Mischanlagen, Steinfertigungsanlagen mobil und<br />
stationär, Bodenfertiger, Kippformmaschinen, Transport- und Verpackung-<br />
sanlagen, Veredelungsanlagen, Rohr- und Schachtmaschinen<br />
HILTI HAC anchor channel, Hilti HIT-RE 500-SD, -RE 500, -HY 150 MAX<br />
for anchoring and reinforcement systems, Ferroscan PS 00,<br />
x-Scan PS 1000, HCC shear connector, X-FS form stop<br />
HILTI Ankerschiene HAC, Hilti HIT-RE 500-SD, -RE 500, -HY 150 MAX<br />
für Dübel- und Bewehrungstechnik, Ferroscan PS200, x-Scan PS 1000,<br />
Schubverbinder HCC, Schalungsanschlag X-FS<br />
ERP software solution for sales, production and logistics planning<br />
ERP Software-Lösung für Vertrieb, Produktions- und Logistikplanung<br />
Having been in use at many plants since 1984, Betsy was redesigned<br />
completely. All modules - from costing to invoicing - benefit from new<br />
usability and faster data access.<br />
Betsy, seit 1984 bei vielen Werken im Einsatz, wurde völlig neu program-<br />
miert. Alle Bereiche von der Kalkulation bis zur Abrechnung profitieren von<br />
neuen Nutzungsmöglichkeiten und schnellerem Datenzugriff.<br />
CAD programs for designing precast concrete units: solid walls, solid<br />
floor slabs, double walls, precast floor slabs, hollow-core slabs, stairs,<br />
stairwells, facades, columns and beams<br />
CAD-Programme zur Fertigteilpanung: Massivwände, Massivdecken,<br />
Doppelwände, Elementdecken, Hohlkörperdecken, Treppen,<br />
Treppenhäuser, Fassaden, Stützen und Binder<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
88, 89/ 7, 8<br />
A16 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
/ 8<br />
56/ 7<br />
4/ 1, , 4<br />
58/ 5, 8<br />
7/ , 5<br />
5/ 5<br />
/ , 5
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
IMKO Micromodultechnik GmbH<br />
Im Stöck 2<br />
76275 Ettlingen<br />
Phone: +49 7243 5921-0<br />
Fax: +49 7243 5921-40<br />
info@imko.de<br />
www.imko.de<br />
info-b Informationsgemeinschaft<br />
Betonwerkstein e. V.<br />
Biebricher Str. 69<br />
65203 Wiesbaden<br />
Phone: +49 611 603403<br />
Fax: +49 611 609092<br />
service@info-b.de<br />
www.info-b.de<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
Sohnstr. 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Phone: +49 211 6707-835<br />
Fax: +49 211 6707-344<br />
info@edelstahl-rostfrei.de<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
INTER-MINERALS Deutschland GmbH<br />
Dahlienstr. 23<br />
53332 Bornheim<br />
Phone: +49 2227 9905-0<br />
Fax: +49 2227 9905-55<br />
inter-minerals@t-online.de<br />
www.interminerals.com<br />
J&P Bautechnik Vertriebs-GmbH<br />
Dr.-Karl-Lenz-Str. 66<br />
87700 Memmingen<br />
Phone: +49 8331 937-290<br />
Fax: +49 8331 937-342<br />
memmingen@jp-bautechnik.de<br />
www.jp-bautechnik.de<br />
KAISER GmbH & Co. KG<br />
Ramsloh 4<br />
58579 Schalksmühle<br />
Phone: +49 2355 809-0<br />
Fax: +49 2355 809-21<br />
info@kaiser-elektro.de<br />
www.kaiser-elektro.de<br />
Kappema Vertriebsges. mbH<br />
Beckerweg 6<br />
65468 Trebur<br />
Phone: +49 6147 913-90<br />
Fax: +49 6147 913-929<br />
dieter.rausch@precontech.net<br />
www.kappema.com<br />
KauPo Plankenhorn e. K.<br />
Kautschuk und Polyurethane<br />
Max-Planck-Str. 9/3<br />
78549 Spaichingen<br />
Phone: +49 7424 95842-3<br />
Fax: +49 7424 95842-55<br />
info@kaupo.de<br />
www.kaupo.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
SONO moisture measurement probes using state-of-the-art radar<br />
technology, handheld sand moisture measuring device<br />
Feuchtesonden SONO mit modernster Radartechnologie, mobiles Sand-<br />
feuchtemessgerät<br />
Marketing services provided to cast stone and terrazzo manufacturers and<br />
precast operations, consultancy for architects and designers regarding<br />
the appropriate use of cast stone and fair-faced concrete<br />
Marketing-Service für Betonwerkstein- und Terrazzohersteller und<br />
Fertigteilwerke, Beratung für Planer und Architekten bei der Planung von<br />
Betonwerkstein und Sichtbeton<br />
Stainless steel rebar, stainless steel connection systems<br />
Nichtrostender Betonstahl, nichtrostende Verbindungstechnik<br />
Natural aggregates for the concrete industry<br />
Natursteinkörnungen für die Betonindustrie<br />
Anchor channels, connectors, punch-shear reinforcement, shear pins,<br />
GS, BS, WK transport anchor systems, heat insulation<br />
elements, sealing systems<br />
Ankerschienen, Verbindungselemente, Durchstanzbewehrung, Schub-<br />
dorne, Transportankersysteme GS, BS, WK, Wärmedämm-<br />
elemente, Dichttechnik<br />
Electrical installation for plant manufacturing: wall production:<br />
B²-Program - fast, easy, safe/ floor slab production: casings for LED,<br />
UV/HV, energy-saving lamps, loudspeakers<br />
Elektroinstallation für die Werksfertigung: Wandfertigung:<br />
B²-Programm - schnell, einfach, sicher/ Deckenfertigung: Gehäuse für<br />
LED, UV-/HV-, Energiesparleuchten, Lautsprecher<br />
Connector system for double walls and insulated wall panels<br />
Verbindungssystem für Doppelwände und isolierte Wandplatten<br />
Liquid rubber for own production of flexible formliners and concrete<br />
molds,custom-made formliners and concrete block molds<br />
Flüssiger PUR-Kautschuk zur Eigenfertigung von elastischen Vorsatz-<br />
schalungen und flexiblen Betonsteinformen, Herstellung von Sonderscha-<br />
lungen und Betonsteinformen auf Kundenwunsch<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
10 / 4<br />
Ausstellerforum:<br />
07.0 . 01 , 1 :40 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
49/ 8<br />
54/ 6<br />
8/ 8, 9<br />
100/ 9<br />
79/ 8, 9<br />
106/ , 9<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A17
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
KBH - Baustoffwerke<br />
Gebhart & Söhne GmbH & Co. KG<br />
Einöde 2<br />
87760 Lachen<br />
Phone: +49 8331 9503-0<br />
Fax: +49 8331 9503-20<br />
maschinen@k-b-h.de<br />
www.k-b-h.de<br />
Kiwa MPA Bautest GmbH<br />
Mühlmahdweg 25 a<br />
86167 Augsburg<br />
Phone: +49 821 72024-0<br />
Fax: +49 821 72024-40<br />
info@bautest.de<br />
www.bautest.de<br />
Knauer Engineering GmbH<br />
Industrieanlagen & Co. KG<br />
Elbestr. 11 - 13<br />
82538 Geretsried<br />
Phone: +49 8171 6295-0<br />
Fax: +49 8171 64545<br />
info@knauer.de<br />
www.knauer.de<br />
KNIELE Baumaschinen GmbH<br />
Gemeindebeunden 6<br />
88422 Bad Buchau<br />
Phone: +49 7582 9303-0<br />
Fax: +49 7582 9303-30<br />
info@kniele.de<br />
www.kniele.de<br />
KOBRA Formen GmbH<br />
Plohnbachstr. 1<br />
08485 Lengenfeld<br />
Phone: +49 37606 302-0<br />
Fax: +49 37606 302-22<br />
info@kobragroup.com<br />
www.kobragroup.com<br />
KTI-Plersch Kältetechnik GmbH<br />
Carl-Otto-Weg 14/2<br />
88481 Balzheim<br />
Phone: +49 7347 9572-0<br />
Fax: +49 7347 9572-22<br />
ice@kti-plersch.com<br />
www.kti-plersch.com<br />
KÜBAT Förderanlagen GmbH<br />
Max-Planck-Str. 14<br />
88361 Altshausen<br />
Phone: +49 7584 9209-0<br />
Fax: +49 7584 9209-20<br />
info@kuebat.de<br />
www.kuebat.de<br />
Kyocera Unimerco Fastening GmbH<br />
Fritz-Müller-Str. 27<br />
73730 Esslingen<br />
Phone: +49 7141 6434-920<br />
Fax: +49 7141 6434-919<br />
fastening@unimerco.com<br />
