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21.-29.11.2012 Preis: 2595 - BFT International

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Haus der Astronomie, Heidelberg<br />

Architekten Bernhardt + Partner, Darmstadt<br />

NEWS → Spin Offs<br />

Prefabricated construction used in Brasil<br />

Vorgefertigtes Bauen in Brasilien<br />

FACTORY VISIT → Systems engineering<br />

Vol. 78<br />

Precast concrete transport in rough environments<br />

Betonfertigteiltransport in rauer Umgebung<br />

Concrete Plant + Precast Technology<br />

Betonwerk + Fertigteiltechnik<br />

Proceedings 56 th BetonTage<br />

Kongressunterlagen 56. BetonTage<br />

Shaping Change → Wandel gestalten<br />

EDP → CAD applications<br />

New software for design and<br />

production planning<br />

Neue Software für die Fertigteil- und<br />

Produktionsplanung


HALFEN HSC-B Stahlbauanschluss<br />

Der HALFEN HSC-B Stahlbauanschluss<br />

ist ein bauaufsichtlich<br />

zugelassenes Produkt, das Stahlbetonelemente<br />

und Stahlelemente kraftschlüssig<br />

miteinander verbindet.<br />

Der HSC-B Anschluss ist für große<br />

Kräfte ausgelegt. Normalkräfte,<br />

Querkräfte und Biegemomente<br />

– separat oder kombiniert – können<br />

sicher übertragen werden.<br />

Flexible Planung<br />

▪ Vollwertiger Anschluss zur Aufnahme<br />

von Normal-, Querkräften und Biegemomenten<br />

▪ Auch für nicht vorwiegend ruhende<br />

Lasten geeignet<br />

▪ Einseitige und zweiseitige Anschlüsse,<br />

sowie abgebogene Verankerung<br />

möglich<br />

▪ Anzahl der HSC-B Stäbe beliebig;<br />

einlagig und mehrlagig zulässig<br />

▪ Flexibel beim Anschluss, es können<br />

Stahlkonsolen, oder – mittels der<br />

Stirnplatte – Stahlträger oder<br />

Fahnenbleche z. B. für das Stabsystem<br />

DETAN oder das Befestigen<br />

von Seilen, angeschlossen werden<br />

Auch für nicht vorwiegend<br />

ruhende Lasten<br />

Die Vorteile auf einen Blick<br />

Bauaufsichtlich<br />

DIBt<br />

Zul. Nr Z - 15.6-284<br />

RAL-GZ 658-2<br />

zugelassen<br />

Komfortable Bemessung<br />

▪ Bauaufsichtliche Zulassung für<br />

alle Systemkomponenten<br />

▪ Tragfähigkeitsnachweis durch<br />

N-Q-Interaktionsdiagramme<br />

▪ Geringe Verankerungslänge zur<br />

sicheren Lasteinleitung auch bei<br />

dünnwandigen Elementen<br />

Zeit- und kosteneff ektiv<br />

▪ Einfache Montage an der Schalung,<br />

mit Positionsplatte und Montageschrauben<br />

– keine Schalungsdurchdringungen<br />

notwendig<br />

▪ Keine Schweißarbeiten auf der<br />

Baustelle. Vorfertigung und Montage<br />

des Anschlussbauteils mit den 100%<br />

passgenauen, lasergeschnittenen<br />

Positions- und Stirnplatten<br />

▪ Befestigung der Stahlbauteile durch<br />

genormte Schrauben – benötigt<br />

keine Spezialwerkzeuge<br />

Nachhaltige Gebäudequalität<br />

▪ Langlebig durch optionalen<br />

Korrosionsschutz der Muff en.<br />

Ausführung: feuerverzinkt, galvanisch<br />

verzinkt oder Edelstahl A4<br />

▪ Schraubverbindung vereinfacht<br />

Gebäuderückbau und Baustoff -<br />

recycling<br />

Viele Argumente, ein Fazit:<br />

Die Produkte von HALFEN bedeuten<br />

Sicherheit, Qualität und Schutz –<br />

für Sie und Ihr Unternehmen.<br />

HALFEN GmbH · Engineering Support · Tel.: 0 21 73 / 970-90 31 · www.halfen.de


BetonTage – a cornerstone of the industry<br />

BetonTage – Klammer der Branche<br />

Dear BetonTage attendees,<br />

At least in building construction, the previous year has brought<br />

about encouraging results that also had a positive effect on our<br />

industry. Our society seems to be increasingly appreciating the<br />

value of „down-to-earth“ investments such as real estate, which is<br />

where we have a lot to contribute with our complete systems consisting<br />

of precast elements. What we must avoid, though, is to rely<br />

on mere increases in volume. Instead, we must remain innovative<br />

and find answers to the questions of the future: how can we build<br />

sustainably, durably and in a resource-saving manner? These will<br />

be the key topics to be dealt with at this year‘s BetonTage congress,<br />

all the more so because there is a lot of new momentum from<br />

policy makers, building regulations and the general public.<br />

Besides being a continuing training platform (which, for the<br />

first time, includes a hands-on workshop), the BetonTage congress<br />

is also an important forum serving as a „bracket“, a cornerstone<br />

of the industry at times when even association work appears to<br />

be fraught with some degree of uncertainty. In this regard, it is<br />

most important for us as entrepreneurs to stay calm and collected<br />

and to join forces going forward, which is another point where the<br />

BetonTage can be very helpful.<br />

I look forward to three exciting days and invite all of you to<br />

engage in a vibrant dialogue.<br />

Yours sincerely,<br />

Kongressunterlagen ← VORWORTE<br />

Harald Sommer<br />

AUTHOR<br />

President of the Baden-Württemberg<br />

Association of Concrete and Precast Plants e.V.<br />

Präsident des Fachverbands Beton- und<br />

Fertigteilwerke Baden-Württemberg e.V.<br />

Liebe Gäste der BetonTage,<br />

das vergangene Jahr hat zumindest im Hochbau auch für unsere Branche<br />

positive Ergebnisse ermöglicht. Eine Anerkennung von Sachwerten<br />

wie Immobilien scheint in unserer Gesellschaft wieder Platz zu greifen,<br />

wir haben hier mit unseren Systemlösungen aus vorgefertigten Betonbauteilen<br />

eine Menge beizutragen. Wir dürfen uns aber auf Mengenzuwächsen<br />

nicht ausruhen, sondern müssen innovativ bleiben und Antworten<br />

auf die Fragen der Zukunft finden: wie können wir nachhaltig,<br />

ressourcenschonend und langlebig bauen? Mit diesen Themen beschäftigen<br />

sich in diesem Jahr die BetonTage umso mehr, als dass wir aus der<br />

Politik, den Bauregelungen und der Öffentlichkeit viele neue Impulse<br />

erhalten.<br />

Die BetonTage erfüllen aber neben ihrem Weiterbildungsangebot<br />

(erstmals auch mit dem begleitenden Praktiker-Workshop) eine wichtige<br />

Plattformfunktion: sie führen die Branche zusammen, schaffen eine<br />

Klammer, wo auch in der Verbandsentwicklung nicht mehr alles „niet-<br />

und nagelfest“ scheint. Hier ist Besonnenheit und der unkapriziöse gemeinsame<br />

Blick nach vorne die oberste Unternehmerpflicht. Auch dieser<br />

Aufgabe können die BetonTage gerecht werden.<br />

Ich freue mich auf drei spannende Tage und lade Sie alle ein, den<br />

Dialog zu pflegen.<br />

Ihr<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012


CONTENT → 02·2011<br />

01 FOREWORD<br />

VORWORT<br />

08 PANEL 1<br />

PODIUM<br />

Application-oriented research for concrete<br />

Anwendungsgerechte Forschung für Beton<br />

28 PANEL 2<br />

PODIUM 2<br />

Road, landscape and garden construction<br />

Straßen-, Landschafts- und Gartenbau<br />

46 PANEL 3<br />

PODIUM 3<br />

Structural precast construction :<br />

Built examples, technical concepts<br />

Konstruktiver Fertigteilbau 1:<br />

Gebaute Beispiele, technische Konzeptionen<br />

64 PANEL 4<br />

PODIUM 4<br />

Economy and law<br />

Wirtschaft und Recht<br />

NEWS · NACHRICHTEN<br />

238 Spin-Offs<br />

Umfeld<br />

244 Short facts<br />

Kurzmeldungen<br />

FACTORY VISIT · WERKSREPORTAGE<br />

252 Systems engineering<br />

Anlagentechnik<br />

Complete solution for the precast concrete<br />

transport in rough environments<br />

Komplette Lösung für den Betonfertigteil-<br />

transport in rauer Umgebung<br />

EDP · EDV<br />

258 Building Information Modeling (BIM)<br />

260 Control engineering<br />

Steuerungstechnik<br />

262 CAD applications<br />

CAD Anwendungen<br />

New software for design and production planning<br />

Neue Software für die Fertigteil- und Produktionsplanung<br />

76 PLENUM 2<br />

PLENUM 2<br />

The contribution of concrete construction to<br />

the sustainability debate<br />

Impulse der Betonbauweise in der Nachhaltig-<br />

keitsdiskussion<br />

82 PANEL 5<br />

PODIUM 5<br />

From research to practice<br />

Von der Forschung zur Praxis<br />

96 PANEL 6<br />

PODIUM 6<br />

Structural precast construction 2:<br />

Innovative technical solutions - from layout<br />

to realization<br />

Konstruktiver Fertigteilbau 2:<br />

Innovative technische Lösungen - vom Entwurf<br />

zur Umsetzung<br />

114 PANEL 7<br />

PODIUM 7<br />

Lightweight concrete<br />

Leichtbeton<br />

130 PANEL 8<br />

PODIUM 8<br />

Cast stone<br />

Betonwerkstein<br />

EVENTS · VERANSTALTUNGEN<br />

270 Calendar of events<br />

Veranstaltungskalender<br />

272 <strong>International</strong><br />

bauma Africa<br />

fib Symposium<br />

ICCBP<br />

In the form of a spiral galaxy:<br />

The House of Astronomy in<br />

Heidelberg (Germany). The<br />

complex was designed by<br />

architects Bernhardt + Partner,<br />

Darmstadt. About 3,000 cubic<br />

meters of concrete were<br />

used and delivered by the<br />

Heidelberg Beton GmbH.<br />

In Form einer Spiralgalaxie:<br />

Das Haus der Astronomie in<br />

Heidelberg. Der Entwurf stammt<br />

vom Architekturbüro Bernhardt +<br />

Partner, Darmstadt. Zum Einsatz<br />

kamen rund 3000 Kubikmeter<br />

Beton von der Heidelberger<br />

Beton GmbH.<br />

Haus der Astronomie, Heidelberg<br />

Architekten Bernhardt + Partner, Darmstadt<br />

2 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

NEWS → Spin Offs<br />

Prefabricated construction used in Brasil<br />

Vorgefertigtes Bauen in Brasilien<br />

FACTORY VISIT → Systems engineering<br />

Vol. 78<br />

Precast concrete transport in rough environments<br />

Betonfertigteiltransport in rauer Umgebung<br />

Concrete Plant + Precast Technology<br />

Betonwerk + Fertigteiltechnik<br />

Proceedings 56 th BetonTage<br />

Kongressunterlagen 56. BetonTage<br />

Shaping Change → Wandel gestalten<br />

EDP → CAD applications<br />

New software for design and<br />

production planning<br />

Neue Software für die Fertigteil- und<br />

Produktionsplanung


02·2011 ← INHALT<br />

140 PANEL 9<br />

PODIUM 9<br />

Part A: Collaboration in the construction<br />

process: Design and construction<br />

Teil A: Zusammenwirken im Bauprozess:<br />

Planung und Ausführung<br />

Part B DBV: Fair-faced concrete<br />

- concrete cosmetic - white roofs and floors<br />

Teil B DBV: Sichtbeton - Betonkosmetik -<br />

Weiße Dächer und Decken<br />

164 PANEL 10<br />

PODIUM 0<br />

Concrete in Structural Engineering<br />

Beton in der Tragwerksplanung<br />

178 PANEL 11<br />

PODIUM<br />

Pipeline construction and drainage technology<br />

Rohrleitungsbau und Entwässerungstechnik<br />

205 PANEL 12<br />

PODIUM 2<br />

Small wastewater treatment systems<br />

Kleinkläranlagen<br />

211 EXHIBITORS LIST<br />

AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

SERVICE<br />

274 In Germany<br />

In Deutschland<br />

276 Patents<br />

Patente<br />

281 Imprint<br />

Impressum<br />

EDITORIAL · REDAKTION<br />

Fax +49 5241 80 941 14<br />

bft@bauverlag.de<br />

Christoph Schulte<br />

+49 5241 80 891 03<br />

christoph.schulte@bauverlag.de<br />

Christian Jahn<br />

+49 5241 80 893 63<br />

christian.jahn@bauverlag.de<br />

ADVERTISING · ANZEIGEN<br />

Fax +49 5241 80 606 60<br />

Jens Maurus<br />

+49 5241 80 892 78<br />

jens.maurus@bauverlag.de<br />

Andrea Krabbe<br />

+49 5241 80 893 93<br />

andrea.krabbe@bauverlag.de<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 3<br />

Prima Klima<br />

in der Stadt<br />

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FOREWORD → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. Klaus Pöllath<br />

President of German Society for Concrete and<br />

Construction Technology, Berlin & Vice President,<br />

(Technical Affairs) of German Construction Industry<br />

Federation, Berlin<br />

Vorsitzender Deutscher Beton- und Beautechnik-Verein<br />

E.V., Berlin & Vizepräsident Technik Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie e.V., Berlin<br />

Change brought about by megatrends<br />

Wandel im Einfluss der Megatrends<br />

Needs, values and aspirations of people change; there are new<br />

technological advances, markets are constantly on the move. It is<br />

a key competitive advantage to recognize trends early on and to<br />

use them to one‘s benefit. Four megatrends (according to Matthias<br />

Horx) will have a key influence on the construction industry: ecology,<br />

urbanization, mobility, and education.<br />

Everybody‘s talking about ecology. Climate change is the biggest<br />

issue. We need to think about energy, save energy, drive down<br />

carbon emissions, and lower costs in the process. For the transformation<br />

of society according to ecological criteria, we need not only<br />

to save energy but also, just as importantly, to generate energy<br />

in an environmentally friendly manner. It is the responsibility of<br />

the construction industry to support research into new sources of<br />

energy and to contribute its experience and expertise.<br />

Urbanization will result in new megacities. In 1950, 30% of the<br />

global population lived in cities; in Europe, this share amounted to<br />

50%. Today, more than half of all people worldwide and over 75%<br />

of the European population live in cities. Buildings must be designed<br />

and converted in such a way that their use can be adapted<br />

to varying needs, and that their sustainability is ensured across<br />

the entire life cycle.<br />

Mobility – getting from A to B – is increasing tremendously. In<br />

2015, approx. 1.13 billion vehicles will be registered worldwide.<br />

Whereas the German population will decrease by about 5 million<br />

by 2030, the number of registered vehicles will increase by<br />

8.8 million to reach a total of 53.5 million. According to a study<br />

commissioned by the Federal Ministry of Transport, the volume of<br />

freight traffic will increase from 3.7 to 5.5 billion tonnes in the<br />

next 40 years whereas the total freight traffic distance will rise<br />

from 650 to 1,200 billion tkm.<br />

The industrial society we know is currently becoming a knowledge<br />

society. For this reason, the most important trend is education.<br />

The construction industry needs both appropriate solutions<br />

from research and development and a sufficient number of highly<br />

skilled and trained people.<br />

Willy Brandt once said: „The best way to predict the future is<br />

to create it.“ This is where the true potential of the German economy,<br />

and thus of the construction industry, lies. On this note, I wish<br />

all attendees of the 56 th BetonTage congress inspiring discussions<br />

centered around this year‘s motto of „Shaping Change“.<br />

Die Bedürfnisse, Werte und Ziele der Menschen ändern sich, es gibt<br />

neue technologische Entwicklungen, die Märkte sind ständig in Bewegung.<br />

Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu nutzen ist ein<br />

wesentlicher Wettbewerbsvorteil. Besonders vier Megatrends (nach<br />

Matthias Horx) werden dabei entscheidenden Einfluss auf die Bauwirtschaft<br />

haben: die Ökologie, die Urbanisierung, die Mobilität und<br />

die Bildung.<br />

Ökologie ist in aller Munde. Der Klimawandel ist das größte Problem.<br />

Über Energie muss nachgedacht werden, Energie muss gespart<br />

werden, der CO2-Ausstoß muss verringert werden, dabei müssen Kosten<br />

gesenkt werden. Für den Umbau der Gesellschaft nach ökologischen<br />

Kriterien ist neben der Energieeinsparung die ökologische<br />

Energiegewinnung von großer Bedeutung. Die Bauwirtschaft ist gefordert,<br />

an der Erforschung neuer Energiequellen mitzuarbeiten und<br />

ihr Know-how einzubringen.<br />

Bei der Urbanisierung entstehen neue Megastädte. 1950 lebten<br />

weltweit 30 %, in Europa 50 % der Menschen in Städten. Heute sind es<br />

weltweit mehr als die Hälfte und in Europa schon mehr als 75 %. Gebäude<br />

müssen so geplant bzw. umgebaut werden, dass sich ihre Nutzung<br />

unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen lässt, dass ihre Nachhaltigkeit<br />

über die gesamte Lebensdauer gewährleistet wird.<br />

Die Mobilität von A nach B steigt enorm. 2015 werden weltweit ca.<br />

1,13 Mrd. Fahrzeuge zugelassen sein. Während sich die deutsche Bevölkerung<br />

bis 2030 um geschätzte 5 Mio. verringern wird, wird die<br />

Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge um 8,8 Mio. auf 53,5 Mio. steigen.<br />

Nach einer Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums wird<br />

sich in den nächsten 40 Jahren das Güterverkehrsaufkommen von 3,7<br />

auf 5,5 Mrd. t und die Leistung von 650 auf 1200 Mrd. tkm steigern.<br />

Unsere Industriegesellschaft ist dabei, sich in eine Wissensgesellschaft<br />

zu verwandeln. Deshalb ist der wesentlichste Trend die Bildung.<br />

Die Bauwirtschaft beruht sowohl geeignete Lösungen aus Forschung<br />

und Entwicklung als auch genügend hochqualifizierte Mitarbeiter.<br />

Willy Brandt sagte einmal: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen,<br />

ist, sie zu gestalten.“ Darin liegt das Zukunftspotenzial der deutschen<br />

Wirtschaft und somit auch der Bauwirtschaft. In diesem Sinne<br />

wünsche ich den Teilnehmern der 56. BetonTage anregende Diskussionen<br />

rund um das diesjährige Thema „Wandel gestalten“.<br />

4 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Change as an opportunity<br />

Wandel als Chance<br />

Ladies and Gentlemen, dear congress attendees,<br />

Change is progressing at various speeds in research and society:<br />

with respect to the climate, regarding medical equipment, on the<br />

financial markets, in political decision making etc. By contrast,<br />

construction is associated with conservative values such as „stability“,<br />

„durability“, or „cultural identity“. In our society, building<br />

meets one of the most basic human requirements: the need<br />

for shelter and safety. In the future, it will in some cases become<br />

more difficult and require greater effort to fulfil this need because<br />

of changes in underlying conditions, climate change, and<br />

requirements related to sustainability. All stakeholders involved in<br />

construction are called upon to develop increasingly creative approaches<br />

to resolving upcoming issues, in the interest of ensuring<br />

the freedom of people to live and work where they want to.<br />

Solutions to these problems require the utmost degree of technical<br />

imagination but also superior design quality in order to<br />

combine safety, serviceability and durability with a sophisticated<br />

aesthetic appeal. Unity of form and function must not just be a<br />

catchword in architectural theory – rather, this must become the<br />

natural state of affairs.<br />

In the future, one of the most important objectives will be to<br />

construct exceedingly durable buildings with profound aesthetic<br />

appeal and the greatest possible flexibility in terms of their use,<br />

which are valuable not only in economic but also emotional terms<br />

so that we can continue to say:<br />

„We create value.“<br />

One of the results of our established building culture is that<br />

construction engineers and architects share their responsibility,<br />

also with a view to increasingly extreme cases. When having a<br />

closer look at the technical program, we recognize that the 56 th BetonTage<br />

congress will tackle this new challenge and make a major<br />

contribution towards establishing an active discourse with respect<br />

to the lasting value of construction amidst continuous change. As<br />

ever, I wish all attendees new insights and inspiration, and the<br />

organizers every success in running the event.<br />

Kongressunterlagen ← VORWORTE<br />

Manfred Curbach<br />

AUTHOR<br />

Chairman of the German Committee for<br />

Structural Concrete e.V., Berlin<br />

Vorsitzender des Deutschen Ausschusses für<br />

Stahlbeton e.V., Berlin<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Tagungsteilnehmer,<br />

Wandel vollzieht sich in wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen<br />

Bereichen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten: beim Klima,<br />

in der Medizintechnik, an den Finanzmärkten, in politischen Entscheidungen<br />

etc. Das Bauen wird eher in Verbindung mit konservativen<br />

Werten wie „Stabilität“, „Dauerhaftigkeit“ oder auch „kulturelle Identität“<br />

gesehen. Für unsere Gesellschaft befriedigt das Bauen ein wesentliches<br />

Grundbedürfnis, nämlich das Bedürfnis des Menschen nach<br />

Schutz und Sicherheit. Das zu erfüllen, wird in Zukunft aufgrund der<br />

sich verändernden Rahmenbedingungen, durch die Klimaveränderung<br />

und Forderungen zur Nachhaltigkeit, zum Teil schwieriger und<br />

anspruchsvoller. Um die Freiheit der Menschen zu sichern, dort zu leben,<br />

wo sie leben wollen, dort zu arbeiten, wo sie arbeiten wollen, sind<br />

die am Bau Beteiligten aufgefordert, zunehmend kreativer bei der Lösung<br />

der anstehenden Aufgaben zu werden.<br />

Diese Lösungen verlangen sowohl ein Höchstmaß an technischer<br />

Phantasie als auch hohe entwerferische Qualität, um Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit<br />

und Dauerhaftigkeit mit der Forderung eines hohen<br />

ästhetischen Anspruchs zu verbinden. Die Einheit von Funktion<br />

und Form darf nicht nur bloßes Schlagwort in der Architekturtheorie<br />

sein, sondern muss selbstverständlich werden.<br />

Es wird in Zukunft eines der wichtigsten Ziele sein, außerordentlich<br />

dauerhafte Bauwerke mit hohem ästhetischem Anspruch und<br />

größtmöglicher Nutzungsvariabilität zu bauen, die nicht nur wirtschaftlich<br />

einen Wert darstellen, sondern auch emotional wertvoll<br />

sind, so dass wir auch weiterhin sagen können:<br />

„Wir schaffen Werte“.<br />

Ein Ergebnis unserer gewachsenen Baukultur ist unter anderem,<br />

dass Bauingenieure und Architekten gemeinsam die Verantwortung<br />

tragen, auch für die immer extremer werdenden Fälle. Schaut man in<br />

das Veranstaltungsprogramm, so erkennt man, dass sich die 56. BetonTage<br />

dieser neuen Herausforderung stellen und einen wichtigen<br />

Beitrag zu einem aktiven Diskurs um die Wertigkeit des Bauens im<br />

Wandel leisten. Ich wünsche den Teilnehmern – wie immer – Wissensmehrung<br />

und den Veranstaltern viel Erfolg bei der Durchführung!<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 5


FOREWORD → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Patrick Declerck<br />

President of Bureau <strong>International</strong> du<br />

Béton Manufacturé (BIBM)<br />

Präsident des Bureau <strong>International</strong> du<br />

Béton Manufacturé (BIBM)<br />

Change in Europe<br />

Wandel in Europa<br />

Ladies and Gentlemen, dear colleagues,<br />

The years to come are going to be quite challenging for our industry,<br />

which will need to endure more radical changes than in 2008<br />

and 2009. The market is experiencing a real revolution and the<br />

way of doing business will be very different tomorrow.<br />

Public bodies‘ investments will suffer from more or less severe and<br />

long austerity plans, thus pushing the construction sector to turn<br />

to private (or Public Private Partnership) investments. The cake<br />

will not be bigger for the years to come, but the precast concrete<br />

industry has the necessary competitive edge to gain market share<br />

against competitors. And this gained share will be achieved where<br />

a more profitable approach is applied.<br />

However, for both residential and non-residential private investment,<br />

some conditions for the long and the short term must<br />

be met.<br />

The confidence of citizens and business(wo)men will be a key<br />

factor to boost growth as it opens up positive long-term prospects.<br />

And it is the responsibility of European decision makers<br />

to restore this confidence in the market with wise and dedicated<br />

measures that will allow the whole of Europe to re-enter into a<br />

positive spiral.<br />

Demographic trends – an ageing population almost everywhere in<br />

Europe, the change of immigration paths and the transformation<br />

of social and working needs – and the impact of sustainability<br />

principles on the construction sector will also play a major role in<br />

shaping the close future of the construction sector.<br />

Public investment will not only be low but mainly focus on the<br />

refurbishment of existing works (buildings and infrastructures).<br />

It is of utmost importance for our industry to keep soliciting decision<br />

makers to continue to invest in the future of Europe. When<br />

major renovation is needed for achieving high energy efficiency<br />

targets and social and environmental benefits, rebuilding is a<br />

valuable option both from a short and long-term perspective.<br />

BIBM regularly calls upon the EU to play a positive role against<br />

this background.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

die kommenden Jahre werden für unsere Branche eine Herausforderung<br />

darstellen; sie muss sich noch grundlegenderen Veränderungen<br />

als in den Jahren 2008 und 2009 stellen. Der Markt durchläuft gegenwärtig<br />

eine echte Revolution, und das Geschäft von morgen wird sich<br />

von der heutigen Tätigkeit deutlich unterscheiden.<br />

Die Investitionen der öffentlichen Hand unterliegen mehr oder<br />

minder großen Beschränkungen aufgrund von kurz- und langfristigen<br />

Sparmaßnahmen, so dass sich die Bauindustrie auf private Investitionen<br />

(oder öffentlich-private Partnerschaften) ausrichten muss. Dabei<br />

wird der „Kuchen“ in den kommenden Jahren nicht größer, die Betonfertigteilindustrie<br />

verfügt jedoch über den nötigen Vorsprung, um<br />

auch gegenüber Wettbewerbern Marktanteile zu gewinnen. Diese<br />

Marktanteile können dann hinzugewonnen werden, wenn sich die Geschäftstätigkeit<br />

auf eine höhere Rentabilität orientiert.<br />

Für private Investitionen im Wohnungsbau und anderen Baubereichen<br />

müssen jedoch kurz- und langfristig mehrere Bedingungen erfüllt sein.<br />

Das Vertrauen der Bürger und Unternehmer stellt dabei einen für<br />

die Ankurbelung des Wachstums entscheidenden Faktor dar, da sich<br />

dadurch positive langfristige Aussichten ergeben. Und es liegt in der<br />

Verantwortung der Entscheidungsträger auf europäischer Ebene,<br />

dieses Vertrauen in den Markt durch kluge und entschiedene Maßnahmen<br />

wiederherzustellen, die es ganz Europa ermöglichen, wieder in<br />

eine Aufwärtsspirale einzutreten.<br />

Die demografische Entwicklung – mit einer alternden Bevölkerung<br />

in praktisch ganz Europa, sich verändernden Zuwanderungswegen<br />

und dem Wandel der Anforderungen in der Gesellschaft und Arbeitswelt<br />

– sowie der Einfluss der Grundsätze der Nachhaltigkeit auf die<br />

Baubranche werden ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Gestaltung<br />

der nahen Zukunft des Bauwesens spielen.<br />

Die Investitionen der öffentlichen Hand werden nicht nur niedrig<br />

sein, sondern sich auch auf die Modernisierung bestehender Bauten<br />

konzentrieren (Gebäude und Infrastruktur). Für unsere Branche immens<br />

wichtig ist das fortlaufende Einwirken auf Entscheidungsträger, so dass<br />

diese weiterhin in die Zukunft Europas investieren. Wenn umfangreiche<br />

Modernisierungen zur Erreichung anspruchsvoller Energieeffizienzziele<br />

und sozialer und ökologischer Vorteile erforderlich sind, ist die Rekonstruktion<br />

sowohl auf kurz- als auch auf langfristige Sicht eine werthaltige<br />

Alternative. Das BIBM appelliert regelmäßig an die EU, vor diesem<br />

Hintergrund eine positive Rolle einzunehmen.<br />

6 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Shaping change<br />

Wandel gestalten<br />

Ladies and Gentlemen, dear colleagues,<br />

We have come to Neu-Ulm to learn more about a fantastic material:<br />

concrete. Today, concretes can be developed and produced with<br />

specific properties such as high ductility, high resistance, high tensile<br />

and flexural tensile strength, or low shrinkage, low creep and<br />

low water permeability. There is no other material today that is as<br />

versatile as concrete. You can live in concrete buildings, drive on<br />

reinforced concrete structures and even wear concrete as jewellery.<br />

The performance of concrete can be enhanced even further by<br />

using new types of cements, special aggregates, optimized particle<br />

size distributions, new generations of admixtures, innovative types of<br />

reinforcements, and appropriate solutions for casting and curing.<br />

In the past, requirements for concrete structures were often<br />

formulated as follows: they should be resistant, serviceable, economical<br />

and aesthetic. Today, concrete structures are subject to<br />

additional requirements: they should prevent progressive structural<br />

failure or collapse, keep maintenance costs to a minimum,<br />

make it possible to incorporate waste materials, provide protection<br />

against natural disasters, be reusable or recyclable, support sustainability<br />

and environmental protection, and provide adequate<br />

fire and earthquake resistance. We must be able to meet all of<br />

these requirements.<br />

Precast elements account for a major part of the concrete industry<br />

because they provide smart and practical solutions, as well<br />

as a sophisticated system of quality assurance.<br />

I represent fib, the <strong>International</strong> Federation for Structural Concrete,<br />

whose history dates back to the beginning of the 1950s. The<br />

most important fib product is the Model Code. The Model Code<br />

2010 (MC2010), which was recently approved by the fib General<br />

Assembly in Lausanne, is the most comprehensive code for concrete<br />

structures ever, including the entire life cycle of a reinforced<br />

concrete structure from design to construction, conservation, upgrading<br />

and dismantling.<br />

The BetonTage congress in Neu-Ulm has always enjoyed an<br />

excellent reputation due to its outstanding program and unrivaled<br />

organization offered each year. I gladly take this opportunity to<br />

congratulate the organizers and wish them every success. Let me<br />

point out that we have all come here for the same reason: to learn<br />

the same language, the language of good concrete.<br />

Kongressunterlagen ← VORWORTE<br />

Univ. Prof. Dr.-Ing. György L. Balázs<br />

AUTHOR<br />

President of Fédération <strong>International</strong>e du<br />

Béton (fib), Lausanne, Switzerland<br />

Präsident der Fédération <strong>International</strong>e du<br />

Béton (fib), Lausanne, Schweiz<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

wir sind nach Neu-Ulm gekommen, um mehr über ein innovatives<br />

Material zu lernen - den Beton. Beton kann heute mit besonderen<br />

Eigenschaften hergestellt werden. Dazu gehören eine hohe Duktilität,<br />

hohe Widerstandsfähigkeit, hohe Zug- und Biegezugfestigkeit, ein<br />

niedriges Schwind- und Kriechmaß sowie eine geringe Wasserdurchlässigkeit.<br />

Es gibt kein anderes Material, das so vielseitig einsetzbar<br />

ist: Wir können in einer Stahlbetonkonstruktion leben, wir können<br />

eine Stahlbetonkonstruktion befahren, wir können aber auch Betonschmuck<br />

tragen.<br />

Mit der Verwendung neuartiger Zemente, spezieller Gesteinskörnung,<br />

optimierten Korngerüsten, einer neuen Generation von Zusatzmitteln,<br />

neuartigen Bewehrungen und geeigneten Lösungen für das<br />

Betonieren und die Nachbehandlung können die Betoneigenschaften<br />

noch verbessert werden.<br />

Anforderungen an Stahlbetonkonstruktionen wurden in der<br />

Vergangenheit oft wie folgt formuliert: Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit,<br />

Wirtschaftlichkeit und Ästhetik. Dazu kommen heute<br />

noch weitere Anforderungen wie die Verhinderung fortschreitenden<br />

Bauteilversagens, minimale Erhaltungskosten, Verwendung von<br />

Reststoffen, Schutz vor Naturkatastrophen, Wiederverwendbarkeit,<br />

Recyclingfähigkeit, Förderung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

sowie Feuer- und Erdbebenwiderstand. Wir alle müssen diese Anforderungen<br />

erfüllen.<br />

Betonbauteile nehmen einen wesentlichen Anteil innerhalb der<br />

Betonindustrie ein, weil sie gut durchdachte und praktische Lösungen<br />

mit einem hochwertigen Qualitätssicherungssystem bieten.<br />

Ich vertrete den <strong>International</strong>en Betonbau-Verband fib (fédération<br />

internationale du béton), dessen Geschichte bis in die 1950er<br />

Jahre zurückgeht. Das wichtigste Produkt des fib sind die so ge-<br />

nannten Model Codes. Der fib Model Code 2010 (MC2010) wurde<br />

gerade in Lausanne verabschiedet. Er beinhaltet den gesamten Le-<br />

benszyklus von Stahlbetonkonstruktionen von der Bemessung über<br />

die Konstruktion, Erhaltung und Ertüchtigung bis zum Rückbau.<br />

Die BetonTage genießen einen ausgezeichneten Ruf, weil jedes<br />

Jahr gutes Programm und gute Organisation geboten werden. Ich<br />

nehme diese Gelegenheit gerne wahr, den Veranstaltern zu gratulie-<br />

ren und auch weiterhin alles Gute zu wünschen. Wir sind alle aus<br />

demselben Grund hier: die gleiche Sprache zu lernen, die Sprache<br />

von gutem Beton.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 7


PANEL 1 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />

Manfred Curbach<br />

Technische Universität<br />

Dresden<br />

Manfred.Curbach@<br />

tu-dresden.de<br />

Geb. 1956; 1977–1982<br />

Studium der Fachrichtung<br />

„Konstruktiver<br />

Ingenieurbau“,<br />

Abteilung Bauwesen,<br />

Universität Dortmund;<br />

1987 Promotion an der<br />

Universität Karlsruhe;<br />

1988–1994 Projektleiter<br />

im Ingenieurbüro Köhler<br />

+ Seitz, Nürnberg; seit<br />

1994 Universitäts-<br />

Professor, Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Massivbau<br />

der TU Dresden und<br />

Direktor des Instituts<br />

für Massivbau; seit<br />

2004 Vorsitzender des<br />

DAfStb (Deutscher Ausschuss<br />

für Stahlbeton);<br />

seit 2010 Leiter der<br />

Deutschen Delegation<br />

(Head of Delegation)<br />

des <strong>International</strong>en<br />

Beton-Verbandes fib<br />

(Fédération <strong>International</strong>e<br />

du Béton) seit<br />

2011 Sprecher des<br />

DFG-Schwerpunktprogramms<br />

1542 „Leicht<br />

Bauen mit Beton“<br />

Day 1: Tuesday, 7 th February 2012<br />

Tag 1: Dienstag, 7. Februar 2012<br />

Application-oriented research for concrete<br />

Anwendungsgerechte Forschung für Beton<br />

Title Titel Page Seite<br />

Impact on concrete structures - Experimental studies 10<br />

Stoßeinwirkungen (Impakt) auf Betonkonstruktionen - Experimentelle Untersuchungen<br />

Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach<br />

Pollutant-reducing textile-reinforced concrete - For the sake of our environment 14<br />

Schadstoffreduzierender Textilbeton - Der Umwelt zuliebe<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Brameshuber; Dipl.-Ing. Christian Neunzig<br />

Functionally graded concrete - Research on building sustainably with concrete 16<br />

Gradientenbeton - Forschung zum nachhaltigen Bauen mit Beton<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr-Ing. E.h. Werner Sobek; Dipl.-Ing. Michael Herrmann<br />

Current development status of the Celitement system - Celitement pilot plant 20<br />

Aktueller Stand der Entwicklungen im Celitement System - Celitement Pilotanlage<br />

Dr.rer.nat. Hendrik Möller<br />

Improving heat dissipation in high and extra-high voltage transmission lines using 22<br />

concretes with high thermal conductivity<br />

Verbesserung der Wärmeableitung bei Hoch- und Höchstspannungskabeln durch<br />

hochwärmeleitfähige Betone<br />

Dipl.-Ing. Raymund Böing<br />

Corrosion-induced crack-formation – From mechanism of action to prevention strategies 26<br />

Korrosionsinduzierte Rissbildung – Vom Mechanismus zu Vermeidungsstrategien<br />

Prof. Dr.-Ing. Harald S. Müller; Dipl.-Ing. Edgar Bohner<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Erfolge feiern<br />

Mit HeidelbergCement. Ob Sport, Kultur oder<br />

Events – die SAP ARENA in Mannheim ist der ideale Ort,<br />

um Erfolge zu feiern. Wir lieferten den Rohstoff für<br />

Baden-Württembergs größte und modernste Multifunk-<br />

tionshalle: 16.000 m 3 Transportbeton sowie Aufbeton für<br />

20.000 m 2 Beton-Deckenelemente.<br />

HeidelbergCement - der Garant für Ihren Erfolg.


PANEL 1 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />

Manfred Curbach<br />

Technische Universität<br />

Dresden<br />

Manfred.Curbach@<br />

tu-dresden.de<br />

Geb. 1956; 1977–1982<br />

Studium der Fachrichtung<br />

„Konstruktiver<br />

Ingenieurbau“,<br />

Abteilung Bauwesen,<br />

Universität Dortmund;<br />

1987 Promotion an der<br />

Universität Karlsruhe;<br />

1988–1994 Projektleiter<br />

im Ingenieurbüro Köhler<br />

+ Seitz, Nürnberg; seit<br />

1994 Universitäts-<br />

Professor, Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Massivbau<br />

der TU Dresden und<br />

Direktor des Instituts<br />

für Massivbau; seit<br />

2004 Vorsitzender des<br />

DAfStb (Deutscher Ausschuss<br />

für Stahlbeton);<br />

seit 2010 Leiter der<br />

Deutschen Delegation<br />

(Head of Delegation)<br />

des <strong>International</strong>en<br />

Beton-Verbandes fib<br />

(Fédération <strong>International</strong>e<br />

du Béton) seit<br />

2011 Sprecher des<br />

DFG-Schwerpunktprogramms<br />

1542 „Leicht<br />

Bauen mit Beton“<br />

Impact on concrete structures<br />

Experimental studies<br />

Stoßeinwirkungen (Impakt) auf Betonkonstruktionen<br />

Experimentelle Untersuchungen<br />

Experimental studies of impact processes<br />

Short-term, abrupt actions such as those occurring<br />

during a vehicle crash, rockfall in mountainous regions<br />

or incidents in industrial plants are referred to as impacts.<br />

Such effects lead to high strain rates in the concrete<br />

and thus cause a change in the behaviour of the<br />

material compared to permanent, static loading. The<br />

load-bearing behaviour of concrete structures under<br />

impact loading always combines two components: local<br />

material behaviour and global structural behaviour.<br />

Both phenomena are being investigated experimentally<br />

at the Institute of Concrete Structures at TU Dresden.<br />

Tests using the Split-Hopkinson-Bar<br />

Experimental tests were carried out using the Split-<br />

Hopkinson-Bar to investigate the material behaviour<br />

of high-performance lightweight concrete under impact.<br />

In this arrangement, the concrete specimen is<br />

placed between two 3 m long, horizontal aluminum<br />

bars (Fig. 1) The impactor hits the input bar at velocities<br />

between 10 m/s and 20 m/s, creating a shock<br />

wave that leads to strain rates from 50 1/s to 150 1/s<br />

in the concrete specimen. This wave is reflected at the<br />

unrestrained end of the output bar and travels along<br />

the reverse path as a tension or relief wave. The measured<br />

values can be used to derive the dynamic characteristics<br />

of the concrete. For instance, the compressive<br />

strength values of the tested high-performance lightweight<br />

concrete show a dynamic increase factor (DIF)<br />

between 1.5 and 3 (Fig. 2). Split-Hopkinson-Bar tests<br />

require sophisticated measuring equipment because of<br />

the quick progression of the test necessitates correspondingly<br />

high sampling rates. Semiconductor strain<br />

Experimentelle Untersuchung von Impaktvorgängen<br />

Kurzzeitige, schlagartige Stoßeinwirkungen, wie sie bei<br />

Fahrzeuganprall, Steinschlag im Gebirge oder Störfällen<br />

in Industrieanlagen auftreten können, werden als Impakt<br />

bezeichnet. Sie führen zu hohen Verzerrungsraten im Beton<br />

und dadurch zu einem veränderten Materialverhalten<br />

gegenüber ruhender, statischer Belastung. Das Tragverhalten<br />

von Betonkonstruktionen unter Impakt ist immer<br />

eine Kombination aus lokalem Materialverhalten und globalem<br />

Strukturverhalten. Beide Phänomene werden am<br />

Institut für Massivbau der TU Dresden experimentell untersucht.<br />

Experimente am Split-Hopkinson-Bar<br />

Zum Materialverhalten von Hochleistungsleichtbeton unter<br />

Impaktbeanspruchung wurden experimentelle Untersuchungen<br />

am Split-Hopkinson-Bar durchgeführt. Dabei<br />

wird die Betonprobe zwischen zwei 3 m langen, horizontalen<br />

Aluminiumstäben eingebaut (Abb. 1) Der Impaktor<br />

trifft mit Geschwindigkeiten von 10 m/s bis 20 m/s auf<br />

den Eingangsstab und erzeugt eine Druckwelle, die in der<br />

Betonprobe zu Verzerrungsraten von 50 1/s bis zu 150 1/s<br />

führt. Am freien Ende des Ausgangsstabes wird die Druckwelle<br />

reflektiert und läuft als Zug- beziehungsweise Entlastungswelle<br />

zurück. Aus den aufgezeichneten Messwerten<br />

lassen sich die dynamischen Eigenschaften des<br />

Betons bestimmen. So zeigt die Druckfestigkeit des untersuchten<br />

Hochleistungsleichtbetons einen dynamischen<br />

Vergrößerungsfaktor (dynamic increase factor DIF) von<br />

1,5 bis 3 (Abb. 2). Die Versuche am Split-Hopkinson-Bar<br />

stellen hohe Anforderungen an die messtechnische Instrumentierung,<br />

da der schnelle Versuchsablauf entsprechend<br />

hohe Abtastraten erfordert. Um die während der<br />

Split-Hopkinson-Bar test setup at the Institute of Concrete Structures at TU Dresden<br />

Versuchsaufbau Split-Hopkinson-Bar am Institut für Massivbau der TU Dresden<br />

10 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1


Split-Hopkinson-Bar test results<br />

- dynamic increase factor (DIF)<br />

for lightweight concrete<br />

Versuchsergebnisse am Split-<br />

Hopkinson-Bar - Dynamic increase<br />

factor (DIF) für Leichtbeton<br />

gauges providing a sampling rate of 1 MHz are used to<br />

capture the strain generated during the impact of the<br />

shock wave, and particularly the wave front increase,<br />

at a sufficiently high resolution. A high-speed extensometer<br />

is used to record the horizontal displacement<br />

of the concrete specimen ends at the input and output<br />

bars.<br />

Drop tower experiments<br />

Drop tower experiments were carried out to investigate<br />

the behaviour of reinforced concrete slabs under<br />

impact. In these tests, a 183 kg drop weight hit concrete<br />

slabs measuring 1.00 m x 1.00 m x 0.15 m from<br />

a height of up to 9 meters. During these experiments,<br />

both the local material behaviour and the global structural<br />

behaviour were measured. Strain gauges were<br />

used to determine concrete strain at the top of the slab<br />

and steel strain at its bottom at various distances from<br />

FRIMA P650<br />

2<br />

Druckwelle entstehenden Dehnungen und insbesondere<br />

den Anstieg der Wellenfront mit einer ausreichenden Auflösung<br />

erfassen zu können, werden Halbleiter-Dehnmessstreifen<br />

mit einer Abtastrate von 1 MHz verwendet. Die<br />

horizontalen Verschiebungen der Betonprobeenden am<br />

Ein- und Ausgangsstab werden mit einem Hochgeschwindigkeitsextensometer<br />

erfasst.<br />

Experimente im Fallturm<br />

Das Verhalten von Stahlbetonplatten unter Impakt wurde<br />

in Fallturmversuchen untersucht, in denen eine 183 kg<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />

Specialist in:<br />

- concrete block plants<br />

- mixing and batching technologie<br />

- robot-controlled customized plants<br />

- paving stone treatment systems


PANEL 1 → Proceedings<br />

Normal concrete slabs<br />

after the impact test:<br />

left, without additional<br />

reinforcement<br />

(slab B3); right, with<br />

subsequently added<br />

steel mesh reinforcement<br />

(slab B7)<br />

Platten aus Normalbeton<br />

nach dem Impaktversuch<br />

– links:<br />

ohne nachträgliche<br />

Verstärkung (Platte<br />

B3), rechts: mit nachträglicherStahlgewebeverstärkung<br />

(Platte<br />

B7)<br />

3<br />

the impact center, applying a sampling rate of 40 kHz.<br />

The measured values show tensile strain in the concrete<br />

at the top of the slab that propagates from the impact<br />

center to the periphery immediately after commencement<br />

of loading, indicating the propagation of the local<br />

disturbance caused by the impact. Several milliseconds<br />

later, the measurement results reveal the global structural<br />

response characterized by compressive concrete<br />

strain at the top of the slab and maximum slab deflection.<br />

Both slab deflection and impactor velocity where<br />

determined by photogrammetric measurements.<br />

Regarding punching shear, it was found that the<br />

impactor punched through all tested slabs (i.e. both<br />

those consisting of C 20/25 normal concrete and slabs<br />

made of high-performance concrete [HPC]), irrespective<br />

of the variation in the investigated impact velocities.<br />

Even the use of additional shear reinforcement<br />

could not prevent slab punching. By contrast, slabs<br />

with a subsequently added reinforcing layer consisting<br />

of concrete with embedded steel or carbon filament<br />

mesh resisted the impact load. These slabs suffered<br />

only local damage but were able to prevent the full<br />

penetration of the impactor (Fig. 3). Slabs consisting of<br />

ultra-high performance concrete (UHPC) revealed only<br />

minor local damage. For this reason, the use of subsequently<br />

added reinforcing layers and/or ultra-high<br />

performance concrete is recommended for protective<br />

structures such as rockfall protection galleries.<br />

Co-authored by: Birgit Beckmann, Matthias Quast,<br />

Anja Hummeltenberg<br />

schwere Fallmasse aus bis zu 9 m Höhe auf Platten der<br />

Abmessungen 1,00 m x 1,00 m x 0,15 m aufprallte. Bei<br />

diesen Versuchen wurden sowohl lokales Materialverhalten<br />

als auch globales Strukturverhalten messtechnisch<br />

erfasst. So wurden mit Dehnmessstreifen die Betondehnungen<br />

auf der Plattenoberseite und die Stahldehnungen<br />

auf der Plattenunterseite in unterschiedlichen Entfernungen<br />

vom Impaktzentrum mit einer Abtastrate von<br />

40 kHz ermittelt. Die Messergebnisse zeigen unmittelbar<br />

zu Beginn der Belastung eine vom Impaktzentrum aus<br />

nach außen fortschreitende Zugdehnung im Beton auf der<br />

Plattenoberseite, die die Ausbreitung der durch den Impakt<br />

hervorgerufenen lokalen Störung indiziert. Einige<br />

Millisekunden später zeigen die Messergebnisse die globale<br />

Strukturantwort in Form von Druckdehnungen im<br />

Beton auf der Plattenoberseite sowie der maximalen<br />

Durchbiegung der Platte. Die Plattendurchbiegung wie<br />

auch die Impaktorgeschwindigkeit wurden durch photogrammetrische<br />

Messungen ermittelt.<br />

Hinsichtlich des Durchstanzens der Platten zeigte sich,<br />

dass alle untersuchten Platten sowohl aus Normalbeton<br />

C20/25 als auch aus hochfestem Beton (HPC) unabhängig<br />

von der Variation der untersuchten Auftreffgeschwindigkeiten<br />

vollständig vom Impaktor durchstanzt wurden.<br />

Auch der Einsatz zusätzlicher Schubbügel konnte eine<br />

Perforation der Platte nicht verhindern. Demgegenüber<br />

hielten Platten mit einer nachträglich aufgebrachten Verstärkungsschicht<br />

aus Beton mit integrierten Netzen aus<br />

Stahl- oder Carbonfilamenten der Impaktbeanspruchung<br />

stand. Diese Platten wurden nur lokal beschädigt, konnten<br />

aber das vollständige Durchdringen des Impaktors<br />

verhindern (Abb. 3). Platten aus ultrahochfestem Beton<br />

(UHPC) zeigten nur kleine, lokale Schädigungen. Daher<br />

kann die Verwendung von nachträglichen Verstärkungsschichten<br />

und/oder von Ultrahochleistungsbeton für den<br />

Einsatz als Schutzkonstruktionen wie beispielsweise<br />

Steinschlaggalerien empfohlen werden.<br />

Mitautoren: Birgit Beckmann, Matthias Quast,<br />

Anja Hummeltenberg<br />

12 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


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PANEL 1 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Wolfgang Brameshuber<br />

RWTH Aachen<br />

brameshuber@ibac.<br />

rwth-aachen.de<br />

Geb. 1956; Studium des<br />

Bauingenieurwesens in<br />

Karlsruhe; Promotion<br />

am Institut für Baustofftechnologie<br />

der<br />

Universität Karlsruhe;<br />

Ingenieurbüro BUNG<br />

Heidelberg; Leiter des<br />

Zentralen Baustofflabors<br />

von Bilfinger<br />

Berger; seit 1999<br />

Universitätsprofessor<br />

für Baustoffkunde und<br />

Leiter des Instituts für<br />

Bauforschung der RWTH<br />

Aachen University; seit<br />

2010 Dekan der Fakultät<br />

für Bauingenieurwesen,<br />

RILEM-Delegierter<br />

für Deutschland<br />

Tab. 1<br />

Mix composition in<br />

accordance with [1]<br />

Mischungszusammensetzung<br />

in Anlehnung<br />

an [1]<br />

Pollutant-reducing textile-reinforced concrete<br />

For the sake of our environment<br />

Schadstoffreduzierender Textilbeton<br />

Der Umwelt zuliebe<br />

Textile-reinforced concrete is composed of fine-grained<br />

concrete and embedded technical textiles, which, for instance,<br />

consist of alkali-resistant (AR) glass or carbon.<br />

Textile-reinforced concrete offers a wide range of benefits.<br />

Unlike conventional reinforced concrete, the concrete<br />

cover can be reduced to only a few millimeters due<br />

to the absent risk of chloride- or carbonation-induced<br />

corrosion, which makes it possible to manufacture filigree,<br />

thin-walled elements that result in lightweight<br />

structures. The element surface can be designed as required<br />

and manufactured to a high quality standard.<br />

The use of nanoscale titanium dioxide particles opens<br />

up new areas of application for textile-reinforced concrete,<br />

as well as enabling additional features such as<br />

self-cleaning and pollutant disintegration. The option of<br />

manufacturing textile-reinforced concrete elements using<br />

a laminating process also creates the opportunity<br />

to apply titanium dioxide exclusively to the outermost<br />

layer (approx. 3 mm), which results in lower costs.<br />

Titanium dioxide has been used for a considerable period<br />

as a white pigment in concrete and remains stable in<br />

an alkaline environment, which is why it can be mixed<br />

directly with the concrete. The self-cleaning process<br />

triggered by titanium dioxide relies on the superhydrophilicity<br />

that the material exhibits as a result of light<br />

irradiation. During rainfall, water creeps underneath<br />

the pollutant layer and washes it off, which makes it<br />

possible to achieve exposed textile-reinforced concrete<br />

surfaces that remain visually appealing in the long term<br />

without using chemical cleaning agents. At the same<br />

time, light irradiation triggers the decomposition of pollutants<br />

(such as NO x ), which improves air quality.<br />

Not only resource savings but also social aspects<br />

are relevant to attractive building, which is why this<br />

concept should be a major contribution towards making<br />

concrete construction sustainable.<br />

Material<br />

Ausgangsstoff<br />

Textilbeton setzt sich aus Feinbeton sowie eingelegten<br />

technischen Textilien, die z. B. aus alkaliresistentem (AR-)<br />

Glas oder Carbon bestehen, zusammen. Die Vorteile von<br />

textilbewehrtem Beton sind sehr vielfältig. Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichem Stahlbeton kann die Betondeckung<br />

aufgrund des entfallenden chlorid- oder karbonatisierungsinduzierten<br />

Korrosionsrisikos auf wenige Millimeter<br />

reduziert werden. Hierdurch ist es möglich, filigrane,<br />

dünnwandige Bauteile und damit leichte Konstruktionen<br />

herzustellen. Die Oberfläche der Bauteile kann beliebig<br />

gestaltet und mit hoher Oberflächenqualität gefertigt<br />

werden. Durch die Verwendung von Nanopartikeln aus<br />

Titandioxid werden für Textilbeton neue Anwendungsgebiete<br />

und zusätzliche Funktionalitäten wie Selbstreinigung<br />

und Schadstoffzersetzung erschlossen. Da Textilbetonbauteile<br />

beispielsweise im Laminierverfahren<br />

hergestellt werden können, ist es zudem möglich, nur die<br />

äußerste Schicht (ca. 3 mm) mit Titandioxid zu versetzen,<br />

was zu einer Kostenreduzierung führt. Titandioxid<br />

wird bereits seit längerem als Weiß-Pigment in Beton<br />

eingesetzt und ist im alkalischen Milieu stabil. Daher<br />

kann es direkt in den Beton eingemischt werden. Die<br />

Selbstreinigung durch Titandioxid beruht auf der Superhydrophilie,<br />

die durch Bestrahlung mit Licht hervorgerufen<br />

wird. Die Verschmutzung wird bei Regen vom Wasser<br />

unterwandert und abgespült. Dadurch wird eine<br />

dauerhaft ansprechende Gestaltung von Sichtbetonoberflächen<br />

aus Textilbeton ohne den Einsatz chemischer<br />

Reinigungsmittel denkbar. Gleichzeitig erfolgt unter<br />

Lichteinwirkung der Abbau von Schadstoffen (z. B. NO x )<br />

was zu einer Verbesserung der Luftqualität führt.<br />

Neben der Einsparung von Ressourcen lassen aber<br />

auch die sozialen Aspekte im Hinblick auf ein attraktives<br />

Bauen erwarten, dass das Konzept einen erheblichen<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit der Betonbauweise<br />

liefert.<br />

Unit<br />

Einheit<br />

1 2 3<br />

Cement CEM I 52.5 N Zement CEM I 52,5 N<br />

Fly ash Flugasche (f) 175<br />

Silica fume Silikatstaub (s) 35<br />

Amount<br />

Gehalt<br />

kg/m3 Binder content Bindemittelgehalt 700<br />

Water Wasser 280<br />

Quarz powder Quarzmehl (0 mm - 0,25 mm) 500<br />

Quartz sand Quarzsand (0,2 mm - 0,6 mm) 714<br />

Plasticizer Fließmittel mass-% of binder content<br />

M.-% v. Bindemittelgehalt<br />

w/z 0,57<br />

1) w/z 0,47<br />

eq<br />

1) w/z-q =w(z+0,4•f+s)<br />

14 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

490<br />

0,65


NOx -Reduzierung nach 28 Tagen in %<br />

Reduction of NO x after 28 days<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Reference Mix Referenzmischung<br />

BET 6 m²/g<br />

BET 100 m²/g<br />

BET 100 m²/g (doped with WO dotiert mit WO )<br />

3 3<br />

BET 330 m²/g<br />

0 5 10<br />

Percent by mass of TiO2 rel. to cement content<br />

TiO2 -Gehalt in M.-% v. Zementgehalt<br />

Reduction in air pollutants<br />

For the purpose of the tests, four different titanium<br />

dioxides with varying specific surface areas according<br />

to the BET method were used. The amounts added were<br />

equivalent to 5 or 10 per cent by mass relative to the<br />

cement content. The fine-grained concrete mix listed<br />

in Table 1 was used as the baseline.<br />

In the TiO 2 -modified mixes, the corresponding portion<br />

of the inert quartz powder was replaced with one<br />

of the titanium dioxides.<br />

The test was carried out in accordance with ISO<br />

22197-1 (2007). The specimen had a size of 200 x 100<br />

x 10 mm³.<br />

Fig. 1 shows the pollutant reduction as a percentage<br />

in relation to the initial concentration in the test chamber.<br />

Reference mix specimens and specimens consisting<br />

of the mixes with five or 10 per cent by mass of TiO 2<br />

relative to the cement content had reached an age of<br />

28 days (d). Until the test date, specimens were stored at<br />

20°C and a relative humidity of 65%. The concrete was<br />

poured without the use of release agents in order not to<br />

alter the surface. The influence of release agents is being<br />

investigated in a separate series of tests.<br />

As expected, the reference mix showed no pollutant<br />

reduction, unlike the mixes containing titanium dioxide.<br />

No significant difference in relation to the amount<br />

added was found for the titanium dioxides with a BET<br />

surface area of 6 and 100 m²/g. By contrast, a significant<br />

influence of the amount added was found for both<br />

the tungsten-doped TiO 2 and the TiO 2 with a BET surface<br />

area of 330 m²/g. The most significant pollutant<br />

reduction amounted to over 50% and was documented<br />

for the tungsten-doped titanium dioxide at a proportion<br />

of 10 per cent by mass. The results shown in Fig. 1<br />

(i.e. the same trends and magnitudes of pollutant reduction)<br />

were also found at an age of 7, 56, 90 and 180<br />

days. Some of the pollutant reduction tests revealed<br />

significant variations, which is likely to be attributable<br />

to an inhomogeneous distribution of the titanium<br />

dioxide on the surface. For this reason, the influence of<br />

the mixing process, the applied mixing energy and the<br />

manufacture of the specimens will be investigated and<br />

varied again in a separate series of tests.<br />

1<br />

Pollutant decomposition as a<br />

function of the type and amount of<br />

titanium dioxide added<br />

Schadstoffzersetzung in Abhängigkeit<br />

des TiO 2 und der Zugabemenge<br />

Reduzierung der<br />

Schadstoffe in der Luft<br />

Für die Untersuchungen wurden<br />

vier verschiedene Titandioxide mit<br />

unterschiedlichen spezifischen<br />

Oberflächen nach BET verwendet.<br />

Die Zugabemenge betrug 5 bzw.<br />

10 M.-% bezogen auf den Zementgehalt.<br />

Als Ausgangsmischung<br />

diente die Feinbetonmischung in Tab. 1.<br />

Bei den TiO 2 -modifizierten Mischungen wurde das inerte<br />

Quarzmehl durch das jeweilige TiO 2 anteilig ausgetauscht.<br />

Die Prüfung erfolgte in Anlehnung an ISO 22197-1<br />

(2007). Die Probe wies Abmessungen von 200 x 100<br />

x 10 mm³ auf.<br />

In Abb. 1 ist der Schadstoffabbau, ausgedrückt in %,<br />

bezogen auf die Ursprungskonzentration in der Versuchskammer,<br />

dargestellt. Die Probekörper der Referenzmischung<br />

sowie der Mischungen mit 5 bzw. 10 M.-% TiO 2<br />

vom Zementgehalt hatten ein Alter von 28 Tagen (d). Die<br />

Proben wurden bis zum Prüfzeitpunkt bei 20° C und einer<br />

rel. Luftfeuchte von 65 % gelagert und bei der Betonage<br />

ohne Verwendung von Trennmitteln hergestellt, um die<br />

Oberfläche nicht zu verändern. Der Einfluss von Trennmitteln<br />

wird gesondert untersucht.<br />

Bei der Referenzmischung war erwartungsgemäß im<br />

Gegensatz zu den titandioxidhaltigen Mischungen kein<br />

Abbau festzustellen. Bei den TiO 2 mit einer BET-Oberfläche<br />

von 6 bzw. 100 m²/g war kein gravierender Unterschied<br />

hinsichtlich der Zugabemenge festzustellen. Im<br />

Gegensatz dazu war sowohl bei dem wolframdotierten<br />

TiO 2 als auch bei dem TiO 2 mit der BET-Oberfläche von<br />

330 m²/g ein signifikanter Einfluss der Zugabemenge zu<br />

erkennen. Der stärkste Abbau von über 50 % fand bei dem<br />

wolframdotierten TiO 2 bei einer Zugabe von 10 M.-%<br />

statt. Die in Abb. 1 dargestellten Ergebnisse, d. h. die gleichen<br />

Tendenzen und die Höhe des Schadstoffabbaus, waren<br />

ebenfalls zu den Prüfzeitpunkten 7, 56, 90 und 180 d<br />

zu beobachten. Bei den Untersuchungen zum Schadstoffabbau<br />

zeigten sich teilweise erhebliche Streuungen, was<br />

vermutlich auf eine inhomogene Verteilung des TiO 2 an<br />

der Oberfläche zurückzuführen ist. Die Einflüsse des<br />

Mischablaufs, der eingebrachten Mischenergie und die<br />

Herstellung der Probekörper werden deshalb noch einmal<br />

gesondert untersucht und variiert.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Christian Neunzig<br />

RWTH Aachen<br />

neunzig@ibac.rwth-<br />

aachen.de<br />

Geb. 1980; bis 2009<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der RWTH<br />

Aachen, seit 2009<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Bauforschung der<br />

RWTH Aachen University<br />

in der Arbeitsgruppe<br />

„Beton“<br />

REFERENCE / LITERATUR<br />

[1] Brockmann, T.: Mechanical and Fracture Mechanical Properties of Fine<br />

Grained Concrete for Textile Reinforced Concrete. In: Schriftenreihe Aachener<br />

Beiträge zur Bauforschung, Institut für Bauforschung der RWTH<br />

Aachen, No. 13; also: Aachen, Technische Hochschule, Diss. 2005<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 15


PANEL 1 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Michael Herrmann<br />

Universität Stuttgart<br />

michael.herrmann@<br />

ilek.uni-stuttgart.de<br />

Geb. 1981; 2001-2007<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der Universität<br />

Stuttgart und<br />

der Universität Calgary,<br />

Kanada; 2007-2009<br />

Tragwerksplaner und<br />

technischer Projektleiter<br />

bei Werner Sobek<br />

Stuttgart und Werner<br />

Sobek Design; seit 2009<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Institut für<br />

Leichtbau Entwerfen<br />

und Konstruieren der<br />

Universität Stuttgart;<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

Gradientenbeton und<br />

funktional gradierte<br />

Bauteile im Bauwesen;<br />

Projektleiter<br />

Wettbewerb und<br />

Wettbewerbsgewinn<br />

Effizienzhaus-Plus mit<br />

Elektromobilität in<br />

Berlin (BMVBS)<br />

Concrete cubes<br />

showing functional<br />

gradation in one axis<br />

(left) and multiple<br />

axes (center and<br />

right) (Copyright:<br />

ILEK)<br />

Einachsig und mehrachsig<br />

gradierte Betonwürfel<br />

(Copyright:<br />

ILEK)<br />

1<br />

Functionally graded concrete<br />

Research on building sustainably with concrete<br />

Gradientenbeton<br />

Forschung zum nachhaltigen Bauen mit Beton<br />

The functionally graded concrete technology was invented<br />

at the Institut für Leichtbau Entwerfen und<br />

Konstruieren (ILEK; Institute of Lightweight Structures<br />

and Conceptual Design) at the University of Stuttgart.<br />

At this institute, this technology is currently being investigated<br />

and developed further in several research<br />

projects. It enables the continuous adjustment of concrete<br />

properties, such as density, porosity, thermal<br />

conductivity and strength, within the element in accordance<br />

with the specifications and load profiles determined<br />

for the element. Functionally graded concrete<br />

is thus the first solution ever that opens up the opportunity<br />

of completely „optimizing the inside of the<br />

element“. As a result, weight, resource consumption,<br />

waste generation, emissions and energy consumption<br />

during the manufacture of concrete elements can be<br />

reduced far beyond previously achieved levels.<br />

In initial tests carried out at the ILEK, concrete<br />

density could be graded in seven steps by altering the<br />

properties of homogeneous mixes from a fine-aggregate,<br />

structurally impermeable, high-strength concrete<br />

with a compressive strength of 80 N/mm² and a dry<br />

bulk density of approx. 2.25 kg/dm³ to a coarse-aggregate,<br />

no-fines lightweight concrete with a porous<br />

matrix, a compressive strength of 2.5 N/mm² and a<br />

dry bulk density of 0.332 kg/dm³. On the basis of these<br />

homogeneous mix designs, production processes were<br />

developed in a second step that enable the transition<br />

from „stepwise gradation“ to a seamless pattern.<br />

Production<br />

As part of the DFG priority program 733 on graded<br />

materials (1995 to 2003), various microscale processing<br />

techniques were investigated, primarily for plastics,<br />

powder metals and ceramics [1]. Comprehensive series<br />

of tests were carried out to transfer existing processes<br />

and develop new methods suitable for the precast and<br />

construction sectors as part of the research project on<br />

Die Technologie der Gradientenbetone wurde am Institut<br />

für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) an der<br />

Universität Stuttgart erfunden. Sie wird dort derzeit in<br />

mehreren Forschungsvorhaben auf breiter Ebene weiter<br />

erforscht und fortentwickelt. Gemäß dem Anforderungs-<br />

und Beanspruchungsprofil innerhalb eines Bauteils können<br />

mit der Technologie der Gradientenbetone die Eigenschaften<br />

des Werkstoffs Beton, wie die Dichte, Porosität,<br />

Wärmeleitfähigkeit und Festigkeit, innerhalb des Bauteils<br />

selbst kontinuierlich angepasst werden. Mit gradierten<br />

Betonen wird somit erstmals eine vollständige „Optimierung<br />

des Bauteilinneren“ möglich. Das Gewicht, der Ressourcenverbrauch,<br />

das Müllaufkommen, die Emissionen<br />

und der Energieverbrauch bei der Herstellung von Bauteilen<br />

aus Beton können damit weit über bisher bekannte<br />

Maße hinaus reduziert werden.<br />

In ersten Untersuchungen am ILEK wurde eine schrittweise<br />

Gradierung der Dichte durch die Veränderung der Eigenschaften<br />

homogener Mischungen in sieben Schritten erreicht<br />

– von einem gefügedichten höherfesten Feinkornbeton<br />

mit einer Druckfestigkeit von 80 N/mm² und einer Trockenrohdichte<br />

von ca. 2,25 kg/dm³ hin zu einem haufwerksporigen<br />

Leichtbeton mit porosierter Matrix und einer Druckfestigkeit<br />

von 2,5 N/mm² bei einer Trockenrohdichte von<br />

0,332 kg/dm³. Ausgehend von diesen homogenen Mischungsentwürfen<br />

wurden in einem zweiten Schritt Herstellungsverfahren<br />

entwickelt, die es ermöglichen, die „Gradierung<br />

in Stufen“ in eine nahtlose Gradierung zu überführen.<br />

Herstellung<br />

Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 733 (1995<br />

bis 2003) wurden verschiedene Herstellungsverfahren im<br />

mikroskaligen Bereich vorwiegend für Kunststoffe, Pulvermetalle<br />

und Keramiken untersucht [1]. Der Übertrag<br />

existierender Verfahren und die Neuentwicklung für den<br />

Bau- und Betonbaumaßstab erfolgte mithilfe umfangreicher<br />

Versuchsserien im Zuge des Forschungsprojekts<br />

„Herstellungsverfahren und Anwendungsbereiche für<br />

16 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


„Herstellungsverfahren und Anwendungsbereiche für<br />

funktional gradierte Bauteile im Bauwesen“ („Production<br />

Processes and Areas of Application for Functionally<br />

Graded Elements in Construction Engineering“,<br />

funded by the „Zukunft Bau“ [Building our Future]<br />

research initiative launched by the Federal Office for<br />

Building and Regional Planning, 2009-2011) conducted<br />

at the ILEK [2].<br />

The production methods outlined below were found<br />

to be promising and useful. The controlled segregation<br />

method is a targeted sedimentation process triggered by<br />

the application of energy. In concrete engineering, this refers<br />

to the controlled segregation of a homogeneous mix<br />

by introducing vibrational energy or centrifugal force.<br />

Elements tested for strength, such as graded slab<br />

strips, were manufactured in a layered technique. This<br />

method allocates the individual available mixes to<br />

various areas within the element so as to fulfil the respective<br />

specifications. In the next step, the mixes are<br />

produced and cast simultaneously.<br />

Spraying processes are particularly well-suited to<br />

producing graded concrete elements. Compared to layered<br />

casting techniques, the spray method provides a<br />

number of advantages. Whereas introducing compaction<br />

energy into cast graded concrete elements may<br />

eliminate the previously defined controlled gradation,<br />

Mesh welding plants<br />

M-System – Tailor-made automation<br />

Customised mesh welding plants for the cost-effective manufacture<br />

of bespoke reinforcement mesh for a variety of applications.<br />

www.progress-m.com<br />

funktional gradierte Bauteile im Bauwesen“ (Förderstelle:<br />

Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesamtes für<br />

Bauwesen und Raumordnung, 2009-2011) am ILEK [2].<br />

Die nachfolgend erläuterten Herstellungsmethoden haben<br />

sich als chancenreich und sinnvoll erwiesen. Das Verfahren<br />

des Kontrollierten Entmischens stellt einen gezielten<br />

Sedimentationsprozess durch den Eintrag von Energie dar.<br />

Übersetzt auf den Betonbau bedeutet dies ein kontrolliertes<br />

Entmischen einer homogenen Mischung durch den Eintrag<br />

von Rüttelenergie oder Zentrifugalkraft.<br />

Hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit geprüfte Bauteile, wie<br />

z. B. gradierte Plattenstreifen, wurden in einem Schichtenverfahren<br />

hergestellt. Bei diesem Verfahren werden die<br />

einzelnen zur Verfügung stehenden Mischungen unterschiedlichen<br />

Bereichen innerhalb des Bauteils so zugeordnet,<br />

dass sie das dort vorhandene Anforderungsprofil erfüllen.<br />

Anschließend werden die Mischungen parallel<br />

angemischt und eingebaut.<br />

Sprühverfahren eignen sich besonders gut zur Herstellung<br />

gradierter Betonbauteile. Die Sprühtechnik weist<br />

gegenüber schichtweisen Gießtechniken eine Reihe von<br />

Vorteilen auf. Während bei gegossenen Betongradienten<br />

der Eintrag von Verdichtungsenergie zu einer Aufhebung<br />

des vormals kontrolliert eingestellten Gradienten führen<br />

kann, ist bei Anwendung der Gradientensprühtechnik<br />

eine weitere Verdichtung nicht erforderlich, da der Beton<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />

WIRE WIRE 2012 2012<br />

Düsseldorf - 26.-30.03.2012<br />

Hall 11 Stand B74<br />

Paris - 16.-<strong>21.</strong>04.2012<br />

Hall 4 Stand J125<br />

WE FORM YOUR WIRE<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 17<br />

Progress Maschinen & Automation AG - I-39042 Brixen (BZ) - Julius-Durst-Str.100 - Tel. +39 0472 979 100 - Fax +39 0472 979 200 - info@progress-m.com


PANEL 1 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing.<br />

E.h. Werner Sobek<br />

Universität Stuttgart<br />

mail@wernersobek.<br />

com<br />

Geb. 1953; 1974-1980<br />

Bauingenieur- und<br />

Architekturstudium an<br />

der Universität Stuttgart;<br />

1987 Promotion; bis<br />

1991 Mitarbeiter des Ingenieurbüros<br />

Schlaich,<br />

Bergermann & Partner;<br />

1992 Gründung des<br />

Ingenieurbüros Werner<br />

Sobek Stuttgart; 1992<br />

Nachfolger von Prof.<br />

Tokarz an der Universität<br />

Hannover; 1994<br />

Nachfolger von Frei<br />

Otto an der Universität<br />

Stuttgart; seitdem<br />

Direktor des Instituts<br />

für Leichte Flächentragwerke<br />

und des<br />

Zentrallabors des KonstruktivenIngenieurbaus;<br />

2000 Gründung<br />

des Instituts für Leichtbau<br />

Entwerfen und<br />

Konstruieren (ILEK);<br />

Leiter des ILEK; Mies<br />

van der Rohe Professor<br />

am Illinois Institute of<br />

Technology, Chicago;<br />

2003 Eröffnung des Ingenieur-<br />

und Designbüros<br />

Werner Sobek, New<br />

York; seit 2007 Mitglied<br />

des Präsidiums der<br />

Deutschen Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges Bauen<br />

DGNB.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

the use of the spray technique to produce graded elements<br />

does not require subsequent compaction because<br />

the concrete is compacted already upon the impact.<br />

Gradation takes place either in the spray head or in the<br />

spray mist. Volumetric flow control of the pumps enables<br />

continuous gradation from low to high strength<br />

and from heavy to ultra-lightweight, with the option<br />

to also add heat insulation properties.<br />

Any commercially viable manufacturing process<br />

requires the automation of the selected production<br />

method. A particularly high potential for implementing<br />

layered processes is offered by generative techniques,<br />

which also include concrete printing methods. The<br />

spraying method is very easy to automate, which is<br />

why it should be possible to almost fully automate this<br />

process both at the precast plant and on the construction<br />

site (using large-scale robotics in the latter case).<br />

Application<br />

Initial tests and calculations of functionally graded<br />

floors proved weight reductions of over 60% and carbon<br />

emission reductions in excess of 35% compared to<br />

conventional slim floors (C30/37) [3]. The further optimization<br />

of the lightweight concrete mixes used with<br />

regard to their global warming potential and the possible<br />

reduction in load-transferring members as a result<br />

of the weight reduction open up the opportunity to<br />

achieve significantly greater carbon emission reductions<br />

in structures built with functionally graded elements.<br />

Another promising mass-market application are<br />

functionally graded walls, which utilize the multifunctional<br />

options provided by graded concretes whilst reducing<br />

both weight and CO 2 emissions. The gradation<br />

of load-bearing and insulation properties enables the<br />

manufacture of a strong, thermally insulating element<br />

that provides a structurally impermeable fair-faced<br />

concrete surface. Such a component is a pure-grade<br />

element and thus very easy to recycle because it only<br />

consists of mineral materials.<br />

Summary and outlook<br />

The above tests made ILEK succeed in unleashing the<br />

potential of functionally graded concrete elements for<br />

construction engineering in terms of their multifunctionality,<br />

weight and energy savings. Building with<br />

graded materials may thus make a major contribution<br />

toward developing sustainable construction methods.<br />

Part of the results presented in this contribution were<br />

found in the research project on „Gradientenwerkstoffe<br />

im Bauwesen“ (Functionally Graded Materials in Construction<br />

Engineering) [2] headed by Heinz, Herrmann<br />

and Sobek and supported by other ILEK employees.<br />

bereits durch den Aufprall verdichtet wird. Die Gradientenbildung<br />

erfolgt erst im Sprühkopf oder im Sprühnebel.<br />

Eine Volumenstromregelung der Pumpen ermöglicht eine<br />

stufenlose Einstellung des Gradienten von niedrig bis<br />

hochfest, von schwer bis ultraleicht und weiter bis zu wärmedämmenden<br />

Eigenschaften.<br />

Eine wirtschaftliche Herstellung setzt die Automation<br />

des gewählten Herstellverfahrens voraus. Hohes Realisierungspotenzial<br />

für Schichtenverfahren bieten die generativen<br />

Verfahren, zu denen auch die Verfahren zum Drucken<br />

von Beton gehören. Das Sprühverfahren lässt sich<br />

hervorragend automatisieren und sowohl im Fertigteilwerk<br />

als auch auf der Baustelle (dort mithilfe der Großraumrobotik)<br />

nahezu vollautomatisiert umsetzen.<br />

Anwendung<br />

In ersten Versuchen und Hochrechnungen zu funktional<br />

gradierten Geschossdecken konnten eine Massenersparnis<br />

von über 60 % und eine CO 2 -Reduktion von über 35 % im<br />

Vergleich zu herkömmlichen Flachdecken (C30/37) [3]<br />

nachgewiesen werden. Eine weitere Optimierung der verwendeten<br />

Leichtbetonmischungen hinsichtlich ihres<br />

Treibhauspotenzials und eine mögliche Reduzierung lastweiterleitender<br />

Bauteile aufgrund der Massenersparnis<br />

versprechen ein noch deutlich höheres CO 2 -Einsparpotenzial<br />

für Bauwerke mit funktional gradierten Bauteilen.<br />

Eine weitere für den Massenmarkt vielversprechende<br />

Anwendung stellen funktional gradierte Wände dar. Hierbei<br />

wird die mögliche Multifunktionalität der Gradientenbetone<br />

bei gleichzeitiger Gewichts- und CO 2 -Reduktion<br />

ausgenutzt. Durch die Gradierung der Eigenschaften Tragen<br />

und Dämmen kann ein tragfähiges und zugleich wärmedämmendes<br />

Bauteil mit einer dichten Sichtbetonoberfläche<br />

entstehen, das sortenrein vorliegt und als rein<br />

mineralisches Bauteil sehr gut rezyklierbar ist.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Es ist dem ILEK mit den beschriebenen Untersuchungen<br />

gelungen, das Potenzial funktional gradierter Betonbauteile<br />

hinsichtlich Multifunktionalität, Massen- und Energieeinsparung<br />

für das Bauwesen zu erschließen. Die Gradientenbauweise<br />

könnte somit einen signifikanten Beitrag<br />

zur Entwicklung eines nachhaltigen Bauschaffens leisten.<br />

Die vorgetragenen Ergebnisse wurden unter anderem<br />

im Rahmen des Forschungsvorhabens „Gradientenwerkstoffe<br />

im Bauwesen“ [2] von Heinz, Herrmann und Sobek<br />

unter Mitwirkung weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des ILEK erzielt.<br />

[1] Kieback, B.; Neubrand, A.; Riedel, H.: Processing techniques for functionally graded materials, Materials Science & Engineering A, 2003, 362, 81-105<br />

[2] Heinz, P.; Herrmann, M.; Sobek, W.: Herstellungsverfahren und Anwendungsbereiche für funktional gradierte Bauteile im Bauwesen, Ab-<br />

schlussbericht Forschungsinitiative Zukunft Bau (1/2011), Stuttgart, ILEK, 2011<br />

[3] Eyerer, P.; Reinhardt, H.-W.: Ökologische Bilanzierung von Baustoffen und Gebäuden, Basel: Birkhäuser, 2000<br />

1 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Foto: Benedikt Kraft, DBZ<br />

Foto: Bundeswehr / MHM<br />

Militärhistorisches Museum Dresden<br />

Der Libeskind Keil: Beidseitiger Sichtbeton in SB4-Qualität.<br />

Dyckerhoff AG, Produktmarketing<br />

Postfach 2247, 65012 Wiesbaden, Germany<br />

Tel +49 611 676-1181<br />

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PANEL 1 → Proceedings<br />

Current development status of the Celitement system<br />

Celitement pilot plant<br />

Aktueller Stand der Entwicklungen im Celitement-System<br />

Celitement Pilotanlage<br />

Dr. rer. nat.<br />

Hendrik Möller<br />

Schwenk Zement, Ulm<br />

Moeller.Hendrik@<br />

Schwenk.de<br />

Geb. 1965; 1985-1990<br />

Studium der Chemie an<br />

der Universität Siegen<br />

und Orléans; 1993<br />

Promotion; danach Projekt-<br />

und Laborleiter im<br />

Forschungszentrum der<br />

Thyssen Krupp Polysius<br />

AG; seit 2000 Mitarbeiter<br />

der Schwenk<br />

Zement KG, Ulm; als<br />

Bereichsleiter Produkttechnik<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsleitung der<br />

Schwenk Zement KG;<br />

Geschäftsführer der<br />

Schwenk Spezialbaustoffe<br />

und seit 2009<br />

der Celitement GmbH;<br />

Mitglied diverser Gremien<br />

und Ausschüsse<br />

im Baustoffbereich<br />

20<br />

AUTHOR<br />

Building of the pilot<br />

plant in Karlsruhe<br />

Gebäude der Pilotan-<br />

lage in Karlsruhe<br />

1<br />

At last year‘s 55 th BetonTage congress, the concept, production<br />

and properties of this completely new binder<br />

were presented. Back then, only small amounts of the<br />

material (in the kilogram range) could be produced on<br />

a laboratory-scale installation at KIT. For this reason,<br />

plans were proposed to commission a pilot plant enabling<br />

an output of at least 100 kg per day that should<br />

also provide the design parameters for a first industrial<br />

reference plant to be set up by the Celitement shareholder,<br />

Schwenk Zement.<br />

The pilot plant was officially commissioned on 11<br />

October 2011 (Fig. 1), and has been in operation ever<br />

since. This installation provides a high degree of flexibility<br />

with respect to the testing of a broad range of<br />

possible input materials for manufacturing Celitement<br />

products because the Celitement system is not just a<br />

single product but encompasses an entire range of innovative<br />

binders. Whereas the dry process appears to<br />

be the only viable option for large-scale industrial production<br />

(with the intermediate autoclaved products not<br />

requiring any additional drying step), the completed<br />

pilot plant is also capable of implementing a so-called<br />

wet process that involves a downstream drying stage<br />

in a heated membrane filter press.<br />

Today, the pilot plant is successfully producing autoclaved<br />

material applying the dry process in a fully automated<br />

manner, delivering an output of up to 150 kg<br />

per batch.<br />

A great variety of test installations is currently being<br />

used for the second step involved in the manufacture<br />

of Celitements, which requires the tribochemical<br />

activation using various silicate carriers in order to<br />

arrive at the finished product. The products manufactured<br />

in this process are undergoing a wide range of<br />

basic tests regarding the underlying mortar and concrete<br />

technology. However, the large number of pos-<br />

Auf den 55. BetonTagen wurden im letzten Jahr die stofflichen<br />

und herstellungstechnischen Grundlagen dieses<br />

völlig neuen Bindemittels vorgestellt. Zum damaligen<br />

Zeitpunkt konnten nur geringe Materialmengen im Kilogrammmaßstab<br />

in einer Laboranlage am KIT hergestellt<br />

werden. Daher wurden die Planungen zur Errichtung einer<br />

Pilotanlage vorgestellt, die eine Produktion von mindestens<br />

100 kg pro Tag ermöglichen soll und zudem die<br />

Auslegungsparameter für eine erste industrielle Referenzanlage<br />

des Gesellschafters Schwenk Zement liefert.<br />

Mit der offiziellen Einweihung am 11. Oktober 2011<br />

(Abb. 1) hat die Pilotanlage mittlerweile ihren Betrieb<br />

aufgenommen. Da das Celitement-System nicht ein einziges<br />

Produkt, sondern eine ganze Familie neuer Bindemittel<br />

darstellt, bietet die Anlage eine große Flexibilität<br />

bezüglich des Tests der unterschiedlichsten Rohstoffgrundlagen,<br />

die zur Herstellung von Celitementen möglich<br />

sind. Während eine großindustrielle Herstellung nur<br />

im sogenannten Trockenverfahren sinnvoll erscheint, d.<br />

h. die Zwischenprodukte aus dem Autoklaven keinen weiteren<br />

Trocknungsschritt mehr benötigen, ist die jetzt fertiggestellte<br />

Pilotanlage auch in der Lage, ein sogenanntes<br />

Nassverfahren mit anschließender Trocknungsstufe in einer<br />

beheizbaren Membranfilterpresse abzubilden.<br />

Die Herstellung von Autoklavenmaterial nach dem<br />

Trockenverfahren gelingt in der Pilotanlage mittlerweile<br />

vollautomatisch und liefert Produktionschargen von bis<br />

zu 150 kg pro Ansatz.<br />

Die im zweiten Produktionsschritt von Celitementen<br />

notwendige tribochemische Aktivierung mit unterschiedlichen<br />

Silikatträgern zum eigentlichen Endprodukt erfolgt<br />

derzeit noch mit unterschiedlichsten Testanlagen. Die dabei<br />

hergestellten Produkte werden den verschiedensten<br />

mörtel- und betontechnologischen Grundlagenuntersuchungen<br />

unterzogen. Die Vielzahl der möglichen Celitementtypen,<br />

mit teilweise stark auf einzelne Applikations-


sible types of Celitement, whose properties can be<br />

optimized for specific areas of application, necessitated<br />

a selection and restriction to only a few intermediate<br />

and finished products, which is why the<br />

first greater production batches were restricted to a<br />

simple Celitement variant that was not adjusted to<br />

maximize its performance for a specific application.<br />

As far as reasonably possible, this product manufactured<br />

in larger volumes was to serve as a representative<br />

sample of the general composition and working<br />

principle of Celitements.<br />

These initial pilot samples (Fig. 2) are currently<br />

being used to carry out, for the first time, large-scale<br />

tests and analyses of the characteristics known from<br />

the mortar tests previously performed on a laboratory<br />

scale. This also includes testing of the interactions<br />

with commercially available plasticizers because the<br />

water/binder ratios are generally lower in the Celitement<br />

system, which is why the application of plasticizers<br />

appears useful to better control the setting<br />

processes. The larger product volumes are now also<br />

being used to clarify some other fundamental issues,<br />

such as the carbonation characteristics of concretes<br />

produced with Celitement.<br />

It is also possible to systematically test the very<br />

wide range of optimal particle size distributions for<br />

the first time, which were not thoroughly investigated<br />

in the previous laboratory tests.<br />

The finished products showed a very bright<br />

white shade otherwise only known from industrially<br />

produced white cement because the initial pilot<br />

plant trial runs were carried out using very pure raw<br />

materials. Although Celitements will probably first<br />

be used for special construction materials such as<br />

tile adhesives, fillers, plasters or mortars for which<br />

product color is an interesting feature, the development<br />

of Celitement was initially not geared towards<br />

optimizing the color fidelity of the material. However,<br />

this example demonstrates the additional options<br />

that the new system can provide, as well as the<br />

possible value added for its users. Another big issue<br />

currently being investigated and requiring a major<br />

investment relates to the approval of Celitement<br />

under applicable chemicals regulations as part of a<br />

REACH authorization process. Since the risk assessment<br />

concept under European chemicals legislation<br />

is linked to the potential annual production output,<br />

a new construction material such as Celitement is<br />

automatically allocated to the highest risk category<br />

and to the associated, extremely sophisticated testing<br />

schemes. Outside a research project officially<br />

notified to the European Chemicals Agency (ECHA),<br />

however, neither the transport nor the sale of Celitement<br />

to non-registered users is possible without a<br />

completed registration procedure under applicable<br />

chemicals legislation, which is another reason why<br />

no material samples have yet been made available to<br />

parties other than the project partners.<br />

felder optimierbaren Eigenschaften, machte aber eine<br />

Auswahl und Einschränkung auf nur einige Zwischen- und<br />

Endprodukte nötig. Daher wurden die ersten größeren Produktionsmengen<br />

auf eine einfache, nicht unbedingt auf ihre<br />

Leistungsfähigkeit in einem speziellen Einsatzgebiet optimierte<br />

Celitementvariante beschränkt. Dieses in größeren<br />

Mengen hergestellte Produkt sollte die generelle Zusammensetzung<br />

und Funktionsweise von Celitementen möglichst repräsentativ<br />

abbilden.<br />

An diesen ersten Proben aus der<br />

Pilotanlage (Abb. 2) werden die aus<br />

den mörteltechnischen Versuchen<br />

mit Labormengen bekannten Eigenschaften<br />

nun erstmals auch in größerem<br />

Maßstab getestet und analysiert.<br />

Dazu gehört auch die Prüfung<br />

der Wechselwirkung mit handelsüblichen<br />

Fließmitteln, da die prinzipiell<br />

niedrigeren Wasser/Bindemittel-<br />

Werte im Celitement-System den<br />

Einsatz von Fließmitteln zur besseren<br />

Steuerung der Abbindevorgänge<br />

sinnvoll erscheinen lassen. Auch einige grundlegende Fragen,<br />

wie die Carbonatisierungseigenschaften von mit Celitement<br />

hergestellten Betonen, werden mit den größeren Produktmengen<br />

nun angegangen.<br />

Auch der sehr große Bereich optimaler Kornverteilungen,<br />

der in den vorangegangenen Laborversuchen nicht näher<br />

untersucht wurde, kann nun erstmals systematisch abgeprüft<br />

werden.<br />

Da die ersten Versuche in der Pilotanlage mit sehr reinen<br />

Rohstoffen durchgeführt wurden, zeigten die Endprodukte<br />

einen sehr hohen Weißheitsgrad, wie er sonst nur von industriell<br />

hergestelltem Weißzement bekannt ist. Obwohl die ersten<br />

Einsatzfelder von Celitementen wahrscheinlich im Bereich<br />

der Spezialbaustoffe wie Fliesenkleber, Spachtelmassen,<br />

Putzen oder Mörteln liegen, bei denen die Produktfarbe<br />

durchaus interessant ist, war die Optimierung einer Eigenschaft<br />

wie Farbtreue aber zunächst kein Ziel der Entwicklung.<br />

Das Beispiel Farbe zeigt aber exemplarisch, welche zusätzlichen<br />

Möglichkeiten sich mit dem neuen System ergeben<br />

können und welcher Zusatznutzen dem Anwender möglicherweise<br />

zugänglich wird. Ein weiterer großer Bereich, der<br />

mit großem finanziellem Aufwand geprüft wird, betrifft die<br />

chemikalienrechtliche Zulassung von Celitement im Rahmen<br />

einer REACH-Zulassung. Da das Risikobewertungskonzept<br />

im europäischen Chemikalienrecht an die mögliche jährliche<br />

Produktionsmenge gebunden ist, fällt man mit einem neuen<br />

Baustoff wie Celitement automatisch in die höchste Risikoklasse<br />

und die damit verbundenen, extrem aufwendigen<br />

Prüfprogramme. Ohne ein abgeschlossenes chemikalienrechtliches<br />

Registrierungsdossier ist aber außerhalb eines bei<br />

der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) offiziell gemeldeten<br />

Forschungsprojektes weder der Transport noch die<br />

Abgabe von Celitement an nicht registrierte Anwender möglich.<br />

Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass noch keine Materialproben<br />

außerhalb der Projektpartner abgegeben wurden.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />

2<br />

Commissioning of the<br />

plant by Environment<br />

Minister Untersteller<br />

Inbetriebnahme der<br />

Anlage durch Umweltminister<br />

Untersteller<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 21


PANEL 1 → Proceedings<br />

Improving heat dissipation in high and extra-high voltage<br />

transmission lines using concretes with high thermal conductivity<br />

Verbesserung der Wärmeableitung bei Hoch- und Höchstspannungs-<br />

kabeln durch hochwärmeleitfähige Betone<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Raymund Böing<br />

HeidelbergCement,<br />

Leimen<br />

raymund.boeing@<br />

heidelbergcement.com<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

Universität Essen GH;<br />

1984-1998 Mitarbeiter<br />

der Forschung, Entwicklung<br />

und Beratung<br />

der Heidelberger<br />

Zement AG, Leimen;<br />

1998-2000 Koordinator<br />

der Bauberatung<br />

beim Heidelberger<br />

Technology Center der<br />

Heidelberger Zement<br />

AG; 2000-2004 Leiter<br />

Betontechnologie bei<br />

der Heidelberger Beton<br />

GmbH, Heidelberg; seit<br />

2004 Leiter Betontechnologie<br />

Transportbeton<br />

in der Abteilung Entwicklung<br />

und Anwendung<br />

der HeidelbergCement<br />

AG Deutschland;<br />

Leiter verschiedener<br />

technischer Gremien<br />

des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Transportbetonindustrie<br />