www.unimercofastening.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Systems for layer-by-layer aging of concrete paving blocks, aging<br />
systems for split products, mobile OFF LINE Dancing Weight System,<br />
COLORIST: color blend unit for creating multi-color blend concrete,<br />
washing system, shot blasting system<br />
Anlagen zur lagenweisen Alterung von Betonpflastersteinen,<br />
Anlagen zur Alterung von Spaltprodukten, Mobile Off Line Alterungs-an-<br />
lage, COLORIST: Ergänzungsmodul zur Erzeugung von Colormix-Optiken,<br />
Wasserstrahlanlage, Kugelstrahlanlage<br />
Testing and engineering services for building materials and structures<br />
Prüfungen und Ingenieurleistungen für Baustoffe und Bauwerke<br />
Block-making machines: mobile, laboratory-scale, molds, vibrating<br />
tables, external vibrators, power supplies, vibration equipment, special<br />
machines<br />
Steinformmaschinen: Mobile, Labor-, -Formen, Rütteltische, Außenrüttler,<br />
Stromversorgungen, Vibrationstechnik, Sonderanlagen<br />
Horizontal and vertical mixing systems to manufacture ready-mixed<br />
concrete and concrete products, mobile mixing units, cone mixers,<br />
ring-pan mixers, countercurrent mixers, weighing systems, dry mortar<br />
systems<br />
Horizontale und vertikale Mischanlagen zur Herstellung von Transportbeton,<br />
Betonwaren, mobile Mischanlagen, Konusmischer, Ringteller-Intensiv-Mischer,<br />
Gegenstrom-Mischer, Waagen, Trockenmörtelanlagen<br />
Molds and wear parts for all block machines, molds for pavers, curbs,<br />
hollow blocks, special molds, hydraulic molds<br />
Formen und Verschleißteile für alle Betonsteinmaschinen, Pflasterstein-,<br />
Bordstein-, Hohlblock-, Sonderformen, hydraulische Formen<br />
Turnkey concrete cooling systems: ice water & cold water systems,<br />
flake ice plants, flake ice storage and ice delivery & weighing systems<br />
Schlüsselfertigsysteme zur Betonkühlung: Eiswasser- und Kaltwasseranlagen,<br />
Scherbeneisanlagen, Eislager-, Eisliefer- und Wiegesysteme<br />
Bucket conveyor systems, concrete distribution units, switching and<br />
control systems<br />
Kübelbahnanlagen, Betonverteileranlagen, Schalt- und Steueranlagen<br />
MAX binding systems and BENDOF structural steel cutters for use in<br />
precast plants and on the construction site, 10% exhibition discount on<br />
all orders placed during the congress.<br />
MAX Bindesysteme und BENDOF Baustahl-Schneidegeräte für den Einsatz<br />
in Betonfertigteilwerken und im Baustellenbereich. Bei Bestellung im<br />
Rahmen des Kongresses erhalten Sie 10 % Messe-Rabatt.<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
A18 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
5 / 1<br />
71/ 5<br />
1/ 1,<br />
50/ 4<br />
57/ 1<br />
51/ 4, 6<br />
19/ 1, , , 4<br />
4 / 8
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
LAP GmbH Laser Applikationen<br />
Zeppelinstr. 23<br />
21337 Lüneburg<br />
Phone: +49 4131 9511-95<br />
Fax: +49 4131 9511-96<br />
info@lap-laser.com<br />
www.lap-laser.com<br />
Leutert GmbH & Co. KG<br />
Schillerstr. 14<br />
21365 Adendorf<br />
Phone: +49 4131 959-0<br />
Fax: +49 4131 959-111<br />
cement@leutert.com<br />
Liapor GmbH & Co. KG<br />
Werk Pautzfeld<br />
Industriestr. 2<br />
91352 Hallerndorf-Pautzfeld<br />
Phone: +49 9545 448-0<br />
Fax: +49 9545 448-80<br />
info@liapor.com<br />
www.liapor.com<br />
Liebherr-Mischtechnik GmbH<br />
Im Elchgrund 12<br />
88427 Bad Schussenried<br />
Phone: +49 7583 949-0<br />
Fax: +49 7583 949-399<br />
info.lmt@liebherr.com<br />
www.liebherr.com<br />
Gebr. Lotter KG<br />
Rödelheimer Landstr. 75<br />
60486 Frankfurt am Main<br />
Phone: +49 69 7191524-0<br />
Fax: +49 69 7191524-19<br />
stahl@kummetat.de<br />
www.kummetat.de<br />
Maleki GmbH<br />
Carl-Stolcke-Str. 1<br />
49090 Osnabrück<br />
Phone: +49 541 2024799-0<br />
Fax: +49 541 2024799-88<br />
info@malekigmbh.com<br />
www.malekigmbh.com<br />
MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH<br />
Vierlander Str. 11a<br />
21502 Geesthacht<br />
Phone: +49 4152 8459-0<br />
Fax:+49 4152 8459-11<br />
mantis@mantis-ulv.eu<br />
www.mantis-ulv.eu<br />
Mastertec GmbH & Co. KG<br />
Im Maintal 13<br />
96173 Oberhaid<br />
Phone: +49 9503-50470<br />
info@mastertec.eu<br />
www.mastertec.eu<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Laser measuring systems, line lasers and laser projectors for various<br />
industrial applications. LAP supplies turnkey laser projection systems<br />
especially for formwork and finishing of precast concrete.<br />
Lasermesssysteme, Linienlaser und Laserprojektoren für verschiedene<br />
industrielle Anwendungen. Speziell für den Bereich Schalung und Nach-<br />
bearbeitung von Betonfertigteilen liefert LAP schlüsselfertige Laser-<br />
projektionsanlagen.<br />
Liapor lightweight concrete aggregates according to DIN 4 6, tech-<br />
nology consultancy/ areas of use: Liapor masonry, Liapor solid walls,<br />
aggregates for impermeable lightweight concrete and lightweight mortar<br />
Liapor-Leichte Gesteinskörnungen nach DIN 4226, Technologieberatung,<br />
Einsatzgebiete: Liapor-Mauerwerk, Liapor-Massivwand, Zuschlag für<br />
gefügedichten Leichtbeton und Leichtmörtel<br />
Horizontal and vertical concrete plants for the ready-mixed concrete<br />
and precast industries, mobile horizontal concrete plants, Liebherr<br />
ring-pan mixers (750 to 4,500 l of fresh concrete)<br />
Horizontale und vertikale Betonanlagen für die Transportbeton- und<br />
Fertigteilindustrie, mobile horizontale Betonanlagen, Liebherr-Ringteller-<br />
mischer (750-4500 l Frischbeton)<br />
Rebars, reinforcing steel in coils, lattice girders, prestressing steel,<br />
reinforcing steel mesh, temperature-controlled concrete cores<br />
Betonstabstahl, Betonstahl in Ringen, Gitterträger, Spannstahl, Betons-<br />
tahlmatten, Betonkerntemperierung<br />
Development of building materials with low environmental impact,<br />
optimized surface protection/strength, sustainable use of resources,<br />
enhancing performance and adding value to concrete<br />
Entwicklung umweltgerechter Baustoffe, optimierte/r Oberflächenschutz/<br />
-festigkeit, nachhaltiger Ressourceneinsatz, Wert- und Leistungssteige-<br />
rung am Beton<br />
MANTIS ULV spraying systems for economical and uniform<br />
application of release agents and for air moistening<br />
MANTIS ULV-Sprühsysteme für den sparsamen und gleichmäßigen Tren-<br />
nmittelauftrag sowie zur Luftbefeuchtung<br />
Sealing system for cavity walls, self-adhesive swelling tape, WELLO<br />
active lining pipe, lightning protection, wall ducts<br />
Systemabdichtung für Hohlraumwände, selbstklebendes Quellband,<br />
WELLO Aktivfutterrohr, Blitzschutz, Wanddurchführungen<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
1 4/<br />
75/ , 4, 5, ,6, 7<br />
8/ 6<br />
1 , 1 / 4<br />
16/ 8, 9<br />
8 / 7<br />
Ausstellerforum:<br />
08.0 . 01 , 1 .40 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
7 / 1, , , 4, 7<br />
Ausstellerforum:<br />
07.0 . 01 , 1 :40 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
94/ 9<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A19
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Matenco Europe (UK) Ltd.<br />
Hohe Linde 20<br />
37075 Göttingen<br />
Phone: +49 551 3848-1450<br />