(BTB); Delegierter des<br />

BTB in Gremien des DIN<br />

Normenausschuss Bauwesen,<br />

des Deutschen<br />

Ausschuss für Stahlbeton<br />

und des FGSV für<br />

Deutschland<br />

To an increasing extent, high and extra-high voltage<br />

transmission lines are laid underground because of the<br />

specifications given in the relevant permit and due to<br />

the smaller footprint required. In this regard, one of<br />

the key factors is the temperature of the line. Amongst<br />

other parameters, its level depends on the amperage<br />

transmitted and the thermal conductivity of the bedding<br />

material. Currently, lean concrete or graded sands<br />

with a thermal conductivity of approx. 1.0 W/mK [1]<br />

are used as thermal stabilization materials. This conductivity<br />

depends on the moisture contained in the<br />

bedding material and must be ensured also at high<br />

transmission line temperatures of, say, 70°C. Soil with<br />

an average moisture content provides the same thermal<br />

conductivity of 1.0 W/mK whereas dried soil has a<br />

conductivity of 0.4 W/mK.<br />

HeidelbergCement AG Germany has developed<br />

concretes that provide a high thermal conductivity.<br />

Fig. 1 [2] shows how the performance of a high-voltage<br />

transmission line can be improved by using a concrete<br />

with a high level of thermal conductivity. At a<br />

cross-sectional area of the bedding material of 2 m²,<br />

a concrete with a thermal conductivity of l = 4 W/mK<br />

enables an increase in the amperage from about 1,400 A<br />

to approx. 2,000 A under the specified conditions compared<br />

to a concrete providing only 1 W/mK. This corresponds<br />

to a 43% increase.<br />

In Germany, the concrete with high thermal conductivity<br />

is being marketed under the Powercrete® brand<br />

through ready-mix subsidiaries of Heidelberger Beton<br />

GmbH. Powercrete is a special, patented type of concrete<br />

designed specifically for ensuring high thermal<br />

conductivity that is used, amongst other applications,<br />

as a bedding and backfill material for high and extrahigh<br />

voltage transmission lines laid underground. Its<br />

high thermal conductivity enables an effective dissipation<br />

of generated heat and an efficient reduction in<br />

the temperature of the conductor or, alternatively, an<br />

increase in the amperage of the transmission line.<br />

Further benefits include:<br />

» reduction in the magnetic field strength by bundled<br />

cables or tighter cable-to-cable spacing<br />

» possible reduction in conductor cross-section<br />

» possible shift to aluminum conductors<br />

» easing of „hot spots“<br />

» cable protection provided by the concrete<br />

Hoch- und Höchstspannungskabel werden genehmigungsbedingt<br />

und des geringeren Platzbedarfs wegen immer<br />

häufiger im Erdreich verlegt. Hierbei ist die Leitungstemperatur<br />

von besonderer Bedeutung. Die Höhe der Kabeltemperatur<br />

hängt u. a. von der durchgeleiteten Stromstärke<br />

und der Wärmeleitfähigkeit des Bettungsmaterials ab. Zurzeit<br />

werden als thermische Stabilisierungsmaterialien Magerbeton<br />

oder korngestufte Sande mit Wärmeleitfähigkeiten<br />

von etwa 1,0 W/mK [1] eingesetzt. Diese Eigenschaft<br />

ist u. a. abhängig vom Feuchtegehalt des Bettungsmaterials<br />

und muss auch bei hohen Kabeltemperaturen von z. B. 70° C<br />

sichergestellt werden können. Normaler feuchter Erdboden<br />

liegt ebenfalls bei 1,0 W/mK, getrockneter bei 0,4 W/mK.<br />

Entwicklungen im Bereich der HeidelbergCement AG<br />

Deutschland führten zu hochwärmeleitfähigen Betonen.<br />

Die Abb. 1 [2] zeigt, wie z. B. die Leistungsfähigkeit eines<br />

Hochspannungskabels durch die Verwendung eines hochwärmeleitenden<br />

Betons gesteigert werden kann. Bei<br />

einer Querschnittsfläche des Bettungsmaterials von 2 m²<br />

emöglicht ein Beton mit einer Wärmeleitfähigkeit von<br />

l = 4 W/mK unter den dort angegebenen Randbedingungen<br />

im Vergleich zu einem Beton mit 1 W/mK eine Steigerung<br />

der Stromstärke von ca. 1.400 A auf ca. 2.000 A.<br />

Dies entspricht einer Steigerung von 43 %.<br />

Der hochwärmeleitfähige Beton wird in Deutschland<br />

von Transportbetongesellschaften der Heidelberger Beton<br />

GmbH unter der Marke Powercrete® angeboten. Powercrete<br />

ist ein speziell auf hohe Wärmeleitfähigkeit entwickelter<br />

und patentierter Spezialbeton, der z. B. als Bettungs-<br />

und Verfüllmaterial bei erdverlegten Hoch- und<br />

Höchstspannungskabeln zum Einsatz kommt. Durch seine<br />

hohe Wärmeleitfähigkeit wird die entstehende Wärme gut<br />

abgeführt, kann die Leitertemperatur effizient reduziert<br />

oder die Stromstärke der Kabeltrasse erhöht werden.<br />

Weitere Vorteile:<br />

» Reduzierung der magnetischen Feldstärke durch Kabelbündelung<br />

oder kleinere Kabelabstände möglich<br />

» Reduzierung des Leiterquerschnitts möglich<br />

» Wechsel auf Aluminiumleiter möglich<br />

» Entschärfung von „Hot-Spots“<br />

» Schutz des Kabels durch den Beton<br />

In der Regel wird Powercrete als Beton der Druckfestigkeitsklasse<br />

C12/15 in der Konsistenzklasse F4 mit einem<br />

Größtkorn von 16 mm ausgeliefert. Andere Druckfestigkeitsklassen,<br />

Konsistenzklassen oder ein anderes Größtkorn<br />

sind auf Anfrage möglich.<br />

22 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Powercrete is usually supplied in the C12/15 compressive<br />

strength class and F4 consistency grade with a<br />

maximum aggregate size of 16 mm. Other compressive<br />

strength classes, consistency grades or maximum aggregate<br />

sizes can be delivered upon request.<br />

Powercrete provides the option of adjusting its consistency.<br />

A flowable consistency enables the optimal<br />

bedding of the cable bundles and thus a lower heat<br />

transmission resistance than in the case of a stiffer<br />

consistency.<br />

Powercrete is characterized by its high thermal<br />

conductivity achieved by a mix design tailored to<br />

this requirement, which depends on the raw materials<br />

available to the concrete producer. As part of the initial<br />

testing (suitability test), the thermal conductivity of the<br />

concrete is determined using dried specimens [3].<br />

Fig. 2 shows that the thermal conductivity of Powercrete<br />

depends on its moisture content and can be expressed<br />

by a linear function. In water-saturated condition,<br />

the material can achieve conductivities of up to<br />

6 W/mK whereas at least 3 W/mK are usually possible<br />

in dried condition. Whether the latter level can be assumed<br />

for the transmission line design is shown by the<br />

results of the initial tests carried out by the concrete<br />

producer. This thermal conductivity value has been determined<br />

under pessimal boundary conditions.<br />

Die Konsistenz von Powercrete ist einstellbar. Eine<br />

fließfähige Konsistenz führt zu einer optimalen Einbettung<br />

der Kabelstränge und damit zu einem niedrigeren<br />

Wärmeübergangswiderstand als bei steiferer Konsistenz.<br />

Powercrete besticht durch seine hohe Wärmeleitfähigkeit,<br />

die durch eine auf diese Eigenschaft entwickelte Betonzusammensetzung<br />

erreicht wird und abhängig von der<br />

Ausgangsstoffsituation des Betonherstellers ist. Im Rahmen<br />

der Erstprüfung (Eignungsprüfung) wird die Wärmeleitfähigkeit<br />

des Betons an getrockneten Proben bestimmt [3].<br />

Die Abb. 2 zeigt, dass die Wärmeleitfähigkeit von<br />

Powercrete von dessen Feuchtegehalt abhängig ist und<br />

einer linearen Funktion folgt. Im wassergesättigten Zu-<br />

� Modular process controls<br />

� Automated control systems<br />

� Completely integrated moisture measurement<br />

in mixer and sand silos<br />

� Experience in special concrete types (SCC)<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />

Bikotronic GmbH - Im Hohen Acker 7 - 67146 Deidesheim - Germany<br />

Phone: +49 6326 96530 - Fax: +49 6326 965350 - Email: info@bikotronic.de - Internet: www.bikotronic.de<br />

1<br />

Continuous loading<br />

capability of a 110 kV<br />

XLPE single-conductor<br />

cable in a bundled arrangement<br />

(aluminum<br />

conductor cross-section<br />

3 x 1 x 2,500 mm 2 )<br />

as a function of the<br />

cross-sectional area<br />

A of the thermally<br />

stabilized zone<br />

Dauerbelastbarkeit<br />

eines 110-kV-VPE-Einleiterkabels<br />

in gebündelter<br />

Anordnung,<br />

Aluminiumleiterquerschnitt<br />

3 x 1 x<br />

2500 mm 2 , als Funktion<br />

der Querschnittsfläche<br />

A des thermisch stabilisierten<br />

Bereichs<br />

PAVERS - PRECAST PARTS - PIPES - DRY MORTAR - GRAVEL - SAND CONDITIONING - READY-MIX CONCRETE


PANEL 1 → Proceedings<br />

2<br />

Thermal conductivity<br />

as a function of<br />

moisture<br />

Wärmeleitfähigkeit in<br />

Abhängigkeit von der<br />

Feuchte<br />

The level of thermal conductivity that can actually<br />

be utilized in reality will depend on the moisture<br />

present in the bedding material. Depending on the specific<br />

situation, values between 3 and 5 W/mK appear<br />

likely. No constant thermal conductivity will occur due<br />

to the varying moisture content of the bedding material<br />

triggered by the cable temperature. If the moisture<br />

content of the bedding material decreases, thermal<br />

conductivity is reduced. Conversely, thermal conductivity<br />

will rise again when the moisture content increases.<br />

It would thus be desirable to control the cable<br />

behavior depending on the specific situation in order<br />

to utilize the full performance of the special concrete<br />

with high thermal conductivity nonetheless. A cable<br />

equipped with a suitable set of sensors was developed<br />

jointly by nkt cables, Cologne, and the Institute of<br />

Power Transmission and Storage at the University of<br />

Duisburg-Essen. The loading of this cable can be controlled<br />

depending on the temperature of the line using<br />

a specially developed software. This innovative cable<br />

technology makes it possible to fully leverage the performance<br />

of the new Powercrete special concrete with<br />

high thermal conductivity supplied by HeidelbergCement<br />

AG Germany.<br />

stand sind Werte von bis zu 6 W/mK und im getrockneten<br />

Zustand in der Regel mindestens 3 W/mK erreichbar. Ob<br />

mit letztgenanntem Wert bei der Kabelprojektierung gerechnet<br />

werden kann, zeigen die Erstprüfungsergebnisse<br />

des Betonherstellers. Hierbei handelt es sich um einen unter<br />

pessimalen Randbedingungen ermittelten Wert für die<br />

Wärmeleitfähigkeit.<br />

Welche Wärmeleitfähigkeit später in der Praxis genutzt<br />

werden kann, hängt von dem sich einstellenden<br />

Feuchtegehalt des Bettungsmaterials ab. Situationsbedingt<br />

sind Werte zwischen 3 und 5 W/mK denkbar. Wegen<br />

des kabeltemperaturbedingt variierenden Feuchtegehalts<br />

des Bettungsmaterials wird sich kein konstanter Wert für<br />

die Wärmeleitfähigkeit einstellen können. Sinkt der<br />

Feuchtegehalt des Bettungsmaterials, reduziert sich die<br />

Wärmeleitfähigkeit, und beim Anstieg wird sich diese<br />

wieder erhöhen. Um trotzdem die volle Leistungsfähigkeit<br />

des hochwärmeleitfähigen Spezialbetons zu nutzen, wäre<br />

eine situationsbedingte Aussteuerung des Kabels wünschenswert.<br />

Eine gemeinschaftliche Entwicklung der nkt<br />

cables Köln und des Instituts Energietransport und -speicherung<br />

an der Universität Duisburg-Essen führte zu<br />

einem mit entsprechender Sensorik ausgestatteten Kabel,<br />

dessen Belastbarkeit unter Nutzung einer hierfür ent-<br />

wickelten Software in Abhängigkeit von der Leitungstemperatur<br />

ausgesteuert werden kann. Diese innovative<br />

Kabeltechnologie macht es möglich, den neuen hochwärmeleitfähigen<br />

Spezialbeton Powercrete der HeidelbergCement<br />

AG Deutschland in seiner vollen Leistungsfähigkeit<br />

zu nutzen.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] Prof. Dr.-Ing. habil. Heiner Brakelmann, Universität Duisburg, Studie: Einsatzmöglichkeiten hochwärmeleitfähiger<br />

Rückfüllmaterialien für den Kabelgraben, April 2009, HeidelbergCement AG Baustoffe für Geotechnik GmbH<br />

Ennigerloh<br />

[2] Prof. Dr.-Ing. habil. Heiner Brakelmann, Dr. Jörg Dietrich, Dr. Andreas Märten, Dipl.-Ing. Hans-Peter May, Verbesserte<br />

Stromtragfähigkeit – Hochwärmeleitfähiger Spezialbeton für Kabelgraben, ew Jg. 108 (2009), Heft 14-15,<br />

66-72<br />

[3] Prof. Dr.-Ing. habil. Heiner Brakelmann, Dipl.-Ing. Raymund Böing, Dr. Jörg Dietrich, Dipl.-Ing. Hans-Peter May,<br />

Hochwärmeleitfähige Verfüllbaustoffe für Kabelgräben – Powercrete und CableCem, technische und wirtschaftliche<br />

Perspektiven, ew Jg.110 (2011), Heft 15-16, 64-71<br />

24 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


PANEL 1 → Proceedings<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Harald S. Müller<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT)<br />

hsm@mpa.kit.edu<br />

Geb. 1951; bis 1995<br />

Direktor an der Bundesanstalt<br />

für Materialforschung<br />

und -prüfung<br />

(BAM), Berlin; seit 1995<br />

Leiter des Instituts für<br />

Massivbau und Baustofftechnologie<br />

und<br />

Direktor der Amtlichen<br />

Materialprüfungs- und<br />

Forschungsanstalt<br />

(MPA Karlsruhe) am<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie (ehemals<br />

Universität Karlsruhe);<br />

ö.b.u.v. Sachverständiger<br />

für Beton- und<br />

Mauerwerksbau, Bauschäden<br />

und Bauphysik;<br />

Partner der SMP Ingenieure<br />

im Bauwesen<br />

GmbH, Karlsruhe und<br />

Dresden<br />

Overview of key work<br />

steps in the research<br />

project<br />

Überblick über die<br />

wesentlichen Arbeitsschritte<br />

des Forschungsvorhabens<br />

26<br />

AUTHOR<br />

1<br />

Corrosion-induced crack formation<br />

From mechanism of action to prevention strategies<br />

Korrosionsinduzierte Rissbildung<br />

Vom Mechanismus zu Vermeidungsstrategien<br />

Background<br />

The service life design of reinforced concrete structures<br />

requires material models capable of reliably describing<br />

both mechanisms of damage and the general progression<br />

of damage over time. However, the most advanced<br />

models that are currently available only capture the<br />

process of carbonation and chloride penetration into<br />

the uncracked concrete that is at the very beginning of<br />

the damaging process [1]. These models thus disregard<br />

the actual damaging phase, i.e. the corrosion of the<br />

reinforcing steel. As a result, the service life design<br />

established to date only considers the end of the initiation<br />

phase of the damaging process, or, in other words,<br />

the onset of damage (time of depassivation or onset of<br />

corrosion) as a critical limit state. The corrosion of the<br />

reinforcement and its consequences, i.e. the damage to<br />

the concrete caused by crack formation and spalling,<br />

are not considered, which may lead to substantially<br />

incorrect conclusions.<br />

In the case of reinforcement corrosion, months or<br />

even decades may pass from the time of depassivation<br />

to crack formation and spalling (i.e. the onset of<br />

damage). In the latter case (several decades), repair<br />

and upgrading works carried out, for instance, at the<br />

end of the onset phase would have been unnecessary if<br />

the damage had occurred after the end of the intended<br />

service life. Being aware of the period to the onset of<br />

damage (i.e. restricted serviceability) is thus of considerable<br />

economic significance.<br />

Against this background, comprehensive investigations<br />

were undertaken by the group of researchers<br />

No. 537 on the „Modeling of Reinforcement Corrosion“<br />

established by the DFG (German Research Founda-<br />

Ausgangssituation<br />

Die Bemessung einer Stahlbetonkonstruktion auf ihre Lebensdauer<br />

erfordert Materialmodelle, die in der Lage sind,<br />

sowohl die Mechanismen der Schädigung als auch die<br />

zeitliche Entwicklung des gesamten Schädigungsprozesses<br />

zuverlässig zu beschreiben. Die bisher am weitesten<br />

entwickelten Modelle erfassen aber lediglich den die<br />

Schädigung einleitenden Prozess der Karbonatisierung<br />

und der Chlorideindringung in ungerissenem Beton [1].<br />

Sie lassen damit die eigentliche Schädigungsphase, nämlich<br />

die Korrosion des Bewehrungsstahls, außen vor. Folglich<br />

wird bei der Lebensdauerbemessung bis heute das<br />

Ende der Einleitungsphase, also bestenfalls der Beginn der<br />

Schädigungsphase (Zeitpunkt der Depassivierung bzw.<br />

Korrosionsbeginn), als kritischer Grenzzustand betrachtet.<br />

Die Bewehrungskorrosion und ihre Folgen – Betonschädigung<br />

durch Rissbildung und Abplatzung – bleiben<br />

unberücksichtigt, was zu einer erheblichen Fehleinschätzung<br />

führen kann.<br />

Bei der Bewehrungskorrosion können vom Zeitpunkt der<br />

Depassivierung bis zur Rissbildung und Abplatzung, also<br />

dem Schadenseintritt, Monate, aber auch Jahrzehnte vergehen.<br />

Im letzteren Fall wären Ertüchtigungsmaßnahmen, die<br />

z. B. am Ende der Einleitungsphase ergriffen werden, überflüssig<br />

gewesen, wenn der Schaden erst nach dem Erreichen<br />

der planmäßigen Lebensdauer eintreten würde. Die Kenntnis<br />

der Zeitspanne bis zum Auftreten einer Schädigung, d. h.<br />

einer Einschränkung der Gebrauchstauglichkeit, ist somit<br />

von großer wirtschaftlicher Bedeutung.<br />

Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der von<br />

der DFG eingerichteten Forschergruppe 537 „Modellierung<br />

der Bewehrungskorrosion“ umfangreiche Untersuchungen<br />

durchgeführt. Die im vorliegenden Beitrag vor-


Concrete cover/rebar diameter [c/d s ]<br />

Betondeckung/Stabdurchmesser [c/d s ]<br />

3.0<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

c constant<br />

c konstant<br />

d constant<br />

d konstant<br />

c/d constant<br />

c/d konstant<br />

d8c10 d16c20<br />

d24c10<br />

Time to crack formation on concrete surface [weeks]<br />

Zeit bis Rissbildung an der Betonoberfläche [Wochen]<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

d24c20<br />

d8c20<br />

d24c30<br />

d24c40<br />

60 80 100 120 140<br />

tion). The research activities outlined in this contribution<br />

concentrated on processes of crack formation in<br />

concrete that occur during damage progression in the<br />

surface zones of structural components [2].<br />

New findings<br />

The research project aimed to systematically investigate<br />

damage progression over time but also to develop<br />

an analytical forecasting model for corrosion-induced<br />

crack formation. It was divided into five key work<br />

steps shown in Fig. 1. Important new findings resulted<br />

from innovative test methods and a special test setup<br />

which was the first of its kind to succeed in deriving<br />

a material law for the rust that develops under reallife<br />

conditions on the basis of an inverse analysis. This<br />

material law then enabled the development of a complex<br />

numerical model and of a simplified analytical<br />

model. Both models can be used to calculate the times<br />

between depassivation (onset of corrosion) and onset<br />

of damage (crack formation, spalling) for various actions<br />

and concrete technology parameters (Fig. 2).<br />

Conclusions<br />

The models developed in this project serve as tools that<br />

enable an accurate analysis or forecast of the future<br />

condition of the structural component as early as at the<br />

planning and design stage. Targeted measures can be<br />

derived (such as providing an appropriate combination<br />

of components and material parameters pertaining to<br />

structural design and concrete technology) that allow<br />

for an onset of damage only at a very late point in<br />

time or prevent damage altogether during the intended<br />

service life of the structure. The findings and new models<br />

established in this research lay the groundwork for<br />

a probabilistic durability design of concrete structures<br />

starting from the limit state of actual concrete damage.<br />

[1] Fédération <strong>International</strong>e du Béton (fib): Model Code for Service Life Design. Bulletin 34, Lausanne, Feb. 2006<br />

[2] Müller, H. S., Bohner, E.: Modellierung des Schadenfortschritts bei Korrosion von Stahl im Beton und Bemessung<br />

von Stahlbetonbauteilen auf Dauerhaftigkeit, Teilprojekt B1: Rissbildung und Abplatzungen infolge Bewehrungs-<br />

korrosion. Schlussbericht zum Teilprojekt B1 (MU 1368/7) der DFG-FOR 537, Juni 2011<br />

2<br />

Time to the formation of a continuous crack in the concrete<br />

surface zone due to reinforcement corrosion for various<br />

combinations of rebar diameters ds and concrete covers c;<br />

d24c30 represents ds = 24 mm and c = 30 mm. Underlying<br />

parameters: CEM I cement, water/cement ratio w/c = 0.7,<br />

corrosion rate xcorr = 11.6 µm/a, expansion factor of corrosion<br />

products l = 3.0<br />

Zeit bis zum Auftreten eines durchgehenden Risses in der<br />

Betonrandzone infolge Bewehrungskorrosion für verschiedene<br />

Kombinationen aus Stabdurchmesser ds und Betondeckung c;<br />

d24c30 bedeutet ds = 24 mm und c = 30 mm. Randbedingungen:<br />

Zement CEM I, Wasserzementwert w/z = 0,7, Korrosionsrate<br />

xcorr = 11,6 µm/a, Quellfaktor der Korrosionsprodukte l = 3,0<br />

gestellten Forschungsaktivitäten konzentrierten sich auf<br />

die Prozesse der Rissbildung im Beton, die sich während<br />

der Schädigungsphase in Bauteilrandzonen abspielen [2].<br />

Neue Erkenntnisse<br />

Das Forschungsvorhaben, welches neben der systematischen<br />

Untersuchung des zeitlichen Verlaufs der Schädigung<br />

die Entwicklung eines analytischen Prognosemodells für<br />

die korrosionsinduzierte Rissbildung zum Ziel hatte, war in<br />

fünf zentrale Arbeitsschritte unterteilt, die in Abb. 1 dargestellt<br />

sind. Wesentliche neue Erkenntnisse basierten u. a.<br />

auf neuartigen Versuchen und einer speziellen Versuchskonzeption,<br />

mit der es erstmals gelang, anhand einer inversen<br />

Analyse ein Materialgesetz für den sich unter Praxisbedingungen<br />

bildenden Rost abzuleiten. Dieses<br />

Materialgesetz ermöglichte im Weiteren die Entwicklung<br />

sowohl eines komplexen numerischen Modells als auch<br />

eines vereinfachten analytischen Modells, mit deren Hilfe<br />

für unterschiedliche Einwirkungen und betontechnische<br />

Randbedingungen die Zeitspanne zwischen der Depassivierung<br />

(Korrosionsbeginn) und dem Schadenseintritt<br />

(Risse, Abplatzungen) berechnet werden kann (Abb. 2).<br />

Schlussfolgerungen<br />

Mit den entwickelten Modellen stehen nun Werkzeuge zur<br />

Verfügung, die bereits während der Planungsphase eine<br />

genaue Analyse bzw. Prognose der künftigen Bauteilsituation<br />

erlauben. Hieraus lassen sich gezielt Maßnahmen<br />

ableiten (z. B. die geeignete Kombination konstruktiver<br />

und betontechnologischer Bauteil- und Werkstoffparameter),<br />

die einen Schadenseintritt erst sehr spät zulassen<br />

oder während der projektierten Lebensdauer der Konstruktion<br />

generell verhindern. Auf Grundlage der gewonnenen<br />

Erkenntnisse in Verbindung mit den neuen Modellen<br />

kann nun der Weg für die probabilistische Bemessung<br />

einer Betonkonstruktion auf Dauerhaftigkeit, ausgehend<br />

vom Grenzzustand der tatsächlichen Betonschädigung,<br />

eröffnet werden.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 1<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. Edgar Bohner<br />

MSc; Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT)<br />

edgar.bohner@kit.edu<br />

Geb. 1973; 1994-2001<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der Universität<br />

Karlsruhe (TH)<br />

und am Royal Institute<br />

of Technology (KTH) in<br />

Stockholm, Schweden;<br />

danach Projektleiter<br />

bei Prof. Müller + Dr.<br />

Günter Ingenieurgesellschaft<br />

Bauwerke GmbH<br />

in Karlsruhe; seit 2004<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter,Lehrstuhlassistent<br />

und seit 2009<br />

Leiter der Fachgruppe<br />

Werkstoffmechanik am<br />

Institut für Massivbau<br />

und Baustofftechnologie<br />

des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 27


PANEL 2 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Dipl.-Ing. Martin<br />

Kronimus<br />

Betonverband Straße,<br />

Landschaft,<br />

Garten, Bonn<br />

geschaeftsleitung@<br />

kronimus.de<br />

Geb. 1961; Studium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der Fachhochschule<br />

des Saarlandes;<br />

betriebswirtschaftliche<br />

Zusatzausbildung; seit<br />

1989 Marketingleiter<br />

der Kronimus AG; ab<br />

1991 Geschäftsführer<br />

verschiedener Tochtergesellschaften<br />

der<br />

Kronimus AG; seit 1997<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der Kronimus AG, seit<br />

2006 Vorsitzender des<br />

Betonverbands Straße,<br />

Landschaft, Garten,<br />

Bonn und Vorstand des<br />

Fachverbandes Beton-<br />

und Fertigteilwerke Baden-Württemberg;<br />

seit<br />

April 2010 Vorsitzender<br />

des sozialpolitischen<br />

Ausschusses des Industrieverbandes<br />

Steine<br />

und Erden Baden-<br />

Württemberg<br />

Day 1: Tuesday, 7 th February 2012<br />

Tag 1: Dienstag, 7. Februar 2012<br />

Road, landscape and garden construction<br />

Straßen-, Landschafts- und Gartenbau<br />

Title Titel Page Seite<br />

New trends in landscape architecture 29<br />

Neue Tendenzen in der Landschaftsarchitektur<br />

Dipl.-Ing. Andrea Gebhard<br />

Sustainable building of traffic areas from the standpoint of a public client - Examples of<br />

completed projects from Stuttgart, the capital city of the German state of Baden-Württemberg 31<br />

Nachhaltiges Bauen von Verkehrsflächen aus der Sicht eines öffentlichen Auftraggebers -<br />

Ausführungsbeispiele aus der Landeshauptstadt Stuttgart<br />

Dipl.-Ing. Kornelija Virag<br />

New findings on the eco-balance of paving blocks - Environment protection 32<br />

Neue Ergebnisse zur Ökobilanzierung von Pflastersteinen - Umweltschutz<br />

Dipl.-Ing. Dietmar Ulonska<br />

Edge spalling and efflorescence – Tips from practice for optimized construction and 34<br />

claim assessment<br />

Kantenausbrüche und Ausblühungen - Praxistipps zur optimierten Herstellung und<br />

Schadensbewertung<br />

Dr. rer. nat. Karl-Uwe Voß<br />

Chemical effects on concrete caused by de-icing salts 38<br />

Chemische Auswirkungen auf Beton durch Tausalze<br />

Dipl.-Ing. Charlotte Milachowski<br />

The prospectus statement “frostproof” – Can a private customer also expect resistance 42<br />

to frost attack to XF4?<br />

Prospektaussage „frostsicher“ – Darf damit der Privatkunde auch XF4 erwarten?<br />

Dr.-Ing. Jürgen Krell<br />

Legal assessment-Prospectus statement “frostproof” – 44<br />

Can a private customer also expect XF4?<br />

Rechtliche Beurteilung – Prospektaussage „frostsicher“ –<br />

Darf damit der Privatkunde auch XF4 erwarten?<br />

Prof. Dr. jur. Gerd Motzke<br />

28 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


New trends in landscape architecture<br />

Neue Tendenzen in der Landschaftsarchitektur<br />

Following the publication by the Club of Rome of “The<br />

Limits to Growth,” the shocked public soon widely recognized<br />

that questions of environmental protection<br />

and the prudent use of the environment are critical<br />

issues for the future. Presented in simplistic terms, this<br />

resulted in laws on nature protection, the creation of<br />

the ministries of the environment, and many environmental<br />

planning instruments whose existence the profession<br />

today recognizes as a matter of course.<br />

Another milestone in public debate was the agenda<br />

on sustainability of Rio de Janeiro. At the latest since<br />

then, the question of sustainability has been considered,<br />

or at least mentioned, in many planning processes.<br />

All this, however, has not brought radical changes.<br />

Although the issue of environmental compatibility is<br />

dealt with in every planning process, new approaches<br />

to planning rarely result.<br />

BUGA 05 in Munich was an attempt to take a new<br />

approach. Under the heading “A Change of Perspective,”<br />

ways were examined for taking a new view<br />

of nature. Since Al Gore revealed his uncomfortable<br />

truths in 2005, coupled with the financial crises that<br />

started in 2007, new trends in planning have begun to<br />

emerge and are being publicly debated.<br />

Open space as response to the climate change:<br />

On the one hand, this involves urban agriculture, which<br />

offers a solution for ruined urban areas, especially in<br />

shrinking cities. A highly illustrative example of this<br />

is Detroit, where this form of land use now includes<br />

immense areas. This type of land application was also<br />

shown in impressive manner at the Biennale 2010 in<br />

Venice. It is astonishing how this issue is being discussed<br />

in many countries and is regarded as a way out<br />

of ecological destruction.<br />

At first glance, this looks like a rather naïve approach<br />

and the pictures that were shown during the<br />

presentation – particularly those of the Americans<br />

– have an idyllic touch. But perhaps the question of<br />

searches for idyllic spheres represents an issue that is<br />

often neglected in planning.<br />

To create such desirable conditions for all of society,<br />

the topics presented in the following, for example,<br />

played a role in the bids invited for the competition for<br />

what may be the most important available space in the<br />

whole world: Tempelhof Field (the former Berlin city<br />

airport that was closed down in October of 2008).<br />

Plans are to develop a spatial and strategic design<br />

concept for creation of a park landscape for the 21st<br />

century. For this, the a number of different guiding<br />

themes were proposed:<br />

Mit einem rasch um sich greifenden Schock erkannte die<br />

Öffentlichkeit nach dem Bericht des Club of Rome die<br />

Grenzen des Wachstums und dass Fragen des Umweltschutzes<br />

und des umsichtigen Umgangs mit der Umwelt<br />

essentielle Fragen der Zukunft sind. Holzschnittartig dargestellt<br />

resultieren daraus die Naturschutzgesetze, die<br />

Umweltministerien und viele Planungsinstrumentarien,<br />

die heute in der Profession als selbstverständlich angesehen<br />

werden.<br />

Ein weiterer Meilenstein in der öffentlichen Debatte war<br />

die Agenda zur Nachhaltigkeit von Rio de Janeiro. Spätestens<br />

seitdem wird die Frage der Nachhaltigkeit in vielen Planungsprozessen<br />

berücksichtigt oder zumindest erwähnt.<br />

Tiefgreifende Veränderungen haben sich jedoch trotzdem<br />

nicht ergeben. Zwar wird die Umweltverträglichkeit in jedem<br />

Planungsverfahren erarbeit, jedoch ergeben sich daraus in<br />

den seltensten Fällen neue Planungsansätze.<br />

Ein Versuch hier neue Wege zu gehen war die BUGA<br />

05 in München. Dort wurde versucht unter der Überschrift<br />

Perspektivenwechsel neue Sichtweisen auf die Natur zu<br />

ermöglichen. Seit der unbequemen Wahrheit von Al Gore<br />

2005, gekoppelt mit der 2007 einsetzenden Finanzkrise,<br />

sind in der Planung weitere neue Tendenzen sichtbar und<br />

werden öffentlich debattiert.<br />

Freiraum als Antwort auf den Klimawandel:<br />

Dies ist einerseits die urbane Landwirtschaft, die vor allem<br />

in schrumpfenden Städten ein Ausweg aus den verfallenden<br />

Quartieren bietet. Ein sehr anschauliches Beispiel<br />

dafür ist Detroit, wo diese Form der Landnutzung inzwischen<br />

immense Flächen beansprucht. Sehr eindrucksvoll<br />

wurde diese Art der Landnutzung auch auf der Biennale<br />

2010 in Venedig gezeigt. Erstaunlich war dabei, dass diese<br />

Fragestellung in vielen Ländern diskutiert wird und gerade<br />

im Hinblick auf die Umweltzerstörung als Ausweg gesehen<br />

wird.<br />

Auf den ersten Blick ist dies eine naive Herangehensweise<br />

und die Bilder, die im Vortrag gezeigt wurden – gerade<br />

von den Amerikanern – haben einen paradiesischen<br />

Anstrich. Aber vielleicht ist diese Frage nach neuen paradiesischen<br />

Sphären eine Frage, die in der Planung oft vernachlässigt<br />

wird.<br />

Um diese für die gesamte Gesellschaft so wünschenswerten<br />

Zustände zu schaffen, haben z. B. bei der Auslobung<br />

zum Wettbewerb um die vielleicht weltweit bedeutendste<br />

Freifläche, das Tempelhofer Feld, die im Folgenden<br />

vorgestellten Themen eine Rolle gespielt.<br />

Es soll eine Parklandschaft des <strong>21.</strong> Jahrhunderts mit<br />

einem räumlich gestalterischen und strategischen Konzept<br />

gefunden werden. Dazu wurden verschiedene Leitthemen<br />

aufgerufen.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Andrea Gebhard<br />

gebhard konzepte,<br />

München<br />

mail@mahlgebhardkonzepte.com<br />

Geb. 1956; Studium der<br />

Geographie, Soziologie,<br />

Landschaftsentwicklung<br />

und Landschaftsarchitektur<br />

an der Universität<br />

Marburg, der<br />

TU Berlin und an der<br />

Universität Hannover;<br />

ab 1984 Mitarbeiterin<br />

in zwei renommierten<br />

Architekturbüros,<br />

anschließend im<br />

Planungsreferat der<br />

Landeshauptstadt<br />

München; 1993-2000<br />

Leiterin der Abteilung<br />

Grünplanung;<br />

2000-2006 Geschäftsführung<br />

der Bundesgartenschau<br />

München<br />

2005 GmbH; seit 2006<br />

Geschäftsführerin<br />

des Büros gebhard<br />

konzepte, München;<br />

seit 1990 Mitglied im<br />

Bund Deutscher Landschaftsarchitekten;<br />

2006-2007 Vizepräsidentin<br />

des bdla; seit<br />

2007 Präsidentin des<br />

bdla<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 29


PANEL 2 → Proceedings<br />

1. Climate- and resource-efficient urban space:<br />

This signifies a “zero footprint”, which should be<br />

equally considered in addition to CO 2 minimum<br />

strategies and the necessary adaptation (involving<br />

the urban heat-island phenomenon), as well as the<br />

change in water management.<br />

2. Entrepreneurial city:<br />

This primarily entails new strategies with the aid<br />

of which existing means can be efficiently implemented<br />

and self-supporting structures for the park<br />

landscape developed.<br />

3. The city as partner<br />

The park landscape should become a “possibility<br />

space” to allow the urban population to pursue<br />

their various interests – with action room for new<br />

bonding and cooperation room for various generations<br />

and cultures. The public room here is planned<br />

to become a contemporary integration space for<br />

diversified urban society.<br />

This selection of themes – which at first glance appear<br />

highly theoretical – provides a basis that can well be<br />

applied to all open public spaces, certainly by placing<br />

differentiated emphasis on the various individual<br />

aspects.<br />

Open space as leitmotif for large-scale infrastructure<br />

measures<br />

Public spaces – whether they be streets or squares, or<br />

entire landscaped spaces – are enormously restricted in<br />

the quality of life of those who dwell there, especially<br />

due to infrastructure deficits and requirements: and the<br />

sectorial view has greatly increased in recent years.<br />

The new MRT railway from Munich Airport to the<br />

inner city is planned to be upgraded to a high-speed<br />

line and provided with an additional track for freight<br />

trains. This would require a considerable amount of<br />

noise protection.<br />

The above thumbnail sketch examines a number<br />

of new aspects. There currently exist various and different<br />

approaches in landscape architecture as to the<br />

creatively strategic best solutions to be used in addressing<br />

this subject. These approaches are quite well<br />

presented in the books on the BDLA Landscape Architecture<br />

Prize.<br />

1. Klima- und ressourceneffiziente Stadt:<br />

D. h. „Zero footprint“ ist ebenso zu berücksichtigen<br />

wie CO 2-Minderungsstrategien und die Adaption (Urban<br />

Heat-Island Phänomen) sowie die Veränderung<br />

des Wasserhaushalts.<br />

2. Unternehmerische Stadt:<br />

Dabei geht es vor allem um neue Strategien, mit Hilfe<br />

derer die vorhanden Mittel effizient eingesetzt werden<br />

können und selbstragende Strukturen für die Parklandschaft<br />

zu entwickeln.<br />

3. Partnerschaftliche Stadt:<br />

Die Parklandschaft soll einen Möglichkeitsraum für<br />

die unterschiedlichen Interessen der Stadtbewohner<br />

sein, mit Aktionsräumen für neue Allianzen, Kooperationsräumen<br />

für Generationen und Kulturen. Der öffentliche<br />

Raum soll zu einem zeitgemäßen Integrationsraum<br />

für die diversifizierte Stadtgesellschaft<br />

werden.<br />

Mit dieser Themenauswahl, die auf den ersten Blick sehr<br />

theoretisch erscheint, wird eine Grundlage geschaffen, die<br />

auf alle öffentlichen Freiräume sicherlich mit unterschiedlicher<br />

Gewichtung aber dennoch überall anwendbar ist.<br />

Freiraum als Leitmotiv für große<br />

Infrastrukturmaßnahmen<br />

Die öffentlichen Räume, seien es Straßen und Plätze aber<br />

auch ganze Landschaftsräume, sind in ihrer Aufenthaltsqualität<br />

gerade durch infrastrukturelle Anforderungen<br />

enorm eingeschränkt und in den letzten Jahren verstärkte<br />

sich die sektorale Betrachtung der Räume.<br />

Die neue S-Bahn vom Flughafen zur Innenstadt in<br />

München soll als Express S-Bahn mit einem zusätzlichen<br />

Gleis für Güterzüge ausgebaut werden. Hierfür ist ein erheblicher<br />

Schallschutz notwendig.<br />

Damit sind im Telegrammstil einige neue Aspekte beleuchtet.<br />

Insgesamt gibt es in der Landschaftsarchitektur<br />

derzeit unterschiedliche Ansätze in der gestalterischen<br />

Herangehensweise, die in den Büchern zum Landschaftsarchitekturpreis<br />

des BDLA gut dargestellt sind.<br />

30 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Sustainable building of traffic areas from the<br />

standpoint of a public client<br />

Examples of completed projects from Stuttgart, the capital city of the<br />

German state of Baden-Württemberg<br />

Nachhaltiges Bauen von Verkehrsflächen aus der<br />

Sicht eines öffentlichen Auftraggebers<br />

Ausführungsbeispiele aus der Landeshauptstadt Stuttgart<br />

There is probably no other word that is used so frequently<br />

in connection with public construction projects<br />

than sustainability. In order to fulfill all of the prerequisites<br />

for long-lasting sustainability for a new<br />

construction project, the German federal government<br />

has developed a national sustainability strategy. For<br />

office and administrative buildings, the guideline for<br />

sustainable building already offers methods and assessment<br />

regulations. Based on this guideline, the German<br />

Federal Ministry for Transportation, Building and<br />

Urban Development has now listed criteria for assessing<br />

the sustainability approach in the framework of a<br />

research project.<br />

Because public structures have to meet many different<br />

requirements, its is important to define and<br />

asses the different criteria for assuring the sustained<br />

high quality of a project already in the early planning<br />

stages. The weighting of the individual factors, e.g. the<br />

technical quality, the economy and the functionality,<br />

as well as considerations of ecological needs, however,<br />

must take place project-related and by taking into consideration<br />

the location. The demands made on a pedestrian<br />

area, for example, are different than the demands<br />

made on a footpath in a landscaped park. Decisive for<br />

the evaluation is to give consideration to the entire<br />

lifecycle of the structure, aside from its designated use,<br />

since here the effort required for the operation and<br />

maintenance of the project is reflected.<br />

The examples of completed projects in Stuttgart,<br />

the capital city of Baden-Württemberg, show that the<br />

sustainability concept for new constructions and conversion<br />

measures in the public space is taken into due<br />

consideration.<br />

Kaum ein Begriff wird in Verbindung mit öffentlichen<br />

Bauvorhaben so häufig gebraucht wie der Begriff der<br />

Nachhaltigkeit. Um alle Voraussetzungen für ein neues<br />

Bauwerk mit anhaltender Dauerhaftigkeit zu erfüllen, hat<br />

die Bundesregierung eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie<br />

entwickelt. Für Büro- und Verwaltungsgebäude bietet<br />

der Leitfaden Nachhaltiges Bauen bereits Methoden<br />

und Bewertungsregeln. In Anlehnung an diesen Leitfaden<br />

wurden nun vom Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung im Rahmen eines Forschungsvorhabens<br />

Kriterien zur Bewertung des Nachhaltigkeitsansatzes<br />

für Außenanlagen von Bundesbauten aufgestellt.<br />

Da öffentliche Bauwerke einer Vielzahl an Anforderungen<br />

gerecht werden müssen, ist es wichtig, die verschiedenen<br />

Kriterien zur Gewährleistung einer anhaltend hohen<br />

Qualität des Objekts bereits in der frühen Planungsphase zu<br />

definieren und zu bewerten. Die Gewichtung der einzelnen<br />

Faktoren wie z. B. die Technische Qualität, die Wirtschaftlichkeit<br />

und die Funktionalität sowie die Berücksichtigung<br />

Ökologischer Belange muss jedoch projektbezogen unter<br />

Berücksichtigung des jeweiligen Standorts erfolgen. So<br />

werden an die Gestaltung einer Fußgängerzone andere Ansprüche<br />

gestellt wie an den Bau eines Spazierwegs in einer<br />

Grünanlage. Entscheidend für die Betrachtung ist es, neben<br />

der geplanten Nutzung des Bauwerks den gesamten Lebenszyklus<br />

des Bauwerks zu berücksichtigen, da sich hier<br />

der erforderliche Aufwand für den Betrieb und die Erhaltung<br />

des Objekts widerspiegeln.<br />

Ausführungsbeispiele der Landeshauptstadt Stuttgart<br />

zeigen, wie das Nachhaltigkeitskonzept bei Neu- und Umbaumaßnahmen<br />

im öffentlichen Raum berücksichtigt<br />

wird.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Kornelija Virag<br />

Tiefbauamt der Landeshauptstadt<br />

Stuttgart<br />

Kornelija.Virag@<br />

stuttgart.de<br />

Geb. 1973; bis 1999<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an<br />

der Fachhochschule<br />

Trier und Abschluss<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Wasserwirtschaft<br />

und Abwassertechnik;<br />

seit 2000 Tiefbauamt<br />

der Landeshauptstadt<br />

Stuttgart im gehobenen<br />

bautechnischen<br />

Verwaltungsdienst<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Straßenbau; seit 2007<br />

(erste) Bezirksleiterin<br />

in einem von drei<br />

Innenstadtbezirken in<br />

Stuttgart


PANEL 2 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Dietmar Ulonska<br />

Betonverband Straße,<br />

Landschaft, Garten,<br />

Bonn<br />

du.slg@betoninfo.de<br />

Geb. 1958; Studium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der Fachhochschule<br />

Hildesheim; Tätigkeiten<br />

in der Baustoffprüfung<br />

und in der Baustoffindustrie;<br />

seit 1999<br />

Geschäftsführer des<br />

Betonverbands SLG;<br />

seit Oktober 2005<br />

stellvertretender<br />

Vorsitzender des Vereins<br />

Qualitätssicherung<br />

Pflasterbauarbeiten e.V.;<br />

2007-2010 GeschäftsführendesVorstandsmitglied<br />

für den<br />

Fachbereich Technik im<br />

Bundesverband Betonbauteile<br />

Deutschland,<br />

Berlin<br />

New findings on the eco-balance of paving blocks<br />

Environment protection<br />

Neue Ergebnisse zur Ökobilanzierung von Pflastersteinen<br />

Umweltschutz<br />

The German Trade Association Concrete Block Pavement<br />

for Road, Landscape and Garden Construction<br />

(SLG) in collaboration with BetonMarketing Deutschland<br />

GmbH had issued already in 2009 the brochure<br />

“Comparative eco-balance – Upper pavement construction<br />

of traffic areas with different surfacings.” The investigation<br />

described in that publication, based on the<br />

example of “the access road,” was carried out by the<br />

widely known and respected company of PE <strong>International</strong><br />

GmbH. The investigation was, moreover, subject<br />

of a critical review of an independent group of experts<br />

based on ISO 14040. Follow-up and supplementary investigations<br />

with the title “Eco-balanced comparison<br />

of concrete paving blocks and slabs with comparable<br />

solutions with natural stone, clinker and asphalt “ was<br />

conducted in 2010 and 2011 – also by PE <strong>International</strong><br />

GmbH – on behalf of the SLG. Within the scope of<br />

these investigations, selected, typical traffic areas, i.e.<br />

for sidewalks, residential streets, pedestrian areas and<br />

representative traffic areas, an eco-balanced comparison<br />

of the upper pavement structures commonly used<br />

in their construction was carried out. Included in this<br />

study were the surfacings commonly used for the areas<br />

under investigation, e.g. surface-processed concrete<br />

and natural stone elements, in a pedestrian area.<br />

For the purpose of the study it was assumed that<br />

the various upper pavement layers possess sufficient<br />

durability over the aimed for service life. The ecobalance<br />

comprised the construction of the respective<br />

pavements as well as their reutilization (end-of-life<br />

use). During the period of utilization, no energetic or<br />

materials flows were considered, since the same utilization<br />

period was assumed for all varieties without<br />

repair of rehabilitation measures. For the surface variety<br />

“natural stone” – for which import is of special<br />

relevance – different origin scenarios were taken into<br />

account.<br />

Investigated were the impact categories of primary<br />

energy costs (fossil and renewable), greenhouse potential,<br />

acidification potential, eutrophication potential<br />

and summer smog potential. Which one of these<br />

impact categories are classified as important or less<br />

important is, of course, a politico-social decision.<br />

However, today’s discussions nevertheless largely focus<br />

on such environmental topics as “energy conservation”<br />

and “CO2-emission,” i.e. greenhouse potential<br />

(also known under the keyword “carbon footprint”). In<br />

these two impact categories, the construction methods<br />

Der Betonverband SLG hat bereits im Jahr 2009 die in<br />

Zusammenarbeit mit der BetonMarketing Deutschland<br />

GmbH entstandene Broschüre „Vergleichende Ökobilanz<br />

– Oberbaukonstruktionen von Verkehrsflächen mit unterschiedlichen<br />

Deckschichten“ herausgegeben. Die darin<br />

beschriebene, auf das Beispiel „Erschließungsstraße“ zugeschnittene<br />

Untersuchung wurde vom renommierten<br />

und anerkannten Unternehmen PE <strong>International</strong> GmbH<br />

durchgeführt. Die Untersuchung wurde zudem einem Critical<br />

Review nach ISO 14040 durch eine unabhängige Expertengruppe<br />

unterzogen. Anschluss- und Ergänzungsuntersuchungen<br />

mit dem Titel „Ökobilanzieller Vergleich<br />

von Pflastersteinen und Platten aus Beton mit vergleichbaren<br />

Lösungen aus Naturstein, Klinker und Asphalt“<br />

wurden in den Jahren 2010 und 2011 – ebenfalls von der<br />

PE <strong>International</strong> GmbH – für den Betonverband SLG<br />

durchgeführt. Dabei wurde für ausgewählte, typische Verkehrsflächen,<br />

nämlich für den Gehweg, die Wohnsammelstraße,<br />

die Fußgängerzone und die repräsentative Verkehrsfläche<br />

ein ökobilanzieller Vergleich der dafür häufig<br />

zur Anwendung kommenden Oberbaukonstruktionen<br />

durchgeführt. Eine weitere Besonderheit bestand in der<br />

Einbeziehung von üblicherweise für die oben genannten<br />

Verkehrsflächen vorkommender Belagsprodukte, z. B.<br />

oberflächenbehandelte Beton- und Natursteinelemente<br />

für eine Fußgängerzone.<br />

Für die ökobilanzielle Betrachtung der verschiedenen<br />

Oberbaukonstruktionen wurde davon ausgegangen, dass<br />

die betrachteten Oberbaukonstruktionen eine ausreichende<br />

Dauerhaftigkeit über die angestrebte Nutzungszeit haben.<br />

Die Ökobilanz umfasst die Herstellung der jeweiligen Verkehrsflächenbefestigung<br />

sowie ihre Nachnutzungsphase<br />

(End-of-life). Während der Nutzungszeit wurden keinerlei<br />

energetische oder materielle Flüsse berücksichtigt, da für<br />

alle Varianten die gleiche Nutzungszeit ohne Ausbesserungs-<br />

oder Erneuerungsmaßnahmen zugrunde gelegt<br />

wurde. Für die Deckenvariante „Naturstein“ wurden – aufgrund<br />

der besonderen Importrelevanz für diesen Baustoff<br />

– unterschiedliche Herkunftsszenarien berücksichtigt.<br />

Untersucht wurden die Wirkkategorien Primärenergieaufwand<br />

(fossil und erneuerbar), Treibhauspotenzial,<br />

Versauerungspotenzial, Überdüngungspotenzial, Ozonabbaupotenzial<br />

und Sommersmogpotenzial. Es bleibt zwar<br />

letztlich eine politisch-gesellschaftliche Entscheidung,<br />

welche Wirkkategorien als wichtig oder weniger wichtig<br />

eingestuft werden, gleichwohl fokussiert sich die Diskussion<br />

heute in weiten Teilen auf die Umweltthemen „Energieeinsparung“<br />

und „CO2-Ausstoß“, also Treibhauspoten-<br />

32 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


with concrete blocks unfailingly<br />

get the best results. And the<br />

investigations resulted in yet<br />

another important recognition:<br />

import products from overseas,<br />

e.g. China or India, have a<br />

“catastrophic eco-balance.” The<br />

energy costs for transporting<br />

these products over distances<br />

of many thousands of kilometers<br />

are exorbitant and lead<br />

to high emission of greenhouse<br />

gases. All those who want to act<br />

ecologically responsible must<br />

therefore do all they can to ensure<br />

that local products are the<br />

preferred choice of paving.<br />

The results determined in<br />

conformity with international<br />

standards and relevant scientific<br />

and technical specifications,<br />

form the basis for planners and<br />

clients in choosing construction<br />

methods with the most advantageous<br />

eco-balance for the<br />

application areas here under<br />

consideration. In this way, the<br />

environmental impacts that result<br />

during the implementation<br />

of construction measures of this<br />

kind can be reduced to a minimum.<br />

With the comprehensive<br />

results of the investigation,<br />

the Concrete Trade Association<br />

SLG provides its members with<br />

a kind of “eco-balance kit.”<br />

Through the composition of the<br />

various building elements (i.e.<br />

the layers of an upper pavement<br />

structure) an estimation<br />

of the impacts of the eco-balance<br />

can be made already in<br />

the planning stage.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />

zial (auch bekannt unter dem<br />

Schlagwort „Carbon Footprint“).<br />

In diesen beiden Wirkkategorien<br />

liefern Bauweisen mit Betonsteinen<br />

stets die besten Ergebnisse.<br />

Und eine weitere wichtige Erkenntnis<br />

haben die Untersuchungen<br />

hervorgebracht: Importprodukte<br />

aus Übersee, z. B.<br />

China oder Indien, sind eine<br />

„ökobilanzielle Katastrophe“. Die<br />

Transporte über Entfernungen<br />

von vielen tausend Kilometern<br />

sind extrem energieaufwändig<br />

und führen zu einem exorbitant<br />

hohen Ausstoß von Treibhausgasen.<br />

Wer ökologisch verantwortungsvoll<br />

handeln will, muss sich<br />

daher dafür einsetzen, dass für<br />

Flächenbefestigungen heimische<br />

Produkte bevorzugt werden.<br />

Die konform zu internationalen<br />

Normen und einschlägigen<br />

wissenschaftlichen und technischen<br />

Vorgaben ermittelten Ergebnisse<br />

bilden die Grundlage für<br />

Planer und Bauherren, die ökobilanziell<br />

vorteilhafteste Bauweise<br />

für die genannten Anwendungsbereiche<br />

auswählen zu können.<br />

Damit wiederum können die Umweltwirkungen<br />

im Zuge der Umsetzung<br />

entsprechender Baumaßnahmen<br />

so gering wie möglich<br />

gehalten werden. Mit den<br />

umfangreichen Untersuchungsergebnissen<br />

steht dem Betonverband<br />

SLG und seinen Mitgliedern<br />

eine Art „Ökobilanz-Baukastensystem“<br />

zur Verfügung. Durch<br />

das Zusammensetzen verschiedener<br />

Bausteine (gemeint sind<br />

die Schichten eines Oberbaues)<br />

wird eine Abschätzung der ökobilanziellen<br />

Auswirkungen einer<br />

Flächenbefestigung bereits in der<br />

Planungsphase ermöglicht.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 33<br />

Besuchen Sie uns am Stand 42,<br />

56. BetonTage, 07. - 09. Februar 2012<br />

Ganzheitliche<br />

Prozessoptimierung<br />

Kevin (54) und seinem Unternehmen gelingt es,<br />

Betonfertigteile termingenau zu produzieren. Planung<br />

und Detaillierung integriert mit der Fertigung und<br />

Projektverwaltung ermöglichen die Kontrolle über den<br />

ganzen Bauprozess vom Verkauf bis zur fehlerfreien<br />

Montage und effektiven Änderungsverwaltung. Durch<br />

die Arbeit an ein und demselben Tekla-Modell stehen<br />

allen Partnern die aktuellsten Baudaten zur Verfügung, in<br />

Echtzeit.<br />

Tekla Structures BIM (Building Information Modeling)-<br />

Software bietet eine datenintensive 3D-Umgebung, die<br />

von Bauunternehmern, Planern, Konstrukteuren und<br />

Fertigungsbetrieben sowohl im Stahl- als auch Betonbau<br />

gemeinsam genutzt werden kann. Tekla ermöglicht besseres<br />

Bauen und eine optimale Integration bei Projektmanagement<br />

und -auslieferung.<br />

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PANEL 2 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr. rer. nat.<br />

Karl-Uwe Voß<br />

Materialprüfungs- und<br />

Versuchsanstalt (MPVA)<br />

Neuwied<br />

voss@mpva.de<br />

Geb. 1966; Promotion<br />

an der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität,<br />

Münster; 1992-1997<br />

Sachbearbeiter, dann<br />

stellv. Prüfstellenleiter<br />

des ZEMLABOR,<br />

Beckum; 1998-2000<br />

Technischer Geschäftsführer<br />

der Duisburger<br />

Überwachungsverbände<br />

und des Baustoffüberwachungsvereins<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

(BÜV NW); 2000-2002<br />

Prüfstellenleiter des<br />

ZEMLABOR, Beckum;<br />

seit 2002 Geschäftsführer<br />

und Institutsleiter<br />

der MPVA Neuwied<br />

Forschungsinstitut für<br />

vulkanische Baustoffe<br />

GmbH; seit 2004 ö. b. u.<br />

v. S. der IHK Koblenz für<br />

den Bereich „chemische<br />

Analyse zementgebundener<br />

Baustoffe“;<br />

Mitarbeit im Normenausschuss<br />

„Bauwesen“<br />

und im NABau-Arbeitskreis<br />

„Prüfverfahren“<br />

Edge spalling and efflorescence<br />

Tips from practice for optimized construction and claim assessment<br />

Kantenausbrüche und Ausblühungen<br />

Praxistipps zur optimierten Herstellung und Schadensbewertung<br />

Current situation<br />

Edge spalling, efflorescence and discoloration, apart<br />

from damage caused by frost/de-icing-salt, have always<br />

been the most frequent causes of complaints<br />

about concrete block pavements. Efflorescence and/or<br />

discoloration as well as edge spalling may result from<br />

» faulty design,<br />

» paving blocks of poor quality,<br />

» incorrect laying as well as<br />

» inappropriate utilization of the materials used in<br />

the construction of the pavement.<br />

Experts are constantly faced with the problem of<br />

assessing edge spalling on paving blocks, although<br />

there exist no test and assessment specifications in the<br />

form of standards, guidelines or codes of practice for<br />

this. Before an expert concerns himself with the cause<br />

of damage, he must asses the amount of edge spalling,<br />

taking into consideration the utilization of the pavement<br />

and the execution of the edges of the concrete<br />

pavers (sharp-edged blocks or blocks with chamfer)<br />

and determine to what extent the spalling is typical<br />

for the construction materials used and is therefore not<br />

regarded as damage.<br />

Once the expert has formed a general opinion on<br />

this, the real problems of assessment begins. Damage<br />

due to inappropriate utilization, for example, can often<br />

not be properly assessed in retrospect, because the<br />

actual utilization of the pavement (e.g. trafficked by<br />

forklift trucks, or edges compressed by chips or gravel<br />

grains) can no longer be determined or only in a highly<br />

complex procedure.<br />

Damage due to laying can also often not be fully<br />

assessed in retrospect, because it can usually not be<br />

established beyond doubt what vibration plates were<br />

used and at what age the concrete block pavement<br />

was compacted. Large aggregate particles on the pavement<br />

can also lead to considerable edge spalling during<br />

compaction. Since the expert has usually no sufficient<br />

knowledge of the prehistory of the pavement, damage<br />

assessment will typically take place in that the expert,<br />

employing the exclusion principle, arrives at the conclusion<br />

that the damage can only have been caused by<br />

the poor quality of the paving blocks.<br />

The manufacturers of the concrete products, in<br />

contrast, are likely to confirm the conformity of their<br />

products to the applicable standard and, as a result,<br />

generally refuse to acknowledge and settle the claim.<br />

This approach is also inappropriate for the assessment<br />

of damages because tests based on standards are not<br />

Aktuelle Situation<br />

Kantenabplatzungen sowie Ausblühungen und Verfärbungen<br />

stellen neben den Frost-Tausalzschäden seit jeher<br />

die häufigste Reklamationsursache an Flächenbefestigungen<br />

aus Betonpflastersteinen dar. Die Entstehung von<br />

Ausblühungen bzw. Verfärbungen sowie von Kantenabplatzungen<br />

kann auf<br />

» Planungsfehler;<br />

» Minderqualitäten der Pflastersteine;<br />

» eine fehlerhafte Verlegung sowie<br />

» eine nicht materialgerechte Nutzung der Flächenbefestigung<br />

zurück zu führen sein.<br />

Schon seit jeher stehen Sachverständige vor dem Problem,<br />

Kantenabplatzungen an Pflastersteinen beurteilen<br />

zu müssen, obwohl es keine entsprechenden Prüf- und<br />

Bewertungsvorgaben in Form von Normen, Richtlinien<br />

oder Merkblättern gibt. Bevor sich der Sachverständige<br />

mit der Bewertung der Schadensursache beschäftigt, muss<br />

er im Rahmen derartiger Schadensfälle beurteilen, wie<br />

viele Kantenabplatzungen unter Berücksichtigung der<br />

Nutzung der Flächenbefestigung und der Kantenausführung<br />

der Pflastersteine (scharfkantige Steine oder Steine<br />

mit Fase) überhaupt baustofftypisch sind und damit keinen<br />

Mangel darstellen.<br />

Hat sich der Sachverständige diesbezüglich ein Meinungsbild<br />

geschaffen, dann beginnen die eigentlichen<br />

Bewertungsprobleme. So sind nutzungsbedingte Schäden<br />

im Nachhinein häufig nicht sachgerecht zu beurteilen, da<br />

die Überprüfung der tatsächlichen Nutzung der Fläche<br />

(z. B. Befahrung mit „Ameisen“ oder Kantenpressungen<br />

durch auf der Flächenbefestigung befindliche Splitt- oder<br />

Kieskörner) nicht oder nur mit hohem Aufwand möglich<br />

ist.<br />

Auch verlegebedingte Schäden lassen sich nur zum<br />

Teil im Nachhinein bewerten, da sich üblicherweise nicht<br />

zweifelsfrei belegen lässt, mit welchen Rüttelplatten gearbeitet<br />

und in welchem Alter die Betonpflastersteine abgerüttelt<br />

worden sind. Auch können beim Abrütteln auf der<br />

Flächenbefestigung befindliche grobe Gesteinskörner zu<br />

massiven Kantenabplatzungen führen. Da die Vorgeschichte<br />

der Flächenbefestigung dem Sachverständigen<br />

i. d. R. nicht ausreichend bekannt ist, läuft die Schadensbewertung<br />

üblicherweise so ab, dass über das Ausschlussprinzip<br />

festgestellt wird, dass ja nur Minderqualitäten an den<br />

Pflastersteinen zu den Schäden geführt haben können.<br />

Im Gegensatz dazu belegen die Betonwarenhersteller<br />

im Schadensfall gerne die Normenkonformität ihrer Produkte<br />

und lehnen allein auf Basis dieser Ergebnisse eine<br />

34 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


suitable for assessing the stability of edges of paving<br />

blocks. Splitting-tensile and compressive strengths of<br />

paving blocks are first of all determined by the quality<br />

of the core concrete, while the quality of the edges of<br />

paving blocks is primarily determined by the quality of<br />

the face concrete and the execution of the block edge.<br />

In order to be able to draw on practice-related<br />

and applicable processes both for assessing the quality<br />

assurance practiced within the concrete plant and<br />

in the assessment of damages, MPVA Neuwied GmbH<br />

launched a comprehensive research project on this<br />

problem in the autumn of 2010. Apart from a number<br />

Schadensregulierung ab. Auch diese Vorgehensweise ist<br />

ungeeignet zur Bewertung entsprechender Schäden, da<br />

die normativen Prüfungen nicht angewendet werden können,<br />

um die Kantenstabilität von Pflastersteinen zu bewerten.<br />

So werden die Spaltzug- und Druckfestigkeiten<br />

der Pflastersteine in erster Linie durch die Qualität des<br />

Kernbetons bestimmt, während die Qualität der Pflastersteinkante<br />

im Gegensatz dazu in erster Linie durch die<br />

Qualität des Vorsatzbetons und von der Ausführung der<br />

Steinkante beeinflusst wird.<br />

Um sowohl bei der Qualitätssicherung innerhalb der<br />

Betonwarenwerke als auch bei der Beurteilung entspre-<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />

1<br />

Typical edge spalling<br />

Typische Kantenabplatzungen<br />

Innovative Fördertechnik<br />

in Modulbauweise<br />

Das Know-how von VHV:<br />

Neue Wege in der Fördertechnik<br />

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etablierte Baukastensystem<br />

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PANEL 2 → Proceedings<br />

Mix series<br />

Mischungsserie<br />

Rock characteristics<br />

„Steincharakterisierung“<br />

Assessment of<br />

efflorescence potential<br />

Bewertung des<br />

Ausblühpotentials<br />

Assement of<br />

the quality of the<br />

face concrete<br />

Bewertung der<br />

Vorsatzbeton-<br />

qualität<br />

Assessment of the<br />

edge stability t<br />

Bewertung der<br />

Kantenstabilität<br />

Tab. 1<br />

Scope of testing<br />

within the context of<br />

the research project<br />

Prüfungsumfang im<br />

Rahmen des Forschungsvorhabens<br />

Number Nummer 1b 2a 2b 2c 3b 4b<br />

w/c ratio w/z-Wert 0,31 0,41 0,39 0,33 0,39 0,40<br />

Cement content Zementgehalt 400 kg 350 kg 400 kg 450 kg 400 kg 380 kg<br />

Trass content Trassgehalt -- -- -- -- -- 40 kg<br />

Cement-paste content Zementleimgehalt 253 kg/m3 256 kg/m3 285 kg/m3 294 kg/m3 285 kg/m3 303 kg/m3 Compressive strength / Druckfestigkeit always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />

Splitting tensile strength / Spaltzugfestigkeit always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />

Efflorescence test 1 / Ausblühtest 1 always 1 block / jeweils 1 Stein<br />

Efflorescence test 2 / Ausblühtest 2 always 1 block / jeweils 1 Stein<br />

Efflorerscence test 3 / Ausblühtest 3 always 1 block / jeweils 1 Stein<br />

Capillary elevation / kapillare Steighöhe always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />

Drying behavior / Abtrocknungsverhalten always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />

Mercury penetration porosimetry /<br />

Quecksilberdruckporosimetrie<br />

always 1 block / jeweils 1 Stein<br />

Leachable lime content / eluierbarer Kalkgehalt always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />

Outstorage tests / Auslagerungsversuche always 24 blocks / jeweils 24 Steine<br />

Capillary elevation /<br />

efflorescence potential please see assessment /<br />

kapillare Steighöhe<br />

siehe unter Bewertung des Ausblühpotentials<br />

Drying behavior /<br />

efflorescence potential please see assessment /<br />

Abtrocknungsverhalten<br />

siehe unter Bewertung des Ausblühpotentials<br />

Mercury penetration - porosimetry /<br />

efflorescence potential please see assessment/<br />

Quecksilberdruckporosimetrie<br />

siehe unter Bewertung des Ausblühpotentials<br />

Dry density and water absorption /<br />

Trockenrohdichte und Wasseraufnahme<br />

always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />

Compressive strength / Druckfestigkeit always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />

Resistance to freeze-thaw with de-icing salt /<br />

Frost-Tausalz-Widerstand<br />

always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />

Splitting tensile strength on the edge /<br />

Spaltzugfestigkeit auf der Kante<br />

always 3 blocks / jeweils 3 Steine<br />

Point load tests / Punktlastversuche always 3 blocks on two measuring points à 2 sides/<br />

jeweils 3 Steine an zwei Messstellen à 2 Seiten<br />

of associations, major manufacturers of manufactured<br />

concrete products as well as companies of the supplier<br />

and the cement industry participated in this project,<br />

by providing both active and financial support to this<br />

research project scheduled to run over 12 months.<br />

The objective of the project was to work out possible<br />

solution approaches for the assessment of edge<br />

spalling on paving blocks and to develop on this basis<br />

test and assessment specifications.<br />

Assessment of the cause of edge spalling<br />

Implementation of the research project<br />

Within the scope of the research project, a total of six<br />

series of sharp-edged paving blocks were manufactured<br />

in a concrete block plant. The quality of the face<br />

concrete was varied via the w/c ratio and the binder<br />

content of the mix, while the same core concrete and<br />

the same paver shape were used. Since, based on the<br />

previously gained findings, the stability of paver edges<br />

is not only influenced by an inclination to efflorescence<br />

and the resistance of the paver to frost and freeze-thaw<br />

cycles with de-icing salt, but to a considerable extent<br />

also by the quality of the face concrete, these properties<br />

were likewise investigated within the scope of the<br />

research project and will be described in greater detail.<br />

Tab. 1 gives a survey of the test program.<br />

In order to assess the stability of the edges of paving<br />

blocks, the quality of the facing concrete was investigated<br />

to determine the suitability of the mix de-<br />

chender Schäden auf praxisgerechte und anwendbare<br />

Verfahren zurück greifen zu können, startete die MPVA<br />

Neuwied GmbH im Herbst des Jahres 2010 ein umfangreiches<br />

Forschungsvorhaben zu diesem Thema. Neben einigen<br />

Verbänden beteiligten sich auch namhafte Betonwarenhersteller<br />

sowie Firmen der Zulieferindustrie und<br />

der Zementindustrie sowohl durch aktive als auch durch<br />

finanzielle Unterstützung an diesem auf zwölf Monate<br />

ausgelegten Forschungsvorhaben.<br />

Ziel war es, mögliche Lösungsansätze zur Bewertung<br />

von Kantenabplatzungen an Pflastersteinen zu erarbeiten,<br />

um hierauf basierend Prüf- und Bewertungsvorgaben<br />

zu entwickeln.<br />

Bewertung der Ursache von Kantenabplatzungen<br />

Umsetzung des Forschungsvorhabens<br />

Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden insgesamt<br />

sechs Serien scharfkantiger Pflastersteine in einem Betonwarenwerk<br />

hergestellt. Hierbei wurde die Qualität des<br />

Vorsatzbetons über den w/z-Wert und den Bindemittelgehalt<br />

der Mischung variiert, während der gleiche Kernbeton<br />

und dieselbe Pflastersteinform zum Einsatz kamen. Da<br />

auf Basis der bisherigen Erkenntnisse nicht nur die Kantenstabilität<br />

sondern auch die Ausblühneigung und die<br />

Frost-Tausalzbeständigkeit der Pflastersteine von der<br />

Qualität des Vorsatzbetons maßgeblich beeinflusst wird,<br />

wurden auch diese Eigenschaften im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />

untersucht. Die Tab. 1 liefert eine<br />

Übersicht über das Versuchsprogramm.<br />

36 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


sign and the compaction in the plant. In a second step,<br />

a procedure was developed, based on which the edge<br />

stability of paving blocks can be directly assessed.<br />

Outlook and future procedure<br />

To confirm the parameters determined within the<br />

scope of the research project, more experience from<br />

concrete practice must be documented. For this reason,<br />

the companies that participated in the research<br />

project unanimously agreed on a continuation of the<br />

research project. Towards that end, further specifically<br />

targeted series are to be manufactured based on which<br />

the limit values for the assessment of the edge stability<br />

of pavers can be determined. In addition, installation<br />

tests, performed under realistic conditions, are to<br />

be carried out in order to assess the influence of the<br />

installation process on the occurrence of edge spalling.<br />

Interested companies are invited to contact the management<br />

of MPVA Neuwied GmbH for more information.<br />

the mixing process, the applied mixing energy<br />

and the manufacture of the specimens will be investigated<br />

and varied again in a separate series of tests.<br />

Betonteile in perfektem Rahmen.<br />

Schöck Abschalelement ASE.<br />

Die Schöck Abschalelemente werden einbaufertig geliefert, lassen sich einfach<br />

auf die passende Länge absägen und montieren. Die neue Profi lierung<br />

auf auf der Rückseite stellt die optimale Verkrallung zum Frischbeton Frischbeton sicher.<br />

Zur Bewertung der Kantenstabilität der Pflastersteine<br />

wurde die Qualität des Vorsatzbetons überprüft, um so<br />

Aussagen über die Eignung des Rezeptes und die Verdichtung<br />

in der Anlage zu ermöglichen. Im zweiten Schritt<br />

wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem die Kantenstabilität<br />

der Pflastersteine direkt bewertet werden kann.<br />

Ausblick und weitere Vorgehensweise<br />

Zur Verifizierung der im Rahmen des Forschungsvorhabens<br />

ermittelten Kenngrößen müssen weitere Erfahrungen<br />

gesammelt werden. Aus diesem Grunde wurde seitens der<br />

beteiligten Firmen einstimmig entschieden, das Forschungsvorhaben<br />

weiter zu führen. Hierbei soll durch die<br />

gezielte Herstellung weiterer Serien eine größere Datenbasis<br />

geschaffen werden, die es gestattet, Grenzwerte für<br />

die Bewertung der Kantenstabilität festzulegen. Daneben<br />

sollen praxisnahe Verlegeversuche an gesondert hergestellten<br />

Betonpflastersteinen durchgeführt werden, um<br />

den Einfluss der Verlegung auf die Entstehung von Kantenabplatzungen<br />

bewerten zu können. Interessierte Firmen<br />

können sich gerne mit der Geschäftsleitung der<br />

MPVA Neuwied GmbH in Verbindung zu setzen.<br />

Schöck Bauteile GmbH | Vimbucher Straße 2 | 76534 Baden-Baden | Tel.: 07223 967-0 | www.schoeck.de<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />

Besuchen Sie uns am Stand 21/22<br />

56. BetonTage, 07. – 09.02.2012


PANEL 2 → Proceedings<br />

Chemical effects on concrete caused by de-icing salts<br />

Chemische Auswirkungen auf Beton durch Tausalze<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Charlotte Milachowski<br />

milachowski@cbm.<br />

bv.tum.de<br />

Geb. 1982; 2002-2008<br />

Studium des Baustoffingenieurwesens<br />

an<br />

der TU München; seit<br />

2008 Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am Lehrstuhl<br />

Baustoffkunde<br />

und Werkstoffprüfung<br />

(cbm) der TU München<br />

Damage mechanisms and their prevention. The last<br />

winters have shown that the climate change has<br />

brought an increasing number of phases with very low<br />

temperatures. In order to ensure the required traffic<br />

safety at temperatures down to -20° C, the “Code of<br />

practice for winter service on roads” [1] recommends<br />

the application of a 21 to 23 M.-% sodium chloride<br />

solution and/or a 17.5 M.-% magnesium chloride solution.<br />

While these solutions have no damaging effect<br />

on asphalt, damage to the concrete itself or corrosion<br />

of the embedded steel, e.g., anchors and dowels, can<br />

well occur due to leaching, exchange reactions or expanding<br />

reactions (Fig. 1) and necessitate costly repair<br />

measures. For this reason, the chemical effects of deicing<br />

salts on concrete made with alkali-resistant aggregate<br />

and their significance for concrete practice are<br />

discussed in this presentation.<br />

Chloride solutions, for example, leach out portlandite<br />

in the hardened cement paste, which can cause an<br />

increase in the capillary porosity and a decrease in the<br />

strength of the concrete [2, 3]. In magnesium and calcium<br />

ions, moreover, a formation of expansive phases<br />

that can damage the structure have been observed [4,<br />

5]. In general, however, chlorides are adsorptively<br />

bound in the CSH phases and in the pore walls of the<br />

concrete structure [6-10]. Furthermore, chloride reacts<br />

with the aluminate phases of the hardened cement paste<br />

to Friedel’s salt, which does not further influence the<br />

Cement paste<br />

Zementstein<br />

Leaching attack<br />

– leaching of portlandite<br />

Lösender Angriff:<br />

– Auslaugung von Portlandit<br />

Expansion attack<br />

– formation of chloride hydrates<br />

Treibender Angriff:<br />

– Bildung von Chloridhydraten<br />

No attack<br />

– formation of Friedel’s salt<br />

kein Angriff:<br />

– Bildung von Friedel’schem Salz<br />

– Adsorptive Bindung<br />

Aggregate<br />

Gesteinskörnung<br />

Expansion attack<br />

– alkali-silica reaction<br />

– alkali-dolomite reaction<br />

Treibender Angriff:<br />

– Alkali-Kieselsäure-Reaktion<br />

– Alkali-Dolomit-Reaktion<br />

Schädigungsmechanismen und ihre Vermeidung. Die<br />

letzten Winter haben gezeigt, dass in Folge des Klimawandels<br />

immer häufiger Phasen mit sehr niedrigen Temperaturen<br />

auftreten. Um bei Temperaturen bis -20° C eine<br />

entsprechende Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wird<br />

im „Merkblatt für den Winterdienst auf Straßen“ [1] das<br />

Ausbringen von 21 bis 23 M.-%iger Natriumchloridlösung<br />

oder von 20 bis 21 M.-%iger Calciumchloridlösung<br />

bzw. 17,5 M.-%iger Magnesiumchloridlösung empfohlen.<br />

Während diese Lösungen keinen schädigenden Einfluss<br />

auf Asphalt besitzen, können prinzipiell bei Beton durch<br />

Auslaugung, Austauschreaktionen oder treibende Reaktionen<br />

Schäden am Beton selbst oder Korrosion der Stahleinlagen<br />

wie Anker und Dübel entstehen (Abb. 1) und<br />

aufwendige sowie teure Instandsetzungsmaßnahmen mit<br />

sich bringen. Daher werden in diesem Beitrag die chemischen<br />

Auswirkungen von Tausalzen auf Beton bei Verwendung<br />

alkaliresistenter Gesteinskörnung diskutiert und<br />

die Bedeutung für die Praxis dargelegt.<br />

So laugen Chloridlösungen den Portlandit im Zementstein<br />

aus, was zu einer Erhöhung der Kapillarporosität<br />

und einem Festigkeitsabfall des Betons führen kann [2, 3].<br />

Bei Magnesium- und Calciumionen wurde außerdem die<br />

Bildung expansiver Phasen beobachtet, die das Gefüge<br />

schädigen können [4, 5]. Allgemein werden Chloride jedoch<br />

adsorptiv in den CSH-Phasen und an den Porenwandungen<br />

des Betongefüges gebunden [6-10]. Daneben reagiert<br />

Chlorid mit den Aluminatphasen des Zementsteins<br />

Embedded steel<br />

Stahleinlagen<br />

Expansion attack<br />

– steel corrosion<br />

Treibender Angriff:<br />

– Stahlkorrosion<br />

Overview of the chemical effects of cement paste, aggregate and embedded steel in the concrete<br />

Überblick über chemische Auswirkungen auf Zementstein, Gesteinskörnung und Stahleinlagen im Beton<br />

38 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1


durability [2]. More critically examined should be the<br />

formation of ettringite that results from the reaction<br />

of aluminates with sulfates in the hardened concrete.<br />

While this reaction is desirable in the fresh concrete, in<br />

the hardened concrete it can lead to an expansion attack,<br />

since ettringite expands to eight times the volume<br />

of the initial constituents. [11]. The rock salts used in<br />

Germany have a maximum sulfate content of approx.<br />

0.5 M.-%. This relatively low amount of sulfates does<br />

not influence the behavior of the concrete [12, 13].<br />

The damage mechanisms depend both on the type<br />

and the concentration of a solution as well as on the<br />

temperature. The most important protective measure<br />

against chemical attacks on concrete is a creation of a<br />

concrete structure that is as dense as possible. Here, in<br />

particular the use of cements containing several main<br />

constituents have a positive effect, as this reduces<br />

the natural content of portlandite and aluminates in<br />

concrete. In addition, the introduction of artificial air<br />

pores has a positive effect due to capillary breaking effect<br />

and by making available an additional expansion<br />

space [11, 14]. Curing has also a significant effect, as<br />

the attack begins on the surface of the concrete.<br />

Significance for the practice<br />

Most of the known investigations are limited to the<br />

use of concretes whose composition does not comply<br />

to the standards or to the use of very highly concentrated<br />

solutions. In order to examine the effect of vari-<br />

zu Friedelschem Salz, welches die Dauerhaftigkeit nicht<br />

weiter beeinflusst [2]. Deutlich kritischer zu bewerten ist<br />

die Bildung von Ettringit im Festbeton, der aus der Reaktion<br />

von Aluminaten mit Sulfaten entsteht. Während diese<br />

Reaktion im Frischbeton erwünscht ist, kann es im<br />

Festbeton zu einem treibenden Angriff kommen, da Ettringit<br />

das achtfache Volumen der Ausgangsstoffe einnimmt<br />

[11]. Die in Deutschland eingesetzten Steinsalze besitzen einen<br />

maximalen Sulfatgehalt von ca. 0,5 M.-%. Diese relativ<br />

geringe Menge an Sulfaten hat auf das Verhaltens des Betons<br />

keinen Einfluss [12, 13].<br />

Die Schädigungsmechanismen sind sowohl von der<br />

Art und Konzentration der anliegenden Lösung als auch<br />

von der Temperatur abhängig. Die wichtigste Schutzmaßnahme<br />

gegen chemische Angriffe auf Beton besteht in der<br />

Schaffung eines möglichst dichten Betongefüges. Hierbei<br />

wirkt sich insbesondere die Verwendung von Zementen<br />

mit mehreren Hauptbestandteilen positiv aus, da der natürliche<br />

Gehalt an reaktiven Portlandit und Aluminaten<br />

im Beton verringert wird. Zudem besitzt die Einführung<br />

künstlicher Luftporen durch ihre kapillarbrechende Wirkung<br />

und die Bereitstellung von zusätzlichem Expansionsraum<br />

einen positiven Effekt [11, 14]. Auch die Nachbehandlung<br />

besitzt einen signifikanten Einfluss, da der<br />

Angriff an der Betonoberfläche beginnt.<br />

Bedeutung für die Praxis<br />

Die meisten bekannten Untersuchungen beschränken sich<br />

auf die Verwendung nicht normkonform zusammenge-<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />

2<br />

Average totalized<br />

mass loss of concrete<br />

conforming to<br />

XF4 (320 kg/m³<br />

CEM I 32,5 R; w/c =<br />

0.50; 4.6 Vol.-% air<br />

voids in the fresh concrete,<br />

grading curve<br />

AB 16) as well as XRD<br />

analysis following<br />

cyclic freeze-thaw<br />

loading in three different<br />

solutions<br />

Mittlere aufsummierte<br />

Abwitterung von<br />

XF4-konformem Beton<br />

(320 kg/m³ CEM I 32,5 R;<br />

w/z=0,50; 4,6 Vol.-%<br />

Luftporen im Frischbeton,<br />

Sieblinie AB 16)<br />

sowie XRD-Analyse<br />

nach zyklischer Frost-<br />

Tau-Beanspruchung<br />

in drei verschiedenen<br />

Lösungen<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 39


PANEL 2 → Proceedings<br />

Tab. 1<br />

Composition of the<br />

solutions<br />

Lösungszusammensetzungen<br />

Name<br />

Bezeichnung<br />

Composition<br />

Zusammensetzung<br />

3% NaCl 3.0 M.-% sodium chloride, moiety: demineralized water<br />

3.0 M.-% Natriumchlorid, Rest: demineralisiertes Wasser<br />

20% CaCl 2<br />

17,5% MgCl 2<br />

20.0 M.-% calcium chloride, moiety: demineralized water<br />

20.0 M.-% Calciumchlorid, Rest: demineralisiertes Wasser<br />

17.5 M.-% magnesium chloride, moiety: demineralized water<br />

17.5 M.-% Magnesiumchlorid, Rest: demineralisiertes Wasser<br />

ous de-icing agents with regard to the durability of the<br />

concrete under practice-oriented conditions, concrete<br />

specimens were manufactured at the Center for Building<br />

Materials and Materials Testing (cbm) at TU Munich<br />

that met the minimum requirements of Exposure<br />

Class XF4. At the age of 28 days, the concrete specimens<br />

dried for two weeks in a climate of 23° C/50 %.<br />

Subsequently, over a period of 8 weeks, three different<br />

solutions were applied to one side of the specimens<br />

(Table 1). Next, the specimens were subjected to two<br />

freeze-thaw cycles of +20 to 20° C. This cycle was repeated<br />

three times before a freeze-thaw-cycle loading<br />

in accordance with the CDF method [15] was carried<br />

out with the respective solutions. In own preliminary<br />

tests as well as in literature it could be shown that<br />

these solution concentrations are expected to cause the<br />

most severe damage to concretes [13, 16]. In the case<br />

of the magnesium and calcium chloride solution they<br />

correspond, moreover, to the recommended concentration<br />

amounts [1]. In the course of the investigation, the<br />

loss of mass, the longitudinal change, the ultrasound<br />

runtime, and the absorption and discharge of the solution<br />

were determined. In addition, the phase composition<br />

of the edge zone of the concrete was determined<br />

by X-ray diffraction.<br />

The differences in damage behavior were negligible<br />

despite the severe loading. The mean totalized mass<br />

losses as well as the longitudinal changes were slight.<br />

In general, however, a tendency was recognized to<br />

the effect that CaCl2 results in more pronounced mass<br />

losses than MgCl2, the freezing-point-reducing effect<br />

being equal (Fig. 2a). This could be attributed to the<br />

faster diffusion of CaCl2 at low temperatures [5]. The<br />

lowest mass loss could be observed on the specimens<br />

to which a NaCl solution had been applied. Here, however,<br />

consideration must be given to the fact that the<br />

freezing-point-reducing effect of both CaCl2 and MgCl2<br />

is markedly higher than that of NaCl [1]. Friedel’s salt<br />

was found to be present in all concrete specimens. Ettringite<br />

was not detectable in any of the specimens.<br />

The most pronounced leaching of portlandite occurred<br />

in the concrete specimens that were exposed to the<br />

NaCl solutions. CaCl2 resulted in the least amount of<br />

leaching (Fig. 2d). Further damaging phases were not<br />

found to be present. The results show that for preventive<br />

liquid application of up to 17.5 M.-% MgCl2, 20<br />

M.-% CaCl2 and 3 M.-% NaCl, only an extremely low<br />

attack of concrete made in conformity with the standards<br />

is to be expected.<br />

Freezing-point-reducing effect<br />

Gefrierpunkterniedrigende Wirkung<br />

ca. -2° C<br />

ca. -21° C<br />

ca. -21° C<br />

setzter Betone oder auf den Einsatz sehr hoch konzentrierter<br />

Lösungen. Um den Einfluss verschiedener Taumittel<br />

auf die Dauerhaftigkeit von Beton unter praxisnahen<br />

Bedingungen zu untersuchen, wurden am cbm der TU<br />

München Betonprobekörper, die die Mindestanforderungen<br />

der Expositionsklasse XF4 erfüllten, hergestellt.<br />

Die Betone trockneten im Alter von 28 Tagen für zwei<br />

Wochen im Klima bei 23° C/50 % und wurden anschließend<br />

über einen Zeitraum von acht Wochen einseitig mit<br />

drei verschiedenen Lösungen beaufschlagt (Tab. 1). Anschließend<br />

wurden die Betonprobekörper zwei Frost-Tau-<br />

Wechseln von +20 bis -20° C unterzogen. Dieser Zyklus<br />

wurde dreimal wiederholt, ehe eine Frost-Tau-Wechsel-<br />

Beanspruchung gemäß dem CDF-Verfahren [15] mit den<br />

jeweiligen Lösungen erfolgte. In eigenen Voruntersuchungen<br />

als auch in der Literatur konnte gezeigt werden,<br />

dass diese Lösungskonzentrationen die größten Schäden<br />

an Betonen erwarten lassen [13, 16]. Zudem entsprechen<br />

sie im Fall der Magnesium- und Calciumchloridlösung<br />

den empfohlenen Konzentrationsmengen [1]. Während<br />

der Untersuchungen wurden die Abwitterung, die Längenänderung,<br />

die Ultraschalllaufzeit sowie die Lösungsaufnahme<br />

und -abgabe bestimmt. Darüber hinaus wurde<br />

die Phasenzusammensetzung der Betonrandzone mittels<br />

Röntgendiffraktometrie ermittelt.<br />

Trotz der starken Belastung waren die Unterschiede im<br />

Schädigungsverhalten vernachlässigbar. Die mittleren<br />

aufsummierten Abwitterungen als auch die Längenänderungen<br />

waren gering. Tendenziell ist jedoch zu erkennen,<br />

dass CaCl2 bei gleicher gefrierpunkterniedrigenden Wirkung<br />

stärkere Abwitterungen verursacht als MgCl2<br />

(Abb. 2a). Dies könnte auf die schnellere Diffusion von<br />

CaCl2 bei niedrigeren Temperaturen zurückzuführen sein<br />

[5]. Die geringsten Abwitterungen konnten bei der Beaufschlagung<br />

mit NaCl-Lösung beobachtet werden. Hierbei<br />

muss aber auch berücksichtigt werden, dass CaCl2 und<br />

MgCl2 eine deutlich höhere gefrierpunkterniedrigende<br />

Wirkung besitzen als NaCl [1]. In allen Betonprobekörpern<br />

wurde Friedelsches Salz gefunden. Ettringit war in<br />

keiner der Proben nachweisbar. Die stärkste Auslaugung<br />

von Portlandit zeigten die Betonproben, die NaCl-Lösungen<br />

ausgesetzt waren. CaCl2 führte zur geringsten Auslaugung<br />

(Abb. 2d). Weitere schädigende Phasen konnten<br />

nicht gefunden werden. Die Ergebnisse belegen, dass bei<br />

vorbeugender Flüssigstreuung mit bis zu 17,5 M.-%<br />

MgCl2, 20 M.-% CaCl2 und 3 M.-% NaCl lediglich ein extrem<br />

geringer Angriff auf normkonform zusammengesetzten<br />

Beton zu erwarten ist.<br />

40 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] FGSV: Merkblatt für den Winterdienst auf Straßen,<br />

Ausgabe 2010<br />

[2] Richartz W.: Die Bindung von Chlorid bei der Zemen-<br />

terhärtung; Zement-Kalk-Gips 22, H. 10. S. 447-456,<br />

1969<br />

[3] Frey R., Funk D.: Auswirkungen von Streusalzchlo-<br />

riden auf die Druckfestigkeitsentwicklung von Beto-<br />

nen; TIZ-Fachberichte Vol. 109, Nr. 9, 1985<br />

[4] Sutter L., K., Julio-Betancourt J., Hooton D., Van Dam<br />

T., Smith K.: The deleterious Chemical Effects of<br />

Concentrated Deicing Solutions on Portland Cement<br />

Concrete; Report-No.: SD2002-01, Michigan Tech<br />

Transportation Institute, 2008<br />

[5] Peterson O.: Chemical attack of strong chloride solu-<br />

tions on concrete; Rapport TVBM-3020, Lund, 1984<br />

[6] Knöfel D.: Zur chemischen und Frost-Tausalz-Ein-<br />

wirkung von NaCl und CaCl 2 -Lösungen sowie deren<br />

Gemenge auf Beton; 1. Int. Kolloquium Werkstoff-<br />

wissenschaften und Bausanierung, Esslingen, Seite<br />

81-86, 1983<br />

[7] Luping T., Nilsson L.-O.: Chloride binding capacitiy<br />

and binding isotherms of OPC Pastes and mortarts.<br />

Cement and Concrete Research, 23, 1993<br />

[8] Gunkel P.: Die Bindung des Chlorids im Zementstein<br />

und die Zusammensetzung chlorhaltiger Porenlö-<br />

sungen; Dissertation an der Universität Dortmund,<br />

1992<br />

[9] Wowra O.: Experimentelle Untersuchungen der<br />

Chloridsorption an flaschenhydratisiertem Zement-<br />

stein und ausgewählten Klinkerphasen in wässriger<br />

Lösung; Dissertation an der GH Essen, 1997<br />

[10] Dahme U.: Chlorid in karbonatisierendem Beton:<br />

Speicher- und Transportmechanismen; Dissertation<br />

an der GH Essen, 2006<br />

[11] Grübl P., Weigler K., Karl S.: Beton: Arten, Herstel-<br />

lung und Eigenschaften; 2. Auflage, Ernst & Sohn<br />

Verlag, Berlin, 2001<br />

[12] Milachowski, C.; Skarabis, J.; Gehlen, C. ;Götzfried,<br />

F.: Einfluss des Sulfatgehalts von Tausalzen auf den<br />

Frost-Tausalz-Widerstand von Betonen im Bereich<br />

der Bundesfernstraßen; Straße und Autobahn,<br />

S. 811-815, 11/2010<br />

[13] Milachowski C., Götzfried F., Skarabis J., Gehlen G.;<br />

Einfluss verschiedener Auftausalze auf die Dauer-<br />

haftigkeit von Straßenbeton der Bundesfernstraßen;<br />

Kali und Steinsalz, Heft 3, 2010<br />

[14] Ludwig H.-S.: Zur Rolle von Phasenumwandlungen<br />

bei der Frost- und Frost-Tausalzbelastung von<br />

Beton; Dissertation an der Bauhaus-Universität<br />

Weimar, 1996<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />

[15] BAW-Merkblatt: „Frostprüfung von Beton“; Karlsru-<br />

he-Hamburg-Ilmenau, Dezember 2004<br />

[16] Verbeck G.J., Klieger P.: Studies of “salt” scaling of<br />

concrete; Highw. Res. Board Bull. 150 (1957) 1–17.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 41<br />