Fax: +49 551 3848-1455<br />
info@matenco.de<br />
www.matenco.de<br />
Minimax GmbH & Co. KG<br />
Industriestr. 10/12<br />
23840 Bad Oldesloe<br />
Phone: +49 4531 8030<br />
info@minimax.de<br />
www.minimax.de<br />
Nemetschek Engineering GmbH<br />
Stadionstr. 6<br />
5071 Wals-Siezenheim<br />
ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />
Phone: +43 662 854111<br />
Fax: +43 662 854111-610<br />
info@nemetschek-engineering.at<br />
www.nemetschek-engineering.at<br />
NOE-Schaltechnik<br />
Georg Meyer-Keller GmbH + Co. KG<br />
Kuntzestr. 72<br />
73079 Süssen<br />
Phone: +49 7162 13-1<br />
Fax: +49 7162 13-288<br />
info@noe.de<br />
www.noe.de, www.noeplast.com<br />
NUSPL Maschinenbau GmbH<br />
Unterer Dammweg 2<br />
76149 Karlsruhe<br />
Phone: +49 721 7080-0<br />
Fax: +49 721 7080-70<br />
info@nuspl.com<br />
www.nuspl.com<br />
OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung<br />
und Systemberatung mbH<br />
Hohenfelder Str. 17-19<br />
56068 Koblenz<br />
Phone: +49 261 91595-0<br />
Fax: +49 261 91595-55<br />
info@ogs.de<br />
www.ogs.de<br />
Omya GmbH<br />
Altental 6<br />
89143 Blaubeuren<br />
Phone: +49 7344 9288-0<br />
Fax: +49 7344 9288-22<br />
gi.de@omya.com<br />
www.omya.de<br />
Peikko Deutschland GmbH<br />
Brinker Weg 15<br />
34513 Waldeck<br />
Phone: +49 5634 9947-0<br />
Fax: +49 5634 7572<br />
peikko@peikko.de<br />
www.peikko.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
New PILOT 4 testing machine series, sieves and sieving machines, high-<br />
quality climate chambers<br />
Neue Prüfmaschinenreihe PILOT 4, preiswerte Siebe und Siebmaschinen,<br />
hochqualitative Klimaschränke<br />
Minimax presents the Undercover sprinkler piping system - the solution<br />
for installing sprinkler pipes in concrete ceilings<br />
Minimax präsentiert das Undercover-Sprinklerrohrsystem - die Lösung für<br />
die Verlegung von Sprinklerrohren in Betondecken<br />
Software for precast plants and construction engineers<br />
Software für Fertigteilwerke und Bauingenieure<br />
NOEplast textured molds to design concrete surfaces, NOE stair form-<br />
works<br />
NOEplast-Strukturmatrizen zur Gestaltung von Betonoberflächen, NOE<br />
Treppenschalungen<br />
Schalungsbau, Umlaufanlagen, Betonverteilungstechnik, Transportsys-<br />
teme, Treppenschalungen<br />
Precast molds, circulation plants, concrete distribution systems, trans-<br />
port systems, staircase molds<br />
Software für die Baustoffindustrie<br />
Software for the building materials industry<br />
High-quality additives for cast stone, terrazzo, colored concrete,<br />
exposed-aggregate concrete and facades, high-performance fillers for<br />
concrete and concrete products<br />
Hochwertige Zusatzstoffe für Betonwerkstein, Terrazzo, Farb- und Wasch-<br />
beton sowie Fassaden, Hochleistungsfüllstoffe für Beton und Betonwaren<br />
Fastening systems for precast reinforced concrete construction, Del-<br />
tabeam composite beam, Pi-panel support, punch shear reinforcement,<br />
transport anchors, reinforcement connections, joint systems<br />
Befestigungssysteme für den Stahlbetonfertigteilbau, Deltabeam Verbun-<br />
dträger, Pi-Platten-Auflager, Durchstanzbewehrungen, Transportanker,<br />
Bewehrungsanschlüsse, Fugensysteme<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
75/ , 4, 5, 6, 7<br />
A 0 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
104/ 9<br />
Ausstellerforum:<br />
07.0 . 01 , 1 :00 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
4/ , 5, 8, 9<br />
17/ , 7, 8, 9<br />
Ausstellerforum:<br />
08.0 . 01 , 1 :00 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
97/ , 9<br />
11 / 5<br />
5/ 6<br />
1 6/ 8, 9
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH<br />
Dr.-Karl-Lenz-Str. 66<br />
87700 Memmingen<br />
Phone: +49 8331 937-290<br />
Fax: +49 8331 937-342<br />
bautechnik@pfeifer.de<br />
www.pfeifer.de<br />
PHILIPP GmbH<br />
Lilienthalstr. 7-9<br />
63741 Aschaffenburg<br />
Phone: +49 6021 4027-0<br />
Fax: +49 6021 4027-440<br />
info@philipp-gruppe.de<br />
www.philipp-gruppe.de<br />
Polarmatic Oy<br />
Ahertajankatu 9<br />
33720 Tampere<br />
FINNLAND / FINLAND<br />
Phone: +358 10 3979-100<br />
Fax: +358 10 3979-101<br />
polarmatic@polarmatic.fi<br />
www.polarmatic.fi<br />
PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft - und<br />
Software- Entwicklung AG<br />
Lange Str. 35<br />
99869 Pferdingsleben<br />
Phone: +49 36258 566-0<br />
Fax: +49 36258 566-40<br />
info@praxis-edv.de<br />
www.praxis-edv.de<br />
PreConTech<br />
Beckerweg 6<br />
65468 Trebur<br />
Phone: +49 6147 913-90<br />
Fax: +49 6147 913-929<br />
info@precontech.net<br />
www.precontech.net<br />
Prilhofer Consulting<br />
Münchener Str. 1<br />
83395 Freilassing<br />
Phone: +49 8654 6908-0<br />
Fax: +49 8654 6908-40<br />
mail@prilhofer.com<br />
www.prilhofer.com<br />
Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH<br />
Gottlieb-Daimler-Str. 6<br />
71729 Erdmannhausen<br />
Phone: +49 7144 3309-0<br />
Fax: +49 7144 3309-50<br />
info@probst.eu<br />
www.probst.eu<br />
progress Maschinen & Automation AG<br />
Julius-Durst-Str. 100<br />
39042 Brixen<br />
ITALIEN / ITALY<br />
Phone: +39 0472 979-100<br />
Fax: +39 0472 979-200<br />
info@progress-m.com<br />
www.progress-m.com<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Steel supports, VS system, wall and support base system, transport<br />
anchor systems such as RS, WK, GS, concrete grounding bridges<br />
Stahlauflager, VS-System, Wand- und Stützenfußsystem, Trans-<br />
portankersysteme wie RS, WK, GS, Betonerdungsbrücken<br />
Threaded transport anchors, lifting devices, spherical head anchors,<br />
lifting loops, connection, fastening and grounding systems, sandwich<br />
panel anchors, hole anchor system, accessories for lightweight concrete<br />
Gewinde-Transportanker, Lastaufnahmemittel, Kugelkopfsystem, Abhebe-<br />
schlaufen, Verbindungs-, Befestigungs-, Erdungstechnik, Sandwichver-<br />
bundanker, Lochanker, Leichtbetonprogramm<br />
Turbomatic energy unit for: quick melting of aggregates,<br />
pre-heating/heating of aggregates, production of hot water for process<br />
and heating<br />
Turbomatic Wärmeenergieanlage: schnelles Auftauen von Zuschlagst-<br />
offen, Beheizen des Zuschlagstoffsilos, Erzeugen von Heißwasser für<br />
Prozess und Heizung<br />
WDV 01 industry software for stone and minerals, manager of routes,<br />
scheduling for concrete and concrete products, digital delivery slip<br />
Branchensoftware WDV 2012, Beton-Tankstelle, Digitaler Lieferschein<br />
Anchor channels and hammer head bolts (technically approved), fixing<br />
for scaffolding for elevator shafts<br />
Ankerschienen und Hammerkopfschrauben (bauaufsichtlich zugelas-<br />
sen), Gerüstverankerungen für Aufzugsschächte<br />
Planners and consultants to the precast industry, technology transfer,<br />
strategic consultancy<br />
Berater und Planer für die Betonfertigteilindustrie, Technologietransfer,<br />
Strategieberatung<br />
Handling and laying systems for construction products such as concrete<br />
pipes, manhole rings, cones, precast elements, pavers, curbs, hollow<br />
blocks etc., NEW: SSP block splitter<br />
Greif- und Verlegetechnik zum Handling von Baustoffen: Betonrohre,<br />