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PANEL 2 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Jürgen Krell<br />

krell-consult, Hilden<br />

info@krell-consult.de<br />

Nach jeweils elf Jahren<br />

in der Zementindustrie<br />

(VDZ) und der Betonindustrie<br />

(Readymix, heute<br />

CEMEX) nunmehr seit<br />

mehr als acht Jahren<br />

eigenes Ingenieurbüro,<br />

gleichzeitig weiterhin in<br />

nationalen und inter-<br />

nationalen Gremien<br />

tätig; ö. b. u. v. Sachverständiger<br />

Marked signs of surface<br />

weathering<br />

Deutliche Oberflächenabwitterungen<br />

1<br />

The prospectus statement “frostproof”<br />

Can a private customer also expect resistance to frost attack to XF4?<br />

Prospektaussage „frostsicher“<br />

Darf damit der Privatkunde auch XF4 erwarten?<br />

A private person looks at different sample slabs in the<br />

exhibition area of a block manufacturer on a Sunday.<br />

He is looking for a type of slab based on color and<br />

shape. He copies the designation from the sign and<br />

commissions a contractor for garden and landscape<br />

construction to get these slabs and edge blocks and<br />

install them as garden path, patio and garage entrance.<br />

(Special case: the client buys the slabs and delivers<br />

them to the contractor.) The slabs are laid in accordance<br />

with established practice and are accepted free<br />

from defects.<br />

After the first winter, marked signs of surface<br />

weathering (Fig. 1) were visible in all areas that were<br />

exposed to salt and which, as an expert determined,<br />

are clearly caused by the exposure to frost/de-icing<br />

salt. An examination of the documentation that accompanied<br />

the blocks showed that these blocks are<br />

designated as “frostproof.” The footnote on the designation<br />

on the next page says “frostproof – Class 2 (B)<br />

in accordance with DIN EN 1339.“ The expert explained<br />

that in respect of frost/de-icing salt resistance, Class<br />

3 (D) should have been correctly chosen. The damage<br />

pattern matches in every respect that of a de-icing salt<br />

attack of Class 2 (B), because these blocks are not resistant<br />

to the action of frost/de-icing salt.<br />

The paved areas in the garden and on the patio<br />

as well as a number of areas on the garage driveway,<br />

which had not come into contact with de-icing salt due<br />

to the planters et up in that area, show that the blocks<br />

are reliably frostproof when not exposed to salt. For<br />

the intended use, the wrong block was chosen.<br />

The garden and landscape contractor draws attention<br />

to the contract which states “Procurement and installation<br />

of the block type specified.” That, he points<br />

out, he has done without defects.<br />

The client objects that the garden and landscape<br />

contractor, being a specialist firm, should have advised<br />

Ein Privatmann sieht sich am Sonntag im Schaugarten<br />

eines Pflasterherstellers verschiedene Musterplatten an<br />

und sucht eine Plattenart nach Farbe und Form aus. Er<br />

schreibt die Bezeichnung vom Schild ab und beauftragt<br />

einen GALA-Bauer, ihm diese Platten und Randsteine zu<br />

beschaffen und als Gartenweg, Terrasse und Garageneinfahrt<br />

zu legen. (Sonderfall: Der Bauherr übernimmt die<br />

Beschaffung und stellt die Platten dem GALA-Bauer bei.)<br />

Die Steine werden sachgerecht verlegt und es erfolgt eine<br />

mangelfreie Abnahme.<br />

Nach dem ersten Winter zeigen sich an allen Bereichen<br />

mit Salzbeanspruchung deutliche Oberflächenabwitterungen<br />

(Abb. 1), die – wie ein Sachverständiger feststellt<br />

– eindeutig auf den Frost-/Tausalzangriff<br />

zurückzuführen sind. Beim Studium der beigebrachten<br />

Unterlagen zu den Steinen zeigt sich, dass diese als „frostsicher“<br />

bezeichnet sind. An der Bezeichnung frostsicher<br />

ist eine Fußnote, deren Auflösung eine Seite später erfolgt<br />

und heißt: „frostsicher – Klasse 2 (B) nach DIN EN 1339“.<br />

Der Sachverständige führt aus, dass bei Frost-/Tausalzbeanspruchung<br />

richtigerweise die Klasse 3 (D) hätte ausgewählt<br />

werden müssen. Das Schadensbild passt vollumfänglich<br />

zu einem Taumittelangriff bei Klasse 2 (B), da<br />

diese Steine nicht Frost-/Tausalzbeständig sind.<br />

Die völlig schadfreien Bereiche im Garten und auf der<br />

Terrasse sowie an einigen Bereichen der Garageneinfahrt,<br />

die wegen dort stehender Blumenkübel nicht mit Salz in<br />

Berührung kommen, zeigen, dass die Steine ohne Salz sicher<br />

beständig sind. Für die vorliegende Beanspruchung<br />

ist ein falscher Stein ausgewählt worden.<br />

Der GALA-Bauer verweist auf seinen Vertrag, in dem<br />

es heißt „Beschaffung und Verlegung des vorgegeben<br />

Steintyps“. Das habe er fehlerfrei gemacht.<br />

Der Bauherr wendet ein, der GALA-Bauer als Fachfirma<br />

hätte ihn beraten müssen. Der GALA-Bauer erwidert,<br />

eine Hinweis- und Beratungspflicht greife nicht, denn bei<br />

der salzfreien Anwendung ist kein Schaden zu erwarten.<br />

42 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


him. The contractor’s response that, drawing attention<br />

to his obligation to instruct and advise in this case<br />

does not apply since no damage can be expected to occur<br />

without de-icing salt. In addition, the delivery note<br />

that accompanied the blocks provided no information<br />

on the resistance to weather, merely the block type<br />

and the quantities were listed on the delivery note.<br />

Furthermore he could assume that the client had<br />

already informed himself when he selected the blocks.<br />

Now both parties agree that the designation of<br />

the manufacturer “frostproof” was incorrect. The client,<br />

told that the attack of salt and frost is much more<br />

damaging to concrete than frost alone, says that this<br />

was not known to him.<br />

Technically clear:<br />

The attack of frost/salt in the presence of high water<br />

saturation is the strongest attack, which the block used<br />

was not suitable to resist.<br />

Here, in other words, blocks designated weather resistance<br />

“D” and/or Class “3” should have been ordered<br />

and installed.<br />

The designation of the blocks used in the prospectus<br />

as “frostproof” with the footnote Class 2 (B) according<br />

to DIN EN 1339 tells the expert that here no<br />

salt may be used.<br />

Mitglied im Tudalit<br />

Markenverband<br />

Zudem sei auf den Lieferscheinen der Steine keine Angabe<br />

zur Witterungsbeständigkeit angegeben, es war nur der<br />

Steintyp und die Menge auf dem Lieferschein erkennbar.<br />

Ferner konnte er davon ausgehen, dass sich der Bauherr<br />

bei der Auswahl der Steine bereits kundig gemacht<br />

habe.<br />

Nun sind sich beide einig, dass die Herstellerangabe<br />

„frostbeständig“ unzutreffend sei. Auf den Hinweis, dass<br />

der Betonangriff durch Salz und Frost deutlich schärfer<br />

sei als durch Frost alleine, wendet der Bauherr ein, dass<br />

dies ihm nicht bekannt sei.<br />

Technisch klar:<br />

Die Beanspruchung Frost/Salz bei hoher Wassersättigung<br />

ist die schärfste Beanspruchung. Der verwendete Stein ist<br />

nicht geeignet dieser zu widerstehen.<br />

Hier hätten also Steine mit der Bezeichnung Witterungswidertand<br />

„D“ und/oder Klasse „3“ bestellt und eingebaut<br />

werden müssen.<br />

Die Bezeichnung der verwendeten Steine im Prospekt<br />

als „frostsicher“ mit der Fußnote Klasse 2 (B) nach DIN EN<br />

1339 sagt für den Fachmann (Sachkundigen) aus, dass<br />

hier kein Salz verwendet werden darf.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />

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PANEL 2 → Proceedings<br />

Legal assessment<br />

Prospectus statement “frostproof” – Can a private customer also expect XF4 ?<br />

Rechtliche Beurteilung<br />

Prospektaussage „frostsicher“ - Darf damit der Privatkunde auch XF4 erwarten?<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr. jur.<br />

Gerd Motzke<br />

Mering<br />

gerd.motzke@<br />

t-online.de<br />

1961-1965 Studium<br />

der Rechtswissenschaften<br />

in München,<br />

Berlin und Würzburg;<br />

Richter, Staatsanwalt,<br />

Regierungsdirektor<br />

im Hochschuldienst,<br />

Staatsanwalt als Gruppenleiter,<br />

Richter am<br />

OLG; 1997-2006 Vorsitzender<br />

Richter am OLG<br />

München, Bausenat<br />

in Augsburg; seit 1990<br />

Honorarprofessor<br />

The landscaping contractor owes delivery<br />

free of defects<br />

The client had commissioned a garden and landscape<br />

contractor to pave a garden path, a patio and a garage<br />

driveway with the slabs and edge blocks chosen by<br />

the client. The client had provided the contractor with<br />

the designation of these slabs and edge blocks and the<br />

contractor obtained these slabs and installed them correctly.<br />

The slabs were accordingly specified.<br />

After the first winter, the slabs in front of the garage<br />

showed signs of surface weathering; the slabs on<br />

garden path and patio were in perfect condition. The<br />

cause of the damage was the use of de-icing salt, since<br />

the slabs are not resistant to its action.<br />

However, the liability for defects could fail to take<br />

hold because the use of these slabs was specified without<br />

alternative.<br />

According to the regulations of the contract for<br />

works and services a successful performance<br />

of the works is owed<br />

The performance was not successful; the failure must<br />

be attributed to the fact that the slabs specified and<br />

installed were, although frostproof, not resistant to deicing<br />

salt. Even if the condition of the slabs is due to<br />

a utilization of the client that was not considered, the<br />

defectiveness of the works remains. A garden and landscape<br />

contractor owes delivery of functioning works,<br />

fit for the intended purpose. This includes that the use<br />

of de-icing salt in front of a garage must be expected.<br />

The works owed pursuant to § 633 sect. 1 sentence 2,<br />

No. of the German Civil Code stipulates that the quality<br />

of the works must in every case correspond to what is<br />

usual for works of similar kind and that the client can<br />

expect from the type of works and is therefore suitable<br />

for typical use. In areas of garage driveways, the<br />

contractor of the works must expect the use of de-icing<br />

salt. Accordingly, the works must be performed to be<br />

resistant to the action of frost and de-icing salt.<br />

The fact that the surface weathering was caused by<br />

the client himself through the use of de-icing salt and<br />

that his choice of materials was the cause of the failure<br />

does not exclude the contractor’s liability for defects.<br />

The liability of the contractor, according to the contract<br />

for works and services, which are derived from the<br />

regulations of the German Civil Code beginning with §§<br />

631 ff. BGB, is best and most clearly expressed in § 13<br />

sect. 3 VOB/B (VOB = Contract Procedure for Building<br />

Der GALA-Unternehmer schuldet ein<br />

mangelfreies Werk<br />

Der Auftraggeber hat einen GALA-Unternehmer damit<br />

beauftragt einen Gartenweg, eine Terrasse und eine Garageneinfahrt<br />

mit vom Aufraggeber ausgesuchten Platten<br />

und Randsteinen zu belegen. Der Auftraggeber hat diese<br />

Platten und Randsteine der Bezeichnung nach benannt,<br />

und der GALA-Unternehmer hat diese Platten besorgt und<br />

fachtechnisch richtig verlegt. Die Platten waren damit<br />

vorgegeben.<br />

Nach dem ersten Winter weisen die Platten vor der<br />

Garage Oberflächenabwitterungen auf; die Gartenweg-<br />

und Terrassenbereiche sind einwandfrei. Ursächlich ist<br />

der Einsatz von Tausalz, hierauf sind die Platten nicht eingestellt.<br />

Die Sachmängelhaftung könnte daran scheitern, dass<br />

die Verwendung dieser Platten alternativlos vorgegeben<br />

war.<br />

Nach Werkvertragsregeln wird ein Erfolg<br />

geschuldet<br />

Der Erfolg wird verfehlt; der Misserfolg ist darauf zurückzuführen,<br />

dass die vorgegebenen und verlegten Platten<br />

zwar frostsicher, aber nicht tausalzwiderstandsfähig sind.<br />

Auch wenn der Zustand auf eine die Plattenqualität nicht<br />

berücksichtigende Nutzung durch den Auftraggeber zurückgeht,<br />

bleibt es bei der Mangelhaftigkeit der Werkleistung.<br />

Ein GALA-Unternehmer, der vor einer Garage Platten<br />

verlegt, schuldet ein zweckgerechtes, funktionierendes<br />

Werk. Dazu gehört, dass im Winter vor einer Garage mit<br />

Tausalzeinsatz zu rechnen ist. Das geschuldete Werk hat<br />

nach § 633 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 BGB auf jeden Fall die Beschaffenheiten<br />

aufzuweisen, die bei Werken der gleichen<br />

Art üblich sind, die der Besteller nach der Art des Werkes<br />

auch erwarten kann und das sich deshalb für die gewöhnliche<br />

Verwendung eignet. In Bereichen von Garageneinfahren<br />

muss der Werkunternehmer mit dem Einsatz von<br />

Tausalz rechnen. Deshalb muss das Werk auf den Lastfall<br />

Frost-/Tausalzbelastung ausgerichtet sein.<br />

Der Umstand, dass die Oberflächenverwitterungen<br />

durch den Bauherrn selbst wegen der Verwendung von<br />

Tausalz verursacht worden sind und außerdem dessen<br />

Stoffentscheidung ursächlich für den Misserfolg ist,<br />

schließt die Sachmängelhaftung eines Unternehmers nicht<br />

aus. Die werkvertragliche Erfolgshaftung des Unternehmers,<br />

die sich aus den Regeln des Bürgerlichen Gesetzbuches<br />

ab §§ 631 ff. BGB ergeben, findet ihren besten und<br />

zugleich deutlichsten Ausdruck in § 13 Abs. 3 VOB/B. Di-<br />

44 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Works, the standard German building contract terms).<br />

This regulation stipulates: “When a defect is attributed<br />

to the performance specifications or the instructions of<br />

the client for the materials or components delivered or<br />

specified or the nature of the previous performance of<br />

another contractors, the contractor is liable, unless the<br />

contractor makes the notification pursuant to § 4 sect.<br />

3 VOB/B.”<br />

The garden and landscape contractor was obligated<br />

to check the fitness of the slabs specified by the client<br />

for the intended use. Everything that can negatively<br />

influence a successful performance must be considered<br />

and checked by the contractor. The German Federal<br />

Court of Justice (BGH ) (judgment of 08 November<br />

2007 – VII ZR 183/05) formulates this as follows:<br />

“The scope of the obligation to check and the duty to<br />

communicate and its limits result from the principle<br />

of reasonableness as presented by the circumstances<br />

of an individual case. What based on this is required<br />

is primarily determined by the expert knowledge<br />

that the contractor can be expected to have and by all<br />

circumstances that must be recognized as significant<br />

after reasonably careful examination.” This includes<br />

the checking and, possibly, inquiry as to whether, for<br />

example, the materials and components are suitable<br />

for delivering the specified performance and has no<br />

characteristics that could call into question a successful<br />

performance of his works.<br />

In this regard, the garden and landscapae contractor<br />

has failed. The contractor cannot limit himself to<br />

the information stated on the delivery note. Instead, he<br />

must, if need be, contact the manufacturer and inquire<br />

about the qualities of the specified slabs. In the age of<br />

information, the Internet is also a suitable information<br />

portal. Accordingly, the liability of the garden and<br />

landscape contractor is founded.<br />

ese Bestimmung lautet: „Ist ein Mangel zurückzuführen<br />

auf die Leistungsbeschreibung oder auf Anordnungen des<br />

Auftraggebers, auf die von diesem gelieferten oder vorgeschriebenen<br />

Stoffe oder Bauteile oder auf die Beschaffenheit<br />

der Vorleistung eines anderen Unternehmers, haftet<br />

der Auftragnehmer, es sei denn, er hat die ihm nach § 4<br />

Abs. 3 VOB/B obliegende Mitteilung gemacht.“<br />

Der GALA-Unternehmer hatte die Aufgabe, die Tauglichkeit<br />

der ihm durch den Bauherrn vorgegebenen Platten<br />

zu prüfen. Alles, was den Erfolg eines Unternehmers<br />

negativ beeinflussen kann, hat ein Unternehmer zu bedenken<br />

und zu prüfen. Der BGH (U.v. 08.11.2007 – VII ZR<br />

183/05) formuliert diesbezüglich wie folgt: „Der Rahmen<br />

der Prüfungs- und Hinweispflicht und ihre Grenzen ergeben<br />

sich aus dem Grundsatz der Zumutbarkeit, wie sie sich<br />

nach den besonderen Umständen des Einzelfalles darstellt.<br />

Was hiernach zu fordern ist, bestimmt sich in erster<br />

Linie durch das vom Unternehmer zu erwartende Fachwissen<br />

und durch alle Umstände, die für den Unternehmer<br />

bei hinreichend sorgfältiger Prüfung als bedeutsam erkennbar<br />

sind.“ Das schließt die Prüfung und gegebenenfalls<br />

die Erkundigung ein, ob z. B. Stoffe und Bauteile eine<br />

geeignete Grundlage für das zu erstellende Werk bieten<br />

und keine Eigenschaften besitzen, die den Erfolg seiner<br />

Arbeit infrage stellen können.<br />

Hierin hat der GALA-Unternehmer versagt. Der Unternehmer<br />

darf sich nicht auf Informationen auf dem Lieferschein<br />

beschränken, sondern hat sich notfalls bei dem<br />

Hersteller hinsichtlich der Qualitäten der vorgegebenen<br />

Platten zu erkundigen. Im Informationszeitalter ist auch<br />

das Internet ein taugliches Informationsportal. Damit ist<br />

die Haftung des GALA-Unternehmers begründet.<br />

THERMOMASS® ist das Konstruktionssystem für f kerngedämmte<br />

Sandwichplatten und Doppelwände mit nachträglicher<br />

Ortbetonergänzung. Die innovativen, hoch energie-effizienten<br />

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der inneren Betonschale. Das bereits seit über 30 Jahren bewährte<br />

System kann für Sandwichwände mit einer frei hängenden<br />

Vorsatzschicht und für Sandwichwände und Doppelwände mit<br />

einer aufstehenden Vorsatzschicht eingesetzt esetzt werden. DIBt-<br />

Zulassungen Z-<strong>21.</strong>8-1878 und Z-<strong>21.</strong>8-1911!<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 2<br />

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PANEL 3 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Dipl.-Ing. Eberhard<br />

Bauer<br />

Fachvereinigung<br />

Deutscher Betonfertigteilbau,<br />

Bonn<br />

bauer@elo-beton.de<br />

Geb. 1944; Geschäftsführer<br />

der Firmen<br />

Elementbau Osthessen,<br />

ELO KG sowie ELO Anlagen,<br />

Besitzgesellschaft<br />

der Beton Fertigteilbau<br />

Erfurt, BFE; Vorsitzender<br />

der Fachvereinigung<br />

Deutscher Betonfertigteilbau<br />

(FDB);<br />

ehemaliger Präsident<br />

des Bundesverband<br />

Betonbauteile Deutschland,<br />

Bonn; ehemaliges<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Bundesverband<br />

Baustoffe – Steine und<br />

Erden, Berlin<br />

Day 1: Tuesday, 7 th February 2012<br />

Tag 1: Dienstag, 7. Februar 2012<br />

Structural precast construction I –<br />

Built examples, technical concepts<br />

Konstruktiver Fertigteilbau 1 –<br />

Gebaute Beispiele, technische Konzeptionen<br />

Title Titel Page Seite<br />

Building trees – Design of structures of freely formed three-dimensional architectural 48<br />

concrete components<br />

Bäume bauen – Gestaltung von Tragwerken aus frei geformten dreidimensionalen<br />

Sichtbetonfertigteilen<br />

Dipl. Ing. Arch. Thomas Drößler<br />

Refurbishment of existing structures with reinforced precast concrete parts - An example 50<br />

Bauen im Bestand mit Stahlbetonfertigteilen – Ein Praxisbeispiel<br />

Dr.-Ing. Matthias Molter<br />

Deformation of precast parts at the construction site - 53<br />

Obligation of the manufacturer to inform the user of proper storage?<br />

Verformung von Fertigteilen auf der Baustelle -<br />

Hinweispflicht des Herstellers zur sachgerechten Lagerung?<br />

Dr.-Ing. Jürgen Krell<br />

Legal assessment – Deformation of precast parts at the construction site Obligation 55<br />

of the manufacturer to inform the user of proper storage?<br />

Rechtliche Beurteilung - Verformung von Fertigteilen auf der Baustelle<br />

Hinweispflicht des Herstellers zur sachgerechten Lagerung?<br />

Prof. Dr. jur. Gerd Motzke<br />

Fire design in Germany − Supplementary regulations according to DIN 4102-4 57<br />

Brandschutzbemessung in Deutschland - Ergänzende Regeln nach DIN 4102-4<br />

Dipl.-Ing. Mathias Tillmann<br />

Ecobalance for structural precast parts – situation report - Information for the 60<br />

ecologica “column” in assessing the sustainability of buildings<br />

Ökobilanz für konstruktive Fertigteile - Sachstandsbericht - Informationen für die<br />

ökologische “Säule” bei der Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden<br />

Dipl.-Ing. Alice Becke<br />

Designing and planning precast façades under adherence to the current EnEV 62<br />

New findings, planning aids<br />

Entwerfen und Planen von Fassaden aus Fertigteilen unter Einhaltung der aktuellen EnEV -<br />

Neue Erkenntnisse, Planungshilfsmittel<br />

Dipl.-Ing. Georg Hellinger<br />

46 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Mixing Technology – made in Germany<br />

M i s c h e n<br />

M i x i n g<br />

B e s c h i c k e n<br />

C h a r g i n g<br />

A n l a g e n<br />

B a t c h i n g<br />

P l a n t s<br />

W i e g e n<br />

W e i g h i n g<br />

R e i n i g e n<br />

C l e a n i n g<br />

Spielend leicht in der Anwendung –<br />

überzeugend exakt im Ergebnis<br />

Das sind die Merkmale des Pemat Planetenmischers PMP. Nach dem Gegenstrom-Mischprinzip<br />

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PANEL 3 → Proceedings<br />

Building trees<br />

Design of structures of freely formed three-dimensional architectural concrete components<br />

Bäume bauen<br />

Gestaltung von Tragwerken aus frei geformten dreidimensionalen Sichtbetonfertigteilen<br />

AUTHOR<br />

Dipl. Ing. Arch.<br />

Thomas Drößler<br />

Benno Drössler<br />

Bauunternehmung<br />

Siegen<br />

Thomas.Droessler@<br />

droessler.de<br />

Geb. 1971; 1992-1999<br />

Studium an der RWTH<br />

Aachen sowie der<br />

University of Sheffield;<br />

Abschluss als Dipl.-Ing.<br />

Architekt (TH); 1999-<br />

2001 Ausschreibung<br />

und Projektleitung bei<br />

der Nesseler Grünzig<br />

Bau GmbH, Aachen;<br />

seit 2001 Vertrieb,<br />

Projektleitung und<br />

Kalkulation im Bereich<br />

Hochbau / Ingenieurbau<br />

und Fassaden bei der<br />

Benno Drössler GmbH &<br />

Co. Bauunternehmung<br />

KG, Siegen<br />

Staff restaurant Boehringer in Ingelheim<br />

Vision: Building trees<br />

The design of the architectural firm of BM+P from<br />

Düsseldorf for the new staff restaurant of the pharmaceutical<br />

company Boehringer in Ingelheim follows and<br />

picks up the vision, form and structure of the trees in<br />

the adjacent park in the loadbearing structure of the<br />

large dining hall of the planned restaurant.<br />

Six column trees with an overall height of approx.<br />

13.0 m extending over three storeys were to support a<br />

floor extending over approx. 1,200 m². The three-dimensional<br />

freely formed crown of the tree followed the<br />

flow of forces determined by the design and structural<br />

analysis and were exactly defined by CAD. A round<br />

glazed skylight of approx. 8 m diameter at roof level is<br />

placed above every tree column.<br />

Requirements<br />

The freely formed three-dimensional structure of the tree<br />

column consists of always four tree branches and the<br />

tree trunk, a conically tapering bipartite circular column<br />

extending over three stories. The design provides<br />

for tree branches with maximum-possible sharp edges<br />

as well as a smooth-formed fair-faced concrete surface<br />

of the precast parts on all sides. The contours of the tree<br />

branches are nowhere perpendicular or horizontal.<br />

Material: SCC Drössler easyflow ®<br />

The high requirements placed on the free geometry of<br />

exposed concrete quality on all sides as well as the<br />

complex arrangement of the reinforcement could only<br />

be realized with self-compacting concrete – the tried<br />

and tested Drössler easyflow®. The company of Benno<br />

Drössler GmbH & Co. Bauunternehmung KG was the<br />

first precast plant in Germany to obtained, already in<br />

2001, the first technical approval for the application of<br />

SCC Drössler easyflow.<br />

Forming the tree branches<br />

The formwork of solid alder wood, closed on all sides, was<br />

CNC milled according to the CAD data determined by the<br />

architects and structural engineers. The side parts with<br />

the deformations and the undercutting were so conceived<br />

that they could be disassembled for demolding, and the<br />

entire formwork coated with synthetic resin. The formwork<br />

had to be designed sufficiently robust in order to<br />

manufacture the required 24 branches in series (Fig. 1).<br />

Mitarbeiterrestaurant Boehringer in Ingelheim<br />

Vision: Bäume bauen<br />

Der Entwurf der Architekten BM+P aus Düsseldorf für das<br />

neue Mitarbeiterrestaurant des Pharmaunternehmens Boehringer<br />

in Ingelheim folgte der Vision, die Form und<br />

Struktur der Bäume des angrenzenden Parks in der Tragstruktur<br />

des großen Speisesaales des geplanten Restaurants<br />

weiterzuführen.<br />

Sechs Baumstützen mit einer Gesamthöhe von ca.<br />

13,0 m über zwei Geschosse sollten eine Decke von ca.<br />

1.200 m² tragen. Hierbei folgten die dreidimensional frei<br />

geformten Äste der Baumkronen dem durch Entwurf und<br />

Statik ermittelten Kräfteverlauf und wurden per CAD exakt<br />

definiert. Oberhalb jeder Baumstütze befindet sich in<br />

der Dachebene ein rundes Glasoberlicht mit einem Durchmesser<br />

von ca. 8,0 m.<br />

Anforderungen<br />

Das frei geformte dreidimensionale Tragwerk einer Baumstütze<br />

besteht aus jeweils vier Baumästen sowie dem<br />

Stamm, einer konisch zulaufenden zweigeteilten Rundstütze<br />

über zwei Etagen. Der Entwurf sieht eine größtmögliche<br />

Scharfkantigkeit der Äste sowie eine allseitig<br />

schalungsglatte Sichtbetonoptik der Betonfertigteile vor.<br />

Die Konturen der Baumäste sind an keiner Stelle lot- oder<br />

waagerecht.<br />

Material: SVB Drössler easyflow ®<br />

Die hohen Anforderungen an die freie Geometrie mit<br />

allseitiger Sichtbetonoptik sowie eine komplexe Bewehrungsführung<br />

ließen sich nur mit einem selbstverdichtenden<br />

Beton realisieren – dem bewährten Drössler<br />

easyflow®. Bereits 2001 erwirkte die Firma Benno<br />

Drössler GmbH & Co. Bauunternehmung KG als erstes<br />

Fertigteilwerk in Deutschland eine allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung für die Anwendung des SVB<br />

Drössler easyflow.<br />

Schalung der Baumäste<br />

Mit den am Computer ermittelten CAD-Daten der Architekten<br />

und Statiker wurde die allseitig geschlossene Holzschalung<br />

aus massiven Erleholzblöcken mittels CNC gefräst.<br />

Die Seitenteile mit Verwindungen und Hinterschnitt wurden<br />

zum Ausschalen demontierbar konzipiert und die gesamte<br />

Schalung mit einer Kunstharzlackierung versehen. Die Schalung<br />

musste so robust konstruiert werden, um die geforderten<br />

24 Baumäste in Serie herstellen zu können (Abb. 1).<br />

48 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


1<br />

View into the open special formwork for the<br />

tree branches<br />

Blick in die geöffnete Sonderschalung der Baumäste<br />

Concrete placement<br />

Following installation of the reinforcement, the embedded<br />

parts and the screwed connections for the nodal<br />

points, the formwork of approx. 6 m length for the<br />

branches of the tree was closed on all sides and placed<br />

upright on a tilting table. The concrete was cast by<br />

pumping from top to bottom through a circular filler<br />

connection (diameter approx. 10 cm) at approx. 100<br />

bar. Determining the correct pressure was of special<br />

significance to prevent the temperature of the filler<br />

connection from getting too high to prevent segregation<br />

during pumping on the one hand and, on the<br />

other hand, to ensure continuous pumping. The upper<br />

end of the upright formwork was provided with a vent<br />

through which the filling level could also be controlled.<br />

The conically tapering circular columns were likewise<br />

cast in upright position in a closed steel form. For this<br />

purpose, the concrete was placed from above through<br />

an embedded steel part from a drop height of approx.<br />

5 m. The steel part had been specifically designed for<br />

that purpose and subsequently serves to provide a<br />

structural connection for the tree branches.<br />

Result<br />

The optimal pressure was determined in a number of<br />

trial castings for the upright casting process. The tests<br />

moreover revealed that the synthetic resin coating<br />

would have to be reapplied after casting always two<br />

of the two tree branches to ensure adequate protection<br />

of the wooden form. Special measures were taken<br />

to protect the precast parts from getting damaged or<br />

polluted during storage, transport and erection, using<br />

falsework. By now, the tree columns have become a<br />

symbol with a high recognition value for the staff restaurant<br />

(Fig. 2).<br />

2<br />

Completed tree columns in the dining hall<br />

Fertige Baumstützen im Speisesaal<br />

Betonage<br />

Nach dem Einbringen der Bewehrung, der Einbauteile sowie<br />

der Schraubanschlüsse für die Knotenpunkte wurde<br />

die ca. 6,0 m lange Schalung der Baumäste allseitig geschlossen<br />

und auf einem Kipptisch aufgerichtet. Die Betonage<br />

erfolgte mit einer Betonpumpe von unten nach oben<br />

durch einen runden Einfüllstutzen (Durchmesser ca. 10 cm)<br />

mit etwa 100 bar. Es war besonders wichtig, den richtigen<br />

Druck zu ermitteln, damit einerseits die Temperaturen an<br />

dem Einfüllstutzen nicht zu hoch wurden und sich der<br />

Beton während des Pumpvorgangs nicht entmischte, und<br />

andererseits die Betonage nicht stockte. Am oberen Ende<br />

der aufgerichteten Schalung befand sich eine Entlüftungsöffnung,<br />

mit der ebenfalls der Füllstand in der Schalung<br />

kontrolliert werden konnte. Die konisch zulaufenden<br />

Rundstützen wurden in einer geschlossenen Stahlschalung<br />

ebenfalls stehend betoniert. Hierbei wurde der Beton<br />

von oben durch das speziell konstruierte Stahleinbauteil,<br />

das später die Baumäste konstruktiv anschließt, mit einer<br />

Fallhöhe von ca. 5,0 m eingefüllt.<br />

Ergebnis<br />

Durch einige Probebetonagen wurde der optimale Druck<br />

für die stehende Betonage ermittelt. Es zeigte sich außerdem,<br />

dass die Kunstharzlackierung nach jeweils zwei gefertigten<br />

Baumästen erneut aufgetragen werden musste,<br />

um den Schutz der Holzschalung zu gewährleisten. Bei<br />

der Lagerung, dem Transport sowie der Montage mittels<br />

Lehrgerüsten wurden die Fertigteile durch besondere<br />

Maßnahmen vor Beschädigung und Verunreinigung geschützt.<br />

Inzwischen sind die Baumstützen zu einem Symbol<br />

mit hohem Wiedererkennungswert für das Mitarbeiterrestaurant<br />

geworden (Abb. 2).<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 49


PANEL 3 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Matthias Molter<br />

Bremer AG, Paderborn<br />

m.molter@<br />

bremerbau.de<br />

Geb. 1966; 1987-1992<br />

Studium an der TU<br />

Darmstadt; 1992-1996<br />

Tätigkeit im Ingenieurbüro;<br />

1996-1998 wiss.<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Tragkonstruktionen<br />

(Prof. Wenzel) der<br />

Universität Karlsruhe;<br />

1998-2002 wiss.<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Massivbau (Prof.<br />

Hegger) der RWTH Aachen;<br />

2002 Promotion;<br />

seit 2002 Leiter des<br />

Technischen Büros der<br />

Bremer AG, Paderborn<br />

New reinforced-<br />

concrete superstructure<br />

above the<br />

existing wooden<br />

construction<br />

Neue Stahlbetonfertigteilkonstruktion<br />

mit<br />

bestehender überbauter<br />

Holz-<br />

konstruktion<br />

1<br />

Refurbishment of existing structures with<br />

reinforced precast concrete parts<br />

An example from practice<br />

Bauen im Bestand mit Stahlbetonfertigteilen<br />

Ein Praxisbeispiel<br />

Building with reinforced precast concrete parts is a<br />

time-tested, economical and durable construction<br />

method, in particular in the construction of new industrial<br />

buildings. That precast concrete parts can<br />

also be used to good advantage for converting existing<br />

buildings shows the example of the refurbishment<br />

of the production facilities of the kitchen manufacturer<br />

Nobilia in Verl near Gütersloh, Germany. Nobilia<br />

manufactures approx. 485,000 kitchens annually. This<br />

corresponds to a daily output of 2.200 kitchens. The<br />

conversion took place during the plant vacation shutdown<br />

period in the summer, the preparatory measures<br />

on Sundays and holidays in the spring.<br />

The task of the refurbishment of the halls comprised<br />

the erection of a superstructure above the halls<br />

covering a floor area of 33,000 m² in two construction<br />

sections. The halls consisted of a wooden construction<br />

that had dilapidated in the course of its service life. The<br />

idea to provide the existing halls with a new, higher<br />

reinforced-concrete construction with a clear height of<br />

7.90m and subsequent demolishment the old wooden<br />

construction from the inside, was implemented by the<br />

company Bremer AG (Fig. 1). In addition to the erection<br />

of the loadbearing construction (precast parts and<br />

in-situ concrete), the Bremer AG delivered and installed<br />

moreover the trapezoidal roof sheets and the<br />

wall claddings.<br />

The special erection situation that presented itself<br />

had to be considered already during the design of the<br />

new structure, because the structural members had to<br />

be lifted above the existing construction with widely<br />

New reinforced-concrete construction<br />

Neue Stahlbetonkonstruktion<br />

Existing wooden construction<br />

Bestehende Holzkonstruktion<br />

Das Bauen mit Stahlbetonfertigteilen ist vor allem beim<br />

Neubau von Industriegebäuden eine bewährte, wirtschaftliche<br />

und dauerhafte Bauweise. Dass sich Fertigteile auch<br />

beim Umbau eines bestehenden Gebäude sinnvoll einsetzen<br />

lassen, zeigt das Beispiel der Erneuerung der Produktionsstätten<br />

des Küchenherstellers Nobilia in Verl bei<br />

Gütersloh. Nobilia produziert jährlich ca. 485.000 Küchen.<br />

Dies entspricht einer Leistung von 2.200 Küchen pro Tag.<br />

Um die Produktion im geringst möglichen Maß zu stören,<br />

erfolgte der Umbau während der Werksferien im Sommer<br />

und die vorbereitenden Maßnahmen an Sonn- und Feiertagen<br />

im Frühjahr.<br />

Die Aufgabe der Hallenerneuerung bestand darin, in<br />

zwei Bauabschnitten 33.000 m² bestehende Hallenflächen<br />

zu überbauen. Die Hallen bestanden aus einer Holzkonstruktion,<br />

die im Laufe der Nutzungsdauer baufällig geworden<br />

waren. Die Idee mit einer neuen, höheren Stahlbetonfertigteilkonstruktion<br />

mit einer lichten Höhe von 7,90 m<br />

den Bestand zu überbauen und anschließend die alte<br />

Holzkonstruktion von innen abzubrechen, wurde durch<br />

die Bremer AG realisiert (Abb. 1). Dabei wurden neben der<br />

Errichtung der Tragkonstruktion (Fertigteile und Ortbeton)<br />

auch die Lieferung und Montage der Dachtrapezbleche<br />

und der Wandbekleidungen von der Bremer AG<br />

durchgeführt.<br />

Bereits beim Entwurf des Tragwerks musste die besondere<br />

Montagesituation beachtet werden, da Bauteile der<br />

neuen Konstruktion über den Bestand mit weit ausladenden<br />

Kranen gehoben werden mussten. D. h. die Gewichte der<br />

einzelnen Bauteile wie Stützen, Unterzüge und Binder<br />

mussten auf zuvor festgelegte Werte begrenzt werden.<br />

50 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


2<br />

Erection of the precast members for the 2 nd construction section using a 900-t crawler crane with a<br />

maximum cantilever length of 110 m<br />

Montage der Stahlbetonfertigteile des 2. Bauabschnitts mit einem 900 t Raupengittermastkran und<br />

einer maximalen Ausladung von 110 m<br />

cantilevering cranes, i.e. the weights of<br />

the individual members, such as columns,<br />

joists and girders had to be limited to predetermined<br />

values.<br />

The foundation of the new reinforcedconcrete<br />

construction was installed during<br />

brief production breaks on public holidays<br />

with in-situ concrete foundations that were<br />

arranged between the existing columns<br />

(Fig. 1). The installation of the foundation<br />

was followed by the erection of the new reinforced-concrete<br />

panels through the roof<br />

of the old hall. To achieve this, erection<br />

openings had been provided in advance,<br />

which were opened on the day of erection<br />

and again sealed once the columns were in<br />

place. Next, the reinforced-concrete girders<br />

and beams of the new roof construction<br />

were erected. Another great challenge was<br />

to install the supply lines (electricity, compressed<br />

air, heating, ventilation, water) for<br />

the production in such a way that the erection<br />

of the precast parts could take place<br />

without interference and, following completion,<br />

production continue smoothly.<br />

Because the erection of the precast<br />

parts, weighing up to a maximum of 16 t,<br />

could be effected only from the edges of<br />

the buildings, a crane technique had to be<br />

employed that could ensure free cantilevering<br />

over a length of up to 110m. For this,<br />

a 1,250-t Liebherr telescopic crawler crane<br />

equipped with a 500-t lattice boom crane<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />

Die Gründung der neuen Stahlbetonkonstruktion<br />

erfolgte in kurzen Produktionspausen<br />

an Feiertagen mittels Ortbetonfundamenten,<br />

die jeweils zwischen den vorhandenen<br />

Stützen angeordnet wurden (Abb. 1). Nach<br />

Fertigstellung der Fundamente erfolgte die<br />

Montage der neuen Stahlbetonstützen durch<br />

das Dach der alten Halle. Hierzu wurden an<br />

den entsprechenden Stellen zuvor Montageöffnungen<br />

angeordnet, die am Montagetag<br />

geöffnet und nach erfolgter Stützenmontage<br />

wieder abgedichtet wurden. Anschließend<br />

wurden die Stahlbetonbinder und -riegel der<br />

neuen Dachkonstruktion montiert. Eine weitere<br />

große Herausforderung bestand darin,<br />

alle Versorgungsleitungen (Elektro, Druckluft,<br />

Heizung, Lüftung, Wasser), die für den<br />

Produktionsbetrieb erforderlich sind, so zu<br />

verlegen, dass sowohl die Fertigteilmontage<br />

ungestört ablaufen konnte als auch der Produktionsbetrieb<br />

anschließend wieder nahtlos<br />

aufgenommen werden konnte.<br />

Da die Montage der maximal 16 t schweren<br />

Fertigteile lediglich von den Gebäuderändern<br />

aus geschehen konnte, war es erforderlich<br />

eine Krantechnik zu beschaffen, die in der<br />

Lage war, eine freie Ausladung von bis zu 110 m<br />

sicherzustellen. Hierzu kamen im ersten Bauabschnitt<br />

ein 1.250 t Liebherr Raupentelekran<br />

mit einem 500 t Gittermastkran und im 2.<br />

Bauabschnitt ein 900 t Terex Raupengittermastkran<br />

zum Einsatz. Zusätzlich wurden im<br />

2. Bauabschnitt zwei Gottwald 500 t Gitter-<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 51<br />

CAD - Software<br />

for precast<br />

concrete parts<br />

23. - 25.02.2012<br />

Concrete Show India 2012<br />

Mumbai / India<br />

Bandra Kurla Complex<br />

Highly automated 3D Design<br />

Software for AutoCAD<br />

Solid walls Double walls<br />

Insulating walls Sandwich walls<br />

NEW: Prefabricated facades<br />

Solid slabs Lattice girder slabs<br />

Hollow core slabs Double T slabs<br />

Straight stairs Winding stairs<br />

Columns Beams<br />

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02.03.2012<br />

Crown 2012 Solutions:<br />

BIM - 3D & Beyond<br />

Singapore<br />

Carlton Hotel Function Room<br />

20. - 22.03.2012<br />

ICCX Latin America 2012<br />

Florianopolis / Brasil<br />

CentroSul and Hotel Majestic


PANEL 3 → Proceedings<br />

3<br />

Interior view of<br />

the completed new<br />

production hall<br />

Innenaufnahme der<br />

fertig gestellten neuen<br />

Produktionshalle<br />

was used in the 1st construction section and a 900-t<br />

Terex crawler crane in the 2nd construction section. In<br />

addition, two Gottwald 500-t lattice boom cranes were<br />

used for carrying out the operations in areas nearer<br />

the edges [1]. These cranes are commonly used for the<br />

erection of wind power systems and Nobilia borrowed<br />

them specifically for the erection (Fig. 2).<br />

The delivery of the precast parts was precisely coordinated<br />

with the lifting procedures of the cranes so<br />

that the truck could be unloaded without longer waiting<br />

times and the parts directly erected. The erection<br />

work for the 1st construction section (13,000 m²) took<br />

nine days, the 2nd section (20,000 m²) was completed<br />

in only eleven days. This was followed by the installation<br />

of the covering for the new roof and the removal<br />

of the existing wooden construction from inside. The<br />

new hall areas created in this manner are bright and<br />

modern and meet all requirements of Nobilia’s production<br />

and offer its workers a pleasant work atmosphere<br />

(Fig. 3). In addition, Nobilia now has the assurance<br />

that it can use the production areas for many decades<br />

to come.<br />

REFERENCE / LITERATUR<br />

[1] Kran Magazin; 15. Jahrgang; S. 42-49; Ausgabe Juni/Juli 2011<br />

mastkrane für näher gelegene Randbereiche benötigt [1].<br />

Die Krane kommen normalerweise bei der Montage von<br />

Windenergieanlagen zum Einsatz und wurden speziell zur<br />

Montage bei Nobilia ausgeliehen (Abb. 2).<br />

Die Anlieferung der Fertigteile wurde auf die Dauer<br />

der Hubvorgänge der Kräne exakt abgestimmt, so dass die<br />

LKWs ohne große Wartezeiten entladen und die Teile direkt<br />

montiert werden konnten. Die Montage des 1. Bauabschnittes<br />

(13.000 m²) dauerte neun Tage, für den 2. Abschnitt<br />

(20.000 m²) wurden lediglich elf Tage benötigt.<br />

Anschließend erfolgte die Eindeckung des neuen Daches<br />

und danach der Rückbau der vorhandenen Holzkonstruktion<br />

von innen. Die so entstandenen Hallenflächen sind<br />

hell und modern und entsprechen allen Anforderungen<br />

der Produktion von Nobilia und bieten den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter eine angenehme Arbeitsatmosphäre<br />

(Abb. 3). Außerdem ist für das Unternehmen Nobilia<br />

die Nutzung vorhandener Produktionsflächen über viele<br />

weitere Jahrzehnte sichergestellt.<br />

52 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />

Deformation of precast parts at the construction site<br />

Obligation of the manufacturer to inform the user of proper storage?<br />

Verformung von Fertigteilen auf der Baustelle<br />

Hinweispflicht des Herstellers zur sachgerechten Lagerung?<br />

New stables are to be provided with precast frost protection<br />

aprons. The building contractor orders these<br />

precast parts on behalf of the client from a dealer. The<br />

parts are delivered to the construction site as agreed<br />

and – in order so save costs – unloaded by the client<br />

himself, using a forklift and placed for intermediate<br />

storage at the construction site.<br />

The parts of 50-cm width, 10-cm thickness and<br />

5-m length were delivered to the site in a horizontal<br />

position and were placed by the client on two square<br />

timber pieces each and, lying down, stored in stacks of<br />

up to six. Because the square timber used to support<br />

the layers are not placed above each other, different<br />

deformations occur in the stack. The deflections in the<br />

parts in the stacks are visible to the naked eye. The ends<br />

of the uppermost part hang down by approx. 3 cm compared<br />

to the center. Further down, where the square<br />

timber is spaced further apart, a reverse deformation<br />

is visible (Fig. 1).<br />

Following unloading of the parts, the client writes<br />

on the delivery note “parts warped” and signs the delivery<br />

note. The building contractor does not send a<br />

notification of defects to the supplier/dealer that delivered<br />

the parts-<br />

Nobody concerns himself with this matter until<br />

the parts are to be installed approx. three weeks later,<br />

when the client tells the contractor that he does not<br />

want the by now warped parts.<br />

Now the paperwork begins. The contractor informs<br />

the dealer that the parts arrived at the construction<br />

site warped, the dealers passes on this letter to the<br />

manufacturer of the precast parts. The precaster replies<br />

that the horizontal storage chosen is not suitable for<br />

the thin parts – which are provided only with nominal<br />

reinforcement. The parts should have been stored<br />

in upright position on a stable surface or, to prevent<br />

pronounced deflection, stored on a level surface, with<br />

the ends supported and placed between two pieces of<br />

square timber spaced no more than 1 m apart. Furthermore,<br />

the square timber over every layer has to be positioned<br />

precisely on top of each other. This is a typical<br />

case of deflection of incorrectly stored parts.<br />

The building contractor replies: No recommendation<br />

for proper storage accompanied the delivery and<br />

therefore claim “non-performance” on the part of the<br />

supplier.<br />

The parts are provisionally installed to see whether<br />

they “redeform” by themselves, but that is not the case.<br />

Für eine neue Stallung sind Frostschutzschürzen als Fertigteile<br />

geplant. Diese werden vom Bauunternehmen des<br />

Bauherrn über einen Händler bestellt. Die Teile werden<br />

absprachegemäß vom Fertigteilhersteller zur Baustelle<br />

gebracht und – um Kosten zu sparen – vom Bauherrn<br />

selbst mit einem Hublader abgeladen und bis zum Verlegen<br />

auf der Baustelle zwischengelagert.<br />

Die 50 cm breiten, 10 cm dicken und 5 m lagen Teile<br />

wurden liegend angeliefert und werden vom Bauherren<br />

bauseitig auf je zwei Kanthölzer aufgelegt und liegend in<br />

Stapeln mit bis zu sechs Teilen gestapelt. Da die Kanthölzer<br />

der verschiedenen Lagen nicht übereinander liegen,<br />

ergeben sich im Stapel unterschiedliche Verformungen.<br />

Die Durchbiegung der Teile auf dem Abladestapel ist mit<br />

bloßem Auge zu erkennen. Bei dem oberen Teil hängen<br />

die Enden ca. 3 cm gegenüber der Mitte herunter. Während<br />

unten bei breiterem Kantholzabstand eine umgekehrte<br />

Verformung erkennbar ist (Abb. 1).<br />

Der Bauherr schreibt am Ende des Abladens auf den<br />

Lieferschein: „Teile krumm“ und unterschreibt den Lieferschein.<br />

Eine Mängelrüge vom Bauunternehmer an den<br />

Fertigteillieferanten/Händler ergeht nicht.<br />

Niemand kümmert sich weiter um den Vorgang, als<br />

das Verlegen ca. drei Wochen später beginnen soll, erklärt<br />

der Bauherr gegenüber dem Bauunternehmer, dass er diese<br />

inzwischen noch krummeren Teile nicht haben<br />

möchte.<br />

Nun beginnt die Schreibarbeit, der Bauunternehmer<br />

teilt dem Händler mit, dass krumme Teile angeliefert worden<br />

seien, der Händler reicht dies an den Fertigteilhersteller<br />

weiter. Der Fertigteilhersteller antwortet, dass die gewählte<br />

horizontale Lagerung von dünnen – nur<br />

konstruktiv bewehrten – Teilen nicht sachgerecht sei. Die<br />

Teile müssten auf ebenem Grund stehend gelagert werden<br />

oder es müssten, um deutliche Durchbiegungen zu verhindern,<br />

die Teile auf ebenem Grund gelagert werden, dabei<br />

die Enden unterstützt und zwischen zwei Kanthölzern<br />

mit max. 1 m Abstand. Zudem müssten die Kanthölzer<br />

jeder Lage genau übereinander liegen. Hier läge eine übliche<br />

Durchbiegung der falsch gelagerten Teile vor.<br />

Die Antwort des Bauunternehmers: Eine Lagerempfehlung<br />

wäre nicht beigestellt worden und daher „Unterlassen“<br />

seitens des Lieferanten.<br />

Durch Ausprobieren wird festgestellt, dass die Teile<br />

sich beim Aufstellen nicht von selbst „rückverformen“.<br />

Die vom Hersteller empfohlene Umlagerung auf sachgerechte<br />

Lagerung und abzuwarten, bis ein Großteil der Verformung<br />

zurückgegangen ist, wird vom Bauherrn abge-<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Jürgen Krell<br />

krell-consult, Hilden<br />

info@krell-consult.de<br />

Nach jeweils elf Jahren<br />

in der Zementindustrie<br />

(VDZ) und der Betonindustrie<br />

(Readymix,<br />

heute CEMEX) seit<br />

mehr als acht Jahren<br />

eigenes Ingenieurbüro,<br />

gleichzeitig weiterhin in<br />

nationalen und inter-<br />

nationalen Gremien<br />

tätig; ö. b. u. v. Sachverständiger<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 53


PANEL 3 → Proceedings<br />

Deformation due to<br />

storage<br />

1<br />

Verformung durch<br />

Lagerung<br />

The client refuses to store the parts properly and does<br />

not want to wait until most of the deformation reverts<br />

back to the original state, the building contractor<br />

proceeds to manufacture the frost protection aprons in<br />

classical in-situ concrete.<br />

He does not pay the bill for the precast parts and<br />

would like to be reimbursed for the costs incurred<br />

through the formwork and demands that the precaster<br />

pick up the parts “not used.”<br />

Technical<br />

Because precast parts are mostly delivered at a young<br />

age and have therefore at that time frequently achieved<br />

only about 30-50 % of their final strength, deformations<br />

that occurred under the parts own weight (during<br />

storage) lead, aside from the elastic deformations, also<br />

to plastic, i.e. not immediately irreversible, deformations.<br />

The deflection, here by 3-5 cm over 5 m, exceeds<br />

the dimensional tolerances allowed for precast parts.<br />

Based on the information provided by the precaster,<br />

the parts were supplied in horizontal position placed<br />

on correctly positioned square timber, a plastic deformation<br />

during the storage period of approx. 2 hours on<br />

the truck is not expected to occur, given the correct and<br />

very short storage period.<br />

The manner of delivery is authoritative. Accordingly,<br />

the two parties make opposite statements:<br />

a) The precaster: on delivery, everything OK, marked<br />

deformation occurred only after improper and long<br />

storage at the construction site.<br />

b) Client/building contractor: the notation “parts<br />

warped” is proof that the deformation occurred already<br />

prior to unloading.<br />

At the time the parts were examined by the expert<br />

they were already three months old so that the time<br />

at which the deformation occurred could not longer by<br />

proven. The deformations are clearly above the permissible<br />

values and are not entirely reversible when<br />

moved in upright position. Based on the type of the<br />

deformation it can be assumed that the deflections occurred<br />

due to the storage.<br />

All of the above information and conclusions drawn<br />

pertain exclusively to the case presented in this paper.<br />

Any application to other cases is impermissible.<br />

lehnt, der Bauunternehmer fertigt nun die Frostschürzen<br />

klassisch in Ortbeton.<br />

Er zahlt die Fertigteilrechnung nicht und möchte die<br />

Kosten für die Schalarbeiten erstattet bekommen, und fordert<br />

den Fertigteilhersteller auf, die „nicht verwendeten“<br />

Teile wieder abzuholen.<br />

Technisch<br />

Da Fertigteile meist in jungem Alter angeliefert werden<br />

und damit meist erst 30-50 % der Endfestigkeit aufweisen,<br />

führen Durchbiegungen infolge von Eigengewicht (aus<br />

Lagerung) neben den elastischen Verformungen auch zu<br />

plastischen also nicht unmittelbar reversiblen Verformungen.<br />

Die Durchbiegung (hier um 3-5 cm auf 5 m) übersteigt<br />

die Toleranzen von Fertigteilabmaßen. Nach Angaben des<br />

Fertigteilherstellers waren die Teile liegend auf sechs richtig<br />

angeordneten Kanthölzen angeliefert worden, eine<br />

plastische Verformung während des ca. 2-stündingen Lagerns<br />

auf dem LKW ist aus der sachgerechten Lagerung<br />

und aus der kurzen derartigen Liegezeit nicht zu anzunehmen.<br />

Die Beschaffenheit bei der Übergabe sei maßgebend.<br />

Somit stehen die Aussagen beider Partien gegeneinander:<br />

a) Fertigteilhersteller: bei Anlieferung O.K., deutliche<br />

Verformung erst durch unsachgemäße und lange Lagerung<br />

auf der Baustelle.<br />

b) Bauherr/Bauunternehmer: Mit Aufnotieren auf den<br />

Lieferschein „Teile krumm“ sei der Beweis erbracht,<br />

dass die Verformung bereits vor dem Abladen vorhanden<br />

war.<br />

An den Teilen, die inzwischen drei Monate alt waren, ließ<br />

sich gutachterlich nicht mehr beweisen, wann die Verformung<br />

aufgetreten ist. Eindeutig liegen die Verformungen<br />

über den zulässigen Werten. Auch sind die Verformungen<br />

beim Aufstellen nicht voll reversibel. Die Form der Verformung<br />

lässt vermuten, dass es sich um Durchbiegungen<br />

aus der Lagerung handelt.<br />

Alle Angaben und Folgerungen beziehen sich ausschließlich<br />

auf das in diesem Papier dargestellte Objekt,<br />

eine Übertragung auf andere Objekte ist unzulässig.<br />

54 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Legal assessment<br />

Deformation of precast parts at the construction site - Obligation of the<br />

manufacturer to inform the user of proper storage?<br />

Rechtliche Beurteilung<br />

Verformung von Fertigteilen auf der Baustelle - Hinweispflicht des Herstellers<br />

zur sachgerechten Lagerung?<br />

Starting point are the legal relationships. A distinction<br />

must be made between three of them: Client/builder<br />

(Client) with building contractor (Contractor); Contractor<br />

with Dealer (Dealer); Dealer with Precaster (Precaster).<br />

Claims of the Contractor against whom?<br />

Obligation of the Contractor?<br />

The Contractor has contractual relationships only with<br />

the Dealer, not with the Precaster. The Precaster makes<br />

out his invoice to the Dealer, who charges the Contractor<br />

for the precast parts. Must the Contractor pay the<br />

invoice of the Dealer?<br />

The goods are now defective and accordingly, the<br />

buyer has a claim for defects against the seller if the<br />

goods were already deformed at the point of the passage<br />

of risk (§ 434 sect. 1 German Civil Code (BGB).<br />

The buyer, based on § 439 BGB can demand subsequent<br />

fulfillment and, based on this, supported by<br />

§ 320 BGB, exercise his right to refuse performance.<br />

This right the Contractor must not expressly invoke; if<br />

the legal situation is not overridden by the rules of the<br />

passage of risk, the Contractor can refuse payment of<br />

the precast parts.<br />

Regulation of the passage of risk pursuant to<br />

§§ 446 and 447 BGB<br />

According to § 446 BGB, the risk for accidental loss/deterioration<br />

passes to the buyer at the time the purchased<br />

goods are handed over to the Contractor. The Contractor<br />

bears the price risk: The buyer must pay the purchase<br />

price: The buyer must pay the purchase price even if the<br />

goods deteriorate following the transfer. The Contractor<br />

has a claim for defects only when the precast aprons<br />

were deformed already at the time of delivery.<br />

Regulation of the passage of risk pursuant to<br />

the rules of delivery by carrier?<br />

The Dealer orders the precast parts from the Precaster,<br />

the Precaster delivers the parts to the construction<br />

site of the Client. Decisive is here whether the claim<br />

involves debt collectible by creditor, debt payable to<br />

creditor or obligation to perform at debtor’s place of<br />

business by dispatch of debtor. It is assumed that the<br />

Precaster had made an arrangement with the Dealer to<br />

deliver the parts to the construction site and paid him<br />

for this, all of which speaks for debt payable to creditor.<br />

The risk, accordingly, passes only at the time the<br />

Ausgangspunkt sind die Rechtsverhältnisse. Drei sind hier<br />

zu unterscheiden: Auftraggeber/Bauherr (AG) zu Bauunternehmer<br />

(AN); AN zu Händler (H); H zu Fertigteilhersteller<br />

(FH).<br />

Ansprüche des AN gegen wen,<br />

Verpflichtungendes AN?<br />

Der AN steht in vertraglichen Beziehungen nur zu H, nicht<br />

zu FH. Der FH stellt seine Rechnung an H, der die Fertigteile<br />

gegenüber AN berechnet. Muss AN die Rechnung des<br />

H bezahlen?<br />

Die Ware ist jetzt mangelhaft, deshalb stehen dem<br />

Käufer gegenüber dem Verkäufer Sachmängelrechte zu,<br />

wenn bereits zum Zeitpunkt des Gefahrübergangs Verformungen<br />

vorhanden waren (§ 434 Abs. 1 BGB). Der<br />

AN (Käufer) kann nach § 439 BGB Nacherfüllung verlangen<br />

und darauf gestützt nach § 320 BGB ein Leistungsverweigerungsrecht<br />

geltend machen. Hierauf<br />

muss sich der AN ausdrücklich nicht berufen; wird diese<br />

Rechtslage nicht durch Gefahrtragungsregeln überlagert,<br />

kann der AN die Bezahlung der Fertigteile verweigern.<br />

Gefahrtragungsregeln der §§ 446 und 447 BGB<br />

Nach § 446 BGB geht die Gefahr für den zufälligen Untergang/Verschlechterung<br />

auf den Käufer mit der Übergabe<br />

der verkauften Sache an AN über. AN trägt die <strong>Preis</strong>gefahr:<br />

Der Käufer muss den Kaufpreis bezahlen auch wenn<br />

die Ware nach der Übergabe eine Verschlechterung erfährt.<br />

Sachmängelrechte hat AN nur, wenn zum Zeitpunkt<br />

des Gefahrübergangs die Fertigteilschürzen bereits Verformungen<br />

aufgewiesen haben.<br />

Gefahrübergang nach Regeln des<br />

Versendungskaufs?<br />

H lässt die Fertigteile bei FH herstellen, FH liefert diese<br />

an die Baustelle des AG. Entscheidend ist, ob es sich um<br />

eine Holschuld, Bringschuld oder Schickschuld handelt.<br />

Geht man davon aus, dass FH mit H die Anlieferung an<br />

die Baustelle vereinbart und hierfür auch gezahlt hat,<br />

spricht alles für eine Bringschuld. Die Gefahr geht deshalb<br />

erst bei Übergabe an der Baustelle über und nicht<br />

schon dann, wenn FH die Teile auf seinen Laster auflädt.<br />

Selbst wenn keine Bringschuld vorliegen sollte, scheiden<br />

die Regeln des Versendungskaufs (§ 447 BGB) aus, wenn<br />

es H übernimmt, die Sache an einen Drittabnehmer zu<br />

liefern. Drittabnehmer ist hier der AG. Damit ist § 446<br />

BGB anwendbar.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />

Prof. Dr. jur.<br />

Gerd Motzke<br />

Mering<br />

gerd.motzke@<br />

t-online.de<br />

AUTHOR<br />

1961-1965 Studium<br />

der Rechtswissenschaften<br />

in München,<br />

Berlin und Würzburg;<br />

Richter, Staatsanwalt,<br />

Regierungsdirektor<br />

im Hochschuldienst,<br />

Staatsanwalt als<br />

Gruppenleiter, Richter<br />

am OLG; 1997-2006<br />

Vorsitzender Richter<br />

am OLG München,<br />

Bausenat in Augsburg;<br />

seit 1990 Honorarprofessor<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 55


PANEL 3 → Proceedings<br />

goods are handed over at the construction site and not<br />

already when the Precaster loads the parts on the truck.<br />

Even if no case of debt payable to the creditor should<br />

be involved, the rules of the obligation to perform at<br />

debtor’s place of business by dispatch of debtor<br />

(§ 447 BGB) do not apply when the Dealer agrees<br />

to deliver the goods to a third party/debtor. The third<br />

party/debtor would in this case be the Client. Accordingly,<br />

§ 446 BGB is applicable.<br />

What does § 446 BGB say?<br />

According to § 446 BGB, it’s the handover that is decisive.<br />

The goods are not handed over to the Dealer, but<br />

to the Client, i.e. to a third party. That suffices, however,<br />

when an agreement to that effect has been made. That<br />

this is the case here can be assumed as the Client has<br />

in this case become active. Decisive is the exact point of<br />

time at which the handover took place. Handover commonly<br />

results in direct ownership. A distinction must<br />

be made between handover and delivery. Delivery takes<br />

place prior to the transfer and is described “as the procedure<br />

through which the buyer is enabled to take possession<br />

of the purchased goods (§ 854 sect. 1 BGB) in<br />

order he can examine the goods and their quality.” (Palandt/Weidenkaff,<br />

§ 433 Rdn. 15). The Client was able to<br />

examine the fitness of the precast parts already when<br />

they were still on the truck.<br />

Peculiarity of the case<br />

The peculiarity of the case is that the Client himself<br />

unloads the parts by forklift and places the parts in intermediate<br />

storage at the construction site. Accordingly,<br />

delivery in this case consists of the Precaster taking<br />

the parts to the place of delivery and holds in readiness<br />

for unloading as well as checking their fitness on<br />

the truck. Handover takes place the moment the Client<br />

takes over the precast parts by unloading them by<br />

forklift. Unloading is the handover, already the act of<br />

unloading takes place at the risk of the Dealer and the<br />

Contractor. Therefore, the price risk has been transferred<br />

to the Dealer and the Contractor, the Contractor<br />

is obligated to the Dealer to make the payment.<br />

Opposing rights of the Contractor?<br />

Contractor and Dealer already gave notice of the defect<br />

via the Client pursuant to § 377 HGB (German Commercial<br />

Code) in that the Client wrote a note to that<br />

effect on the delivery note in good time. Following the<br />

transfer of risk, the buyer must prove the defectiveness.<br />

The notification of defects avoids a loss of rights.<br />

This, however, is not proven.<br />

Assistance through breach of secondary obligation:<br />

The duty of good faith obligates the Precaster to provide<br />

information on the correct storage of the goods.<br />

Violation of this duty makes him liable for damages.<br />

The setoff frees from the obligation to pay and carries<br />

the obligation to remove the parts.<br />

Was besagt § 446 BGB?<br />

Nach § 446 BGB kommt es auf die Übergabe an. Übergeben<br />

wird nicht an den Händler, sondern an AG, damit an<br />

einen Dritten. Das reicht jedoch aus, wenn entsprechendes<br />

vereinbart worden ist. Davon kann ausgegangen werden,<br />

denn tätig wird der AG als Bauherr. Entscheidend ist,<br />

wann die Übergabe erfolgt. Übergabe ist allgemein die<br />

Verschaffung des unmittelbaren Besitzes. Die Übergabe ist<br />

von der Ablieferung zu unterscheiden. Die Ablieferung ist<br />

der Übergabe vorgelagert und wird „als der Vorgang“ beschrieben,<br />

„durch den der Käufer in die Lage versetzt wird,<br />

die gekaufte Sache so in Besitz (§ 854 Abs. 1 BGB) zu<br />

nehmen, dass er sie untersuchen und auf ihre Beschaffenheit<br />

prüfen kann.“ (Palandt/Weidenkaff, § 433 Rdn. 15).<br />

AG konnte die Tauglichkeit der Fertigteile bereits auf dem<br />

Lastwagen prüfen.<br />

Besonderheiten des Falles<br />

Die Fallbesonderheit liegt darin, dass AG aus Kostenersparnisgründen<br />

selbst mit einem Hublader ablädt und die<br />

Teile auf der Baustelle zwischenlagert. Die Ablieferung<br />

besteht folglich darin, dass FH die Teile anliefert und zum<br />

Abladen wie auch zur Tauglichkeitsprüfung auf dem Lastwagen<br />

bereithält. Die Übergabe erfolgt in dem Augenblick,<br />

in dem AG die Bauteile auf den Hublader übernimmt.<br />

Das Abladen ist die Übergabe, das Abladen<br />

geschieht deshalb bereits auf Gefahr des H und des AN.<br />

Damit ist die <strong>Preis</strong>gefahr auf H und auf AN übergegangen,<br />

AN ist gegenüber H zur Zahlung verpflichtet.<br />

Gegenrechte des AN?<br />

AN und H haben über AG nach § 377 HGB durch die Bemerkung<br />

auf dem Lieferschein rechtzeitig gerügt. Nach<br />

Gefahrübergang muss der Käufer die Mangelhaftigkeit<br />

beweisen. Die Mängelrüge vermeidet den Rechtsverlust,<br />

bewiesen ist jedoch nichts.<br />

Hilfe durch Nebenpflichtverletzung: Treu und Glauben<br />

verpflichte FH, Lagerungshinweise zu geben. Diese<br />

Pflichtverletzung macht schadensersatzpflichtig. Die Aufrechnung<br />

befreit von der Zahlungsverpflichtung und verpflichtet<br />

zur Entfernung der Teile.<br />

56 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Fire design in Germany<br />

Supplementary regulations according to DIN 4102-4<br />

Brandschutzbemessung in Deutschland<br />

Ergänzende Regeln nach DIN 4102-4<br />

On 1 July 2012, the first package of the Eurocodes will<br />

be implemented in Germany by the building authorities<br />

as technical building regulations and all conflicting<br />

national standards withdrawn.<br />

In the same manner as Part 1-1 of Eurocode 2 together<br />

with the National Annex [1] will take the place<br />

of DIN 1045-1 for the design at normal temperatures,<br />

the fire design of Part 1-2 of Eurocode 2 with the National<br />

Annex [2] will replace parts of DIN 4102-4 [3].<br />

The advantages of the Eurocodes are that Parts 1-1<br />

and 1-2 will present a consistent package of standards,<br />

building on the same design concepts, using the same<br />

wording and, in part, the same results, as the checks<br />

for fire safety design are based on those for normal<br />

temperatures. In addition, the Eurocode offers several<br />

possibilities for classifying the fire resistance of individual<br />

members with the aid of tabulated data up to<br />

and including the fire design of the global structures<br />

(Fig. 1).<br />

However, the contents of DIN 4102-4 will not be<br />

completely covered by EC2 Part 1-2. This fact will also<br />

become clear through the explanations of the Technical<br />

Commission “Structural Engineering” of the Conference<br />

of German Building Ministers on the application<br />

of the Eurocodes, in which attention is drawn to<br />

the fact that the structural fire design will, indeed,<br />

be performed in accordance with the applicable Parts<br />

1-2 of the Eurocodes, but that – where the Eurocodes<br />

contain no provisions on special rules of application,<br />

the data given in DIN 4102-4 are to be taken into<br />

consideration.<br />

The principles of fire design are set out in DIN<br />

4102-4:1994-03, sub-section 1.2.1. Here, attention is<br />

drawn to the fact that the fire resistance, and, accordingly,<br />

also the fire resistance class of a member depend<br />

essentially on the following influences:<br />

» Exposure to the fire (on one or several sides),<br />

» The construction materials used<br />

» The dimensions of the member (cross-section, slenderness,<br />

c-c distance etc.,<br />

» The structural system (simply suppoerted or continous,<br />

uniaxial or biaxial load transmission, restraints<br />

etc.)<br />

» Degree of utilisation of the construction materials<br />

used induced by external loads<br />

» Arrangement of claddings (rendering, false ceilings,<br />

curtain walling etc.)<br />

» Detailing (connections, supports, joints etc.)<br />

Ab dem 1. Juli 2012 wird das erste Paket der Eurocodes in<br />

Deutschland als Technische Baubestimmungen bauaufsichtlich<br />

eingeführt und entgegenstehende nationale<br />

Normen werden zurückgezogen.<br />

So wie der Teil 1-1 von Eurocode 2 mit dem Nationalen<br />

Anhang [1] die DIN 1045-1 für die Bemessung unter<br />

Normaltemperatur ablösen wird, wird für die Brandschutzbemessung<br />

der Teil 1-2 von Eurocode 2 mit dem<br />

Nationalen Anhang [2] Teile der DIN 4102-4 [3] ersetzen.<br />

Vorteile der Eurocodes werden sein, dass die Teile 1-1<br />

und 1-2 ein in sich konsistentes Normenpaket darstellen,<br />

auf gleichen Bemessungskonzepten aufbauen, den gleichen<br />

Wortlaut besitzen und zum Teil die gleichen Ergebnisse<br />

verwenden, da sich die Brandschutznachweise an<br />

den Nachweisen unter Normaltemperatur orientieren.<br />

Darüber hinaus bietet der Eurocode mehrere Möglichkeiten<br />

von der brandschutztechnischen Einstufung einzelner<br />

Bauteile mit Hilfe von tabellarischen Daten bis hin<br />

zur Heißbemessung von Gesamttragwerken (Abb. 1).<br />

Der Inhalt von DIN 4102-4 wird allerdings nicht vollständig<br />

durch EC2 Teil 1-2 abgedeckt. Dies wird auch in<br />

den Erläuterungen der Fachkommission Bautechnik der<br />

Bauministerkonferenz zur Anwendung der Eurocodes<br />

deutlich, in denen darauf hingewiesen wird, dass die<br />

Tragwerksbemessung für den Brandfall zwar nach den<br />

jeweiligen Teilen 1-2 der Eurocodes erfolgt; falls die Eurocodes<br />

jedoch zu speziellen Anwendungsregeln keine<br />

Aussagen treffen, sind die Angaben in DIN 4102-4 zu<br />

beachten.<br />

Die Grundlagen der Brandschutzbemessung werden<br />

in DIN 4102-4:1994-03, Abschnitt 1.2.1 beschrieben.<br />

Hier wird darauf hingewiesen, dass die Feuerwiderstandsdauer<br />

und damit auch die Feuerwiderstandsklasse eines<br />

Bauteils im Wesentlichen von folgenden Einflüssen abhängen:<br />

» Brandbeanspruchung (ein- oder mehrseitig),<br />

» verwendeter Baustoff,<br />

» Bauteilabmessungen (Querschnittsabmessungen,<br />

Schlankheit, Achsabstände usw.),<br />

» statisches System (statisch bestimmte oder unbestimmte<br />

Lagerung, 1-achsige oder 2-achsige Lastabtragung,<br />

Einspannungen usw.),<br />

» Ausnutzungsgrad der Festigkeiten der verwendeten<br />

Baustoffe infolge äußerer Lasten,<br />

» Anordnung von Bekleidungen (Putze, Unterdecken,<br />

Vorsatzschalen usw.),<br />

» bauliche Ausbildung (Anschlüsse, Auflager, Fugen<br />

usw.).<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Mathias Tillmann<br />

Fachvereinigung DeutscherBetonfertigteilbau<br />

e.V., Bonn<br />

tillmann@fdb-<br />

fertigteilbau.de<br />

Geb. 1970; Studium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der RWTH Aachen<br />

mit der Vertiefungsrichtung<br />

konstruktiver<br />

Ingenieurbau; danach<br />

Tragwerksplaner im<br />

Raum Köln; seit 2007<br />

bei der Fachvereinigung<br />

Deutscher Betonfertigteilbau<br />

e.V. (FDB) für<br />

den Bereich Technik und<br />

Normung zuständig,<br />

zunächst als technischer<br />

Referent, seit<br />

2008 als technischer<br />

Geschäftsführer;<br />

Mitglied in nationalen<br />

und internationalen<br />

Ausschüssen<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 57


PANEL 3 → Proceedings<br />

Survey of the possibilities<br />

for fire design<br />

in accordance with<br />

Eurocode 2 Part 1-2<br />

Übersicht über die<br />

Möglichkeiten der<br />

Heißbemessung nach<br />

Eurocode 2 Teil 1-2<br />

1<br />

Level 1<br />

Level 2<br />

Level 3<br />

Member analysis<br />

Nachweis einzelner Bauteile<br />

However, Parts 1-2 of the Eurocodes provide only<br />

little information on the two last-mentioned points.<br />

Detailing, in particular, is of special significance in<br />

precast construction for the final assessment of the fire<br />

safety of a structure. It becomes clear that the parts<br />

1-2 of the Eurocodes, in contrast to DIN 4102-4, are<br />

no catalogue of building types in which, apart from<br />

members, also constructions as joints and connections<br />

are considered. Furthermore, EC2 Part 1-2 does not<br />

consider special members, such as, corbels, hollow core<br />

slabs or roof elements.<br />

The industry and its associations recognized early<br />

on that there is a continued need for these regulations<br />

of DIN 4102-4 and have begun to work on a new version<br />

of DIN 4102-4 with comprehensive normative<br />

regulations for their products.<br />

This new version of DIN 4102-4 will therefore contain<br />

such approved regulations as, for example, minimum<br />

thicknesses and minimum axis distances of corbels<br />

(for excerpts refer to Fig. 2). The definitions of<br />

terms and symbols of the new version were adapted to<br />

the “language” of the Eurocodes. The contents of A1-<br />

Amendment [4] and Part 22 [5] of DIN 4102 are, also<br />

included in the new version of DIN 4102-4, as far as<br />

these are not already regulated in the Eurocodes.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

Tabulated data<br />

Tabellen<br />

Simple calculation<br />

models Vereinfachte<br />

Rechenverfahren<br />

Advanced calculation<br />

models Allgemeine<br />

Rechenverfahren<br />

Analysis of parts of the<br />

structure Nachweis eines<br />

Teiltragwerks<br />

Simple calculation<br />

models Vereinfachte<br />

Rechenverfahren<br />

Advanced calculation<br />

models Allgemeine<br />

Rechenverfahren<br />

Global structural analysis<br />

Nachweis des Gesamttragwerks<br />

Advanced calculation<br />

models Allgemeine<br />

Rechenverfahren<br />

Die Teile 1-2 der Eurocodes geben jedoch zu den letzten<br />

beiden Punkten nur wenige Hinweise. Gerade die bauliche<br />

Durchbildung ist insbesondere für den Betonfertigteilbau<br />

allerdings von großer Wichtigkeit für die<br />

abschließende brandschutztechnische Beurteilung eines<br />

Tragwerks. Es wird deutlich, dass die „heißen“ Eurocodes<br />

im Gegensatz zu DIN 4102-4 keine Bauartenkataloge sind,<br />

in denen neben den Bauteilen auch Konstruktionen wie<br />

Fugen und Anschlüsse behandelt werden. Darüber hinaus<br />

fehlen in EC2 Teil 1-2 Angaben zu speziellen Bauteilen<br />

wie Konsolen, Platten mit Hohlräumen oder Dächern.<br />

Die Industrie und deren Verbände haben daher frühzeitig<br />

erkannt, dass weiterhin Bedarf an diesen Regelungen<br />

von DIN 4102-4 besteht und haben die Erarbeitung<br />

einer Neufassung von DIN 4102-4 in die Wege<br />

geleitet, um weiterhin umfassende Normungsregelungen<br />

für ihre Produkte zur Verfügung zu haben.<br />

Diese Neuausgabe von DIN 4102-4 wird somit altbewährte<br />

Regeln wie z. B. die Mindestdicken und Mindestachsabstände<br />

zu Konsolen enthalten (Auszüge s.<br />

Abb. 2). Begriffe und Formelzeichen wurden dabei an die<br />

„Sprache“ der Eurocodes angepasst. Darüber hinaus sind<br />

die Inhalte der A1-Änderung [4] und des Teils 22 [5] von<br />

DIN 4102 ebenfalls in der Neuausgabe von DIN 4102-4<br />

enthalten, sofern die jeweiligen Gegenstände nicht bereits<br />

in den Eurocodes geregelt sind.<br />

[1] DIN EN 1992 Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 1-<br />

1:2011-01 Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau<br />

DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01 Nationaler Anhang zu Eurocode 2 Teil 1-1<br />

[2] DIN EN 1992 Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 1-<br />

2:2010-12 Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung für den Brandfall<br />

DIN EN 1992-1-2/NA:2010-12 Nationaler Anhang zu Eurocode 2 Teil 1-2<br />

[3] DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 4:1994-03 Zusammenstellung und Anwendung klas-<br />

sifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile (Neuausgabe in Vorbereitung)<br />

[4] DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 4/A1:2004-11 Änderung A1 zu Teil 4<br />

[5] DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 22:2004-11 Anwendungsnorm zu DIN 4102-4 auf der<br />

Bemessungsbasis von Teilsicherheitsbeiwerten<br />

58 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


2<br />

Structural characteristics<br />

Konstruktionsmerkmale<br />

Reinforced-concrete corbels in connection with columns<br />

Stahlbetonkonsolen in Verbindung mit Stützen<br />

Minimum width b in mm and minimum height h at the column<br />

Mindestbreite b in mm sowie Mindesthöhe h in mm<br />

am Anschnitt zur Stütze<br />

Minimum cross-sectional area A at the column<br />

Mindestquerschnittsfläche A am Anschnitt zur Stütze<br />

Minimum dimensions and axis distances of reinforced-concrete corbels according to DIN 4102-4<br />

Mindestdicken und Mindestachsabstände von Stahlbetonkonsolen nach DIN 4102-4<br />

Fire resistance class – designation<br />

Feuerwiderstandsklasse – Benennung<br />

F 30-A F 60-A F 90-A F 120-A F 180-A<br />

110 120 170 240 320<br />

2 b 2<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 3


PANEL 3 → Proceedings<br />

Ecobalance for structural precast parts – situation report<br />

Information for the ecological “column” in assessing the sustainability of buildings<br />

Ökobilanz für konstruktive Fertigteile – Sachstandsbericht<br />

Informationen für die ökologische „Säule“ bei der Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. Alice Becke<br />

Fachvereinigung<br />

Deutscher Betonfertigteilbau,<br />

Bonn<br />

becke@fdb-<br />

fertigteilbau.de<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

FH Lippe und Höxter,<br />

anschließend bis 2005<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

im Bereich<br />

Massivbau; paralleles<br />

Aufbau-Fernstudium<br />

des Bauingenieurwesens<br />

an der TU Dresden;<br />

nach dem zweiten<br />

Staatsexamen beim<br />

Landesbetrieb Straßen.<br />

NRW (2005-2007); seit<br />

2007 Geschäftsführerin<br />

der Forschungsvereinigung<br />

der deutschen<br />

Beton- und Fertigteilindustrie<br />

e.V., Bonn; von<br />

2007-2011 zuständig für<br />

die Bereiche Technik,<br />

Normung und Umwelt<br />

beim Bundesverband<br />

Betonbauteile<br />

Deutschland e.V.<br />

(BDB), hier ab 2010 als<br />

Geschäftsführerin; seit<br />

2011 Projektleiterin bei<br />

der Fachvereinigung<br />

Deutscher Betonfertigteilbau<br />

e.V. und beim<br />

Betonverband Straße,<br />

Landschaft, Garten e.V.<br />

(SLG); Schwerpunkte:<br />

Nachhaltigkeit, Umwelt<br />

und übergeordnete<br />

technische Fragestellungen<br />

In assessing the ecological quality of a building within<br />

the scope of the sustainability assessment, planners<br />

and certifiers draw on the results of the life cycle assessments<br />

of DIN EN ISO 14040 and DIN EN ISO 14044.<br />

These data are, e.g., made available at Ökobau.dat<br />

(www.nachhaltigesbauen.de), the first German database<br />

on building materials for determining the global<br />

ecological impact, to all parties active in this field<br />

as unified database for the ecological assessment of<br />

buildings. With the aid of “stylesheets,” the environmental<br />

impacts of around 650 construction materials<br />

/ construction and transport processes are currently<br />

described.<br />

Among these there are also data on different structural<br />

precast parts. The data were created without participation<br />

of the industry and are furthermore provided<br />

with a safety surcharge of 10% due to the lack of<br />

verification. Here, the planners will in future be able to<br />

obtain verified ecobalance data based on the individual<br />

requirements.<br />

Environmental information for concrete<br />

Independent of whether a component part of a structure<br />

is made of in-situ concrete or erected as precast<br />

part, the environmental impact is primarily determined<br />

by the initial constituents, such as cement, steel<br />

and aggregate. Further production steps, e.g., formwork<br />

construction, compaction or necessary transport,<br />

have quite comparable environmental effects on both<br />

methods of construction. For this reason, the precast<br />

and the ready-mix concrete industry, in collaboration<br />

with the Association of German Cement Works (VDZ),<br />

has worked out joint ecobalances for concretes of various<br />

strength classes (declared unit: 1 m³). The results<br />

will be verified and made available to the public at<br />

Ökobau.dat.<br />

Specific data for precast parts<br />

Apart from the availability of industry-specific information<br />

in the form of an ecobalance it is also possible<br />

to publish the data as an Environmental Product Declaration<br />

(EPD). Its central element is IBUlife cycle assessment.<br />

In the German EPD program of the Institute<br />

Building and Environment (BU) this is, among other<br />

facts, supplemented by e.g. data on building physics,<br />

leaching behavior and possible outgassing, instructions<br />

on product manufacture and processing, and special<br />

actions, such as, e.g., fire.<br />

Für die Beurteilung der ökologischen Qualität eines Gebäudes<br />

im Rahmen der Nachhaltigkeitsbewertung greifen<br />

Planer und Zertifizierer auf die Ergebnisse von Ökobilanzen<br />

nach DIN EN ISO 14040 und DIN EN ISO 14044<br />

zurück. Derartige Daten werden z. B. in der Ökobau.dat<br />

(www.nachhaltigesbauen.de), der ersten deutschen Baustoffdatenbank<br />

für die Bestimmung globaler ökologische<br />

Wirkungen, allen Akteuren als vereinheitlichte Datenbasis<br />

für ökologische Bewertungen von Bauwerken zur Verfügung<br />

gestellt. Mit Hilfe von „Stylesheets“ werden derzeit<br />

ca. 650 Baumaterialien / Bau- und Transportprozesse<br />

hinsichtlich ihrer Wirkungen beschrieben. Darunter gibt<br />

es auch Angaben zu verschiedenen konstruktiven Betonfertigteilen,<br />

die ohne Industriebeteiligung entstanden und<br />

aufgrund der fehlenden Verifizierung mit 10 % Sicherheitsaufschlag<br />

versehen wurden. Hier sollen den Planern<br />

zukünftig bedarfsgerechte und verifizierte ökobilanzielle<br />

Daten zur Verfügung gestellt werden.<br />

Umweltinformationen für Beton<br />

Unabhängig davon, ob ein Gebäudeteil aus Ortbeton oder<br />

als Betonfertigteil hergestellt wird, werden dessen Umweltwirkungen<br />

überwiegend durch die verwendeten Ausgangsstoffe<br />

wie Zement, Stahl und Gesteinskörnung bestimmt.<br />

Weitere Produktionsschritte wie der Schalungsbau,<br />

die Verdichtung oder notwendige Transporte weisen bei<br />

beiden Herstellarten durchaus vergleichbare Umweltwirkungen<br />

auf. Aus diesem Grund erarbeiten die Betonfertigteil-<br />

und die Transportbetonindustrie in Zusammenarbeit<br />

mit dem Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) gemeinsame<br />

Ökobilanzen für Betone verschiedener Festigkeitsklassen<br />

(deklarierte Einheit: 1 m³). Die Ergebnisse sollen<br />

verifiziert und über die Ökobau.dat der Öffentlichkeit zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Spezifische Daten für Betonfertigteile<br />

Neben der Bereitstellung branchenspezifischer Informationen<br />

in Form einer Ökobilanz, besteht auch die Möglichkeit,<br />

die Daten als Umweltproduktdeklaration (EPD) zu<br />

veröffentlichen. Deren Kernstück ist eine Ökobilanz.<br />

Diese wird im deutschen EPD-Programm des Instituts<br />

Bauen und Umwelt (IBU) um z. B. bauphysikalische Daten,<br />

Auslaugverhalten oder mögliche Ausgasungen, Hinweise<br />

zur Produktherstellung und -verarbeitung und zu besonderen<br />

Einwirkungen wie Brand ergänzt.<br />

Die Besonderheit nahezu aller konstruktiven Betonfertigteile<br />

besteht darin, dass sie individuell für eine spezielle<br />

Bauaufgabe dimensioniert und hergestellt werden.<br />

60 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


The particularity of all structural<br />

precast parts is that they<br />

are dimensioned and manufactured<br />

individually for one specific<br />

construction project. They<br />

differ from each other in respect<br />

of their dimension, reinforcement<br />

percentage, the embedded<br />

parts and / or the mix design<br />

so that the ecological impact of<br />

the products will always differ<br />

from one product to the other<br />

– if in most cases only slightly.<br />

Properties over and above the<br />

aspects required for consideration<br />

in the ecobalance are,<br />

however, identical for many<br />

products. According to a survey<br />

conducted by the VDZ, the ecobalance,<br />

e.g. in the assessment<br />

of the sustainability according<br />

to the DGNB System of the<br />

German Sustainable Building<br />

Council, is of lesser significance<br />

than previously assumed. For<br />

this reason, the efforts required<br />

for providing company-specific<br />

environmental information and<br />

for every single precast part are<br />

very high, relative to the influence<br />

of the values for the assessment<br />

of a building.<br />

The cement, concrete and<br />

precast concrete industry has<br />

risen to the challenge by making<br />

available to the companies<br />

the necessary information on<br />

the ecological quality of their<br />

products – with a reasonable<br />

degree of generalization – in a<br />

joint ecobalance. The data determined<br />

in this manner are<br />

used in the sustainability assessment<br />

of the Ökobau.dat. At<br />

the same time, they can be used<br />

as a basis for determining the<br />

optimization potential of the<br />

products and the manufacturing<br />

proves, or for an industryspecific<br />

EPD for concrete.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />

Sie unterscheiden sich hinsichtlich<br />

ihrer Abmessungen, des Bewehrungsgehalts,<br />

der Einbauteile<br />

und / oder ihrer Rezeptur, so dass<br />

die ökologischen Auswirkungen<br />

der Produkte stets – wenn auch<br />

teilweise nur im geringen Maße<br />

– voneinander abweichen. Über<br />

die ökobilanzielle Betrachtung<br />

hinausgehende Eigenschaften<br />

sind dagegen bei vielen Produkten<br />

gleich. Laut Untersuchungen<br />

des VDZ nimmt die<br />

Ökobilanz z. B. in der Nachhaltigkeitsbewertung<br />

des DGNB-<br />

Systems einen geringeren Stellenwert<br />

ein als gemeinhin<br />

angenommen wird. Daher ist der<br />

Aufwand für firmenspezifische<br />

Umweltinformationen und für<br />

jedes einzelne produzierte Betonfertigteil<br />

im Verhältnis zum Einfluss<br />

der Werte für die Gebäudebewertung<br />

sehr hoch.<br />

Der Aufgabe, mit einem angemessenenVerallgemeinerungsgrad<br />

den Unternehmen durch<br />

branchenspezifische Daten die<br />

notwendige Informationen zur<br />

ökologischen Qualität ihrer Produkte<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

haben sich die Zement-, Beton-<br />

und Betonfertigteilindustrie mit<br />

einer gemeinsamen Ökobilanz<br />

für Beton gestellt. Die so ermittelten<br />

Daten dienen in der Ökobau.dat<br />

der Nachhaltigkeitsbewertung.<br />

Gleichzeitig können sie<br />

der Industrie als Grundlage zur<br />

Ermittlung von Optimierungspotenzialen<br />

der Produkte und des<br />

Herstellprozesses dienen oder zu<br />

einer Branchen-EPD für Beton<br />

herangezogen werden.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 61<br />

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PANEL 3 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Georg Hellinger<br />

Technische Universität<br />

Dortmund<br />

georg.hellinger@<br />

tu-dortmund.de<br />

Geb. 1977; 2004 Abschluss<br />

des DiplomstudiumsBauingenieurwesen;<br />

2004-2007<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der AG<br />

Baukonstruktionen und<br />

Bauphysik der Ruhr-<br />

Universität Bochum;<br />

seit 2007 WissenschaftlicherMitarbeiter<br />

am Lehrstuhl<br />

Bauphysik und TGA der<br />

Technischen Universität<br />

Dortmund; seit<br />

2006 freier Mitarbeiter<br />

der Ingenieurbüros<br />

Ingenieurgesellschaft<br />

IWS GmbH und ENO-<br />

Therm GmbH Institut<br />

für Energieoptimiertes<br />

Bauen; Referent bei<br />

der Ingenieurkammer<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Designing and planning precast façades under<br />

adherence to the current EnEV<br />

New findings, planning aids<br />

Entwerfen und Planen von Fassaden aus Fertigteilen<br />

unter Einhaltung der aktuellen EnEV<br />

Neue Erkenntnisse, Planungshilfsmittel<br />

Heat losses through the building shell and<br />

requirements according to EnEV 2009<br />

Apart from the quality of the architectural design,<br />

architects and specialist consultants focus in particular<br />

on the energetic optimization of the building<br />

shell, making it one of the central design and planning<br />

criteria. A precise determination of the calculated<br />

key parameters is a prerequisite for achieving a balance<br />

between thermal effectivity on the one hand and<br />

economy of the technical thermal insulation measures<br />

on the other hand. Here, the precise determination of<br />

all punctiform and linear thermal bridge effects are of<br />

particular importance. In determining the transmission<br />

heat losses of highly thermally insulated buildings<br />

(which will in future be a required standard) is<br />

of central significance. A high-quality execution of<br />

the thermal envelope can be realized only through the<br />

consistent high-quality consideration, design and execution<br />

of all thermal-bridge effects. A precise examination<br />

of all these thermal discontinuities is important<br />

for two reasons: Adherence to the minimum thermal<br />

protection and/or ensuring a comfortable indoor climate<br />

and minimization of heat losses. The transmission<br />

heat loss is comprised of the heat loss through the<br />

standard building components (roof, wall, etc.) and the<br />

additional heat losses through thermal bridges (roller<br />

shutter boxes, window reveals, etc.), both portions of<br />

which must be considered in the thermal protection<br />

analysis as specified in EnEV. This can for the thermal<br />

bridges be done with flat-rate additions, but will not<br />

bring the desired result in an economically responsible<br />

construction planning process. Here offers itself much<br />

rather the precisely calculated consideration of linear<br />

and punctiform thermal bridge effects. In the course of<br />

the lecture, planning aids for an economical determination<br />

of these precise values will be presented.<br />

Energetic design of sandwich façades<br />

For the energetic design of building façades, a number<br />

of different design phases need to be examined. A<br />

statement about the energetic level and the dimensioning<br />

of the thermal level must be performed from<br />

the very start, from the preliminary dimensioning to<br />

the preparation of detailed construction drawings. For<br />

façades consisting of reinforced-concrete sandwich elements,<br />

this would be the additional heat losses from<br />

Wärmeverluste über die Gebäudehülle und<br />

Anforderungen nach EnEV 2009<br />

Nach der Qualität des architektonischen Entwurfes steht<br />

heute besonders die energetische Optimierung der Gebäudehülle<br />

im Fokus der Architekten und Fachplaner und<br />

stellt damit eines der zentralen Planungskriterien dar.<br />

Voraussetzung für eine Ausgewogenheit zwischen thermischer<br />

Effektivität auf der einen und Wirtschaftlichkeit<br />

der wärmedämmtechnischen Maßnahmen auf der anderen<br />

Seite ist dabei eine möglichst präzise Bestimmung der<br />

rechnerischen Kenngrößen. Dabei steht insbesondere die<br />

möglichst exakte Bestimmung aller punkt- und linienförmigen<br />

Wärmebrückeneinflüsse im Vordergrund. Sie<br />

nimmt bei der Bestimmung der Transmissionswärmeverluste<br />

hochwärmegedämmter Gebäude (zukünftig geforderter<br />

Standard) eine zentrale Bedeutung ein. Dabei ist die<br />

hochwertige Ausführung der Dämmhülle ausschließlich<br />

durch die konsequente hochwertige Berücksichtigung,<br />

Planung und Ausführung aller Wärmebrücken-Effekte realisierbar.<br />

Die genaue Betrachtung dieser thermischen<br />

Diskontinuitäten ist aus zweierlei Gründen von Bedeutung:<br />

Einhaltung des Mindestwärmeschutzes respektive<br />

Sicherstellung eines angenehmen Raumklimas und Minimierung<br />

der Wärmeverluste. Der Transmissionswärmeverlust<br />

setzt sich aus den Wärmeverlusten über die Regelbauteile<br />

(Dach, Wand, etc.) und den zusätzlichen<br />

Wärmeverlusten aus Wärmebrücken (Rollladenkasten,<br />

Fensterlaibung, etc.) zusammen wobei beide Anteile innerhalb<br />

eines Wärmeschutznachweises nach EnEV berücksichtigt<br />

werden müssen. Dies kann bezüglich der<br />

Wärmebrücken mittels pauschaler Zuschläge erfolgen,<br />

was aber im Hinblick auf eine ökonomisch verantwortliche<br />

Bauplanung nicht zielführend ist. Hier bietet sich<br />

vielmehr die genaue rechnerische Berücksichtigung linien-<br />

und punktförmiger Wärmebrückeneffekte an. Im Zuge<br />

des Vortrags werden Planungshilfen zur ökonomischen<br />

Ermittlung dieser genauen Werte vorgestellt.<br />

Energetische Planung von Sandwichfassaden<br />

Für die energetische Planung der Gebäudefassade sind<br />

verschiedene Planungsphasen zu betrachten. Von der<br />

Vordimensionierung bis zur detaillierten Ausführungsplanung,<br />

eine Aussage über das energetische Niveau und<br />

die Dimensionierung der Dämmebene muss von Anfang<br />

an erfolgen. Bei Fassaden aus Stahlbeton-Sandwichelementen<br />

sind dies die zusätzlichen Wärmeverluste aus An-<br />

62 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


anchor and joint systems and from the<br />

linear thermal bridge losses of the connections<br />

of the standard building components.<br />

The total heat loss of the RC sandwich elements<br />

consists of three individual components:<br />

the undisturbed heat flow within<br />

the homogeneous layer buildup and the<br />

additional heat losses incurred through<br />

the existing anchor and joint systems that<br />

are inherent to the system. These factors<br />

can be precisely determined through complex<br />

computer-based FE calculations. For<br />

entire façades, however, this procedure is<br />

economically not justifiable. In day-today<br />

practice, these additional influences<br />

are therefore frequently taken into account<br />

through flat-rate additions, which keep the<br />

calculation method relatively simple, but<br />

lead to falsified and, in addition, usually<br />

also to economically unfavorable results.<br />

Against this background, a practical calculation<br />

method of the thermal transmittance<br />

(U-value) is presented in this lecture. By<br />

this method, which requires no complex<br />

calculations, a precise determination of the<br />

heat losses from anchor and joint systems<br />

both for individual element configurations<br />

and façades of any desired design is possible.<br />

Detailed planning of thermal bridges<br />

with the “design atlas for building<br />

construction”<br />

The “design atlas for building construction”<br />

is a valuable planning aid. It contains<br />

an unmatched compilation of all thermal<br />

bridge connections relevant to concrete<br />

constructions. The continuously updated<br />

atlas already today makes available to the<br />

user 720 structural connections with approximately<br />

7,000,000 energetic variations<br />

for residential and non-residential buildings.<br />

The work, available on the Internet<br />

at www.planungsatlas-hochbau.de, or, alternatively,<br />

also on DVD, covers a wide<br />

energetic range of all common types of<br />

solid constructions. The details included in<br />

the work, apart from functional, design,<br />

and structural aspects as well as building<br />

physics, place particular emphasis on the<br />

optimization of thermal protection. Since<br />

August 2011, the work also contains nearly<br />

100 connections for RC sandwich façade<br />

connections for the precast and semi-precast<br />

construction method.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 3<br />

ker- und Fugensystemen sowie aus den linienförmigen<br />

Wärmebrückenverlusten der<br />

Regelbauteilanschlüsse. Der gesamte Wärmeverlust<br />

von diesen Sandwichelementen setzt<br />

sich aus drei Einzelkomponenten zusammen:<br />

dem ungestörten Wärmestrom im Bereich des<br />

homogenen Schichtaufbaus sowie den zusätzlichen<br />

Wärmeverlusten infolge der systembedingt<br />

vorhandenen Anker- und Fugensysteme.<br />

Diese lassen sich durch aufwändige<br />

rechnergestützte FE-Berechnungen sehr genau<br />

ermitteln, für ganze Fassaden ist dieses<br />

Vorgehen jedoch nicht wirtschaftlich zu vertreten.<br />

In der Praxis werden diese zusätzlichen<br />

Einflüsse daher häufig durch Pauschalzuschläge<br />

berücksichtigt, die zwar das Berechnungsverfahren<br />

relativ einfach halten, jedoch<br />

zu verfälschten und in der Regel darüber hinaus<br />

auch zu wirtschaftlich ungünstigen Ergebnisse<br />

führen. Vor diesem Hintergrund wird<br />

in diesem Vortrag ein praxistaugliches Berechnungsverfahren<br />

des Wärmedurchgangskoeffizient<br />

(U-Wert) vorgestellt, das bei geringem<br />

Rechenaufwand die genaue Erfassung<br />

der Wärmeverluste aus Anker- und Fugensystemen<br />

sowohl für individuelle Elementkonfigurationen<br />

als auch für beliebig gestaltete<br />

Fassaden ermöglicht.<br />

Detaillierte Planung von Wärmebrücken<br />

mittels des „Planungsatlas für den<br />

Hochbau“<br />

Als wertvolle Planungshilfe beinhaltet der<br />

„Planungsatlas für den Hochbau“ eine beispiellose<br />

Zusammenstellung aller für das<br />

Bauen mit Beton relevanten Wärmebrückenanschlüsse.<br />

Der kontinuierlich erweiterte At- -<br />

las stellt dem Anwender heute bereits 720<br />

Konstruktionsanschlüsse mit rund 7.000.000<br />

energetischen Variationen für den Wohn- und<br />

Nichtwohnungsbau zur Verfügung. Das im<br />

Internet unter www.planungsatlas-hochbau.<br />

de oder alternativ auch auf DVD verfügbare<br />

Werk deckt eine große energetische Bandbreite<br />

aller gängigen Konstruktionsarten des<br />

Massivbaus ab. Bei den im Werk enthaltenen<br />

Details wurde neben funktionalen, gestalterischen,<br />

baukonstruktiven und bauphysikalischen<br />

Aspekten speziell auf die wärmeschutztechnische<br />

Optimierung Wert gelegt.<br />

Seit August 2011 sind auch knapp 100 Anschlüsse<br />

von Stahlbeton-Sandwichfassaden<br />

in Fertigteil- und Halbfertigteilbauweise enthalten.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 63<br />

ó Mobile block making machines<br />

ó Laboratory/<br />

Sample block making machine<br />

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PANEL 4 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Dr. Ulrich Lotz<br />

Betonverbände<br />

Baden-Württemberg,<br />

Ostfildern<br />

ulrich.lotz@<br />

betonservice.de<br />

Geb. 1963; 1984-1989<br />

Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Universität<br />

Hohenheim, danach<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am<br />

dortigen Lehrstuhl<br />

für Absatzwirtschaft;<br />

1990-1994 Tätigkeit<br />

in der Investitionsgüterindustrie;<br />

seit 1995<br />

Betonverbände Baden-<br />

Württemberg; seit 1998<br />

Geschäftsführer des<br />

Fachverbands Beton-<br />

und Fertigteilwerke;<br />

heute Geschäftsführer<br />

der fünf Verbands- und<br />

Serviceorganisationen<br />

der Beton- und Fertigteilindustrie<br />

Baden-<br />

Württembergs, Ostfildern,<br />

sowie der PÜZ<br />

BAU, München; 2005-<br />

2010 Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied<br />

des Bundesverbands<br />

Deutsche Beton- und<br />

Fertigteilindustrie,<br />

Bonn, später Bundesverband<br />

Betonbauteile<br />

Deutschland, Berlin<br />

Day 1: Tuesday, 7 th February 2012<br />

Tag 1: Dienstag, 7. Februar 2012<br />

Economy and law<br />

Wirtschaft und Recht<br />

Title Titel Page Seite<br />

Environmental Product Declarations (EPDs) for precast elements – 66<br />

How the precast industry can promote and utilize sustainability<br />

Umweltproduktdeklarationen (EPD) für Betonbauteile -<br />

Wie die Fertigteilindustrie Nachhaltigkeit fördern und nutzen kann<br />

Prof. Dr.-Ing. Carl-Alexander Graubner, Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Pohl<br />

Development of an EPD for concrete light wells - Capturing environmental impact 70<br />

Entwicklung einer EPD für Betonlichtschächte - Umweltwirkungen darstellen<br />

Dr.-Ing. Carmen Schneider, Dipl.-Wirt.-Ing. Torsten Mielecke<br />

Negotiation records as commercial letters of confirmation - Negotiation records serve<br />

as a means to prepare contracts 72<br />

Verhandlungsprotokoll als kaufmännisches Bestätigungsschreiben - Verhandlungsprotokolle<br />

dienen der Vertragsvorbereitung<br />

Dr. Stefan Höß<br />

Most recent case law on the liability for defects 74<br />

Aktuelle Rechtsprechung zur Mängelhaftung<br />

Dr. Katrin Rohr-Suchalla<br />

64 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


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PANEL 4 → Proceedings<br />

Environmental Product Declarations (EPDs)<br />

for precast elements<br />

How the precast industry can promote and utilize sustainability<br />

Umweltproduktdeklarationen (EPD) für Betonbauteile<br />

Wie die Fertigteilindustrie Nachhaltigkeit fördern und nutzen kann<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Carl-Alexander Graubner<br />

Technische Universität<br />

Darmstadt<br />

graubner@massivbau.<br />

tu-darmstadt.de<br />

Geb. 1957; 1976-1981<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

TU München; 1988<br />

Promotion; 1989-1994<br />

Technische Büroleitung<br />

der Philipp Holzmann<br />

– Held & Francke<br />

Bauaktiengesellschaft,<br />

München; Gründung<br />

eines Ingenieurbüros<br />

und Tätigkeit als selbständiger<br />

beratender<br />

Ingenieur in München;<br />

1997 Ernennung zum<br />

Universitätsprofessor<br />

für Massivbau an der TU<br />

Darmstadt; Prüfingenieur<br />

für Baustatik;<br />

seit 2001 Partner in<br />

der Ingenieurgesellschaft<br />

KHP König und<br />

Heunisch Planungsgesellschaft,<br />

Frankfurt<br />

am Main; beratendes<br />

Mitglied in mehreren<br />

Sachverständigenausschüssen<br />

des DIBt<br />

sowie verschiedener<br />

nationaler und internationalerNormungsgremien<br />

auf dem Gebiet<br />

des Beton- und des<br />

Mauerwerksbaus; 2009<br />

Gründung der Life Cycle<br />

Engineering Experts<br />

GmbH (LCEE)<br />

Introduction<br />

The strategic approach to sustainability has gained a<br />

foothold in the construction industry upon the introduction<br />

of sustainability assessment systems pertaining<br />

to the entire building. In sync with this growing importance<br />

of the principles of sustainable construction,<br />

the issue of the environmental impact of construction<br />

products and its documentation, for instance by means<br />

of Environmental Product Declarations (EPDs), is also<br />

becoming more significant. This product level is currently<br />

considered one of the most dynamic areas of<br />

sustainable development.<br />

Regulatory environment and standardization<br />

Amongst other factors, this increasing significance<br />

was induced by changes in the political framework,<br />

particularly at the European level. Whereas the previous<br />

EU directive pertaining to construction products<br />

concentrated exclusively on reducing technical, legal<br />

and political barriers to trade, the new Construction<br />

Products Regulation adopted in March 2011 stipulates<br />

that the sustainability of construction products is a basic<br />

requirement for buildings and structures [1]. One<br />

of the remarkable details of the regulation is that it<br />

expressly recommends EPDs as a means to verify the<br />

environmental impact of structures, making them the<br />

politically preferred channel to communicate environmental<br />

product propositions.<br />

EPDs as a channel to communicate environmental<br />

product propositions<br />

From a methodological point of view, an EPD essentially<br />

relies on a life cycle assessment of the construction<br />

product covered by the declaration. This assessment<br />

captures all material and energy inputs and outputs<br />

during the product life cycle and evaluates them in<br />

accordance with defined environmental impact categories.<br />

In addition, EPDs communicate information relevant<br />

to health and the environment that is not (yet)<br />

covered by the system used for life cycle assessments<br />

[2]. The type of information to be published in an EPD<br />

and the way in which a life cycle assessment must<br />

be carried out are governed by applicable standards<br />

but also by so-called Product Category Rules (PCRs)<br />

pertaining to specific product groups. A PCR acts as<br />

a methodological link between the specifications con-<br />

Einleitung<br />

Mit der Einführung gebäudeumfassender Nachhaltigkeitsbewertungssysteme<br />

ist der strategische Ansatz der Nachhaltigkeit<br />

im Bauwesen verankert worden. Im Gleichklang mit<br />

dieser fortschreitenden Berücksichtigung von Grundsätzen<br />

Nachhaltigen Bauens erfährt auch die Frage nach den Umweltwirkungen<br />

von Bauprodukten und deren Dokumentation<br />

z. B. mittels Umweltproduktdeklarationen (Environmental<br />

Product Declaration, EPD) einen Bedeutungszuwachs.<br />

Aktuell ist diese Produktebene einer der wohl dynamischsten<br />

Bereiche der nachhaltigen Entwicklung.<br />

Ordnungspolitischer und normativer Kontext<br />

Induziert wurde dieser Bedeutungszuwachs u. a. durch<br />

Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen insbesondere<br />

auf europäischer Ebene. Fokussierte die bisherige,<br />

für den Bauproduktensektor maßgebliche EU-Richtlinie<br />

noch ausschließlich auf den Abbau technischer,<br />

rechtlicher und politischer Handelshemmnisse, so postuliert<br />

die im März 2011 erlassene neue Bauproduktenverordnung<br />

die Nachhaltigkeit von Bauprodukten nun als<br />

eine Grundanforderung an Bauwerke [1]. Bemerkenswertes<br />

Detail der Verordnung ist, dass sie EPDs ausdrücklich<br />

als Nachweisform für Auswirkungen von Bauwerken<br />

empfiehlt und diese dadurch als ordnungspolitisch präferierten<br />

Kommunikationskanal ökologischer Produktqualitäten<br />

positioniert.<br />

EPD als Kommunikationskanal ökologischer<br />

Produktqualitäten<br />

Methodisch betrachtet, basiert eine EPD im Wesentlichen<br />

auf einer Ökobilanzierung des deklarierten Bauprodukts,<br />

d. h. der Erfassung aller im Lebenszyklus anfallenden stofflichen<br />

und energetischen In- und Output-Ströme und deren<br />

Bilanzierung nach festgelegten ökologischen Wirkkategorien.<br />

Außerdem kommuniziert sie auch solche gesundheits-<br />

und umweltrelevanten Informationen, die derzeit (noch)<br />

nicht von der Systematik der Ökobilanz abgedeckt werden<br />

[2]. Welche Informationen in einer EPD veröffentlicht werden<br />

müssen und wie die Ökobilanzierung zu erfolgen hat,<br />

wird einerseits normativ, andererseits produktgruppenspezifisch<br />

mittels sog. Product Category Rules (PCR) geregelt.<br />

Eine PCR fungiert hier als methodische Verknüpfung zwischen<br />

den normativen Vorgaben und dem praktischen Anwendungsfall<br />

für eine bestimmte Produktgruppe. Liegt für<br />

eine Produktgruppe keine PCR vor, ist diese zunächst im<br />

66 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


1<br />

Creating the framework<br />

Rahmensetzung<br />

• Determine underlying<br />

conditions Erarbeiten der<br />

Rahmenbedingungen<br />

• Check if PCR exists<br />

Verfügbarkeitsprüfung<br />

einer PCR<br />

• Prepare PCR if required<br />

ggf. Erstellung einer PCR<br />

Basic steps of preparig an EPD<br />

Basisschritte der EPD-Erstellung<br />

Collecting data<br />

Datensammlung<br />

• Analyze the manufacturing<br />

process Analyse des<br />

Herstellprozesses<br />

• Collect data on raw<br />

materials etc. Datensammlung<br />

zu Rohstoffen,<br />

etc.<br />

• Assist with/support data<br />

collection Begleitung der<br />

Datenerhebung<br />

tained in applicable standards and the specific application<br />

to a certain product category. If no PCR exists for<br />

a certain product category, such a rule must first be<br />

prepared within a product category forum and then<br />

reviewed and published by the institution managing<br />

the EPD program. Once this framework has been established,<br />

further basic steps (Fig. 1) of preparing an<br />

EPD include the identification of required data and its<br />

collection, the drafting of the required EPD texts and<br />

the product life cycle assessment. In this process, the<br />

necessary analysis of the underlying manufacturing<br />

processes can also be used to identify opportunities to<br />

make the product more sustainable. In the final step,<br />

the draft EPD must be reviewed and verified by an expert<br />

body of the institution managing the EPD system.<br />

In principle, any institution may establish system responsibility<br />

for an EPD program. However, the Institut<br />

Bauen und Umwelt e.V. (IBU; Institute for Construction<br />

and the Environment) is currently the most important<br />

provider in Germany.<br />

Paradigm shift in the construction supplier industry<br />

– players position themselves<br />

In the meantime, many producers and associations<br />

have become members of the IBU and are positioning<br />

themselves in the construction products market, for example<br />

by drafting an EPD. At its very heart, this trend<br />

represents a tangible paradigm shift amongst construction<br />

industry suppliers. Whereas the quality features of<br />

a construction product were previously defined mainly<br />

by its technical characteristics and pricing, the current<br />

competition for market share and customers is also<br />

driven by environmental and sustainability aspects, as<br />

evidenced by prominent examples in the steel and cement<br />

industries. On the positive side, it should be noted<br />

that the precast industry has also clearly embarked<br />

upon a path towards actively shaping sustainability,<br />

such as in a joint project with Darmstadt University of<br />

Technology that aims to implement the software-based<br />

Drafting EPD texts<br />

Erstellung EPD-Texte<br />

• Prepare required EPD<br />

texts Erarbeitung der<br />

nötigen EPD-Texte<br />

• Product definition + raw<br />

materials Produktdefinition<br />

+ Grundstoffe<br />

• Product manufacture/<br />

application Produktherstellung/-verarbeitung<br />

Life cycle assessment<br />

and report<br />

Ökobilanz + Bericht<br />

• Model required processes<br />

Modellierung der erforderlichen<br />

Prozesse<br />

• Compute life cycle assessment<br />

parameters Berechnung<br />

der Ökobilanzierung<br />

• Prepare explanatory<br />

report on life cycle<br />

assessment Hintergrundbericht<br />

zur Ökobilanz<br />

Rahmen eines Produktgruppenforums zu erstellen und vom<br />

Systemträger des EPD-Programms zu prüfen und zu veröffentlichen.<br />

Nach dieser Rahmensetzung sind weitere Basisschritte<br />

(Abb. 1) bei der Erstellung einer EPD die Identifikation<br />

der erforderlichen Daten und ihre Erhebung sowie die<br />

Formulierung der benötigten EPD-Texte und die Berechnung<br />

der Ökobilanz. Dabei kann die erforderliche Analyse<br />

der zugrunde liegenden Herstellprozesse auch zur Aufdeckung<br />

nachhaltiger Optimierungspotenziale führen. Final<br />

ist der EPD-Entwurf dann von einem Sachverständigengremium<br />

des Systemträgers zu prüfen und zu verifizieren.<br />

Grundsätzlich kann jede Institution eine Systemträgerschaft<br />

für ein EPD-Programm gründen, allerdings ist in<br />

Deutschland derzeit das Institut Bauen und Umwelt e.V.<br />

(IBU) der wichtigste Anbieter.<br />

Paradigmenwechsel in der Bauzulieferindustrie –<br />

Akteure positionieren sich<br />

Mittlerweile haben sich zahlreiche Hersteller und Verbände<br />

dem IBU als Mitglieder angeschlossen und positionieren<br />

sich – z. B. mit der Entwicklung einer EPD – am Markt für<br />

Bauprodukte. Im Kern steht dieser Trend für einen spürbaren<br />

Paradigmenwechsel innerhalb der Bauzulieferindustrie.<br />

Definierten sich die Qualitäten eines Bauprodukts vormals<br />

in erster Linie über technische und preisliche Merkmale,<br />

so wird der Wettkampf um Märkte und Kunden heute auch<br />

über Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen geführt. Prominente<br />

Beispiele aus der Stahl- oder auch Zementindustrie<br />

belegen dies. Erfreulicherweise bestehen aktuell auch in der<br />

Fertigteilindustrie klare Tendenzen, Nachhaltigkeit aktiv<br />

mitzugestalten, z. B. im Rahmen eines Projekts mit der TU<br />

Darmstadt zur Software-basierten Generierung von EPDs<br />

als ein erster Schritt hin zu einer möglichst breiten Etablierung<br />

der Thematik innerhalb der Branche.<br />

Erschließen von Nachhaltigkeitspotenzialen<br />

durch Betonbauteile aus Ökobeton<br />

Insbesondere für die Kommunikation neuester betontechnologischer<br />

Entwicklungen lassen sich EPDs hervorra-<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 4<br />

Verifying the EPD<br />

Verifikation EPD<br />

• Consolidate all documents<br />

Zusammenführung aller<br />

Unterlagen<br />

• Hand over to program<br />

manager/reviewer<br />

Übergabe an Programmhalter/Prüfer<br />

• Discuss/coordinate if<br />

required ggf. Diskussion/<br />

Abstimmung<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing.<br />

Sebastian Pohl<br />

Technische Universität<br />

Darmstadt<br />

pohl@massivbau.tudarmstadt.de<br />

Geb. 1983; Studium<br />

des Wirtschaftsingenieurwesens<br />

mit der<br />

technischen FachrichtungBauingenieurwesen<br />

an der Technischen<br />

Universität Darmstadt;<br />

Tätigkeit für eine<br />

namhafte Unternehmensberatung;<br />

seit<br />

2010 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Massivbau der<br />

Technischen Universität<br />

Darmstadt; Projektingenieur<br />

der Life Cycle Engineering<br />

Experts GmbH<br />

(LCEE) zur Bearbeitung<br />

von Nachhaltigkeitszertifizierungsprojekten<br />

von Bauvorhaben nach<br />

nationalen und internationalen<br />

Systemen<br />

und Mitwirkung bei der<br />

Nachhaltigkeitsberatung<br />

von Kunden aus<br />

der Bau- und Immobilienwirtschaft<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 67


PANEL 4 → Proceedings<br />

REFERENCE LITERATUR<br />

generation of EPDs as a first step towards making this<br />

topic widely known in the industry.<br />

Unleashing sustainability potentials by using<br />

„green“ concrete elements<br />

EPDs are particularly well-suited to communicating<br />

latest concrete technology advancements. For example,<br />

they can be used to demonstrate how existing sustainability<br />

potentials can be unleashed using elements<br />

consisting of „green“ concrete with optimized environmental<br />

impact. It was shown that the substitution of<br />

conventional concretes with low-cement eco-concretes<br />

developed at the Institute for Concrete and Masonry<br />

Structures at Darmstadt University of Technology can<br />

reduce the global warming potential of precast reinforced<br />

concrete elements by up to 50% (Fig. 2) [3].<br />

These results ultimately confirm the correctness of<br />

the changed strategic approach seen in the regulatory<br />

environment of the EU. The precast industry is welladvised<br />

to further promote and advance the initiated<br />

development and marketing of sustainable products,<br />

such as by consistently relying on EPDs as an appropriate<br />

tool.<br />

gend einsetzen. Mit ihnen kann zukünftig z. B. aufgezeigt<br />

werden, welche Nachhaltigkeitspotenziale durch Bauteile<br />

aus ökologisch optimierten Betonen erschlossen werden<br />

können. Nachweislich ist bei einer Substitution konventioneller<br />

Betone durch die vom Institut für Massivbau der<br />

TU Darmstadt entwickelten zementreduzierten Ökobetone<br />

eine Reduzierung des Treibhauspotenzials von Stahlbetonbauteilen<br />

um bis zu 50 % erreichbar (Abb. 2) [3]. Derartige<br />

Ergebnisse bestätigen letztlich die strategische<br />

Richtigkeit der veränderten ordnungspolitischen EU-Rahmensetzung,<br />

und die Fertigteilindustrie tut gut daran, die<br />

begonnene nachhaltige Produktentwicklung und -vermarktung<br />

– z. B. im Gleichklang durch das Vehikel der<br />

EPDs – weiter zu forcieren.<br />

[1] Verordnung (EU) Nr. 305/2011 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 9. März 2011 zur Festlegung harmonisierter Bedingungen<br />

für die Vermarktung von Bauprodukten und zur Aufhebung der Richtlinie 89/106/EWG des Rates, ABl. L 88, 2011<br />

[2] Schmincke, E., Grahl, B.: Umwelteigenschaften von Produkten – Die Rolle der Ökobilanz in ISO Typ III Umweltdeklarationen. UWSF - Z<br />

Umweltchem Ökotox 18 (3), 2006, 185-192<br />

[3] Graubner, C.-A.; Garrecht, H.; Proske, T.; Spitzbarth, R.; Hainer, S.; Morsy, M.: Ökobetone zur Herstellung von Stahlbetonbauteilen – Teil<br />

2, Anwendungsorientierte Mischungsentwicklung, Betoneigenschaften und Nachhaltigkeitsbewertung. In: BWI BetonWerk Internatio-<br />

nal, Heft 6, 2011.<br />

2<br />

Sustainability potentials<br />

of precast<br />

elements consting<br />

of eco-concretes in<br />

terms of global warming<br />

potential (GWP)<br />

Nachhaltigkeitspotentiale<br />

von Betonbauteilen<br />

aus Ökobetonen<br />

am Beispiel Treibhauspotential<br />

(GWP)<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

GWP<br />

(kg CO 2 e/m 3 )<br />

Precast<br />

element<br />

acc. to<br />

Ökobau.dat<br />

Beton-FT nach<br />

Ökobau.dat<br />

Precast floor,<br />

reference<br />

concrete with<br />

cast-in-place infills<br />

(DIN, CEM I 42.5)<br />

Elementdecke<br />

Referenzbeton<br />

mit Ortbetonergänzung<br />

(DIN, CEM I 42,5)<br />

Ready-mixed<br />

concrete floor<br />

acc. to<br />

Ökobau.dat<br />

Decke aus<br />

Transportbeton<br />

nach Ökobau.dat<br />

Precast floor,<br />

eco-concrete<br />

with cast-in-place<br />

infills<br />

(DIN, CEM I 42.5)<br />

Elementdecke<br />

aus Ökobeton<br />

mit Ortbetonergänzung<br />

(DIN, CEM I 42,5)<br />

Precast floor,<br />

eco-concrete<br />

with eco-concrete<br />

infills<br />

(CEM I 52.5)<br />

Elementdecke<br />

aus Ökobeton<br />

mit Ökobetonergänzung<br />

(CEM I 52,5)<br />

Precast floor,<br />

eco-concrete<br />

with eco-concrete<br />

infills<br />

(CEM III/B 42.5)<br />

Elementdecke<br />

aus Ökobeton<br />

mit Ökobetonergänzung<br />

(CEM III/B 42,5)<br />

68 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

- 50 %<br />

Cast-in-place concrete Ortbeton<br />

Precast element Betonfertigteil<br />

Heat from fuel oil Wärme aus Heizöl<br />

Electricity Strom<br />

Reinforcing steel Bewehrungsstrahl


Taking the weight off your shoulders!<br />

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COMPACT LINE – designed for lower output and reduced automation<br />

CBT version – capacity range from 200 – 400 m³/day<br />

KEEN-CRETE® LINE – intended for medium and large output and high<br />

automation<br />

KBT-S version – capacity range from 350 – 900 m³/day<br />

KBT version – capacity range from 900 – 1550 m³/day<br />

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PANEL 4 → Proceedings<br />

Concrete light well<br />

under study (source:<br />

Initiative Betonlichtschächte<br />

[Concrete<br />

Light Well Initiative])<br />

UntersuchungsgegenstandBetonlichtschacht<br />

(Quelle:<br />

Initiative Betonlichtschächte)<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Carmen Schneider<br />

LCEE Life Cycle<br />

Engineering Experts,<br />

Darmstadt<br />

C.Schneider@LCEE.de<br />

Geb. 1975; 1994-2000<br />

Studium der Architektur<br />

an der FH Darmstadt;<br />

2001-2004 Studium<br />

der Architektur an der<br />

TU Darmstadt; 2000-<br />

2005 Architektin bei<br />

Junghans und Formhals<br />

Architekten sowie Dörfer<br />

Architekten; 2006-<br />

2010 Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am<br />

Institut für Massivbau<br />

der TU Darmstadt; seit<br />

2009 Geschäftsführerin<br />

der LCEE Life Cycle<br />

Engineering Experts<br />

GmbH, Darmstadt; 2011<br />

Promotion an der TU<br />

Darmstadt<br />

1<br />

Development of an EPD for concrete light wells<br />

Capturing environmental impact<br />

Entwicklung einer EPD für Betonlichtschächte<br />

Umweltwirkungen darstellen<br />

Background<br />

Over the last couple of years, there has been an increasingly<br />

intense debate about sustainable development<br />

in society in general and – directly associated with<br />

it – the sustainability of our built environment. One<br />

of the important aspects of the sustainability debate<br />

is the environmental impact of products and services<br />

in general and structures and construction products in<br />

particular. This trend is also gaining momentum due<br />

to the increasing demand for buildings that are certified<br />

to certain sustainability criteria, e.g. according to<br />

DGNB, BNB, LEED or BREEAM. For the two German<br />

systems (DGNB and BNB) in particular, information on<br />

the environmental impact of building materials is of<br />

major importance for the assessment result and thus<br />

the successful outcome of the certification process. An<br />

Environmental Product Declaration (EPD) is a valuable<br />

tool to capture the environmental impact of a construction<br />

product. EPDs make it possible to present the<br />

environmental characteristics of a product on the basis<br />

of internationally agreed ISO standards.<br />

Implementation<br />

The „Initiative Betonlichtschächte“ (Concrete Light<br />

Well Initiative) has identified the trend towards determining<br />

and presenting the environmental impact<br />

of a construction product at a very early stage, and<br />

subsequently commissioned a life cycle assessment for<br />

light well systems in autumn 2009 [1]. As part of this<br />

Die Motivation<br />

Seit einigen Jahren verstärkt sich die Diskussion um eine<br />

nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung und damit in<br />

direkter Verbindung um die Nachhaltigkeit unserer gebauten<br />

Umwelt. Ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsdebatte<br />

ist dabei die ökologische Wirkung von Produkten<br />

und Dienstleistungen im Allgemeinen sowie<br />

Bauwerken und Bauprodukten im Speziellen. Befördert<br />

wird dieser Trend zudem durch die steigende Nachfrage<br />

nach Gebäuden mit einer Nachhaltigkeitszertifizierung<br />

nach z. B. DGNB, BNB, LEED oder BREEAM. Insbesondere<br />

für die beiden nationalen Systeme DGNB und BNB ist die<br />

Kenntnis der ökologischen Wirkung der Baumaterialien<br />

von hoher Bedeutung für das Bewertungsergebnis und<br />

damit für den Erfolg der Zertifizierung. Ein wertvolles Instrument<br />

für die Darstellung der Umweltwirkung eines<br />

Bauproduktes sind Umweltproduktdeklarationen bzw.<br />

Environmental Product Declarations (EPD). EPDs ermöglichen<br />

die Darstellung der Umwelteigenschaften eines<br />

Produktes auf Basis von international abgestimmten ISO-<br />

Normen.<br />

Die Umsetzung<br />

Die „Initiative Betonlichtschächte“ hat den Trend zur Ermittlung<br />

und Darstellung der Umweltwirkung eines Bauproduktes<br />

sehr frühzeitig erkannt und bereits im Herbst<br />

2009 eine Ökobilanz für Lichtschachtsysteme beauftragt<br />

[1]. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden bei sechs<br />

Herstellern von Betonlichtschächten die stofflichen und<br />

energetischen Input- und Outputströme des Herstellungsprozesses<br />

erfasst und im Rahmen einer Ökobilanzstudie<br />

bewertet. Abb. 1 zeigt eine Veranschaulichung des analysierten<br />

Produktes. Um eine effiziente und zielgerichtete<br />

Bearbeitung sicherzustellen, erfolgte die Erfassung der<br />

Stoff- und Energieflüsse direkt durch die Hersteller auf<br />

Basis einer vordefinierten Anforderungsliste. Die Qualitätssicherung<br />

der Ermittlung der Stoff- und Energieflüsse<br />

sowie die Aufbereitung und Aggregation der Daten erfolgte<br />

durch einen externen Sachverständigen der LCEE<br />

GmbH. Für die weitere Erarbeitung der EPD ist die Zusammenarbeit<br />

mit einem Programmträger notwendig, der die<br />

objektive und transparente Bewertung der Produkteigenschaften<br />

absichert.<br />

Für den vorliegenden Fall der Betonlichtschächte ist<br />

das Institut für Bauen und Umwelt e. V. (IBU) als Programmträger<br />

ausgewählt worden. Grund für die Zusammenarbeit<br />

mit dem IBU in diesem Projekt ist, dass hier<br />

bereits eine mit der Fachöffentlichkeit abgestimmte Pro-<br />

70 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


assessment, six producers of concrete light wells were<br />

selected and the material and energy inputs and outputs<br />

associated with the manufacturing process determined<br />

and evaluated in a life cycle study. Fig. 1 shows<br />

the analyzed product. To ensure efficient and accurate<br />

work, the material and energy flows were documented<br />

by the producers themselves on the basis of a predefined<br />

list of requirements. An external expert from<br />

LCEE GmbH carried out quality assurance to ensure<br />

that material and energy flows were captured correctly,<br />

and processed and aggregated data. The subsequent<br />

steps of preparing the EPD require cooperation with an<br />

institution acting as the EPD program manager, which<br />

guarantees the objective and transparent assessment of<br />

product characteristics.<br />

For the concrete light wells considered in this study,<br />

the Institut für Bauen und Umwelt e. V. (IBU; Institute<br />

for Construction and the Environment) was selected<br />

as the program manager because a Product Category<br />

Rule (PCR) agreed among experts is already in place<br />

for precast elements. This eliminates the need for a<br />

sophisticated process of defining, and agreeing on,<br />

system boundaries and typical environmental characteristics<br />

of a product category with manufacturers,<br />

designers and relevant authorities, as determined in a<br />

PCR. The PCR thus ensures that EPDs pertaining to a<br />

single product category are prepared under identical<br />

boundary conditions.<br />

On the basis of the PCR, LCEE GmbH prepared<br />

the actual product declaration (EPD). The correctness<br />

and objectivity of the declaration process is checked<br />

and confirmed by an external reviewer working for<br />

the program manager. The EPD preparation process is<br />

completed by its publication by the program manager.<br />

Fig. 2 shows the individual steps of this preparation<br />

workflow.<br />

Result<br />

The analysis resulted in a verified declaration that<br />

includes quantitative statements on the environmental<br />

performance of concrete light wells. This declaration<br />

provides architects, designers, clients and facility<br />

managers (but also the producers themselves) with<br />

information about energy and resource consumption<br />

and the resulting emissions, such as greenhouse gases,<br />

caused by the product during its life cycle.<br />

REFERENCE / LITERATUR<br />

duct Category Rule (PCR) für Betonfertigteile besteht. Dadurch<br />

entfällt der aufwendige Prozess der Erarbeitung<br />

und Abstimmung von Systemgrenzen und charakteristischen<br />

Umwelteigenschaften einer Produktgruppe mit<br />

Herstellern, Planern, Behörden, wie sie in einer PCR festgeschrieben<br />

sind. Die PCR sichert dadurch ab, dass EPDs<br />

einer Produktgruppe unter gleichen Randbedingungen erstellt<br />

werden.<br />

Auf Basis der PCR wurde durch die LCEE GmbH die<br />

eigentliche Produktdeklaration (EPD) erarbeitet. Die Richtigkeit<br />

und Objektivität des Deklarationsverfahrens wird<br />

durch einen externen Prüfer des Programmhalters überprüft<br />

und bestätigt. Abgeschlossen wird der Erstellungsprozess<br />

der EPD mit der Veröffentlichung durch den Programmhalter.<br />

Dieser Ablauf der Erstellung ist in Abb. 2 dargestellt.<br />

Das Ergebnis<br />

Ergebnis der Analyse ist eine geprüfte Deklaration mit<br />

quantitativen Aussagen zur Umweltleistung von Betonlichtschächten.<br />

Architekten, Planer, Bauherren, Facility<br />

Manager, aber auch die Herstellerunternehmen selbst erhalten<br />

dadurch eine Informationsquelle über den Energie-<br />

und Ressourceneinsatz sowie die Emissionen, wie z. B.<br />

Treibhausgase, die durch das Produkt während des Lebenszyklus<br />

verursacht werden.<br />

[1] BetonBauteile Bayern im BIV e. V.; Fachverband Beton- und Fertigteilwerke BW e. V. (Hrsg.): Ökobilanz von Licht-<br />

schachtsystemen – Ein ökologischer Vergleich von Lichtschachtsystemen in den Materialvarianten Beton und<br />

Kunststoff; 2010<br />

Check if PCR exists<br />

Prüfen ob PCR<br />

vorhanden<br />

Yes ja<br />

No nein<br />

Determine material and<br />

energy flows<br />

Stoff- u. Energieströme<br />

erfassen<br />

Perform life cycle assessment<br />

and draft EPD text<br />

Ökobilanz berechnen und<br />

EPD Text erstellen<br />

EPD review by<br />

independent third party<br />

EPD durch Unabhängigen<br />

prüfen<br />

Publish EPD<br />

EPD veröffentlichen<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 4<br />

Prepare and<br />

coordinate PCR<br />

PCR erstellen und<br />

abstimmen<br />

2<br />

EPD preparation<br />

process<br />

Erstellungsprozess<br />

einer EPD<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Wirt.-Ing.<br />

Torsten Mielecke<br />

LCEE Life Cycle Engineering<br />

Experts, Darmstadt<br />

T.Mielecke@LCEE.de<br />

Geb. 1979; 2000-2006<br />

Diplom-Wirtschaftsingenieursstudium<br />

an der<br />

TU Dresden; 2006-2007<br />

Projektmitarbeiter bei<br />

der Siemens Power Generation,<br />

Erlangen; seit<br />

2007 Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am<br />

Institut für Massivbau<br />

der TU Darmstadt; seit<br />

2009 Geschäftsführer<br />

der LCEE Life Cycle<br />

Engineering Experts<br />

GmbH, Darmstadt<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 71


PANEL 4 → Proceedings<br />

Negotiation records as commercial letters of confirmation<br />

Negotiation records serve as a means to prepare contracts<br />

Verhandlungsprotokoll als kaufmännisches<br />

Bestätigungsschreiben<br />

Verhandlungsprotokolle dienen der Vertragsvorbereitung<br />

AUTHOR<br />

Dr. Stefan Höß<br />

CMS Hasche Sigle<br />

Partnerschaft von<br />

Rechtsanwälten und<br />

Steuerberatern,<br />

München<br />

stefan.hoess@cmshs.com<br />

Geb. 1967; 1992 Erste<br />

juristische Staatsprüfung;<br />

1995 Zweite<br />

juristische Staatsprüfung;<br />

1992-1995<br />

Referendariat am<br />

Landgericht Kempten;<br />

1995 Referendariat in<br />

einer Anwaltskanzlei in<br />

San Diego sowie einer<br />

Unternehmensberatung<br />

in Sidney; 1994-1995<br />

Promotion; 1996 Anwalt<br />

bei Fiedler & Forster,<br />

München; seit 2000<br />

Partner bei CMS Hasche<br />

Sigle, München im<br />

Bereich Vergaberecht,<br />

Baurecht, Immobilienrecht<br />

Any entry into a construction contract is usually preceded<br />

by the preparation of a negotiation record that<br />

may already contain material bases of the contract. The<br />

construction contract signed by the authorized parties<br />

then refers to the negotiation record, which thus becomes<br />

part of the construction contract.<br />

In some cases, however, the negotiation record is<br />

also consulted for the purpose of clarifying discrepancies<br />

after entering into the contract. As a rule, no<br />

persons take part in these negotiations who would be<br />

authorized to amend the construction contract after the<br />

contract has already been entered into.<br />

Negotiation records may change contracts<br />

entered into<br />

The German Bundesgerichtshof (BGH; Federal Court<br />

of Justice) had to decide whether the outcomes of a<br />

negotiation record changing the construction contract<br />

may be binding upon a contractor although a contractor<br />

representative without authority participated in the<br />

negotiations.<br />

Following entry into the construction contract, the<br />

client invited the parties to prepare a formally required<br />

negotiation record, which was to reconfirm the contract<br />

entered into, rather than changing its content. For<br />

this reason, the contractor was represented only by an<br />

employee without authority. In the negotiation record<br />

signed by this employee, however, the warranty period<br />

was determined to be five years, deviating from the<br />

provision in section 13 VOB/B (German Construction<br />

Contract Procedures, Part B) originally agreed upon. The<br />

contractor did not object to the negotiation record sent<br />

to him by the client. Years later, the parties became engaged<br />

in a dispute over defects. Referring to the fouryear<br />

warranty period pursuant to section 13 VOB/B, the<br />

contractor pleaded the statute of limitations because the<br />

employee without authority would not have been in a<br />

position to extend the warranty period. The client based<br />

his plea on the negotiation record.<br />

The Federal Court of Justice compared the negotiation<br />

record with a commercial letter of confirmation<br />

and found that any contractor who, upon invitation<br />

to a meeting for the purpose of negotiating a contract<br />

already entered into, sends a representative without<br />

authority to that meeting must accept responsibility<br />

for the representative‘s statements according to the<br />

Üblicherweise geht dem Abschluss eines Bauvertrages die<br />

Abfassung eines Verhandlungsprotokolls voraus, das bereits<br />

die wesentlichen Vertragsgrundlagen enthalten kann.<br />

In dem Bauvertrag, der von den vertretungsberechtigten<br />

Parteien unterzeichnet wird, wird dann auf das Verhandlungsprotokoll<br />

verwiesen. Das Verhandlungsprotokoll<br />

wird damit zum Bestandteil des Bauvertrages.<br />

Mitunter kommt es aber auch vor, dass im Anschluss<br />

an einen Vertragsschluss Unstimmigkeiten mittels eines<br />

Verhandlungsprotokolls geklärt werden sollen. Regelmäßig<br />

nehmen an diesen Verhandlungen keine Personen teil,<br />

die berechtigt wären, Vertragsänderungen vorzunehmen,<br />

nachdem der Bauvertrag schon geschlossen ist.<br />

Verhandlungsprotokolle können geschlossene<br />

Verträge ändern<br />

Der BGH hatte darüber zu entscheiden, ob ein Auftragnehmer<br />

an die Ergebnisse eines den Bauvertrag ändernden<br />

Verhandlungsprotokolls gebunden sein kann, obwohl an<br />

der Verhandlung nur ein vollmachtloser Vertreter des<br />

Auftragnehmers teilgenommen hatte.<br />

Nach Abschluss des Bauvertrages lud der Auftraggeber<br />

dazu ein, ein formal notwendiges Verhandlungsprotokoll<br />

zu erstellen, mit dem der Vertragsschluss inhaltlich<br />

nicht mehr verändert, sondern nur noch einmal bestätigt<br />

werden sollte. Für den Auftragnehmer nahm deshalb ein<br />

vollmachtloser Mitarbeiter teil. In dem von diesem unterzeichneten<br />

Verhandlungsprotokoll wurde die Gewährleistungsfrist<br />

dann aber abweichend von dem vereinbarten<br />

§13 VOB/B auf fünf Jahre festgelegt. Der Auftragnehmer<br />

widersprach dem Verhandlungsprotokoll, das ihm der<br />

Auftraggeber übermittelt hatte, nicht. Jahre danach stritten<br />

die Parteien über Mängel. Der Auftragnehmer erhob<br />

unter Hinweis auf die Gewährleistungsfrist von vier Jahren<br />

gemäß § 13 VOB/B die Einrede der Verjährung, weil<br />

der vollmachtlose Mitarbeiter die Gewährleistungsfrist<br />

nicht habe verlängern dürfen. Der Auftraggeber verweist<br />

auf das Verhandlungsprotokoll.<br />

Der BGH vergleicht das Verhandlungsprotokoll mit<br />

einem kaufmännischen Bestätigungsschreiben und erklärt,<br />

dass ein Auftragnehmer, der auf Einladung zu einem<br />

Termin zur Verhandlung über einen bereits geschlossenen<br />

Vertrag einen Vertreter ohne Vertretungsmacht entsendet,<br />

sich dessen Erklärungen nach den zum kaufmännischen<br />

Bestätigungsschreiben entwickelten Grundsätzen zurechnen<br />

lassen muss, wenn er den im Verhandlungsprotokoll<br />

72 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


principles developed with regard to commercial letters<br />

of confirmation if the contractor does not object to the<br />

statements of the representative set out and signed in<br />

the negotiation record promptly upon receipt of that<br />

record. The fact that the contractor did not object to<br />

the content of the negotiation record sent to him resulted<br />

in the contract being amended by the negotiation<br />

record to the detriment of the contractor, and the<br />

warranty period was extended as a result.<br />

Depending on the specific case, even plain memoranda<br />

or meeting records may contain provisions<br />

amending the contract entered into to which the ruling<br />

in the case referred to above may be applied.<br />

ZUGELASSENE QUALITÄT<br />

Ökonomisch Denken Sicher Verankern<br />

KAP-STAHL-WELLE<br />

KAP-STEEL-WAVE<br />

Verlegeanker<br />

Alternative<br />

Lifting anchor<br />

Alternative<br />

VERANKERUNGSSYSTEME<br />

LIFTING AND FIXING SYSTEMS<br />

Transportanker-System für Ringkupplung<br />

Lifting system for Ring clutch<br />

PreConTech<br />

Beckerweg 6<br />

65468 Trebur<br />

KAP-STAHL-WELLE<br />

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fon +49 61 47. 91 39 -20<br />

fax +49 61 47. 91 39 -29<br />

DIE NEUE DIMENSION<br />

THE NEW DIMENSION<br />

Doppelwand ohne Gitterträger<br />

Double-wall without lattice girder<br />

Kugelkopf-Transportanker-System<br />

Spherical head anchor system<br />

niedergelegten und unterschriebenen Erklärungen des<br />

Vertreters nicht unverzüglich nach Zugang des Protokolls<br />

widerspricht. Nachdem der Auftragnehmer dem Inhalt des<br />

ihm zugesandten Verhandlungsprotokolls nicht widersprochen<br />

hatte, hatte dies zur Folge, dass der Vertrag<br />

durch das Verhandlungsprotokoll zum Nachteil des Auftragnehmers<br />

abgeändert und die Gewährleistungsfrist<br />

verlängert wurde.<br />

Auch einfache Baubesprechungsprotokolle können im<br />

Einzelfall vertragsändernde Regelungen enthalten, auf<br />

die diese Rechtsprechung Anwendung finden kann.<br />

APPROVED QUALITY<br />

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PTA ANKERSCHIENEN-SYSTEM<br />

PTA ANCHOR CHANNEL SYSTEM<br />

I-Anker<br />

I-Anchor<br />

Hülsenanker-System<br />

Socket anchor system<br />

T-Anker<br />

T-Anchor<br />

Doppelwand-System<br />

Double wall system<br />

BVT Rausch GmbH & Co. KG<br />

Beckerweg 6<br />

65468 Trebur<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 4<br />

fon +49 61 47. 91 39 -0<br />

fax +49 61 47. 91 39 -29<br />

BAUAUFSICHTLICH ZUGELASSEN � TECHNICALLY APPROVED �<br />

NEU<br />

NEW<br />

Hammerkopfschraube<br />

Hammer-head bolt<br />

Hakenkopfschraube<br />

Hammer-hook bolt<br />

Sandwichplatten-Verankerungen<br />

Sandwich panel system<br />

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PANEL 4 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr. Katrin Rohr-Suchalla<br />

CMS Hasche Sigle<br />

Partnerschaft von<br />

Rechtsanwälten und<br />

Steuerberatern,<br />

Stuttgart<br />

katrin.rohr@<br />

cms-hs.com<br />

Studium der Rechtswissenschaften<br />

in<br />

Münster; 1989 Beginn<br />

der Anwaltstätigkeit bei<br />

Sigle Loose Schmidt-<br />

Diemitz; seit 2003<br />

Partnerin der Kanzlei<br />

CMS Hasche Sigle mit<br />

dem Tätigkeitsbereich<br />

des privaten Baurechts,<br />

baubegleitende Beratung<br />

von Bauvorhaben<br />

sowie die Betreuung<br />

von Prozessen und<br />

Schiedsverfahren, die<br />

Vertragsgestaltung, das<br />

Gewährleistungsmanagement,<br />

Beratung zu<br />

Produkthaftungsfragen<br />

und Schulungstätigkeit<br />

Most recent case law on the liability for defects<br />

Aktuelle Rechtsprechung zur Mängelhaftung<br />

To ensure the correct approach to construction defects,<br />

it is crucial to be aware of one‘s statutory rights and<br />

duties that are rendered more specific by established<br />

case law in order to mitigate one‘s liability risk as far<br />

as reasonably possible.<br />

Notion of defect pursuant to section 13(1)<br />

VOB/B (German Construction Contract<br />

Procedures, Part B)<br />

According to section 13(1) VOB/B, a defect exists if the<br />

agreed quality has not been adhered to, or if the work<br />

is in contravention of generally accepted engineering<br />

practice. This means that a defect exists already<br />

if a deviation from the contractually agreed quality<br />

(e.g. from details contained in the contract or building<br />

specification or in the plans) occurs, as evidenced by<br />

a ruling issued by OLG (Oberlandesgericht; Higher Regional<br />

Court) Düsseldorf, IBR 2010, 138, on the thickness<br />

of the basement sealing layer agreed upon in the<br />

specification.<br />

Exemption from liability pursuant to<br />

section 13(3) VOB/B<br />

A contractor is also liable for any defect attributable to<br />

» the contract specification issued by the client,<br />

» instructions issued by the client,<br />

» the materials or components supplied or specified<br />

by the client or<br />

» the quality of prior work performed by another<br />

contractor,<br />

unless the contractor has adhered to its duty to inform<br />

pursuant to section 4(3) VOB/B (notification of objections)<br />

by submitting a written communication regarding<br />

the suspected defects to the client. Such a notification<br />

issued by the contractor must thus be in writing,<br />

be clear and plausible in terms of its content, complete<br />

and generally addressed to the client as the appropriate<br />

party to deal with such objections. The contractor will<br />

comply with the requirements regarding the content of<br />

this notification only if the specific risk of possible defects<br />

and damage is pointed out to the client in a very<br />

clear fashion so that the latter can clearly recognize<br />

the implications of disregarding the notified objection<br />

(cf. ruling by OLG (Oberlandesgericht; Higher Regional<br />

Court) Jena, IBR 2007, 303).<br />

Claims under warranty prior to acceptance<br />

pursuant to section 4(7) VOB/B<br />

In the case of a defect identified prior to acceptance,<br />

the client has a primary right to subsequent performance,<br />

i.e. the remedy of defects. An exception exists<br />

only if the contractor justifiably claims that a defect<br />

Für den richtigen Umgang mit Baumängeln ist entscheidend,<br />

die gesetzlich vorgegebenen und durch die Rechtsprechung<br />

für den Einzelfall konkretisierten Rechte und<br />

Pflichten zu kennen, um sein Haftungsrisiko größtmöglich<br />

zu minimieren.<br />

Mangelbegriff nach § 13 Abs. 1 VOB/B<br />

Ein Mangel liegt gemäß § 13 Abs. 1 VOB/B vor, wenn die<br />

vereinbarte Beschaffenheit nicht eingehalten oder gegen<br />

die anerkannten Regeln der Technik verstoßen wird. Ein<br />

Mangel liegt also bereits dann vor, wenn von der vertraglich<br />

vereinbarten Beschaffenheit (z. B. Angaben im Leistungsverzeichnis,<br />

der Baubeschreibung oder Plänen) abgewichen<br />

wird, vgl. OLG Düsseldorf, IBR 2010, 138, für<br />

eine im Leistungsverzeichnis vereinbarte Schichtdicke für<br />

die Kellerabdichtung.<br />

Haftungsbefreiung nach § 13 Abs. 3 VOB/B<br />

Ein Auftragnehmer haftet auch für einen Mangel, der zurückzuführen<br />

ist<br />

» auf die Leistungsbeschreibung des Auftraggebers,<br />

» auf Anordnungen des Auftraggebers,<br />

» auf die vom Auftraggeber gelieferten oder vorgeschriebenen<br />

Stoffe oder Bauteile oder<br />

» auf die Beschaffenheit der Vorleistung eines anderen<br />

Unternehmers,<br />

es sei denn, der Auftragnehmer hat die ihm nach § 4 Abs. 3<br />

VOB/B obliegende Mitteilungspflicht (Bedenkenanmeldung)<br />

über die zu befürchtenden Mängel gegenüber dem<br />

Auftraggeber schriftlich vorgenommen. Die Mitteilung<br />

des Auftragnehmers muss also schriftlich, inhaltlich klar,<br />

vollständig und grundsätzlich an den Auftraggeber als<br />

richtigen Adressaten gerichtet sein. Die inhaltlichen Anforderungen<br />

an die Mitteilung erfüllt der Auftragnehmer<br />

nur dann, wenn er dem Auftraggeber die konkrete Gefahr<br />

möglicher Mängel und Schäden so eindeutig vor Augen<br />

führt, dass die Tragweite einer Nichtbefolgung der angemeldeten<br />

Bedenken für den Auftraggeber klar erkennbar<br />

wird, vgl. OLG Jena, IBR 2007, 303.<br />

Mängelansprüche vor Abnahme gemäß<br />

§ 4 Abs. 7 VOB/B<br />

Dem Auftraggeber steht beim Vorliegen eines Mangels<br />

vor Abnahme ein originärer Erfüllungsanspruch auf Mangelbeseitigung<br />

zu. Eine Ausnahme besteht nur dann,<br />

wenn sich der Auftragnehmer zu Recht darauf beruft, dass<br />

die Mangelbeseitigung unmöglich ist oder einen unverhältnismäßigen<br />

Aufwand nach sich zieht. Die Anforderungen<br />

zur Bejahung einer Unverhältnismäßigkeit werden<br />

von der Rechtsprechung jedoch äußerst hoch angesetzt.<br />

Insbesondere wenn das Risiko eines nicht unerheblichen<br />

Schadenseintritts besteht, kann sich der Auftragnehmer<br />

74 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


cannot be remedied or that any remedy of the defect<br />

would incur a disproportionately high cost. However,<br />

established case law has defined extremely high legal<br />

requirements for confirming such a disproportionality.<br />

This applies in particular if there is a risk of occurrence<br />

of material damage; in such a case, the contractor cannot<br />

usually resort to the plea of disproportionality in<br />

respect of the remedy of the defect (cf. ruling by OLG<br />

(Oberlandesgericht; Higher Regional Court) Düsseldorf,<br />

IBR 2010, 80).<br />

If the contractor does not comply with its obligation<br />

to remedy the defect within the defined period,<br />

the client may lodge additional claims pursuant to section<br />

4(7) VOB/B following the notice of termination<br />

and termination of the contract. The client may either<br />

waive the execution of the remaining work or procure<br />

a third party to complete the remaining portion at the<br />

contractor‘s expense (substitute performance).<br />

Claims under warranty following acceptance<br />

pursuant to section 13 VOB/B<br />

If the work completed by the contractor is found to be<br />

defective following acceptance, the contractor is under<br />

the obligation, but also has the right, to remedy the<br />

defect. For this reason, the client must submit a request<br />

for remedy to the contractor, specifying the existing<br />

defects and determining a period within which such<br />

defects must be remedied. As regards the content of<br />

such a remedy request, it is not sufficient if the client<br />

merely claims that the defect exists (cf. ruling by OLG<br />

(Oberlandesgericht; Higher Regional Court) Brandenburg,<br />

IBR 2010, 331). Rather, the client must describe<br />

the defect as accurately as possible on the basis of its<br />

appearance („symptoms“) whilst indicating its location<br />

so that the contractor is able to clearly recognize the<br />

specific defect whose remedy is claimed.<br />

If the contractor does not remedy the existing defects<br />

within the defined period, additional claims for<br />

substitute performance, price reduction or damages<br />

may be possible subject to the conditions stipulated in<br />

section 13(5) para. 2 to section 13(7) VOB/B.<br />

regelmäßig nicht auf eine Unverhältnismäßigkeit der Beseitigung<br />

des Mangels berufen, vgl. OLG Düsseldorf, IBR<br />

2010, 80.<br />

Erfüllt der Auftragnehmer seine Pflicht zur Mangelbeseitigung<br />

nach Fristsetzung nicht, stehen dem Auftraggeber<br />

gemäß § 4 Abs. 7 VOB/B nach Kündigungsandrohung<br />

und Kündigung des Vertrages weitere Ansprüche zu. Er<br />

kann entweder auf die weitere Ausführung verzichten,<br />

oder den noch nicht vollendeten Teil zu Lasten des Auftragnehmers<br />

durch einen Dritten ausführen lassen (Ersatzvornahme).<br />

Gewährleistungsansprüche nach Abnahme<br />

gemäß § 13 VOB/B<br />

Zeigen sich nach der Abnahme Mängel am Werk des Auftragnehmers,<br />

hat dieser die Pflicht aber auch das Recht<br />

zur Mangelbeseitigung. Aus diesem Grund muss der Auftraggeber<br />

den Auftragnehmer konkret unter Benennung<br />

der vorhandenen Mängel unter Fristsetzung zur Mangelbeseitigung<br />

auffordern. Inhaltlich ist es für eine Mangelbeseitigungsaufforderung<br />

nicht ausreichend, wenn der<br />

Auftraggeber lediglich das Vorhandensein von Mängeln<br />

behauptet, vgl. OLG Brandenburg, IBR 2010, 331. Vielmehr<br />

muss der Auftraggeber den Mangel nach seinem<br />

äußeren Erscheinungsbild (Symptom) so präzise unter<br />

Angabe der örtlichen Lage beschreiben, dass für den Auftragnehmer<br />

ohne Weiteres klar erkennbar ist, welcher<br />

Mangel gerügt wird.<br />

Beseitigt der Auftragnehmer die vorhandenen Mängel<br />

nicht innerhalb der ihm gesetzten Frist, kommen unter<br />

den Voraussetzungen des § 13 Abs. 5 Nr. 2 bis Abs. 7 VOB/<br />

B weitergehende Ansprüche auf Ersatzvornahme, Minderung<br />

und Schadensersatz in Betracht.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 4


PLENUM 2 → Proceedings<br />

The contribution of concrete construction to the<br />

sustainability debate<br />

Standardization: Implications of the Construction Products Regulation<br />

Impulse der Betonbauweise in der Nachhaltigkeitsdiskussion<br />

Regelwerk: Auswirkungen der Bauproduktenverordnung<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Christoph Müller<br />

VDZ gGmbH,<br />

Düsseldorf<br />

christoph.mueller@<br />

vdz-online.de<br />

1967, Studium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der RWTH Aachen;<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Institut für<br />

Bauforschung der RWTH<br />

Aachen (ibac); 2000<br />

Promotion; seit 2000 im<br />

Forschungsinstitut der<br />

Zementindustrie (FIZ),<br />

Düsseldorf; Themenschwerpunkte:Betontechnologie,insbesondere<br />

Dauerhaftigkeit<br />

von Beton; Mitglied in<br />

zahlreichen nationalen<br />

und internationalen<br />

Normungsgremien des<br />

Betonbaus; seit 2007<br />

Leiter der Abteilung<br />

Betontechnik und seit<br />

2012 Geschäftsführer<br />

der VDZ gGmbH<br />

Extended Basic Requirements 3 and 7<br />

under investigation<br />

General<br />

The previous Construction Products Directive (CPD)<br />

was superseded by the European Construction Products<br />

Regulation (CPR), which took immediate effect in all EU<br />

member states. Amongst other parts, the regulation contains<br />

an extension to Basic Requirement for Construction<br />

Works 3 (hygiene, health and the environment) and<br />

the newly introduced Basic Requirement 7 (sustainable<br />

use of natural resources). In a research project commissioned<br />

by the Federal Institute for Research on Building,<br />

Urban Affairs and Spatial Development and led by the<br />

German Cement Works Association, the implications of<br />

these basic requirements for harmonized construction<br />

product standards were investigated.<br />

Objectives and bases of the CPR<br />

In principle, the replacement of the Construction Products<br />

Directive with the Construction Products Regulation<br />

does not change the underlying objectives and main<br />

responsibilities. The regulation also aims to eliminate<br />

technical barriers to trade on the basis of harmonized<br />

standards. Just like the directive, the regulation states<br />

basic requirements for construction works (BWRs). The<br />

responsibility for their implementation in requirements<br />

for construction products remains within the remit of<br />

the member states, which define the essential product<br />

characteristics that they consider important in order to<br />

build structures in such a way that they comply with<br />

the requirements. Thus the BWRs contained in the Construction<br />

Products Regulation do not directly give rise to<br />

determining new product characteristics. If new requirements<br />

are defined, however, these must correspond to<br />

harmonized standards as far as reasonably possible. Yet<br />

even the harmonized product standards do not result in<br />

requirements for the individual member states to apply<br />

all product characteristics described in these standards<br />

or to implement them in their legislation. On the other<br />

hand, the performance specification of a construction<br />

product must contain all essential product characteristics.<br />

Characteristics not required in the member state in<br />

which the product is to be used can be marked as „no<br />

performance determined“ (NPD option).<br />

Erweiterte Grundanforderungen Nr. 3 und Nr.<br />

7auf dem Prüfstand<br />

Allgemeines<br />

Die bisherige Bauproduktenrichtlinie (BPR) wurde durch<br />

die europäische Bauproduktenverordnung (BPV) ersetzt,<br />

die unmittelbar in allen Mitgliedsstaaten gültig ist. Die<br />

Verordnung enthält u. a. eine Erweiterung der Grundanforderungen<br />

an Bauwerke Nr. 3 (Hygiene, Gesundheit<br />

und Umweltschutz) sowie die neu eingeführte Grundanforderung<br />

Nr. 7 (Nachhaltige Nutzung der natürlichen<br />

Ressourcen). Die Auswirkungen dieser Grundanforderungen<br />

an Bauwerke auf harmonisierte Bauproduktnormen<br />

wurden in einem Forschungsvorhaben unter<br />

Federführung des Vereins Deutscher Zementwerke im<br />

Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt und Raumforschung<br />

untersucht.<br />

Ziele und Grundlagen der BPV<br />

Grundsätzlich ändert der Ersatz der Bauproduktenrichtlinie<br />

durch die Bauproduktenverordnung weder die Zielsetzung<br />

noch die prinzipiellen Zuständigkeiten. Die Beseitigung<br />

technischer Handelshemmnisse mit Hilfe<br />

harmonisierter Normen bleibt auch das Ziel der Verordnung.<br />

Die Verordnung benennt ebenso wie die Richtlinie<br />

Grundanforderungen an Bauwerke (Basic Requirements<br />

for Construction Works, BWR). Die Umsetzung in Anforderungen<br />

an Bauprodukte bleibt im Zuständigkeitsbereich<br />

der Mitgliedsstaaten. Diese legen die wesentlichen Produktmerkmale<br />

fest, die sie als wichtig erachten, um Bauwerke<br />

so zu bauen, dass sie den Anforderungen genügen.<br />

Aus den BWRs der Bauproduktenverordnung leitet sich<br />

daher nicht unmittelbar die Forderung nach neuen Produktmerkmalen<br />

ab. Werden aber neue Anforderungen gestellt,<br />

so müssen diese mit harmonisierten Normen übereinstimmen,<br />

soweit dies möglich ist. Aber auch aus den<br />

harmonisierten Produktnormen leiten sich für die einzelnen<br />

Mitgliedsstaaten keine Anforderungen ab, alle in diesen<br />

Normen beschriebenen Produktmerkmale zu verwenden<br />

bzw. in gesetzlichen Regelungen zu erfassen. In der<br />

Leistungserklärung zu einem Bauprodukt sind aber alle<br />

wesentlichen Produktmerkmale aufzulisten. Für die Merkmale,<br />

die in dem Mitgliedsstaat nicht gefordert werden, in<br />

dem das Produkt verwendet werden soll, kann „no performance<br />

determined“ deklariert werden (NPD-Option).<br />

76 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


no legal requirement in a member state (MS)<br />

keine gesetzliche Anforderung in einem Mitgliedsstaat (MS)<br />

no standardization<br />

keine normative Umsetzung<br />

inclusion of the product parameters as “essential characteristics”<br />

in the product standards Aufnahme der Produktkennwerte als<br />

„wesentliche Merkmale“ in die Produktnormen<br />

Implementation of BWR 3 and BWR 7<br />

Legislation relating to BWR 3 can be used to derive<br />

essential product characteristics regarding the content<br />

and leaching of hazardous substances. These will<br />

probably have to be declared following completion of<br />

the work of CEN/TC 351 together with the harmonized<br />

test methods. However, there are also requirements for<br />

construction works that cannot be directly transferred<br />

to product requirements. These include requirements<br />

that make reference to BWR 3 (e.g. greenhouse gases)<br />

and BWR 7 (e.g. recyclability). If a requirement for a<br />

construction work were defined in terms of its compliance<br />

with certain greenhouse gas thresholds, this<br />

would not directly imply that the construction products<br />

used would also have to comply with a certain<br />

threshold. Rather, information must be provided that<br />

is relevant to assessing the construction work. These<br />

parameters must be determined in accordance with<br />

harmonized standards and would have to be listed in<br />

the performance specification. Aside from the NPD<br />

option and the actual testing or computation of the<br />

values for individual construction products, the CPR<br />

provides the option of using an „Appropriate Technical<br />

Documentation“ (ATD), which is a document provided<br />

by another manufacturer (or association) that contains<br />

the required values. ATD users must obtain approval<br />

to use this information and prove that their construction<br />

product is equivalent or similar to the product referred<br />

to in the ATD. For product data to be used for<br />

assessing the sustainability of construction works, an<br />

environmental product declaration may constitute an<br />

ATD. Fig. 1 shows the approach to implementing legal<br />

requirements for the purpose of assessing the sustainability<br />

of construction works. It appears likely that such<br />

data will in future be included in harmonized product<br />

standards.<br />

Sustainability assessment of construction works<br />

Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken<br />

list of essential characteristics contained in the performance specification<br />

Angabe der Liste wesentlicher Merkmale in der Leistungserklärung<br />

essential characteristics are required in the MS to which the<br />

product is delivered wesentliche Merkmale werden im MS,<br />

in den geliefert wird, gefordert<br />

statement of the essential characteristics<br />

in the performance specification Angabe der wesentlichen<br />

Merkmale in der Leistungserklärung<br />

by testing/computation<br />

durch Prüfung/Berechnung<br />

by “Appropriate Technical Documentation” (such as an EPD)<br />

durch „Angemessene Technische Dokumentation“ (z.B. EPD)<br />

legal requirement in at least one member state (MS)<br />

gesetzliche Anforderung in mindestens einem Mitgliedsstaat (MS)<br />

deriving required product parameters from construction work<br />

requirements Ableiten notwendiger Produktkennwerte aus den<br />

Bauwerksanforderungen<br />

product parameters must adhere to the prEN 15804 “test standard”<br />

(EPD standard) Produktkennwerte müssen mit der „Prüfnorm“<br />

prEN 15804 (EPD-Norm) übereinstimmen<br />

essential characteristics are required in the MS to which the<br />

product is delivered wesentliche Merkmale werden im MS,<br />

in den geliefert wird, gefordert<br />

Umsetzung BWR 3 und BWR 7<br />

Aus gesetzlichen Regelungen mit Bezug zu BWR 3 sind<br />

wesentliche Produktmerkmale bezüglich des Gehalts bzw.<br />

der Auslaugung gefährlicher Stoffe ableitbar. Nach Abschluss<br />

der Arbeit des CEN/TC 351 werden diese voraussichtlich<br />

mit den dort harmonisierten Prüfverfahren zu<br />

deklarieren sein. Es existieren aber auch Anforderungen<br />

an Bauwerke, die nicht in direkte Produktanforderungen<br />

übertragen werden können. Hierzu gehören Anforderungen,<br />

die sich auf BWR 3 (z. B. Treibhausgase) und BWR<br />

7 (z. B. Recyclingfähigkeit) beziehen. Würde an ein Bauwerk<br />

eine Anforderung an die Einhaltung bestimmter<br />

Treibhausgasgrenzwerte gestellt, so folgt daraus nicht unmittelbar,<br />

dass auch die verwendeten Bauprodukte einen<br />

Grenzwert einhalten müssen. Es müssen vielmehr Informationen<br />

bereitgestellt werden, die für die Bauwerksbewertung<br />

relevant sind. Die Parameter sind nach harmonisierten<br />

Normen zu bestimmen und müssten in der<br />

Leistungserklärung aufgelistet werden. Neben der NPD-<br />

Option und der tatsächlichen Prüfung bzw. Berechnung<br />

der Werte für einzelne Bauprodukte bietet die BPV die<br />

Möglichkeit, eine „Angemessene Technische Dokumentation<br />

(ATD)“ zu verwenden. Es handelt sich hierbei um das<br />

Dokument eines anderen Herstellers (bzw. Verbandes), das<br />

die geforderten Werte enthält. Der Verwender der ATD<br />

muss die Genehmigung zur Nutzung dieser Daten einholen<br />

und nachweisen, dass sein Bauprodukt demjenigen in<br />

der ATD entspricht bzw. ähnlich ist. Für Produktdaten zur<br />

Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken könnte eine<br />

Umweltproduktdeklaration eine ATD darstellen. Die Vorgehensweise<br />

bei der Umsetzung gesetzlicher Anforderungen<br />

zur Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken ist<br />

in Abb. 1 dargestellt. Dass solche Daten zukünftig in harmonisierten<br />

Produktnormen enthalten sein werden,<br />

scheint absehbar.<br />

Kongressunterlagen ← PLENUM 2<br />

NPD<br />

1<br />

Implementation of<br />

legal requirements<br />

for assessing the<br />

sustainability of construction<br />

works<br />

Umsetzung gesetzlicher<br />

Anforderungen<br />

zur Nachhaltigkeitsbewertung<br />

von Bauwerken<br />

AUTHOR<br />

Dr. Sebastian Palm<br />

VDZ gGmbH, Düsseldorf<br />

sebastian.palm@vdzonline.de<br />

Geb. 1979, Studium der<br />

Glas-Keramik-Bindemittel<br />

an der TU Clausthal;<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Nichtmetallische<br />

Werkstoffe; 2009<br />

Promotion; seit 2009 im<br />

Forschungsinstitut der<br />

Zementindustrie (FIZ),<br />

Düsseldorf, in der Abteilung<br />

Betontechnik;<br />

Themenschwerpunkte:<br />

verschiedene Bereiche<br />

der Betontechnologie,<br />

insbesondere Dauerhaftigkeit<br />

von Beton<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 77


PLENUM 2 → Proceedings<br />

The contribution of concrete construction<br />

to the sustainability debate<br />

„Gold“ sustainability certificate awarded to an office building made of precast elements<br />

Impulse der Betonbauweise in der Nachhaltigkeitsdiskussion<br />

Nachhaltigkeitszertifikat in Gold für ein Bürogebäude aus Betonfertigteilen<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Heinrich Hillebrand<br />

Bremer, Paderborn<br />

h.hillebrand@<br />

bremerbau.de<br />

Geb. 1954;<br />

1974-1979 Studium<br />

an der RWTH Aachen;<br />

1979-2000 Bremer<br />

Stahl- und Spannbeton<br />

GmbH + Co KG,<br />

Paderborn, zuletzt als<br />

Geschäftsführer; seit<br />

2001 Vorstand der<br />

BREMER AG, Paderborn<br />

Newly constructed<br />

office building of<br />

BREMER AG, Paderborn<br />

Neubau Bürogebäude<br />

BREMER AG, Paderborn<br />

1<br />

Due to its leading position in Germany, concrete construction<br />

is very much in the focus of the general debate<br />

about sustainability in the construction sector. In<br />

this regard, building with precast reinforced concrete<br />

elements also plays its part as it will increasingly gain<br />

in importance in the future.<br />

For its newly built headquarters in Paderborn,<br />

BREMER AG was awarded a „Gold“ certificate by Deutsche<br />

Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB; German<br />

Sustainable Building Council). The company has<br />

thus impressively demonstrated that building with precast<br />

reinforced concrete elements can be sustainable.<br />

The fact that the actual value of a building in sustainability<br />

terms does not only depend on the pure value<br />

of the land and the construction cost of the building<br />

(as previously accounted for) means that a number of<br />

environmental, economic and socio-economic criteria<br />

need to be assessed and considered for the erection<br />

of the building [1]. These considerations result in appropriate<br />

site planning, an optimal architectural and<br />

structural design, efficient building systems and installations,<br />

a selection of materials that consume only<br />

low amounts of primary energy, and effective contract<br />

award and construction processes that lead to a favorable<br />

overall result in sustainability terms. In addition,<br />

options for adaptive reuse and disassembly, physical/<br />

thermal performance aspects and environmental and<br />

maintenance risks are evaluated. The DGNB certification<br />

procedure relies on a list of criteria including<br />

In der allgemeinen Diskussion über die Nachhaltigkeit<br />

im Bauwesen nimmt der Betonbau aufgrund seiner führenden<br />

Rolle in Deutschland eine wesentliche Stellung<br />

ein. Auch das Bauen mit Stahlbetonfertigteilen stellt<br />

sich dieser Diskussion und wird zukünftig mehr und<br />

mehr Beachtung finden.<br />

Die BREMER AG hat beim Bau ihrer neuen Firmenzentrale<br />

in Paderborn das Nachhaltigkeitszertifikat in<br />

Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen<br />

(DGNB) erhalten und so exemplarisch unter Beweis<br />

gestellt, dass das Bauen mit Stahlbetonfertigteilen<br />

nachhaltig sein kann.<br />

Da der eigentliche Wert eines Gebäudes im Sinne der<br />

Nachhaltigkeit nicht nur – wie bisher – vom reinen Wert<br />

des Grundstückes und den Herstellkosten des Gebäudes<br />

abhängt, gilt es eine Reihe ökologischer, ökonomischer<br />

und sozio-ökonomischer Kriterien zu prüfen und in die<br />

Errichtung des Gebäudes einfließen zu lassen [1]. Hieraus<br />

ergeben sich eine sinnvolle Standortplanung, eine<br />

optimale Architektur und Tragwerksplanung, eine effiziente<br />

Gebäudetechnik, eine Materialauswahl mit niedrigen<br />

Werten beim Primärenergieverbrauch sowie effektive<br />

Vergabe- und Bauverfahren, die zu einem insgesamt<br />

günstigen Ergebnis im Sinne der Nachhaltigkeit führen.<br />

Darüber hinaus werden Möglichkeiten der Umnutzung,<br />

die Rückbaubarkeit, bauphysikalische Aspekte sowie<br />

Risiken für die Umwelt und die Instandhaltung bewertet.<br />

Das Zertifizierungsverfahren der DGNB beinhaltet<br />

einen Kriterienkatalog mit insgesamt 51 Punkten, die in<br />

ein Bewertungsschema eingebunden<br />

sind, d. h. der Erfüllungsgrad eines<br />

Kriteriums und dessen Gewichtung<br />

beeinflusst das Ergebnis bei der Zertifizierung<br />

[2].<br />

Am Beispiel des Neubaus des Bürogebäudes<br />

der BREMER AG (Abb. 1)<br />

wird nachfolgend gezeigt, wie im<br />

Sinne der Nachhaltigkeit geplant und<br />

gebaut wurde. Die Zertifizierung und<br />

die entsprechenden Audits wurden<br />

durch LCEE Life Cycle Engineering<br />

Experts GmbH, Darmstadt, durchgeführt.<br />

Bereits bei der Wahl des Standortes<br />

wurden umfangreiche Voruntersuchungen<br />

vorgenommen, die<br />

78 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


51 individual points that form part of an assessment<br />

scheme, which means that the degree of achievement<br />

of a certain criterion and its weighting influence the<br />

certification result [2].<br />

Using the newly constructed BREMER AG office<br />

building (Fig. 1) as an example, this contribution demonstrates<br />

how the project was designed and built with<br />

sustainability in mind. The Darmstadt-based engineering<br />

practice LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH<br />

carried out the certification and the related audits.<br />

Comprehensive preliminary investigations were<br />

undertaken as early as in the site selection process to<br />

determine whether the building would be easy to reach<br />

for most of its users (employees) and whether it would<br />

be effectively linked to the public transport system.<br />

The building is located at the premises of the existing<br />

precast plant operated by BREMER AG and bridges a<br />

public street, connecting two production areas to each<br />

other (Fig. 2). This situation resulted in a very small<br />

footprint whilst ensuring easy reach for all employees<br />

coming from the individual departments on the factory<br />

site. Covered bicycle racks arranged under the bridging<br />

building section are available for all employees using<br />

their bicycles on their way to and from work. A<br />

sufficient number of car parking spaces has also been<br />

provided. In addition, the new building is linked to<br />

a previously constructed two-story office building so<br />

that the existing part was effectively incorporated in<br />

the new structure.<br />

When selecting the material for the load-bearing<br />

structure, it appeared obvious to choose precast reinforced<br />

concrete elements because these could be manufactured<br />

at the company‘s own premises, eliminating<br />

the need for transport. This also enabled a short<br />

construction period so that the street bridged by the<br />

building needed to be blocked only very shortly. In total,<br />

approx. 2,500 m³ (6,250 t) of concrete were used<br />

for the precast reinforced concrete elements. Although<br />

its high cement content prevents the concrete structure<br />

from achieving top-of-the-range primary energy<br />

consumption levels and the associated carbon emis-<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 79<br />

zeigen sollten, ob das Gebäude für die Mehrzahl der<br />

Nutzer (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) gut erreichbar<br />

und ob es mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden<br />

ist. Das Gebäude steht auf dem Gelände des bestehenden<br />

Fertigteilwerks der BREMER AG, überspannt<br />

eine öffentliche Straße und verbindet zwei Produktions-<br />

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Kongressunterlagen ← PLENUM 2<br />

2<br />

Link of the new building<br />

to the existing<br />

two-story building<br />

(right) via a bridging<br />

structure<br />

Anbindung des<br />

Neubaus an den<br />

zweigeschossigen<br />

Bestand (rechts) durch<br />

Überbauung<br />

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PLENUM 2 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Matthias Molter<br />

Bremer, Paderborn<br />

m.molter@<br />

bremerbau.de<br />

Geb. 1966;<br />

1987-1992 Studium<br />

an der TU Darmstadt;<br />

1992-1996 Tätigkeit im<br />

Ingenieurbüro; 1996-<br />

1998 wiss. Mitarbeiter<br />

am Institut für Tragkonstruktionen<br />

(Prof.<br />

Wenzel) der Universität<br />

Karlsruhe; 1998-2002<br />

wiss. Mitarbeiter am<br />

Institut für Massivbau<br />

(Prof. Hegger) der RWTH<br />

Aachen; 2002 Promotion;<br />

seit 2002 Leiter<br />

des Technischen Büros<br />

der Firma BREMER,<br />

Paderborn<br />

sions, it excels with its high durability and adaptive<br />

reuse capability. Flexible reuse options, in particular,<br />

are ensured by wide-span floor systems and a correspondingly<br />

small number of load-bearing walls and<br />

columns.<br />

The design of building systems and installations<br />

concentrated on the use of geothermal energy by a<br />

heat pump. Water supplied by the building‘s own well<br />

from a depth of about 60 m is used for heat generation.<br />

This heat is fed into the offices via low-temperature<br />

floor convectors. In the summer season, the rooms can<br />

be cooled by reversing the operating mode of the heat<br />

pump. This air-conditioning system consumes only little<br />

energy but creates a highly comfortable environment<br />

that has a favorable influence on energy efficiency.<br />

The building envelope is composed of precast<br />

reinforced concrete walls, an 18 cm insulation layer<br />

and 12 cm thick curtain wall panels consisting of acidwashed<br />

concrete. Windows are triple-glazed and fitted<br />

with integrated sun blinds, and thus provide both a<br />

high degree of thermal insulation and perfect shading<br />

in the summer.<br />

The overall standard of the building was awarded<br />

a DGNB „Gold“ certificate [3], which shows that a high<br />

degree of care was exercised both during the design<br />

and execution stages and in the selection of the building<br />

materials.<br />

By the certification process, BREMER AG ensured<br />

that the office building meets both current and future<br />

requirements. It will retain its value and remain a commercially<br />

viable property over its entire life cycle.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Woh-<br />

nungswesen; Leitfaden Nachhaltiges Bauen; Bun-<br />

desamt für Bauwesen und Raumordnung; Version<br />

2009<br />

[2] DGNB-Handbuch Neubau Büro- und Verwaltungs-<br />

gebäude; Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen - DGNB e.V.; Januar 2010<br />

[3] DGNB Zertifikat Nr. NBV09-Z-D-000348, Deutsche<br />

Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen - DGNB e.V.;<br />

Oktober 2011<br />

flächen miteinander (Abb. 2). Hieraus ergab sich ein<br />

sehr niedriger Flächenverbrauch bei gleichzeitig guter<br />

Erreichbarkeit für sämtliche Mitarbeiter aus den einzelnen<br />

Abteilungen auf dem Werksgelände. Für alle Mitarbeiter,<br />

die per Fahrrad zur Arbeit kommen, stehen überdachte<br />

Fahrradstellplätze unter der Gebäudebrücke zur<br />

Verfügung. PKW-Parkplätze sind ebenso in ausreichender<br />

Anzahl vorhanden. Darüber hinaus ist das neue<br />

Gebäude mit einem vorhandenen zweigeschossigen Bürotrakt<br />

verbunden, so dass auch der Bestand effektiv in<br />

den Neubau eingebunden werden konnte.<br />

Bei der Wahl des Konstruktionswerkstoffes für die<br />

Tragkonstruktion lag es nahe, Stahlbetonfertigteile zu<br />

wählen, da diese im eigenen Werk ohne Transportwege<br />

hergestellt werden konnten. Außerdem wurde so eine<br />

kurze Bauzeit realisiert, so dass die überbaute Straße<br />

nur kurzzeitig gesperrt werden musste. Insgesamt wurden<br />

ca. 2.500 m³ (6.250 t) Beton für Stahlbetonfertigteile<br />

verbaut. Zwar erreicht die Betonkonstruktion aufgrund<br />

ihres hohen Zementgehaltes keine Spitzenwerte<br />

hinsichtlich des Primärenergieverbrauchs und dem damit<br />

verbundenen CO 2 -Ausstoß, sie überzeugt jedoch<br />

beim Thema Dauerhaftigkeit und Umnutzbarkeit. Vor<br />

allem die flexible Gebäudenutzung wird durch weit gespannte<br />

Deckensysteme und eine entsprechend geringe<br />

Anzahl von tragenden Wänden und Stützen sichergestellt.<br />

Bei den haustechnischen Anlagen stand die Nutzung<br />

der Geothermie durch eine Wärmepumpe im Mittelpunkt.<br />

Zur Wärmeerzeugung wird eigenes Brunnenwasser<br />

genutzt, das aus ca. 60 m Tiefe gefördert wird. Die so<br />

gewonnene Wärme wird über Deckenkonvektoren auf<br />

Niedertemperaturbasis in die Büroräume eingebracht.<br />

Im Sommer können die Räumlichkeiten durch einen<br />

Umkehrbetrieb der Wärmepumpe gekühlt werden. Mit<br />

diesem Klima-System wird bei niedrigem Energieverbrauch<br />

ein hohes Maß an Behaglichkeit erzeugt, das<br />

sich positiv auf die Energiebilanz auswirkt. Die Gebäudehülle<br />

besteht aus Stahlbetonfertigteilwänden, einer<br />

18 cm starken Dämmschicht sowie 12 cm dicken vorgehängten<br />

gesäuerten Fassadenelementen aus Beton. Die<br />

Fenster sind mit einer Dreifachverglasung sowie einem<br />

integrierten Sonnenschutz ausgerüstet, so dass sowohl<br />

ein hoher Wärmeschutz als auch eine optimale Verschattung<br />

im Sommer gewährleistet sind.<br />

Insgesamt wurde das Gebäude mit dem DGNB-Zertifikat<br />

in Gold ausgezeichnet [3], was verdeutlicht, dass<br />

bei der Planung und Ausführung sowie bei der Auswahl<br />

der Baustoffe ein hohes Maß an Sorgfalt geübt wurde.<br />

Die BREMER AG hat durch den Prozess der Zertifizierung<br />

sichergestellt, dass das Bürogebäude sowohl den<br />

aktuellen als auch den zukünftigen Anforderungen gerecht<br />

wird und auch im Laufe der Nutzungsdauer eine<br />

wertbeständige und wirtschaftliche Immobilie darstellt.<br />

80 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


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PANEL 5 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Prof. Dr.-Ing. Viktor<br />

Mechtcherine<br />

Technische Universität<br />

Dresden<br />

mechtcherine@<br />

tu-dresden.de<br />

Geb. 1964; bis 1986<br />

Studium an der Universität<br />

für Bauwesen<br />

und Architektur St. Petersburg;<br />

anschließend<br />

Tätigkeit in Ingenieurbüros,Bauwerksuntersuchungen<br />

und Planung<br />

von Instandsetzungsmaßnahmen;<br />

ab 1992<br />

wissenschaftlicher<br />

Angestellter und ab<br />

1998 Oberingenieur<br />

und stellvertretender<br />

Institutsleiter am<br />

Institut für Massivbau<br />

und Baustofftechnologie<br />

an der Universität<br />

Karlsruhe (TH); ab 2003<br />

Professor und Leiter<br />

des Fachgebiets „Baustofftechnologie<br />

und<br />

Bauschadenanalyse“ an<br />

der TU Kaiserslautern;<br />

seit 2006 Direktor des<br />

Instituts für Baustoffe<br />

und Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Baustoffe an<br />

der TU Dresden<br />

Day 2: Wednesday, 8 th February 2012<br />

Tag 2: Mittwoch, 8. Februar 2012<br />

From research to practice<br />

Von der Forschung zur Praxis<br />

Title Titel Page Seite<br />

Cements with several main constituents - Interactions with PCE plasticizers 84<br />

Zemente mit mehreren Hauptbestandteilen - Wechselwirkungen mit PCE-Fließmitteln<br />

Dr.-Ing. Jörg Rickert<br />

Improvement of precast elements applying thin UHPC layers 86<br />

Ertüchtigung von Betonbauteilen mit dünnen UHPC-Schichten<br />

Prof. Dr.-Ing. Harald Budelmann, Dipl.-Ing. Jens Ewert<br />

Efficient DEM simulation of fresh concrete in the precast element production process -<br />

Strategies for efficient modelling 88<br />

Effiziente DEM-Simulation von Frischbeton im Herstellungsprozess von Fertigteilen -<br />

Strategien zur effizienten Modellierung<br />

Dr.-Ing. Ulrich Palzer, Dipl.-Inf. Knut Krenzer<br />

Chloride-contaminated reinforced concrete elements – 90<br />

Non-destructive repair and proactive prevention<br />

Chloridbelastete Stahlbetonbauteile - Zerstörungsfreie Sanierung und aktive Prävention<br />

Prof. Dr. Josef Tritthart<br />

Alkali-silica reaction – Recent findings from research and practice 92<br />

Alkali-Kieselsäure-Reaktion - Aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Praxis<br />

Prof. Dr.-Ing. Horst-Michael Ludwig<br />

Solar carport – Energy generation using solar thermal composite elements made 94<br />

of timber and concrete<br />

Solarcarport - Energieerzeugung mittels solarthermischer Holz-Beton-Verbundelemente<br />

Prof. Dr.-Ing. Leander Bathon<br />

82 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


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PANEL 5 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Jörg Rickert<br />

VDZ gGmbH,<br />

Düsseldorf<br />

ri@vdz-online.de<br />

Geb. 1971; seit 1996<br />

beim Verein Deutscher<br />

Zementwerke e.V.<br />

(VDZ), Düsseldorf; zunächst<br />

in der Abteilung<br />

„Betontechnik“; 2003<br />

Promotion; Beschäftigung<br />

mit der Leistungsfähigkeit<br />

von Zementen<br />

und Zusatzmitteln<br />

sowie deren Wechselwirkungen<br />

in Betonen;<br />

seit 2009 Leiter der<br />

Abteilung „Zementchemie“;<br />

Mitglied nationaler<br />

und internationaler<br />

Normungsgremien<br />

Yield value of cement<br />

paste depending<br />

on the cement and<br />

amount of PCE (basic<br />

substance) added;<br />

PCE1 for ready-mixed<br />

concrete<br />

Fließgrenze von Zementleim<br />

in Abhängigkeit<br />

des Zements<br />

und PCE-Zugabemenge<br />

(Wirkstoff); PCE1 für<br />

Transportbeton<br />

1<br />

Cements with several main constituents<br />

Interactions with PCE plasticizers<br />

Zemente mit mehreren Hauptbestandteilen<br />

Wechselwirkungen mit PCE-Fließmitteln<br />

A systematic investigation was carried out to determine<br />

the influence of four types of granulated blast-furnace<br />

slag and three limestone varieties on the performance<br />

of 14 laboratory cements and on the interactions with<br />

four polycarboxylate ether (PCE) based plasticizers.<br />

All laboratory cements were produced using the same<br />

Portland cement clinker and sulfate carrier component<br />

as well as up to 35 m.-% of limestone or up to 80 m.-%<br />

of granulated blast-furnace slag. The rheological characteristics<br />

and the zeta potential of the cement paste<br />

(w/c = 0.35) were determined, and the composition of<br />

the pore solution was analyzed. The obtained results<br />

were verified in concrete tests.<br />

Improved workability<br />

Whereas dynamic viscosity remained almost identical,<br />

the yield value of the paste decreased as the proportion<br />

of blast-furnace slag or limestone in the cement<br />

increased because of the substitution of clinker but also<br />

due to an improved particle size distribution in the<br />

cement (Fig. 1). Even the addition of a less commonly<br />

used limestone with a very large specific surface (LL2)<br />

resulting from the presence of clay minerals did not<br />

significantly compromise the yield value. Compared<br />

to the reference concrete with Portland cement, concretes<br />

produced with cements containing commonly<br />

used types of blast-furnace slag or limestone showed<br />

a softer consistency so that they can generally be produced<br />

with lower water/cement ratios whilst their consistency<br />

is retained.<br />

Yield value Fließgrenze [Nmm]<br />

(SP)<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

PCE1<br />

CEM I<br />

CEM II/B-LL 35 M.-% LL1<br />

CEM II/B-LL 35 M.-% LL2<br />

CEM II/B-S 35 M.-% S2<br />

CEM III/B 80 M.-% S2<br />

w/c = 0.35; T = 68 °F<br />

w/z = 0,35; T = 20 °C<br />

Yield value = 0: saturation point (SP)<br />

Fließgrenze = 0: Sättigungspunkt (SP)<br />

0.0 0.1 0.2 0.3<br />

Basic substance added [mass % of cement]<br />

Wirkstoffzugabemenge [M.-% von Zement]<br />

Systematisch wurde der Einfluss von vier Hüttensanden<br />

bzw. drei Kalksteinen auf die Leistungsfähigkeit von 14<br />

Laborzementen und die Wechselwirkungen mit vier Fließmitteln<br />

auf der Basis von Polycarboxylatether (PCE) untersucht.<br />

Alle Labaorzemente wurden mit der gleichen<br />

Portlandzementklinker- und Sulfatträgerkomponente sowie<br />

mit bis zu 35 M.-% Kalkstein bzw. bis zu 80 M.-%<br />

Hüttensand hergestellt. Es wurden rheologische Eigenschaften<br />

und das Zeta-Potenzial von Zementleim (w/z =<br />

0,35) bestimmt sowie die Zusammensetzung der Porenlösung<br />

analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in<br />

Betonversuchen überprüft.<br />

Verbesserte Verarbeitbarkeit<br />

Bei nahezu gleichbleibender dynamischer Viskosität wurde<br />

die Fließgrenze von Zementleim mit steigendem Anteil<br />

an Hüttensand bzw. Kalkstein im Zement sowohl durch<br />

die Substitution des Klinkers als auch durch eine Verbesserung<br />

der Korngrößenverteilung des Zements gesenkt<br />

(Abb. 1). Selbst durch einen weniger üblichen Kalkstein<br />

mit sehr großer spezifischer Oberfläche (LL2), hervorgerufen<br />

durch Tonminerale, wurde die Fließgrenze nicht signifikant<br />

beeinträchtigt. Betone, hergestellt mit Zementen<br />

mit praxisüblichen Hüttensanden bzw. Kalksteinen, wiesen<br />

im Vergleich zu dem Referenzbeton mit Portlandzement<br />

eine weichere Konsistenz auf, so dass sie i. A. unter<br />

Beibehaltung der Konsistenz mit geringeren Wasserzementwerten<br />

hergestellt werden können.<br />

Mit steigender Substitution des Klinkers im Zement<br />

nahm die Konzentration an Na + , K + und SO4 2- in der Porenlösung<br />

nahezu linear ab. Die Konzentration an Ca 2+<br />

wurde erhöht. Leime mit Zementen mit bis zu 35 M.-%<br />

Hüttensand bzw. Kalkstein wiesen im Vergleich zum Leim<br />

mit Portlandzement ein nahezu identisches Zeta-Potenzial<br />

auf. Bei höheren Gehalten an Hüttensand bzw. Kalkstein<br />

im Zement wurde das Zeta-Potenzial des Leims<br />

durch den weiteren Hauptbestandteil wesentlich mitbestimmt.<br />

Eine Veränderung der Zusammensetzung der Porenlösung<br />

und des Zeta-Potenzials kann, je nach Struktur<br />

der PCE, Auswirkungen auf deren Konstitution und somit<br />

auf das Adsorptions- und Verflüssigungspotenzial von<br />

Fließmittel haben.<br />

Weniger Fließmittel notwendig<br />

Die zur Erreichung der maximalen Verflüssigung von Zementleim<br />

bzw. Beton notwendige Menge an Fließmittelwirkstoff<br />

(Sättigungspunktdosierung) sank mit steigendem<br />

Anteil an Hüttensand bzw. Kalkstein im Zement (Abb. 1).<br />

84 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


In line with the increased substitution of clinker in<br />

the cement, the Na + , K + and SO 4 2- concentrations in the<br />

pore solution showed an almost linear decrease whereas<br />

a greater concentration of Ca 2+ was found. Compared<br />

to the Portland cement paste, pastes consisting<br />

of cements with up to 35 m.-% of blast-furnace slag or<br />

limestone showed an almost identical zeta potential. In<br />

the case of higher proportions of blast-furnace slag or<br />

limestone in the cement, the zeta potential of the paste<br />

was significantly influenced by the additional main<br />

constituent. Depending on the structure of the PCEs,<br />

a change in the composition of the pore solution and<br />

the zeta potential may influence their constitution and<br />

thus the potential adsorbing and plasticizing effects of<br />

plasticizers.<br />

Lower plasticizer amounts required<br />

The amount of the basic substance of the plasticizer<br />

required to reach the maximum plasticizing effect on<br />

the cement paste or concrete (saturation point dosage)<br />

decreased as the proportion of blast-furnace slag or<br />

limestone in the cement increased (Fig. 1). The PCE<br />

molecules primarily adsorbed to the clinker component<br />

or to initial hydration products.<br />

In combination with Portland cement, the tested<br />

PCEs showed a significant specific effect (Fig. 2). The<br />

substitution of the clinker contained in the cement by<br />

80 m.-% of blast-furnace slag (CEM III/B) resulted in<br />

greater and quicker adsorption of the basic substance<br />

molecules as a result of the lower SO 4 2- and higher<br />

Ca 2+ concentrations in the pore solution. Depending<br />

on the PCE structure, the specific effect of the plasticizers<br />

was partially neutralized.<br />

Adjusting plasticizers to concrete<br />

In general, the type and amount of plasticizer should be<br />

adjusted to concrete technology parameters such as the<br />

reactivity of the cement, the water/cement ratio, the<br />

temperature of the fresh concrete and the time until<br />

the concrete is poured. If the saturation point dosage is<br />

exceeded, all cement-plasticizer combinations exhibit a<br />

high degree of sedimentation and a significant retarding<br />

effect on cement hydration.<br />

Some of the findings outlined above are based on<br />

outcomes of the IGF research project 15876 N conducted<br />

by Verein Deutscher Zementwerke e.V. (German<br />

Cement Works Association), which was funded by the<br />

Federal Ministry of Economics and Technology on the<br />

basis of a resolution passed by the German Bundestag<br />

via the Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen<br />

(Alliance of Industrial Research Associations)<br />

as part of the program to promote joint industrial<br />

research and development (IGF).<br />

Flow diameter Außbreitmaß [mm]<br />

700<br />

630<br />

560<br />

490<br />

420<br />

PCE1 PCE2<br />

CEM I<br />

CEM III/B (80 M.-% S2)<br />

Basic substance added = 90 mass % SP dosage<br />

Wirkstoffzugabemenge = 90 M.-% SP Dosierung<br />

350<br />

0 30 60 90 120<br />

Time after water addition [min]<br />

Zeit nach Wasserzugabe [min]<br />

Die PCE-Moleküle adsorbierten vorrangig an der Klinkerkomponente<br />

bzw. an ersten Hydratationsprodukten.<br />

In Kombination mit Portlandzement wiesen die untersuchten<br />

PCE eine ausgeprägte spezifische Wirkung auf<br />

(Abb. 2). Infolge der Substitution des Klinkers im Zement<br />

durch 80 M.-% Hüttensand (CEM III/B) adsorbierten die<br />

Wirkstoffmoleküle, infolge der geringeren SO4 2- und höheren<br />

Ca 2+-Konzentration in der Porenlösung, schneller<br />

und zu einem größeren Anteil. Je nach PCE-Struktur wurde<br />

dadurch die spezifische Wirkung der Fließmittel z. T.<br />

aufgehoben.<br />

Fließmittel auf den Beton abstimmen<br />

Generell sind Fließart und -menge auf betontechnologische<br />

Parameter, wie z. B. die Reaktivität des Zements,<br />

den Wasserzementwert, die Frischbetontemperatur und<br />

die Dauer bis zum Einbau des Betons, abzustimmen. Eine<br />

Überschreitung der Sättigungspunktdosierung führt bei<br />

allen Zement-Fließmittel-Kombinationen zu einer starken<br />

Sedimentation und einer deutlichen Verzögerung der Hydratation<br />

des Zements.<br />

Teile der Erkenntnisse beruhen auf Ergebnissen des<br />

IGF-Vorhabens 15876 N der Forschungsvereinigung Verein<br />

Deutscher Zementwerke e.V., das über die Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen im<br />

Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen<br />

Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund<br />

eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert<br />

wurde.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />

2<br />

Concrete flow diameter<br />

as a function of<br />

time and cement-PCE<br />

cobination (PCE1 for<br />

ready-mixed concrete;<br />

PCE2 for precast<br />

concrete)<br />

Betonausbreitmaß in<br />

Abhängigkeit der Zeit<br />

und der Zement-PCE-<br />

Kombination (PCE1 für<br />

Transportbeton, PCE2<br />

für Fertigteilbeton)<br />

AUTHOR<br />

M.Eng. Dipl.-Ing. (FH)<br />

Jens Herrmann<br />

VDZ gGmbH,<br />

Düsseldorf<br />

jh@vdz-online.de<br />

Geb. 1979; von 2007<br />

bis 2011 Stipendiat der<br />

Wissenschaftsstiftung<br />

der deutschen Zementindustrie(„Gerd-Wischers-Stiftung“)<br />

im<br />

Verein Deutscher Zementwerke<br />

e.V. (VDZ);<br />

seit 2012 Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter in der<br />

Abteilung „Zementchemie“<br />

der VDZ gGmbH;<br />

Forschungsschwerpunkte:<br />

Einflüsse der<br />

Hauptbestandteile<br />

auf den Zement und<br />

Wechselwirkungen mit<br />

Fließmitteln; Mitglied<br />

im Verband Deutscher<br />

Betoningenieure e.V.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 85


PANEL 5 → Proceedings<br />

Improvement of concrete structures applying thin UHPC layers<br />

Ertüchtigung von Betonbauteilen mit dünnen UHPC-Schichten<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Harald Budelmann<br />

Technische Universität<br />

Braunschweig<br />

h.budelmann@<br />

ibmb.tu-bs.de<br />

Geb. 1952; 1973-1979<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der TU<br />

Braunschweig; 1979-<br />

1986 Wiss. Mitarbeiter<br />

am Institut für Baustoffe,<br />

Massivbau und<br />

Brandschutz (iBMB) der<br />

TU Braunschweig; 1987<br />

Promotion; 1986-1992<br />

Oberingenieur im Fachgebiet<br />

Baustoffkunde<br />

und Stahlbetonbau des<br />

iBMB der TU Braunschweig;<br />

1992-1993<br />

Professur für Baustoffkunde<br />

und Bauphysik<br />

an der Hochschule<br />

Bremen/MPA Bremen;<br />

1993-1998 Professur für<br />

Baustoffkunde an der<br />

Universität Gh Kassel;<br />

seit 1998 Professur<br />

für Baustoffe und<br />

Stahlbetonbau an der<br />

TU Braunschweig und<br />

Direktor der Materialprüfanstalt<br />

für das<br />

Bauwesen<br />

1<br />

Schadensszenarien an<br />

UHPC-Schichten<br />

Damage scenarios on<br />

UHPC layers<br />

Hardening, bond, impermeability and crack bridging<br />

The use of ultra-high performance concrete (UHPC) in<br />

construction practice is still limited to only a few built<br />

examples where its significantly higher load-bearing<br />

capacity is used for designing slender elements or structural<br />

areas under high loads. However, the potential of<br />

this high-performance building material includes more<br />

than just providing high strength; rather, the tightness<br />

and durability of the concrete are also enhanced<br />

significantly, which makes its use very promising for<br />

the repair and upgrade of existing concrete structures.<br />

UHPC production costs are high, which is why an economic<br />

benefit compared to normal concrete is achieved<br />

only if a sufficiently small amount of material is used.<br />

Possible areas of application include layers or coatings<br />

in road construction, for traffic areas, as a sealing layer<br />

in concrete structures designed for the handling of<br />

substances for containments and civil structures. These<br />

applications require a high degree of tightness, freezethaw<br />

resistance, wear resistance and improved protection<br />

against corrosion.<br />

This presentation reports on the development and<br />

testing of UHPC mix designs with steel fibers designed<br />

for the application to horizontal concrete structures<br />

in 2 to 5 cm thick layers. The mixes to be developed<br />

should be simple to produce and easily workable, show<br />

a moderate build-up of hydration heat and a low degree<br />

of shrinkage, be tight and sufficiently strong, and<br />

provide ductility and crack-bridging properties as a result<br />

of fiber addition. As a result of 60 tentative tests,<br />

several mixes were selected for additional investigations<br />

in order to produce volumes of up to 200 liters<br />

in a conventional mixer. The tested mixes were sufficiently<br />

robust to allow for variances in production<br />

and extended working times. At w/c ratios of approx.<br />

0.30, the consistency of the mixes was set to flow-<br />

Erhärtung, Verbund, Dichtigkeit und<br />

Rissüberbrückung<br />

Der baupraktische Einsatz von ultrahochfesten Betonen<br />

(UHPC) beschränkt sich noch auf wenige Einzelbeispiele,<br />

bei denen vor allem die wesentlich höhere Traglast zur<br />

Konstruktion schlanker Bauteile oder hochbeanspruchter<br />

Teilbereiche genutzt wird. Die Leistungsfähigkeit dieses<br />

Hochleistungsbaustoffs beschränkt sich aber nicht nur<br />

auf hohe Festigkeiten, vielmehr werden auch dessen Dichtigkeit<br />

und Dauerhaftigkeit wesentlich verbessert. Hierdurch<br />

ist der Einsatz bei der Instandsetzung und Ertüchtigung<br />

von Betonbauteilen vielsprechend. UHPC sind in der<br />

Herstellung kostenintensiv, so dass ein wirtschaftlicher<br />

Vorteil gegenüber der Anwendung von Normalbetonen<br />

nur dann entsteht, wenn der Materialaufwand möglichst<br />

gering ist. Anwendungsmöglichkeiten sind Schichten<br />

oder Beschichtungen im Straßenbau, für Verkehrsflächen,<br />

als Dichtschicht beim Betonbau im Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen oder im Behälter- und Ingenieurbau.<br />

Dort sind neben hoher Dichtigkeit auch Frost-Tausalz-Beständigkeit,<br />

Verschleißfestigkeit und verbesserter<br />

Korrosionsschutz gefordert.<br />

Dieser Beitrag berichtet über die Entwicklung und Erprobung<br />

von UHPC-Rezepturen mit Stahlfasern für die<br />

Aufbringung auf horizontalen Betonbauteilen in Schichtstärken<br />

von 2-5 cm. Die zu entwickelnden Rezepturen<br />

sollen einfach herstellbar und verarbeitbar sein, eine<br />

moderate Hydratationswärmeentwicklung aufweisen,<br />

schwindarm, dicht, ausreichend fest und durch Faserzugabe<br />

duktil und rissüberbrückend sein. Aus 60 Tastversuchen<br />

wurden einige Rezepturen für ein weiterführendes<br />

Untersuchungsprogramm ausgewählt, um Mengen bis zu<br />

200 l in einem konventionellen Mischer herzustellen. Die<br />

erprobten Mischungen waren ausreichend robust, um Abweichungen<br />

bei der Herstellung und verlängerte Verarbeitungszeiträume<br />

zuzulassen. Die Konsistenz wurde bei<br />

w /z-Werten von ca. 0,30 fließfähig bzw. nahezu<br />

selbstverdichtend eingestellt, da ein Verdichten dünner<br />

Schichten in der Praxis mit erhöhtem Aufwand<br />

verbunden ist. Um Schäden infolge abfließender Hydratationswärme<br />

zu verhindern, wurden die Zementgehalte<br />

der Rezepturen auf unter 600 kg/m³ reduziert,<br />

statt den bislang zur Herstellung von UHPC<br />

verwendeten Mengen von bis zu 1200 kg/m³. Die<br />

erreichten Druckfestigkeiten lagen zwischen 130<br />

und 155 MPa bei maximalen Temperaturanstiegen<br />

von 3-8 K/h im adiabatischen Kalorimeter. Die<br />

Dichtigkeit wurde mit einem aufgebrachten Wasserdruck<br />

von 0,5 MPa über drei Tage getestet,<br />

86 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


2<br />

Stress and damage patterns<br />

created on UHPC layers (shrinkage<br />

cracks, detachment and hogging)<br />

Entstehende Spannungen und<br />

Schadensbilder an UHPC-Schichten<br />

(Schwindrisse, Ablösungen und<br />

Aufwölbungen)<br />

able or almost self-compacting because, in practice, the<br />

compaction of thin layers requires a higher amount of<br />

work. To prevent damage resulting from the outflow of<br />

hydration heat, the cement content of the mixes was<br />

reduced to less than 600 kg/m³ instead of contents<br />

of up to 1,200 kg/m³ that were previously used for<br />

producing UHPC. The attained compressive strengths<br />

ranged from 130 to 155 MPa at maximum temperature<br />

increases between 3 and 8 K/h in the adiabatic calorimeter.<br />

Improvement was tested by applying a water<br />

pressure of 0.5 MPa during a period of three days. Water<br />

penetration was found in none of the specimens.<br />

Aside from thermal deformation caused by the cooling<br />

phase of hydration period or a temperature shock<br />

impacting on the element surface, deformation due<br />

to shrinkage may cause internal stresses or restraint<br />

stresses, depending on the type of concrete placement<br />

(bond or slip layer) (Fig. 1). To measure shrinkage deformation,<br />

slabs (90 x 60 x 2 cm) were produced and<br />

two encapsulated strain gauges embedded in each of<br />

these slabs. The slabs were put onto a sliding foil, free<br />

of restraint, at 20°- C/65% relative humidity. One series<br />

of specimens was covered with a foil, the other was<br />

allowed to dry freely. The strains measured amounted<br />

to approx. 0.500 mm/m for the sealed specimens and<br />

more than 1.1 mm/m for the unsealed specimens.<br />

The application of UHPC for the purpose of upgrading<br />

concrete structures can increase their load-bearing<br />

capacity and re-establish or even improve their durability,<br />

provided that the concrete is applied according<br />

to generally accepted practice, an optimized mix design<br />

is used, and a strong bond and effective curing process<br />

are ensured. Its high degree of resistance to penetrating<br />

harmful liquids or gases makes it possible to apply<br />

a much thinner UHPC layer with reduced concrete cover<br />

to the old concrete. The design must pay particular<br />

attention to the development of internal and restraint<br />

stresses, which may cause not only shrinkage cracking<br />

but also warping on the element edges or detachment<br />

from the base layer (Fig. 2). Overall, the use of UHPC<br />

is thus a good alternative to applying thicker sacrificial<br />

concrete layers or surface protection systems.<br />

wobei in keinem Probekörper eingedrungene Flüssigkeit<br />

festgestellt werden konnte.<br />

Neben thermischen Verformungen infolge abfließender<br />

Hydratationswärme oder Temperaturschock an der<br />

Bauteiloberfläche können auch Schwindverformungen je<br />

nach Herstellung (Verbund oder Gleitlage) Eigen- oder<br />

Zwangsspannungen hervorrufen (Abb. 1). Zur Messung<br />

der Schwindverformungen wurden Platten (90 x 60 x<br />

2 cm) hergestellt, in die jeweils zwei gekapselte Dehnmessstreifen<br />

einbetoniert wurden. Die Lagerung erfolgte<br />

zwängungsfrei auf einer Gleitfolie bei 20° C/65 % rel.<br />

Feuchte. Eine Serie Probekörper wurde mit einer Folie abgedeckt,<br />

die andere Serie konnte frei austrocknen. Die gemessenen<br />

Dehnungen betrugen ca. 0,500 mm/m bei der<br />

versiegelten Lagerung und mehr als 1,1 mm/m bei der freien<br />

Lagerung.<br />

UHPC als Ertüchtigungsmaßnahme kann bei fachgerechter<br />

Anwendung, optimiertem Mischungsentwurf,<br />

gutem Verbund und guter Nachbehandlung traglaststeigernd<br />

sein und die Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen<br />

wiederherstellen oder sogar verbessern. Durch die große<br />

Dichtigkeit gegenüber schädigenden Flüssigkeiten oder<br />

Gasen kann auf den Altbeton eine wesentlich dünnere<br />

UHPC-Schicht mit reduzierter Betondeckung aufgetragen<br />

werden. Beim Entwurf ist insbesondere der Aufbau von<br />

Zwangs- und Eigenspannungen zu beachten, die neben<br />

Schwindrissen auch Aufwölbungen an den Bauteilrändern<br />

oder ein Ablösen vom Untergrund hervorrufen können<br />

(Abb. 2). Insgesamt stellen UHPC damit eine gute<br />

Alternative zu dickeren Opferbetonschichten oder Oberflächenschutzsystemen<br />

dar.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. Jens Ewert<br />

Technische Universität<br />

Braunschweig<br />

j.ewert@ibmb.tu-bs.de<br />

Geb. 1975; 1996-1998<br />

Ausbildung als Maurer;<br />

1998-2002 Studium des<br />

Bauingenieurwesens an<br />

der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden;<br />

2002-2004 Studium des<br />

Bauingenieurwesens an<br />

der TU Braunschweig<br />

in den VertiefungsrichtungenBaustofftechnologie,<br />

Massivbau,<br />

Hydromechanik und<br />

Küsteningenieurwesen;<br />

seit 2004 Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter<br />

am Institut für Baustoffe,<br />

Massivbau und<br />

Brandschutz der<br />

TU Braunschweig; seit<br />

2011 Leiter der ArbeitsgruppeUltra-hochfester<br />

Beton<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 87


PANEL 5 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Ulrich Palzer<br />

Institut für Fertigteiltechnik<br />

und Fertigbau<br />

Weimar<br />

kontakt@iff-weimar.de<br />

Geb. 1960; 1979-1984<br />

Studium der Baustoffverfahrenstechnik<br />

an<br />

der Hochschule für<br />

Architektur und Bauwesen<br />

Weimar, 1984-1989<br />

wissenschaftlicher<br />

Assistent; 1990<br />

Promotion; 1990-1995<br />

Geschäftsführer der<br />

Ritter Verwaltung; ab<br />

1995 Geschäftsführer<br />

der PBM Projektbau-<br />

und Baumanagement,<br />

Weimar; seit 2007<br />

Institutsdirektor des<br />

Institut für Fertigteiltechnik<br />

und Fertigbau<br />

Weimar<br />

DEM simulation of a<br />

mixing process with<br />

moisture transfer<br />

DEM simulation of a<br />

mixing process with<br />

moisture transfer<br />

1<br />

Efficient DEM simulation of fresh concrete in<br />

the precast element production process<br />

Strategies for efficient modeling<br />

Effiziente DEM-Simulation von Frischbeton im<br />

Herstellungsprozess von Fertigteilen<br />

Strategien zur effizienten Modellierung<br />

For a number of years, the discrete-element simulation<br />

method (DEM) has been successfully used for replicating<br />

the processing of granular materials. The material<br />

to be processed is represented by individual, discrete,<br />

independent particles that move freely and interact<br />

with each other via contacts. Today, the significantly<br />

enhanced computing power enables not only a larger<br />

number of particles to be used in the simulation and<br />

complex material models that open up new areas of<br />

application, such as the modeling of fresh concrete. The<br />

simulation of individual process steps makes it possible<br />

to develop a better understanding of the process and<br />

to analyze the influence of machine design and process<br />

parameters on the process outcome and quality. During<br />

the process, parameters such as velocity profiles, problem<br />

areas or particle size distributions can be recorded<br />

without distorting the process by using measuring or<br />

similar equipment. Moreover, it is possible to test ideas<br />

for new machine geometries quickly, cost-efficiently<br />

and effortlessly in a simulation without having to build<br />

a sophisticated prototype and to run a large number of<br />

tests that would waste real resources.<br />

Rationale<br />

An attempt is made to reflect the individual process<br />

steps by means of simulation methods in order to further<br />

optimize the precast element production process<br />

whilst keeping resource utilization to a minimum. In<br />

the precast element production process, DEM simulations<br />

of fresh concrete are performed for the process<br />

of producing the concrete mix, the filling of the molds,<br />

Time: 9.90002s<br />

Water Content<br />

1.00e+000<br />

8.00e-001<br />

6.00e-001<br />

4.00e-001<br />

2.00e-001<br />

0.00e+000<br />

Die Simulationsmethode der diskreten Elemente (DEM) wird<br />

seit einigen Jahren erfolgreich bei der Nachbildung von Verarbeitungsprozessen<br />

mit granularen Materialien eingesetzt.<br />

Das zu verarbeitende Material wird durch einzelne, diskrete,<br />

unabhängige Partikel abgebildet, die sich frei bewegen und<br />

über Kontakte interagieren. Der starke Anstieg in der Rechnerleistung<br />

ermöglicht mittlerweile und eine größere Partikelanzahl<br />

in der Simulationund auch komplexere Materialmodelle,<br />

wodurch neue Anwendungsgebiete wie die<br />

Modellierung von Frischbeton erschlossen werden können.<br />

Mit der Simulation von Verarbeitungsprozessen ist es möglich,<br />

das Prozessverständnis zu erhöhen und den Einfluss der<br />

Maschinenauslegung bzw. der Prozessparameter auf das Ergebnis<br />

und die Qualität zu analysieren. Dabei können z. B.<br />

Geschwindigkeitsprofile, Problemzonen oder Korngrößenverteilungen<br />

prozessbegleitend erfasst werden, ohne den<br />

Ablauf durch Messtechnik oder ähnliches zu verfälschen.<br />

Darüber hinaus ist es möglich, Ideen für eine neue Maschinengeometrie<br />

schnell, kostengünstig und mit geringem Aufwand<br />

in der Simulation zu testen, ohne einen aufwändigen<br />

Prototypen herzustellen und eine Vielzahl von Testläufen zu<br />

starten, die reale Ressourcen verschwenden.<br />

Motivation<br />

Um weitere Optimierungspotenziale im Herstellungsprozess<br />

von Fertigteilen auszuschöpfen und dabei einen geringen<br />

Ressourcenbedarf zu verursachen, wird versucht,<br />

die einzelnen Verarbeitungsschritte mit Hilfe von Simulationsmethoden<br />

abzubilden. Die Anwendungsgebiete der<br />

DEM-Simulation für Frischbeton im Herstellungsprozess<br />

von Fertigteilen umfassen den Mischprozess zur Herstellung<br />

des Betongemenges, die Befüllung der Formteile sowie<br />

deren Verdichtung. In Abhängigkeit der speziellen<br />

Anwendung werden verschiedene Kontaktmodelle in der<br />

DEM verwendet. Mit Hilfe geeigneter Vereinfachungsstrategien<br />

muss ein guter trade-off zwischen Abbildungsgenauigkeit<br />

und Rechenaufwand gefunden werden.<br />

Simulation von Mischprozessen<br />

Die Modellierung von Mischprozessen stellt einen wichtigen<br />

Anwendungsbereich der DEM dar. Insbesondere aufgrund<br />

der einfachen Auswertung der Mischqualität über<br />

den gesamten Prozesszeitraum und der guten Lokalisierung<br />

von Totzonen hat sich die Nachbildung dieser Prozesse mittels<br />

DEM etabliert. Das Mischen von Frischbeton stellt dabei<br />

eine sehr hohe Anforderung an die Modellierung, da<br />

sich das Materialverhalten über den Prozessverlauf verän-<br />

88 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


and concrete compaction. Depending on the specific<br />

application, various contact models are used in the<br />

DEM simulation. Using suitable simplification strategies,<br />

a good trade-off between visual accuracy and the<br />

required computing performance must be identified.<br />

Simulation of mixing processes<br />

The modeling of mixing processes is one of the key<br />

areas of application of DEM. The simulation of these<br />

processes using the discrete-element method has become<br />

common not least because of the fact that mixing<br />

quality is easy to analyze throughout the duration of<br />

the process whilst also ensuring an efficient detection<br />

of dead zones. The mixing process of fresh concrete is<br />

particularly demanding in terms of its modeling because<br />

the material behavior changes in the course of<br />

the process. An efficient solution to this problem is to<br />

capture the process by two simulations: one for the<br />

initial and the other for the final condition of the material.<br />

A higher degree of complexity is required for<br />

reflecting changes in the material characteristics over<br />

time, which makes it possible to consider the intermediate<br />

stages of material properties during the mixing<br />

process. The most sophisticated implementation strategy<br />

is to integrate a process-dependent material law<br />

that reflects the changes in the material characteristics<br />

as a result of the mix design and degree of mixing. One<br />

of the key variables of this approach is the integration<br />

of a moisture parameter and its distribution (Fig. 1).<br />

Simulation of filling processes<br />

In precast production, simulating the filling of molds<br />

with fresh concrete is one of the most important applications.<br />

What is crucial in this regard is to ensure<br />

a uniform distribution of the fresh concrete within the<br />

precast element. Phenomena to be avoided under all<br />

circumstances include the formation of cavities, the insufficient<br />

leveling of the material or material blockages<br />

caused by the reinforcement. The simulation can be used<br />

to reflect either critical segments or entire molds in order<br />

to model the filling behavior and to calculate the<br />

loads acting on the external walling. Mold deformation<br />

can be determined by creating a link to FEM. Several<br />

approaches to simulating fresh concrete flow are being<br />

investigated by the RILEM Technical Committee 222-<br />

SCF. Since the DEM standard contact models do not include<br />

the option of implementing a Bingham model of<br />

flowable fresh concrete, user-defined models must be<br />

developed that use appropriate substitute parameters.<br />

Simulation of compaction processes<br />

The simulation of compaction processes concentrates<br />

on the distribution of energy input into the mix and<br />

the change in volume. Simulations make it possible to<br />

optimize the compaction effect by investigating various<br />

vibration methods and parameters, as well as the<br />

arrangement of mobile vibrators and their impact on<br />

energy input and acceleration within the mix (Fig. 2).<br />

dert. Einen effizienten Lösungsansatz hierfür stellt die Abbildung<br />

des Prozesses durch je eine Simulation dar, die den<br />

Anfangs- und den Endzustand des Materials beschreibt.<br />

Ein höherer Komplexitätsgrad ist eine zeitabhängige Veränderung<br />

der Materialeigenschaften, die es ermöglicht, die<br />

verschiedenen Zwischenstufen der Materialeigenschaften<br />

im Mischprozess zu berücksichtigen. Die aufwändigste<br />

Umsetzungsstrategie ist die Integration eines prozessabhängigen<br />

Materialgesetzes, das die Veränderungen der Materialeigenschaften<br />

aufgrund der Zusammensetzung und<br />

der Durchmischung abbildet. Ein wesentlicher Bestandteil<br />

dieses Ansatzes ist die Integration eines Feuchtigkeitsparameters<br />

und dessen Verteilung (Abb. 1).<br />

Simulation von Befüllprozessen<br />

Im Anwendungsbereich der Fertigteilherstellung ist die<br />

Simulation der Befüllung von Formteilen mit Frischbeton<br />

von großem Interesse. Dabei steht die gleichmäßige<br />

Verteilung des Frischbetons im Bauteil im Fokus. Die<br />

Ausbildung von Hohlräumen, eine unzureichende Ausnivellierung<br />

des Materials oder die Blockierung des Materials<br />

an der Bewehrung sind dabei unbedingt zu verhindern.<br />

Mit der Simulation können einzelne kritische<br />

Segmente oder gesamte Formteile abgebildet werden, um<br />

das Füllverhalten zu modellieren und die Belastungen an<br />

der Außenwandung zu berechnen. Durch die Anbindung<br />

der FEM kann die Verformung der Schalung bestimmt<br />

werden. Verschiedene Ansätze zur Nachbildung des<br />

Fließverhaltens von Frischbeton werden im RILEM Technical<br />

Committee 222-SCF untersucht. Da es die DEM-<br />

Standardkontaktmodelle nicht ermöglichen, ein Bingham-Verhalten<br />

von fließfähigem Frischbeton umzusetzen,<br />

müssen benutzerdefinierte Modelle entwickelt werden,<br />

die geeignete Ersatzparameter verwenden.<br />

Simulation von Verdichtungsprozessen<br />

Bei der Simulation von Verdichtungsprozessen stehen die<br />

Verteilung des Energieeintrages im Gemenge und die Volumenveränderung<br />

im Fokus. Die Untersuchung unterschiedlicher<br />

Vibrationstechniken und -parameter sowie<br />

der Anordnung mobiler Vibratoren und deren Auswirkungen<br />

auf den Energieeintrag und die Beschleunigungswerte<br />

im Gemenge ermöglichen in der Simulation eine<br />

Optimierung der Verdichtungseinwirkung (Abb. 2).<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />

2<br />

Visualizing the propagation<br />

of acceleration<br />

for a vibrating<br />

cylinder in the DEM<br />

simulation<br />

Visualisierung des<br />

Beschleunigungseintrags<br />

bei einem<br />

Flaschenrüttler in der<br />

DEM-Simulation<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Inf. Knut Krenzer<br />

Institut für Fertigteiltechnik<br />

und Fertigbau<br />

Weimar<br />

K.Krenzer@<br />

iff-weimar.de<br />

Geb. 1981; 1999-2005<br />

Informatikstudium an<br />

der Friedrich Schiller<br />

Universität Jena; 2005-<br />

2007 Softwareentwickler<br />

bei Veeco Metrology<br />

in Santa Barbara,<br />

Kalifornien; seit 2007<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Institut für<br />

Fertigteiltechnik und<br />

Fertigbau Weimar e.V.<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

Partikelsimulation<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 89


PANEL 5 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr. phil.<br />

Josef Tritthart<br />

Technische Universität<br />

Graz<br />

tritthart@tugraz.at<br />

Geb. 1946; 1965-1972<br />

Studium der Fachrichtung<br />

Chemie an der Karl<br />

Franzens Universität<br />

Graz; 1972 Promotion;<br />

1972-1974 Hochschulassistent<br />

der TU Graz;<br />

1974 Chemiker bei den<br />

Peggauer Zementwerken<br />

Alois Kern;<br />

1975-1985 Hochschul-<br />

bzw. Universitätsassistent<br />

am Institut<br />

für Materialprüfung<br />

und Baustofftechnologie<br />

der TU-Graz und<br />

Sachbearbeiter an<br />

der angeschlossenen<br />

TVFA für Festigkeits-<br />

und Materialprüfung;<br />

1985 Verleihung der<br />

Lehrbefugnis als<br />

Universitätsdozent für<br />

das Fachgebiet „Chemie<br />

des Bauwesens“; 1997<br />

a. o. Universitätsprofessor;<br />

seit 2011 im<br />

Ruhestand, halbtags<br />

weiterbeschäftigt auf<br />

Vertragsbasis<br />

Chloride-contaminated reinforced concrete elements<br />

Non-destructive repair and proactive prevention<br />

Chloridbelastete Stahlbetonbauteile<br />

Zerstörungsfreie Sanierung und aktive Prävention<br />

Reasons for use and principle of method<br />

As an alternative to the conventional rehabilitation of<br />

chloride-contaminated concrete, the non-destructive<br />

electrochemical chloride removal technique (ECR) can<br />

be applied. This method gets rid of all the disadvantages<br />

associated with partially replacing the existing structural<br />

concrete, such as potentially material changes to<br />

the structural system or the possible damage to the<br />

reinforcement that may result from removing old concrete.<br />

Moreover, the impact of dust or noise is reduced<br />

significantly. The ECR method even makes it possible,<br />

for the first time, to rehabilitate strongly contaminated<br />

columns or foundations or other structural components<br />

for which monolithic behavior is essential. It can be<br />

applied to all reinforced concrete elements that are not<br />

in permanent contact with water (road bridges, parking<br />

garages etc). The ECR technique is governed by the<br />

CEN/TS 14038-2:2010 standard. This method relies on<br />

the fact that an electrical current is conducted within<br />

the concrete by the ions dissolved in the pore water. In<br />

the DC field, positively charged ions move to the negative<br />

electrode, the cathode, whereas negatively charged<br />

ions (such as chloride ions) move to the positive electrode,<br />

the anode. The reinforcing steel embedded in the<br />

concrete serves as the cathode. Initially there is no anode,<br />

which is why it must be attached to the concrete<br />

surface. A titanium wire mesh is normally used for<br />

this purpose. For the process to work, there must be an<br />

electrically conducting connection between anode and<br />

cathode, which must also be established, for example<br />

by embedding the anode wire mesh in paper shavings<br />

soaked in tap water. In the DC field, the chloride ions<br />

move out of the concrete and into the external electrolyte,<br />

which makes it possible to remove a relatively<br />

large amount of chloride from the concrete within a<br />

relatively short period. Following completion of the<br />

process, the materials attached to the concrete surface<br />

are removed again.<br />

Efficiency, practical examples and laboratory tests<br />

Initially, it was assumed that the efficiency of chloride<br />

removal would decrease towards the outside within the<br />

concrete cover. This assumption results from the direction<br />

of movement of the chloride ions because the<br />

chloride ions moving from the concrete surface into<br />

the external electrolyte are initially replaced with other<br />

Cl¯– ions migrating from greater depths, which is, however,<br />

not the case in areas close to the reinforcement.<br />

Gründe für die Anwendung und Funktionsprinzip<br />

des Verfahrens<br />

Als Alternative zur herkömmlichen Reparatur von chloridbelastetem<br />

Beton kann die zerstörungsfreie elektrochemische<br />

Chloridentfernung (ECR) angewendet werden. Bei<br />

ihr entfallen alle mit dem teilweisen Ersatz des Bauwerksbetons<br />

vorhandenen Nachteile, wie die unter Umständen<br />

schwerwiegenden Veränderungen im statischen System<br />

oder die mögliche Beschädigung der Bewehrung bei der<br />

Entfernung des Altbetons etc. Auch ist die Belastung<br />

durch Staub, Lärm etc. bei weitem geringer. Das Verfahren<br />

eröffnet im Falle von stark belasteten Säulen oder Fundamenten<br />

und sonstigen Konstruktionsteilen, für die ein<br />

monolithisches Verhalten essentiell ist, überhaupt erst einen<br />

Weg zur Reparatur. Die Anwendung ist bei allen<br />

Stahlbetonteilen möglich, die nicht in dauerndem Kontakt<br />

zu Wasser stehen (Straßenbrücken, Parkhäuser etc.). Die<br />

ECR ist durch die CEN/TS 14038-2:2010 geregelt. Die Methode<br />

beruht darauf, dass der elektrische Strom innerhalb<br />

von Beton von den im Porenwasser gelösten Ionen transportiert<br />

wird, wobei die positiv geladenen Ionen im<br />

Gleichspannungsfeld zum negativen Pol, der Kathode,<br />

und negativ geladene Ionen (wie Chlorionen) zum positiven<br />

Pol, der Anode, wandern. Als Kathode wird die<br />

Stahlbewehrung des Betons benutzt. Eine Anode ist zunächst<br />

nicht vorhanden, diese muss erst an der Betonoberfläche<br />

angebracht werden. Dazu dient üblicherweise ein<br />

Gitter aus Titandraht. Zwischen Anode und Kathode muss<br />

eine elektrisch leitende Verbindung bestehen. Auch diese<br />

muss erst hergestellt werden, z. B. durch Einbetten des<br />

Anodengitters in einen mit Leitungswasser getränkten<br />

Papierschnitzelbrei. Im Gleichspannungsfeld wandern die<br />

Chlorionen aus dem Beton in den äußeren Elektrolyt, und<br />

auf diese Weise können dem Beton in relativ kurzer Zeit<br />

relativ große Mengen an Chlorid entzogen werden. Nach<br />

Ende des Verfahrens werden die außen auf den Beton aufgebrachten<br />

Materialien wieder entfernt.<br />

Effizienz, Praxisbeispiele und Laboruntersuchungen<br />

Ursprünglich wurde angenommen, dass die Effizienz des<br />

Chloridentzuges innerhalb der Überdeckung von innen<br />

nach außen abnehmen würde. Diese Annahme ergibt sich<br />

aus der Wanderungsrichtung der Chlorionen, denn die aus<br />

der Betonoberfläche in den äußeren Elektrolyten austretenden<br />

Chlorionen werden zunächst durch andere, aus<br />

größeren Tiefen zuwandernde Cl¯– Ionen ersetzt, bei der<br />

Bewehrung aber nicht. Bei in der Literatur beschriebenen<br />

Praxisanwendungen hat die Effizienz des Chloridentzuges<br />

90 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Some of the practical examples described<br />

in the literature showed that the efficiency<br />

of chloride removal increased in greater<br />

concrete depths whereas others revealed<br />

a decrease in efficiency. These inconsistent<br />

outcomes thus resulted in a significant<br />

degree of uncertainty. Own tests in which<br />

the changes in the composition of the pore<br />

solution were recorded during the chloride<br />

removal process have shown that OH¯–ions<br />

are continuously formed close to the reinforcement<br />

as a result of water electrolysis.<br />

These OH¯–ions replace removed Cl¯–ions,<br />

which means that the concentration of<br />

OH¯–ions increases in line with the chloride<br />

(NaCl) contained in the concrete. Since<br />

the OH¯–ions move in the same direction as<br />

the Cl¯–ions, an increasing portion of the<br />

current will be conducted by OH¯–ions over<br />

time, which is why chloride removal efficiency<br />

decreases continuously.<br />

Conclusions<br />

If the chloride content has not decreased to<br />

a sufficient extent after the usual period of<br />

application (approx. two weeks), a further<br />

extension of the current flow period will<br />

not necessarily bring about the desired result.<br />

Since chloride is removed only slowly<br />

and incompletely from areas blocked by the<br />

reinforcement, the technique is particularly<br />

well-suited to cases where the chloride has<br />

not yet penetrated deeply into zones behind<br />

the reinforcement. Any onset of corrosion<br />

can be stopped by this method, and<br />

corrosion protection can be re-established.<br />

However, existing corrosion damage must<br />

be repaired prior to initiating the ECR process.<br />

Application of the ECR method is also<br />

strongly recommended for prevention purposes.<br />

Disadvantages associated with this<br />

technique result from the changes in the<br />

composition of the pore solution. In this respect,<br />

the increased risk of an alkali-silica<br />

reaction occurring due to the increase in<br />

the OH¯– concentration should be borne in<br />

mind.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 91<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />

mit zunehmender Betontiefe in einigen Fällen zu-, aber in anderen Fällen abgenommen,<br />

so dass hier Unklarheiten bestanden. Ergebnisse eigener Untersuchungen, bei<br />

denen die während des Entzuges stattfindenden Veränderungen der Porenlösungszusammensetzung<br />

erfasst wurden, haben ergeben, dass sich bei der Bewehrung in Folge<br />

der elektrolytischen Wasserzersetzung fortlaufend OH¯–Ionen bilden, durch die wegtransportierte<br />

Cl¯–Ionen ersetzt werden, so dass die OH¯–Konzentration umso stärker<br />

ansteigen kann, je mehr Chlorid (NaCl) der Beton enthält. Da die OH¯–Ionen in dieselbe<br />

Richtung transportiert werden wie die Cl¯–Ionen, wird mit zunehmender Stromflussdauer<br />

immer mehr des Stroms durch OH¯–Ionen transportiert, weshalb sich die<br />

Effizienz des Cl¯–Entzuges andauernd verschlechtert.<br />

Folgerungen<br />

Wenn der Chloridgehalt nach der üblichen Anwendungszeit (ca. zwei Wochen) nicht<br />

ausreichend stark abgesunken ist, wird auch eine Verlängerung der Stromflusszeit<br />

nicht sicher zum gewünschten Erfolg führen. Da das Chlorid aus Bereichen hinter der<br />

Bewehrung nur langsam und unvollständig entzogen wird, eignet sich das Verfahren<br />

besonders für solche Fälle, bei denen das Chlorid noch nicht sehr weit hinter die Bewehrung<br />

eingedrungen ist. Schon begonnene Korrosion kann durch das Verfahren<br />

gestoppt und der Korrosionsschutz wieder hergestellt werden. Bereits vorhandene<br />

Korrosionsschäden müssen aber zuerst repariert werden. Die ECR ist zudem als Präventionsmaßnahme<br />

sehr empfehlenswert. Die mit dem Verfahren verbundenen Nachteile<br />

ergeben sich aus den Veränderungen der Porenlösungszusammensetzung, wobei<br />

insbesondere auf die wegen der Zunahme der OH¯–Konzentration erhöhte Gefahr einer<br />

Alkali-Kieselsäure-Reaktion hingewiesen werden muss.<br />

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PANEL 5 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing. Horst-<br />

Michael Ludwig<br />

Bauhaus-Universität<br />

Weimar<br />

horst-michael.ludwig@<br />

uni-weimar.de<br />

Geb. 1962; 1984-1989<br />

Studium der Baustoffverfahrenstechnik<br />

an<br />

der Hochschule für<br />

Architektur und Bauwesen<br />

Weimar; 1989-1996<br />

wissenschaftlicher<br />

Assistent an der Hochschule<br />

Weimar; 1996<br />

Promotion; 1996-2008<br />

Gesamtlaborleiter bei<br />

der Schwenk Zement<br />

KG, Karlsstadt; 2001-<br />

2008 Leiter Forschung<br />

und Entwicklung der<br />

gesamten Schwenkgruppe;<br />

2002-2008<br />

Geschäftsführer der<br />

ZEMBET Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH;<br />

2008-2009 Head of<br />

Research/Development<br />

and Innovation bei der<br />

HeidelbergCement AG,<br />

Leimen; 2008-2009 FH-<br />

Würzburg-Schweinfurt;<br />

seit 2009 Professor und<br />

Direktor des F.A. Finger-<br />

Institutes für Baustoffe<br />

an der Bauhaus-Universität<br />

Weimar für<br />

Deutschland<br />

Alkali-silica reaction<br />

Recent findings from research and practice<br />

Alkali-Kieselsäure-Reaktion<br />

Aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Praxis<br />

Damage to concrete structures caused by an alkali-silica<br />

reaction (ASR) continues to be an issue on a worldwide<br />

scale (Fig. 1). In Germany, there is also a need<br />

for further research to be able to reliably assess alkali<br />

reactivity, particularly of mineral aggregates with slow<br />

or retarded reactivity and for the purpose of evaluating<br />

the ASR damage that might potentially be caused by<br />

project-specific concrete mix designs.<br />

At the F.A. Finger Institute for Building Materials<br />

Science (FIB), an accelerated test in accordance with<br />

Part 3 of the Alkali Guideline is used in combination<br />

with a petrographic and mineralogical characterization<br />

for the purpose of performing short-term evaluations<br />

of the alkali reactivity of mineral aggregates. The research<br />

conducted in the past few years showed that<br />

this approach is often appropriate to reliably determine<br />

the alkali reactivity of fine and coarse aggregates.<br />

Comparative testing of mineral aggregates using<br />

the innovative BTU-SP accelerated test showed no sufficient<br />

correlation with previous findings of laboratory<br />

tests and practical experience, which is why the BTU-<br />

SP accelerated test is not used as an additional evaluation<br />

criterion.<br />

In some cases, however, it was concluded that the<br />

testing of mineral aggregates alone was not sufficient<br />

to characterize alkali reactivity for the purpose of determining<br />

the degree of ASR damage that might potentially<br />

be caused by a specific concrete mix. This applies<br />

Road pavement of a German highway damaged as a result of an ASR<br />

AKR-geschädigter Fahrbahndeckenbeton einer deutschen Autobahn<br />

Schäden an Betonbauwerken infolge einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion<br />

(AKR) sind nach wie vor ein weltweites<br />

Problem (Abb. 1). Auch in Deutschland besteht weiterer<br />

Handlungsbedarf bei der zuverlässigen Beurteilung der<br />

Alkalireaktivität insbesondere langsam und spät reagierender<br />

Gesteinskörnungen bzw. bei der Beurteilung des<br />

AKR-Schädigungspotenzials projektspezifischer Betonzusammensetzungen.<br />

Am F.A. Finger-Institut für Baustoffkunde (FIB) kommt<br />

zur kurzfristigen Beurteilung der Alkalireaktivität von<br />

Gesteinskörnungen ein Schnelltest nach Alkali-Richtlinie<br />

Teil 3 in Kombination mit einer petrographischen und mineralogischen<br />

Charakterisierung zum Einsatz. In den vergangenen<br />

Jahren zeigte sich, dass damit in vielen Fällen<br />

bereits eine zuverlässige Aussage zur Alkalireaktivität feiner<br />

und grober Gesteinskörnungen möglich ist. Vergleichende<br />

Prüfungen von Gesteinskörnungen mit dem neuartigen<br />

BTU-SP-Schnelltest ergaben keine ausreichende<br />

Übereinstimmung mit vorliegenden Labor- und Praxiserfahrungen,<br />

so dass von einem Einsatz des BTU-SP-<br />

Schnelltests als zusätzliches Beurteilungskriterium abgesehen<br />

wird.<br />

In einigen Fällen zeigte sich aber, dass die Gesteinskörnungsuntersuchungen<br />

zur Charakterisierung der Alkalireaktivität<br />

allein nicht ausreichen, um damit auf das<br />

AKR-Schädigungspotenzial einer Betonzusammensetzung<br />

schließen zu können. Dies gilt insbesondere für Betone,<br />

die in der Praxis einer äußeren Alkalizufuhr (WA,<br />

WS) unterliegen. Hier hat sich die Durchführung<br />

eines Betonversuchs in Form einer<br />

AKR-Performance-Prüfung mittels der<br />

FIB-Klimawechsellagerung als geeignet<br />

erwiesen, um die oftmals maßgebenden<br />

Einflüsse einer äußeren Alkalizufuhr adäquat<br />

berücksichtigen zu können. So zeigte<br />

sich beispielsweise für mehrere Granodiorite,<br />

dass sie trotz unkritischer Dehnungen<br />

in Gesteinskörnungsprüfungen im Ergebnis<br />

von AKR-Performance-Prüfungen und<br />

in Übereinstimmung mit Praxiserfahrungen<br />

nicht für den Einsatz in Betonen<br />

für Fahrbahndecken bzw. Flugbetriebsflächen<br />

geeignet sind (Abb. 2).<br />

Für die neue Bauweise von Fahrbahndecken<br />

mit Waschbetonoberfläche ist aufgrund<br />

des hohen Zementgehaltes von<br />

1<br />

mindestens 420 kg/m³ des Waschbetons<br />

und den daraus resultierenden höheren<br />

Anforderungen an die Alkaliunempfind-<br />

92 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


particularly to concretes exposed to external alkali<br />

supply in construction practice (i.e. moisture classes<br />

WA, WS). In such cases, concrete testing including an<br />

ASR performance test using the cyclic climate storage<br />

method developed at the FIB has proved appropriate<br />

to adequately consider the influence of external alkali<br />

supply, which is often crucial. For example, several<br />

granodiorite varieties were found to be unsuitable<br />

for concretes to be used for road pavements or airport<br />

runways as a result of ASR performance tests whose<br />

results corresponded to practical experience, although<br />

these aggregates had initially shown non-critical strain<br />

in aggregate tests (Fig. 2).<br />

An ASR performance test must usually be carried<br />

out for the new road-paving method using exposedaggregate<br />

concrete surfaces because of the high cement<br />

content of the exposed-aggregate concrete amounting<br />

to at least 420 kg/m³ and the resulting more demanding<br />

requirements in respect of the insensitivity of aggregates<br />

to alkali. Due to the fact that the usual testing<br />

period of six to nine months is often at odds with<br />

actual construction schedules, it is intended, in future,<br />

to subject all mineral aggregates to be used in concrete<br />

road pavements to an ASR performance test for a defined<br />

concrete mix designed for road surfacing (a socalled<br />

basic test for the WS moisture class). If the ASR<br />

performance test is passed, the strain determined in<br />

the accelerated test of the aggregates subjected to the<br />

basic test is then the key parameter not to be exceeded<br />

during accelerated tests to be carried out at short notice<br />

in the future.<br />

At any rate, an ASR performance test of the project-specific<br />

concrete mix will always be required independently<br />

of the outcomes of accelerated tests in the<br />

case of concretes specifically designed for airport runways<br />

because of the particularly aggressive de-icing<br />

salts based on alkali acetates and formates that are<br />

applied to runways (Fig. 2).<br />

2<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />

Strain curves during<br />

FIB cyclic climate<br />

storage for a concrete<br />

mix containing<br />

granodiorite chippings<br />

exposed to a<br />

de-icing salt solution<br />

based on potassium<br />

and sodium formate,<br />

a sodium chloride<br />

solution and water<br />

(reference).<br />

Dehnungsverläufe<br />

während der FIB-Klimawechsellagerung<br />

für eine Betonzusammensetzung<br />

mit<br />

Granodiorit-Splitten<br />

unter Einwirkung<br />

einer Taumittellösung<br />

auf K- und Na-Formiatbasis,<br />

einer NaCl-<br />

Lösung bzw. Wasser<br />

(Referenz).<br />

lichkeit der Gesteinskörnungen eine AKR-Performance-<br />

Prüfung i. d. R. unumgänglich. Da die Prüfdauer von 6-9<br />

Monaten allerdings oftmals im Widerspruch zu den zeitlichen<br />

Anforderungen der Baupraxis steht, wird zukünftig<br />

angestrebt, alle für den Einsatz in Fahrbahndecken aus<br />

Beton vorgesehenen Gesteinskörnungen mit einer AKR-<br />

Performance-Prüfung in einer definierten Betonzusammensetzung<br />

für Fahrbahndecken vorab zu prüfen (sog.<br />

WS-Grundprüfung). Die im Schnelltest ermittelten Dehnungen<br />

an den für diese Grundprüfung eingesetzten Gesteinskörnungen<br />

dienen im Falle einer bestandenen AKR-<br />

Performance-Prüfung dann als die maßgebenden<br />

Vergleichswerte, die bei später kurzfristig durchführbaren<br />

Schnelltests nicht überschritten werden dürfen.<br />

Für den Sonderfall der Betone für Flugbetriebsflächen<br />

ist aufgrund der hinsichtlich AKR besonders aggressiv<br />

wirkenden Bewegungsflächenenteiser auf Basis der Alkaliacetate<br />

und -formiate in jedem Fall und unabhängig von<br />

den Ergebnissen von Schnelltests eine AKR-Performance-<br />

Prüfung der projektspezifischen Betonzusammensetzung<br />

erforderlich (Abb. 2).<br />

Co-authored by / Mitautoren: Dipl.-Ing. Doreen Erfurt,<br />

Dipl.-Ing. Colin Giebson, Dipl.-Ing. Katrin Seyfarth<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 93


PANEL 5 → Proceedings<br />

Solar carport<br />

Energy generation using solar thermal composite elements made of timber and concrete<br />

Solarcarport<br />

Energieerzeugung mittels solarthermischer Holz-Beton-Verbundelemente<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Leander Anton Bathon<br />

Hochschule Rhein-Main,<br />

Wiesbaden<br />

holzbaulabor-fab@<br />

hs-rm.de<br />

Geb. 1964; 1982<br />

Gesellenprüfung zum<br />

Zimmermann; 1987<br />

Abschluss des Bauingenieurwesenstudiums<br />

an<br />

der FH Darmstadt; 1990<br />

Abschluss des Bauingenieurwesenstudiums<br />

an<br />

der Portland University,<br />

USA; 1992 Promotion an<br />

der Portland University,<br />

USA; seit 1993 Tätigkeit<br />

als Berater, Ingenieur<br />

und Gutachter; 1994<br />

Mitarbeiter bei der Firma<br />

Hess Holzleimbau,<br />

Miltenberg; seit 1996<br />

Professor für Holzbau /<br />

Baukonstruktion an der FH<br />

Hochschule Wiesbaden; RheinMain; seit 1998<br />

ö. b. seit u. v. 1998 Sachverstän- ö. b. u. v.<br />

diger Sachverständiger für Holzbau, Bau- für<br />

konstruktion, Holzbau, Baukons- Schäden<br />

an truktion, Gebäuden; Schäden 2002<br />

Gründung an Gebäuden; und Leitung 2002<br />

Gründung des Holzbaulabors und Leitung der<br />

des FH Holzbaulabors Wiesbaden; seit der<br />

2006 FH Prüfingenieur Wiesbaden; seit für<br />

Baustatik, 2006 Prüfingenieur Fachrichtung für<br />

Baustatik, Holzbau; Fachrichtung seit 2010<br />

Leitung Holzbau; des Bauphysik- seit 2010<br />

Leitung labors am des Fachbereich<br />

Bauphysik-<br />

Architektur labors am Fachbereich<br />

und Bauin-<br />

Architektur genieurwesen<br />

und Bauingenieurwesen<br />

Isometric drawing of a solar thermal composite timber/<br />

concrete element<br />

Isometrie eines HBVS-Elements<br />

Research approach<br />

In an R+D project at RheinMain University of Applied<br />

Sciences, engineers are dealing with the development<br />

of low-cost solar thermal composite elements consisting<br />

of timber and concrete. This innovative system is<br />

a multifunctional element serving several purposes at<br />

a time: the solar thermal composite timber/concrete<br />

module prefabricated at the factory provides full-scale<br />

structural properties, which is why it can be used for<br />

roof structures as a self-supporting element with clear<br />

spans of up to 15 m. For its use in building construction,<br />

the module can be fitted with heat insulation<br />

attached to its underside between the wooden ribs<br />

in order to improve the thermal performance of the<br />

building envelope. The solar thermal composite timber/<br />

concrete system generates energy by heating the concrete<br />

slab and the medium flowing through the tube<br />

system (Fig. 1).<br />

Pilot project<br />

Two pilot projects were recently completed using this<br />

system. These are two identically designed carports<br />

with a footprint of 3 x 6 m (Fig. 2). Their design includes<br />

the following features: in the four corners, loadbearing<br />

columns are located that consist of hollow steel<br />

sections. The slightly pitched roof comprises a composite<br />

timber/concrete structure with solar thermal tubes<br />

embedded in the concrete. The concrete slab is 10 cm<br />

thick. Four wooden ribs are located in the tensile zone<br />

(w/h = 10/20 cm, e = 90 cm). Shear connectors suitable<br />

for the composite timber/concrete arrangement<br />

ensure a structurally sound and rigid connection between<br />

the timber and concrete cross sections. During<br />

assembly, a crane was used to place the hollow steel<br />

Forschungsansatz<br />

In einem FuE-Vorhaben an der Hochschule RheinMain<br />

beschäftigen sich Ingenieure mit der Entwicklung kos-<br />

tengünstiger Holz-Beton-Verbund-Solarthermieelemente<br />

(HBVS-System). Bei dem neuartigen HBVS-System handelt<br />

es sich um ein multifunktionales Bauelement, das<br />

gleichzeitig mehrere Funktionen erfüllt: Das im Herstellwerk<br />

vorgefertigte HBVS-Modul besitzt volle statische<br />

Eigenschaften, d. h. es ist z. B. im Bereich von Dächern als<br />

selbsttragendes Element mit Spannweiten bis zu 15 m<br />

einsetzbar. Für die Anwendung im Hochbau kann das<br />

HBVS-Modul mit einer unterseitigen, zwischen den Holzrippen<br />

angeordneten Wärmedämmung zur bauphysikalischen<br />

Verbesserung der Gebäudehülle versehen sein. Die<br />

Energiegewinnung wird beim HBVS-System über ein<br />

Aufheizen der Betonplatte und eine Erwärmung des Mediums,<br />

das sich innerhalb des Leitungssystems befindet,<br />

erzielt (Abb. 1).<br />

Pilotprojekt<br />

Vor kurzem wurden hierzu zwei Pilotprojekte ausgeführt.<br />

Bei den Objekten handelt es sich um zwei baugleiche Unterstände<br />

mit den Grundabmessungen von 3 m auf 6 m<br />

(Abb. 2). Im Einzelnen lässt sich die Konstruktion wie<br />

folgt beschreiben: In den vier Ecken sind tragende Stützen<br />

aus Stahlhohlprofilen angeordnet. Das leicht geneigte<br />

Dach besteht aus einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion<br />

mit im Beton liegenden Solarthermieleitungen. Die Dicke<br />

der Betonplatte beträgt 10 cm. In der Zugzone sind vier<br />

Holzrippen angeordnet (b/h = 10/20 cm, e = 90 cm). HBV-<br />

Schubverbinder sorgen für eine tragfähige und steife Verbindung<br />

der Teilquerschnitte Holz und Beton. Bei der<br />

Montage wurde mit einem Kran das vorgefertigte HBVS-<br />

Dach mit seinen an den Ecken angeordneten Stahlhohlprofilen<br />

auf die Stützen aufgesetzt.<br />

Hinsichtlich der Energieerzeugung wurden folgende<br />

Schritte unternommen: Zur Nutzung regenerativer Energien<br />

sind Rohrleitungen in die Betonplatte eingelegt. Sie<br />

sind schlangenförmig in der Betonplatte verlegt, wobei<br />

der Abstand zwischen den einzelnen Rohren bei ca. 10 cm<br />

liegt. In einem HBVS-Dach liegen zwei separate Wasserkreisläufe<br />

vor, mit einer Gesamtlänge der Rohrleitungen<br />

von jeweils ca. 80 m. Um möglichst hohe Temperaturen<br />

innerhalb der Betonplatte zu erzielen, wurde der Beton bei<br />

der Herstellung gezielt mit dunkleren Pigmenten versehen.<br />

Zwischen den Holzrippen ist bei einem HBVS-Dach<br />

eine 6 cm dicke Dämmebene aus Mineralfaserklemmplatten<br />

eingesetzt worden, um einen möglichen Temperaturverlust<br />

zur Unterseite hin zu verhindern.<br />

94 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1


sections located at the corners of the prefabricated solar<br />

thermal composite timber/concrete roof exactly on<br />

the columns.<br />

The following steps were taken in respect of energy<br />

generation: tubes are embedded in the concrete slab to<br />

enable the use of regenerative energy sources. These<br />

tubes have been laid in the slab in a serpentine arrangement,<br />

with a spacing of approx. 10 cm between<br />

the individual tubes. One of the composite roof designs<br />

accommodates two separate water circuits, each<br />

with a total tube length of about 80 m. The concrete<br />

was deliberately produced with dark pigments in order<br />

to reach the highest possible temperatures within<br />

the concrete slab. Between the wooden ribs, one of the<br />

composite roofs includes a 6 cm thick insulation layer<br />

consisting of mineral wool panels inserted in-between<br />

in order to prevent potential temperature losses towards<br />

the underside.<br />

Testing and monitoring<br />

Preliminary test results indicate a good thermal conductivity<br />

of the solar thermal composite timber/concrete<br />

system. For example, the system was tested under<br />

steady-state conditions where the temperature of the<br />

water in the tubes increased from initially 20°C to up<br />

to 54°C after only 50 seconds at concrete temperatures<br />

of about 63°C. The water temperature even reached<br />

the ambient temperature of the concrete after a mean<br />

time of approx. 180 seconds. These promising preliminary<br />

outcomes should now be verified in the pilot<br />

project. For this purpose, several temperature sensors<br />

were embedded in the two concrete slabs in order to<br />

monitor energy generation. In addition, both the water<br />

flow in the solar thermal tubes and the temperature of<br />

the supplied and discharged water can be measured.<br />

The future use of heat meters should allow conclusions<br />

regarding the efficiency of the solar thermal composite<br />

timber/concrete elements.<br />

Ein Beispiel: Die Lösung für kleinere Fertigteilwerke<br />

mit Stationärer Betonpumpe Autocor ® 1005<br />

Untersuchungen und Monitoring<br />

Die bisher erzielten Versuchsergebnisse aus Vorversuchen<br />

lassen auf ein gutes Wärmeleitfähigkeitsverhalten des<br />

HBVS-Systems schließen. So zeigte sich z. B. unter stationären<br />

Verhältnissen, dass bei Betontemperaturen von ca.<br />

63° C bereits nach 50 Sekunden das in den Rohrleitungen<br />

befindliche Wasser mit einer Ausgangstemperatur von ursprünglich<br />

20° C auf bis zu 54° C angestiegen ist. Im Mittel<br />

nach ca. 180 Sekunden erreichte die Temperatur des<br />

Wassers sogar die Umgebungstemperatur des Betons. Die<br />

erzielten vielversprechenden Zwischenergebnisse sollen<br />

nun durch das Pilotprojekt verifiziert werden. Bezüglich<br />

des energetischen Monitorings wurden hierzu u. a. mehrere<br />

Temperaturfühler in die beiden Betonplatten mit einbetoniert.<br />

Des Weiteren können sowohl der Wasserdurchfluss<br />

in den Solarthermie-Rohren als auch die Temperatur<br />

des eingespeisten und ausgenommenen Wassers gemessen<br />

werden. Über den Einsatz von Wärmemengenzählern<br />

soll künftig eine Aussage zum Wirkungsgrad der HBVS-<br />

Elemente abgeleitet werden können.<br />

Co-authored by / Mitautoren: Dipl.-Ing. (TU),<br />

Dipl.-Ing. (FH) Oliver Bletz-Mühldorfer, Friedemann Diehl,<br />

B.Eng, Dipl.-Ing. (FH) Jens Schmidt M.Eng,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Michael Weil<br />

Putzmeister Concrete Pumps GmbH · Max-Eyth-Str. 10 · 72631 Aichtal · Germany<br />

Tel. +49 (71 27) 599-0 · Fax 599-520 · www.putzmeister.com<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 5<br />

Autocor ® – Wirtschaftliche Systemlösungen<br />

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Egal, welche Art von Fertigteil Sie produzieren, wir haben die passende Systemlösung zur<br />

Förderung und Verteilung von Beton. Für optimale Abläufe und eine höhere Wirtschaftlichkeit.<br />

■ Förderung von Beton von der Mischanlage in die Fabrikhalle<br />

oder direkt in die Schalung von oben oder unten<br />

■ Mobile oder stationäre Betonverteilsysteme<br />

■ Für selbstverdichtende und jede Art von pumpfähigen Betonen<br />

2<br />

View of the solar<br />

thermal composite<br />

timber/concrete carports<br />

– concrete as an<br />

absorber<br />

Ansicht der HBVS-Unterstände<br />

– Beton als<br />

Absorber


PANEL 6 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Dr.-Ing.<br />

Johannes Furche<br />

Fachvereinigung Betonbauteile<br />

mit Gitterträgern,<br />

Burgwedel<br />

j.furche@filigran.de<br />

Geb. 1959; Studium<br />

des Konstruktiven<br />

Ingenieurbaus an der<br />

Universität Dortmund,<br />

wissen-schaftliche<br />

Tätigkeit an den Universitäten<br />

Karlsruhe und<br />

Stuttgart; seit 1992 Filigran<br />

Träger-systeme;<br />

Vorsitzender des technischen<br />

Ausschusses<br />

innerhalb der FachvereinigungBeton-bauteile<br />

mit Gitterträgern;<br />

Mitarbeit in nationalen<br />

und internationalen<br />

Normenausschüssen<br />

für Betonstahl und<br />

Betonfertigteile<br />

Day 2: Tuesday, Wednesday, 8 th February 2012<br />

Tag 2: Mittwoch, 8. Februar 2012<br />

Structural precast construction 2 – Innovative<br />

technical solutions – From layout to realization<br />

Konstruktiver Fertigteilbau 2 - Innovative technische<br />

Lösungen - Vom Entwurf zur Umsetzung<br />

Title Titel Page Seite<br />

Implementation of Eurocode 2 -Future rules for concrete components with lattice girders 98<br />

Einführung des EC2 - Zukünftige Regelungen für Betonbauteile mit Gitterträgern<br />

Dr.-Ing. Johannes Furche<br />

Optimization of the concrete-concrete bond- Research for the practice 102<br />

Optimierung des Beton-Beton-Verbundes - Forschung für die Praxis<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E.h. Konrad Zilch; Dipl.-Ing. Peter Lenz<br />

Stainless steels as reinforcing steel and prestressing steel reinforcement - Possibilities 104<br />

and limitations of an application<br />

Nichtrostende Stähle als Betonstahl- und Spannstahlbewehrung - Möglichkeiten und<br />

Grenzen einer Anwendung<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. h. c. Ulf Nürnberger<br />

Transport anchors in precast construction – 106<br />

Current state of the future regulations for Germany and Europe<br />

Transportanker im Betonfertigteilbau - Aktueller Stand der<br />

zukünftigen Regelungen für Deutschland und Europa<br />

Dr.-Ing. Werner Fuchs<br />

Required anchorage length for angle hooks 108<br />

- Cost-efficientanchorage of steel reinforcement in precast concrete components<br />

Erforderliche Verankerungslänge bei Winkelhaken<br />

- Wirtschaftliche Verankerung der Betonstahlbewehrung in Betonfertigteilen<br />

Dipl.-Ing. Ulf Grziwa<br />

Noise protection elements for high-speed train sections of the German Railroad (DB) 111<br />

- Experimental investigations conducted within the scope of an application for approval<br />

Schallschutzelemente aus Stahlbeton für Hochgeschwindigkeitsstrecken der DB<br />

- Experimentelle Untersuchungen im Rahmen einer Zulassungsbeantragung<br />

Prof. Dr.-Ing. Reinhard Maurer; Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Christian Grochtmann; Dipl.-Ing. Guido Heeke<br />

96 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


INDIVIDUELLE GESTALTUNG<br />

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CONSTRUCTING THE FUTURE


PANEL 6 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Johannes Furche<br />

Filigran Trägersysteme,<br />

Leese<br />

j.furche@filigran.de<br />

Geb. 1959; Studium<br />

des Konstruktiven<br />

Ingenieurbaus an der<br />

Universität Dortmund,<br />

wissenschaftliche<br />

Tätigkeit an den Universitäten<br />

Karlsruhe<br />

und Stuttgart; seit 1992<br />

Filigran Trägersysteme;<br />

Vorsitzender des technischen<br />

Ausschusses<br />

innerhalb der Fachvereinigung<br />

Betonbauteile<br />

mit Gitterträgern;<br />

Mitarbeit in nationalen<br />

und internationalen<br />

Normenausschüssen<br />

für Betonstahl und<br />

Betonfertigteile<br />

Implementation of Eurocode 2<br />

Future rules for concrete components with lattice girders<br />

Einführung des Eurocode 2<br />

Zukünftige Regelungen für Betonbauteile mit Gitterträgern<br />

The European standard DIN EN 1992-1-1 (Eurocode 2)<br />

for the design and construction of reinforced-concrete<br />

and prestressed-concrete structures was published in<br />

January 2011 [1]. In connection with the national annex<br />

[2], this design standard – in deviation from DIN<br />

1045-1, implemented and approved by the [German]<br />

Building Regulation Control Authority – can be applied<br />

within the scope of the [German] Standard Building<br />

Regulations (see §3 sect, sentence 3) as “equivalent<br />

solution.” The parallel application of DIN 1045-1 and<br />

the Eurocode for a building, however, is only possible<br />

when the design of one member is completely covered<br />

by the regulations of one standard and providing<br />

that this member (e.g. a floor) forms a partial structure<br />

within the overall construction.<br />

When one member requires the inclusion of approved<br />

components (e.g. of lattice girders), then the<br />

member concerned, in accordance with the rules, must<br />

be designed in conformity with the rules to which reference<br />

is made in the approval. Previous approvals for<br />

reinforcement and structural embedded parts, without<br />

which buildings can to all practical purposes no longer<br />

be constructed, referred to applications in buildings designed<br />

in accordance with DIN 1045-1. That is one of<br />

the reasons why the majority of buildings in 2011 were<br />

designed in compliance with DIN 1045-1. The DIBt has<br />

adjusted its approvals since mid-2011 to the requirements<br />

of the Eurocode. The expert committee on civil<br />

engineering “Fachkommission Bauwesen” requires the<br />

completion of this adjustment by 1 July 2012, since<br />

after this date application of the Eurocode is binding.<br />

Approvals for lattice girders<br />

In the autumn of 2011, the approvals for lattice girders<br />

for precast floor plates, beam floors and precast<br />

double walls with in-situ concrete layer, had not yet<br />

been converted, but is planned for mid-2012. Although<br />

the German product standard for reinforcing steel, DIN<br />

488, also regulates lattice girders and the checking of<br />

shear joints between precast parts and in-situ concrete<br />

is regulated within the Eurocode, approvals for lattice<br />

girders will continue to exist. There are several reasons<br />

for this: In Germany, the state during erection<br />

and concrete placement is currently bindingly regulated<br />

in the approvals. In addition, lattice girders differ<br />

from other reinforcement elements. This calls for additional<br />

regulations for the final state of the reinforcedconcrete<br />

members reinforced with lattice girders. For<br />

one, the permissible lattice girder spacing and required<br />

Die europäische Norm DIN EN 1992-1-1 (Eurocode 2) zur<br />

Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und<br />

Spannbetontragwerken wurde im Januar 2011 veröffentlicht<br />

[1]. In Verbindung mit dem nationalen Anhang [2]<br />

ist diese Bemessungsnorm – abweichend von der bauaufsichtlich<br />

eingeführten DIN 1045-1 – im Rahmen der Musterbauordnung<br />

(s. dort §3 Absatz, Satz 3) als „gleichwertige<br />

Lösung“ anwendbar. Dabei ist eine parallele<br />

Anwendung von DIN 1045-1 und Eurocode innerhalb<br />

eines Bauwerkes jedoch nur möglich, wenn die Planung<br />

eines Bauteiles komplett mit den Regelungen einer Norm<br />

abgedeckt wird und dieses Bauteil (z. B. eine Decke) innerhalb<br />

des Gesamttragwerkes ein Teiltragwerk bildet.<br />

Wird in einem Bauteil die Anwendung bauaufsichtlicher<br />

Zulassungen (z. B. für Gitterträger) erforderlich, ist<br />

das betroffene Bauteil nach den Regelungen zu bemessen,<br />

auf die in der Zulassung Bezug genommen wird. Bisherige<br />

allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen für Bewehrungen<br />

und konstruktive Einbauteile, ohne die Hochbauten<br />

kaum noch ausgeführt werden, bezogen sich auf<br />

Anwendungen in Bauwerken nach DIN 1045-1. Auch aus<br />

diesem Grund wurde 2011 mehrheitlich nach der DIN<br />

1045-1 geplant. Seit Mitte 2011 werden vom DIBt die Zulassungen<br />

an den Eurocode angepasst. Diese Anpassung<br />

muss entsprechend der Fachkommission Bauwesen bis<br />

zum 1. Juli 2012 abgeschlossen sein, da nach der Fachkommission<br />

ab diesem Stichtag die Anwendung des Eurocodes<br />

verbindlich wird.<br />

Zulassungen für Gitterträger<br />

Zulassungen für Gitterträger in Elementdecken, Balkendecken<br />

und Elementwänden waren im Herbst 2011 noch<br />

nicht umgestellt, dies ist jedoch bis Mitte 2012 geplant.<br />

Obwohl die deutsche Produktnorm für Betonstahl DIN<br />

488 auch Gitterträger regelt und der Nachweis von Verbundfugen<br />

zwischen Fertigteilen und Ortbeton innerhalb<br />

des Eurocodes geregelt ist, wird es somit auch zukünftig<br />

Zulassungen für Gitterträger geben. Hierfür gibt es mehrere<br />

Gründe. Der Montage- und Betonierzustand wird in<br />

Deutschland derzeit verbindlich in den Zulassungen geregelt.<br />

Außerdem unterscheiden sich Gitterträger von anderen<br />

Bewehrungselementen, was zusätzliche Regelungen<br />

für den Endzustand der mit Gitterträgern bewehrten<br />

Stahlbetonbauteile bedingt. Zum Einen werden zulässige<br />

Gitterträgerabstände und erforderliche Trägerhöhen festgelegt.<br />

Zum Anderen sind ergänzende oder abweichende<br />

Bemessungsregelungen erforderlich, welche die zugrunde<br />

gelegten Zulassungsversuche berücksichtigen. Dieses betrifft<br />

insbesondere die Anwendung von speziellen Gitter-<br />

98 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


eam heights are specified. Second, supplemental or<br />

deviating design rules are required that take into consideration<br />

the tests based on which the approvals were<br />

granted. This applies in particular to the application of<br />

special lattice girders as punching shear reinforcement<br />

and as bond and/or shear reinforcement for not primarily<br />

static loading.<br />

Design approaches for lattice girders<br />

The check for shear joints according to DIN 1045-<br />

1:2008 does not deviate from Eurocode 2, provided<br />

the national application documents are taken into consideration.<br />

Compared to DIN 1045 (1988), there results<br />

a reduced requirement for bond reinforcement,<br />

depending on the roughness of the shear joint. It is<br />

generally higher than the required shear reinforcement<br />

(Fig. 1). The initially limited application of floor plates<br />

with lattice girders on plates in shear range 2 according<br />

to DIN 1045(88) will probably lead in the approvals to<br />

additional tabulated shear stress limitations of g L x t 02<br />

(with g L ≈1,4).<br />

In the case of not primarily static loading, the use<br />

of specially approved lattice girders, which are not<br />

covered by DIN 488, will be required also in future.<br />

Independent of the possibility to perform a verification<br />

of the damage strength according Eurocode 2 based on<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />

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trägern als Durchstanzbewehrung und als Verbund- bzw.<br />

Querkraftbewehrung bei nicht vorwiegend ruhender Belastung.<br />

Bemessungsansätze für Gitterträger<br />

Der Nachweis der Verbundfuge nach DIN 1045-1:2008<br />

weicht bei Berücksichtigung des nationalen Anwendungsdokumentes<br />

nicht vom Eurocode 2 ab. Im Vergleich<br />

zur DIN 1045(1988) ergibt sich abhängig von der Rauheit<br />

der Verbundfuge eine geringere erforderliche Verbundbewehrung.<br />

Sie ist aber im Allgemeinen höher als die erforderliche<br />

Querkraftbewehrung (Abb. 1). Die ursprünglich<br />

begrenzte Anwendung von Elementdecken mit Gitterträgern<br />

auf Platten im Schubbereich 2 nach DIN 1045(88)<br />

wird vorrausichtlich innerhalb der Zulassungen zu zusätzlich<br />

tabellierten Schubspannungsgrenzen von g L x t 02 (mit<br />

g L ≈1,4) führen.<br />

Im Fall einer nicht vorwiegend ruhenden Belastung<br />

werden auch zukünftig gesondert zugelassene Gitterträger<br />

erforderlich, welche nicht in der DIN 488 erfasst sind. Unabhängig<br />

von der Möglichkeit nach Eurocode 2 Betriebsfestigkeitsnachweise<br />

auf der Grundlage von Wöhlerlinien<br />

für Betonstähle zu führen, wird für Gitterträgerdiagonalen<br />

die ertragbare Schwingbreite von 2s A = 92 N/mm 2 der<br />

Gitterträgerdiagonalen als Verbund- bzw. Schubbewehrung<br />

weiterhin allein für 2 Millionen Lastwechsel angege-<br />

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PANEL 6 → Proceedings<br />

Bond and/or shear force reinforcement [cm2 /m]<br />

Verbund- bzw. Querkraftbewehrung [cm2 /m]<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

C20/55<br />

Diagonal inclination 45°<br />

Diagonalenneigung 45°<br />

f yd = 420 N/mm 2<br />

2.40 N/mm 2 (g L · t 02 )<br />

Shear stress v Ed [N/mm 2 ]<br />

Schubspannung v ED [N/mm 2 /]<br />

EC2: Shear joint, smooth<br />

Verbundfuge glatt<br />

EC2: Shear joint, rough<br />

Verbundfuge rau<br />

EC2: Shear force<br />

Querkraft<br />

DIN 1045 (1988)<br />

0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0<br />

the S-N curves for reinforcing steels, for lattice girder<br />

diagonals, the tolerable stress range of 2s A = 92 N/mm 2<br />

of the lattice girder diagonals as bond and/or shear<br />

reinforcement will continue to be applied alone for 2<br />

million load cycles. The formulation of complete S-N<br />

curves as prerequisite for verification of the damage<br />

strength is not yet available. However, based on the<br />

Required bond and shear force reinforcement<br />

according to Eurocode [1, 2] compared to the<br />

old DIN regulation<br />

Erforderliche Verbund- und Querkraftbewehrung<br />

nach Eurocode [1, 2] im Vergleich mit<br />

alter DIN-Regelung<br />

ben werden. Die Ausarbeitung kompletter<br />

Wöhlerlinien als Vorraussetzung für einen Betriebsfestigkeitsnachweis<br />

steht noch aus. Jedoch<br />

darf entsprechend dem Entwurfsstand<br />

der Zulassungen vom Herbst 2011 zukünftig<br />

beim Nachweis der Schwingbreite die einwirkende<br />

Querkraft auf 60 % reduziert bzw. der<br />

Widerstand um 1/0,6 erhöht werden. Diese<br />

Regelung war bereits in Gitterträgerzulassungen<br />

vor 2005 enthalten und berücksichtigt<br />

das günstige Bauteiltragverhalten von Stahlbetonbauteilen<br />

mit Gitterträgern bei häufig<br />

wiederholter Beanspruchung.<br />

Die Anwendung von speziellen Gitterträgern als<br />

Durchstanzbewehrung ist bereits seit Jahren in Zulassungen<br />

geregelt. Der für die Bemessung der maximalen<br />

Durchstanzlast maßgebliche Rundschnitt war nach DIN<br />

1045-1 bisher 1,5 d (d = statische Höhe) von der Stütze<br />

entfernt. Wie auch beim Einsatz von Bügeln nach Euro-<br />

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1


draft stage of the approvals from the autumn of 2011,<br />

the acting shear force for the verification of the stress<br />

range is likely to be reduced in future to 60% and/or<br />

the resistance increased by 1/0.6. This regulation was<br />

already contained in the lattice girder approvals before<br />

2005 and makes allowance for the favorable structural<br />

behavior of members reinforced with lattice girders<br />

subject to frequently repeated loading.<br />

The application of special lattice girders as punching<br />

shear reinforcement was already regulated in approvals<br />

many years ago. The control perimeter authoritative<br />

for the design of the maximum punching load was,<br />

according to DIN 1045-1, until now placed at a distance<br />

of 1,5 d (d = structural height) from the column.<br />

The same as is the case for the use of links according<br />

to Eurocode/NA [2], the distance of the control perimeter<br />

will in future be based on double the structural<br />

height. By enlarging the authoritative control perimeter<br />

and a changed punching shear resistance of plates<br />

without shear reinforcement, the overall increase factor<br />

for plates with punching shear reinforcement is reduced.<br />

For links designed according to the Eurocode<br />

results vis-à-vis plates without shear reinforcement an<br />

increase of the punching shear load by a factor of 1.4.<br />

For the previously approved various forms of lattice<br />

girders, increase factors of approx. 1.15 as well as 1.5<br />

and 1.6 are expected. The precise specifications will be<br />

laid down following a renewed assessment of tests. Accordingly,<br />

higher values will continue to be usable for<br />

optimized systems than for systems with links.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] DIN EN 1992-1-1: Eurocode 2: Bemessung und<br />

Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontrag-<br />

werken – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln<br />

und Regeln für den Hochbau; Deutsche Fassung EN<br />

1992-1-1:2004 + AC:2010 Ausgabedatum: 2011-01<br />

[2] DIN EN 1992-1-1/NA: Nationaler Anhang – National<br />

festgelegte Parameter – Eurocode 2: Bemessung<br />

und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbeton-<br />

tragwerken – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsre-<br />

geln und Regeln für den Hochbau; Ausgabedatum:<br />

2011-01<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 101<br />

code/NA [2] soll zukünftig der Rundschnitt in einer Entfernung<br />

vom Zweifachen der statischen Höhe zugrunde<br />

gelegt werden. Durch die Vergrößerung des maßgeblichen<br />

Rundschnittes und einem geänderten Durchstanzwiderstand<br />

schubunbewehrter Platten reduziert sich insgesamt<br />

der Erhöhungsfaktor für Platten mit Durchstanzbewehrung.<br />

Für Bügel ergibt sich bei einer Bemessung nach<br />

Eurocode gegenüber schubunbewehrten Platten eine Erhöhung<br />

der Durchstanzlast mit dem Faktor 1,4. Für die<br />

bisher zugelassenen verschiedenen Gitterträgerformen<br />

sind Erhöhungsfaktoren von etwa 1,15 sowie 1,5 und 1,6<br />

zu erwarten. Die exakte Festlegung bleibt den Zulassungen<br />

aufgrund einer erneuten Versuchsauswertung<br />

vorbehalten. Für die optimierten Systeme bleiben somit<br />

höhere Werte als mit Bügeln nutzbar.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />

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PANEL 6 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing. habil.<br />

Dr.-Ing. E.h.<br />

Konrad Zilch<br />

Technische Universität<br />

München<br />

konrad.zilch@tum.de<br />

Geb. 1944; 1964-1973<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der TH<br />

Darmstadt; 1971-1973<br />

Forschungsaufenthalte<br />

an der UC in Berkeley<br />

(USA) und University of<br />

Western in Ohio (Kanada);<br />

1976 Promotion an<br />

der TH Darmstadt; 1982<br />

Habilitation an der TH<br />

Darmstadt; 1979-1988<br />

Strabag Bau AG, Köln;<br />

1988-1993 Professor für<br />

Baustatik an der RWTH<br />

Aachen; 1993-2009 Ordinarius<br />

für Massivbau<br />

an der TU München<br />

Optimization of the concrete-concrete bond<br />

Research for the practice<br />

Optimierung des Beton-Beton-Verbundes<br />

Forschung für die Praxis<br />

Development of the<br />

loadbearing portions<br />

1<br />

Entwicklung der<br />

Traganteile<br />

More economical shear joints without bond<br />

reinforcement<br />

There is a general consensus that the bearing capacity<br />

of shear joints parallel to the axis of a member<br />

results from the contributions of the superposition of<br />

adhesion, aggregate-indentation, friction, and reinforcement.<br />

The contributions of the afore-mentioned<br />

factors to the bearing capacity depend directly, as well<br />

as indirectly proportional on the shifting of the joint<br />

rims to each other, rendering the superposition of the<br />

maximum possible individual contributing components<br />

mechanically counterproductive, leading to uncertain<br />

measurement results.<br />

Fig. 1 shoes that shear joints withaout compression<br />

results in a cracked joints when the adhesion resistance<br />

is exceeded. It is here assumed that the reinforcement<br />

can ensure a ductile behavior of the member without,<br />

however, taking into consideration the actually possible<br />

contribution of the adhesion. If the contribution of<br />

the reinforcement is smaller than the adhesion resistance,<br />

the brittle adhesion failure will inevitably lead to<br />

a brittle fracture of the member, although the existing<br />

reinforcement is meant to prevent this from happening.<br />

In order to ensure a ductile behavior of the member<br />

in the sense of DIN 1045-1, the average possible<br />

adhesive tensile strength perpendicular to the joints<br />

had to be taken into account to determine a robustness<br />

reinforcement for the joint in analogy to the determination<br />

of the (bending)robustness reinforcement.<br />

Such an approach would lead to high reinforcement<br />

percentages in bond joints and reduce the economy of<br />

the (partially) precast construction method. For this<br />

reason, the approach used within the scope of own research<br />

work is to make use of the potential contribution<br />

of the adhesion in order to construct, as far as<br />

is possible, “quasi-monolithic joints” so that the bond<br />

strength in the joint equals at least the tensile strength<br />

of the old and/or new concrete.<br />

Wirtschaftlichere Betonschubfugen ohne<br />

Verbundbewehrung<br />

Generell besteht Konsens darüber, dass sich die Tragfähigkeit<br />

von so genannten Schubfugen parallel zur Bau-<br />

teilachse aus der Superposition des Adhäsions-, des Kornverzahnungs-,<br />

des Reibungs- und des Bewehrungstrag-<br />

anteils ergibt. Die genannten Traganteile sind dabei direkt,<br />

aber auch indirekt proportional von der Verschiebung der<br />

Fugenufer zueinander abhängig, wodurch die Superposition<br />

der maximal möglichen Einzeltraganteile mechanisch<br />

unsinnig ist und zu unsichereren Bemessungsergebnissen<br />

führen würde.<br />

Abb. 1 verdeutlicht dabei, dass bei nicht überdrückten<br />

Schubfugen nach Überschreiten des Adhäsionswiderstandes<br />

eine gerissene Fuge vorliegt und erst durch weitere<br />

Verformungen der Traganteile der Bewehrung durch den<br />

so genannten Spannfedereffekt und den Dübeltraganteil<br />

geweckt werden kann. Dabei wird angenommen, dass die<br />

Bewehrung ein duktiles Bauteiltragverhalten gewährleisten<br />

kann, jedoch ohne Betrachtung des tatsächlich möglichen<br />

Adhäsionstraganteils. Falls der Traganteil der Bewehrung<br />

kleiner als der Adhäsionswiderstand ist, führt<br />

das spröde Adhäsionsversagen unweigerlich zum spröden<br />

Bauteilversagen, obwohl gerade die vorhandene Bewehrung<br />

dies verhindern soll. Um ein duktiles Bauteilverhalten<br />

im Sinne der DIN 1045-1 sicherzustellen, müsste in<br />

Analogie zur Bestimmung der (Biege-)Robustheitsbewehrung<br />

die mittlere mögliche Adhäsionszugfestigkeit senkrecht<br />

zur Fuge zur Bestimmung einer Fugenrobustheitsbewehrung<br />

herangezogen werden. Dieser Ansatz würde<br />

zu hohen Bewehrungsgraden in Verbundfugen führen<br />

und die Wirtschaftlichkeit der (Halb-)Fertigteilbauweise<br />

senken. Der im Rahmen der eigenen Forschungsarbeiten<br />

verfolgte Ansatz sieht deshalb vor, das Potenzial des Adhäsionstraganteils<br />

zu nutzen, um möglichst „quasi monolithische<br />

Fugen“ herzustellen, indem die Verbundfestigkeit<br />

in der Fuge mindestens der Zugfestigkeit des Alt- bzw.<br />

des Neubetons entspricht.<br />

102 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Current research work at the Department of Concrete<br />

Structures at Munich Technical University show<br />

that a “quasi-monolithic bond” can be achieved with<br />

optimized fresh concrete properties. The use of specific<br />

plasticizers, adapted to the cement, proved to be especially<br />

beneficial. It turned out, moreover, that absorbent<br />

concrete surfaces have a positive effect on the bond.<br />

Based on the accompanying H1-NMR measurements<br />

performed on concrete toppings of typical thickness,<br />

the assumption that absorbent surfaces contribute to<br />

the new concrete “dying of thirst” was disproved. On<br />

the contrary, the absorbent surfaces were found to promote<br />

the microscopic indention of old and new concrete<br />

in that ultrafine cement particles are transported<br />

together with the pore water into the pore structure of<br />

the old concrete where they can harden.<br />

The geometric roughness, apart from additional<br />

factors, in connection with the roughening method<br />

plays a major role in determining the shear resistance.<br />

The hitherto practiced method of determining the<br />

roughness and the qualitative description of surfaces<br />

is inadequate. Through the digitalization of surfaces<br />

it was possible to determine quantitatively reproducible<br />

roughness parameters that correlate with the bond<br />

strength. This method could already be implemented<br />

in-situ on various inclined surfaces in order to ensure<br />

quality assurance and/or to reduce the required abrasion<br />

volume during sand and/or high-pressure water<br />

blasting in the future.<br />

All of the findings collected will serve to optimize<br />

the existing design approach. This should be split up<br />

mechanically sensible into two parts. Here, for joints<br />

without substantial deformations only the loadbearing<br />

capacity of adhesion should be taken into account, for<br />

joints with deformations, exclusively the contribution<br />

of friction and reinforcement.<br />

The loadbearing capacity and the economy of<br />

concrete shear joints can be increased by taking into<br />

account additional, if possible, quantitative factors<br />

(Fig. 2).<br />

Aktuelle Forschungsarbeiten am Lehrstuhl für Massivbau<br />

der TUM zeigen, dass durch optimierte Frischbetoneigenschaften<br />

„quasi monolithischer Verbund“ ermöglicht<br />

werden kann. Als besonders vorteilhaft erwies sich dabei<br />

der Einsatz bestimmter Fließmittel, wobei Fließmittel und<br />

Zement aufeinander abgestimmt werden müssen. Weiter<br />

stellte sich heraus, dass saugende Betonuntergründe den<br />

Verbund positiv beeinflussen. Anhand von begleitenden<br />

H1-NMR Messungen konnte für die üblichen Dicken der<br />

Betonergänzungen widerlegt werden, dass saugende Untergründe<br />

zum „Verdursten“ des Neubetons in der Fuge<br />

beitragen. Vielmehr fördern die saugenden Untergründe<br />

die mikroskopische Verzahnung von Alt- und Neubeton,<br />

indem mit dem Porenwasser feinste Zementpartikel in die<br />

Porenstruktur des Altbetons transportiert werden und dort<br />

aushärten können.<br />

Neben weiteren Faktoren bestimmt die geometrische<br />

Rauheit, in Verbindung mit der Aufrauungsmethode den<br />

Schubwiderstand maßgeblich. Die bisher üblichen bau-<br />

praktischen Verfahren zur Bestimmung der Rauheit und<br />

die qualitative Beschreibung von Oberflächen sind nur<br />

unzureichend. Durch Digitalisierung von Oberflächen<br />

konnten quantitativ reproduzierbare Rauheitsparameter<br />

bestimmt werden, mit denen die Verbundfestigkeit korreliert.<br />

Dieses Verfahren konnte bereits in situ an beliebig<br />

geneigten Flächen eingesetzt werden, um die Qualitätssicherung<br />

zu gewährleisten bzw. das erforderliche Abtragsvolumen<br />

beim Sand- bzw. Hochdruckwasserstrahlen in<br />

Zukunft zu reduzieren.<br />

Letztendlich dienen die gesammelten Erkenntnisse zur<br />

Optimierung des bestehenden Bemessungsansatzes. Dieser<br />

soll mechanisch sinnvoll in zwei Teile gesplittet werden,<br />

wobei für Fugen ohne nennenswerte Verformungen<br />

nur der Adhäsionstraganteil, für Fugen mit Verformungen<br />

ausschließlich der Reibungs- und der Bewehrungstraganteil,<br />

berücksichtigt werden soll.<br />

Durch die Berücksichtigung weiterer möglichst quantitativer<br />

Faktoren (Abb. 2) können die Tragfähigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit von Betonschubfugen gesteigert<br />

werden.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />

2<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. Peter Lenz<br />

Zilch und Müller<br />

Ingenieure, München<br />

lenz@zm-i.de<br />

Geb. 1975; 1995-2001<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der TU<br />

München; 2001-2002<br />

Projektingenieur bei<br />

Sailer Stepan und Partner,<br />

München; 2002-<br />

2007 Projektingenieur<br />

bei Zilch und Müller<br />

Ingenieure, München;<br />

2007-2011 Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter<br />

am Lehrstuhl für Massivbau<br />

der TU München;<br />

seit 2011 Projektingenieur<br />

bei Zilch und Müller<br />

Ingenieure, München<br />

Increasing the<br />

economy through the<br />

consideration of additional<br />

parameters<br />

Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />

durch<br />

die Berücksichtigung<br />

zusätzlicher Parameter<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 103


PANEL 6 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing. habil.<br />

Prof. h.c.<br />

Ulf Nürnberger<br />

Universität Stuttgart<br />

ulf.nuernberger@<br />

t-online.de<br />

Geb.1942; Studium der<br />

Metallkunde an der TU<br />

Clausthal; 1968-1973<br />

wiss. Mitarbeiter an der<br />

TU Braunschweig; 1973<br />

Promotion; Habilitation;<br />

1974-2007 Otto-<br />

Graf-Institut an der<br />

Universität Stuttgart;<br />

1990-2003 Leiter der<br />

Abteilung Bauchemie<br />

und Bautenschutz;<br />

2003-2007 Leiter des<br />

Fachbereiches Erhaltung<br />

von Bauten und<br />

Anlagen und stellv.<br />

Direktor der MPA<br />

Universität Stuttgart;<br />

derzeit apl. Professor<br />

an der Universität<br />

Stuttgart, Lehrbeauftragter<br />

an der FH Stuttgart<br />

und Dozent am<br />

Institut Fortbildung Bau<br />

der Architektenkammer<br />

Baden-Württemberg;<br />

seit 2007 Sachverständiger<br />

für Korrosion und<br />

Korrosionsschutz im<br />

Bauwesen<br />

Stainless steels as reinforcing steels and<br />

prestressing steel reinforcement<br />

Possibilities and limitations of an application<br />

Nichtrostende Stähle als Betonstahl- und Spannstahlbewehrung<br />

Möglichkeiten und Grenzen einer Anwendung<br />

The facts<br />

Stainless steel has an excellent resistance to corrosion<br />

in natural media and in contact with construction<br />

materials [1]. In civil engineering (e.g. steel construction,<br />

rope and fixing technology), this material is<br />

the preferred choice for use in corrosion-endangered<br />

loadbearing components. Stainless steel is also recommended<br />

for use in concrete structures for special applications.<br />

Reinforcing steels are time-tested, recent<br />

research results are available for stainless prestressing<br />

steel. Stainless steels for use in concrete construction<br />

are many times more expensive than conventional reinforcing<br />

elements. For an overall economic optimization,<br />

however, not only the construction costs must<br />

be taken into consideration, but the costs for operation,<br />

maintenance and repair as well. In the long term,<br />

structures erected with stainless steel are more cost-efficient<br />

and more reliable than structures with conventional<br />

reinforcement.<br />

Reinforced concrete<br />

Additional measures of corrosion protection for reinforcing<br />

steel are only indicated and/or necessary in structures<br />

for special applications, both from the technical<br />

and economical points of view. Among these are connecting<br />

reinforcement, balcony connections, sandwich<br />

elements, lightweight concretes with open structure, and<br />

constructions which are expected to be exposed to very<br />

high chloride concentrations. At this time, a range of<br />

cold-formed stainless reinforcing steels with diameters<br />

of up to 14 mm is available [2, 3]. The ferretic reinforcing<br />

steel material No. 1.4003 can be used in reinforcedconcrete<br />

structures of normal and lightweight concrete,<br />

where an early carbonization of the concrete cover can<br />

be expected and where increased loadings with chloride<br />

are excluded. The reinforcing steels material No.<br />

1.4571 (austenitic structure) as well as Nos. 1.4362 and<br />

1.4462 (ferretic-austenitic structure) can be used, also<br />

in welded form, in steel constructions of normal and<br />

lightweight concrete, where a higher exposure to chloride<br />

is to be expected. To save costs, a mixed reinforcement<br />

of stainless and unalloyed steel can also be used.<br />

In these cases, the stainless steels are installed only in<br />

the areas of structures subject to high corrosion.<br />

Sachverhalt<br />

Nichtrostender Stahl hat einen ausgezeichneten Korrosionswiderstand<br />

in natürlichen Medien und bei Kontakt mit<br />

Baustoffen [1]. Im Ingenieurbau (z. B. Stahlbau, Seil- und<br />

Befestigungstechnik) wird dieser Werkstoff deshalb bevorzugt<br />

bei korrosionsgefährdeten tragenden Teilen verwendet.<br />

Auch für den Betonbau empfehlen sich nichtrostende<br />

Stähle für besondere Anwendungen. Betonstähle sind erprobt,<br />

zur Anwendung nichtrostender Spannstähle existieren<br />

aktuelle Forschungsergebnisse. Nichtrostende Stähle<br />

für den Betonbau sind um ein Mehrfaches teurer als<br />

herkömmliche Bewehrungen. Für eine wirtschaftliche Gesamtoptimierung<br />

müssen jedoch neben den Kosten einer<br />

Bauwerkserstellung auch Kosten des Betriebes, des Unterhaltes<br />

und der Instandsetzungen berücksichtigt werden.<br />

Über lange Zeiträume gerechnet sind mit nichtrostenden<br />

Stählen erstellte Konstruktionen kostengünstiger und zuverlässiger<br />

als solche mit herkömmlicher Bewehrung.<br />

Stahlbeton<br />

Zusätzliche Korrosionsschutzmaßnahmen beim Bewehrungsstahl<br />

sind aus technischer und auch aus wirtschaftlicher<br />

Sicht nur bei speziellen Anwendungen sinnvoll bzw.<br />

notwendig. Hierzu gehören Anschlussbewehrungen, Balkonanschlüsse,<br />

Sandwich-Elemente, nichtgefügedichte<br />

Leichtbetone und Konstruktionen, bei denen mit stark erhöhter<br />

Chloridbeanspruchung gerechnet werden muss.<br />

Derzeit steht eine Reihe von kaltumgeformten nichtrostenden<br />

Betonstählen mit Durchmessern bis 14 mm zur<br />

Auswahl [2, 3]. Der ferritische Betonstahl der Werkstoff-<br />

Nr. 1.4003 kann in Stahlbetonkonstruktionen aus Normal-<br />

und Leichtbeton angewendet werden, falls mit frühzeitiger<br />

Carbonatisierung der Betondeckung zu rechnen ist und<br />

erhöhte Belastungen durch Chloride ausgeschlossen werden.<br />

Die Betonstähle der Werkstoff-Nr. 1.4571 (austenitisches<br />

Gefüge) sowie 1.4362 und 1.4462 (ferritisch-<br />

austenitisches Gefüge) können, auch in geschweißter<br />

Ausführung, in Stahlbetonkonstruktionen aus Normal-<br />

und Leichtbeton angewendet werden, falls mit einer hohen<br />

Chloridbelastung zu rechnen ist. Zur Kosteneinsparung<br />

kann auch eine Mischbewehrung aus nichtrostendem<br />

und unlegiertem Stahl verwendet werden. Hierbei werden<br />

nichtrostende Stähle lediglich in den stark korrosionsgefährdeten<br />

Bereichen von Konstruktionen eingebaut.<br />

104 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Prestressing steel<br />