Schachtringe, Konen, Betonteile, Pflaster-, Bord- und Hohlsteine usw.,<br />
NEU: Steinspalter SSP<br />
Coil wire processing machinery and equipment including stirrup benders,<br />
rotary straighteners and cutters, automated reinforcement placing<br />
systems and welding plants for the production of custom-made rein-<br />
forcement mesh<br />
Maschinen und Anlagen wie Bügelbiegeautomaten, Rotor-Richt-Schnei-<br />
demachinen, automatisierte Systeme für die Verlegung von Bewehrung,<br />
automatische Schweißanlagen für die Fertigung von individuellen Bewe-<br />
hrungsmatten<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
8/ 8, 9<br />
1 / 8<br />
107/ 4<br />
74/ 5, 8<br />
Ausstellerforum:<br />
07.0 . 01 , 1 : 0 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
79/ 8, 9<br />
5/<br />
64/ 1, , , 9<br />
6/ , 5, 8<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A 1
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
PSS Interservice GmbH<br />
Saalmannstr. 11<br />
13403 Berlin<br />
Phone: +49 30 414089-0<br />
Fax: +49 30 414089-79<br />
info@pss-interservice.de<br />
www.pss 0.de<br />
Putzmeister Concrete Pumps GmbH<br />
Max-Eyth-Straße 10<br />
72631 Aichtal<br />
Phone: +49 7127 599-930<br />
Fax: +49 7127 599-9872<br />
Maerkert@PMW.de<br />
www.putzmeister.de<br />
PÜZ BAU Gesellschaft zur Prüfung,<br />
Überwachung und Zertifizierung von<br />
Betonprodukten und -verfahren mbH<br />
Beethovenstr. 8<br />
80336 München<br />
Phone: +49 89 51403-163<br />
Fax: +49 89 51403-168<br />
info@puezbau.de<br />
www.puezbau.de<br />
RAMPF FORMEN GmbH<br />
Altheimer Str. 1<br />
89604 Allmendingen<br />
Phone: +49 7391 505-0<br />
Fax: +49 7391 505-142<br />
info@rampf.de<br />
www.rampf.com<br />
RATEC GmbH<br />
Karlsruher Str. 32<br />
68766 Hockenheim<br />
Phone: +49 6205 9407-29<br />
Fax: +49 6205 9407-30<br />
info@ratec.org<br />
www.ratec.org<br />
ratiobond Klebesysteme GmbH<br />
Ludwig-Erhard-Straße 32<br />
28197 Bremen<br />
www.ratiobond.de<br />
RECKLI GmbH<br />
Eschstr. 30<br />
44629 Herne<br />
Phone: +49 2323 1706-0<br />
Fax: +49 2323 1706-50<br />
info@reckli.de<br />
www.reckli.de<br />
REMEI Blomberg GmbH & Co. KG<br />
Industriestr. 19<br />
32825 Blomberg<br />
Phone: +49 5235 963-0<br />
Fax: +49 5235 963-230<br />
info@remei.de<br />
www.remei.com<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Concrete glaze, anti-graffiti finish<br />
Betonlasur, Graffitischutz<br />
Concrete pumps and distributors for the conveying of concrete and<br />
filling of molds<br />
Betonpumpen und Verteilsysteme für die Förderung von Beton und die<br />
Befüllung von Schalungen<br />
Accredited product testing, monitoring and certification body since<br />
009: testing, quality control and certification from a single source -<br />
for a very wide range of construction products in Germany and Europe<br />
Akkreditierte PÜZ-Stelle seit 2009: Prüfung, Überwachung und Zertifizierung<br />
aus einer Hand - für ein sehr breites Spektrum an Bauprodukten<br />
in Deutschland und Europa<br />
Steel molds for concrete products<br />
Stahlformen für Betonprodukte<br />
NEW: Formwork systems for solid wall units, formwork for precast<br />
floors and double walls, magnet holders for fittings, optimization of<br />
production processes, Upcrete UCI universal concrete inlet, UPP<br />
pump station<br />
NEU Massivwand-Schalungs-Systeme, Elementdecken- und Doppelwand-<br />
Schalung, Einbauteil-Befestigungs-Magnete, Optimierung von Produktionsabläufen,<br />
Upcrete UCI Betonfüllanschluss, UPP Pumpstation<br />
Flexible rubber formliners: standard program 1x, 50x, 100x re-use, customized<br />
molds, inhouse liquid-rubber production, concrete surface retarders,<br />
acidifiers, concrete surface protection<br />
Elastische Vorsatzschalungen: Standardprogramm 1x, 50x, 100x-<br />
Wiederverwendung, Sonderformen nach Vorgabe, Flüssigkunststoff,<br />
Selbstherstellung, Betonoberflächenverzögerer, Absäuerungs-produkte,<br />
Oberflächenschutzsysteme<br />
Pigments, efflorescence reducers, concrete additives, surface<br />
protection, release agents and care products, retarders for<br />
exposed-aggregate concrete<br />
Pigmente, Ausblühverminderer, Betonzusatzmittel, Oberflächenschutz,<br />
Trenn- und Pflegemittel, Waschbetonhilfsmittel<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
A <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
1 5/ 7<br />
68/ , 4<br />
Ausstellerforum:<br />
07.0 . 01 , 1 : 0 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
71/ 5<br />
9/ 1<br />
9/ , , 4, 8, 9<br />
Ausstellerforum:<br />
08.0 . 01 , 1 : 0 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
1 1/ 9<br />
41/ 1, , 7, 9<br />
11 , 114/ 7, 9
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Reymann Technik GmbH<br />
Karlsruher Str. 32<br />
68766 Hockenheim<br />
Phone: +49 6205 9407-0<br />
Fax: +49 6205 9407-20<br />
info@reymann-technik.de<br />
www.reymann-technik.de<br />
Rhein-Chemotechnik GmbH<br />
Gewerbepark Siebenmorgen 8<br />
53547 Breitscheid<br />
Phone: +49 2638 9317-0<br />
Fax: +49 2638 9317-13<br />
info@rhein-chemotechnik.com<br />
www.rhein-chemotechnik.com<br />
Rimatem Maueranlagen GmbH<br />
Baumgartenstr. 7<br />
89561 Dischingen<br />
Phone: +49 7327 9600-60<br />
Fax: +49 7327 9600-70<br />
post@rimatem.com<br />
www.rimatem.com<br />
Rockwood Pigments<br />
Brockhues GmbH & Co. KG<br />
Mühlstr. 118<br />
65396 Walluf<br />
Phone: +49 6123 797-0<br />
Fax: +49 6123 72336<br />
info.de@rpigments.com<br />
www.rpigments.com<br />
RÖHRIG granit GmbH<br />
Werkstraße Röhrig 1<br />
64646 Heppenheim<br />
Phone: +49 6252 7009-0<br />
Fax: +49 6252 7009-11<br />
info@roehrig-granit.de<br />
www.roehrig-granit.de<br />
SAA Engineering GmbH<br />
system analysis automation<br />
Gudrunstr. 184/4<br />
1100 Wien /ÖSTERREICH/AUSTRIA<br />
Phone: +43 1 6414247-0<br />
Fax: +43 1 6414247-21<br />
office@saa.at<br />
www.saa.at<br />
Saint-Gobain Weber GmbH<br />
Schanzenstr. 84<br />
40549 Düsseldorf<br />
www.sg-weber.de<br />
Sauter GmbH<br />
Untere Mühlewiesen 14<br />
79793 Wutöschingen<br />
Phone: +49 7746 9230-0<br />
Fax: +49 7746 9230-40<br />
info@sauter-gmbh.de<br />
www.sauter-gmbh.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Consulting services, planning and project management, design and de-<br />
velopment, optimization of production processes, independent advisory<br />
services, Upcrete<br />
Beratung, Planung und Projektmanagement, Konstruktion und Entwick-<br />
lung, Optimierung von Produktionsabläufen, unabhängige Beratung,<br />
Upcrete<br />
Innovative additives for the concrete block and precast industry, con-<br />
crete sealants and impregnating agents, release agents<br />
Innovative Zusatzmittel für die Betonstein- und Fertigteilindustrie,<br />
Imprägnier- und Versiegelungsmittel, Betontrennmittel<br />
Machines, equipment and know-how for the production of prefabricated<br />
wall units up to 1 m x 4 m in size made of bricks, concrete and aerated<br />
concrete blocks<br />
Maschinen, Anlagen und Know-how zur Herstellung von Fertigwänden aus<br />
Ziegelsteinen, Beton- und Porenbetonsteinen bis<br />
12 m x 4 m Größe<br />
GRANUFIN ® - GRANUMAT ® coloring system: for concrete<br />
products, precast and ready-mix applications/ SOLAROX ®: a new generation<br />
of photocatalytic pigments<br />
Einfärbesystem GRANUFIN ® - GRANUMAT ®: Zur Herstellung von Betonwaren,<br />
Fertigteilen und Transportbeton/ SOLAROX ®: eine neue Generation<br />
photokatalytischer Pigmente<br />
Colored, fire-dried mixes for state-of-the-art impermeable surfaces,<br />
colored face mixes, Odenwald premium granite chippings in grey, red,<br />
charcoal, crystal-bright and black<br />
Farbige, feuergetrocknete Mischungen für dichte, moderne Oberflächen,<br />
Farbige Vorsatzmischungen, Odenwald Granit-Edelsplitt grau, rot, anthrazit,<br />
kristall hell und schwarz<br />
Automation technology for pallet carousel plants, LEIT 000 master<br />
computer system, pallet optimization, machine and robot controls,<br />
STORE 000 stockyard management<br />
Automatisierungstechnik für Palettenumlaufanlagen, Leitsystem<br />
LEIT2000, Palettenbelegung, Maschinen- und Robotersteuerungen,<br />
Lagerlogistik STORE2000<br />
Decorative mineral renders, composite thermal insulation systems,<br />
render and repair render systems, mineral aggregate mixes, tile laying<br />
systems, structural protection systems, flooring systems<br />
Mineralische Edelputze, Wärmedämm-Verbundsysteme, Putz-<br />
Systeme, Sanierputz-Systeme, Natursteinkörnungen, Fliesenverlege-Systeme,<br />
Bautenschutz-Systeme, Bodensysteme<br />
Mixing and dosing control systems for ready-mixed concrete and<br />
precast concrete plants, control of sand and gravel processing plants,<br />
laboratory software<br />
Misch- und Dosiersteuerungen für Transportbeton- und Betonfertigteilwerke,<br />
Steuerung von Sand- und Kiesaufbereitungsanlagen, Laborprogramm<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
9/ , 4, 5<br />
45/ 7<br />
117, 118/<br />
1 0/ 4, 6<br />
110, 111/ 6<br />
7/ , 5<br />
Ausstellerforum:<br />
07.0 . 01 , 1 .00 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
1 / 6, 7<br />
46/ 4, 5<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A
SPONSOR<br />
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Sauter Plersch AG<br />
Industriestr. 27<br />
8583 Sulgen<br />
Schweiz / Switzerland<br />
Phone: +41 71 644 7400<br />
Fax: +41 71 644 7401<br />
info@sauter-gmbh.de<br />
www.sauter-gmbh.de<br />
Schöck Bauteile GmbH<br />
Vimbucher Str. 2<br />
76534 Baden-Baden<br />
Phone: +49 7223 967-0<br />
Fax: +49 7223 967-450<br />
schoeck@schoeck.de<br />
www.schoeck.de<br />
Harold Scholz & Co. GmbH<br />
Ickerottweg 30<br />
45665 Recklinghausen<br />
Phone: +49 2361 9888-0<br />
Fax: +49 2361 9888-833<br />
info@harold-scholz.de<br />
www.harold-scholz.de<br />
Friedrich Schroeder GmbH & Co. KG<br />
Hönnestr. 24<br />
58809 Neuenrade<br />
Phone: +49 2394 9180-0<br />
Fax: +49 2394 9180-88<br />
info@schroeder-neuenrade.de<br />
www.schroeder-neuenrade.de<br />
SCHWENK Zement KG<br />
Hindenburgring 15<br />
89077 Ulm<br />
Phone: +49 731 9341-0<br />
Fax: +49 731 9341-398<br />
schwenk-zement.bauberatung@schwenk.de<br />
www.schwenk.de<br />
sh minerals GmbH<br />
Im Waibertal<br />
89520 Heidenheim<br />
Phone: +49 7328 9615-50<br />
Fax: +49 7328 9615-60<br />
info@sh-minerals.de<br />
www.sh-minerals.de<br />
Sika Deutschland GmbH<br />
Fachbereich Bauwerksabdichtung<br />
Von-Helmholtz-Str. 1<br />
89257 Illertissen<br />
Phone: +49 7303 180-0<br />
Fax: +49 7303 180-280<br />
illertissen@de.sika.com<br />
www.sika.de<br />
Sika Deutschland GmbH<br />
Geschäftsbereich Beton<br />
Peter-Schuhmacher-Str. 8<br />
69181 Leimen<br />
Phone: +49 6224 988-490<br />
Fax: +49 6224 988-522<br />
leimen@de.sika.com<br />
www.sika.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
Heating processes for concrete and gravel plants, heating<br />
processes for asphalt plants, heating processes for gravel halls and<br />
customized solutions<br />
Heizungsprozesse für Beton- und Kiesanlagen, Heizungsprozesse für<br />
Asphaltanlagen, Heizungsprozesse für Kieshallen und kundenspezifische<br />
Lösungen<br />
Better quality with components from Schöck: Schöck Isokorb ® against<br />
thermal bridges, Schöck Tronsole ® soundproofing for stairs, Schöck<br />
ComBAR ® thermal anchor for double and sandwich walls with interior<br />
insulation, Schöck shuttering elements<br />
Mehr Qualität mit Einbauteilen von Schöck: Schöck Isokorb ® gegen<br />
Wärmebrücken, Schöck Abschalelemente, Schöck Tronsole ® Schall-schutz<br />
für Treppen, Schöck ComBAR ® Thermoanker für innengedämmte Doppel-<br />
und Sandwichwände<br />
Inorganic pigments for permanent coloring of construction<br />
materials, available as pigment powder, compact pigment, granulated<br />
pigment and liquid colors, consultancy with regard to, and development<br />
of, state-of-the-art metering systems<br />
Anorganische Pigmente für die dauerhafte Einfärbung von Baustoffen als<br />
Pigmentpulver, Kompaktpigment, Granulat und Flüssigfarbe sowie Beratung<br />
und Entwicklung von modernen dosiertechnischen Systemen<br />
Transport anchor systems, fixing sockets, rebar connecting systems,<br />
anchor systems for civil engineering works, specialised welding service,<br />
friction welding<br />
Transportanker, Befestigungshülsen, Bewehrungsanschlüsse, Verankerun-<br />
gen für den Brückenbau, LSW Anker, Kappenanker,<br />
Schweißtechnik, Reibschweißen<br />
Fastcrete ® plus, Duracrete® basic<br />
Fastcrete ® plus, Duracrete® basic<br />
Concrete admixtures, white marble powders, white marble sands and<br />
aggregates, colored aggregates<br />
Betonzusatzstoffe, weiße Marmormehle, weiße Marmorsande und -kör-<br />
nungen, farbige Körnungen<br />
Watertight sealing of concrete structures, SikaProof as a fully and<br />
permanently bonded waterproofing membrane with crack bridging and<br />
Tricoflex as a system for the sealing of expansion and construction<br />
joints<br />
Druckwasserdichte Abdichtungen von Betonbauteilen, SikaProof als<br />
rissüberbrückendes Flächenverbundsystem und Tricoflex als Abklebesys-<br />
tem für die Dehn- und Arbeitsfugenabdichtung.<br />
Concrete and mortar additives, adhesives and sealants, release agents,<br />
surface protection and finishing<br />
Beton- und Mörtelzusatzmittel, Produkte zum Kleben und Dichten, Tren-<br />
nmittel, Oberflächenschutz und -gestaltung<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
A 4 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
51/ 4<br />
1, / 7, 8, 9<br />
10, 11/ , 4, 6<br />
7/ 8<br />
108, 109/ 6<br />
8 , 84/ 6<br />
9/ 7<br />
0/ 7
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Sommer Anlagentechnik GmbH<br />
Benzstr. 1<br />
84051 Altheim<br />
Phone: +49 8703 9891-0<br />
Fax: +49 8703 9891-25<br />
info@sommer-landshut.de<br />
www.sommer-landshut.de<br />
Günther Spelsberg GmbH + Co. KG<br />
Im Gewerbepark 1<br />
58579 Schalksmühle<br />
Phone: +49 2355 892-0<br />
Fax: +49 2355 892-299<br />
info@spelsberg.de<br />
www.spelsberg.de<br />
SSB<br />
Dr. Strauch Systemberatung GmbH<br />
Virchowstr. 22<br />
57074 Siegen<br />
Phone: +49 271 303858-0<br />
Fax: +49 271 332082<br />
info@ssbstrauch.de<br />
www.ssbstrauch.de<br />
Tecnocom SpA<br />
Via Antonio Zanussi 305<br />
33100 Udine<br />
ITALIEN / ITALY<br />
Phone: +39 0432 621-222<br />
Fax: +39 0432 621-200<br />