In order to prevent corrosion-induced damage in<br />

prestressed concrete construction, prestressing steels<br />

are occasionally provided with additional protection.<br />

Metallic and epoxy-resin coatings, however, did<br />

not provide the required safety. For obvious reasons<br />

the thought occurred to investigate and assess highstrength<br />

tendons, which are successfully used in building<br />

and bridge construction also with a view to application<br />

in prestressed concrete structures [3, 4].<br />

The high strength required for prestressing steels<br />

can be achieved for corrosion-resistant austenitic<br />

steels only through intensive cold forming. In steels<br />

not containing sufficiently high chromium, nickel and<br />

molybdenum contents, deformation martensite formation<br />

can result during intensive cold forming. Since<br />

martensite particles, embedded in an austenitic matrix,<br />

under pitting corrosion conditions, intensify the<br />

attack as well as increasing the sensitivity to corrosion<br />

induced by crack formation, in particular the types of<br />

(higher alloyed) more stable steels should be used to<br />

satisfy higher quality demands.<br />

In a research study, high-strength strands of four<br />

types of stainless steel of materials 1.4301, 1.4401,<br />

1.4436 and 1.4439 were investigated in this order of<br />

increasing austenite stability and strengths of up to<br />

1450 N/mm² for their resistance to chloride-induced<br />

pitting andstress corrosion cracking. Taking into consideration<br />

all examination results, material 1.4401 in<br />

particular, offers itself for the manufacture of highstrength<br />

strands for use in pretensioned and posttensioned<br />

concrete. The lower alloyed material 1.4301<br />

without stable structure must be excluded for use for<br />

the applications investigated due to its insufficient<br />

corrosion resistance.<br />

In a further research work at Stuttgart University,<br />

nitrogen-alloyed austenites, ferritic-austeniti steel and<br />

manganese austenites with strengths of up to nearly<br />

2000 N/mm² are currently investigated for their corrosion<br />

resistance in prestressed concrete construction.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

Spannbeton<br />

Um korrosionsbedingte Schäden im Spannbetonbau zu<br />

vermeiden, werden Spannstähle gelegentlich zusätzlich<br />

geschützt. Metallische Überzüge und Epoxidharzbeschichtungen<br />

brachten als dauernde Schutzmaßnahmen<br />

jedoch nicht die erforderliche Sicherheit. Es lag daher<br />

nahe, hochfeste Zugglieder, die mit Erfolg im Hoch- und<br />

Brückenbau angewendet werden, auch im Hinblick auf<br />

eine Anwendung im Spannbetonbau zu untersuchen und<br />

zu bewerten [3, 4].<br />

Die für Spannstähle erforderliche hohe Festigkeit kann<br />

bei den korrosionsbeständigen austenitischen Stählen nur<br />

über eine starke Kaltumformung erreicht werden. Bei<br />

Stählen mit nicht ausreichend hohen Chrom-, Nickel- und<br />

Molybdängehalten kann sich bei starker Kaltumformung<br />

jedoch Verformungsmartensit bilden. Da Martensitanteile,<br />

eingelagert in einer austenitischen Matrix, unter Lochkorrosionsbedingungen<br />

den Angriff jedoch verstärken und<br />

auch die Empfindlichkeit einer über Rissbildung verlaufenden<br />

Korrosion heraufsetzen, müssen für gehobene Ansprüche<br />

vor allem die gefügestabileren (höher legierten)<br />

Sorten verwendet werden.<br />

In einer Forschungsarbeit wurden hochfeste Litzen<br />

aus vier Sorten nichtrostender Stähle aus den Werkstoffen<br />

1.4301, 1.4401, 1.4436 und 1.4439 mit einer in der genannten<br />

Reihenfolge steigenden Austenitstabilität und<br />

Festigkeiten bis 1450 N/mm² im Hinblick auf ihre Beständigkeit<br />

gegenüber chloridinduzierter Loch- und Spannungsrisskorrosion<br />

untersucht. Bei Berücksichtigung aller<br />

Untersuchungsergebnisse bietet sich vor allem der Werkstoff<br />

1.4401 zur Herstellung hochfester Litzen für eine<br />

Anwendung bei Spannbeton mit sofortigem und nachträglichem<br />

Verbund an. Der niedriger legierte, nichtgefügestabile<br />

Werkstoff 1.4301 ist wegen nicht ausreichender<br />

Korrosionsbeständigkeit für die untersuchte Anwendung<br />

auszuschließen.<br />

In einer weiteren Forschungsarbeit an der Universität<br />

Stuttgart werden derzeit stickstofflegierte Austenite, Duplexstähle<br />

und so genannte Manganaustenite mit Festigkeiten<br />

bis nahezu 2000 N/mm² hinsichtlich ihrer Korrosionsbeständigkeit<br />

bei Anwendung im Spannbetonbau<br />

untersucht.<br />

[1] Nürnberger, U.: Korrosion und Korrosionsschutz im Bauwesen. Bauverlag Wiesbaden, 1995<br />

[2] Nürnberger, U.: Nichtrostender Betonstahl. Merkblatt 866, Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, 2011<br />

[3] Nürnberger, U., Wu, Y.: Einsatz nichtrostender Stähle als Betonstahl- und Spannstahlbewehrung. In: Hols-<br />

chemacher, K.: Neue Normen und Werkstoffe im Betonbau, Bauwerk-Verlag GmbH, Berlin 2011, S.159-190<br />

[4] Nürnberger, U., Wu, Y.: Corrosion properties of high strength stainless steels in view of a use as prestressing<br />

steel. 3 rd. fib <strong>International</strong> Congress 2010, Washington 29.5 - 2.6. 2010, Tagungsunterlagen, 13 Seiten<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 105


PANEL 6 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Werner Fuchs<br />

Institut für Werkstoffe<br />

im Bauwesen (IWB),<br />

Universität Stuttgart<br />

fuchs@iwb.uni-<br />

stuttgart.de<br />

Geb. 1956; Bauingenieurstudium<br />

TH Karlsruhe,<br />

Forschungsarbeiten<br />

zum Tragverhalten von<br />

Befestigungselementen<br />

an der Universität<br />

Stuttgart und der<br />

University of Texas at<br />

Austin, Promotion 1990.<br />

Leitende Funktionen<br />

in Entwicklungsabteilungen<br />

der Befestigungstechnikindustrie.<br />

Seit 1997 Koordination<br />

Forschung Befestigungstechnik,<br />

IWB,<br />

Universität Stuttgart.<br />

Mitglied in zahlreichen<br />

nationalen und internationalen<br />

Gremien, u.a.<br />

CEN/TC 250/SC 2 ‚Eurocode<br />

2, Design of Concrete<br />

Structures, CEN<br />

TC 229/WG 4‚ Precast<br />

Concrete Products und<br />

Spiegelausschüssen<br />

Transport anchors in precast construction<br />

Current state of the future regulations for Germany and Europe<br />

Transportanker im Betonfertigteilbau<br />

Aktueller Stand der zukünftigen Regelungen für Deutschland und Europa<br />

The Construction Products Regulation that will come<br />

into effect on 01 July 2013 defines a construction<br />

product as any product or kit which is produced and<br />

placed on the market for incorporation in a permanent<br />

manner in construction works or parts thereof and the<br />

performance of which has an effect on the performance<br />

of the construction works with respect to the basic requirements<br />

for construction works.<br />

This definition is more explicit than the one given<br />

in the current Construction Products Directive 89/106/<br />

EEC. This means that many precast concrete parts are<br />

construction products, but not the transport anchor<br />

systems commonly used in Germany for lifting and<br />

handling. These systems are regulated by the European<br />

Directive of Machinery (MD) 2006/42/EC that requires<br />

CE-marking of the transport anchors. In the meantime,<br />

first transport anchors are labeled with the CE<br />

mark, although this confirms merely conformity with<br />

the MD and although this covers only the resistance to<br />

steel fracture. Influences such as, e.g., anchorage in the<br />

concrete, distance from the edge, supplementary reinforcement<br />

and load direction are not regulated. This is<br />

the reason why major manufacturers have hesitated<br />

for a long time to implement CE marking, because the<br />

performance parameters that must be given lack practical<br />

relevance.<br />

Manufacturers and users of transport anchors require,<br />

however, practice-related regulations that provide<br />

reliable results. This prompted the VDI-Gesellschaft<br />

Bautechnik and the Bundesverband Bausysteme<br />

to prepare Guideline VDI/BV-BS 6205: ”Lifting inserts<br />

and lifting systems for precast concrete elements -<br />

Principles, design, applications - Production and placing<br />

on the market“ which, at least for Germany, provides<br />

practice-related and cost-efficient solutions for<br />

lifting and attaching transport anchors, taking into<br />

consideration the requirements of the MD. The English<br />

translation of the guideline is meant to disseminate<br />

this knowledge in Europe.<br />

The GS mark has stood for a long time for the safety<br />

of transport anchors not only in Germany but also in<br />

many European countries. The mark was awarded for<br />

transport anchors that comply with BGR 106 “Safety<br />

regulations for transport anchors and systems of precast<br />

concrete components,” as specified by the [German]<br />

construction trade union. These specifications,<br />

however, basically reflect the state of knowledge of<br />

fixing technology of about 25 years ago. For calculat-<br />

Die ab 01.07.2013 gültige europäische Bauproduktenverordnung<br />

definiert ein Bauprodukt als jedes Produkt oder<br />

jeden Bausatz, das hergestellt und in Verkehr gebracht<br />

wird, um dauerhaft in Bauwerke oder Teile eingebaut zu<br />

werden, und dessen Leistung sich auf die Leistung des<br />

Bauwerkes im Hinblick auf die Grundanforderungen an<br />

Bauwerke auswirkt.<br />

Diese Definition ist eindeutiger als die in der derzeit<br />

gültigen Bauproduktenrichtlinie 89/106/EWG. Dies bedeutet,<br />

dass zahlreiche Betonfertigteile Bauprodukte sind,<br />

jedoch nicht die in Deutschland zum Heben und Versetzen<br />

üblicherweise verwendeten Transportankersysteme. Sie<br />

werden durch die europäischen Maschinenrichtlinie (MD)<br />

2006/42/EC geregelt, die die CE-Kennzeichnung der<br />

Transportanker fordert. Inzwischen werden erste Transportanker<br />

mit dem CE-Kennzeichen versehen, obwohl<br />

dies nur die Konformität mit der MD bestätigt und diese<br />

nur den Widerstand gegen Stahlbruch abdeckt. Einflüsse<br />

wie z. B. die Verankerung im Beton, die Randabstände, die<br />

Zusatzbewehrung und die Lastangriffswinkel sind nicht<br />

geregelt, weswegen namhafte Hersteller sehr lange gezögert<br />

haben, die CE-Kennzeichnung durchzuführen, da sie<br />

hinsichtlich der anzugebenden Leistungskennwerte praxisfremd<br />

ist.<br />

Hersteller und Verwender von Transportankern benötigen<br />

jedoch praxisgerechte Regelungen, die zuverlässige<br />

Ergebnisse liefern. Daher wurde gemeinsam von der VDI-<br />

Gesellschaft Bautechnik und dem Bundesverband Bausysteme<br />

die Richtlinie VDI/BV-BS 6205 „Transportanker<br />

und Transportankersysteme für Betonfertigteile, Grundlagen,<br />

Bemessung, Anwendungen“ erstellt, die unter Berücksichtigung<br />

der Forderungen der MD zumindest für<br />

Deutschland zeitgemäße und wirtschaftliche Anschlaglösungen<br />

mit Transportankern ermöglicht. Die englischsprachige<br />

Übersetzung soll gleichzeitig für eine weitere<br />

Verbreitung der Kenntnisse in Europa sorgen.<br />

Das GS-Zeichen war lange Zeit das führende Zeichen<br />

für die Sicherheit von Transportankern, auch in Europa.<br />

Die Erteilung für Transportanker erfolgt durch Einhaltung<br />

der in der BGR 106 „Sicherheitsregeln für Transportanker<br />

und -systeme von Betonfertigteilen“ festgelegten Regeln<br />

der Bau-Berufsgenossenschaft. Allerdings entspricht diese<br />

in ihren Grundzügen dem Stand des Wissens in der<br />

Befestigungstechnik von vor etwa 25 Jahren. Sie fordert<br />

hinsichtlich der Einwirkungen auf Transportanker, dass<br />

bei der Bemessung Schalungshaftung, Stoßzuschläge, etc.<br />

zu berücksichtigen sind. Quantitative Angaben hierzu<br />

fehlen jedoch.<br />

106 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


ing the actions of transport anchors, for<br />

example, these regulations only specify<br />

that adhesion and form friction, dynamic<br />

actions etc. must be taken into account.<br />

No quantitative data are given.<br />

The resistance can be determined by<br />

calculation or by means of so-called serviceability<br />

tests, taking account of global<br />

safety factors for the resistance. However,<br />

the test conditions are not adequately described.<br />

For that reason, the technical data<br />

of transport anchors of various manufacturers<br />

vary at times quite significantly for<br />

comparable applications. The regulations<br />

of the VDI/BV-BS 6205 have overcome<br />

these weak points. The new VDI/BV-BS<br />

6205, moreover, supplements the regulations<br />

in the European Machinery Directive<br />

regarding the steel used in the transport<br />

anchor and completes the actions,<br />

which the Machinery Directive bases on a<br />

simple mass concept. The safety concept,<br />

which is based on global safety factors is<br />

interpreted, as is customary in the construction<br />

industry, for all possible actions<br />

regarding their physical characteristics,<br />

on the resistance side, all failure modes<br />

are checked, and for the action and resistance<br />

of existing partial safety factors. In<br />

this way, the VDI/BV-BS 6205 provides<br />

options for solving interface problems between<br />

machine building and the construction<br />

industry which, however, cannot be<br />

easily solved on a European level.<br />

The tecnical report CEN/TR 15728<br />

“Design and Use of Inserts for Lifting<br />

and Handling” from 2008 was meant to<br />

provide reproducible technical data for<br />

transport anchors in Europe. On the level<br />

of the current state of knowledge in fastening,<br />

it defines the choice of transport<br />

anchors as well as the design, execution<br />

and evaluation of tests for transmitting<br />

permissible loads for transport anchors.<br />

These regulations are essentially taken<br />

over in VDI/BV-BS 6205. But it also contains<br />

procedures for determining the permissible<br />

loads that are not in all cases on<br />

the safe side. That is the reason why this<br />

situation report was not implemented in<br />

Germany. CEN/TR 15728 is currently under<br />

revision with a view to deleting the<br />

weak points. Together with VDI/BV-BS<br />

6205 it could then serve as a basis for<br />

a future European interpretation paper<br />

(standard) of the Machinery Directive in<br />

respect to transport anchors.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />

Der Widerstand kann rechnerisch oder<br />

durch sog. Einbauprüfungen unter Berücksichtigung<br />

globaler Sicherheitsbeiwerte für<br />

den Widerstand ermittelt werden. Die Prüfbedingungen<br />

sind jedoch nicht ausreichend<br />

beschrieben. Daher unterscheiden sich die<br />

technischen Daten von Transportankern<br />

verschiedener Hersteller bei vergleichbaren<br />

Anwendungen teilweise signifikant. Die Regelungen<br />

der VDI/BV-BS 6205 enthalten<br />

diese Schwachstellen nicht. Weiterhin ergänzt<br />

die neue VDI/BV-BS 6205 die europäische<br />

Maschinenrichtlinie in der dort festgelegten<br />

Regelung des Stahls des Transportankers<br />

und vervollständigt die hinsichtlich der Einwirkungen<br />

auf einem einfachen Massenkonzept<br />

basierende Maschinenrichtlinie.<br />

Das auf globalen Sicherheitsbeiwerte beruhende<br />

Sicherheitskonzept wird, wie im Bauwesen<br />

üblich, in Richtung aller möglichen<br />

Einwirkungen hinsichtlich ihrer physikalischen<br />

Eigenschaften interpretiert. Auf der<br />

Widerstandsseite werden alle Versagensarten<br />

nachgewiesen, und für Einwirkung<br />

und Widerstand existieren Teilsicherheitsbeiwerte.<br />

Damit stellt die VDI/BV-BS 6205<br />

für die Regelung von Transportankern eine<br />

Lösungsoption für die Schnittstellenproblematik<br />

zwischen Maschinenbau und Bauwesen<br />

dar, die auf europäischer Ebene jedoch<br />

nicht schnell zu lösen ist.<br />

Der Sachstandsbericht CEN/TR 15728<br />

‚Design and Use of Inserts for Lifting and<br />

Handling‘ aus dem Jahre 2008 sollte der<br />

Schaffung reproduzierbarer technischer Daten<br />

für Transportanker in Europa dienen.<br />

Auf dem aktuellen Stand der Kenntnis in der<br />

Befestigungstechnik definiert er die Auswahl<br />

der Transportanker sowie die Planung,<br />

Durchführung und Auswertung von Versuchen<br />

zur Ableitung von zulässigen Lasten<br />

für Transportanker. Diese Regelungen wurden<br />

im Wesentlichen in die VDI/BV-BS 6205<br />

übernommen. Er enthält jedoch auch Verfahren<br />

zur Bestimmung der zulässigen Lasten,<br />

die nicht in allen Fällen auf der sicheren<br />

Seite liegen. Aus diesem Grund wurde dieser<br />

Sachstandsbericht nicht in Deutschland eingeführt.<br />

Der CEN/TR 15728 wird derzeit einer<br />

Revision unterzogen, um die Schwachstellen<br />

auszumerzen. Zusammen mit der<br />

VDI/BV-BS 6205 könnte er dann als Grundlage<br />

für ein künftiges europäisches Interpretationspapier<br />

(Norm) der Maschinenrichtlinie<br />

im Hinblick auf Transportanker dienen.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 107<br />

Die neue Generation von Hohlblock-Formen<br />

in CSi-NITRO Ausführung.<br />

1<br />

3<br />

CSi-NITRO<br />

CONCRETE CONCRETE STONE STONE PRODUCTS PRODUCTS CATALOGUE<br />

CATALOGUE<br />

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2<br />

1<br />

Germany · U.S.A. · Canada · Switzerland<br />

Hungary · Poland · China · Mexico<br />

1<br />

Gehärtete<br />

Druckstücke in<br />

CSi-Nitro Version<br />

2<br />

Geschraubte<br />

Teilstempel<br />

3<br />

Neue Generation<br />

der Kernhalterbefestigung<br />

in<br />

den Forminnenwänden<br />

THE NEW<br />

CONCRETE<br />

STONE<br />

PRODUCTS<br />

CATALOGUE


PANEL 6 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. Ulf Grziwa<br />

Technische Universität<br />

Darmstadt<br />

grziwa@massivbau.<br />

tu-darmstadt.de<br />

Geb. 1982; 2002-2008<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der TU<br />

Darmstadt; 2008-2011<br />

Tragwerksplaner bei der<br />

Ingenieurconsult CSZ<br />

GmbH, Darmstadt-Eberstadt<br />

im Geschäftsbereich<br />

konstruktiver<br />

Ingenieurbau; seit 2011<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Massivbau, TU<br />

Darmstadt<br />

Relative anchorage<br />

force depending on<br />

the bond length for<br />

straight bar ends<br />

Bezogene Verankerungskraft<br />

in Abhängigkeit<br />

der Verbundlänge<br />

bei geraden<br />

Stabenden<br />

1<br />

Required anchorage length for angle hooks<br />

Cost-efficient anchorage of steel reinforcement in precast concrete components<br />

Erforderliche Verankerungslänge bei Winkelhaken<br />

Wirtschaftliche Verankerung der Betonstahlbewehrung in Betonfertigteilen<br />

For angle hooks, used as end anchorage, both the current<br />

version of DIN 1045-1:2008 and DIN EN 1992-<br />

1-1 that will in future be applicable, provide for a reduction<br />

of the anchorage lengths to 70 % of the value<br />

applicable to straight bars.<br />

The disadvantage of the factorized reduction of the<br />

anchorage length is that the punctiform contribution of<br />

the hook is not completely accounted for in case of a<br />

low degree of utilization of the reinforcement and/or in<br />

the presence of low anchorage forces. For that reason,<br />

in contrast to the currently existing regulations on the<br />

required anchorage length, earlier issues of DIN 1045<br />

allowed for the contribution of the end anchorage via<br />

additive terms. DIN 1045:1972, for example, contains<br />

an approach for a lump-sum reduction of the required<br />

anchorage length for the arrangement of angle hooks,<br />

referred to as hook reduction a0‘.<br />

Fig. 1 and Fig. 2 compare for a bar diameter of<br />

ds = 10 mm, concrete of compressive strength class<br />

C16/20 and good bonding conditions, the normative<br />

required anchorage lengths of straight bar ends and/or<br />

bar ends with angle hooks between DIN 1045:1972 and<br />

DIN EN 1992-1-1. In order to ensure comparability,<br />

the force to be anchored was correlated to the normative<br />

permissible force Fy in the reinforcing steel (making<br />

allowance for the yield stress of fyk = 500 N/mm²<br />

and/or fyd = 435 N/mm² for design values based on DIN<br />

EN 1992-1-1). Accordingly, value 1.0 corresponds to a<br />

normatively full exploitation of the reinforcement in<br />

the area of the anchorage. There are marked differences<br />

Bei Winkelhaken als Endverankerung erlauben sowohl die<br />

aktuelle Fassung der DIN 1045-1:2008 als auch die zukünftig<br />

normativ maßgebende DIN EN 1992-1-1 eine Abminderung<br />

der Verankerungslänge auf 70 % des für den<br />

geraden Stab geltenden Wertes.<br />

Die faktorisierte Abminderung der Verankerungslänge<br />

weist den Nachteil auf, dass bei geringem Ausnutzungsgrad<br />

der Bewehrung bzw. bei kleinen Verankerungskräften<br />

der punktuelle Traganteil des Hakens nicht vollständig<br />

berücksichtigt wird. Gegenüber den derzeitig<br />

vorhandenen Regelungen zur erforderlichen Verankerungslänge<br />

wurde daher in früheren Ausgaben der DIN<br />

1045 der Beitrag der Endverankerung über additive Terme<br />

berücksichtigt. Beispielsweise enthält die DIN 1045:1972<br />

einen Ansatz zur pauschalen Reduzierung der erforderlichen<br />

Verankerungslänge bei Anordnung von Winkelhaken,<br />

genannt Hakenabzug a0‘.<br />

In Abb. 1 und Abb. 2 sind für einen Stahldurchmesser<br />

von ds = 10 mm, Beton der Druckfestigkeitsklasse C16/20<br />

und gute Verbundbedingungen die normativ erforderlichen<br />

Verankerungslängen gerader Stabenden bzw. Stabenden<br />

mit Winkelhaken nach DIN 1045:1972 und DIN EN 1992-1-<br />

1 gegenübergestellt. Um eine Vergleichbarkeit sicherzustellen,<br />

wurde die zu verankernde Kraft auf die normativ zulässige<br />

Kraft Fy im Bewehrungsstahl (unter Berücksichtigung<br />

der Streckgrenze von fyk = 500 N/mm² bzw. fyd = 435 N/<br />

mm² für Bemessungswerte nach DIN EN 1992-1-1) bezogen.<br />

Der Wert 1,0 entspricht damit einer normativ vollen<br />

Ausnutzung der Bewehrung im Verankerungsbereich. Es<br />

zeigen sich deutliche Unterschiede im Konzept der Normen,<br />

wobei nach DIN 1045:1972<br />

bei gleichem Ausnutzungsniveau<br />

deutlich geringere Verankerungslängen<br />

erforderlich sind.<br />

Am Fachgebiet Massivbau<br />

der TU Darmstadt wurden Tastversuche<br />

zur Quantifizierung des<br />

tatsächlichen Beitrags von Winkelhaken<br />

zur Verankerung von<br />

Bewehrungsstahl durchgeführt,<br />

um darauf aufbauend mögliche<br />

Potenziale für eine wirtschaftliche<br />

Bewehrungsführung zu identifizieren.<br />

Zunächst wurden Auszugsversuche<br />

mit geraden Bewehrungsstäben<br />

durchgeführt, wobei<br />

die Verankerungslänge im Betonbauteil<br />

variiert wurde (Abb. 1). In<br />

weiteren Versuchsreihen er-<br />

108 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


in the concepts of the standards<br />

in that DIN 1045:1972 requires<br />

clearly lower anchorage lengths<br />

for the same exploitation level.<br />

At the Department of Concrete<br />

Structures at Darmstadt<br />

Technical University, tentative<br />

tests for quantifying the<br />

actual contribution of angle<br />

hooks to the anchorage of reinforcing<br />

steel were carried out<br />

and will be used as a basis for<br />

identifying possible potentials<br />

for a cost-efficient reinforcement<br />

detailing. Initially, pullout<br />

tests were performed on<br />

straight bars with varied anchorage<br />

lengths in the concrete<br />

member (Fig. 1). In further test<br />

series, pull-out tests with angle<br />

hooks (hook length 5ds) were<br />

conducted. In order to be able<br />

to identify the contribution of<br />

the angle hook, unbonded reinforcing<br />

bars of different lengths<br />

were tested in one test series at<br />

constant embedded length. The<br />

results for an embedded length<br />

of 100 mm and bond lengths of<br />

30 to 100 mm (perpendicular to<br />

the concrete surface) are presented<br />

in Fig. 2.<br />

Apart from the measuring<br />

results and the design values<br />

according to DIN 1045:1972<br />

and DIN EN 1992-1-1, the anchorage<br />

lengths presented in<br />

Fig. 1 and 2 are derived based<br />

on the calculation model of [1]<br />

for bond stresses using a partial<br />

safety factor for concrete of<br />

1.0. The calculated values for<br />

straight bars agree in the old<br />

and the new standard, whereas<br />

for the angle hooks a marked<br />

deviation of the models exists.<br />

In recalculating the tests, the<br />

computed mean values of the<br />

maximum bond stresses that<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />

folgten Auszugsversuche mit<br />

Winkelhaken (Hakenlänge 5ds).<br />

Um den Traganteil des Winkelhakens<br />

identifizieren zu können,<br />

wurden in einer Versuchsreihe<br />

mit konstanter Einbindetiefe unterschiedlich<br />

lange Abschnitte<br />

der Bewehrungsstäbe verbundfrei<br />

ausgeführt. Die Ergebnisse<br />

für eine Einbindetiefe von 100<br />

mm und Verbundlängen von 30<br />

bis 100 mm (senkrecht zur Betonoberfläche)<br />

sind in Abb. 2<br />

dargestellt.<br />

Neben den Messergebnissen<br />

sowie den Bemessungswerten<br />

nach DIN 1045:1972 und DIN EN<br />

1992-1-1 sind in den Abb. 1<br />

und 2 die Verankerungslängen<br />

auf Basis des in [1] abgeleiteten<br />

Rechenmodells für die Verbundspannungen<br />

unter Verwendung<br />

eines Teilsicherheitsbeiwertes für<br />

Beton von 1,0 dargestellt. Bei geraden<br />

Stabenden stimmen die Rechenwerte<br />

von alter und neuer<br />

Norm überein, bei den Winkelhaken<br />

zeigt sich jedoch eine deutliche<br />

Abweichung der Modelle.<br />

Zur Nachrechnung der Versuche<br />

wurden weiterhin die rechnerischen<br />

Mittelwerte der maximal<br />

aufnehmbaren Verbundspannungen<br />

bei 1,0 mm Schlupf nach Model<br />

Code 1990/2010 herangezogen.<br />

Die diesbezüglichen Verankerungslängen<br />

für den geraden Stab enthält<br />

Abb. 1. Es zeigt sich eine gute<br />

Übereinstimmung von Messwert<br />

und Rechenwert auf Basis des<br />

Model Codes.<br />

Aus den Versuchen geht hervor,<br />

dass ein Großteil der Verankerungskraft<br />

(min. 80 % der Gesamtverankerungskraft)<br />

allein<br />

im Bereich des Hakens abgetragen<br />

wird. Es zeigt sich weiterhin,<br />

dass DIN EN 1992-1-1 gegenüber<br />

DIN 1045:1972 nicht nur deutlich<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 109<br />

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PANEL 6 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing. Carl-<br />

Alexander Graubner<br />

Technische Universität<br />

Darmstadt<br />

graubner@massivbau.<br />

tu-darmstadt.de<br />

Geb. 1957; 1976-1981<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

TU München; 1988<br />

Promotion; 1989-1994<br />

Technische Büroleitung<br />

der Philipp Holzmann<br />

– Held & Francke<br />

Bauaktiengesellschaft,<br />

München; Gründung<br />

eines Ingenieurbüros<br />

und Tätigkeit als selbständiger<br />

beratender<br />

Ingenieur in München;<br />

1997 Ernennung zum<br />

Universitätsprofessor<br />

für Massivbau an der TU<br />

Darmstadt; Prüfingenieur<br />

für Baustatik;<br />

seit 2001 Partner in<br />

der Ingenieurgesellschaft<br />

KHP König und<br />

Heunisch Planungsgesellschaft,<br />

Frankfurt<br />

am Main; beratendes<br />

Mitglied in mehreren<br />

Sachverständigenausschüssen<br />

des DIBt<br />

sowie verschiedener<br />

nationaler und internationalerNormungsgremien<br />

auf dem Gebiet<br />

des Beton- und des<br />

Mauerwerksbaus; 2009<br />

Gründung der Life Cycle<br />

Engineering Experts<br />

GmbH (LCEE)<br />

2<br />

Relative anchorage<br />

force depending on<br />

the bond length for<br />

angle hooks<br />

Bezogene Verankerungskraft<br />

in<br />

Abhängigkeit der<br />

Verbundlänge bei<br />

Winkelhaken<br />

can be resisted at a slip of 1.0mm based on Model Code<br />

1990/2010 were additionally used. The respective anchorage<br />

lengths for the straight bar are shown in Fig. 1.<br />

Based on the Model Code, there is a good agreement<br />

between measured values and design values.<br />

The tests show that a large portion of the anchorage<br />

force (min. 80% of the total anchorage force) is<br />

transmitted alone in the area of the hook. It furthermore<br />

shows that DIN EN 1992-1-1, compared to DIN<br />

1045:1972, not only requires a clearly greater anchorage<br />

length but, in addition, models the actual loadbearing<br />

behavior much too unfavorably. Taking into<br />

consideration the required safety elements on the resistance<br />

side to take account of the variation of the<br />

bond stresses, the contribution provided by the hook<br />

and the precision of installation, the approaches based<br />

on DIN 1045-1:2008 and/or DIN EN 1992-1-1 appear<br />

over-conservative.<br />

Prerequisite for a cost-efficient execution of reinforcement<br />

in the area of end anchorages is a scientifically<br />

well-founded analysis of the actual loadbearing<br />

behavior, taking into consideration risk and, safety<br />

and, based on these, an adjustment of the design concept.<br />

Based on existing and additional tests performed<br />

on materials and members, a practice-related model on<br />

the anchorage effect with angle hooks is currently developed.<br />

Building on these, an appropriate design concept<br />

will be developed. A first proposal on the design<br />

value of the anchorage length based on the basic dimension<br />

of the anchorage length according to DIN EN<br />

1992-1-1, taking into consideration a separate contribution<br />

of the angle hooks, is presented in Fig. 2.<br />

A special potential for precast concrete components<br />

is already now seen.<br />

REFERENCE / LITERATUR<br />

größere Verankerungslängen fordert, sondern auch das<br />

wirkliche Tragverhalten zu ungünstig abbildet. Unter Einbeziehung<br />

der erforderlichen Sicherheitselemente auf der<br />

Widerstandsseite zur Berücksichtigung der Streuung der<br />

Verbundspannungen, des Hakenanteils und der Einbauungenauigkeiten<br />

erscheinen die Ansätze nach DIN 1045-<br />

1:2008 bzw. DIN EN 1992-1-1 als zu konservativ.<br />

Voraussetzung für eine wirtschaftlichere Ausführung<br />

der Bewehrung im Bereich der Endverankerungen ist eine<br />

wissenschaftlich fundierte Analyse des wirklichen Tragverhaltens<br />

unter Berücksichtigung von Risiko und Sicherheit<br />

und eine darauf basierende Anpassung des Bemessungskonzeptes.<br />

Auf Basis von vorhandenen und weiteren<br />

Material- und Bauteilversuchen wird derzeit ein wirklichkeitsnahes<br />

Modell zur Verankerungswirkung mit Winkelhaken<br />

entwickelt. Darauf aufbauend soll ein entsprechendes<br />

Bemessungskonzept erarbeitet werden. Ein erster<br />

Vorschlag zum Bemessungswert der Verankerungslänge<br />

auf Basis des Grundwertes der Verankerungslänge nach<br />

DIN EN 1992-1-1 unter Berücksichtigung eines separaten<br />

Traganteils für den Winkelhaken ist in Abb. 2 dargestellt.<br />

Bereits jetzt wird besonderes Potenzial im Bereich der<br />

Betonfertigteile gesehen.<br />

Co-authored by / Mitautoren: Dipl.-Ing. Martin Heimann,<br />

Dr.-Ing. Tilo Proske<br />

[1] Lindorf, A.: Woher kommen die Bemessungswerte der Verbundspannung?<br />

In: Beton- und Stahlbetonbau 105, Heft 1, 2010<br />

110 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Noise protection elements for high-speed train<br />

sections of the German Railroad (DB)<br />

Experimental investigations conducted within the scope of an<br />

application for approval<br />

Schallschutzelemente aus Stahlbeton für<br />

Hochgeschwindigkeitsstrecken der DB<br />

Experimentelle Untersuchungen im Rahmen einer Zulassungsbeantragung<br />

Noise protection walls on high-speed railroad sections<br />

are subject to high wind and suction loads. Due<br />

to the economically optimized construction method<br />

used for the reinforced-concrete elements, the loadbearing<br />

shell is in this particular case provided only<br />

with a single central reinforcement layer. As a result,<br />

both the member and the construction materials are<br />

subject to considerable highly fatiguing cyclic loading.<br />

The shear resistance under cyclic loading, for example,<br />

has to this day not really been experimentally investigated<br />

and/or checked. For that reason it is difficult<br />

to make a statement on the fatigue behavior of members<br />

of this kind subject to cyclic loading with high<br />

stress cycles. The current standards (DIN-FB 102 [6],<br />

etc.) contain approaches that describe loadings of this<br />

type. Part of these are based on pragmatic determinations.<br />

[1]. Within the scope of the application for an<br />

approval submitted to the German railroad authorities<br />

(EBA) for noise-absorbing wall elements of reinforced<br />

concrete on high-speed railroad section, the Department<br />

of Concrete Construction at TU Dortmund was<br />

commissioned by EUDUR to perform the experimental<br />

investigations as a basis for evaluating the wall elements<br />

regarding their fitness [3, 4]. Loading of the<br />

wall elements due to the action of pressure and suction<br />

induced by train traffic increases disproportionately<br />

with increasing speed of the trains due to the<br />

accompanying dynamic magnification factor. This, in<br />

connection with very high cycles of load stressing fatigue-effective<br />

loadings results in effects that are not<br />

negligible. The calculated verification for fatigue for<br />

reinforced-concrete members must always be performed<br />

in accordance with DIN-FB 102 [6]. The basis<br />

for the design, apart from DIN-FB 101 and 102 [5, 6];<br />

is in particular guideline 804.5501 [8, 9]. However, the<br />

check for fatigue, at least in this particular case, is not<br />

possible for all required failure mechanisms.<br />

In the test program that was carried out in agreement<br />

with the EBA, the natural frequencies, bending<br />

and shear resistance, behavior under torsion, as<br />

well as vibration fatigue tests were determined to the<br />

scale of 1:1 (5 m long, 1 m high) [7]. The assumed<br />

number of load cycles was established and specified.<br />

For members without shear reinforcement, a fatigue<br />

Schallschutzwände an Hochgeschwindigkeitsstrecken der<br />

Bahn unterliegen starken Druck-Sog-Beanspruchungen.<br />

Durch die wirtschaftlich optimierte Bauweise der Stahlbetonelemente<br />

wird die Tragschale im vorliegenden Fall nur<br />

mit einer einlagigen, mittigen Bewehrung ausgeführt. Das<br />

führt dazu, dass sowohl das Bauteil als auch der Baustoff<br />

einer erheblichen, ermüdungswirksamen Wechselbeanspruchung<br />

unterliegen. Was beispielsweise die Querkrafttragfähigkeit<br />

unter Wechselbeanspruchung betrifft, so<br />

wurde diese bis heute kaum durch experimentelle Untersuchungen<br />

abgesichert. Daher ist es schwierig, eine Aussage<br />

zum Ermüdungsverhalten solcher Bauteile unter<br />

Wechselbeanspruchung mit hohen Schwingspielzahlen<br />

zu treffen. In den heutigen Normen (DIN-FB 102 [6], etc.)<br />

sind Ansätze enthalten, welche das Verhalten unter solchen<br />

Beanspruchungen beschreiben. Diese beruhen zum<br />

Teil auf pragmatischen Festlegungen [1]. Im Rahmen der<br />

Beantragung einer Zulassung beim Eisenbahnbundesamt<br />

(EBA) für lärmabsorbierende Wandelemente aus Stahlbeton<br />

an Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn, wurde<br />

der Lehrstuhl Betonbau der TU Dortmund von EUDUR mit<br />

den experimentellen Untersuchungen als Grundlage für<br />

die Beurteilung der Wandelemente hinsichtlich ihrer Eignung<br />

beauftragt [3, 4]. Die Beanspruchung der Wandelemente<br />

infolge Druck-Sog-Einwirkung aus Zugverkehr<br />

nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit der Züge durch<br />

den zugehörigen dynamischen Überhöhungsfaktor überproportional<br />

zu. In Verbindung mit sehr hohen Lastwechselzahlen<br />

entstehen daraus nicht zu vernachlässigende ermüdungswirksame<br />

Beanspruchungen. Die rechnerischen<br />

Nachweise gegen Ermüdung sind für Stahlbetonbauteile<br />

grundsätzlich nach DIN-FB 102 [6] zu führen. Grundlage<br />

für die Bemessung ist neben DIN-FB 101 und 102 [5, 6] vor<br />

allem die Richtlinie 804.5501 [8, 9]. Allerdings sind die<br />

erforderlichen Nachweise gegen Ermüdung im vorliegenden<br />

Fall zumindest nicht für alle Versagensmechanismen<br />

möglich.<br />

In dem mit dem EBA abgestimmten Versuchsprogramm<br />

wurden Eigenfrequenzen, die Biege- und Querkrafttragfähigkeit,<br />

das Verhalten unter einer Verdrillung<br />

sowie Dauerschwingversuche an Wänden im Maßstab 1:1<br />

(5 m lang, 1 m hoch) ermittelt [7]. Die anzunehmende<br />

Lastwechselzahl wurde bestimmt und festgelegt. Bei Bauteilen<br />

ohne Querkraftbewehrung ist ein Ermüdungsversa-<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Reinhard Maurer<br />

Technische Universität<br />

Dortmund<br />

reinhard.maurer@<br />

tu-dortmund.de<br />

Geb. 1956; Diplom und<br />

Promotion an der TH<br />

Darmstadt; Tätigkeiten<br />

bei der Philipp Holzmann<br />

AG sowie der<br />

König und Heunisch<br />

Planungsgesellschaft<br />

mbH; Prüfingenieur<br />

für Baustatik; Prüfer<br />

für das EBA; seit 2002<br />

Inhaber des Lehrstuhls<br />

Betonbau an der TU<br />

Dortmund<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 111


PANEL 6 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing., Dipl.-Kfm.<br />

Christian Grochtmann<br />

EUDUR-Bau, Herzebrock<br />

grochtmann@eudur.de<br />

Geb. 1970; 1997 Abschluss<br />

als Diplom-Ingenieur<br />

Fachrichtung<br />

Bauwesen an der<br />

Universität Stuttgart;<br />

2004 Abschluss als<br />

Diplom-Kaufmann<br />

(Diplom II, Universitätsabschluss)<br />

an der<br />

FernUniversität Hagen;<br />

1997-2005 Züblin <strong>International</strong><br />

GmbH, Stuttgart,<br />

diverse Auslandseinsätze<br />

als Bauleiter<br />

und im Contract Department,<br />

u. a. in China,<br />

Pakistan, Libanon;<br />

2004-2005 Controlling<br />

in der Hauptverwaltung<br />

Stuttgart; 2005-2010<br />

Leitung Controlling bei<br />

der Prophete GmbH,<br />

Rheda-Wiedenbrück;<br />

seit 2010 Geschäftsführer<br />

der EUDUR-Bau<br />

GmbH & Co. KG, Herzebrock<br />

S-N curve of the test specimens<br />

at semi-logarithmic scale<br />

(v Rd,ct = 44 kN/m)<br />

Wöhlerlinie der Versuchskörper<br />

im halblogarithmischen Maßstab<br />

(v Rd,ct = 44 kN/m)<br />

failure due to cyclic shear loading depends to a large<br />

extent on the properties of the concrete, particularly<br />

its tensile strength. For that reason, tests were performed<br />

on small-scale specimens to determine an S-N<br />

curve with endurance and fatigue limits on the wall<br />

elementw under cyclic loading of V Ed,min = -V Ed,max . No<br />

fatigue-induced shear failure occurred in the concrete<br />

of any of the test specimens. As a rule, failure occurred<br />

following cracking in the concrete due to fatigue fracture<br />

of the reinforcement. For that reason, no genuine<br />

S-N curve can be given for the cyclic loading, only an<br />

estimation. The value pairs of resisted shear loading<br />

in the test and the accompanying cyclic loadings up<br />

to failure of the reinforcement are presented in Fig. 1.<br />

This confirms the diagram from DIN-FB 102 [6] presented<br />

in Fig. 2.<br />

Based on DIN-FB 102 [6], three members without<br />

shear reinforcement can be assumed to be sufficiently<br />

resistant to fatigue of the concrete subjected to shear<br />

force, provided the permissible range shown in the<br />

graphic representation in Fig. 2 is adhered to. It can<br />

furthermore be seen that the cyclic shear force loading<br />

due to the action of pressure and suction from train<br />

traffic clearly lies within the permissible range so that<br />

sufficient safety against fatigue-induced failure is provided.<br />

The large-scale test performed at M 1:1 showed<br />

that no damage occurred to the member after 1,5∙10 7<br />

load cycles (demanded were 10 7 ) that in any way resulted<br />

in a fatigue-induced failure of any component.<br />

1<br />

gen durch zyklische Querkraftbeanspruchung zu einem<br />

großen Teil von den Eigenschaften des Betons abhängig,<br />

insbesondere seiner Zugfestigkeit. Daher wurden Kleinkörperversuche<br />

zur Ermittlung einer Wöhlerlinie mit Zeitfestigkeits-<br />

und Dauerfestigkeitsbereich für das Wandelement<br />

unter einer Wechselbeanspruchung mit V Ed,min =<br />

-V Ed,max durchgeführt. Bei keinem der Versuchskörper trat<br />

ein ermüdungsbedingtes Querkraftversagen des Betons<br />

ein. In der Regel versagten diese nach erfolgter Rissbildung<br />

im Beton durch Ermüdungsbrüche der Bewehrung.<br />

Daher kann auf Grundlage dieser Versuche keine echte<br />

Wöhlerlinie für die Wechselbeanspruchung angegeben<br />

werden sondern lediglich eine untere Abschätzung. Die<br />

Wertepaare aus ertragener Querkraftbeanspruchung im<br />

Versuch und zugehöriger Lastwechselzahl bis zum ermüdungsbedingten<br />

Versagen der Bewehrung enthält Abb 1.<br />

Hierdurch wird das in Abb. 2 dargestellte Diagramm aus<br />

DIN-FB 102 [6] bestätigt.<br />

Nach DIN-FB 102 [6] darf bei Bauteilen ohne Querkraftbewehrung<br />

ein ausreichender Widerstand gegen Ermüdung<br />

des Betons bei Beanspruchung infolge Querkraft<br />

als gegeben angesehen werden, wenn der in Abb. 2 grafisch<br />

dargestellte zulässige Bereich eingehalten ist. Wie<br />

hieraus weiter hervorgeht, liegt die Querkraftwechselbeanspruchung<br />

infolge Druck-Sog-Einwirkung aus Zugverkehr<br />

deutlich im zulässigen Bereich, so dass eine ausreichende<br />

Sicherheit gegen ein ermüdungsbedingtes<br />

Versagen gegeben ist. Auch im Großversuch M 1:1 zeigte<br />

sich, dass nach 1,5∙10 7 Lastwechseln (gefordert waren 10 7 )<br />

keine Schädigungen im Bauteil auftraten, die in irgendeiner<br />

Form an einer der Komponenten zu einem ermüdungsbedingten<br />

Versagen führten.<br />

112 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


REFERENCES / LITERATUR<br />

2<br />

Permissible shear stress range in<br />

members without shear reinforcement<br />

according to DIN-FB<br />

102, showing the values for the<br />

EUDUR wall elements<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 6<br />

Zulässige Schubspannungsschwingbreite<br />

bei Bauteilen ohne<br />

Schubbewehrung nach DIN-FB 102<br />

mit den eingetragenen Werten für<br />

die EUDUR Wandelemente<br />

[1] Zilch, K., Zehetmaier; G.; Gläser, Ch.: Ermüdungsnachweise bei Massivbrücken, Ernst&Sohn, Betonkalender 2004<br />

[2] Haibach, E.: Betriebsfestigkeit, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006<br />

[3] Maurer, R., Heeke, G.: Experimentelle Untersuchungen zur Tragfähigkeit und Ermüdungsfestigkeit von<br />

lärmabsorbierenden Wandelementen an Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn“, Abschlussbericht für die Fa.<br />

EUDUR Bau GmbH & Co. KG, Herzebrock-Clarholz, Oktober 2010<br />

[4] Maurer, R., Heeke, G.: Experimentelle Untersuchungen zur Tragfähigkeit und Ermüdungsfestigkeit von<br />

lärmabsorbierenden Wandelementen an Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn – Ergänzungen zum Bericht<br />

vom Oktober 2010“, Abschlussbericht für die Fa. EUDUR Bau GmbH & Co. KG, Herzebrock-Clarholz, April 2011<br />

[5] DIN Fachbericht 101:2009 03 „Einwirkungen auf Brücken“, Beuth Verlag<br />

[6] DIN Fachbericht 102:2009 03 „Brücken“, Beuth Verlag<br />

[7] EBA Leitfaden für die Planung, Durchführung und Auswertung von Versuchen für Wandelemente von Lärm-<br />

schutzwänden im Anwendungsbereich der DB im Rahmen des Zulassungsverfahrens beim Eisenbahn Bundesamt,<br />

Fassung 8.9.2008<br />

[8] DB-Richtlinie 804.5501 mit Anhang A01-A06, Entwurf 01.09.2007<br />

[9] DB-Richtlinie 804.5501, 01.06.2010<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. Guido Heeke<br />

Technische Universität<br />

Dortmund<br />

guido.heeke@<br />

tu-dortmund.de<br />

Geb. 1976; 1997-2000<br />

Ausbildung zum<br />

Bauzeichner im konstr.<br />

Ingenieurbau; 2000-<br />

2006 Bauzeichner bei<br />

Austrup&Niemeyer,<br />

Emsdetten; 2006<br />

Diplom an der TU<br />

Dortmund; 2006-2008<br />

Tragwerksplaner bei<br />

Uhlir&Jansen Ingenieurbüro,<br />

Dortmund;<br />

seit 2008 wissenschaftlicherMitarbeiter<br />

am Lehrstuhl<br />

Betonbau an der TU<br />

Dortmund


PANEL 7 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Dipl.-Ing. Dieter Heller<br />

Bundesverband Leichtbeton,<br />

Neuwied<br />

heller@leichtbeton.de<br />

Geb. 1960; Studium des<br />

Konstruktiven Ingenieurbaus;Geschäftsführer<br />

folgender Organisationen:<br />

Bundesverband<br />

Leichtbeton, KompetenzzentrumLeichtbeton,<br />

Güteschutz<br />

und Landesverband<br />

Beton- und Bimsindustrie<br />

Rheinland-Pfalz,<br />

Forschungs-, Entwicklungs-<br />

und Marketinggesellschaft<br />

der<br />

Leichtbetonindustrie<br />

Day 2: Wednesday, 8 th February 2012<br />

Tag 2: Mittwoch, 8. Februar 2012<br />

Lightweight concrete<br />

Leichtbeton<br />

Title Titel Page Seite<br />

High-performance lightweight concrete - Forgotten potential of concrete construction? 115<br />

Hochleistungs-Leichtbeton - Vergessenes Potenzial des Betonbaus?<br />

Prof. Dr.-Ing. Harald S. Müller; Dr. Ing. Michael Haist<br />

Potentials and limits of lightweight aggregate concretes with closed structure made 118<br />

of regenerative raw materials - Mineral-encased wood chips as lightweight<br />

aggregate for concrete<br />

Potenziale und Grenzen gefügedichter Leichtbetone aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

- Mineralisch ummantelte Holzspäne als Leichtzuschlag für Beton<br />

Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht; Dipl.-Ing. (FH) Dipl.Wirt. Ing. Bau (FH) Andre Klatt<br />

Lightweight Ceiling Linings for Noise and Fire Protection - A Vision with Perspective? 122<br />

Leichte Deckenbekleidungen für Schall- und Wärmeschutz - Eine Vision mit Perspektive?<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach; Dipl.-Ing. Anett Brückner; Dipl.-Ing. (FH) Thomas Engler<br />

Creep and shrinkage of lightweight aggregate concrete - New findings and calculation models 125<br />

Kriechen und Schwinden von Leichtbeton - Neue Erkenntnisse und Berechnungsmodelle<br />

Prof. Dr.-Ing. Harald S. Müller; Dr.-Ing. Vladislav Kvitsel<br />

Energetic building with autoclaved aerated concrete - Trends and developments 128<br />

Energetisches Bauen mit Porenbeton - Trends und Entwicklungen<br />

Dipl.-Ing. M. Sc. Markus Heße<br />

114 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


High-performance lightweight concrete<br />

Forgotten potential of concrete construction?<br />

Hochleistungs-Leichtbeton<br />

Vergessenes Potenzial des Betonbaus?<br />

Initial situation<br />

There has been a significant decrease in the use of<br />

lightweight structural concrete in building practice in<br />

recent years. One of the major reasons for this, are<br />

the more stringent requirements for thermal protection,<br />

for example in housing construction, which can<br />

be adhered to only with large member sizes, even with<br />

lightweight structural concretes of very low thermal<br />

conductivity. For this reason, special thermal insulation<br />

is today required when using lightweight structural<br />

concretes, despite their good thermal insulation<br />

properties. The extra costs the use of lightweight structural<br />

concrete entails, compared to normal concrete,<br />

are therefore generally not economically justifiable.<br />

However, the requirements made on the mechanical<br />

properties of the concretes used, and this applies in<br />

particular to housing construction – and here in particular<br />

to wall elements – are quite low. This makes it<br />

possible to reduce the strength and the density of the<br />

concrete to a considerable extend from the minimum<br />

values of f lck = 12 N/mm² and ρ = 801 kg/m³ required<br />

by DIN EN 206-1 [1]. Guide values for corresponding<br />

minimum requirements can, for example, be found in<br />

DIN EN 1520 [2]. For lightweight concretes with open<br />

structure a minimum value of the characteristic compressive<br />

strength of 2.0 N/mm² is specified at a minimum<br />

density of 400 kg/m³.<br />

High-performance lightweight concretes with<br />

foamed matrix<br />

While in the manufacture of typical lightweight<br />

structural concretes generally lightweight aggregate<br />

is used, e.g. from expanded clay or expanded shale,<br />

an alternative approach provides for the addition of<br />

air-entraining agents as well as the exchange of mineral<br />

aggregate, e.g., for expanded polystyrene (EPS)<br />

or similar material. The lightweight concretes manufactured<br />

in this way consist, accordingly, of EPS and<br />

cement paste of different composition, made considerably<br />

more porous by the addition of a foaming agent.<br />

The porosity created by the foaming agents varies here<br />

between 5 vol.-% and 20 vol.-%, depending on the<br />

composition of the cement paste and the applied mixing<br />

energy. The foaming agent used at the Institute of<br />

Concrete Structures and Construction Materials at the<br />

Karlsruher Institute of Technology (KIT) is a pulverized<br />

product from the company Hydroment. The portion of<br />

the polystyrene added ranged between 30 vol.-% and<br />

50 vol.-% of the concrete volume.<br />

Ausgangssituation<br />

Die Verwendung von Konstruktionsleichtbetonen in der<br />

Baupraxis ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen.<br />

Dies ist insbesondere auf die verschärften Wärmeschutzanforderungen<br />

beispielsweise im Wohnungsbau<br />

zurückzuführen, die auch bei Verwendung von Konstruktionsleichtbetonen<br />

mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit<br />

nur durch sehr große Bauteilabmessungen eingehalten<br />

werden können. Trotz guter Wärmedämmeigenschaften<br />

ist daher bei Verwendung von Konstruktionsleichtbeton<br />

heute eine gesonderte Wärmedämmung erforderlich. Die<br />

Mehrkosten beim Einsatz von Konstruktionsleichtbeton<br />

gegenüber Normalbeton sind somit i. d. R. nicht wirtschaftlich<br />

darstellbar.<br />

Insbesondere für den Wohnungsbau gilt jedoch, dass<br />

die Anforderungen an die mechanischen Eigenschaften<br />

der verwendeten Betone – und hier besonders bei Wandelementen<br />

– sehr gering sind. Dies ermöglicht es, die<br />

Festigkeit und Rohdichte der Betone deutlich gegenüber<br />

den nach DIN EN 206-1 [1] geltenden Mindestwerten<br />

von f lck = 12 N/mm² und ρ = 801 kg/m³ zu reduzieren.<br />

Anhaltswerte für entsprechende Mindestanforderungen<br />

können beispielsweise DIN EN 1520 [2] entnommen werden.<br />

Für haufwerksporige Leichtbetone wird hier ein Mindestwert<br />

der charakteristischen Druckfestigkeit von 2,0 N/mm² bei<br />

einer Mindestrohdichte von 400 kg/m³ festgelegt.<br />

Hochleistungs-Leichtbetone mit<br />

geschäumter Matrix<br />

Während zur Herstellung üblicher Konstruktionsleichtbetone<br />

i. d. R. leichte Gesteinskörnungen z. B. aus Blähton<br />

oder Blähschiefer eingesetzt werden, besteht ein alternativer<br />

Ansatz in der Zugabe luftporenbildender Additive<br />

sowie dem Austausch der mineralischen Gesteinskörnung<br />

beispielsweise durch expandiertes Polystyrol (EPS) o. ä.<br />

Die so hergestellten Leichtbetone bestehen damit aus EPS<br />

und Zementstein unterschiedlicher Zusammensetzung,<br />

der durch Zugabe eines Schaumbildners stark porosiert<br />

wird. Die durch den Schaumbildner erzeugte Porosität variiert<br />

dabei in Abhängigkeit von der Zusammensetzung<br />

des Zementleims und der eingetragenen Mischenergie<br />

zwischen 5 Vol.-% und 20 Vol.-%. Als Schaumbildner<br />

wurde in Versuchen am Institut für Massivbau und Baustofftechnologie<br />

des Karlsruher Instituts für Technologie<br />

(KIT) ein pulverförmiges Produkt der Fa. Hydroment verwendet.<br />

Der Anteil des zugegebenen Polystryrols betrug<br />

zwischen 30 Vol.-% und 50 Vol.-% des Betonvolumens.<br />

Zielsetzung des Forschungsprojekts war es, den Einfluss<br />

der Zementsteinzusammensetzung auf die Frisch-<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Harald S. Müller<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie KIT<br />

hsm@mpa.kit.edu<br />

Geb. 1951; bis 1995<br />

Direktor an der Bundesanstalt<br />

für Materialforschung<br />

und -prüfung,<br />

Berlin; seit 1995<br />

Leiter des Instituts für<br />

Massivbau und Baustofftechnologie<br />

und<br />

Direktor der Amtlichen<br />

Materialprüfungsanstalt<br />

MPA Karlsruhe<br />

am Karlsruher Institut<br />

für Technologie<br />

(ehemals Universität<br />

Karlsruhe); ö.b.u.v.<br />

Sachverständiger für<br />

Beton- und Mauerwerksbau,<br />

Bauschäden<br />

und Bauphysik; Partner<br />

der SMP Ingenieure<br />

im Bauwesen GmbH,<br />

Karlsruhe und Dresden<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 115


PANEL 7 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Michael Haist<br />

Institut für Massivbau<br />

und Baustofftechnologie,<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT)<br />

michael.haist@kit.edu<br />

Oberingenieur am<br />

Institut für Massivbau<br />

und Baustofftechnologie;Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Betontechnologie, insbesondere<br />

Leichtbeton<br />

und Selbstverdichtender<br />

Beton, Rheologie<br />

von Frischbeton,<br />

Geotechnische Betone<br />

Compressive strength of foamed concretes consisting of<br />

cement, water, air pores generated by foaming agents (porosity<br />

approx. 15 Vol.-%) and, alternatively, polystyrene (EPS),<br />

expanded glass or mixtures of both materials, depending on<br />

the density of the concrete<br />

Druckfestigkeit von Schaumbetonen bestehend aus Zement,<br />

Wasser, durch Schaumbildner erzeugte Luftporen (Porosität<br />

ca. 15 Vol.-%) und wahlweise Polystyrolschaum (EPS), Blähglas<br />

oder Mischungen aus beiden Stoffen in Abhängigkeit von der<br />

Rohdichte des Betons<br />

The objective of the research project was to investigate<br />

the influence the composition of the cement paste<br />

has on the fresh and hardened concrete properties of<br />

the lightweight structural concretes manufactured. In<br />

addition, such factors as, e.g., the water-cement ratio<br />

were varied over a wide range. In a further test series,<br />

cement was gradually exchanged with silica fume and/<br />

or flyash. The objective of these tests was to increase<br />

the compressive strength of the foamed concrete at the<br />

same density.<br />

The investigations carried out show that although<br />

the increased density that results from a reduced w/c<br />

ratio can be compensated by increasing the amount<br />

of foaming agent, the increase in strength achieved<br />

through the reduced w/c ratio is at the same time nullified<br />

by the increased porosity. Through the exchange of<br />

cement with silica fume, the strength of the concretes<br />

can also only be slightly increased, because the silica<br />

fume hampers the formation of foam and results in an<br />

increase in density with the same amount of foaming<br />

agent added. However, a considerable increase in the<br />

compressive strength of the foamed concretes can be<br />

achieved by exchanging the polystyrene foam with expanded<br />

glass aggregate without changing the density.<br />

Fig. 1 shows that the compressive strength of the<br />

investigated concretes is a direct function of their<br />

density and that the compressive strength increases<br />

116 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1<br />

und Festbetoneigenschaften der hergestellten Hochleistungs-Leichtbetone<br />

zu untersuchen. Hierzu wurde u. a.<br />

der Wasserzementwert über einen weiten Bereich variiert.<br />

Zusätzlich wurde in einer weiteren Versuchsserie Zement<br />

schrittweise durch Silikastaub bzw. Flugasche ausgetauscht.<br />

Zielsetzung dieser Versuche war es, die Druckfestigkeit<br />

des Schaumbetons bei gleicher Rohdichte zu<br />

steigern.<br />

Die durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass die<br />

mit einem abnehmenden w/z-Wert verbundene Zunahme<br />

der Rohdichte zwar durch eine Erhöhung der Schaumbildnermenge<br />

kompensiert werden kann, jedoch gleichzeitig<br />

durch die erhöhte Porosität der aus der w/z-Wert-Reduktion<br />

resultierende Festigkeitszuwachs zunichte gemacht<br />

wird. Durch Austausch von Zement durch Silikastaub<br />

kann die Festigkeit der Betone ebenfalls nur geringfügig<br />

gesteigert werden, da der Silikastaub die Schaumbildung<br />

beeinträchtigt und eine Erhöhung der Rohdichte bei gleicher<br />

Schaumbildnermenge zur Folge hat. Eine erhebliche<br />

Steigerung der Druckfestigkeit der Schaumbetone ohne<br />

gleichzeitige Veränderung der Rohdichte kann jedoch<br />

durch Austausch von Polystyrolschaum durch Blähglasgesteinskörnung<br />

erzielt werden.<br />

Abb. 1 zeigt, dass die Druckfestigkeit der untersuchten<br />

Betone eine direkte Funktion von deren Rohdichte ist und<br />

mit zunehmender Dichte ansteigt. Signifikante Unterschiede<br />

in der Druckfestigkeit bei gleicher Rohdichte sind<br />

insbesondere zwischen den Betonen mit EPS und Betonen<br />

mit Blähglas zu verzeichnen. Durch den Austausch von<br />

EPS durch Blähglas konnte die Druckfestigkeit bei gleicher<br />

Rohdichte signifikant gesteigert werden. Besonders vorteilhaft<br />

haben sich hier insbesondere auch Mischungen aus<br />

EPS und Blähglas erwiesen (Abb. 1). Der Wärmeleitkoeffizient<br />

der Betone betrug für Mischungen mit einer Rohdichte<br />

von ca. 600 kg/m³ weitgehend unabhängig von der Art der<br />

verwendeten Körnung (d. h. Blähglas oder EPS) λ < 0,08 W/<br />

(m.K) und ermöglicht somit die Einhaltung der Wärmeschutzanforderungen<br />

bei einer akzeptablen Wandstärke<br />

in monolithischer Bauweise. Besonders geeignet sind derartige<br />

Betone aufgrund ihrer guten Wärmedämmeigenschaften<br />

auch als Bodenausgleichsschichten.<br />

Schlussbemerkung<br />

Die moderne Betontechnologie liefert die Grundlagen für<br />

die Herstellung von Hochleistungs-Leichtbetonen, die ein<br />

hervorragendes Verhältnis von Festigkeit zu Rohdichte<br />

bzw. Wärmeleitfähigkeit besitzen [3]. Dadurch eröffnet<br />

sich der monolithischen Bauweise mit Leichtbeton die<br />

Chance, trotz hoher Wärmeschutzanforderungen konkurrenzfähig<br />

zu werden. Weitere Forschungsarbeiten sind<br />

jedoch noch angezeigt.


with increasing density. Significant differences in the<br />

compressive strength, at equal density, were observed<br />

particularly between the concretes with EPS and concretes<br />

with expanded glass. By exchanging EPS with<br />

expanded glass, the compressive strength could be significantly<br />

increased, at the same density. Mixtures of<br />

EPS and expanded clay have also shown themselves<br />

to be especially advantageous (Fig. 1). The k factor of<br />

the concretes for mixes of approx. 600 kg/m³ density,<br />

more or less independent of the type of aggregate used<br />

(i.e. expanded glass or EPS) was λ < 0.8 W/(m.K) and<br />

thus makes adherence to the requirements for thermal<br />

protection possible at an acceptable wall thickness in<br />

monolithic construction. Concretes of this type are also<br />

especially well suited for use as ground leveling layers,<br />

due to their good thermal insulation properties.<br />

Concluding remark<br />

Modern concrete technology provides the basis for the<br />

manufacture of high-performance lightweight concretes<br />

with an outstanding ratio of strength to density<br />

and/or thermal conductivity [3]. This opens the monolithic<br />

construction method with lightweight concrete<br />

the opportunity to become competitive, despite the<br />

high requirements made on thermal protection. Further<br />

research work is, however, required.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] DIN EN 206-1: Beton – Festlegung, Eigenschaften,<br />

Herstellung und Konformität; Beuth Verlag, Berlin,<br />

2001<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />

(inkl. A1 und A2 Änderungen)<br />

[2] DIN EN 1520: Vorgefertigte Bauteile aus hauf-<br />

werksporigem Leichtbeton und mit statisch anre-<br />

chenbarer oder nicht anrechenbarer Bewehrung;<br />

Beuth Verlag, Berlin, 2011<br />

[3] Müller, H. S.; Reinhardt, H.-W.; Wiens, U.; Beton; In:<br />

Betonkalender 2012 – Infrastrukturbau, Befesti-<br />

gungstechnik, Eurocode 2; Bergmeider, Fingerloos,<br />

Wörner (Hrsg.); Ernst & Sohn Verlag, Berlin, 2012<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 117<br />

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PANEL 7 → Proceedings<br />

Potentials and limits of lightweight aggregate concretes with<br />

closed structure made of regenerative raw materials<br />

Mineral-encased wood chips as lightweight aggregate for concrete<br />

Potenziale und Grenzen gefügedichter Leichtbetone aus<br />

nachwachsenden Rohstoffen<br />

Mineralisch ummantelte Holzspäne als Leichtzuschlag für Beton<br />

AUTHOR Problemstellung<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Harald Garrecht<br />

Technische Universität<br />

Darmstadt<br />

garrecht@massivbau.<br />

tu-darmstadt.de<br />

Geb. 1957; Studium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der Universität<br />

Karlsruhe; 1985-1992<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Massivbau und<br />

Baustofftechnologie<br />

der Universität Karlsruhe;<br />

1992 Promotion;<br />

1992-1998 Oberingenieur<br />

in der Abteilung<br />

Baustofftechnologie<br />

des o.g. Instituts;<br />

1998 Professur für<br />

Baustoffe, Bauphysik<br />

und Baukonstruktion<br />

an der Hochschule<br />

Karlsruhe – Technik und<br />

Wirtschaft; seit 2006<br />

Professur für Werkstoffe<br />

im Bauwesen an der<br />

Technischen Universität<br />

Darmstadt am Institut<br />

für Massivbau<br />

Problem formulation<br />

Regenerative raw materials as, for example, hemp chips<br />

or wood chips are generally not used as lightweight<br />

aggregate for concrete. Among the reasons for this are<br />

the poor compatibility between mineral binders and<br />

organic materials (fillers). The problem is compounded<br />

by the consistently unfavorable shapes of the organic<br />

particles available as well as the general reservations<br />

against organic aggregate materials. Yet, the common<br />

definitions of lightweight aggregate concrete and/or<br />

lightweight aggregate are open to special cases where<br />

organic materials are applied [1, 2], and ecological as<br />

well as aspects of building physics would speak for the<br />

use of regenerative raw materials.<br />

Materials-specific particularities<br />

Composite materials consisting of cement and organic<br />

aggregate materials solidify and harden relatively<br />

slowly, compared with conventional concretes or cement<br />

mortars [3]. The reason for this are the various<br />

soluble organic compounds of the wood, such as<br />

sugar, sugar alcohols, starches, phenols, and carbohydrates<br />

that retard or prevent the hydration of the<br />

cement [4]. In cement-bound wood materials, these<br />

constituents of the wood are attacked by the existing<br />

alkaline milieu and their degradation products find<br />

their way into the cement solution, where they react<br />

and act as inhibitors [5]. An increase in the extraction<br />

substances results in an increase in the non-hydrated<br />

cement clinker content. This directly affects<br />

the mechanical properties of the composite materials<br />

[6]. In addition to the marked incompatibility between<br />

cement and organic aggregate materials, the<br />

elongated geometry of the wood chips deviates from<br />

the round particle shape of normal and lightweight<br />

aggregate and, as such, negatively affects the workability<br />

of the composite material.<br />

In premanufactured cement-bound composite materials,<br />

the negative effects of the incompatibility as<br />

well as the particle shape can in most cases be avoided<br />

by a specially adjusted production process.<br />

Nachwachsende Rohstoffe wie beispielsweise Hanfschäben<br />

oder Holzspäne finden als Leichtzuschlag in Beton in der<br />

Regel keine Anwendung. Gründe dafür sind eine schlechte<br />

Kompatibilität zwischen mineralischen Bindemitteln und<br />

den organischen Materialien (Füller). Erschwerend wirken<br />

sich auch die durchgängig ungünstigen Formen der verfügbaren<br />

organischen Partikel aus sowie die generellen<br />

Vorbehalte gegenüber organischen Zuschlagsmaterialien.<br />

Dabei sind gängige Definitionen von Leichtbeton bzw.<br />

leichter Gesteinskörnung durchaus offen für Sonderfälle, in<br />

denen organische Stoffe Anwendung finden [1, 2] und sowohl<br />

ökologische als auch bauphysikalische Aspekte<br />

sprächen für eine Verwendung nachwachsender Rohstoffe.<br />

Materialspezifische Besonderheiten<br />

Verbundwerkstoffe aus Zement und organischen Zuschlagsmaterialien<br />

erstarren und erhärten verhältnismäßig<br />

langsam, verglichen mit herkömmlichen Betonen oder<br />

Zementmörteln [3]. Grund dafür sind verschiedene lösliche<br />

organische Verbindungen des Holzes wie Zucker,<br />

Zuckeralkohole, Stärke, Phenole und Kohlenhydrate, welche<br />

die Hydratation des Zements verzögern oder verhindern<br />

[4]. In zementgebundenen Holzwerkstoffen werden<br />

diese Holzinhaltsstoffe von der vorherrschenden alkalischen<br />

Umgebung angegriffen und ihre Abbauprodukte<br />

wandern in die Zementlösung, um dort zu reagieren und<br />

als Inhibitoren zu wirken [5]. Mit steigendem Gehalt an<br />

Extraktionsstoffen steigt auch der Anteil nicht-hydratisierter<br />

Zementklinker. Dies hat direkte Auswirkungen auf<br />

die mechanischen Eigenschaften der Verbundwerkstoffe<br />

[6]. Ergänzend zu der ausgeprägten Inkompatibilität zwischen<br />

Zement und organischen Zuschlagsmaterialien<br />

weicht die gestreckte Geometrie der Holzspäne grundsätzlich<br />

von der runden Partikelform normaler und leichter<br />

Gesteinskörnung ab und wirkt sich entsprechend negativ<br />

auf die Verarbeitbarkeit des Verbundwerkstoffs aus.<br />

Bei vorgefertigten zementgebundenen Verbundwerkstoffen<br />

ist es möglich, die negativen Auswirkungen der Inkompatibilität<br />

sowie der Partikelform durch einen speziell<br />

abgestimmten Produktionsprozess größtenteils zu umgehen.<br />

118 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Development of mineral-encased wood chips<br />

The objective of the investigations conducted at Darmstadt<br />

Technical University is the use of regenerative<br />

raw materials in lightweight aggregate concrete. Since<br />

the problems of processing and compatibility lie in the<br />

nature of the organic material, optimization must start<br />

with the aggregate materials. For this, the Department<br />

of Materials in Civil Engineering at TU Darmstadt chose<br />

a combined approach in that the wood chips were first<br />

given a cubical shape that closely resembled the normal<br />

roundish shape of the aggregate. Next followed<br />

an especially developed mixing process in the course<br />

of which a mineral enclosure of defined thickness was<br />

applied to the individual wood particles (Fig. 1). This<br />

results in the creation of a composite material that under<br />

the designation mineral-encased wood chips combines<br />

the positive properties of the regenerative and<br />

mineral materials to good advantage.<br />

Properties of the modified chip material<br />

For the mineral-encased wood chips, a mean compressive<br />

particle strength of Cb = 15.3 N/mm² was determined<br />

in line with DIN EN 13055-1, Annex A, Process<br />

2. This shows that the mineral-encased wood chips possess<br />

a remarkable compressive particle strength, given<br />

their low mean particle density of ρa = 710 kg/m³<br />

The resistance to frost and freeze-thaw cycle with<br />

de-icing salt was determined using the procedure in<br />

DIN EN 1367-1, Annex B for normal aggregate. For<br />

the specimens investigated, a mean mass loss < 1 mm<br />

of 5.9 % by mass was determined. Since this mass loss<br />

lies below the limit value of 8.0 % by mass, mineralencased<br />

wood chips even meet the resistance specified<br />

for normal aggregate [7].<br />

In electron-microscopic and X-ray spectroscopic<br />

examinations it could be determined that the mineral<br />

encasing, through the encasing process, transports in<br />

addition considerable portions of different mineral<br />

phases from the cement paste into the wood structure,<br />

where they are activated. Electron-microscopic images<br />

of fracture surfaces of mineral-encased wood chips<br />

Entwicklung mineralisch ummantelter Holzspäne<br />

Ziel der Untersuchungen an der Technischen Universität<br />

Darmstadt ist der Einsatz nachwachsender Rohstoffe in<br />

Leichtbeton. Da die festgestellten Verarbeitungs- und<br />

Kompatibilitätsprobleme im organischen Material begründet<br />

liegen, muss eine Optimierung entsprechend beim<br />

Zuschlagsmaterial ansetzen. Dazu wurde am Fachbereich<br />

Werkstoffe im Bauwesen der TU Darmstadt ein kombinierter<br />

Ansatz gewählt, bei dem die Holzspäne zunächst<br />

in eine würfelige Form gebracht werden, die der rundlichen<br />

normalen Gesteinskörnung möglichst nahe kommt.<br />

Anschließend findet ein speziell entwickeltes Mischverfahren<br />

Anwendung, bei dem eine mineralische Ummantelung<br />

in definierter Dicke um die einzelnen Holzpartikel<br />

appliziert wird (Abb. 1). In der Folge entsteht ein Verbundmaterial,<br />

das unter der Bezeichnung mineralisch<br />

ummantelte Holzspäne die jeweils positiven Eigenschaften<br />

von nachwachsenden und mineralischen Rohstoffen in<br />

sinnvoller Weise miteinander kombiniert.<br />

Eigenschaften des modifizierten Spanmaterials<br />

Für die mineralisch ummantelten Holzspäne wurde gemäß<br />

DIN EN 13055-1, Anhang A, Verfahren 2 eine mittlere<br />

Korndruckfestigkeit von Cb = 15,3 N/mm² ermittelt.<br />

Damit weisen die mineralisch ummantelten Holzspäne in<br />

Anbetracht ihrer niedrigen mittleren Kornrohdichte von<br />

ρa = 710 kg/m³ eine beachtliche Korndruckfestigkeit auf.<br />

Zur Bestimmung des Widerstandes gegen Frost-Tau-<br />

Wechselbeanspruchung wurde das Verfahren nach DIN<br />

EN 1367-1, Anhang B für normale Gesteinskörnung<br />

durchgeführt. Für die untersuchten Proben ergab sich ein<br />

mittlerer Masseverlust < 1 mm von 5,9 M.-%. Da dieser<br />

Masseverlust unter dem Grenzwert von 8,0 M.-% liegt,<br />

gelten mineralisch ummantelte Holzspäne damit sogar<br />

nach den Kriterien für normale Gesteinskörnung als beständig<br />

[7].<br />

In elektronenmikroskopischen und röntgenspektroskopischen<br />

Untersuchungen ließ sich feststellen, dass die<br />

mineralische Ummantelung durch den Prozess der Ummantelung<br />

zusätzlich erhebliche Gehalte verschiedener<br />

Mineralphasen von dem Zementleim in das Holzgefüge<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />

1<br />

Cubical wood chips<br />

(left: untreated material;<br />

right: mineral-encased<br />

wood chips)<br />

Würfelförmige Holzspäne<br />

(links: unbehandeltes<br />

Material;<br />

rechts: mineralisch<br />

ummantelte Holzspäne)<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. (FH),<br />

Dipl.Wirt. Ing.-Bau (FH)<br />

Andre Klatt,<br />

BSc Civil Engineering,<br />

Technische Universität<br />

Darmstadt<br />

klatt@massivbau.tudarmstadt.de<br />

Geb. 1977; 2001-2005<br />

Studium Baubetrieb<br />

und Baumanagement<br />

an der Hochschule<br />

Karlsruhe – Technik und<br />

Wirtschaft; 2004 -2006<br />

Studium Civil Engineering<br />

an der Napier University<br />

Edinburgh; seit<br />

2006 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am<br />

Institut für Massivbau,<br />

Fachgebiet Werkstoffe<br />

im Bauwesen an der<br />

Technischen Universität<br />

Darmstadt<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 119


PANEL 7 → Proceedings<br />

2<br />

Compressive strength<br />

depending on the<br />

lightweight-aggregate<br />

volume using a<br />

CEM I 52,5 R after 28<br />

days<br />

Druckfestigkeit in<br />

Abhängigkeit des<br />

Leichtzuschlagsvolumens<br />

bei Verwendung<br />

eines CEM I 52,5 R nach<br />

28 Tagen<br />

confirm this. It can be recognized that cement particles<br />

were transported into the wood cells during the encasing<br />

process and that crystal phases were able to form<br />

there due to the hydration.<br />

An important requirement on the mineral encasing<br />

is the neutralization and shielding of the soluble constituents<br />

of the wood. In order to determine how effectively<br />

the encasing shields the organic material, the<br />

untreated and modified chips were extracted in Ca(OH) 2<br />

solution and the properties of the extraction solutions<br />

subsequently compared with each other. The analysis<br />

showed an increase in monomeric sugars in the solution<br />

of the untreated chips by a factor of 25 percent.<br />

In the solution of the untreated chips, moreover, a notably<br />

reduced pH value and a significantly diminished<br />

electric conductivity were found to be present.<br />

Lightweight aggregate concrete made with mineral-encased<br />

wood chips<br />

The suitability of mineral-encased wood chips as aggregate<br />

materials in lightweight aggregate concrete is<br />

further investigated. With regard to the fresh-concrete<br />

properties it turned out that the cubical shape of the<br />

chips is very conducive to mixing and processing of<br />

the materials. The slump of the freshly mixed concrete<br />

is markedly higher when using optimized cubical chips<br />

than is the case when using elongated chips.<br />

Within the scope of the investigation of the properties<br />

of the hardened concrete, concrete mixes with<br />

different lightweight aggregate volumes were manufactured<br />

and tested and assessed for their compressive<br />

strength and flexural tensile strength.<br />

transportiert und dort aktiviert werden. Elektronenmikroskopische<br />

Aufnahmen von Bruchflächen mineralisch<br />

ummantelter Holzspäne bestätigen dies. Es lässt erkennen,<br />

dass im Rahmen des Ummantelungsprozesses<br />

Zementpartikel in die Holzzellen transportiert wurden<br />

und sich dort Kristallphasen infolge der Hydratation ausbilden<br />

konnten.<br />

Eine wichtige Anforderung der mineralischen Ummantelung<br />

ist die Neutralisierung und Abschirmung der löslichen<br />

Holzbestandteile. Um feststellen zu können, wie effektiv<br />

die Ummantelung das organische Material schützt,<br />

wurden die unbehandelten und modifizierten Späne in<br />

Ca(OH) 2-Lösung extrahiert und anschließend die Eigenschaften<br />

der Extraktionslösungen untereinander verglichen.<br />

Die Analyse ergab einen um den Faktor 25 höheren<br />

Gehalt an monomeren Zuckern in der Lösung der unbehandelten<br />

Späne. Ferner zeigten sich bei der Lösung der unbehandelten<br />

Späne ein deutlich reduzierter pH-Wert und eine<br />

signifikant verminderte elektrische Leitfähigkeit.<br />

Leichtbeton aus mineralisch ummantelten<br />

Holzspänen<br />

Weiter wird die Eignung mineralisch ummantelter Holzspäne<br />

als Zuschlagsmaterial in Leichtbeton näher untersucht.<br />

Bezüglich der Frischbetoneigenschaften zeigt sich,<br />

dass die kubische Spanform eine sehr gute Misch- und<br />

Verarbeitbarkeit des Materials ermöglicht. Das Ausbreitmaß<br />

des Frischbetons ist bei Verwendung der optimierten<br />

würfelförmigen Späne deutlich höher als beim Einsatz<br />

länglicher Späne.<br />

Im Rahmen der Untersuchung der Festbetoneigenschaften<br />

wurden Betonmischungen mit unterschiedlichem<br />

Leichtzuschlagsvolumen angefertigt und im Hinblick auf<br />

ihre Druckfestigkeit und Biegezugfestigkeit geprüft und<br />

beurteilt.<br />

Bei der Betrachtung der Druckfestigkeit in Abhängigkeit<br />

des Leichtzuschlagsvolumens unter Verwendung<br />

eines CEM I 52,5 R (Abb. 2) zeigt sich für unbehandelte<br />

Holzspäne ein mittleres Druckfestigkeitspotential von<br />

fc = 8,0 N/mm² bis fc = 18,3 N/mm². Demgegenüber führt<br />

der Einsatz mineralisch ummantelter Holzspäne je nach<br />

Leichtzuschlagsvolumen zu deutlich gesteigerten Druckfestigkeiten<br />

zwischen fc = 14,5 N/mm² und fc = 31,2 N/mm².<br />

Die Messwerte für Blähton als Leichtzuschlag streuen deutlich<br />

stärker und liegen im Mittel zwischen fc = 14,0 N/mm²<br />

und fc = 35,9 N/mm².<br />

Schlussfolgerung<br />

Mineralisch ummantelte Holzspäne zeigen sich gegenüber<br />

unbehandelten Holzspänen in Bezug auf die materialspezifischen<br />

und bauphysikalischen Eigenschaften in<br />

zahlreichen Aspekten deutlich überlegen. Auch hinsichtlich<br />

einer Anwendung als Betonzuschlag konnte festgestellt<br />

werden, dass mineralisch ummantelte Holzspäne<br />

nahezu alle negativen Eigenschaften eines organischen<br />

Leichtzuschlags verloren haben und durchaus mit mineralischen<br />

Gesteinskörnungen konkurrieren können. Ferner<br />

führt die speziell eingestellte würfelförmige Spanform<br />

120 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


When looking at the compressive<br />

strength, depending on the volume of the<br />

lightweight aggregate volume, using CEM I<br />

52,5 R (Fig. 2), it was found that the untreated<br />

wood chips had a mean compressive<br />

strength potential of fc = 8.0 N/mm² to fc<br />

= 18.3 N/mm². In comparison, the use of<br />

mineral-encased wood chips, depending<br />

on the volume of the lightweight aggregate,<br />

resulted in markedly increased compressive<br />

strength between fc = 14.5 N/mm²<br />

and fc = 31.2 N/mm². The measured values<br />

for expanded clay as lightweight aggregate<br />

scatter much more pronouncedly and range<br />

on average between fc = 14.0 N/mm² and<br />

fc = 35.9 N/mm².<br />

Conclusion<br />

Mineral-encased wood chips show themselves<br />

to be clearly superior to untreated<br />

wood chips in respect of the material-specific<br />

and physical properties in numerous<br />

aspects. With regard to their application as<br />

aggregate for concrete it could also be determined<br />

that mineral-encased wood chips<br />

have lost nearly all negative properties of<br />

organic lightweight aggregate and can well<br />

compete with mineral aggregate. The specifically<br />

adjusted cubical shape of the chips,<br />

moreover, led to a considerably improved<br />

processibility so that the use as lightweight<br />

concrete made with mineral-encased wood<br />

chips looks promising.<br />

Outlook<br />

Recently it could already be shown that it is<br />

possible to manufacture concretes of flowable<br />

consistency with the developed aggregate<br />

material. The use of a lightweight aggregate<br />

made on the basis of regenerative<br />

raw materials obviously leads to the idea<br />

to realize ecological concretes using small<br />

amounts of binder. First experimental mixes<br />

showed here as well a high potential in<br />

connection with mix designs with a high<br />

content of fly ash. A further possible field<br />

of application opens up for the realization<br />

of structural concretes made with encased<br />

chips as lightweight aggregate.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />

zu einer deutlich verbesserten Verarbeitbarkeit<br />

und lässt damit einen Einsatz von Leichtbeton<br />

aus mineralisch ummantelten Holzspänen<br />

als Ortbeton durchaus aussichtsreich<br />

erscheinen.<br />

Ausblick<br />

Kürzlich konnte bereits gezeigt werden, dass<br />

es möglich ist, mit dem entwickelten Zuschlagsmaterial<br />

Betone mit fließfähiger Konsistenz<br />

herzustellen. Ferner liegt es bei der<br />

Verwendung eines Leichtzuschlags auf<br />

Grundlage nachwachsender Rohstoffe auf der<br />

Hand, ökologische Betone mit einem sehr<br />

niedrigen Bindemitteleinsatz zu realisieren.<br />

Auch hier ergab sich bei ersten Versuchsmischungen<br />

ein hohes Potenzial im Zusammenhang<br />

mit hoch-flugaschehaltigen Mischungsentwürfen.<br />

Ein weiteres mögliches<br />

Anwendungsfeld erschließt sich in der Realisierung<br />

konstruktiver Betone mit ummantelten<br />

Spänen als Leichtzuschlag.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] Grübl, P., Weigler, H. und Karl, S.; Beton.<br />

Arten, Herstellung und Eigenschaften.<br />

Berlin, Ernst & Sohn, 2001<br />

[2] Müller, H. S.; Reinhardt, H.-W.; Beton; In:<br />

Bergmeister, K.; Wörner, J.-D.; Finger-<br />

loos, F.; Beton Kalender, Ernst & Sohn,<br />

2009<br />

[3] Heinz, D.; Urbonas. L.; Holzbau der Zu-<br />

kunft. Teilprojekt 16. Holzbeton. Stuttg-<br />

art, Fraunhofer IRB Verlag, 2008<br />

[4] Sandermann, W.; Preusser, H. W.;<br />

Schweers, W.; Über die Wirkung von<br />

Holz-inhaltsstoffen auf den Abbindevor-<br />

gang bei zementgebundenen Holzwerk-<br />

stoffen. Holzforschung, Bd. 14, S. 70-77,<br />

1960<br />

[5] Sauvat, N., Sell, R.; Mougel, E.; Zoulalian,<br />

A.; A Study of Ordinary Portland Cement<br />

Hydration with Wood by Isothermal<br />

Calorimetry. Holzforschung, Bd. 53, S.<br />

104-108, 1999<br />

[6] Wei, Y. M.; Tomita, B.; Hiramatsu, Y.; Miy-<br />

atake, A.; Fujii, T.; Yoshinaga, S.; Hydra-<br />

tion Behavior and Compressive Strength<br />

of Cement Mixed with Exploded Wood<br />

Fiber Strand Obtained by the Water-Va-<br />

por Explosion Process. Journal of Wood<br />

Science, Bd. 49, S. 317-326, 2003<br />

[7] Kutzner, J.; Zuschläge/Gesteinskör-<br />

nungen für Mörtel und Beton. In: Scholz,<br />

W.; Hiese, W.; Baustoffkenntnis, Mün-<br />

chen: Werner Verlag, 2003<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 121<br />

Härtekammern<br />

für die Betonsteinindustrie<br />

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PANEL 7 → Proceedings<br />

Lightweight Ceiling Linings for Noise and Fire Protection<br />

A Vision with Perspective?<br />

Leichte Deckenbekleidungen für Schall- und Wärmeschutz<br />

Eine Vision mit Perspektive?<br />

The ceiling lining<br />

as isometry and longitudinal<br />

section<br />

Deckenbekleidungs-<br />

element als Isometrie<br />

und Längsschnitt<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Anett Brückner<br />

Technische Universität<br />

Dresden<br />

anett.brueckner@<br />

tu-dresden.de<br />

1976; 1995-2000<br />

Studium der Fachrichtung<br />

„Konstruktiver<br />

Ingenieurbau“ an der<br />

TU Dresden; seit 2000<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Institut<br />

für Massivbau der TU<br />

Dresden, Forschungsschwerpunkt<br />

sind<br />

Verstärkungen aus<br />

textilbewehrtem Beton<br />

1<br />

Effectiveness of textile-reinforced<br />

concrete bonds<br />

The flexibility and lightness of textile-reinforced concrete<br />

again and again inspires new ideas for its application:<br />

For example, organically curved precast elements<br />

which, mounted as suspended ceiling, improve the<br />

acoustics and the structural fire protection of rooms.<br />

The precast elements, developed in the IGF-Project 329<br />

ZBR, are a material compound consisting of a textilereinforced<br />

loadbearing layer and a function layer of<br />

no-fines lightweight concrete (Fig. 1).<br />

Due to the functional separation, the loadbearing<br />

layer is positioned on the upper side of the precast elements.<br />

Only this layer is able to transfer tensile forces<br />

so that a cantilever suggests itself as structural system.<br />

The no-fines lightweight concrete on the lower side of<br />

the elements serves as sound and thermal insulation.<br />

The functional mode of precast elements<br />

The effectiveness of the lightweight concrete layer rests<br />

upon its porous structure. In contrast to normal-weight<br />

concrete, the grading curve of no-fines concrete lacks<br />

the fines content. The aggregate is glued to the cement<br />

paste only at the contact points. For this reason, small<br />

air-filled cavities remain within the structure. These<br />

cavities reduce the thermal conductivity of the layer,<br />

while the absorbing capacity of sound waves increases<br />

at the same time.<br />

The S-shape of the precast elements is not only<br />

for creative purposes. In the process of assembling the<br />

Wirksamkeit textilbewehrter Betonverbunde<br />

Textilbewehrter Beton inspiriert durch seine Formbarkeit<br />

und Leichtigkeit immer wieder zu neuen Ideen der Anwendung.<br />

Ein Beispiel hierfür sind organisch gekrümmte<br />

Fertigteile, die – als Unterdecke montiert – die Raumakustik<br />

sowie den bautechnischen Brandschutz verbessern.<br />

Die Fertigteile, die im IGF-Vorhaben 329 ZBR entwickelt<br />

werden, sind ein Materialverbund aus einer textilbewehrten<br />

Tragschicht und einer Funktionsschicht aus<br />

haufwerksporigem Leichtbeton (Abb. 1).<br />

Die Tragschicht liegt aufgrund der Funktionstrennung<br />

an der Oberseite der Fertigteile. Nur sie ist in der Lage,<br />

Zugkräfte abzutragen, so dass sich ein Kragarm als statisches<br />

System anbietet. Der haufwerksporige Leichtbeton<br />

an der Unterseite der Elemente wird als Druckzone genutzt<br />

und dient gleichzeitig der Schalldämpfung sowie<br />

der Wärmedämmung.<br />

Funktionsweise der Fertigteilelemente<br />

Die Wirksamkeit der Leichtbetonschicht ist auf ihr offenporiges<br />

Gefüge zurück zu führen. Im Unterschied zu einem<br />

Normalbeton fehlen in der Sieblinie eines haufwerksporigen<br />

Betons die Feinkornanteile. Die Zuschlagkörner sind<br />

nur punktuell mit Zementleim verklebt, so dass kleine, luftgefüllte<br />

Hohlräume im Gefüge verbleiben. Die Hohlräume<br />

reduzieren den Wärmedurchgang der Schicht, während das<br />

Absorptionsvermögen für Schallwellen steigt.<br />

Die S-förmige Krümmung der Fertigteile dient nicht<br />

nur der Gestaltung. Bei der Montage der Unterdecke entstehen<br />

zusätzliche Luftkammern als Wärmedämmung.<br />

122 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


suspended ceiling, additional air chambers are created.<br />

They have a heat-insulating effect. The level of verification<br />

for fire-resistance rating is transferred to the<br />

upper side of the suspended ceiling. As a consequence,<br />

in contrast to a composite board, which is always double-layered,<br />

the thickness of the no-fines lightweight<br />

concrete can be reduced.<br />

The no-fines layer must contain the rise in temperature<br />

of the loadbearing layer only in so far as to<br />

maintain the loadcarrying capacity of the textile reinforcement<br />

in case of a fire duration of 60 to 90 minutes.<br />

According to the experimental investigations in<br />

[1], temperatures between 300° and 400° C can already<br />

become critical for glass-fiber reinforcements. The tensile<br />

strength deceases in this temperature range from<br />

80 % (300° C) down to only 10 % (400° C). Compared<br />

to this, according to [2], carbon fibers can be applied at<br />

temperatures of up to 400° C in standard atmosphere.<br />

In fire tests, the thermal insulation of the no-fines<br />

layer was tested for various concrete compositions<br />

(Fig. 2).<br />

The application of fire exposure was based on the<br />

approved temperature-time curve for cellulose fire,<br />

which is usually used for the classification of structural<br />

members.<br />

The lightweight aggregates in the concrete compositions<br />

were selected based on their grain shape and<br />

density. Smooth and fractured aggregates were used to<br />

design the exposed surface of the precast elements. The<br />

density influences their weight and thermal insulation.<br />

The results of fire tests, presented in Fig. 2 for a<br />

no-fines layer thickness of 2 cm, proved lightweight<br />

aggregates, such as expanded glass, to be particularly<br />

Die Nachweisebene für die Brandwiderstandsdauer wird<br />

auf die Oberseite der Unterdecke verlagert mit der Folge,<br />

dass die Dicke der haufwerksporigen Leichtbetonschicht<br />

gegenüber einer ausschließlich zweischichtigen Verbundplatte<br />

reduziert werden kann.<br />

Die haufwerksporige Schicht muss den Temperaturanstieg<br />

in der Tragschicht nur so weit eindämmen, dass innerhalb<br />

einer Branddauer von 60 bis 90 Min. die Tragfähigkeit<br />

der textilen Bewehrung erhalten bleibt. Für<br />

Glasfaserbewehrungen sind nach den experimentellen<br />

Untersuchungen in [1] bereits Temperaturen zwischen<br />

300° und 400° C kritisch. Die Zugfestigkeit der Fasern<br />

sinkt in diesem Temperaturbereich von 80 % (300 C) auf<br />

nur noch 10 % (400 C). Carbonfasern hingegen sind nach<br />

[2] bis zu einer Temperatur von 400 C unter Normalatmosphäre<br />

einsetzbar.<br />

Die Wärmedämmung der haufwerksporigen Schicht<br />

wurde für verschiedene Betonrezepturen im Brandversuch<br />

geprüft (Abb. 2).<br />

Die Aufbringung der Brandbeanspruchung erfolgte<br />

nach der genormten Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK)<br />

für Zellulosebrände, die üblicherweise für die Klassifizierung<br />

von Bauteilen verwendet wird.<br />

Die Leichtzuschläge der Betonrezepturen wurden nach<br />

der Kornform und der Trockenrohdichte ausgewählt. Es<br />

wurden sowohl runde als auch gebrochene Zuschläge verwendet,<br />

um die Sichtfläche der Fertigteile zu gestalten.<br />

Über die Trockenrohdichte werden das Gewicht der Elemente<br />

sowie deren Wärmedämmung beeinflusst.<br />

Nach den Ergebnissen der Brandprüfung, die in Abb. 2<br />

für eine haufwerksporige Schichtdicke von 2 cm dargestellt<br />

sind, erweisen sich leichte Zuschläge wie Blähglas<br />

als besonders effektiv. Der Temperaturanstieg auf der<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />

2<br />

AUTHOR<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />

Manfred Curbach<br />

Technische Universität<br />

Dresden<br />

Manfred.Curbach@<br />

tu-dresden.de<br />

Geb. 1956; 1977-1982<br />

Studium der Fachrichtung„Konstruktiver<br />

Ingenieurbau“,<br />

Abteilung Bauwesen,<br />

Universität Dortmund;<br />

1987 Promotion an der<br />

Universität Karlsruhe;<br />

1988-1994 Projektleiter<br />

im Ingenieurbüro Köhler<br />

+ Seitz, Nürnberg;<br />

seit 1994 Universitäts-<br />

Professor, Inhaber<br />

des Lehrstuhls für<br />

Massivbau der TU<br />

Dresden und Direktor<br />

des Instituts für Massivbau;<br />

seit 2004 Vorsitzender<br />

des DAfStb<br />

(Deutscher Ausschuss<br />

für Stahlbeton);<br />

seit 2010 Leiter der<br />

Deutschen Delegation<br />

(Head of Delegation)<br />

des <strong>International</strong>en<br />

Beton-Verbandes<br />

(Fédération <strong>International</strong>e<br />

du Béton); seit<br />

2011 Sprecher des<br />

DFG-Schwerpunktprogramms<br />

1542 „Leicht<br />

Bauen mit Beton“<br />

Temperature development<br />

on the upper<br />

side of the material<br />

compound<br />

Temperaturentwicklung<br />

auf der Oberseite<br />

des Materialverbundes<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 123


PANEL 7 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Thomas Engler<br />

Technische Universität<br />

Dresden<br />

thomas.engler@tudresden.de<br />

Geb. 1970; 1993-1997<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an<br />

der Hochschule für<br />

Technik und Wirtschaft<br />

Dresden; seit 1999<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Textilmaschinen und<br />

Textile Hochleistungswerkstofftechnik<br />

der<br />

TU Dresden; Forschungsschwerpunkt<br />

sind textile Bewehrungen<br />

zur bautechnischen<br />

Verstärkung<br />

und Instandsetzung<br />

effective. The temperature increase of approximately<br />

260° C after 90 minutes on the upper side of the loadbearing<br />

layer was the lowest increase The increase was<br />

significantly higher for heavier aggregates. In case of<br />

composite plates from expanded clay as well as from<br />

expanded shale, the temperatures on the upper side of<br />

the loadbearing layer rose to above 300° C. As a result,<br />

at least for glass reinforcements, a significant decrease<br />

in strength can be expected. Whether this decrease is<br />

critical for the loadbearing capacity of the precast elements<br />

will be tested in further fire tests on textile reinforced<br />

concrete samples under flexural loading.<br />

Production of the elements<br />

The separate layers of the building material composite<br />

should be concreted fresh-in-fresh without additional<br />

shear connector. In this context, the no-fines<br />

lightweight concrete poses some problems. The loose<br />

grain structure can only be compacted with the help<br />

of external vibrators under surcharge. This results in<br />

significant changes in volume. Consequently, a very<br />

precise technological procedure is required to guarantee<br />

uniform and defined layer thicknesses.<br />

Alternatively, the production of precast elements in<br />

a two-step process is being tested. Toward this aim,<br />

only the no-fines layer is cast into a formwork with<br />

a fixed layer thickness. Similar to the strengthening<br />

of structural members, the textile reinforced loadbearing<br />

layer subsequently layer can be subsequently laminated.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] Younes, A.; Seidel, A.; Engler, Th.; Cherif, Ch.: Effects of high temperature and long term stress on the material<br />

behavior of high performance fibers for composites. World Journal of Engineering 7 (2010), H. 4, S. 309-315<br />

[2] Papakonstantinou, C.; Balaguru, P.; Lyon, R.: Comparative Study of High Temperature Composites. Composites B<br />

32 (2001), S. 637-649<br />

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Oberseite der Tragschicht ist nach 90 Min. mit ca. 260° C<br />

am geringsten. Deutlich höher ist der Temperaturanstieg<br />

bei den schwereren Zuschlägen. Sowohl bei den Verbundplatten<br />

aus Blähton als auch den Verbundplatten aus<br />

Blähschiefer steigen die Temperaturen auf der Oberseite<br />

der Tragschicht auf über 300° C an, so dass zumindest für<br />

Glasbewehrungen mit einem deutlichen Festigkeitsabfall<br />

zu rechnen ist. Ob dieser Festigkeitsabfall für die Tragfähigkeit<br />

der Fertigteile kritisch ist, wird in weiteren Brandversuchen<br />

an biegebeanspruchten Textilbetonproben geprüft.<br />

Herstellung der Elemente<br />

Die einzelnen Schichten des Baustoffverbundes sollen<br />

ohne zusätzliche Verbundmittel frisch-in-frisch betoniert<br />

werden. Schwierigkeiten bereitet dabei der haufwerksporige<br />

Leichtbeton. Das lose Korngefüge ist nur mit Außenrüttlern<br />

unter Auflast zu verdichten, wobei erhebliche<br />

Volumenänderungen auftreten. Die Sicherstellung gleichmäßiger<br />

und definierter Schichtdicken erfordert somit ein<br />

sehr präzises technologisches Vorgehen.<br />

Alternativ wird die Herstellung der Fertigteilelemente<br />

in einem 2-stufigen Verfahren geprüft. In einer Schalung<br />

mit vorgegebener Schichtdicke wird zunächst nur die<br />

haufwerksporige Schicht betoniert. Die textilbewehrte<br />

Tragschicht lässt sich – ähnlich dem Verstärken von Bauteilen<br />

– nachträglich auflaminieren.<br />

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Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />

Creep and shrinkage of lightweight aggregate concrete<br />

New findings and calculation models<br />

Kriechen und Schwinden von Leichtbeton<br />

Neue Erkenntnisse und Berechnungsmodelle<br />

Initial situation<br />

An exact knowledge of the extent and the temporal<br />

development of creep and shrinkage of concrete is of<br />

central significance in the design and construction of<br />

structural members. This applies in particular to prestressed-concrete<br />

members, which are susceptible to<br />

deformation.<br />

In the current standard DIN 1045-1:2008-08, an<br />

estimation of the time-dependent deformation behavior<br />

of lightweight aggregate concrete, proceeding from<br />

normal-strength concrete, is possible through the application<br />

of multiplicative factors that permit only a<br />

prediction of the final deformation value. These factors,<br />

in the absence of more precise knowledge and a lack of<br />

new theoretical and experimental investigations, were<br />

taken from DIN 4219-1:1979-12. The particulars provided<br />

are, however, disputable and are not confirmed<br />

by experiments, especially not for high-strength lightweight<br />

aggregate concrete.<br />

Against this background, the creep and shrinkage<br />

behavior of normal- and high-strength structural<br />

concrete made with expanded-clay aggregate of class<br />

LC20/22 D1.4, LC45/50 D1.6 and LC70/77 D2.0 was<br />

experimentally investigated at the Institute of Concrete<br />

Structures and Building Materials at the Karlsruhe Institute<br />

of Technology. The objective of the analytical<br />

investigations that followed was to develop a suitable<br />

engineering model for predicting the typical deformations<br />

due to creep and shrinkage for normal-weight<br />

concretes [1], [2].<br />

Essential results<br />

To master the comprehensive test program, an innovative<br />

measuring process for determining the axial deformations<br />

was developed and successfully applied [2].<br />

The measurement results on the shrinkage behavior<br />

of sealed and non-sealed test specimens showed significant<br />

differences between the shrinkage deformation<br />

of lightweight aggregate concrete and normal-weight<br />

concrete. In the concretes made with porous expanded<br />

clay aggregate, which form a kind of reservoir in the<br />

hardened concrete where the water is released into the<br />

cement paste matrix only slowly, marked deformations<br />

due to swelling occur at a young age (Fig. 1).<br />

The creep behavior of normal- and lightweight aggregate<br />

concrete is comparable. However, special consideration<br />

must be given to situations where a moisture<br />

reservoir in the lightweight aggregate can decisively<br />

influence creep, similar as shrinkage. The analysis of<br />

Ausgangssituation<br />

Die genaue Kenntnis der Größe und des zeitlichen Verlaufs<br />

des Schwindens und Kriechens von Beton ist bei der<br />

Bemessung und Ausführung von verformungsempfindlichen<br />

Konstruktionsbauteilen und insbesondere von<br />

Spannbetonbauteilen von zentraler Bedeutung.<br />

In der aktuellen Norm DIN 1045-1:2008-08 wird die<br />

Abschätzung des zeitabhängigen Verformungsverhaltens<br />

von Leichtbeton, ausgehend von Normalbeton, durch die<br />

Anwendung multiplikativer Faktoren ermöglicht, die lediglich<br />

eine Vorhersage der Verformungsendwerte erlauben.<br />

Diese Faktoren wurden in Ermangelung genauerer<br />

Kenntnisse und aufgrund fehlender neuer theoretischer<br />

und experimenteller Untersuchungen der DIN 4219-<br />

1:1979-12 entnommen. Die dort gemachten Angaben<br />

sind jedoch strittig und entbehren insbesondere für hochfeste<br />

Leichtbetone einer experimentellen Absicherung.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde am Institut für Massivbau<br />

und Baustofftechnologie des Karlsruher Instituts für<br />

Technologie (KIT) das Schwind- und Kriechverhalten von<br />

normal- und hochfestem Konstruktionsleichtbeton mit<br />

Blähtongesteinskörnungen der Güte LC20/22 D1,4,<br />

LC45/50 D1,6 und LC70/77 D2,0 experimentell untersucht.<br />

Ziel darauf aufbauender analytischer Untersuchungen<br />

war es, ein geeignetes Ingenieurmodell zur Vorhersage<br />

der Kriech- und Schwindverformungen, wie es für<br />

die normalschweren Betone existiert [1], zu entwickeln [2].<br />

Wesentliche Ergebnisse<br />

Zur Bewältigung des umfangreichen Versuchsprogramms<br />

wurde ein neuartiges Messverfahren zur Ermittlung der<br />

axialen Verformungen entwickelt und erfolgreich eingesetzt<br />

[2].<br />

Die Messergebnisse zum Schwindverhalten an versiegelten<br />

und unversiegelten Probekörpern zeigten signifikante<br />

Unterschiede zwischen den Schwindverformungen<br />

von Leichtbeton und normalschwerem Beton. Bei der Verwendung<br />

poröser Blähtongesteinskörnungen, die im erhärteten<br />

Beton eine Art Wasserreservoir bilden und dieses<br />

Wasser nur langsam an die Zementsteinmatrix abgeben,<br />

treten bei derartigen Leichtbetonen im jungen Alter ausgeprägte<br />

Quellverformungen auf (Abb. 1).<br />

Dementgegen ist das Kriechverhalten von Normal- und<br />

Leichtbeton vergleichbar. Eine besondere Beachtung erfordert<br />

jedoch der Umstand, dass ein Feuchtereservoir in den<br />

leichten Gesteinskörnungen das Kriechen, ähnlich wie das<br />

Schwinden, maßgebend beeinflussen kann. Des Weiteren<br />

hat die Analyse der Versuchsergebnisse gezeigt, dass sich<br />

der zeitliche Kriechverlauf der im Alter von 2, 28 bzw. 180<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Harald S. Müller<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT)<br />

hsm@mpa.kit.edu<br />

Geb. 1951; bis 1995<br />

Direktor an der Bundesanstalt<br />

für Materialforschung<br />

und -prüfung<br />

(BAM), Berlin; seit 1995<br />

Leiter des Instituts für<br />

Massivbau und Baustofftechnologie<br />

und<br />

Direktor der Amtlichen<br />

Materialprüfungs- und<br />

Forschungsanstalt<br />

(MPA Karlsruhe) am<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie (ehemals<br />

Universität Karlsruhe);<br />

ö.b.u.v. Sachverständiger<br />

für Beton- und<br />

Mauerwerksbau, Bauschäden<br />

und Bauphysik;<br />

Partner der SMP Ingenieure<br />

im Bauwesen<br />

GmbH, Karlsruhe und<br />

Dresden<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 125


PANEL 7 → Proceedings<br />

Shrinkage deformation<br />

of the lightweight<br />

aggregate concretes<br />

stored sealed (left)<br />

and non-sealed (right)<br />

(cylinder Ø x H =<br />

150 mm x 450 mm;<br />

begin of drying t s =<br />

2 days; storage: 20° C,<br />

65 % RH)<br />

Gesamtschwindverformung<br />

der versiegelt<br />

(links) und<br />

unversiegelt (rechts)<br />

gelagerten Leichtbetone<br />

(Zylinder Ø x H<br />

= 150 mm x 450 mm;<br />

Trocknungsbeginn t s =<br />

2 Tage; Lagerung:<br />

20 °C, 65 % RH)<br />

1<br />

AUTHOR the experimental moreover revealed that the creep development<br />

of the specimens that were loaded at the<br />

age of 2, 28 and 180 days differs from another. When<br />

Dr.-Ing.<br />

Vladislav Kvitsel<br />

Amtliche Materialprüfungs-<br />

und Forschungsanstalt<br />

(MPA Karlsruhe)<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT)<br />

kvitsel@mpa.kit.edu<br />

Geb. 1972; 1993-1999<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

Universität Karlsruhe<br />

(TH); 1999-2007 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter<br />

am Institut für Massivbau<br />

und Baustofftechnologie;<br />

seit 2007<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der<br />

Amtlichen Materialprüfungs-<br />

und Forschungsanstalt<br />

(MPA Karlsruhe)<br />

des Karlsruher Instituts<br />

für Technologie; 2010<br />

Promotion<br />

presenting the relationships between creep coefficient<br />

and the age at which the concrete was loaded for the<br />

duration of loadings t-t 0 = 10, 100, 365 days, it can be<br />

seen that the changes to the magnitude of creep relative<br />

to the duration of loading decreases the longer the<br />

duration of loading increases. From this follows that<br />

the age of loading t 0 influences not only the magnitude<br />

of creep, but also its temporal course.<br />

Based on these findings, a prediction model for<br />

shrinkage and creep of lightweight aggregate concrete<br />

was presented and substantiated. Its most outstanding<br />

characteristic is the taking into account of the initial<br />

swelling (increase of the volume of a concrete specimen<br />

where an exchange of moisture with the environment<br />

is prevented). This, together with basic and drying<br />

shrinkage, is another component that contributes<br />

to deformation. An additional important characteristic<br />

of the model is the expansion of the time function for<br />

describing the course of creep by a parameter depending<br />

on the age at which a concrete is loaded.<br />

Summary<br />

The findings gained within the context of the experimental<br />

program on creep and shrinkage of highstrength<br />

lightweight aggregate concrete of several<br />

years’ duration close a significant knowledge gap for<br />

building with lightweight aggregate concrete.<br />

With the aid of the prediction models, a reliable<br />

estimation of the deformations that can be expected to<br />

occur on normal- and lightweight aggregate concrete<br />

due to creep and shrinkage is possible at any point of<br />

time.<br />

Tagen belasteten Proben von einander unterscheidet. Wenn<br />

man die in Abb. 2 dargestellten Zusammenhänge zwischen<br />

der Kriechzahl und dem Betonbelastungsalter für die Belastungsdauern<br />

t-t 0 = 10, 100, 365 Tage darstellt, wird ersichtlich,<br />

dass die belastungsalterbedingten Veränderungen der<br />

Größe der Kriechverformung mit steigender Belastungsdauer<br />

zurückgehen. Daraus folgt, dass das Belastungsalter<br />

t 0 nicht nur die Größe, sondern auch den zeitlichen Verlauf<br />

des Kriechens beeinflusst.<br />

Auf der Grundlage der gewonnenen Ergebnisse wurde<br />

ein Vorhersagemodell für das Schwinden und das Kriechen<br />

von Leichtbeton vorgestellt und begründet. Sein<br />

hervorstechendes Merkmal ist die Berücksichtigung des<br />

Anfangsquellens (Zunahme des Volumens einer Betonprobe<br />

bei einem verhinderten Feuchteaustausch mit der<br />

Umgebung), welches neben dem Grund- und Trocknungsschwinden<br />

als weitere Verformungskomponente Eingang<br />

findet. Ein weiteres wichtiges Modellmerkmal ist die Erweiterung<br />

der Zeitfunktion zur Beschreibung des Kriechverlaufs<br />

um einen vom Belastungsalter des Betons abhängigen<br />

Parameter.<br />

Zusammenfassung<br />

Die im Rahmen des mehrjährigen Untersuchungsprogramms<br />

gewonnenen Ergebnisse zum Kriechen und<br />

Schwinden des hochfesten Leichtbetons schließen eine<br />

wesentliche Kenntnislücke beim Bauen mit Leichtbeton.<br />

Mit den hergeleiteten Vorhersagemodellen ist eine sichere<br />

Abschätzung der zu erwartenden Verformungen<br />

von normal- und hochfestem Leichtbeton infolge des<br />

Schwindens und des Kriechens zu jedem beliebigen Zeitpunkt<br />

möglich.<br />

126 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] Müller, H. S.; Kvitsel, V.: Kriechen und Schwinden von Beton – Grundlagen einer neuen DIN 1045 und Ansätze für<br />

die Praxis; In: Beton- und Stahlbetonbau - 97 (2002); S. 8-19, 2002<br />

[2] Kvitsel, V.: Zur Vorhersage des Schwindens und Kriechens von normal- und hochfestem Konstruktionsleichtbe-<br />

ton mit Blähtongesteinskörnung; Dissertation, Amtliche Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (MPA Karls-<br />

ruhe), Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2010<br />

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2<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />

Effects of the different<br />

loading ages on<br />

the creep deformation<br />

of lightweight<br />

aggregate concrete<br />

for duration of loading<br />

of (t-t 0 ) = 10, 100 and<br />

365 days<br />

Auswirkungen der<br />

unterschiedlichen Belastungsalter<br />

auf die<br />

Kriechverformungen<br />

von Leichtbeton für<br />

Belastungsdauer von<br />

(t-t 0 ) = 10, 100 und 365<br />

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PANEL 7 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. M. Sc.<br />

Markus Heße<br />

Xella Deutschland,<br />

Duisburg<br />

markus.hesse@<br />

xella.com<br />

Geb. 1969; 1990-1995<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

Technischen Hochschule<br />

Aachen; 1997-1998<br />

Studium des Construction<br />

Management<br />

an der University of<br />

Birmingham; 1996-1997<br />

Konstruktiver Ingenieurbau<br />

bei der Wayss &<br />

Freytag AG, Frankfurt;<br />

seit 1997 bei der Xella<br />

Deutschland GmbH,<br />

Duisburg; seit 1998<br />

als Leiter Produktmanagement<br />

Energetic building with autoclaved aerated concrete<br />

Trends and developments<br />

Energetisches Bauen mit Porenbeton<br />

Trends und Entwicklungen<br />

Longstanding trends and current developments<br />

Autoclaved aerated concrete as a construction material<br />

was developed step by step, beginning at the end<br />

of the 19th century. Today’s production of this unique<br />

construction material is based on the patents of various<br />

inventors. The breakthrough for industrial production<br />

came finally in the 1920s in Sweden. At that time,<br />

during a period of energy shortage, this material was<br />

developed with a process that was particularly economical<br />

with resources – and that enabled a product<br />

with highly effective thermal insulation.<br />

Under these conditions, autoclaved aerated concrete<br />

has in recent years developed into a genuine high-tech<br />

product. Belonging to the group of lightweight concretes,<br />

this type of concrete was continuously further<br />

developed to enhance thermal insulation. Today, autoclaved<br />

aerated concrete, as a homogeneous construction<br />

material – with a λ value of 0.07 W/(mK) to 0.21 W/(mK)<br />

– is today a universal construction material within<br />

the context of energetic building. The thermal conductivity<br />

is associated with the density of the material.<br />

From 1 m³ of natural and near-natural raw materials,<br />

for example, up to 5 m³ of autoclaved aerated concrete<br />

can be manufactured. The closed production cycle<br />

makes extremely efficient use of the energy required<br />

for this. There are no surplus residual materials, since<br />

these are directly reused in production. Constructionmaterial<br />

declarations according to ISO 14025 verify<br />

that autoclaved aerated concrete is a truly sustainable<br />

construction material.<br />

High thermal conductivity and high densities<br />

Intensive research has refuted the earlier assumption<br />

of a linear correlation between the thermal conductivity<br />

and the density of autoclaved aerated concrete.<br />

There are now autoclaved aerated concrete types on<br />

the market whose thermal conductivity has been optimized<br />

without density reduction. In this way it is now<br />

possible to manufacture these products with continued<br />

adherence to the applicable standards, and therefore<br />

with dimensioning and use in conventional manner.<br />

This offers essential advantages especially in areas endangered<br />

by earthquakes, where standardized products<br />

of higher strength are required to meet earthquake<br />

standards in masonry construction. This results from<br />

the fact that a monolithic wall – erected in one continuous<br />

process in combination with properties offering<br />

effective thermal insulation and great loadbearing<br />

capacity – will always represent the economically optimal<br />

solution in housing construction.<br />

Langjährige Trends und aktuelle Entwicklungen<br />

Der Baustoff Porenbeton wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts<br />

schrittweise entwickelt. Verschiedene Erfinder legten<br />

mit ihren Patenten die Grundlage für die heutige Herstellung<br />

des einzigartigen Baustoffes. In den 20er Jahren des<br />

letzten Jahrhunderts wurde in Schweden schließlich der<br />

Durchbruch für eine industrielle Produktion gelegt. Vor<br />

dem damaligen Hintergrund der Energieknappheit wurde<br />

mit Porenbeton ein Material entwickelt, das besonders<br />

ressourcenschonend herzustellen war und dabei eine hohe<br />

Wärmedämmung aufwies.<br />

Unter dieser Maßgabe hat sich Porenbeton in den<br />

letzten Jahren zu einem echten High-Tech Produkt entwickelt.<br />

Zur Gruppe der Leichtbetone gehörend, wurde die<br />

Wärmedämmung von Porenbeton immer weiter verbessert.<br />

Als homogener Baustoff ist Porenbeton heute mit<br />

einem λ-Wert von 0,07 W/(mK) bis 0,21 W/(mK) ein universeller<br />

Baustoff, wenn es um energetisches Bauen geht.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit geht mit der Rohdichte der Materialien<br />

einher. So ist es möglich, aus 1 m³ natürlichen und<br />

naturnahen Rohstoffen bis zu 5 m³ Porenbeton herzustellen.<br />

Dabei wird in einem geschlossenen Herstellkreislauf<br />

die Energie hochgradig effizient eingesetzt. Reststoffe fallen<br />

keine an, da diese in der Herstellung direkt wiederverwertet<br />

werden. Die Baustoffdeklarationen nach ISO 14025<br />

zeigen, dass Porenbeton ein überzeugend nachhaltiger<br />

Baustoff ist.<br />

Hohe Wärmeleitfähigkeit und hohe Rohdichten<br />

Durch intensive Forschung ist es gelungen, den linearen<br />

Zusammenhang zwischen Wärmeleitfähigkeit und Rohdichte<br />

bei Porenbeton zu widerlegen. So gibt es mittlerweile<br />

Porenbetonsorten auf dem Markt, deren Wärmeleitfähigkeit<br />

ohne Reduzierung der Rohdichten optimiert<br />

worden ist. Damit wurde erreicht, dass die Produkte weiterhin<br />

normgeregelt sind und somit wie gewohnt bemessen<br />

und ausgeführt werden können. Gerade in Gebieten,<br />

die durch die nationale Erdbebennormung im Mauerwerksbau<br />

auf normgeregelte Produkte mit höheren Festigkeiten<br />

angewiesen sind, ist dies ein klarer Vorteil. Denn<br />

eine monolithisch, in einem Arbeitsgang errichtete Wand<br />

mit der Kombination aus Wärmedämmung und Tragfähigkeit<br />

ist stets die wirtschaftlich optimale Lösung im<br />

Hausbau.<br />

Porenbeton ist bereit für die Zukunft<br />

Um auch zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden,<br />

geht beim Porenbeton der Trend hin zu mehrschichtigen<br />

Baustoffkombinationen. Mit der Markteinführung von<br />

sogenannten Zweischichtsteinen wurde dabei erstmalig<br />

128 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


1<br />

Autoclaved aerated concrete as energetically<br />

high-quality monolithic<br />

masonry construction material<br />

Porenbeton als energetisch hochwertiger<br />

monolithischer Wandbaustoff<br />

Autoclaved aerated concrete is ready to<br />

meet the future<br />

In order to meet the requirements of the future as well,<br />

the trend in autoclaved aerated concrete is now leading<br />

to multi-layer material combinations. With the introduction<br />

of so-called two-layer blocks to the market,<br />

a partial separation between thermal insulation and<br />

loadbearing capacity has for the first time been realized.<br />

A loadbearing as well as partially insulating interior<br />

layer has been combined with a non-loadbearing<br />

highly insulated outer layer. Reinforced external<br />

rendering provides protection from the weather and<br />

ensures durability of the thermal insulation properties<br />

of this type of construction. In a further development<br />

step, the first three-layer block made of autoclaved<br />

aerated concrete and thermal insulation materials has<br />

also been introduced to the market. Here, the outer<br />

layer of autoclaved aerated concrete provides reliable<br />

protection for the core with high thermal insulation.<br />

While the blocks were initially glued together, one<br />

manufacturer has already succeeded in manufacturing<br />

a three-layer block of this kind on a purely mineral<br />

basis. A special process in the autoclave bonds the<br />

three layers with different densities and thermal insulation<br />

properties to form a homogeneous construction<br />

material.<br />

Sustainability from the very beginning<br />

A mineral construction product has accordingly been<br />

created that, with a wall thickness of 50 cm, exhibits<br />

an equivalent lambda value of only 0.06 W/(mK).<br />

Here, too, the homogeneity of the raw materials plays<br />

a major role. From a purely mineral standpoint, this<br />

signifies that this material can be reused as a single-type<br />

material after an existing structure has been<br />

demolished. For this purpose, an autoclaved aerated<br />

concrete product was for the first time granted<br />

a cradle-to-cradle certificate, which attests to the<br />

strict compliance of this construction material with<br />

sustainability requirements. As soon as the block has<br />

been approved in Germany it will be introduced to<br />

the market, which will announce the next generation<br />

of energy-saving building techniques with autoclaved<br />

aerated concrete – and which will provide a new<br />

perspective for the construction of both single- and<br />

multi-family dwellings. Based on current knowledge,<br />

a house erected with this layered block consumes only<br />

one liter of heating oil per square meter of wall and<br />

during one winter season.<br />

eine Teiltrennung von Wärmdämmung und Tragfähigkeit<br />

vorgenommen. Eine tragende, aber auch sogleich teildämmende<br />

Innenschicht wurde mit einer hochwärmedämmenden,<br />

aber nichttragenden Außenschicht kombiniert.<br />

Der armierte Außenputz sorgt für den Witterungsschutz<br />

und sichert damit die dauerhaften Wärmedämmeigenschaften<br />

dieser Konstruktion. In der Weiterentwicklung<br />

wurde der erste Dreischichtstein aus Porenbeton und<br />

Dämmstoffen auf den Markt gebracht. Hier dient die äußere<br />

Schicht aus Porenbeton dann dem sicheren Schutz<br />

für den hochwärmedämmenden Kern. Wurden diese Steine<br />

noch in den Anfängen zusammengeklebt, so gibt es<br />

bereits einen Hersteller, der in der Lage ist, einen solchen<br />

Dreischichtstein auf rein mineralischer Grundlage herzustellen.<br />

Die insgesamt drei Schichten mit unterschiedlicher<br />

Rohdichte und Wärmedämmfähigkeit werden in<br />

einem speziellen Verfahren im Dampfdruckkessel (Autoklaven)<br />

zu einem homogenen Baustoff verbunden.<br />

Nachhaltigkeit von Anfang an<br />

Es entsteht ein mineralischer Baustoff, der bei einer Wanddicke<br />

von 50 cm über einen äquivalenten Lambdawert<br />

von nur 0,06 W/(mK) verfügt. Auch hier steht die Rohstoffhomogenität<br />

im Vordergrund. Rein mineralisch<br />

bedeutet das, dass dieser Baustoff dann auch bei einem<br />

erforderlichen Rückbau als sortenreines Material wiederverwertet<br />

werden kann. Erstmals wurde dafür ein Porenbetonprodukt<br />

mit einem Cradle-to-Cradle Zertifikat ausgezeichnet,<br />

welche die strenge Nachhaltigkeit des<br />

Baustoffes bescheinigt. Sobald für den innovativen Stein<br />

die notwendige Zulassung in Deutschland vorliegt, wird<br />

dieser Baustoff die nächste Generation des energiesparenden<br />

Bauens mit Porenbeton einläuten und neue Perspektiven<br />

beim Bau von Einfamilienhäusern sowie im<br />

mehrgeschossigen Wohnungsbau eröffnen. Ein mit dem<br />

Schichtstein gebautes Haus verbraucht nach derzeitigem<br />

Kenntnisstand nur einen Liter Heizöl pro Quadratmeter<br />

Wand und Heizperiode.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 7<br />

2<br />

Ytong Energy+Stein<br />

– certified cradle-tocradle<br />

Ytong Energy+Stein<br />

– Cradle-to-Cradle<br />

zertifiziert<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 129


PANEL 8 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Karl-Heinz Hölzgen<br />

info-b – InformationsgemeinschaftBetonwerkstein,<br />

Wiesbaden<br />

khh@hoelzgen.de<br />

Geb. 1957; ab 1973<br />

Bürokaufmannlehre;<br />

seit 1980 Betriebswirt<br />

des Handwerks;<br />

seit 1992 Betonstein<br />

und Terrazzomeister;<br />

seit 1992 Landesfachgruppenleiter<br />

der<br />

Bundesfachgruppe<br />

<strong>BFT</strong>N im ZDB; seit 1993<br />

öffentlich bestellter<br />

und vereidigter Gutachter<br />

für Betonstein<br />

und Terrazzo; seit 2002<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der info-b; seit 2006<br />

stellv. Vorsitzender<br />

der Bundesfachgruppe<br />

<strong>BFT</strong>N im ZDB; seit<br />

2006 ehrenamtlicher<br />

Mitarbeiter im DIN und<br />

anderen Ausschüssen<br />

Day 2: Wednesday, 8 th February 2012<br />

Tag 2: Mittwoch, 8. Februar 2012<br />

Cast stone<br />

Betonwerkstein<br />

Title Titel Page Seite<br />

The new DIN 18516-5, Part 5 - A separate standard pertaining to cast stone 132<br />

Die neue DIN 18516, Teil 5 - Ein eigener Weg für Betonwerkstein<br />

Prof. Dr. Alfred Stein<br />

Laying of cast-stone slabs - A consideration from a building physics perspective 134<br />

Verlegung von Betonwerksteinen - Eine bauphysikalische Betrachtung<br />

Prof. Dr. Josef Felixberger<br />

Polished concrete floors in the Stachus Passagen in Munich - Cast stone in practice 136<br />

Geschliffene Betonböden bei den Stachus Passagen in München - Betonwerkstein-Praxis<br />

Prof. Claus Flohrer<br />

Correctly selecting cast-stone products – 138<br />

Preventing damage and coordinating interfaces<br />

Richtige Auswahl des Betonwerksteines<br />

Schadensvermeidung und Schnittstellenkoordination<br />

Dipl.-Ing. (FH) M.BP.(Univ.) Peter Hoft<br />

130 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


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PANEL 8 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr. Alfred Stein<br />

Fachhochschule Trier<br />

A.Stein@exc.fh-trier.de<br />

Geb. 1950; 1972-1979<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

in Aachen;<br />

1979-1998 Technische<br />

Bearbeitung von Ingenieurbauwerken<br />

bei der<br />

Strabag Bau AG, Köln;<br />

seit 1998 Professor<br />

an der FH Trier in der<br />

Fachrichtung Bauingenieurwesen;öffentliche<br />

Bestellung als<br />

Sachverständiger für<br />

die Gebiete Fassaden<br />

und Beläge aus Beton-<br />

und Naturwerkstein,<br />

Standsicherheit von<br />

Denkmälern und Grabmalanlagen;<br />

Obmann<br />

der Normenteile<br />

18516-3 (Naturwerkstein)<br />

und 18516-5<br />

(Betonwerkstein)<br />

Dependencies in the<br />

1999 edition of the<br />

series of standards<br />

1<br />

Abhängigkeit<br />

Normenreihe,<br />

Ausgabe 1999<br />

The new DIN 18516-5, Part 5<br />

A separate standard pertaining to cast stone<br />

Die neue DIN 18516-5, Teil 5<br />

Ein eigener Weg für Betonwerkstein<br />

The revision of the DIN 18516 series also requires a<br />

modification of DIN 18516-5. The 1999 edition of DIN<br />

18516-5 comprises only two pages, which is not due to<br />

simple technical principles but results from a reference<br />

made to Part 3 (Natural stone) in respect of fastening<br />

and anchoring. The new version of DIN 18516-5 is to<br />

separate Parts 3 and 5 from each other, which will<br />

result in long-term benefits for concrete cast stone.<br />

The advantage of separating Parts 3 and 5 lies in the<br />

greater emphasis placed on the benefits and characteristics<br />

of cast stone. For the purpose of using cast stone<br />

as a facade material, the 1999 edition of DIN 18516-5<br />

specifies tests to be carried out to determine bending<br />

strength and breakout load at the anchor borehole.<br />

Although this is the usual procedure to be followed<br />

for natural stone and cast stone, the quality standard<br />

applied to the manufacture of cast stone products in<br />

combination with an in-process quality control system<br />

implemented at the factory ensure that, unlike in the<br />

case of natural stone, the strength parameters specified<br />

for cast stone can be consistently achieved.<br />

Material suitability<br />

Despite the fact that the bending strengths determined<br />

in accordance with DIN V 18500 allow for a comparison<br />

of products, they are unsuitable as a basis for the<br />

design of facade panels. Since the facade is exposed to<br />

solar radiation, moisture is distributed unevenly over<br />

the entire cross-section. This non-uniform distribution<br />

results in tensile stresses occurring on the surfaces of<br />

the cast stone elements, and thus in an actual reduction<br />

in bending strength. The magnitude of this reduction<br />

depends on the bending strength of the cast stone<br />

Material<br />

suitability<br />

Material-<br />

eignung<br />

DIN 18516-3<br />

DIN 18516-1<br />

Fastening,<br />

anchoring<br />

Befestigung,<br />

Verankerung<br />

DIN 18516-5<br />

Material<br />

suitability<br />

Material-<br />

eignung<br />

Durch die Überarbeitung der Normenreihe DIN 18516 ist<br />

auch eine Anpassung der DIN 18516-5 erforderlich. Die<br />

Ausgabe der DIN 18516-5 aus dem Jahre 1999 umfasst<br />

lediglich zwei Seiten. Dies begründet sich nicht aus einer<br />

einfachen Technik, sondern ergibt sich daraus, dass bezüglich<br />

der Befestigung und Verankerung auf den Teil 3<br />

(Naturwerkstein) verwiesen wird. Mit der neuen DIN<br />

18516-5 soll eine Entkopplung der Normenteile 3 und 5<br />

erfolgen. Hieraus ergeben sich langfristig Vorteile für das<br />

Material Betonwerkstein. Die Vorteile in der Trennung der<br />

Normenteile 3 und 5 liegen darin, dass die Vorzüge und<br />

Eigenschaften des Betonwerksteins besser zur Geltung<br />

kommen. Für die Anwendung des Betonwerksteins als<br />

Fassadenmaterial sind nach der DIN 18516-5, Ausgabe<br />

1999, Versuche zur Ermittlung der Biegefestigkeit und der<br />

Ausbruchlast am Ankerdornloch erforderlich. Dies stellt<br />

zwar die übliche Vorgehensweise bei Natur- und Betonwerkstein<br />

dar, aber durch die qualitätsmäßige Herstellung<br />

von Betonwerkstein in Verbindung mit einer werkseigenen<br />

Produktionskontrolle (WPK) lassen sich die Festigkeitseigenschaften<br />

von Betonwerkstein im Gegensatz zum<br />

Naturwerkstein zielsicher erreichen.<br />

Materialeignung<br />

Die nach DIN V 18500 ermittelten Biegefestigkeiten erlauben<br />

zwar einen Produktvergleich, sind jedoch nicht als<br />

Grundlage für die Bemessung von Fassadenplatten geeignet.<br />

Durch die Sonneneinstrahlung an der Fassade ergeben<br />

sich ungleiche Feuchtigkeitsverteilungen über die<br />

Querschnittsdicke, die zu Zugspannungen an den Ober-<br />

flächen des Betonwerksteins und somit zu einer realen<br />

Reduzierung der Biegefestigkeit führen. Die Größe der<br />

Abminderung ist abhängig von der Biegefestigkeit des<br />

Betonwerksteins. Der Einfluss der ungleichen Feuchteverteilung<br />

über die Plattendicke ist auf die Tragfähigkeit der<br />

Befestigung geringer als auf die Biegefestigkeit. Abb. 2<br />

zeigt, dass sich die größte Minderung der Biegefestigkeit<br />

bei einer Trocknungszeit von bis zu sieben Tagen ergibt.<br />

Dieser Sachverhalt wird in der neuen DIN 18516-5 berücksichtigt.<br />

Die Bemessung der Fassaden wird auf ein<br />

Teilsicherheitskonzept umgestellt. In der DIN 18516-5<br />

werden Festigkeitsklassen definiert, die sich aus den Werten<br />

der WPK ableiten lassen. Durch die Vielzahl von möglichen<br />

Betonrezepturen ist es unwahrscheinlich, dass zum<br />

Zeitpunkt einer Projektplanung die erforderlichen Festigkeitswerte<br />

vorliegen, die für eine konstruktive Planung<br />

der Fassade erforderlich sind. Untersuchungen haben gezeigt,<br />

dass auf der Basis der Referenzgröße Biegefestigkeit<br />

132 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


product. The influence of the uneven moisture distribution<br />

over the cross-section of the panel on the loadbearing<br />

strength of the fasteners is less significant than<br />

its influence on bending strength. As shown in Fig. 2,<br />

the greatest reduction in bending strength occurs for a<br />

drying period of up to seven days. This phenomenon is<br />

considered in the new version of DIN 18516-5. The design<br />

of facades is converted to a partial safety concept.<br />

DIN 18516-5 defines strength classes that can be derived<br />

from the outcomes of in-process quality control<br />

at the factory. The large number of possible concrete<br />

mix designs makes it unlikely that the strength parameters<br />

required for the structural design of a facade are<br />

available already at the project planning stage. Tests<br />

have shown that the use of bending strength as a reference<br />

parameter is suitable for estimating the loadbearing<br />

strength of fasteners whilst considering their<br />

position and the concrete cover. Likewise, the characteristic<br />

bending strength can be derived from known<br />

minimum and mean bending strength values. Compared<br />

to the approach specified in the 1999 edition of<br />

DIN 18516-5, the characteristic parameters for bending<br />

strength and breakout load at the anchor borehole are<br />

stated without verification for the purpose of defining<br />

the strength classes, which usually eliminates the need<br />

for materials testing and thus results in a high degree<br />

of certainty and reliability when planning and designing<br />

ventilated facades consisting of cast-stone panels.<br />

Anchoring and fastening<br />

The new DIN 18516-5 adjusts the specifications related<br />

to anchoring and fastening to the state of the art<br />

and better reflects the load-bearing behavior. Both a<br />

simplified method and a comprehensive method can<br />

be used for anchoring verification. The new standard<br />

aligns the load-bearing capacities of anchors with<br />

those of bonded anchors for similar cross-sections and<br />

anchoring depths. In the long term, the separation of<br />

DIN 18516-5 from DIN 18516-3 (Natural stone) will<br />

allow for the better utilization of the characteristics of<br />

cast stone.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 133<br />

2<br />

Reduction in bending strength<br />

as a function of temperature<br />

Abminderung der Biegefestigkeit<br />

in Abhängigkeit von der Temperatur<br />

die Tragfähigkeit der Befestigung unter Berücksichtigung<br />

der Lage und Materialüberdeckung einzuschätzen ist.<br />

Ebenfalls kann aus der Kenntnis des Kleinst- und Mittelwertes<br />

der Biegefestigkeit auf einen Wert der charakteristischen<br />

Biegefestigkeit geschlossen werden. Gegenüber<br />

der Vorgehensweise in der DIN 18516-5, Ausgabe 1999,<br />

werden für die Festigkeitsklassen die charakteristischen<br />

Festigkeitswerte für die Biegefestigkeit und die Ausbruchlast<br />

am Ankerdornloch ohne Nachweis angegeben. Hierdurch<br />

sind im Regelfall keine Materialprüfungen erforderlich,<br />

und es ergibt sich eine große Planungssicherheit<br />

bei der Projektierung von hinterlüfteten Fassaden aus Betonwerkstein.<br />

Verankerung und Befestigung<br />

In der neuen DIN 18516-5 werden die Befestigung und die<br />

Verankerung dem Stand der Technik angepasst und das<br />

Tragverhalten besser erfasst. Es ist sowohl ein vereinfachter<br />

als auch ein genauer Nachweis der Verankerung möglich.<br />

Die möglichen Traglasten der Verankerung gleichen<br />

sich durch die Neuregelung denen von Verbunddübeln bei<br />

gleichwertigem Querschnitt und Verankerungstiefe an.<br />

Die Entkopplung der DIN 18516-5 von der DIN 18516-3<br />

(Naturwerkstein) erlaubt langfristig eine bessere Nutzung<br />

der Eigenschaften des Betonwerksteins.<br />

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Kongressunterlagen ← PODIUM 8<br />

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PANEL 8 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr. Josef<br />

Felixberger<br />

BASF/PCI, Augsburg<br />

josef.felixberger@<br />

basf.com<br />

Diplom-Studium<br />

der Chemie sowie<br />

Promotion an der<br />

Technischen Universität<br />

München; Studium der<br />

Betriebswirtschaft an<br />

der Universität Hagen;<br />

stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

Qualitätsgemeinschaft<br />

Deutsche Bauchemie<br />

(QDB); Obmann des<br />

Fachausschusses 3<br />

„Modifizierte mineralische<br />

Mörtelsysteme“<br />

der Deutschen Bauchemie;<br />

seit 2000 Leiter<br />

Anwendungstechnik bei<br />

der BASF SE, E-EBR<br />

Laying of cast-stone slabs<br />

A consideration from a building physics perspective<br />

Verlegung von Betonwerksteinen<br />

Eine bauphysikalische Betrachtung<br />

Cast-stone products can be manufactured in almost<br />

any conceivable shape and in appealing designs, including<br />

an appearance resembling natural stone. Additional<br />

benefits such as their relatively low price level<br />

and – if desired – smooth, easy-to-clean surface make<br />

cast-stone products a viable alternative to natural stone<br />

items. However, these advantages neglect the fact that<br />

such products consist of concrete, which may lead to<br />

damage such as cracking, cupping or voids underneath<br />

the flooring.<br />

Cast-stone products mainly consist of cement and<br />

aggregates such as sand and natural stone. In practice,<br />

two production methods are most commonly used: in<br />

the block process, blocks of about a cubic meter in size<br />

are produced from the mix of raw materials and de-aerated<br />

in a vacuum vibration process. The blocks harden<br />

in curing chambers at a temperature of 30°C. In the<br />

next step, the blocks are cut into slabs and – depending<br />

on the customer specification – polished, ground,<br />

calibrated, chamfered etc. When using the vacuum<br />

compression method, the raw material mix is filled<br />

into molds having the size of the finished cast-stone<br />

product, vibrated, compacted and pressed applying<br />

high pressure levels. The slabs harden at a temperature<br />

of 40°C, and their surface is subsequently finished.<br />

Single-layer cast-stone products consist exclusively<br />

of the raw material mixture and are fully homogeneous.<br />

Double-layer cast-stone slabs are produced using<br />

the vacuum compression method and consist of a gray<br />

core mix (base) and a face mix (exposed surface).<br />

When delivered, cast-stone products must comply<br />

with the following parameters specified in DIN V 18500<br />

„Cast stones - Terminology, requirements, testing, inspection“:<br />

a tensile bending strength greater than 5 N/<br />

mm², a minimum compressive strength according to the<br />

C25/30 class, and an age of at least 28 days. The use<br />

of state-of-the-art high-performance concretes ensures<br />

that these strength criteria are met as early as two days<br />

after production. At this point in time, however, residual<br />

moisture – and thus residual shrinkage – is still too<br />

high, which is why cast-stone slabs are far from being<br />

ready for laying because the products may still shrink by<br />

1mm per meter, depending on their mix design, fineness<br />

of grinding, water/cement ratio, and storage conditions/<br />

periods. The firm bond to the subfloor creates tensile<br />

stresses in the center of the slab and shear stresses in<br />

the bedding mortar. Shrinkage cracking or cupping due<br />

to excessive drying on the slab surface occur when the<br />

tensile strength of the concrete is exceeded.<br />

Betonwerksteine lassen sich in nahezu beliebigen Formen<br />

mit ansprechendem Design bis hin zur Natursteinoptik<br />

fertigen. Durch weitere Vorzüge wie den günstigen <strong>Preis</strong><br />

und – falls gewünscht – eine glatte, pflegeleichte Oberfläche<br />

avancieren Betonwerksteine zur guten Alternative zu<br />

Naturwerksteinen. Allerdings lassen diese Vorzüge vergessen,<br />

dass solche Platten aus dem Werkstoff Beton bestehen,<br />

was ursächlich sein kann für Schäden wie Rissbildung,<br />

Aufschüsseln von Platten oder Hohllagigkeit des<br />

Belages.<br />

Im Wesentlichen setzen sich Betonwerksteine aus Zement<br />

sowie Zuschlagstoffen wie Sand und Naturwerksteinkörnung<br />

zusammen. In der Praxis haben sich zwei<br />

Herstellverfahren durchgesetzt: Im Blockverfahren werden<br />

aus dem Rohstoffgemisch zunächst kubikmetergroße<br />

Ansätze durch Rütteln im Vakuum entlüftet. In Trockenräumen<br />

härten die Blöcke bei +30° C aus. Anschließend<br />

werden die Blöcke zu Platten geschnitten und je nach<br />

Kundenwunsch poliert, geschliffen, kalibriert, abgefast<br />

etc. Beim Vakuum-Pressverfahren wird das Rohstoffgemisch<br />

in Formen der Größe des späteren Betonwerksteins<br />

gegeben, gerüttelt, verdichtet und unter hohem Druck gepresst.<br />

Die Platten werden bei +40° C gehärtet und<br />

abschließend oberflächenbehandelt. Einschichtige Betonwerksteine<br />

bestehen ausschließlich aus der Rohstoffmi-<br />

schung und sind durchgängig homogen. Zweischichtige<br />

Betonwerksteinplatten werden im Vakuum-Pressverfahren<br />

gefertigt und bestehen aus einem grauen Kernbeton<br />

(Träger) und einem Vorsatzbeton (Sichtfläche).<br />

Bei Auslieferung müssen Betonwerksteine gemäß<br />

DIN V 18500 „Betonwerkstein - Begriffe, Anforderungen,<br />

Prüfung, Überwachung“ folgende Parameter erfüllen:<br />

eine Biegezugfestigkeit größer 5 N/mm², eine Mindestdruckfestigkeit<br />

von C25/30 und ein Alter von mindestens<br />

28 Tagen. Mit modernen Hochleistungsbetonen werden<br />

diese Festigkeitskriterien bereits nach zwei Tagen erreicht.<br />

Zu diesem Zeitpunkt ist aber wegen der zu hohen Restfeuchte<br />

und des somit zu hohen Restschwundes die Belegereife<br />

der Betonwerksteinplatten bei weitem noch nicht<br />

erreicht. Denn abhängig von Zusammensetzung, Mahlgrad,<br />

Wasserzementwert und Lagerbedingungen/-dauer<br />

weisen Betonwerksteine dann noch ein Schwundpotenzial<br />

von 1 Millimeter pro Meter auf. Durch den kraftschlüssigen<br />

Verbund mit dem Untergrund entstehen Zugspannungen<br />

in der Plattenmitte und Scherspannungen im<br />

Verlegemörtel. Wird die Zugfestigkeit des Betons überschritten,<br />

treten Schwindrisse auf bzw. schüsseln die Betonwerksteine<br />

durch einseitiges Austrocknen an der Plattenoberfläche<br />

auf.<br />

134 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Using a mathematical model, the development of<br />

shear stresses in the thin-bed mortar is forecast and<br />

visualized. The model shows the influence that the residual<br />

shrinkage behavior of the cast-stone slabs, the<br />

thickness of the mortar bed, the shear stiffness of the<br />

adhesive mortar and the slab dimensions have on the<br />

development of shear stresses in the mortar bed.<br />

The last part of this presentation discusses possible<br />

solutions that enable the laying of cast-stone slabs free<br />

of damage, such as acclimating the flooring in the environment<br />

in which it is to be installed, laying using a<br />

rapid-setting thin-bed mortar, covering the laid flooring<br />

with a plastic film, preventing drafts, or decoupling<br />

the cast-stone slabs from the subfloor.<br />

To ensure the long-term success of cast-stone products,<br />

manufacturers must always check their storage<br />

period, storage conditions and time of delivery in order<br />

to ensure that only slabs are delivered whose shrinkage<br />

process is largely finished. The cast-stone industry<br />

must develop an appropriate criterion for assessing the<br />

products‘ readiness for laying.<br />

C o n c r e t e S o l u t i o n s<br />

56. BetonTage<br />

07.-09. Februar 2012, Neu-Ulm<br />

Mit Hilfe eines mathematischen Modells wird der<br />

Scherspannungsaufbau im Dünnbettmörtel prognostiziert<br />

und visualisiert. Das Modell zeigt den Einfluss des Restschwindverhaltens<br />

der Betonwerksteine, der Verlegemörtelbettdicke,<br />

der Schersteifigkeit des Klebemörtels und der<br />

Betonwerksteindimensionen auf den Scherspannungsaufbau<br />

im Mörtelbett auf.<br />

Im letzten Teil des Vortrages werden Lösungsansätze<br />

für eine schadensfreie Verlegung wie Akklimatisierung<br />

der Betonwerksteine am Objekt, Verlegung mit schnell abbindendem<br />

Dünnbettkleber, Abdecken des verlegten Belages<br />

mit Folie, Vermeiden von Zugluft, Entkopplung der<br />

Betonwerksteine vom Untergrund etc. vorgestellt.<br />

Um Betonwerksteinen auf Dauer zum Erfolg zu verhelfen,<br />

müssen Hersteller Lagerzeit, Lagerbedingungen<br />

und Zeitpunkt der Auslieferung zwingend kontrollieren,<br />

damit nur Platten ausgeliefert werden, deren Schwund<br />

schon weitestgehend abgeschlossen ist. Ein Kriterium für<br />

die Belegereife muss von der Herstellerindustrie unbedingt<br />

entwickelt werden.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 8<br />

1<br />

Cracks in a caststone<br />

flooring<br />

caused by excessive<br />

residual shrinkage of<br />

the slabs.<br />

Risse in einem Betonwerksteinbelag,hervorgerufen<br />

durch zu<br />

hohen Restschwund<br />

der Betonwerksteine.<br />

2<br />

Areas of a caststone<br />

flooring with<br />

voids underneath<br />

caused by excessive<br />

residual shrinkage<br />

of the slabs.<br />

Hohlliegende<br />

Bereiche in einem<br />

Betonwerksteinbelag,<br />

hervorgerufen<br />

durch zu hohen Restschwund<br />

der Beton-<br />

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PANEL 8 → Proceedings<br />

Polished concrete floors in the Stachus Passagen in Munich<br />

Cast stone in practice<br />

Geschliffene Betonböden bei den Stachus Passagen in München<br />

Betonwerkstein-Praxis<br />

AUTHOR<br />

Prof. Claus Flohrer<br />

Hochtief Consult<br />

Materials, Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

claus.flohrer@<br />

hochtief.de<br />

Geb. 1950; Studium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der TU Karlsruhe;<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

Massivbau und<br />

Baustofftechnologie<br />

der TU Karlsruhe; seit<br />

1984 Bauleitung Fa.<br />

HOCHTIEF Construction<br />

AG; zur Zeit Leiter<br />

bei HOCHTIEF Consult<br />

Materials; seit 1996<br />

ö. b. u. v. Sachverständiger<br />

Betontechnologie,<br />

Instandsetzung und<br />

zerst.freie Prüfverfahren;<br />

seit 1996<br />

Lehrbeauftragter an<br />

der FH Kaiserslautern;<br />

seit 2008 Obmann<br />

„Hauptausschuss<br />

Bauausführung“ beim<br />

DBV; seit 2008 Obmann<br />

SIVV-Ausbildungsbeirat<br />

beim DBV<br />

Architects and designers appreciate polished concrete<br />

floors as a key design element. In industrial buildings<br />

(such as factories or exhibition halls), the surfaces of<br />

industrial floors are polished directly after concrete<br />

pouring and hardening, or subsequently applied,<br />

bonded cementitious or bituminous layers are polished<br />

in the following work step. This construction method<br />

enables the completion of extensive areas with only<br />

a few joints. In the past, terrazzo was used for representational<br />

areas that needed to be polished. Terrazzo<br />

designates a flooring that is created by firmly bonding<br />

decorative cementitious aggregates to a (mostly float)<br />

cementitious screed and gets its final, shiny surface by<br />

grinding and polishing after the drying process.<br />

The installation of terrazzo is a sophisticated process<br />

because the low-slump, no-fines material cannot<br />

be pumped and must be rolled in instead, which requires<br />

a lot of effort. The aim is to create a surface<br />

dominated by the mineral aggregate whose particles<br />

are arranged next to each other. This method usually<br />

results in small-scale areas.<br />

In the Stachus Passagen shopping mall in Munich,<br />

the two types of polished floors referred to above were<br />

combined. The existing floor surfaces of the building<br />

shell were covered with extensive float or trowel finishes<br />

consisting of ready-mixed concrete. After hardening of<br />

these finishes, the Terraplan concrete floor system was<br />

firmly bonded to the previously installed layers, again<br />

supplied as ready-mixed concrete. Terraplan is a fine<br />

concrete consisting of fine and coarse aggregates with a<br />

higher paste ratio resulting from the use of white cement<br />

that also contains additives compensating for shrinkage.<br />

This concept combines an industrial production<br />

process with craftsmanship. After a period of three to five<br />

days, the surfaces were ground and polished in several<br />

steps in order to achieve the desired shiny appearance.<br />

The edges of floor sections to be worked on a single day<br />

and of smaller sections were secured by angle brackets<br />

as joint profiles, expansion joints provided added space<br />

for movement. After several weeks, cracks occurred in<br />

various patterns and spacings, some of them only in the<br />

surface course, others propagating from the base. To determine<br />

the causes of cracking, comprehensive structural<br />

surveys were undertaken and various material mixes and<br />

types of installation simulated at the laboratory.<br />

For the purpose of repairing the cracked terrazzo<br />

floorings, repair concepts were to be developed and<br />

tested on site that should have the least possible impact<br />

on the appearance of the floor whilst ensuring its<br />

durability and serviceability.<br />

Geschliffene Betonböden sind als wichtiges Gestaltungselement<br />

bei Architekten und Planern gefragt. Im industriellen<br />

Bereich (z. B. Produktions- und Ausstellungshallen)<br />

werden dazu die Oberflächen von Industrieböden nach dem<br />

Einbau und dem Erhärten des Betons direkt geschliffen<br />

oder nachträglich im Verbund aufgebrachte, zementös oder<br />

bituminös gebundene Schichten anschließend geschliffen.<br />

Mit der Bauweise sind großflächige und fugenarme Felder<br />

herstellbar. Sollten repräsentative Flächen geschliffene<br />

Oberflächen erhalten, wurde dazu in der Vergangenheit<br />

Terrazzo eingebaut. Terrazzo ist die Bezeichnung für einen<br />

Bodenbelag, der durch das Auftragen von zementgebundenen<br />

dekorativen Gesteinskörnungen im Verbund auf einen<br />

meist schwimmenden Zementestrich entsteht und im Anschluss<br />

an die Trocknung durch Schleifen und Polieren seine<br />

endgültige, glänzende Oberfläche erhält.<br />

Der Einbau von Terrazzo ist aufwendig, da das Material<br />

in erdfeuchter Konsistenz und ohne Feinkornanteil<br />

nicht pumpbar ist und mühsam eingewalzt werden muss.<br />

Ziel ist, dass in der fertig geschliffenen Oberfläche durch<br />

Korn an Korn die Gesteinskörnung optisch dominiert. Im<br />

Regelfall entstehen damit kleinfeldrige Flächen.<br />

Bei den Stachus Passagen in München wurden die beiden<br />

beschriebenen Arten von geschliffenen Böden kombiniert.<br />

Auf die Bestandsrohbauflächen wurden groß-<br />

flächige schwimmende Estriche oder Verbundestriche<br />

eingebaut, eingebracht als Transportbeton. Nach dem<br />

Aushärten des Estrichs wurde das Betonbodensystem Terraplan<br />

ebenfalls als Transportbeton im Verbund eingebaut.<br />

Terraplan ist ein aus Fein- und Grobkörnung mit<br />

höherem Leimanteil aus Weißzement hergestellter Feinbeton,<br />

der schwindkompensierende Zusätze enthält. Damit<br />

wird ein industrielles Herstellungsverfahren mit<br />

handwerklichen Techniken kombiniert. Die Oberflächen<br />

wurden nach 3-5 Tagen in mehreren Schleifgängen bis<br />

zum gewünschten Glanzgrad geschliffen und poliert. Tagesfelder<br />

sowie kleinere Einzelfelder wurden durch Doppelprofilschienen<br />

ausgebildet, Dehnfugen mit zusätzlichem<br />

Bewegungsspielraum. Nach mehreren Wochen<br />

entstanden Risse unterschiedlicher Geometrie und Abstand,<br />

zum Teil nur in der Oberflächenschicht, zum Teil<br />

aus dem Untergrund. Zur Ermittlung der Rissursachen<br />

wurden umfangreiche Bauwerksuntersuchungen durchgeführt<br />

sowie im Labor verschiedene stoffliche Variationen<br />

und Einbausituationen simuliert.<br />

Zur Instandsetzung der gerissenen Terrazzoflächen<br />

waren Instandsetzungskonzepte zu entwickeln und vor<br />

Ort zu erproben, die möglichst geringfügige optische Beeinträchtigungen<br />

hinterlassen und dennoch die Dauerhaftigkeit<br />

und Gebrauchstauglichkeit sicherstellen sollen.<br />

136 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


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PANEL 8 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

M.BP.(Univ.)<br />

Peter Hoft<br />

Hochtief Solutions<br />

Mörfelden-Walldorf<br />

Peter.Hoft@Hochtief.de<br />

Geb. 1968; Architekturstudium<br />

an der Fachhochschule<br />

Frankfurt<br />

am Main; Ingenieur,<br />

Bauführer und anschließend<br />

Bauleiter und Planungskoordinator<br />

bei<br />

der HOCHTIEF AG in den<br />

Niederlassungen Mainz<br />

und Frankfurt; von der<br />

IHK-Frankfurt am Main<br />

ö. b. u. v. Sachverständiger<br />

für Schäden an<br />

Gebäuden; Technischer<br />

Berater und Sachverständiger<br />

bei der<br />

HOCHTIEF Solutions<br />

AG, Consult Materials,<br />

Mörfelden-Walldorf<br />

Correctly selecting cast-stone products<br />

Preventing damage and coordinating interfaces<br />

Richtige Auswahl des Betonwerksteines<br />

Schadensvermeidung und Schnittstellenkoordination<br />

Introduction<br />

Prior to installing cast-stone floorings, many different<br />

parties involved in the planning and design stages will<br />

have had their say regarding the selection of the most<br />

appropriate cast-stone product. To ensure laying free<br />

from damage, the interfaces between the parties involved<br />

in planning and design and to the construction<br />

trades performing their work prior to installation of<br />

the flooring must be coordinated and agreed.<br />

Interfaces<br />

Many different parties involved in the construction<br />

project have an influence on the laying of cast-stone<br />

floorings. Initially, the ordering party determines the<br />

appearance and size of the product, as well as the associated<br />

construction costs, together with the architect.<br />

However, the influence of the user must not be underestimated<br />

when it comes to selecting the cast-stone<br />

product that best responds to future loads and impacts<br />

resulting from its use. Other parties involved include<br />

the structural engineer, who determines the service<br />

loads for the floorings, and the architect, who designs<br />

the floorings and their details. The building physicist<br />

defines requirements in terms of soundproofing, heat<br />

insulation, moisture protection and fire safety. The<br />

specifier must carry out the important task of preparing<br />

a document that ensures that the supplier fully understands<br />

the building specification. At the execution<br />

stage, the site manager is to coordinate schedules and<br />

deadlines whilst also supervising the individual trades.<br />

In addition, prior parts of the work such as shell construction,<br />

screed laying, the installation of complete<br />

floor systems, roof sealing, elevators and outdoor facilities<br />

have an influence on how work related to caststone<br />

floorings is executed. This situation results in a<br />

large number of interfaces that must be coordinated.<br />

Either a planning coordinator or the architect must<br />

take responsibility for this task. In practice, not all of<br />

these interfaces get the attention they deserve. For the<br />

contractor laying the cast-stone items, it is therefore<br />

important to identify the relevant interfaces in order<br />

to perform its work free from defects and to create a<br />

fully functional flooring.<br />

Preventing damage<br />

Any damage occurring arises from loads or actions<br />

not considered or errors committed during laying.<br />

For instance, errors may result from an inappropriate<br />

anti-slip design and surfaces susceptible to soiling. De-<br />

Einleitung<br />

Bevor der Betonwerkstein erst einmal eingebaut ist, haben<br />

viele unterschiedliche Planungsbeteiligte Einfluss auf die<br />

Auswahl des Betonwerksteines gehabt. Für eine schadensfreie<br />

Ausführung müssen die Schnittstellen zu den<br />

Planungsbeteiligten und zu den Vorgewerken koordiniert<br />

und abgestimmt werden.<br />

Schnittstellen<br />

Eine Vielzahl unterschiedlicher mit am Bau Beteiligter haben<br />

Einfluss auf die Betonwerksteinarbeiten. Zu Beginn<br />

nimmt der Besteller, zusammen mit dem Architekten, Einfluss<br />

auf die Optik, das Format und die Baukosten. Einen<br />

nicht zu unterschätzenden Einfluss hat der Nutzer, wenn<br />

es darum geht, den richtigen Betonwerkstein für die späteren<br />

nutzungsbedingten Beanspruchungen auszuwählen.<br />

Weitere Planungsbeteiligte sind der Tragwerksplaner,<br />

der die Nutzlasten für die Bodenaufbauten festlegt, und<br />

der Architekt, der die Bodenaufbauten und die Details<br />

plant. Anforderungen an den Schall-, Wärme-, Feuchte-<br />

und Brandschutz des Bauteils werden vom Bauphysiker<br />

aufgestellt. Dem Ausschreibenden kommt die wichtige<br />

Aufgabe zuteil, alles so in Worte zu fassen, dass der Anbieter<br />

das geforderte Bausoll unmissverständlich verstehen<br />

kann. In der Ausführungsphase kommt dem Bauleiter<br />

die wichtige Aufgabe der Terminkoordination und Überwachung<br />

der Gewerke zu. Daneben beeinflussen auch die<br />

Vorgewerke, wie z. B. der Rohbau, der Estrich, der Systemboden,<br />

die Dachabdichtung, die Aufzugsanlagen und die<br />

Außenanlagen die Ausführung der Betonwerksteinarbeiten.<br />

Die vielen Schnittstellen müssen koordiniert werden.<br />

Dies ist die Aufgabe eines Planungskoordinators oder des<br />

Architekten. In der Praxis werden häufig nicht alle<br />

Schnittstellen beachtet. Für den Betonwerksteinverleger<br />

ist es daher wichtig, die relevanten Schnittstellen zu erkennen,<br />

damit die Betonwerksteinarbeiten mangelfrei<br />

und funktionsfähig ausgeführt werden können.<br />

Schäden vermeiden<br />

Die Ursache von Schäden sind nicht berücksichtigte Beanspruchungen<br />

oder Ausführungsfehler. Fehler können<br />

durch eine ungeeignete Rutschhemmung und durch verschmutzungsanfällige<br />

Oberflächen entstehen. Verformungen<br />

des Unterbaus führen zu Rissen und Höhenversätzen<br />

zu angrenzenden Flächen. Hierdurch können<br />

Stolperstellen entstehen, die die Nutzung einschränken.<br />

Häufig werden die notwendigen Aufbauhöhen nicht richtig<br />

geplant. Daraus resultieren Schäden am Belag, wenn<br />

die Flächen durch hohe Lasten beansprucht werden. Im<br />

138 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


formation of the subfloor leads<br />

to cracks and offsets to adjacent<br />

areas, which may create<br />

tripping hazards that restrict<br />

the use of the floor. In many<br />

cases, required floor heights<br />

are incorrectly planned, which<br />

causes damage to the flooring<br />

if high loads act on these areas.<br />

In outdoor areas, most cases<br />

of damage are due to the impact<br />

of moisture and temperature<br />

fluctuations. Rainwater<br />

must drain quickly and via the<br />

shortest possible route in order<br />

to prevent damage. Floorings<br />

not firmly bonded to the loadbearing<br />

structure must provide<br />

enough space to accommodate<br />

temperature-induced changes<br />

in length at the movement<br />

joints. For this purpose, floors<br />

must be divided into sufficiently<br />

small segments. Defining<br />

these segments and determining<br />

the routing of joints is part<br />

of the design exercise.<br />

Summary<br />

Interfaces between the parties<br />

involved in the project must be<br />

paid attention to in order to select<br />

the most appropriate caststone<br />

product. Coordinating<br />

these interfaces is a responsibility<br />

to be taken by the designer.<br />

One of the prerequisites for the<br />

laying contractor to identify<br />

errors is that the contractor is<br />

aware of these interfaces.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 8<br />

Außenbereich entstehen die<br />

meisten Schäden durch die Beanspruchung<br />

von Feuchtigkeit und<br />

Temperatur. Niederschlagswasser<br />

muss schnell und auf dem kürzesten<br />

Weg entwässern, damit keine<br />

Schäden entstehen. Bei Belägen,<br />

die nicht im Verbund mit der<br />

Tragkonstruktion ausgeführt<br />

werden, müssen die temperaturbedingten<br />

Längenänderungen an<br />

den Bewegungsfugen aufgenommen<br />

werden. Hierfür sind die Flächen<br />

in ausreichend kleine Felder<br />

aufzuteilen. Die Einteilung der<br />

Felder und Festlegung der Fugen<br />

ist eine Planungsleistung.<br />

Zusammenfassung<br />

Für die richtige Auswahl des Betonwerksteines<br />

müssen die<br />

Schnittstellen beachtet werden.<br />

Die Schnittstellenkoordination<br />

ist eine Planungsaufgabe. Voraussetzung<br />

dafür, dass der Ausführende<br />

Fehler erkennen kann,<br />

ist unter anderem auch, dass er<br />

die Schnittstellen kennt.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 139<br />

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56.BetonTage<br />

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PANEL 9 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Dr.-Ing. Klaus-Reiner<br />

Goldammer<br />

Deutscher Beton- und<br />

Bautechnik-Verein E.V.,<br />

Berlin<br />

goldammer@<br />

betonverein.de<br />

Geb. 1952; 1976 Abschluss<br />

des Studiums<br />

Konstruktiver<br />

Ingenieurbau an der<br />

RWTH Aachen; 1980<br />

Promotion; 1980-1989<br />

Tragwerks- und Projektplaner<br />

Hoch- und<br />

Tiefbau in der Industrie;<br />

1990-2000 Bauleiter,<br />

Oberbauleiter sowie<br />

Technischer Leiter<br />

in mittelständischen<br />

Unternehmen; seit<br />

2000 Leiter der DBV-<br />

Bauberatung; Mitglied<br />

der Baukammer Berlin;<br />

von der Industrie- und<br />

Handelskammer zu<br />

Berlin öffentlich bestellter<br />

und vereidigter<br />

Sachverständiger für<br />

Schäden an Bauwerken<br />

und Bauteilen aus<br />

Beton, Stahlbeton und<br />

Sichtbeton<br />

Day 3: Thursday, 9 th February 2012<br />

Tag 3: Donnerstag, 9. Februar 2012<br />

Part A: Collaboration in the construction process:<br />

Design and construction<br />

Teil A: Zusammenwirken im Bauprozess:<br />

Planung und Ausführung<br />

Title Titel Page Seite<br />

The correct selection of exposure classes in accordance with Eurocode 2 – 142<br />

Implications for design and construction<br />

Die richtige Wahl der Expositionsklassen nach Eurocode 2 -Konsequenzen für<br />

Planung und Ausführung<br />

Dr.-Ing. Frank Fingerloos<br />

Durability of precast elements and foundations underneath permeable pavements – 144<br />

Principles and exemplary solutions<br />

Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen und Fundamenten unter durchlässigem Fahrbelag -<br />

Grundsätze und Lösungsbeispiele<br />

Dipl.-Ing. Andreas Meier; Dr.-Ing. Frank Fingerloos<br />

Interactions in the construction process: design and construction - 148<br />

Damage to an architectural concrete façade: design and/or construction defects?<br />

Zusammenwirken im Bauprozess: Planung und Ausführung -<br />

Schadensfall Sichtbetonfassade: Mängel der Planung und / oder der Ausführung?<br />

Prof. Dr.-Ing. Harald Sipple<br />

Legal evaluation - 150<br />

Damage to an architectural concrete façade: design and/or construction defects?<br />

Rechtliche Beurteileung -<br />

Schadensfall Sichtbetonfassade: Mängel der Planung und / oder der Ausführung?<br />

Prof. Dr. jur. Gerd Motzke<br />

140 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Part B DBV: Fair-faced concrete - concrete cosmetic -<br />

white roofs and floors<br />

Teil B DBV: Sichtbeton - Betonkosmetik -<br />

Weiße Dächer und Decken<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

Title Titel Page Seite<br />

Waterproof roofs and floors: Appropriate design 152<br />

Weiße Dächer und Decken: Richtige Planung<br />

Prof. Claus Flohrer<br />

Waterproof roofs and floors - Appropriate realization 155<br />

Weiße Dächer und Decken - Richtige Ausführung<br />

Dipl.-Ing. Hartmut Sass<br />

Visual deficits on architectural concrete surfaces – 157<br />

Causes, repair and possible prevention strategies<br />

Optische Defizite an Sichtbetonoberflächen -<br />

Entstehung, Instandsetzung und Ansatzpunkte<br />

zur Vermeidung<br />

Dipl.-Ing. Doris Strehlein<br />

Architectural concrete: interactions between 160<br />

formwork, release agent and concrete -<br />

Effects on porosity<br />

Sichtbeton: Wechselwirkung zwischen Schalung, Trennmittel<br />

und Beton - Auswirkung auf die Porigkeit<br />

Prof. Dr. rer. nat. Karsten Schubert<br />

Opportunities and limitations of 162<br />

“concrete cosmetics” - Architectural concrete<br />

Chancen und Grenzen der Betonkosmetik - Sichtbeton<br />

Dr.-Ing. Klaus-Reiner Goldammer<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 141


PANEL 9 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Frank<br />

Fingerloos<br />

Deutscher Beton- und<br />

Bautechnik-Verein E. V.,<br />

Berlin<br />

fingerloos@<br />

betonverein.de<br />

Geb. 1961; Bauingenieurstudium<br />

an der<br />

Hochschule für Bauwesen<br />

Cottbus; 1986-1989<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter im Bereich<br />

Konstruktiver Ingenieurbau;<br />

bis 1990-1999<br />

im Bereich Technik der<br />

HOCHTIEF Construction<br />

AG, Berlin; seit 2000<br />

Abteilungsleiter Bautechnik<br />

im Deutschen<br />

Beton- und Bautechnik-<br />

Verein E. V., seit 2005<br />

Sachverständiger beim<br />

Deutschen Institut für<br />

Bautechnik; seit 2008<br />

ö. b. u. v. Sachverständiger<br />

der IHK Berlin;<br />

seit 2008 Lehrauftrag<br />

für Massivbau an der<br />

TU Kaiserslautern; seit<br />

2009 Mitherausgeber<br />

des Betonkalenders<br />

The correct selection of exposure classes<br />

in accordance with Eurocode 2<br />

Implications for design and construction<br />

Die richtige Wahl der Expositionsklassen<br />

nach Eurocode 2<br />

Konsequenzen für Planung und Ausführung<br />

Introduction<br />

The new Eurocode 2 (EC2) introduces a series of stateof-the-art<br />

European design and construction standards<br />

for building construction and civil engineering to Germany<br />

that pertain to reinforced and prestressed concrete<br />

structures (e.g. DIN EN 1992-1-1 [1] and [2]). EC2 continues<br />

to use the descriptive verification concept based<br />

on the selection of exposure classes on the load side.<br />

This concept describes the exposure to various corrosive<br />

environments and includes the associated specification<br />

of the tightness and thickness of the concrete cover on<br />

the resistance side. These parameters, in turn, require<br />

certain specifications regarding the concrete mix design,<br />

such as the minimum cement content and maximum<br />

water/cement ratio.<br />

Environmental conditions<br />

At the European level, DIN EN 206-1 [3] serves as the<br />

basis for assigning exposure classes together with the<br />

national implementation provided by DIN 1045-2 [4].<br />

These concrete standards continue to be valid in their<br />

unchanged versions also in conjunction with EC2. Table<br />

4.1 included in DIN EN 1992-1-1 is an almost identical<br />

copy of the table of exposure classes depending<br />

on environmental conditions contained in the concrete<br />

standards [3] and/or [4].<br />

The classification of the structural component will<br />

primarily depend on the environmental conditions the<br />

component surface is exposed to. DIN EN 1992-1-1/<br />

NA replaces the „informative“ EN 1992-1-1 examples<br />

with the coordinated examples according to DIN 1045-<br />

2, particularly to avoid any new need for interpretation<br />

regarding the choice of exposure classes. In this<br />

respect, all current interpretations pertaining to the<br />

classification in accordance with DIN 1045 continue to<br />

be applicable.<br />

Minimum strength classes<br />

The specifications of the concrete mix design and the<br />

resulting minimum concrete strength classes are determined<br />

nationally in DIN 1045-2 [4] and have been<br />

implemented in DIN EN 1992-1-1/NA in Normative<br />

Annex E.<br />

Einleitung<br />

Mit dem neuen Eurocode 2 (EC2) wird eine Reihe moderner<br />

europäischer Bemessungs- und Konstruktionsnormen<br />

für den Hoch- und Ingenieurbau im Stahlbeton- und<br />

Spannbetonbau in Deutschland eingeführt (z. B. mit DIN<br />

EN 1992-1-1 [1] und [2]). Das deskriptive Nachweiskonzept<br />

mit der Wahl von Expositionsklassen auf der Beanspruchungsseite<br />

wird auch im EC2 beibehalten. Es beschreibt<br />

die Einwirkung von verschiedenen korrosiven<br />

Umgebungsbedingungen und liefert die dazugehörige<br />

Festlegung der Dichte und Dicke der Betondeckung auf<br />

der Widerstandsseite. Diese wiederum bedingen bestimmte<br />

Anforderungen an die Betonzusammensetzung,<br />

wie Mindestzementgehalt und maximalen Wasserzementwert.<br />

Umgebungsbedingungen<br />

Die europäische Basis der Zuordnung von Expositionsklassen<br />

erfolgt in DIN EN 206-1 [3] zusammen mit der<br />

nationalen Umsetzung in DIN 1045-2 [4]. Diese Betonnormen<br />

gelten auch im Zusammenhang mit dem EC2 unverändert<br />

fort. In DIN EN 1992-1-1 wurde mit Tabelle 4.1<br />

die Expositionsklassen-Tabelle abhängig von Umgebungsbedingungen<br />

aus den Betonnormen [3] bzw. [4]<br />

fast identisch übernommen.<br />

Entscheidend für die Bauteileinstufung sind vorrangig<br />

die Umgebungsbedingungen, denen eine Bauteiloberfläche<br />

ausgesetzt ist. In DIN EN 1992-1-1/NA werden die<br />

„informativen“ EN 1992-1-1-Beispiele durch die abgestimmten<br />

Beispiele nach DIN 1045-2 ersetzt, insbesondere<br />

um neuen Auslegungsbedarf zur Wahl der Expositionsklassen<br />

zu vermeiden. Insoweit gelten alle aktuellen Auslegungen<br />

zur Einstufung nach DIN 1045 auch weiterhin.<br />

Mindestfestigkeitsklassen<br />

Die Anforderungen an die Betonzusammensetzung und die<br />

sich daraus ergebenden Mindestbetonfestigkeitsklassen<br />

sind national in DIN 1045-2 [4] geregelt und wurden in DIN<br />

EN 1992-1-1/NA im normativen Anhang E umgesetzt.<br />

Expositionsklassen – Gebäudehülle<br />

Ein Prinzip bei der Sicherstellung der auf die Nutzungsdauer<br />

von mindestens 50 Jahren ausgelegten Dauerhaf-<br />

142 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Exposure classes – building envelope<br />

One of the principles for ensuring a durability of reinforced<br />

and prestressed concrete components that corresponds<br />

to their intended service life of at least 50 years<br />

is that the durability of such components should not<br />

depend on construction methods or designs that usually<br />

provide shorter service lives. If, however, specific<br />

measures are taken to permanently ensure the impermeability<br />

of a sealing layer to its environment, in the<br />

sense referred to above, the specifications relating to the<br />

concrete surface zone may be reduced accordingly.<br />

In the case of roof seals and facade linings, such as<br />

render or masonry, leaks that may, for instance, occur<br />

at flashings and reveals and go unnoticed for relatively<br />

long periods cannot be excluded on a consistent basis.<br />

For this reason, exposure class XC3 should alternatively<br />

be used for the design of exterior structural components<br />

located behind such seals or linings (with the exception<br />

of class XC1 to be used for elements concealed by a<br />

composite thermal insulation system with full surface<br />

coverage).<br />

Exposure classes – parking structures<br />

The application of exposure class XD3 to parking decks<br />

accessed by vehicles is linked to an „additional precaution“<br />

in the NA [2] that goes beyond the strict requirements<br />

for the concrete mix design and concrete<br />

cover. It is assumed that the structure can be used for<br />

at least 50 years if all specifications are adhered to, the<br />

listed characteristics related to class XD3 are ensured,<br />

and the „usual“ repair and maintenance is carried out.<br />

In DAfStb Vol. 600 [5], the principles of defining an<br />

„additional precaution“ have been copied from DAfStb<br />

Vol. 525 [6]. In this document, reference is made to the<br />

DBV Merkblatt (Code of Practice) on „Parking Structures<br />

and Underground Car Parks“ [7] with respect to<br />

additional design options, boundary conditions and<br />

execution details.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

tigkeit der Stahlbeton- und Spannbetonbauteile besteht<br />

darin, dass diese nicht von Bauarten abhängen soll, die<br />

planmäßig geringere Lebensdauern aufweisen. Wird jedoch<br />

durch besondere Maßnahmen die Dichtheit einer<br />

Sperrschicht zur Umgebung dauerhaft im zuvor angesprochenen<br />

Sinne gesichert, können die Anforderungen<br />

an die Betonrandzone entsprechend reduziert werden.<br />

Bei Dachdichtungen und Fassadenbekleidungen, wie<br />

Putzen oder Mauerwerk, können Undichtigkeiten, die u.<br />

U. auch an Verwahrungen und Laibungen auftreten und<br />

ggf. auch längere Zeit unbemerkt bleiben, in der Regel<br />

nicht sicher ausgeschlossen werden. Daher soll für die<br />

Ausführung dahinterliegender Außenbauteile eine ersatzweise<br />

Einstufung in die Expositionsklasse XC3 erfolgen<br />

(Ausnahme: XC1 hinter vollflächigem Wärmedämmverbundsystem).<br />

Expositionsklassen – Parkbauten<br />

Bei der Einstufung von befahrenen Parkdecks in die Expositionsklasse<br />

XD3 wird im NA [2] über die hohen Anforderungen<br />

an die Betonzusammensetzung und die Betondeckung<br />

hinaus wieder eine „zusätzliche Maßnahme“<br />

gefordert. Es wird davon ausgegangen, dass bei Einhaltung<br />

aller Anforderungen und Sicherstellung der hierfür<br />

genannten Eigenschaften für XD3 das Bauwerk mindestens<br />

über 50 Jahre nutzbar ist, sofern eine „übliche“ Wartung<br />

und Instandhaltung stattfindet. Die Grundsätze bei<br />

der Festlegung der „zusätzlichen Maßnahme“ werden im<br />

DAfStb-Heft 600 [5] aus dem DAfStb-Heft 525 [6] übernommen.<br />

Dort wird in Bezug auf weitere Ausführungsvarianten,<br />

Randbedingungen und Ausführungsdetails auf<br />

das DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ [7]<br />

verwiesen.<br />

[1] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1:2011-01: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken<br />

– Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau [Design of concrete structures - Part 1-1:<br />

General rules and rules for buildings]<br />

[2] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01: Nationaler Anhang – National festgelegte Parameter – Teil 1-1: Allgemeine<br />

Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau [National Annex - Nationally determined parameters – Part 1-1:<br />

General rules and rules for buildings]<br />

[3] DIN EN 206-1:2001-07: Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität [Concrete - Part 1:<br />

Specification, performance, production and conformity] and DIN EN 206-1/A1:2004-10: A1-Änderung [Amendment<br />

A1] and DIN EN 206-1/A2:2005-09: A2-Änderung [Amendment A2]<br />

[4] DIN 1045-2:2008-08: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 2: Beton - Festlegung, Eigenschaf-<br />

ten, Herstellung und Konformität [Concrete, reinforced and prestressed concrete structures - Part 2: Concrete<br />

- Specification, properties, production and conformity]<br />

[5] DAfStb-Heft 600: Erläuterungen zu Eurocode 2. Berlin: Beuth Verlag (in preparation)<br />

[6] DAfStb-Heft 525: Erläuterungen zu DIN 1045-1. Berlin: Beuth-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 2010<br />

[7] DBV-Merkblatt:2010-09: Parkhäuser und Tiefgaragen (2. überarbeitete Auflage)<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 143


PANEL 9 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Andreas Meier<br />

Beton- und Bautechnik-<br />

Verein E. V., München<br />

a.meier@<br />

betonverein.de<br />

Geb. 1969; 1990-1995<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

Technischen Universität<br />

München; 1995-2004<br />

Ingenieurbüro Thoerig,<br />

München; 2005-2006<br />

Ingenieurbüro Geissler,<br />

Pullach, jeweils<br />

Tätigkeit als leitender<br />

Angestellter bzw.<br />

Projektleiter in der bauaufsichtlichen<br />

Prüfung<br />

bzw. Planung sowie<br />

Gutachtenerstellung im<br />

statisch-konstruktiven<br />

Bereich; seit 2005<br />

ö. b. u. v. Sachverständiger<br />

für Beton- und<br />

Stahlbetonbau von<br />

der IHK München und<br />

Oberbayern; seit 2006<br />

Bauberater Gebiet<br />

Süd beim Deutschen<br />

Beton- und Bautechnik-<br />

Verein E.V., München;<br />

seit 2007 Inhaber der<br />

Erweiterten betontechnologischen<br />

Ausbildung<br />

(E-Schein)<br />

Durability of precast elements and foundations<br />

underneath permeable pavements<br />

Principles and exemplary solutions<br />

Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen und<br />

Fundamenten unter durchlässigem Fahrbelag<br />

Grundsätze und Lösungsbeispiele<br />

Parking areas in multi-story and underground car parks<br />

may be built directly on the subsoil using non-loadbearing<br />

pavements provided separate strip footings or<br />

pad foundations can be constructed to support the structure,<br />

and if no pressing groundwater is present. This<br />

design is becoming increasingly common because the<br />

demanding requirements resulting from exposure class<br />

XD3 that includes an „additional precaution“ according<br />

to footnote b) in Table 3 in [1] or Table 4.1 in [2] and<br />

[3] need no longer be adhered to for the parking area<br />

accessed by vehicles. Amongst other designs, such nonload-bearing<br />

parking pavements include block pavements<br />

but also non-reinforced or merely structurally<br />

reinforced concrete pavements.<br />

However, water containing chloride as a result of<br />

de-icing salt contamination from vehicle traffic may<br />

penetrate into non-load-bearing parking pavements<br />

because of open joints or separating cracks. For this<br />

reason, chlorides may accumulate in the subsoil, which<br />

potentially create, together with the subsoil moisture,<br />

an environment promoting corrosion that may affect<br />

the reinforcing steel in walls and foundations.<br />

The focus should thus be on the foundations and<br />

reinforced concrete elements (walls, columns) located<br />

underneath the parking areas permeable to chloridecontaining<br />

water. These elements need to be appropriately<br />

protected in order to ensure their durability as<br />

load-bearing components.<br />

Reference [4] describes calculation examples to estimate<br />

possible infiltration times. The resulting times<br />

of up to six minutes clearly show that block pavements<br />

also provide sufficient time for the water to spread<br />

across the entire surface and thus to show an unintended<br />

flow towards vertical elements if no gradient<br />

has been included to prevent this from happening. This<br />

effect can be enhanced further, even against the sloping<br />

direction, by capillary forces acting in the pavement<br />

joints (Fig. 1). In the case at hand, a suitable<br />

arrangement of curbstones would reliably prevent<br />

chloride-contaminated water from running off into the<br />

subsoil directly adjacent to the vertical element, and<br />

Die Ausbildung von Parkflächen in Parkhäusern und<br />

Tiefgaragen direkt auf dem Baugrund kann auch mit<br />

nichttragenden Parkböden erfolgen, wenn die Gründung<br />

des Bauwerks auf unabhängigen Streifen- bzw. Einzelfundamenten<br />

möglich ist und kein drückendes Grundwasser<br />

ansteht. Diese Ausführungsart erfreut sich zunehmender<br />

Verbreitung, da die hohen Anforderungen aus<br />

der Expositionsklasse XD3 mit „zusätzlicher Maßnahme“<br />

nach Fußnote b) in Tabelle 3 von [1] bzw. Tabelle 4.1 von<br />

[2] bzw. [3] dann für die befahrene Parkfläche nicht erforderlich<br />

sind. Zu diesen nichttragenden Parkböden gehören<br />

z. B. Pflasterbeläge oder unbewehrte bzw. nur konstruktiv<br />

bewehrte Betonböden.<br />

Nichttragende Parkböden sind aber für chloridhaltige<br />

Wässer mit Tausalzbelastung aus dem PKW-Verkehr mehr<br />

oder weniger durchlässig, da sie offene Fugen und ggf.<br />

Trennrisse aufweisen. Deshalb können sich im darunterliegenden<br />

Baugrund Chloride ansammeln, die zusammen<br />

mit der Bodenfeuchtigkeit eine korrosionsfördernde Umgebung<br />

für die Bewehrung in den aufgehenden Bauteilen<br />

und den Fundamenten nach sich ziehen können.<br />

In den Fokus rücken daher die unterhalb dieser für<br />

chloridhaltige Wässer durchlässigen Parkflächen liegenden<br />

Fundamente und Stahlbetonbauteile (Wände, Stützen),<br />

deren Dauerhaftigkeit als tragende Bauteile sicherzustellen<br />

ist.<br />

Beispielrechnungen zur Abschätzung möglicher Versickerungszeiträume<br />

sind in [4] beschrieben. Anhand der<br />

sich ergebenden Zeiträume bis zu sechs Minuten wird<br />

deutlich, dass das Wasser aber auch bei Pflasterböden Zeit<br />

hat, um sich auf der Fläche zu verteilen und somit auch<br />

– sofern kein entsprechendes Gefälle vorhanden ist – unplanmäßig<br />

zu aufgehenden Bauteilen zu fließen. Dieser<br />

Effekt kann noch durch Kapillarkräfte in den Pflasterfugen<br />

sogar entgegen einer Gefällerichtung unterstützt werden<br />

(Abb. 1). Durch z. B. die Anordnung von Randsteinen<br />

könnte hier sicher verhindert werden, dass chloridhaltiges<br />

Wasser direkt am aufgehenden Bauteil nach unten abläuft<br />

und sich somit direkt in der Nähe der besonders anfälligen<br />

horizontalen Arbeitsfuge am Übergang zwischen Gründung<br />

und aufgehenden Bauteilen ansammelt.<br />

144 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Förderpreis Beton 2012<br />

Einladung zur Teilnahme am Wettbewerb<br />

Ausschreibung<br />

Einsendeschluss: 31. Mai 2012.<br />

www.cemex.de<br />

Die CEMEX Deutschland AG, Düsseldorf, gibt hiermit die Ausschreibung<br />

des „Förderpreises Beton” für das Jahr 2012 bekannt. Die Stiftung des<br />

<strong>Preis</strong>es erfolgt mit dem Ziel, die Entwicklung der Herstellung, Verarbeitung<br />

und Anwendung von Beton und Betonfertigteilen voranzutreiben. Ansätze<br />

zur Übertragung der Erkenntnisse in die Praxis sind erwünscht.<br />

Der <strong>Preis</strong> ist mit 20.000 Euro dotiert; er kann bei Vorliegen gleichwertiger<br />

Arbeiten geteilt werden. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2012.<br />

Die Arbeit muss im Original in Deutschland entstanden sein, in deutscher<br />

oder englischer Sprache vorliegen und der Fachöffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht werden. Sie darf nicht älter als zwei Jahre sein. Arbeiten von<br />

Professoren von Technischen Hochschulen, Universitäten und Fachhoch-<br />

schulen oder Arbeiten, bei denen diese als Mitautoren genannt werden,<br />

sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

Die Entscheidung über die Vergabe des <strong>Preis</strong>es trifft ein unabhängiges<br />

<strong>Preis</strong>gericht:<br />

Prof. Dr. Rolf Breitenbücher, Ruhr-Universität Bochum<br />

Prof. Dr. Harald Budelmann, Technische Universität Braunschweig<br />

Prof. Dr. Michael Ludwig, Bauhaus Universität Weimar<br />

Prof. Dr. Harald S. Müller, Universität Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Peter Schießl, Technische Universität München<br />

Praktiker und Wissenschaftler in Bauunternehmen, in der Baustoffpro-<br />

duktion, in Forschungseinrichtungen, in Universitäten sowie in Material-<br />

prüfanstalten laden wir hiermit zur Teilnahme ein.<br />

Bitte senden Sie Ihre Arbeit in sechsfacher Ausfertigung an:<br />

CEMEX Deutschland AG<br />

Peter Lyhs<br />

Theodorstraße 178<br />

40472 Düsseldorf


PANEL 9 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Frank Fingerloos<br />

Deutscher Beton- und<br />

Bautechnik-Verein<br />

E. V., Berlin<br />

fingerloos@<br />

betonverein.de<br />

Geb. 1961; Bauingenieurstudium<br />

an der<br />

Hochschule für Bauwesen<br />

Cottbus; 1986-1989<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter im Bereich<br />