info@tecnocom.com<br />
TEKA Maschinenbau GmbH<br />
In den Seewiesen 2<br />
67480 Edenkoben<br />
Phone: +49 6323 809-18<br />
Fax: +49 6323 809-10<br />
info@teka-maschinenbau.de<br />
www.teka.de<br />
Tekla GmbH<br />
Rathausplatz 12-14<br />
65760 Eschborn<br />
Phone: +49 6196 4730-830<br />
Fax: +49 6196 4730-840<br />
contact@de.tekla.com<br />
www.tekla.com/de<br />
TESTING Bluhm & Feuerherdt GmbH<br />
Motzener Str. 26 B<br />
12277 Berlin<br />
Phone: +49 30 7109645-18<br />
Fax: +49 30 7109645-98<br />
info@testing.de<br />
www.testing.de<br />
TOP MINERAL GmbH<br />
Industriegebiet 3<br />
79206 Breisach-Niederrimsingen<br />
Phone: +49 7668 7107-74<br />
Fax: +49 7668 7107-78<br />
info@topmineral.de<br />
www.topmineral.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
JFI method: application of a joint filler, automatic placing of facade<br />
cladding elements, positioning of the insulation layer and automatic<br />
placing of wall connectors<br />
JFI Verfahren: Auftragen einer Fugenmasse, automatisches Setzen der<br />
Fassadenverkleidungselemente, Positionieren der Isolierschicht und<br />
automatisches Setzen der Wandverbinder<br />
IBT electrical installation systems for concrete construction, boxes for<br />
switches and sockets, housings for LED and low, high-voltage lumi-<br />
naires and loudspeakers, housings for slab floors<br />
IBT-Elektro-Installationssysteme für den Betonbau, Einbaudosen für<br />
Schalter und Steckdosen, Gehäuse für LED-, NV-/HV-Leuchten und Laut-<br />
sprecher, Gehäuse für Plattendecken<br />
Software for precast plants: costing: SSB WINKALK PRO, production<br />
planning: SSB WINTERM PRO, production data acquisition: SSB WINDBDE<br />
PRO, DATA RECORDING SYSTEM (DRS)<br />
Software für Betonfertigteilwerke: Kalkulation: SSB WINKALK PRO,<br />
Produktionsplanung: SSB WINTERM PRO, Betriebsdatenerfassung: SSB<br />
WINBDE PRO, DATA RECORDING SYSTEM (DRS)<br />
Molds and forms for the precast industry: molds for girders, beams,<br />
columns, tilting tables, battery molds, concrete pile production line<br />
Schalungen und Formen für die Betonfertigteilindustrie: Formen für Bind-<br />
er, Träger, Stützen, Kipptische, Batterieformen, Anlage für Betonpfähle<br />
High-performance mixers for premium concrete products<br />
Hochleistungsmischer für hochwertige Betonprodukte<br />
Tekla Structures: total BIM solutions for precast construction<br />
Tekla Structures: BIM-Komplettlösungen für den Fertigteilbau<br />
Building materials testing equipment, systems for accredited concrete<br />
testing facilities, complete laboratory systems, laboratory furnishing<br />
made of stainless steel<br />
Baustoffprüfgeräte, Ausrüstung von Betonprüfstellen, komplette Labore-<br />
inrichtungen, Labormöbel aus Edelstahl<br />
Distribution of colored chippings for the concrete industry,<br />
exclusive distribution of red Black Forest granite, distribution of high-<br />
grade mineral powders for SCC and concrete products<br />
Vertrieb von farbigen Splitten für die Betonindustrie, Exklusivvertrieb von<br />
rotem Schwarzwaldgranit, Vertrieb hochwertiger Gesteinsmehle für SVB<br />
und Betonprodukte<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
86/ , 9<br />
Ausstellerforum:<br />
08.0 . 01 , 1 :40 Uhr<br />
Konferenzraum<br />
7 / 9<br />
0/ 5<br />
6/ 9, , 1<br />
96/ 4<br />
4 / 5<br />
66/ 1, 4, 5<br />
78/ 6<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A 5
EXHIBITORS LIST → Companies<br />
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
TUDALIT Markenverband e. V.<br />
Freiberger Str. 37<br />
01067 Dresden<br />
Phone: +49 351 40470-400<br />
Fax: +49 351 40470-310<br />
info@tudalit.de<br />
www.tudalit.de<br />
Unitechnik Cieplik & Poppek AG<br />
Fritz-Kotz-Str. 14<br />
51674 Wiehl<br />
Phone: +49 2261 987-0<br />
Fax: +49 2261 987-333<br />
precast@unitechnik.com<br />
www.unitechnik.com/precast<br />
Verlag Bau + Technik GmbH<br />
Steinhof 39<br />
40699 Erkrath<br />
Phone: +49 211 92499-0<br />
Fax: +49 211 92499-55<br />
vertrieb@verlagbt.de<br />
www.verlagbt.de<br />
Vieweg+Teubner<br />
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH<br />
Abraham-Lincoln-Str. 46<br />
65189 Wiesbaden<br />
www.viewegteubner.de<br />
Vollert Anlagenbau GmbH<br />
Stadtseestr. 12<br />
74189 Weinsberg<br />
Phone: +49 7134 52-231<br />
Fax: +49 7134 52-205<br />
frank.schlotter@vollert.de<br />
www.vollert.de<br />
Wacker Chemie AG<br />
Hanns-Seidel-Platz 4<br />
81737 München<br />
Phone: +49 89 6279-0<br />
Fax: +49 89 6279-1770<br />
info@wacker.com<br />
www.wacker.com<br />
Wacker Neuson concrete solutions<br />
WACKER WERKE GmbH & Co. KG<br />
Preußenstr. 41<br />
80809 München<br />
Phone: +49 89 35095-680<br />
Fax: +49 89 35095-689<br />
concrete@wackerneuson.com<br />
www.wackerneuson-<br />
concretesolutions.com<br />
Weckenmann<br />
Anlagentechnik GmbH & Co. KG<br />
Birkenstr. 1<br />
72358 Dormettingen<br />
Phone: +49 7427 9493-0<br />
Fax: +49 7427 9493-29<br />
info@weckenmann.de<br />
www.weckenmann.de<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
New products and higher strength provided by textile-reinforced<br />
concrete - development and consultancy services<br />
Neue Produkte und Verstärkung mit textilbewehrtem Beton -<br />
Entwicklung und Beratung<br />
The most advanced and efficient precast plants worldwide are equipped<br />
with the UniCAM master computer and Unitechnik<br />
process control systems.<br />
Die weltweit modernsten und leistungsfähigsten Betonfertigteilwerke<br />
sind mit dem Leitrechner UniCAM und der Steuerungstechnik aus dem<br />
Haus Unitechnik ausgerüstet.<br />
Specialist books: professional aids to building practice. Beton -<br />
technical journal for construction and technology, Cement<br />
<strong>International</strong> - technical journal covering the production,<br />
properties and application of cement<br />
Fachbücher: Professionelle Arbeitshilfen für die baupraktische Anwen-<br />
dung. Beton - Fachzeitschrift für Bau + Technik, Cement <strong>International</strong><br />
- Fachzeitschrift für Herstellung, Eigenschaften, Anwendung von Zement<br />
Textbooks and reference books for general construction,<br />
structural design, construction management and operation<br />
Fach- und Lehrbücher, Nachschlagewerke für Bauwesen allgemein,<br />
Konstruktion, Bauwirtschaft und -betrieb<br />
Machinery, plants and systems for the production of precast<br />
concrete elements and prestressed concrete sleepers<br />
Maschinen, Anlagen und Systeme zur Herstellung von flächigen Beton-<br />
fertigteilen und Spannbetonschwellen<br />
Wacker Chemie AG is a leader in masonry protection with silicones.<br />
Its broad portfolio of masonry agents has applications ranging from the<br />
preservation of historic buildings to concrete protection.<br />
Die Wacker Chemie AG ist eines der führenden Unternehmen im Bauten-<br />
schutz mit Siliconen. Die breite Palette der Bautenschutzmittel reicht vom<br />
Denkmal- bis zum Betonschutz.<br />
Wacker concrete solutions is the international partner of the construc-<br />
tion industry in industrial concrete applications. The leading consulting<br />
and solution engineers offer the widest range of equipment.<br />
Wacker concrete solutions ist internationaler Partner des Baugewerbes<br />
im Bereich industrieller Betonverarbeitung. Der Beratungs- und<br />
Lösungsexperte bietet die größte Maschinenvielfalt für die industrielle<br />
Betonverarbeitung.<br />
Complete plants for the production of floor slabs, walls, facades and<br />
load-bearing precast concrete elements. Machines, control systems,<br />
molds, shuttering systems. NEW: the M-Basis/M-Top modular shutter-<br />
ing system<br />
Komplette Anlagen zur Herstellung von Decken, Wänden, Fassaden und<br />
konstruktiven Betonfertigteilen. Maschinen, Steuerungen, Schalungen,<br />
Schalungsprofilsysteme. NEU: modulares Abschal-<br />
system M-Basis/M-Top<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
81/ 5, 8, 10<br />
A 6 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />
/ , 5<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
/<br />
18/ 6, 7<br />
87/ , , 5, 7<br />
/ ,9
Company address<br />
Firmenanschrift<br />
Weiss s.r.l.<br />
Via Montello Nr. 7<br />
31040 Nervesa D. B. (TV)<br />
ITALIEN / ITALY<br />
Phone: +39 0422 725-695<br />
Fax: +39 0422 880-824<br />
info@weissimpianti.it<br />
www.weissimpianti.it<br />
Werne & Thiel sensortechnic<br />
Untere Mühlewiesen 2 a<br />
79793 Wutöschingen<br />
Phone: +49 7746 2425<br />
Fax: +49 7746 2588<br />
info@werne-thiel.de<br />
www.werne-thiel.de<br />
Werner Verlag<br />
Wolters Kluwer Deutschland GmbH<br />
Luxemburger Str. 449<br />
50939 Köln<br />
Phone: +49 221 94373-0<br />
Fax: +49 221 94373-7281<br />
info@wolterskluwer.de<br />
www.werner-verlag.de<br />
Wiggert + Co. GmbH<br />
Wachhausstr. 3 b<br />
76227 Karlsruhe<br />
Phone: +49 721 94346-10<br />
Fax: +49 721 402208<br />
info@wiggert.de<br />
www.wiggert.com<br />
Roland Wolf GmbH<br />
dichte Kellersysteme<br />
Großes Wert 21<br />
89155 Erbach<br />
Phone: +49 7305 9622-0<br />
Fax: +49 7305 9622-22<br />
info@wolfseal.de<br />
www.wolfseal.de<br />
Würschum GmbH<br />
Dosieranlagen - Abfüllmaschinen<br />
Hedelfinger Str. 33<br />
73760 Ostfildern<br />
Phone: +49 711 44813-0<br />
Fax: +49 711 44813-40<br />
info@wuerschum.com<br />
www.wuerschum.com<br />
Products/Company profile<br />
Produkte/Firmenprofil<br />
WEISS TOTAL CONTROL: an automatically control system for quality<br />
control of fresh concrete products (weight, thickness and density e.g.)<br />
WEISS TOTAL CONTROL: Eine vollautomatische Einheit zur Qualitäts-<br />
kontrolle an frischen Betonprodukten (z. B. Steingewicht, Steinhöhe und<br />
Steindichte)<br />
Moisture measuring equipment for online moisture measurement in<br />
bulk solids, new patented device for online measurement of solids<br />
content in concrete recycling water<br />
Feuchtemessgeräte zur Online-Feuchtemessung in Schüttgütern, Neues<br />
patentiertes Messgerät zur Onlinemessung des Feststoff-<br />
gehalts im Beton-Recyclingwasser<br />
Werner Verlag - your specialist publisher for construction<br />
engineering, management and law.<br />
Werner Verlag - Der Fachverlag für Bautechnik, Baubetrieb und Baurecht.<br />
Concrete batching and mixing plants 0-1 0 m³/h, planetary counter-<br />
current mixers, twin-shaft mixers, automatic scrapers, computer-based<br />
plant control systems<br />
Betonmischanlagen 20-120 m³/h, Planetengegenstrommischer, Doppel-<br />
wellenmischer, Automatikschrappgeräte, computergestützte Anlagens-<br />
teuerungen<br />
Presentation of the wolfsealThepro building system, fitted with<br />
thermal insulation and sealing already at the precast plant, wolfseal<br />
sealing products for waterproof concrete basements<br />
Vorstellung wolfsealThepro Bausystem. Wärmedämmung und Abdichtung<br />
werkseitig im Fertigteil integriert, wolfseal Abdichtungs-produkte für<br />
Weiße Wannen<br />
Metering systems for concrete colors and admixtures, advanced<br />
FLEX powder metering systems for several mixers, metering unit for<br />
microsilica, mobile liquid metering system for precast and ready-<br />
mixed concrete<br />
Dosieranlagen für Betonfarben und Betonzusatzmittel, weiterentwickelte<br />
FLEX Pulverdosierung für mehrere Mischer, Dosieranlage für Mikrosilika,<br />
mobile Flüssigdosieranlage für Fertigteile und Frischbeton<br />
Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />
Stand/Product Group<br />
Stand/Produktgruppe<br />
69/ 1<br />
60/ 1, 4, 5<br />
Market of Media<br />
Markt der Medien/<br />
10<br />
/ 4<br />
116/ 7, 8, 9<br />
4/ 1, 4<br />
<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A 7
SERVICE → Imprint<br />
<strong>BFT</strong> Concrete Plant + Precast Technology 78 th Volume 2012<br />
<strong>BFT</strong> Betonwerk + Fertigteil-Technik 78. Jahrgang 2012<br />
ISSN 0373-4331<br />
Bauverlag BV GmbH www.bauverlag.de<br />
Avenwedder Straße 55<br />
33335 Gütersloh<br />
Germany/Deutschland<br />
USt-IdNr.: DE 813 38 24 17<br />
Editor-in-Chief/Chefredakteur<br />
Christoph Schulte (cs) +49 5241 8089103<br />
christoph.schulte@bauverlag.de<br />
Editor/Redakteur<br />
Christian Jahn (cj) +49 5241 8089363<br />
christian.jahn@bauverlag.de<br />
Editors Office/Redaktionsbüro<br />
bft@bauverlag.de Fax +49 5241 8094114<br />
Monika Kämmerer +49 5241 8089364<br />
monika.kaemmerer@bauverlag.de<br />
Sabine Anton +49 5241 8089365<br />
sabine.anton@bauverlag.de<br />
Designer/Grafiker<br />
Kerstin Berken +49 5241 802128<br />
kerstin.berken@bauverlag.de<br />
Anja Limberg +49 5241 802889<br />
anja.limberg@bauverlag.de<br />
Advertisement Manager/Anzeigenleiter<br />
Jens Maurus +49 5241 8089278<br />
jens.maurus@bauverlag.de<br />
(Responsible for advertisement/Verantwortlich für<br />
den Anzeigenteil)<br />
Andrea Krabbe +49 5241 8089393<br />
andrea.krabbe@bauverlag.de<br />
Fax + 49 5241 80689393<br />
Advertisement Price List No. 51 dated Oct. 1, 2011<br />
is currently valid/ Anzeigenpreisliste Nr. 51 vom<br />
1.10.2011<br />
Auslandsvertretungen/Representatives<br />
Italy/Italien:<br />
Vittorio C. Garofalo + 39 0185 323860<br />
CoMediA srl. Cell + 39 335 346932<br />
Piazza Matteotti, 17/5, 16043 Chiavari/Italy<br />
vittorio@comediasrl.it<br />
Russia and CIS:<br />
Dipl.-Ing. Max Shmatov +7 495 7824834<br />
Event Marketing Ltd. Fax +7 495 9132150<br />
PO Box 150 Moskau/129329 Russia<br />
info@event-marketing.ru<br />
Managing Director/Geschäftsführer<br />
Karl-Heinz Müller +49 5241 802476<br />
Director sales and subscription/<br />
Verlagsleiter Anzeigen und Vertrieb<br />
Reinhard Brummel +49 5241 802513<br />
Director Production/Leiter Herstellung<br />
Olaf Wendenburg +49 5241 802186<br />
Fax +49 5241 806070<br />
Subscription Sales and Marketing/<br />
Abonnementverkauf und Marketing<br />
Britta Kösters +49 5241 8045834<br />
britta.koesters@bauverlag.de<br />
Fax +49 524180645834<br />
Subscription Department<br />
Subscriptions and individual copies can be ordered<br />
directly from the publisher or at any bookshop.<br />
Bauverlag BV GmbH<br />
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The Readers’ Service is available on Monday to<br />
Friday from 9.00 – 12.00 am and 1.00 – 5.00 pm<br />
(on Friday until 4.00 pm), CET.<br />
Readers’ Service +49 5241 8090884<br />
leserservice@bauverlag.de<br />
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The journal <strong>BFT</strong> is published with 12 issues per year.<br />
Annual subscription (including postage):<br />
Germany 216,00 €<br />
Students 144,00 €<br />
(against submission of current student’s card)<br />
Other countries 234,60 €<br />
(with surcharge for delivery by air mail)<br />
Single issue 24,00 €<br />
(plus postage)<br />
The subscription is initially valid for one year and<br />
will renew itself automatically if it is not cancelled<br />
in writing not later than three months before the<br />
end of the subscription period.<br />
Publications<br />
Under the provisions of the law the publishers<br />
acquire the sole publication and processing rights to<br />
articles and illustrations accepted for printing. Revisions<br />
and abridgements are at the discretion of the<br />
publishers. Articles appearing in this journal may<br />
not previously have been published elsewhere neither<br />
inside nor outside Germany. Exceptions to this<br />
rule will be made only by agreement in writing<br />
between the author and the editors. The publishers<br />
and the editors accept no responsibility for unsolicited<br />
manuscripts. The author assumes the responsibility<br />
for the content of articles identified with the<br />
author’s name. Honoraria for publications shall only<br />
be paid to the holder of the rights. The journal and<br />
all articles and illustrations contained in it are subject<br />
to copyright. With the exception of the cases<br />
permitted by law, exploitation or duplication<br />
without the consent of the publishers is liable topunishment.<br />
This also applies for recording and transmission<br />
in the form of data. The Bauverlag general<br />
terms and conditions can be found printed in full at<br />
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Bauverlag BV GmbH<br />
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33311 Gütersloh<br />
Der Leserservice ist von Montag bis Freitag persönlich<br />
erreichbar von 9.00 bis 12.00 und 13.00 bis<br />
17.00 (freitags bis 16.00), MEZ.<br />
Leserservice +49 5241 8090884<br />
Fax +49 5241 80690880<br />
leserservice@bauverlag.de<br />
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Die Zeitschrift <strong>BFT</strong> erscheint mit 12 Ausgaben pro<br />
Jahr.<br />
Jahresabonnement (inklusive Versandkosten):<br />
Inland 216,00 €<br />
Studenten 144,00 €<br />
(gegen Vorlage der Studienbescheinigung)<br />
Ausland 234,60 €<br />
(Lieferung per Luftpost erfolgt mit Zuschlag)<br />
Einzelheft 24,00 €<br />
(zuzüglich Versandkosten)<br />
Ein Abonnement gilt für ein Jahr und verlängert sich<br />
danach jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht<br />
schriftlich mit einer Frist von drei Monaten zum<br />
Ende des Bezugszeitraums gekündigt wird.<br />
Veröffentlichungen<br />
Zum Abdruck angenommene Beiträge und Abbildungen<br />
gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen<br />
in das alleinige Veröffentlichungs- und<br />
Verarbeitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen<br />
und Kürzungen liegen im Ermessen des Verlages.<br />
In dieser Zeitschrift erscheinende Arbeiten<br />
dürfen vorher nicht anderweitig, weder im Inland<br />
noch im Ausland veröffentlicht werden. Ausnahmen<br />
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Beiträge übernimmt der Verfasser. Honorare<br />
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vollständig unter www.bauverlag.de.<br />
Printers/Druck<br />
Merkur Druck, 32785 Detmold/Germany<br />
H1741<br />
Audited by IVW German Audit Bureau<br />
of Circulations Kontrolle der Auflagenhöhe<br />
erfolgt durch die Informationsgesellschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern<br />
(IVW)<br />
281<br />
Persönlichkeit mit<br />
Spaß an Herausforderungen<br />
und<br />
Verantwortung<br />
Metten Stein+Design ist ein mittelständisches Familienunternehmen<br />
der Betonsteinindustrie mit einer herausragenden<br />
überregionalen Marktgeltung. Wir sind Spezialist für die<br />
Produktion hochwertiger Betonsteine für die Stadt- und<br />
Gartengestaltung.<br />
Als neues Mitglied in unserem Team suchen wir zur sofortigen<br />
Einstellung einen<br />
Baustoffprüfer Beton/Mörtel (m/w)<br />
für folgende Tätigkeiten:<br />
�� Prüfung Beton, Betonwaren DIN EN 1338 ff<br />
�� Qualitätssicherung nach werkseigenen Vorgaben mit<br />
dazugehöriger EDV-gestützter Dokumentation<br />
�� Entwicklung neuer Verfahren und Prozesse im Labormaßstab<br />
sowie Mitwirkung bei der Umsetzung in der<br />
Produktion<br />
�� Umsetzung und Weiterentwicklung des Qualitätssicherungssystems<br />
�� Wareneingangskontrolle Zemente, Zuschläge, Farben und<br />
Zusatzmittel<br />
Wir erwarten von Ihnen folgende Kenntnisse/Fähigkeiten/<br />
Erfahrungen:<br />
�� Abgeschlossene Ausbildung als Baustoffprüfer Beton/<br />
Mörtel<br />
�� Zusätzlich mind. 5 Jahre Berufserfahrung in einem Betonwarenwerk,<br />
Fertigteilwerk oder Zementwerk wünschenswert<br />
�� EDV-Kenntnisse in MS Office<br />
�� PKW-Führerschein Klasse 3<br />
Sie sollten gerne selbständig arbeiten und Durchsetzungsvermögen<br />
haben. Sorgfalt und ein hohes Maß an Selbstorganisation<br />
setzen wir voraus.<br />
Wenn Sie sich durch diese Aufgabe angesprochen fühlen und<br />
Lust verspüren, in einer ganz besonderen Gruppe von Menschen<br />
eigenverantwortlich tätig zu sein, so nehmen Sie bitte<br />
mit uns Kontakt auf. Senden Sie Ihre ausführlichen Bewerbungsunterlagen<br />
mit Einkommensvorstellung und möglichem<br />
Eintrittstermin zu Händen der Geschäftsleitung.<br />
Hammermühle . 51491 Overath<br />
Tel. 0 22 06/6 03-28 . www.metten.de<br />
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Am Bundesbahnhof 11 · 68542 Heddesheim<br />
Tel.: +49 (0) 62 03-95 36 36 · Fax: 95 36 37<br />
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Feldbahnbedarf sowie den Stahl-, Maschinenund<br />
Anlagenbau, Sonderanfertigungen<br />
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aus Naturstein, Holz,<br />
Beton und Betonwerkstein<br />
zum Einbetonieren, Einnuten und Aufkleben.<br />
PAUL OLBRICH GMBH<br />
30629 Hannover · Anderter Straße 31<br />
Telefon (05 11) 58 00 09 · Telefax (05 11) 59 19 09<br />
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Danziger Str. 4, D-95469 Speichersdorf,<br />
Tel. 09275/242, Fax 09275/7034,<br />
E-Mail: stopfer-gmbh@t-online.de, www.stopfer-gmbh.de<br />
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AN- UND VERKÄUFE
Hochleistungszusatzmittel für Beton<br />
Als führendes Unternehmen im Bereich von Zusatzmittel für Beton,<br />
Mörtel, Zement und Gips ist die Firma Tillman für Auftraggeber in der<br />
ganzen Welt aktiv. In der Hauptgeschäftsstelle im niederländischen<br />
Megchelen befinden sich Forschung, Entwicklung und Produktion.<br />
Intensive Kontakte zu Abnehmern bilden ein unverzichtbares Bindeglied<br />
zwischen dem Markt und Tillman. Auf diese Weise ist Tillman<br />
als unabhängiger Zusatzmittelhersteller immer in der Lage, schnell<br />
und schlagfertig auf neue Bedürfnisse des Marktes zu reagieren.<br />
Siemensstraße 31, 47533 Kleve, Deutschland<br />
Verwaltung: Julianaweg 12, 7078 AR Megchelen (Gld.) Niederlande<br />
Tel.: +31 (0)315 - 377 541, Fax: +31 (0)315 - 377 577<br />
E-mail: info@tillman.nl, Internet: www.tillman.nl