Konstruktiver Ingenieurbau;<br />

bis 1990-1999<br />

im Bereich Technik der<br />

HOCHTIEF Construction<br />

AG, Berlin; seit 2000<br />

Abteilungsleiter Bautechnik<br />

im Deutschen<br />

Beton- und Bautechnik-<br />

Verein E. V., seit 2005<br />

Sachverständiger beim<br />

Deutschen Institut für<br />

Bautechnik; seit 2008<br />

ö. b. u. v. Sachverständiger<br />

der IHK Berlin;<br />

seit 2008 Lehrauftrag<br />

für Massivbau an der<br />

TU Kaiserslautern; seit<br />

2009 Mitherausgeber<br />

des Betonkalenders<br />

thus accumulating next to the vulnerable horizontal<br />

construction joint at the transition between the foundation<br />

and vertical structural components.<br />

Principles of ensuring durability<br />

The following guidance is a summarized version of the<br />

guidance contained in [4]. It should outline possible design<br />

concepts for vertical elements and foundations situated<br />

adjacent to or underneath permeable parking areas.<br />

Designers will arrive at appropriate solutions whenever<br />

they use the relevant basic principles as a guideline,<br />

which include for structural components under chloride<br />

attack (stated after [5] and [6]):<br />

1. The penetration of chloride-containing moisture into<br />

cracks or joints down to the reinforcement must be<br />

permanently prevented whilst retaining a sufficiently<br />

tight and thick concrete cover.<br />

2. Exposure class XD1 (moderate chloride-containing<br />

moisture) must usually be assigned to reinforced<br />

concrete element surfaces located underneath the<br />

level accessed by vehicles if the direct penetration<br />

of water containing de-icing salt to these surfaces is<br />

not effectively prevented.<br />

The DBV Code of Practice on „Parking Structures and<br />

Underground Car Parks“ [7] requires the coating or waterproofing<br />

of columns and wall junctions, in particular<br />

construction joints, in order to protect such vertical elements<br />

located immediately adjacent, and monolithically<br />

connected, to load-bearing traffic or parking areas. Reference<br />

[7] does not explicitly deal with the case of structural<br />

components located underneath water-permeable<br />

Chloride accumulation adjacent to a column<br />

Chloridanreicherung an einer Stütze<br />

Grundsätze zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit<br />

Die folgenden, v. a. aber in [4] umfassender gegebenen<br />

Hinweise sollen mögliche Konzepte für die aufgehenden<br />

Bauteile und Fundamente im Bereich von durchlässigen<br />

Parkflächen beispielhaft aufzeigen. Der Planer kommt<br />

immer dann zu zweckmäßigen Lösungen, wenn er sich<br />

die maßgebenden Prinzipien und Grundsätze als Richtschnur<br />

wählt. Diese sind bei chloridbeanspruchten Bauteilen<br />

(sinngemäß nach [5] sowie nach [6]):<br />

1. Unter Wahrung einer ausreichend dichten und dicken<br />

Betondeckung ist das Eindringen chloridhaltiger<br />

Feuchtigkeit in Risse oder Fugen bis an die Bewehrung<br />

dauerhaft zu verhindern.<br />

2. Wenn der direkte Zutritt tausalzbelasteten Wassers an<br />

unter der befahrenen Ebene liegenden Flächen von<br />

Stahlbetonbauteilen nicht wirksam verhindert wird,<br />

sind diese i. d. R. in XD1 einzustufen (mäßige Feuchte<br />

mit Chloriden).<br />

Im DBV-Merkblatt „Parkhäuser und Tiefgaragen“ [7] wird<br />

zum Schutz von unmittelbar monolithisch mit tragenden<br />

Fahr- bzw. Parkflächen verbundenen und angrenzenden,<br />

aufgehenden Bauteilen eine Beschichtung oder Abdichtung<br />

von Stützen und Wandanschlüssen, insbesondere<br />

der Arbeitsfugen, gefordert. Der Fall von Bauteilen unterhalb<br />

von wasserdurchlässigen Parkflächen wird in [7]<br />

nicht explizit behandelt. Das heißt, dass diese wie die vielen<br />

anderen Problemstellungen in der Praxis ingenieurmäßig<br />

unter Anwendung der Prinzipien von [1], [5] und<br />

[7] sinngemäß zu lösen sind.<br />

Unterschieden werden sollte dabei z. B. in überwiegend<br />

vertikale und horizontale Flächen. Bei mäßiger<br />

146 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1


parking areas. This means that related<br />

issues must be resolved in practice applying<br />

the principles described in [1],<br />

[5] and [7] accordingly, using generally<br />

accepted engineering practice.<br />

In this respect, a differentiation<br />

should be made between primarily<br />

vertical and horizontal surfaces. In the<br />

case of moderate moisture impact, it<br />

is usually sufficient to assign exposure<br />

class XD 1 to reinforced concrete<br />

elements located underground (see<br />

[6]). However, class XD2 (wet, rarely<br />

dry) should be assigned to the uncoated<br />

component surface if there is<br />

any risk of the presence of stagnant,<br />

chloride-containing water for a longer<br />

period. Reference [4] contains further<br />

possible design principles. Using<br />

built examples, the authors also try to<br />

demonstrate the wide range of existing<br />

engineering solutions to this problem.<br />

They illustrate possible ways of<br />

implementing the described principles<br />

and give recommendations. However,<br />

these solutions should not be interpreted<br />

as the only permissible standard<br />

solutions. Instead, they should be<br />

viewed as guidance in preparing tailored<br />

or modified design options.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

Feuchtebelastung ist in der Regel<br />

eine Einstufung unterirdischer Stahlbetonbauteile<br />

in XD1 ausreichend (s. [6]).<br />

Besteht jedoch die Gefahr länger aufstauenden<br />

chloridhaltigen Wassers,<br />

sollte die unbeschichtete Bauteilfläche<br />

in XD2 (nass, selten trocken) eingeordnet<br />

werden. Weiterführende Grundsätze<br />

von möglichen Konstruktionen sind in<br />

[4] enthalten. Dort wird anhand von<br />

Ausführungsbeispielen zudem versucht,<br />

die Bandbreite der ingenieur-<br />

mäßigen Lösungen für die beschriebene<br />

Problematik aufzuzeigen. Sie illustrieren<br />

mögliche Umsetzungen der genannten<br />

Grundsätze und stellen Empfehlungen<br />

dar. Sie sind aber nicht als<br />

alleinzulässige Regellösungen zu interpretieren,<br />

sondern sollen nur Hilfestellung<br />

bei der Erarbeitung angepasster<br />

und weiterer Ausführungsvarianten<br />

anbieten.<br />

[1] DIN 1045-1:2008-08: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton<br />

– Teil 1: Bemessung und Konstruktion.<br />

[2] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1:2011-01: Bemessung und Konstruktion von<br />

Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allgemeine Bemes-<br />

sungsregeln und Regeln für den Hochbau.<br />

[3] Eurocode 2: DIN EN 1992-1-1/NA:2011-01: Nationaler Anhang – National<br />

festgelegte Parameter –<br />

Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken –<br />

Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau.<br />

[4] „Dauerhaftigkeit von Betonbauteilen und Fundamenten unter durchlässigem<br />

Fahrbelag“, Frank Fingerloos, Andreas Meier, Beton- und Stahlbetonbau,<br />

Heft 9/2011<br />

[5] DAfStb-Heft 525: Erläuterungen zu DIN 1045-1. Berlin: Beuth Verlag, 2.<br />

überarbeitete Auflage 2010.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

[6] Normenausschuss Bauwesen (NABau): Auslegungen DIN 1045-1. www.na-<br />

bau.din.de > Aktuelles > Auslegungen zu DIN-Normen.<br />

[7] Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E. V.: Merkblatt „Parkhäuser und<br />

Tiefgaragen“, 2. überarbeitete Ausgabe, September 2010.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 147<br />

Precast<br />

concrete element<br />

Production<br />

LAP laser projectors<br />

simplify work<br />

sequences when<br />

formwork elements<br />

and internal<br />

components<br />

are set in place<br />

manually in pallet<br />

circulation systems. They<br />

project “optical templates”<br />

onto a working surface, making it possible to<br />

position components rapidly and precisely<br />

whilst ensuring the dimensional accuracy of<br />

the precast elements.<br />

www.laP-laser.com


PANEL 9 → Proceedings<br />

Interactions in the construction process: design and construction<br />

Damage to an architectural concrete facade: design and/or construction defects?<br />

Zusammenwirken im Bauprozess: Planung und Ausführung<br />

Schadensfall Sichtbetonfassade: Mängel der Planung und / oder der Ausführung?<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Harald Sipple,<br />

Hochschule Regensburg<br />

ib-prof.sipple@<br />

t-online.de<br />

Geb. 1943; 1962-1968<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

Universität Stuttgart;<br />

1968-1969 Konstruktionsbüro<br />

Wayss &<br />

Freytag, München;<br />

1969-1974 wissenschaftl.<br />

Assistent am an der<br />

Universität Stuttgart;<br />

1973 Promotion und dort<br />

wissenschaftl. Mitarbeiter;<br />

1974-1977 Senior<br />

Lecturer und Leiter des<br />

Labors für Baustoffkunde<br />

und Massivbau<br />

an der Universität Dar<br />

es Salaam, Tansania;<br />

1977-1980 Bauleiter bei<br />

Ph. Holzmann; ab 1979<br />

Oberbauleiter; 1980-<br />

1985 Vertretung des<br />

DBV und Gebietsleitung<br />

für Bayern der Güteüberwachung<br />

Beton BII-<br />

Baustellen; 1986-1988<br />

Leiter der Bauberatung<br />

der E. Schwenk, Ulm;<br />

1988-2006 Professor an<br />

der FH Regensburg;<br />

ö. b. u. v. Sachver-<br />

ständiger<br />

Cast-in-place architectural concrete facades of residential<br />

buildings require internal thermal insulation.<br />

Such a structure should also be constructed „seamlessly“,<br />

which is not possible for site management reasons<br />

given that the longest building section extends<br />

over a length of about 65 m. Expansion joints can be<br />

avoided but construction joints are still necessary. The<br />

latter must either be sealed locally or designed as joints<br />

intended for cracking. Such joints will open, which<br />

means that the „intended crack“ itself forms the joint.<br />

In most cases, this method works because the concrete<br />

initially shortens as a result of the outflow of hydration<br />

heat and due to drying shrinkage.<br />

Course of events<br />

The architect submits a plan of the formwork layout<br />

indicating the construction joints. The detailed design<br />

drawings of the structural engineer to not include<br />

these joints. Upon request by the construction contractor,<br />

the structural engineer explains that the reinforcement<br />

should continue across the construction joints,<br />

and that a crack width limitation to w ≤ 0.2 mm was<br />

assumed, which should be sufficient. Even if no concrete<br />

tensile strength was assumed in the construction<br />

joint, a non-critical crack width of only w ≤ 0.4 mm<br />

should be expected.<br />

The construction joints are inserted as „butt joints“<br />

with continuous reinforcement at a maximum spacing<br />

of 9.5 m. No waterstop is installed above ground<br />

level. Fig. 1 shows the standard detail with internal<br />

foam glass insulation fully bonded to the cast-in-place<br />

concrete.<br />

What is the cause of the defect?<br />

The commissioned third-party expert measured construction<br />

joint gap widths from 0.5 to over 1.0 mm on<br />

the cast-in-place concrete walls at a concrete age of<br />

approx. 0.5 to 1 year (Fig. 2).<br />

At this point in time, only a minor portion of drying<br />

shrinkage has occurred. The outdoor temperature<br />

was measured at 18°C, which is considerably higher<br />

than the minimum temperature of the structural components<br />

to be anticipated for the winter season. This<br />

means that the gap widths will continue to increase<br />

significantly.<br />

The concrete shell of the building is subject to high<br />

thermal loads if internal insulation is used, which is<br />

why it must be designed for DT ≈ 50° C: in summer,<br />

solar radiation heats it up to approx. 40°C; in winter,<br />

Für Ortbeton-Fassaden in Sichtbeton ist eine innenliegende<br />

Wärmedämmung bei zu Wohnzwecken genutzten<br />

Gebäuden erforderlich. Ein solches Bauwerk sollte zudem<br />

„fugenlos“ hergestellt werden. Dies ist bei Abmessungen<br />

des längsten Gebäudeflügels von ca. 65 m Länge aus<br />

Gründen des Baubetriebs nicht möglich. Zwar können<br />

Dehnfugen vermieden werden, Arbeitsfugen dagegen<br />

nicht. Diese werden entweder örtlich abgestellt oder in<br />

Form von Sollrissfugen ausgeführt. Solche Fugen öffnen<br />

sich. Der „Soll-Riss“ ist quasi die Fuge – ein Konzept, das<br />

meist funktioniert, da die Anfangsverformungen des Betons<br />

aus abfließender Hydratationswärme und Trocknungsschwinden<br />

Verkürzungen sind.<br />

Vorgeschichte<br />

Der Architekt legt einen Schalungsmusterplan mit Angabe<br />

der Arbeitsfugen vor. In den Ausführungsplänen des<br />

Tragwerksplaners sind diese Fugen nicht enthalten. Auf<br />

Anfrage der Bauunternehmung erklärt der Tragwerksplaner,<br />

dass die Bewehrung über die Arbeitsfugen durchlaufen<br />

solle und eine Rissbreitenbeschränkung für Rissbreiten<br />

w ≤ 0,2 mm angesetzt sei. Dies sei hinreichend. Auch<br />

bei in der Arbeitsfuge entfallender Betonzugfestigkeit sei<br />

dort nur eine unschädliche Rissöffnung von w ≤ 0,4 mm<br />

zu erwarten.<br />

Die Arbeitsfugen werden mit größtem Abstand von<br />

9,5 m als „Stumpfstoß“ mit durchlaufender Bewehrung<br />

ausgeführt, oberhalb der Erdgleiche ohne Arbeitsfugenband.<br />

Das Regeldetail nach Abb. 1 zeigt Foamglas-Innendämmung,<br />

vollflächig am Ortbeton verklebt.<br />

Worin ist der Mangel begründet?<br />

Der zusätzlich bestellte Sachverständige stellt bei den ca.<br />

0,5 bis 1 Jahr alten Ortbetonwänden Fugenöffnungen der<br />

Arbeitsfugen von 0,5 mm bis über 1,0 mm fest (Abb. 2).<br />

Das Trocknungsschwinden ist bis dahin nur zum geringeren<br />

Teil abgegolten, die Außentemperatur beträgt<br />

+18°C, liegt also noch weit über der für den Winter zu<br />

erwartenden Mindesttemperatur der Bauteile. Die Öffnungsbreiten<br />

werden sich noch deutlich vergrößern.<br />

Bei Innendämmung wird die Betonschale thermisch<br />

hoch beansprucht. Sie ist auf ein DT ≈ 50° C auszulegen:<br />

Im Sommer Aufheizen bei Sonneneinstrahlung auf ca.<br />

+40° C, im Winter Abkühlung auf ca. -10° C. Schlagregen<br />

wird an der Arbeitsfuge windgetrieben den Querschnitt<br />

durchdringen, verstärkt durch kapillares Saugen des<br />

durchgehenden, nicht abgedichteten „Risses“. Das Kleberbett<br />

der Innendämmung kann nicht als „Abdichtung“ herangezogen<br />

werden. Beim Auftrag mit der Zahnkelle, da-<br />

148 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Wall cross-section in<br />

the standard area<br />

Wandquerschnitt im<br />

Regelbereich<br />

1<br />

it cools down to about -10°C. Wind-driven rain will<br />

penetrate the cross-section in the construction joint,<br />

exacerbated by capillary suction due to the continuous,<br />

unsealed „crack“. The adhesive bed of the internal<br />

insulation cannot be considered a „seal“. No continuous<br />

bed fully covering the surface is created when using<br />

a notched trowel to apply the adhesive, followed by<br />

the insertion of the insulating panels. Filling ratios of<br />

approx. 70 to 80% are achieved, which are definitely<br />

not equivalent to a continuous sealing layer with a<br />

defined minimum thickness. The thermal verification<br />

shows that frost may occur in the area of contact with<br />

the insulation at the lowest temperatures anticipated<br />

for the winter season. This means that penetrating water<br />

may freeze at this point and generate additional<br />

mechanical pressure loosening the internal insulation<br />

layer. There is a design defect: the facade is not impervious<br />

to wind-driven rain.<br />

Remedying the defect<br />

It was suggested to re-cut the vertical construction<br />

joints on the facade using a rail-guided diamond wheel,<br />

and to install a permanently elastic seal. Both the architect<br />

and the client rejected this option: the former<br />

because of the facade appearance, the latter because of<br />

the increased need for maintenance of such joints.<br />

The joints were grouted and sealed from outside.<br />

Prior to this work step, they were plugged with PCC<br />

mortar in a matching color. Boreholes were inserted,<br />

and polyurethane resin was injected at the lowest possible<br />

pressure using injection packers. Moreover, strips<br />

of adhesive tape were applied to minimize resin runoff,<br />

packer boreholes were closed with a matching<br />

material, and the plugs were carefully removed after<br />

injection. This expensive procedure requires the use of<br />

a team of particularly skilled workers on the site. The<br />

client is satisfied with both the technical solution and<br />

the appearance of the facade.<br />

nach Eindrücken und Einschieben der Dämmplatten,<br />

entsteht kein vollflächig geschlossenes Bett. Es werden<br />

Füllungsgrade von ca. 70 % bis 80 % erreicht, also definitiv<br />

keine durchgängige, abdichtende Schicht definierter<br />

Mindestdicke. Der thermische Nachweis belegt, dass bei<br />

maximaler winterlicher Abkühlung an der Grenzfläche<br />

zur Dämmung Frost möglich ist, das heißt, eindringendes<br />

Wasser kann hier gefrieren und zusätzliche mechanische<br />

Drücke aufbauen, die die Innendämmung lockern. Es<br />

liegt ein planerischer Mangel vor: Die Fassade ist nicht<br />

schlagregendicht.<br />

Beheben des Mangels<br />

Es wurde vorgeschlagen, die vertikalen Arbeitsfugen der<br />

Fassade mit schienengeführter Diamantscheibe nachzuschneiden<br />

und dauerelastisch zu verfugen. Der Architekt<br />

lehnt dies aus optischen Gründen, der Bauherr aus Gründen<br />

des erhöhten Wartungsbedarfs solcher Fugen ab.<br />

Die Fugen wurden von außen abdichtend verpresst.<br />

Sie wurden vorab mit farbabgestimmtem PCC-Mörtel verdämmt,<br />

angebohrt und über Injektionspacker mit möglichst<br />

niedrigem Druck mit PUR-Harz verpresst. Begleitmaßnahmen<br />

waren streifenförmiges Abkleben, um<br />

Harzläufer zu minimieren, farbabgestimmter Verschluss<br />

der Packerbohrungen und vorsichtiges, sorgfältiges Entfernen<br />

der Verdämmung nach dem Verpressen. Das kostenaufwendige<br />

Verfahren verlangt den Einsatz einer besonders<br />

kompetenten Mannschaft vor Ort. Der Bauherr ist<br />

mit dem technischen und optischen Ergebnis zufrieden.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

2<br />

Construction joint at<br />

a concrete age of approx.<br />

0.5 years with a<br />

gap width of approx.<br />

0.5 mm<br />

Arbeitsfuge im Betonalter<br />

von ca. 0,5<br />

Jahren, Öffnungsbreite<br />

ca. 0,5 mm<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 149


PANEL 9 → Proceedings<br />

Legal evaluation<br />

Damage to an architectural concrete facade: design and/or construction defects?<br />

Rechtliche Beurteilung<br />

Schadensfall Sichtbetonfassade: Mängel der Planung und / oder der Ausführung?<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr. jur.<br />

Gerd Motzke<br />

Mering<br />

gerd.motzke@<br />

t-online.de<br />

1961-1965 Studium<br />

der Rechtswissenschaften<br />

in München,<br />

Berlin und Würzburg;<br />

Richter, Staatsanwalt,<br />

Regierungsdirektor<br />

im Hochschuldienst,<br />

Staatsanwalt als<br />

Gruppenleiter, Richter<br />

am OLG; 1997-2006<br />

Vorsitzender Richter<br />

am OLG München,<br />

Bausenat in Augsburg;<br />

Rechtsanwalt; seit 1990<br />

Honorarprofessor<br />

Is the contractor liable for the costs of remedying<br />

the defects?<br />

The defect becomes apparent in the work of the construction<br />

contractor. The gap widths of the construction<br />

joints compromise the ordinary fitness for purpose<br />

of the work because penetrating water causes damage<br />

due to freezing in the winter season (section 633(1)<br />

sentence 2 item 2 BGB, section 13(1) VOB/B). The fact<br />

that the defect is caused by inappropriate verifications/<br />

plans does not exclude the defectiveness of the work<br />

arising from the obligation to perform pursuant to the<br />

rules and regulations governing contracts for work.<br />

Accountability is key<br />

Whether the contractor has to bear the costs of remedying<br />

the defects depends on whether it is to be held<br />

accountable for the defects. Such accountability is excluded<br />

pursuant to section 13(3) VOB/B (Vergabe- und<br />

Vertragsordnung für Bauleistungen; German Construction<br />

Contract Procedures, Part B) if the defect is due<br />

to specifications arising from verifications and design<br />

documents, and if the contractor has complied with its<br />

duty to inspect and inform or if such duty is not applicable<br />

because of the related expert knowledge that<br />

can reasonably be expected of the contractor. In such a<br />

case, the liability under warranty pursuant to the law<br />

governing contracts for work no longer corresponds to<br />

the statutory allocation of risks as provided for in section<br />

645 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch; German Civil<br />

Code). This applies not only to cases in which the contractor<br />

complied with its duty to inspect/inform but<br />

also if the contractor was not capable of performing<br />

such an inspection due to lack of reasonably expected<br />

expert knowledge required for this purpose where the<br />

cause of the defect was attributable to the client.<br />

The contractor is not liable because it cannot be expected<br />

to verify the structural analysis/detailed calculations<br />

carried out by the structural engineer in respect<br />

of the reinforcement. If the contractor did so, he had to<br />

be a structural engineer himself. A contractor cannot<br />

reasonably be expected to have the same knowledge as<br />

a structural engineer.<br />

Accountability of the structural engineer<br />

for defects<br />

The work of the structural engineer is defective because<br />

his verifications and analyses would inevitably<br />

have caused the formation of cracks in the construction<br />

joints according to the factual situation. The tolerated<br />

crack widths of up to 0.2 mm assumed in the design<br />

Haftet der Unternehmer für die Mängelbeseitigungskosten?<br />

Der Mangel zeigt sich am Werk des Bauunternehmers. Die<br />

Fugenöffnungen der Arbeitsfugen beeinträchtigen die gewöhnliche<br />

Verwendungseignung des Werks. Denn eindringendes<br />

Wasser wirkt sich im Winter durch Gefrieren<br />

schädigend aus (§ 633 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 BGB, § 13 Abs.<br />

1 VOB/B). Dass die Ursache in unzulänglichen Berechnungen/Planungen<br />

liegt, schließt wegen der Erfolgsverpflichtung<br />

nach Werkvertragsregeln die Mangelhaftigkeit<br />

der Werkleistung nicht aus.<br />

Verantwortlichkeit entscheidet<br />

Ob der Unternehmer die Kosten der Mängelbeseitigung<br />

trägt, entscheidet sich danach, ob er für den Mangel auch<br />

verantwortlich ist. Die Verantwortlichkeit ist nach § 13<br />

Abs. 3 VOB/B zu verneinen, wenn der Mangel u. a. auf<br />

Berechnungs- oder Planungsvorgaben zurückgeht und<br />

der Unternehmer seiner Prüfungs- und Hinweispflicht<br />

nachgekommen ist oder ihn eine solche Verpflichtung angesichts<br />

diesbezüglich vom Unternehmer zumutbar zu<br />

erwartender Fachkenntnisse von vornherein nicht trifft.<br />

Dann entspricht die garantiemäßige Einstandspflicht des<br />

Werkvertragsrechts nicht mehr der gesetzlichen Risikozuordnung,<br />

wie sie in § 645 BGB zum Ausdruck kommt. Das<br />

gilt nicht nur bei Erfüllung der Prüfungs-/Hinweispflichten,<br />

sondern auch, wenn der Unternehmer mangels<br />

zumutbarer, für die Wahrnehmung der Prüfungspflichten<br />

aber erforderlicher Fachkenntnisse eine solche Prüfung<br />

nicht wahrnehmen konnte, die Ursache des Mangels aber<br />

in der Sphäre des Auftraggebers liegt.<br />

Der Unternehmer ist nicht verantwortlich, weil nicht<br />

erwartet werden kann, dass er die Statik/Detailberechnungen<br />

des Tragwerksplaners hinsichtlich der Bewehrung<br />

nachprüft. Dann müsste er selbst Statiker sein. Einem Unternehmer<br />

können nicht einem Tragwerksplaner zumutbare<br />

Kenntnisse abgefordert werden.<br />

Mangelverantwortung des Tragwerkplaners<br />

Das Werk des Tragwerkplaners ist mangelhaft, weil sein Rechenwerk<br />

nach Faktenlage notwendig zu den Rissbildungen<br />

in Arbeitsfugen führen musste. Die planerisch zugrunde gelegten<br />

und gleichsam in Kauf genommenen Rissbreiten bis<br />

zu 0,2 mm wurden mit nachteiligen Folgen für das Bauwerk<br />

überschritten. Die gewöhnlich vorausgesetzte Verwendungseignung<br />

wird verfehlt (§ 633 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 BGB).<br />

Haftungslage des Tragwerksplaners<br />

Nach allgemeinen werkvertraglichen Grundsätzen ist ein<br />

gewährleistungspflichtiger Auftragnehmer im Mangelfall<br />

150 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


documents were exceeded with a deleterious<br />

effect on the structure. As a result, its<br />

ordinary fitness for purpose is not ensured<br />

(section 633(1) sentence 2 item 2 BGB).<br />

Liability situation of the structural engineer<br />

According to the general principles governing<br />

contracts for work, a contractor under<br />

warranty obligation is bound to subsequent<br />

performance pursuant to section 635 BGB<br />

in the case of a defect. However, the principles<br />

of the so-called Verkörperungstheorie<br />

(„embodiment theory“) applicable to the<br />

structural engineer exclude subsequent performance<br />

by the structural engineer: any<br />

subsequent recalculation is pointless if, for<br />

instance, a defective plan/defective calculation<br />

is embodied in the physical structure<br />

of the building. Such recalculation would<br />

not remedy the structural defect, which is<br />

why subsequent contractual performance is<br />

impossible (section 275 BGB) and gives rise<br />

to damages if the designer has acted culpably<br />

(i.e. at least negligently) pursuant to<br />

sections 280(1) and 276 BGB. Liability of<br />

the structural engineer is assumed.<br />

Damages pursuant to sections § 634<br />

Item 4, 281, 249 BGB<br />

Monetary damages are due because of<br />

the impossibility of subsequent contractual<br />

performance referred to above (section<br />

249 BGB). The amount of damages to be<br />

paid depends on the expenses incurred by<br />

remedying the defect. In this respect, the<br />

client uses its discretion together with the<br />

architect. Pursuant to section 637 BGB,<br />

the amount is determined by the required<br />

expenses, which also results from section<br />

249(2) BGB. Thus the client uses its discretion<br />

regarding the method or technique to<br />

be used for remedying the defect. Design<br />

aspects are also of importance in this regard<br />

because any remedy of the defect must<br />

consider both technical and design aspects,<br />

which particularly applies to architectural<br />

concrete surfaces. Any remedial work required<br />

is specified in such a way that those<br />

expenses must be reimbursed that a knowledgeable<br />

person applying economic criteria<br />

would consider necessary and appropriate<br />

from the perspective of the party suffering<br />

the damage.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 151<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

zur Nacherfüllung gemäß § 635 BGB verpflichtet. Nach den für Planer generell<br />

geltenden Grundsätzen der so genannten Verkörperungstheorie scheidet eine<br />

Nacherfüllung durch den Tragwerksplaner aus. Hat sich nämlich ein fehlerhafter<br />

Plan/eine fehlerhafte Berechnung im Bauwerk verkörpert, ist die Nachbesserung<br />

der Berechnung sinnlos. Hierdurch wird der Bauwerksmangel nicht beseitigt. Die<br />

Nacherfüllung ist unmöglich (§ 275 BGB) und begründet eine Schadensersatzverpflichtung,<br />

wenn der Planer schuldhaft, also mindestens fahrlässig gehandelt hat<br />

(§§ 280 Abs. 1, 276 BGB). Das Verschulden wird vermutet.<br />

Schadensersatz nach §§ 634 Nr. 4, 281, 249 BGB<br />

Schadensersatz ist wegen dieser Unmöglichkeit der Nacherfüllung in Geld zu leisten<br />

(§ 249 BGB). Dessen Höhe bestimmt sich nach den für die Mängelbeseitigung<br />

erforderlichen Aufwendungen. Diesbezüglich entscheidet der Auftraggeber im Zusammenwirken<br />

mit dem Architekten. Entsprechend § 637 BGB bestimmt sich der<br />

Betrag nach den erforderlichen Aufwendungen, was so auch aus § 249 Abs. 2 BGB<br />

folgt. Damit disponiert der Auftraggeber über die Art und Weise der Mängelbeseitigung.<br />

Dabei spielen auch gestalterische Gesichtspunkte eine Rolle. Denn die<br />

Mängelbeseitigung hat sowohl die technischen als auch die gestalterischen Aspekte<br />

zu bedenken, was gerade bei einer Sichtbetonfläche gilt. Was in diesem<br />

Sinne erforderlich ist, wird so konkretisiert, dass die Aufwendungen zu ersetzen<br />

sind, die ein verständiger, wirtschaftlich denkender Mensch in der Lage des Geschädigten<br />

für zweckmäßig und notwendig halten durfte.<br />

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PANEL 9 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Claus Flohrer<br />

Hochtief Consult<br />

Materials, Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

claus.flohrer@<br />

hochtief.de<br />

Geb. 1950; Studium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der TU Karlsruhe;<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

Massivbau und Baustofftechnologie<br />

der<br />

TU Karlsruhe; seit 1984<br />

Bauleitung Fa. Hochtief<br />

Construction AG; zur<br />

Zeit Leiter bei Hochtief<br />

Consult Materials; seit<br />

1996 ö. b. u. v. SachverständigerBetontechnologie,Instandsetzung<br />

und zerst.freie<br />

Prüfverfahren; seit 1996<br />

Lehrbeauftragter an<br />

der FH Kaiserslautern;<br />

seit 2008 Obmann<br />

„Hauptausschuss<br />

Bauausführung“ beim<br />

DBV; seit 2008 Obmann<br />

SIVV-Ausbildungsbeirat<br />

beim DBV<br />

Waterproof roofs and floors<br />

Appropriate design<br />

Weiße Dächer und Decken<br />

Richtige Planung<br />

In general, the rules specified in the DAfStb Code of<br />

Practice for Waterproof Concrete Structures also apply<br />

to waterproof roofs but this code of practice does not<br />

include detailed provisions regarding roofs and floors.<br />

Waterproof roofs have been built for about 50 years<br />

both for earth-covered floors and insulated roof floors.<br />

The approach to design and structural detailing described<br />

in the Code of Practice for Waterproof Concrete<br />

Structures including determining an exposure class,<br />

assigning a use class and defining the design principles<br />

depending on the specific structural component must<br />

also be applied to waterproof roofs and floors. More<br />

detailed guidance is contained in DAfStb Volume 555.<br />

Reference [1] provides design guidance and an<br />

evaluation of waterproof floors with regard to generally<br />

accepted engineering practice; the DBV is currently<br />

preparing a related status report. Roof floors of buildings<br />

are generally more suitable than floors covering<br />

underground car parks due to their low-restraint support<br />

and the relatively stable temperatures in service.<br />

The following actions must generally be considered<br />

for waterproof roofs/floors in the planning and structural<br />

design exercise when determining design principles,<br />

component thicknesses, measures related to concrete<br />

technology, exposure classes and the positioning<br />

and detailing of joints:<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

moisture from exposure to weathering<br />

loads resulting from roof structures, service loads<br />

and stagnant water<br />

chloride attack on pavements and driveways and<br />

acid attack resulting from soil subbase conditions<br />

deformation due to temperature impact and shortening<br />

of structural components.<br />

Like all other waterproof elements, waterproof roofs<br />

and floors may generally be designed according to<br />

three different principles:<br />

»<br />

»<br />

»<br />

Design principle a: Prevention of separating cracks<br />

Design principle b: Limitation of crack widths<br />

Design principle c: Definition of separating crack<br />

widths combined with sealing/waterproofing.<br />

Design principle b, which was frequently used in the<br />

past, is unsuitable for waterproof floors due to the unacceptable<br />

self-healing assumption. Only the other two<br />

design principles are thus considered appropriate, i.e.<br />

„preventing cracks“ (design principle a) and „tolerating<br />

isolated cracks and sealing them permanently“ (design<br />

principle c). For waterproof floors, exposure class<br />

1 as specified in the Code of Practice for Waterproof<br />

Concrete Structures should always be assumed because<br />

Die DAfStb-WU-Richtlinie enthält grundsätzlich auch Regelungen<br />

für WU-Dächer, Detailregelungen speziell für<br />

Dächer und Decken sind jedoch nicht enthalten. WU-<br />

Dächer werden seit ca. 50 Jahren sowohl für erdüberschüttete<br />

Decken wie auch für gedämmte Dachdecken<br />

ausgeführt. Die in der WU-Richtlinie beschriebene Vorgehensweise<br />

bei der Bemessung und konstruktiven Durchbildung<br />

durch Festlegung der Beanspruchungsklasse,<br />

Einstufung in eine Nutzungsklasse und die bauteilbezogene<br />

Festlegung von Entwurfsgrundsätzen ist bei Weißen<br />

Dächern und Decken gleichermaßen erforderlich. Weitergehende<br />

Hinweise sind im DAfStb-Heft 555 enthalten.<br />

Planungshinweise und eine Bewertung von Weißen<br />

Decken bzgl. Allgemein anerkannte Regeln der Technik<br />

enthält [1], der DBV erarbeitet derzeit einen Sachstandsbericht.<br />

Dachdecken von aufgehenden Gebäuden eigenen<br />

sich wegen der zwangarmen Lagerung und der temperaturstabilen<br />

Nutzungsbedingungen grundsätzlich besser<br />

als Decken über Tiefgaragen.<br />

Folgende Einwirkungen sind bei WU-Dächern/Decken<br />

i. A. planerisch bzw. konstruktiv bei der Festlegung von<br />

Entwurfsgrundsätzen, Bauteildicken, betontechnologischen<br />

Maßnahmen, Expositionsklassen und der Anordnung<br />

und Ausbildung von Fugen zu berücksichtigen:<br />

Feuchtigkeit aus der freien Bewitterung<br />

Lasteinwirkungen aus Dachaufbauten, Nutzlasten sowie<br />

aufstauendes Wasser<br />

Chloridangriff unter Fuß- und Fahrwegen und Säureangriff<br />

aus dem Bodenaufbau<br />

Verformungen aus Temperatur und Verkürzung der<br />

Bauteile<br />

Der Entwurf Weißer Dächer und Decken kann, wie bei allen<br />

anderen wasserundurchlässigen Bauteilen, grundsätzlich<br />

nach drei unterschiedlichen Grundsätzen erfolgen.<br />

Entwurfsgrundsatz a: Vermeidung von Trennrissen<br />

Entwurfsgrundsatz b: Begrenzung der Rissbreite<br />

Entwurfsgrundsatz c: Festlegung von Trennrissbreiten<br />

in Kombination mit Dichtmaßnahmen.<br />

Der in der Vergangenheit häufig verwendete Entwurfsgrundsatz<br />

b ist wegen der nicht akzeptablen Selbstheilung<br />

für Weiße Decken ungeeignet. Als geeignete Entwurfsgrundsätze<br />

sind somit nur „Risse vermeiden“ (Entwurfsgrundsatz<br />

a) und „Einzelne Risse zulassen und dauerhaft<br />

abdichten“ (Entwurfsgrundsatz c) einzustufen. Als Beanspruchungsklasse<br />

ist bei Weißen Decken stets die Beanspruchungsklasse<br />

1 nach WU-Richtlinie anzusetzen, da<br />

immer stauendes oder drückendes Wasser vorhanden ist.<br />

Als Nutzungsklasse sollte A zugrunde gelegt werden.<br />

Bei hochwertig genutzten Räumen sind zusätzlich die<br />

152 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»


there will always be stagnant or pressing water. Use<br />

class A should be assumed. The guidance in [2] should<br />

additionally be considered for rooms intended for premium<br />

uses.<br />

Water impermeability is ensured on the basis of the<br />

working model for the transport of moisture through<br />

precast components under unilateral water impact.<br />

Experience has shown that a minimum thickness<br />

of 180 mm is sufficient for waterproof roofs to fulfil<br />

their function due to the relatively low level of stagnant<br />

water.<br />

Measures to reduce restraint must be planned and<br />

implemented in order to apply the design principles<br />

of „preventing cracks“ and „tolerating isolated cracks<br />

and sealing them“ in an economically viable fashion.<br />

Restraint stresses from obstructed deformation can be<br />

reduced if the obstruction of deformation or the deformation<br />

itself is excluded or minimized. Options to<br />

reduce the obstruction of deformation include:<br />

» support of the waterproof floor on columns instead<br />

of shear walls<br />

» no structural connection of the waterproof floor to<br />

rigid shear walls<br />

» sliding support of floors<br />

Deformation can be reduced by:<br />

» concrete pouring at low fresh concrete temperatures<br />

» pouring of cooled concrete<br />

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Hinweise in [2] zu berücksichtigen. Als Grundlage der<br />

Sicherstellung der Wasserundurchlässigkeit dient das Arbeitsmodell<br />

zum Feuchtetransport durch Betonbauteile<br />

mit einseitiger Wasserbeaufschlagung.<br />

Erfahrungswerte haben gezeigt, dass Weiße Dächer<br />

wegen der nur geringen Stauhöhe des anstehenden Wassers<br />

bereits ab Dicken von 180 mm funktionieren.<br />

Um die Entwurfsgrundsätze „Risse vermeiden“ oder<br />

„Einzelrisse zulassen und abdichten“ wirtschaftlich<br />

umsetzen zu können, müssen zwangreduzierende Maßnahmen<br />

geplant und umgesetzt werden. Zwang aus behinderter<br />

Verformung kann reduziert werden, wenn die<br />

Verformungsbehinderung oder die Verformung selbst ausgeschlossen<br />

bzw. minimiert werden. Die Behinderung der<br />

Verformung kann beispielsweise reduziert werden durch:<br />

» Auflagerung der Weißen Decke auf Stützen und nicht<br />

auf Wandscheiben<br />

» Keine konstruktive Einbindung der Weißen Decke in<br />

steife Wandscheiben<br />

» Gleitende Lagerung der Decken<br />

Eine Reduzierung der Verformung kann erreicht werden<br />

durch:<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

Betonieren bei niedrigen Frischbetontemperaturen<br />

Einbau von gekühltem Beton<br />

Sicherstellung eines verzögerten Temperaturabflusses<br />

Frühzeitig temperaturstabile Lagerung der Bauteile<br />

(z.B. von oben gedämmt und von unten gleichmäßig<br />

temperiert) sicherstellen<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

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PANEL 9 → Proceedings<br />

» ensuring controlled hydration<br />

heat dissipation<br />

» as early as possible, ensuring<br />

storage of structural<br />

components at constant<br />

temperatures (such as providing<br />

a top insulation layer<br />

and ensuring a constant<br />

temperature underneath)<br />

» use of low-shrinkage concretes.<br />

Depending on the structural<br />

design of the waterproof<br />

floors chosen to reduce restraint<br />

stresses, the provision<br />

of construction joints, controlled<br />

shrinkage zones ensuring a<br />

more uniform heat dissipation,<br />

controlled crack joints or expansion<br />

joints might be necessary.<br />

All joints must be sealed in<br />

accordance with the provisions<br />

on the waterproofing of joints<br />

contained in the Code of Practice<br />

for Waterproof Concrete<br />

Structures. Particular attention<br />

must be paid to establishing<br />

stable links between individual<br />

joint seals in order to ensure a<br />

consistent and coherent joint<br />

sealing design.<br />

The design principles listed<br />

in the Code of Practice for Waterproof<br />

Concrete Structures<br />

and the guidance regarding the<br />

planning and design steps must<br />

also be adhered to in the course<br />

of the design of waterproof<br />

roofs and floors. Specific reference<br />

is made to the documentation<br />

requirements stipulated<br />

in the Code of Practice according<br />

to which the designer must<br />

describe the selected approach<br />

and its expected implications.<br />

This provision aims to ensure<br />

that all subsequent designs,<br />

works and intended uses can be<br />

reviewed with regard to the described<br />

implications.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] Flohrer, Claus; Sind WU-Dächer anerkannte Regel der Technik?<br />

Aachener Bausachverständigentage 2011<br />

» Verwendung schwindarmer<br />

Betone<br />

In Abhängigkeit der konstruktiven<br />

Durchbildung der Weißen<br />

Decken zur Reduzierung der<br />

Zwangspannungen kann es erforderlich<br />

sein, Arbeitsfugen,<br />

Temperaturgassen, Sollrissfugen<br />

oder Dehnfugen anzuordnen.<br />

Alle Fugen sind entsprechend<br />

den Regelungen zur Fugenabdichtung<br />

nach WU-Richtlinie abzudichten.<br />

Dabei ist insbesondere<br />

auf eine sichere Verbindung einzelner<br />

Fugenabdichtungen zu<br />

achten, so dass ein durchgängiges<br />

Fugendichtkonzept vorliegt.<br />

Die in der WU-Richtlinie genannten<br />

Grundsätze zur erforderlichen<br />

Planung und die Hinweise<br />

zum Ablauf bei der Planung<br />

sind bei der Planung von Weißen<br />

Dächern und Decken gleichermaßen<br />

einzuhalten. Insbesondere<br />

wird auf die Dokumentationsforderungen<br />

der WU-Richtlinie hingewiesen,<br />

wobei der Planer sein<br />

Vorgehen bei der Planung und<br />

die daraus zu erwartenden Konsequenzen<br />

zu beschreiben hat.<br />

Dies hat zum Ziel, dass alle folgenden<br />

Planungen, Ausführungen<br />

und geplanten Nutzungen<br />

bezüglich der beschriebenen<br />

Konsequenzen überprüft werden<br />

können.<br />

[2] DBV-Merkblatt „Hochwertige Nutzung von Untergeschossen<br />

– Bauphysik und Raumklima“; Berlin; Fassung Januar 2009<br />

154 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Waterproof roofs and floors<br />

Appropriate realization<br />

Weiße Decken und Dächer<br />

Richtige Ausführung<br />

Structural concrete components that not only transfer<br />

loads but also ensure imperviousness to water without<br />

additional sealing are referred to as waterproof structures.<br />

In German, concrete components embedded in<br />

the soil are termed „Weiße Wanne“ (literally, white<br />

trough, i.e. a waterproof concrete basement structure)<br />

if the concrete fulfils the sealing function. This expression<br />

was coined due to the bright appearance of the<br />

concrete. This structural design has been used successfully<br />

for more than four decades.<br />

Waterproof roofs and floors („white roofs and<br />

floors“) are particularly common in Northern Germany.<br />

For more than 30 years, commercial and residential<br />

buildings have been designed as waterproof concrete<br />

structures without additional sealing. Flat-roof<br />

buildings with recessed stories including roof terraces<br />

are perfectly suited to designing waterproof roofs and<br />

floors. In practice, complex sealing layouts involving<br />

sophisticated vertical structural connections that required<br />

tailor-made designs without sufficient sloping<br />

have often resulted in damage that required extensive<br />

repair after commencement of property use. Time<br />

pressure and weather dependency of sealing works, as<br />

well as damage to the inserted seal caused by finishing<br />

trades, do not comply with the specifications that<br />

state-of-the-art structural designs must adhere to today.<br />

This is exactly where the benefits of waterproof<br />

roofs and floors come into play. The structural floor<br />

and roof components fulfil the sealing function after<br />

the onset of concrete hardening. Subsequent construction<br />

works will not damage the seal, and finishing<br />

works can progress independently of any related considerations,<br />

even during the winter season.<br />

However, the successful use of waterproof roofs and<br />

floors requires an „appropriate design and construction“<br />

of these structures. The preparations required for<br />

a waterproof structure must be undertaken as early<br />

as in the design phase. At this stage, designers and<br />

clients should discuss options and limitations of this<br />

type of design. Not every building layout is suitable for<br />

designing waterproof concrete floors. For these to be<br />

built to specification, building sections and geometries<br />

must be defined that include tailor-made joint designs<br />

to provide freedom from cracking and imperviousness<br />

to water. Technically approved insulation systems enable<br />

the use of waterproof roofs and floors in the premium<br />

residential segment. Today, even passive houses<br />

with demanding quality standards regarding their<br />

thermal insulation are built using this method. Water-<br />

Betonbauteile, die neben dem Lastabtrag ohne eine zusätzliche<br />

Abdichtungsmaßnahme die Wasserundurchlässigkeit<br />

gewährleisten, werden als wasserundurchlässige<br />

Bauwerke bezeichnet (WU-Bauwerke). Die im Erdreich<br />

eingebetteten Betonbauteile tragen die Bezeichnung<br />

„Weiße Wanne“, wenn der Beton die abdichtende Funktion<br />

erfüllt. Der Ausdruck „Weiße Wanne“ ist durch das<br />

Erscheinungsbild des hellen Betons entstanden. Seit über<br />

vier Jahrzehnten wird diese Bauweise erfolgreich umgesetzt.<br />

Die „Weißen Decken und Dächer“ kennt man überwiegend<br />

aus Norddeutschland. Seit über drei Jahrzehnten<br />

werden Gewerbe- und Wohnimmobilien ohne weitere Abdichtungsmaßnahmen<br />

in WU-Betonbauweise errichtet.<br />

Die Flachdacharchitektur mit Staffelgeschossausbildung<br />

und Dachterrassennutzung ist die optimale Gebäudeform<br />

für den Einsatz von „Weißen Decken und Dächern“. Aufwändige<br />

Abdichtungsmaßnahmen als Sonderkonstruktionen<br />

ohne ausreichende Gefälleausbildung mit komplizierten<br />

senkrechten Bauteilanschlüssen führten in der<br />

Praxis oft zu Bauschäden, die nach dem Bezug der Immobilien<br />

aufwändig saniert werden mussten. Termindruck<br />

und Wetterabhängigkeit für die Abdichtungsmaßnahmen<br />

sowie Beschädigungen der fertig gestellten Abdichtung<br />

durch die Ausbaugewerke entsprechen nicht den Anforderungen,<br />

die moderne Baukonstruktionen heute erfüllen<br />

müssen. Genau hier spielen die “Weißen Decken und Dächer“<br />

ihre Vorteile aus. Nach dem Beginn der Betonerhärtung<br />

übernehmen die Decken- und Dachbauteile die abdichtende<br />

Funktion. Folgegewerke führen nicht zu<br />

Beschädigungen der Abdichtung und der Ausbau kann<br />

unabhängig, selbst durch die Wintermonate, ausgeführt<br />

werden.<br />

Voraussetzung für den Erfolg der „Weißen Decken und<br />

Dächer“ ist allerdings die „richtige Planung und Ausfüh-<br />

Roof terrace designed as an<br />

inverted roof with concrete slabs<br />

laid on a gravel bed<br />

Dachterrasse als Umkehrdach mit<br />

Betonplattenbelag im Kiesbett<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

Dipl.-Ing.<br />

Hartmut Sass<br />

Wulff Bauunternehmung,<br />

Hamburg<br />

hsass@otto-wulff.de<br />

Geb. 1957; 1979 Diplom<br />

im Bauingenieurwesen<br />

an der Fachhochschule<br />

Hamburg; 1979-1981<br />

Statiker im Ingenieurbau<br />

bei der Dyckerhoff<br />

+ Widmann AG;<br />

seit 1981 Leiter des<br />

technischen Büros,<br />

Prokurist, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung bei<br />

der Otto Wulff Bauunternehmung<br />

GmbH<br />

2<br />

AUTHOR<br />

Detailed drawing of<br />

exit to roof terrace<br />

with parapet wall<br />

Detailzeichnung Austritt<br />

Dachterrasse mit<br />

Attikaausbildung<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 155


PANEL 9 → Proceedings<br />

Eichenstrasse<br />

project in Hamburg:<br />

view of the courtyard<br />

with roof terraces<br />

and roof areas designed<br />

as waterproof<br />

concrete structures<br />

Projekt Eichenstraße<br />

in Hamburg; Ansicht<br />

Innenhof mit<br />

Dachterrassen und<br />

Dachflächen in WU-<br />

Betonbauweise<br />

1<br />

intelligente software<br />

proof roofs and floors thus offer a safe design option<br />

associated with many benefits. Detailed design guidance<br />

is currently being prepared for waterproof floors<br />

based on the Code of Practice for Waterproof Concrete<br />

Structures. The waterproof design of roofs and floors<br />

should become common beyond Northern Germany on<br />

the basis of better design aids and very good results<br />

achieved using this method.<br />

�Betonfertigteile ��transportBeton ��trockenputz<br />

dorner software optimiert ihre produk tionsprozesse<br />

rung“ dieser Konstruktion. Bereits im Entwurfsstadium<br />

müssen die Weichen für die WU-Konstruktion gestellt<br />

werden. Planer und Bauherren sollten in dieser Planungsphase<br />

Möglichkeiten und Grenzen dieser Konstruktionsart<br />

besprechen. Nicht jede Gebäudekubatur eignet sich für<br />

die Umsetzung wasserundurchlässiger Betondecken. Für<br />

die erfolgreiche Ausführung sind Gebäudeabschnitte und<br />

-geometrien festzulegen, die durch spezielle Fugenkonstruktionen<br />

die Rissfreiheit und Wasserdichtigkeit gewährleisten.<br />

Bauaufsichtlich zugelassene Dämmsysteme ermöglichen<br />

den Einsatz von „Weißen Decken und Dächern“<br />

im hochwertigen Wohnungsbau. Selbst Passivhäuser mit<br />

hohen Anforderungen an die Dämmqualität werden heute<br />

in dieser Bauweise erstellt. „Weiße Decken und Dächer“<br />

bilden in der heutigen Zeit eine unbedenkliche und in der<br />

Ausführung vorteilhafte Bauweise. Auf Grundlage der<br />

WU-Richtlinie werden zurzeit detaillierte Planungshilfen<br />

speziell für Decken erarbeitet. Durch bessere Planungshilfen<br />

und die sehr guten Erfahrungen mit der Bauweise sollten<br />

sich „Weiße Decken und Dächer“ auch über den norddeutschen<br />

Raum hinaus etablieren.<br />

dorner . at<br />

56. Betontage · Neu-Ulm<br />

Stand 105 · 7. – 9. 2. 2012


Visual deficits on architectural concrete surfaces<br />

Causes, repair and possible prevention strategies<br />

Optische Defizite an Sichtbetonoberflächen<br />

Entstehung, Instandsetzung und Ansatzpunkte zur Vermeidung<br />

Dark patches of discoloration on architectural<br />

concrete surfaces<br />

The aesthetic appeal of architectural concrete components<br />

or structures is largely determined by a uniform<br />

appearance of the architectural concrete surface as a<br />

design feature. For this reason, discolorations visible<br />

on architectural concrete surfaces are considered as<br />

blemishes and often perceived as defects. In practice,<br />

it is particularly the use of non-absorbent formwork<br />

facings that frequently results in dark patches of discoloration,<br />

which, to date, have neither been predictable<br />

nor preventable on the basis of the state of the<br />

art in concrete technology, formwork and construction.<br />

The dark spot phenomenon is associated with an accumulation<br />

of locally restricted dark discolorations of<br />

only a few square millimeters in size that appear on<br />

large portions of the originally uniformly bright architectural<br />

concrete surface (see Fig. 1). It is known<br />

from construction practice that such dark discolorations<br />

may occur already at an early concrete age and,<br />

even more significantly, when producing architectural<br />

concrete surfaces in the winter season whereas, in the<br />

summer months, most of the surfaces created using an<br />

identical concrete mix design and placement technique<br />

show a uniform appearance. Comprehensive research<br />

conducted in the past few years clarified the underlying<br />

mechanisms causing the dark spots and also identified<br />

options to prevent this phenomenon.<br />

Characterization of dark discolorations<br />

The dark areas are characterized by increased deposits<br />

of calcium hydroxide Ca(OH) 2 (which is subsequently<br />

converted to calcium carbonate [CaCO 3 ] by carbonation)<br />

in the concrete structure close to the surface.<br />

These deposits partly close the capillary pores near the<br />

surface, which leads to a significantly reduced porosity<br />

and a finer porous structure in these areas.<br />

The darker shade is not caused by the color of the<br />

deposits themselves but by the more even surface<br />

structure in these areas, as well as by a higher water<br />

content that results from capillary condensation in the<br />

finer porous structure.<br />

Underlying mechanisms causing dark<br />

discolorations<br />

Dark discolorations are caused by an increased deposit<br />

of calcium hydroxide in the concrete structure close to<br />

the surface. The pore solution of the concrete is always<br />

saturated with calcium hydroxide. Solid calcium hy-<br />

Fleckige Dunkelverfärbungen an Sichtbetonoberflächen<br />

Die Ästhetik von Sichtbetonbauteilen bzw. -bauwerken<br />

wird in großem Maße von einem gleichmäßigen Erscheinungsbild<br />

der Sichtbetonoberfläche als gestalterisches<br />

Element bestimmt. Daher gelten Verfärbungen an Sichtbetonoberflächen<br />

als Schönheitsfehler und werden vielfach<br />

als Mangel empfunden. Insbesondere bei Verwendung<br />

nicht saugender Schalhäute treten in der Baupraxis<br />

immer wieder fleckige Dunkelverfärbungen auf, welche<br />

bislang weder vorhersagbar noch mit dem Wissensstand<br />

in der Betontechnologie, der Schalungs- und Ausführungstechnik<br />

zielsicher vermeidbar waren. Das Phänomen<br />

der fleckigen Dunkelverfärbungen besteht in einer Ansammlung<br />

lokal begrenzter, dunkler Verfärbungen mit<br />

einer Größenordnung von wenigen mm² auf großen Flächenanteilen<br />

auf einer ursprünglich gleichmäßig hellen<br />

Sichtbetonoberfläche, siehe Abb. 1. Aus der Baupraxis<br />

ist bekannt, dass derartige fleckige Dunkelverfärbungen<br />

bereits im jungen Alter und verstärkt bei der Herstellung<br />

von Sichtbetonflächen in den Wintermonaten auftreten,<br />

während in den Sommermonaten bei Verwendung einer<br />

identischen Betonzusammensetzung und bei gleicher<br />

Ausführungstechnik vorwiegend gleichmäßige Oberflächen<br />

entstehen. In umfangreichen Forschungsarbeiten<br />

der letzten Jahre wurden sowohl die ursächlichen Mechanismen<br />

bei der Entstehung dieser fleckigen Dunkelverfärbungen<br />

geklärt als auch Ansatzpunkte zur Vermeidung<br />

dieses Phänomens erforscht.<br />

Charakterisierung der fleckigen Verfärbungen<br />

Die dunkel verfärbten Bereiche sind charakterisiert durch<br />

eine vermehrte Ablagerung von Calciumhydroxid Ca(OH) 2<br />

(später durch Carbonatisierung: Calciumcarbonat CaCO 3 )<br />

im oberflächennahen Gefüge. Durch diese Ablagerung<br />

werden die oberflächennahen Kapillarporen teilweise verschlossen,<br />

die Porosität in diesen Bereichen wird deutlich<br />

geringer und das Gefüge feinporiger.<br />

Der dunklere Farbton wird dabei nicht durch die Eigenfarbe<br />

der Ablagerungsprodukte selbst hervorgerufen,<br />

sondern durch die in diesen Bereichen vorhandene ebenere<br />

Oberflächenstruktur sowie einen höheren Wassergehalt,<br />

welcher sich durch das feinporigere Gefüge kapillarkondensativ<br />

einstellt.<br />

Ursächliche Mechanismen bei der Entstehung<br />

der Dunkelverfärbungen<br />

Ursächlich für die Entstehung der Dunkelverfärbungen ist<br />

eine vermehrte Ablagerung von Calciumhydroxid im<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. Doris<br />

Strehlein<br />

Ingenieurbüro Schießl<br />

Gehlen Sodeikat GmbH,<br />

München<br />

strehlein@<br />

ib-schiessl.de<br />

Geb. 1975; 1995-2002<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

Technischen Universität<br />

München; 2002-2010<br />

Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am<br />

Centrum Baustoffe<br />

und Materialprüfung<br />

(cbm) der TU München<br />

(Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />

Dr.-Ing. E.h. P. Schießl,<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ch.<br />

Gehlen), Forschungsschwerpunkte:Sichtbeton,<br />

Frost-Tausalz-<br />

Widerstand von Beton,<br />

Schwinden selbstverdichtender<br />

Betone; seit<br />

2010 Mitarbeiterin im<br />

Ingenieurbüro Schießl<br />

Gehlen Sodeikat GmbH,<br />

München<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 157


PANEL 9 → Proceedings<br />

Dark patches of<br />

discoloration on an<br />

architectural concrete<br />

surface<br />

Fleckige Dunkelverfärbungen<br />

an einer<br />

Sichtbetonoberfläche<br />

1<br />

droxide precipitates at the evaporation front when the<br />

pore solution moves from the concrete to its outside<br />

environment and subsequently evaporates. This calcium<br />

hydroxide forms deposits in the capillary pores<br />

and increases the density of the structure.<br />

Only when the drying front remains near the concrete<br />

surface for a long period after formwork stripping<br />

as a result of low evaporation rates, such as at low<br />

temperatures and high relative humidity, will these deposit<br />

processes increasingly occur in the structure near<br />

the surface, which may cause dark discolorations. By<br />

contrast, no dark discolorations occur if the evaporation<br />

front quickly moves into the concrete after formwork<br />

stripping, such as at high temperatures, low relative<br />

humidity and/or high wind velocities.<br />

The transport of the pore solution from the inside<br />

to the outside is obstructed by the aggregate particles<br />

located near the surface, which is why calcium hydroxide<br />

deposits causing dark discolorations form only<br />

in the cement paste between these aggregate particles,<br />

which creates the typical patchy appearance with alternating<br />

unchanged and darkened areas.<br />

Guidance for preventing dark patches of<br />

discoloration<br />

For the purpose of preventing or reducing dark patches<br />

of discoloration, all those measures have proved appropriate<br />

that reduce the formation of deposits of the calcium<br />

hydroxide contained in the concrete in the structure<br />

close to the surface. The following measures may<br />

be taken from a construction and concrete technology<br />

point of view in order to shorten the period during<br />

which the evaporation front remains on the surface<br />

and/or to reduce the concentration of calcium hydroxide<br />

in the pore solution of the concrete: (a) avoiding<br />

concrete pouring in the winter season, (b) under winter<br />

conditions, choosing an appropriate point in time<br />

for formwork stripping that ensures a relatively high<br />

oberflächennahen Gefüge. Die Porenlösung des Betons ist<br />

stets gesättigt in Bezug auf Calciumhydroxid. Bei einem<br />

Transport der Porenlösung aus dem Betoninneren nach<br />

außen und einer anschließenden Verdunstung der Porenlösung<br />

fällt an der Verdunstungsfront festes Calciumhydroxid<br />

aus, welches sich in den Kapillarporen ablagert<br />

und dort eine Verdichtung des Gefüges hervorruft.<br />

Nur wenn sich die Trocknungsfront nach dem Ausschalen<br />

des Betons infolge geringer Verdunstungsraten, z. B. bei<br />

geringen Temperaturen und hohen relativen Luftfeuchten,<br />

lange an der Betonoberfläche befindet, finden diese Ablagerungsprozesse<br />

vermehrt im oberflächennahen Gefüge<br />

statt und können Dunkelverfärbungen hervorrufen. Verlagert<br />

sich die Verdunstungsfront nach dem Ausschalen<br />

rasch ins Betoninnere, z. B. bei hohen Temperaturen, geringen<br />

relativen Luftfeuchten und/oder hohen Windgeschwindigkeiten,<br />

wird die Entstehung von Dunkelverfärbungen<br />

verhindert.<br />

Der Transport der Porenlösung von innen nach außen<br />

wird durch die oberflächennahen Gesteinskörner behindert.<br />

Die für die Dunkelverfärbung ursächliche Ablagerung<br />

von Calciumhydroxid findet also nur im Zementstein<br />

zwischen den oberflächennahen Gesteinskörnern<br />

statt, wodurch das fleckige Erscheinungsbild mit unverfärbten<br />

bzw. dunkel verfärbten Bereichen entsteht.<br />

Hinweise zur Vermeidung fleckiger Dunkelverfärbungen<br />

Bei der Vermeidung bzw. der Verminderung der fleckigen<br />

Dunkelverfärbungen haben sich alle Maßnahmen als zielführend<br />

erwiesen, welche die Ablagerung des betoneigenen<br />

Calciumhydroxids im oberflächennahen Gefüge verringern.<br />

Dabei können folgende ausführungstechnische<br />

und betontechnologische Maßnahmen zum Einsatz kommen,<br />

welche den Verbleib der Verdunstungsfront an der Oberfläche<br />

verkürzen und/oder die Calciumhydroxidkonzentration in<br />

der Porenlösung des Betons verringern: (a) Vermeidung von<br />

Winterbetonagen, (b) bei winterlichen Bedingungen Wahl<br />

158 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


evaporation rate on the concrete<br />

surface, such as waiting<br />

for the maximum daytime temperature<br />

or avoiding formwork<br />

stripping during precipitation<br />

or fog, (c) formwork stripping<br />

immediately after loosening of<br />

the formwork anchors, (d) increasing<br />

the evaporation rate<br />

on the concrete surface using<br />

specific treatments such as covering<br />

the concrete with a film<br />

where hot air circulates in the<br />

gap between the film and the<br />

concrete surface, (e) increasing<br />

the degree of hydration at<br />

the time of formwork stripping,<br />

such as by increasing the fresh<br />

concrete temperature, formwork<br />

heating, ensuring longer<br />

periods to stripping, (f) use of<br />

cements with a high soluble<br />

alkali content and (g) use of a<br />

cement with a high grinding<br />

fineness. Since the combination<br />

of several of these measures<br />

will, in reality, lead to a better<br />

visual appearance than any<br />

one of these measures, both<br />

construction and concrete technology<br />

related measures should<br />

be considered as early as at the<br />

design stage in order to produce<br />

impeccable architectural concrete<br />

surfaces.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 159<br />

eines geeigneten Ausschalzeitpunkts mit einer vergleichsweise hohen zu erwartenden<br />

Verdunstungsrate an der Betonoberfläche, z. B. Abwarten der maximalen<br />

Tagestemperatur, Vermeidung des Ausschalens während Niederschlags bzw. Nebels,<br />

(c) Entfernen der Schalung unmittelbar nach dem Lösen der Schalungsanker,<br />

(d) Erhöhung der Verdunstungsrate an der Betonoberfläche durch spezielle Nachbehandlungsmaßnahmen,<br />

z. B. durch Anbringen einer vorgehängten Folie mit<br />

zirkulierender Warmluft im Spalt Folie – Betonoberfläche, (e) Erhöhung des Hydratationsgrads<br />

zum Ausschalzeitpunkt, z. B. durch Erhöhung der Frischbetontemperatur,<br />

Erwärmung der Schalung, Verlängerung der Schalfristen, (f) Verwendung<br />

von Zementen mit einem hohen Gehalt an leicht löslichen Alkalien und (g)<br />

Verwendung eines Zements mit einer hohen Mahlfeinheit. Da die Kombination<br />

mehrerer Maßnahmen in der Baupraxis den optischen Erfolg der jeweiligen Einzelmaßnahmen<br />

übertrifft, sollten im Hinblick auf optisch einwandfreie Sichtbetonoberflächen<br />

bereits bei der Planung sowohl ausführungstechnische als auch<br />

betontechnologische Maßnahmen berücksichtigt werden.<br />

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Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

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PANEL 9 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr. rer. nat.<br />

Karsten Schubert<br />

Hochschule Karlsruhe<br />

karsten.schubert@<br />

hs-karlsruhe.de<br />

Geb. 1963; Chemie- und<br />

Bauingenieurstudium<br />

an der Technischen<br />

Universität Berlin;<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

Baustoffkorrosion,<br />

Steigerung der<br />

Dauerhaftigkeit von<br />

Betonbauwerken,<br />

Sichtbeton; 1994<br />

Promotion; Mitglied<br />

der Fachgruppe Bauchemie<br />

der Gesellschaft<br />

Deutscher Chemiker<br />

und der Wissenschaftlich-TechnischenArbeitsgemeinschaft<br />

für<br />

Bauwerkserhaltung und<br />

Denkmalpflege, u. a.;<br />

seit 2008 Professor für<br />

Baustoffe, Bauphysik<br />

und Baukonstruktion<br />

an der Fakultät für<br />

Architektur und Bauwesen<br />

der Hochschule<br />

Karlsruhe – Technik und<br />

Wirtschaft<br />

Vector representation<br />

of the equilibrium<br />

of forces using the<br />

sessile drop model<br />

according to Young [1]<br />

Vektorielle Darstellung<br />

des Kräftegleichgewichts<br />

am liegenden<br />

Tropfen nach Young [1]<br />

1<br />

Architectural concrete: interactions between<br />

formwork, release agent and concrete<br />

Effects on porosity<br />

Sichtbeton: Wechselwirkung zwischen Schalung,<br />

Trennmittel und Beton<br />

Auswirkung auf die Porigkeit<br />

State-of-the-art architectural concrete surfaces must<br />

comply with the usual specifications, such as evenness<br />

and sharp edges, but also with demanding requirements<br />

pertaining to color uniformity, surface texture and porosity.<br />

This macro-scale appearance of architectural<br />

concrete surfaces is largely influenced by the physicochemical<br />

interactions between the formwork surface<br />

(formwork facing) and the fresh concrete on the nanoscale.<br />

The appearance of the finished architectural concrete<br />

is determined by the wetting behavior of the fresh<br />

concrete at the time of pouring.<br />

The applied release agents are of particular importance<br />

in this regard. State-of-the-art release agents are<br />

complex chemical mixtures consisting of solvents, mineral<br />

oils, fatty acids, fatty acid esters and special, function-specific<br />

additives. Initially, systems without release<br />

agents are considered to illustrate the occurring interactions.<br />

In this case, the interactions can be described in<br />

a simplified manner by considering the surface energies<br />

and tensions of the three phases involved: fresh concrete<br />

(liquid), formwork facing (solid) and air (surrounding<br />

gas space). Fig. 1 shows the corresponding forces in the<br />

sessile drop model according to Young [1].<br />

The disperse and polar energy components of the<br />

polymeric materials used for the formwork facing determine<br />

the wetting of the solid (i.e. the formwork facing)<br />

by the liquid (fresh concrete). One of the related characteristics<br />

of the fresh concrete is its pore solution, which<br />

is an aqueous solution of salts and inorganic bases –<br />

unsymmetrically charged ions and particles with dipole<br />

moments. Pure polyolefin materials such as polypropyl-<br />

Moderne Sichtbetonoberflächen müssen über die allgemein<br />

üblichen Anforderungen an Ebenheit und Scharfkantigkeit<br />

hinaus besondere Ansprüche hinsichtlich der<br />

Gleichmäßigkeit von Farbe, Oberflächentextur und Porigkeit<br />

erfüllen. Für dieses makroskopische Erscheinungsbild<br />

von Sichtbetonoberflächen sind die physikalisch-chemischen<br />

Wechselwirkungen zwischen der Oberfläche der<br />

Schalung, der Schalhaut, und dem noch nicht erhärteten<br />

Frischbeton auf der Nanoebene entscheidend. Das Erscheinungsbild<br />

des späteren Sichtbetons wird durch das<br />

Benetzungsverhalten des Frischbetons in der Einbauphase<br />

bestimmt.<br />

Eine besondere Bedeutung haben die verwendeten<br />

Trennmittel. Heute eingesetzte Trennmittel sind komplexe<br />

chemische Gemische aus Lösungsmitteln, Mineralölen,<br />

Fettsäuren, Fettsäureestern und speziellen funktionsspezifischen<br />

Additiven. Zur Veranschaulichung der auftretenden<br />

Wechselwirkungsprozesse werden zuerst Systeme<br />

ohne Trennmittel betrachtet. In diesem Fall können die<br />

auftretenden Wechselwirkungen vereinfachend durch die<br />

Oberflächenenergien und Oberflächenspannungen der<br />

beteiligten drei Phasen beschrieben werden: der Flüssigkeit<br />

Frischbeton, dem Festkörper Schalhaut und dem umgebenden<br />

Gasraum Luft. Die entsprechenden Kräfte veranschaulicht<br />

das in Abb. 1 dargestellte Modell eines<br />

liegenden Tropfens nach Young [1].<br />

Entscheidend für die Benetzung des Festkörpers Schalhaut<br />

durch die Flüssigkeit Frischbeton sind die dispersen<br />

und polaren Energieanteile der eingesetzten polymeren<br />

Werkstoffe der Schalhaut. Charakteristisch für den Frischbeton<br />

ist in diesem Zusammenhang seine Porenlösung,<br />

surface tension of the liquid relative to the gas phase<br />

Oberflächenspannung der Flüssigkeit zur Gasphase<br />

surface energy of the solid relative to the gas phase<br />

Oberflächenenergie des Festkörpers zur Gasphase<br />

interfacial tension between liquid and solid surface<br />

Grenzflächenspannung zwischen Flüssigkeit und<br />

Festkörperoberfläche<br />

contact or wetting angle (0° < Θ < 180°)<br />

Rand-, Kontakt- oder Benetzungswinkel (0° < Θ < 180°)<br />

90° liquid has a wetting effect<br />

90° Flüssigkeit wirkt benetzend<br />

90° liquid does not have a wetting effect<br />

Θ ><br />

90° Flüssigkeit wirkt nicht benetzend<br />

160 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

γ L,G =<br />

γ S,G =<br />

γ L,S =<br />

Θ =<br />

Θ


ene have no polar components whereas other polymeric<br />

materials such as melamine or phenolic resin exhibit a<br />

very strong polarity. Fig. 2 illustrates the interactions<br />

between a phenol-formaldehyde resin and the pore solution<br />

of the fresh concrete in a simplified manner. The<br />

polarity of the phenolic resin is mainly influenced by<br />

the free p-orbitals of the oxygen and the associated significantly<br />

negative formal charge in this area. The pore<br />

solution of the fresh concrete is mainly determined by<br />

the dipole properties of the water it contains. The forces<br />

of attraction interacting between the formally negative<br />

oxygen atoms of the phenolic resin of the formwork<br />

facing and the formally positive hydrogen atoms of the<br />

water contained in the pore solution result in effective<br />

wetting because of a spreading of the drop and a flat<br />

contact angle of about 50°. By contrast, the contact angle<br />

is significantly greater (approx. 85°) if a disperse<br />

(non-polar) polypropylene facing is used.<br />

When applying release agents commonly used in the<br />

construction industry, a separating layer forms between<br />

the formwork facing and the fresh concrete. This release<br />

agent layer may mask or completely reverse the polarity<br />

of the surface. However, the conclusion arising from<br />

the investigations of formwork facing systems without<br />

release agents remains unaffected:<br />

„Contact angles decrease in line with the increase<br />

in the polarity of the formwork facing surfaces. The<br />

wetting behavior of the fresh concrete, and thus the<br />

uniform appearance of architectural concrete surfaces,<br />

is improved whilst their porosity is reduced.“ The interactions<br />

between the formwork facing and the fresh<br />

concrete described in this presentation and the practical<br />

implementation of the findings with the aim of designing<br />

and constructing architectural concrete surfaces to<br />

specification are currently being evaluated in the joint<br />

AiF-DBV research project on „New Architectural Concrete<br />

Technology – Integration of Findings on the Interactions<br />

between Formwork Facing, Release Agent and<br />

Concrete Surface in the Architectural Concrete Process<br />

Chain“ (AiF No. 15873N), involving the following<br />

project partners: Darmstadt University of Technology,<br />

VDZ (German Cement Works Association) Düsseldorf,<br />

Leibniz University of Hanover, University of Karlsruhe,<br />

Cologne University of Applied Sciences, Munich University<br />

of Technology.<br />

REFERENCE / LITERATUR<br />

eine wässrige Lösung aus Salzen und anorganischen Basen<br />

– Ionen und Teilchen mit unsymmetrischen Ladungen<br />

und Dipolmomenten. Reine Polyolefin-Materialien wie<br />

Polypropylen besitzen keine polaren Anteile, während andere<br />

Polymerwerkstoffe wie Melamin- oder Phenolharz-<br />

Materialien eine sehr starke Polarität aufweisen. In Fig. 2<br />

sind die Wechselwirkungen zwischen einem Phenol-<br />

Formaldehydharz und der Porenlösung des Frischbetons<br />

vereinfachend dargestellt. Entscheidend für die Polarität<br />

des Phenolharzes sind die freien p-Orbitale am Sauerstoff<br />

und die damit verbundene starke, formal negative Ladung<br />

in diesem Bereich. Die Frischbetonporenlösung wird maßgeblich<br />

durch die Dipoleigenschaften des enthaltenen<br />

Wassers bestimmt. Die anziehenden Wechselwirkungskräfte<br />

zwischen den formal negativen Sauerstoffatomen<br />

des Phenolharzes der Schalhaut und den formal positiven<br />

Wasserstoffatomen des Wassers der Porenlösung führen<br />

infolge einer Spreitung des Tropfens zu einer guten Benetzung<br />

und einem flachen Kontaktwinkel von ca. 50°. Im<br />

Gegensatz dazu ist der Kontaktwinkel bei einer unpolaren,<br />

dispersen Polypropylen-Schalhaut mit rd. 85° deutlich<br />

größer.<br />

Bei Verwendung der in der Baupraxis üblichen Trennmittel<br />

bildet sich eine Trennschicht zwischen Schalhaut<br />

und Frischbeton. Diese Trennmittelschicht kann zu einer<br />

Maskierung bis hin zu einer völligen Umkehr der Polarität<br />

der Oberfläche führen. Das Fazit der vorgestellten Untersuchungen<br />

an trennmittelfreien Schalhautsystemen bleibt<br />

davon allerdings unberührt:<br />

„Mit Zunahme der Polarität der Schalhautoberflächen<br />

werden die Kontaktwinkel flacher. Das Benetzungsverhalten<br />

des Frischbetons und dementsprechend die Gleichmäßigkeit<br />

der Sichtbetonoberflächen werden verbessert sowie<br />

deren Porigkeit reduziert.“ Die hier vorgestellten<br />

Wechselwirkungen zwischen Schalhaut und Frischbeton<br />

und die baupraktische Umsetzung zur zielsicheren Planung<br />

und Ausführung von Sichtbetonoberflächen sind<br />

Gegenstand aktueller Forschungsarbeiten im AiF-DBV-<br />

Verbundforschungsprojekt „Neue Sichtbetontechnik – Integration<br />

der Erkenntnisse zu Wechselwirkungen zwischen<br />

Schalungshaut, Trennmittel und Betonoberfläche<br />

in die Prozesskette beim Sichtbeton“ (AiF-Nr. 15873N)<br />

mit den Projektpartnern: Technische Universität Darmstadt,<br />

VDZ Düsseldorf, Leibniz Universität Hannover,<br />

Hochschule Karlsruhe, Fachhochschule Köln, Technische<br />

Universität München.<br />

[1] Young, T.: An Essay on the Cohesion of Fluids. Philosophical Transactions of the Royal Society of London; The<br />

Royal Society, London 1805; Vol. 95, S. 65-87<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

2<br />

Simplified representation<br />

of the interactions<br />

between a polar<br />

phenol-formaldehyde<br />

resin formwork<br />

facing and a drop of<br />

the fresh concrete<br />

solution<br />

Vereinfachte Darstellung<br />

der Wechselwirkungen<br />

zwischen einer<br />

polaren Phenol-Formaldehydharz-Schalhaut<br />

und einem Tropfen der<br />

Frischbetonlösung<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 161


PANEL 9 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Klaus-<br />

Reiner Goldammer<br />

Deutscher Beton- und<br />

Bautechnik-Verein E.V.,<br />

Berlin<br />

goldammer@<br />

betonverein.de<br />

Geb. 1952; 1976 Abschluss<br />

des Studiums<br />

Konstruktiver<br />

Ingenieurbau an der<br />

RWTH Aachen; 1980<br />

Promotion; 1980-1989<br />

Tragwerks- und Projektplaner<br />

Hoch- und<br />

Tiefbau in der Industrie;<br />

1990-2000 Bauleiter,<br />

Oberbauleiter sowie<br />

Technischer Leiter<br />

in mittelständischen<br />

Unternehmen; seit<br />

2000 Leiter der DBV-<br />

Bauberatung; Mitglied<br />

der Baukammer Berlin;<br />

von der Industrie- und<br />

Handelskammer zu<br />

Berlin öffentlich bestellter<br />

und vereidigter<br />

Sachverständiger für<br />

Schäden an Bauwerken<br />

und Bauteilen aus<br />

Beton, Stahlbeton und<br />

Sichtbeton<br />

Opportunities and limitations of „concrete cosmetics“<br />

Architectural concrete<br />

Chancen und Grenzen der Betonkosmetik<br />

Sichtbeton<br />

Experience gained in applying the Guide of best Practice<br />

[1] shows that the extremely demanding requirements<br />

of architectural concrete class 4 (SB 4) cannot<br />

always be met at the first attempt. To a lesser extent,<br />

this is also true for cast-in-place concrete elements that<br />

should conform to architectural concrete class 3 (SB 3).<br />

Despite applying the utmost degree of care, deviations<br />

from the contractually agreed appearance occur, which<br />

must be remedied, such as color variations, mottling,<br />

the accumulation of pores, bleeding, or broken edges.<br />

Restoration measures (which are unjustifiably – and in<br />

a simplified manner – termed „concrete cosmetics“ on<br />

construction sites) can be used to mitigate or eliminate<br />

visual disturbances, resulting in a permanently improved<br />

or even impeccable appearance of architectural<br />

concrete elements.<br />

Opportunities<br />

Instead of demolition and subsequent new construction,<br />

state-of-the-art concrete restoration („cosmetics“)<br />

results in a quality improvement and adds value,<br />

rather than creating a substandard construction outcome.<br />

The desired appearance is achieved/implemented.<br />

Amongst other approaches, the following methods<br />

can be used: washing, cleaning, grinding, removal of<br />

the surface layer, application of lime-based, cementbound<br />

or prefabricated building materials or components,<br />

reprofiling, partial retouching, application of<br />

varnishes or coatings with full surface coverage. There<br />

is a wide range of possible methods. Each of these can<br />

be applied individually or in combination with other<br />

approaches, to both interior and exterior or old and<br />

new surfaces.<br />

Example<br />

As a design feature, rough OSB panels were used as the<br />

formwork for architectural concrete pillars. These precast<br />

elements were cast in horizontal position, which<br />

is why the typical OSB surface texture could not be<br />

replicated on one of the faces of the elements that was<br />

located on the casting side. Hence, concrete restoration<br />

was to reproduce an OSB texture on these surfaces and<br />

to exactly match it with the original in terms of its<br />

color and surface roughness. After a series of tests, the<br />

following method was agreed: accurately fitting face<br />

panels were produced on rough OSB formwork (Fig. 1).<br />

In the next step, these panels were mounted on the affected<br />

faces of the pillars. The edge zones of the panels<br />

and all transitions to the original were manually reprofiled<br />

(Fig. 2) and retouched.<br />

Erfahrungen mit dem Merkblatt [1] zeigen, dass sich die<br />

sehr hohen Anforderungen der Sichtbetonklasse SB 4<br />

nicht immer im ersten Anlauf realisieren lassen. In geringerem<br />

Ausmaß kann man dies auch bei Ortbetonbauteilen<br />

der Sichtbetonklasse SB 3 feststellen. Trotz größter Sorgfalt<br />

entstehen Abweichungen von der vertraglich vereinbarten<br />

optischen Beschaffenheit, die zu beseitigen sind,<br />

wie z. B. Farbtonunterschiede, Marmorierungen, Porenanhäufungen,<br />

Ausblutungen, Kantenabbrüche. Mit restauratorischen<br />

Maßnahmen, die man auf Baustellen zu<br />

Unrecht mit dem vereinfachenden Begriff „Betonkosmetik“<br />

belegt, lassen sich etwaig auftretende optische Störungen<br />

mindern oder beseitigen und das optische Erscheinungsbild<br />

eines Sichtbetonbauteils dauerhaft verbessern<br />

oder vervollkommnen.<br />

Chancen<br />

Statt abzureißen und neu zu bauen, entsteht bei fachgerechter<br />

Betonrestaurierung (-kosmetik) kein minderwertiges<br />

Bauprodukt, sondern Qualität und Wertigkeit werden<br />

erhöht. Das gewünschte optische Bild wird erreicht bzw.<br />

vollendet. Infrage kommen hier u. a. folgende Arbeitsweisen:<br />

Waschen, Reinigen, Schleifen, Abtrag der Oberfläche,<br />

Aufbringen kalkhaltiger, zementöser oder vorkonfektionierter<br />

Baustoffe oder -teile, Reprofilieren, partielle Retuschen,<br />

Aufbringen von flächigen Lasuren oder Beschichtungen.<br />

Die Methoden sind vielfältig und lassen sich einzeln<br />

und in Kombination sowohl an Innen- und an Außen- als<br />

auch an Alt- und Neuflächen anwenden.<br />

Beispiel<br />

Für Sichtbetonpfeiler waren raue OSB-Platten als Schalung<br />

und als gestalterisches Element gewählt worden. An je<br />

einer Stirnseite der liegend produzierten Fertigteile konnte,<br />

weil dies die Einfüllseite war, die typische OSB-Platten-<br />

Oberflächentextur nicht hergestellt werden. Folglich bestand<br />

die betonrestauratorische Aufgabe darin, auch dort<br />

eine OSB-Textur herzustellen und diese in Farbigkeit sowie<br />

Oberflächenrauigkeit genau auf das Original abzustimmen.<br />

Nach diversen Tests stand folgende Vorgehensweise fest: Es<br />

wurden passgenaue Vorsatzplatten auf rauer OSB-Schalung<br />

hergestellt (Abb. 1). Anschließend montierte man die<br />

Platten an die betroffenen Stirnseiten der Pfeiler. Die Randbereiche<br />

der Platten sowie alle Übergänge zum Original<br />

wurden von Hand reprofiliert (Abb. 2) und retuschiert.<br />

Grenzen<br />

Betonrestauratorische Maßnahmen setzen stets einen<br />

nach [2] intakten Untergrund aus Beton, Stahl- oder<br />

Spannbeton voraus. Anderenfalls ist er vorab durch In-<br />

162 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


1<br />

Production of board-marked panels<br />

Herstellung schalungsrauer Platten<br />

Limitations<br />

Concrete restoration works always require an intact<br />

concrete, reinforced or prestressed concrete surface as<br />

specified in [2]. In all other cases, the surface must<br />

be repaired or upgraded in accordance with [3]. Work<br />

to be performed on structures in accordance with the<br />

provisions contained in ZTV-ING or ZTV-W or on elements<br />

of listed buildings usually requires an explicit<br />

approval by the client because additional conditions<br />

need to be met.<br />

When restoring or repairing external elements, it<br />

is essential to determine the behavior of the materials<br />

under exposure to weather and during aging, which<br />

should correspond to the behavior of the surface to be<br />

treated. However, there is currently hardly any experience<br />

for exposure classes XA, XD, XS und XM.<br />

Only experienced, appropriately qualified craftsmen<br />

are able to carry out sophisticated concrete restoration<br />

and repair works. The fact that employees of building<br />

contractors limiting their activity to shell construction<br />

often lack the required (even artistic) expertise suggests<br />

that it is often better to use contractors specializing<br />

in concrete cosmetics. At any rate, no premature<br />

decisions should be made, and work should commence<br />

only after a tailored design, the production of test and<br />

sample surfaces, and the preparation of a quality assurance<br />

plan.<br />

For the work to be successful, however, the client<br />

and the architect having design responsibility should<br />

generally accept concrete restoration works. Although<br />

these parties still need to be convinced in some cases,<br />

it has been established as good practice that the two<br />

contracting parties embark on a joint decision-making<br />

process, determining the visual features that are<br />

considered disturbing and the methods to be used to<br />

eliminate or mitigate them.<br />

standsetzungsmaßnahmen gemäß [3] zu ertüchtigen. Arbeiten<br />

an Bauwerken gemäß ZTV-ING oder ZTV-W und<br />

an denkmalgeschützten Bauteilen bedürfen in der Regel<br />

einer expliziten Genehmigung durch den Auftraggeber,<br />

weil zusätzliche Randbedingungen zu erfüllen sind.<br />

Insbesondere bei Nachbesserungen in Außenbereichen<br />

sollte das Verhalten der Materialien unter Witterung<br />

und bei Alterung bekannt sein und dem des Untergrundes<br />

entsprechen. Allerdings liegen für die Expositionsklassen<br />

XA, XS, XM and XD gegenwärtig noch kaum Erfahrungen<br />

vor.<br />

Hochwertige betonkosmetische Maßnahmen lassen<br />

sich nur mit sehr qualifizierten und ausreichend erfahrenen<br />

Handwerkern durchführen. Da den Mitarbeitern<br />

von reinen Rohbauunternehmen oft die geforderte, teilweise<br />

bis in das Künstlerische hineingehende Erfahrung<br />

fehlt, ist es vielfach besser, auf am Markt agierende Fachfirmen<br />

für Betonkosmetik zurückzugreifen. In jedem Fall<br />

sollte man nicht vorschnell vorgehen, sondern nur nach<br />

gezielter Planung, Herstellung von Test- und Musterflächen<br />

und Aufstellung eines Qualitätssicherungsplanes.<br />

Voraussetzung für ein gutes Gelingen der Arbeiten ist<br />

aber auch, dass der Bauherr und der für gestalterische Fragen<br />

zuständige Architekt betonrestauratorische Arbeiten<br />

grundsätzlich akzeptieren. Gelegentlich ist hier zwar noch<br />

Überzeugungsarbeit zu leisten, aber es hat sich bewährt,<br />

wenn beide Vertragsparteien gemeinsam entscheiden und<br />

festlegen, welche optischen Ausprägungen als störend<br />

empfunden werden und mithilfe welcher Maßnahmen sie<br />

beseitigt oder gemildert werden sollen.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] Merkblatt „Sichtbeton“: Deutscher Beton- und Bau-<br />

technik-Verein E.V., Bundesverband der Deutschen<br />

Zementindustrie e.V., korrigierter Nachdruck 2008<br />

[2] DIN 1045: Tragwerke aus Beton, Teile 1 bis 4, Stahlbe-<br />

ton und Spannbeton, Ausgabe 2008<br />

[3] DAfStb-Richtlinie Schutz und Instandsetzung von<br />

Betonbauwerken: Deutscher Ausschuss für Stahlbe-<br />

ton, Ausgabe 2001<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 9<br />

2<br />

Assembly of the accurately<br />

fitting panels<br />

and manual<br />

profiling of the panel<br />

edge zones<br />

Montage der passgenauen<br />

Platten und<br />

Profilieren der<br />

Platten-Randbereiche<br />

von Hand<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Restauratorin<br />

Inga Antony<br />

Betonretusche Antony<br />

& Richter, Berlin<br />

antony@betonretusche.eu<br />

Geb. 1974; 2004 Abschluss<br />

des Studiums<br />

an der FH Potsdam;<br />

2004 Firmengründung<br />

„Betonretusche“; 2004-<br />

2008 freiberufliche Mitarbeiterin<br />

in der praktischen<br />

Denkmalpflege,<br />

selbständige Projekte<br />

„Betonretusche“; seit<br />

2009 Projektleitung<br />

Betonretusche „Beton“<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 163


PANEL 10 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans-<br />

Joachim Walther<br />

Hochschule Karlsruhe<br />

jochen.walther@<br />

betontage.de<br />

Geb. 1949; 1976<br />

Dissertation; bis 1989<br />

Tätigkeit im Entwurfsbüro<br />

sowie im<br />

Wissenschaftszentrum<br />

Industrie- und Spezialbau<br />

der Hochschule<br />

für Architektur und<br />

Bauwesen Weimar<br />

(Bauhaus-Universität);<br />

ab 1990 wissenschaftl.<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Massivbau und Baustofftechnologie<br />

der<br />

Universität Karlsruhe<br />

(TH); seit 1998 Professor<br />

für Massivbau an<br />

der Hochschule Karlsruhe;<br />

seit 2003 Leiter<br />

Technisches Fachprogramm<br />

BetonTage<br />

Day 3: Thursday, 9 th February 2012<br />

Tag 3: Donnerstag, 9. Februar 2012<br />

Concrete in Structural Engineering<br />

Beton in der Tragwerksplanung<br />

Title Titel Page Seite<br />

The future of standardization - Guidelines for the development of user-friendly design codes 166<br />

Zukunft der Normung - Leitfaden für die Erstellung anwendungsfreundlicher Bemessungsnormen<br />

Prof. Dr. Viktor Sigrist<br />

First practical experience in applying Eurocode 2 - The EC2 pilot projekt 168<br />

Erste Praxiserfahrungen mit der Anwendung des Eurocode 2 - Das EC2-Pilotprojekt<br />

Dr.-Ing. Karl Morgen; Dr.-Ing. Alexander Steffens<br />

Reinforcement in accordance with Eurocode 2 (EC2) - New Standards 171<br />

Bewehren nach Eurocode 2 (EC2): Neue Normen<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Empelmann; Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger; Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell<br />

Summarized information: Brick floors in accordance with DIN 1045-100 / EC2 added 174<br />

to the concrete standard - Design and construction<br />

Die Kurzinformation: Neu in der Betonnorm: Ziegeldecken nach DIN 104-100 /EC2<br />

Planung und Ausführung<br />

Dr.-Ing. Frank Fingerloos<br />

164 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


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PANEL 10 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr. Viktor Sigrist<br />

Technische Universität<br />

Hamburg-Harburg<br />

sigrist@tu-hamburg.de<br />

Geb. 1960; 1988<br />

Abschluss als Dipl.<br />

Bauingenieur ETH;<br />

1985-1990 Statiker<br />

in Ingenieurbüros in<br />

Luzern und Zürich;<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Baustoffe der ETH<br />

Zürich; Projektingenieur<br />

bei VSL <strong>International</strong><br />

AG, Bern; 1991-1995<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut<br />

für Baustatik und<br />

Konstruktion der ETH<br />

Zürich; 1995 Promotion;<br />

1996-2002 Mitinhaber,<br />

Geschäfts- und Projektleiter<br />

im Ingenieurbüro<br />

Ritz Zimmerli Sigrist<br />

AG, Luzern; seit 2002<br />

Universitäts-Professor<br />

und Leiter des Instituts<br />

für Massivbau der TU<br />

Hamburg-Harburg; seit<br />

Oktober 2011 Vizepräsident„Strukturentwicklung“<br />

der TU Hamburg-<br />

Harburg<br />

The future of standardization<br />

Guidelines for the development of user-friendly design codes<br />

Zukunft der Normung<br />

Leitfaden für die Erstellung anwendungsfreundlicher Bemessungsnormen<br />

After two years of work, the research project on the<br />

“Preparation of Guidelines for the Development of<br />

User-friendly and Practical Design Codes“ was completed<br />

in autumn 2011. The project was financed under<br />

the “Zukunft Bau“ research initiative led by the Federal<br />

Ministry of Transport, Building and Urban Development<br />

(BMVBS), as well as by the Association of Consulting<br />

Engineers (VBI) and the Federal Association of<br />

Verification Engineers for Structural Design (BVPI). The<br />

work was carried out at the Institute of Concrete Structures<br />

of Hamburg University of Technology (TUHH)<br />

and at the Chair of Geotechnical Engineering of RWTH<br />

Aachen and coordinated by Dr. V. Cornelius (VBI), Dr.<br />

K. Morgen (BVPI), Prof. V. Sigrist (TUHH) and Prof. M.<br />

Ziegler (RWTH). In legal matters, the researchers were<br />

supported by the lawyer G.-F. Drewsen.<br />

The research focused on the group of structural codes<br />

(Eurocodes) that includes the basic codes, the codes for<br />

actions and the design codes. The objectives of the research<br />

were to analyze the present situation and the<br />

boundary conditions for standardization work in Europe<br />

and Germany, to develop a concept for future codes<br />

(technical level), and to elaborate a proposal for the organization<br />

of code drafting (organizational level).<br />

The results of the investigations can be summarized<br />

as follows:<br />

1) Codes should represent the generally recognized<br />

rules of engineering. They should be easy to read<br />

and be written clearly and concisely. These assumptions<br />

give rise to certain (also legal) requirements<br />

according to which state-of-the-art expert<br />

knowledge must be used for preparing codes, and<br />

all interested parties from the construction industry<br />

should have an equal opportunity to contribute.<br />

The procedural rules of the German Institute for<br />

Standardization (DIN) will continue to provide the<br />

basis for this approach.<br />

2) The Eurocodes provide a sound and viable system<br />

for the structural codes (Fig. 1). The preparation of<br />

user-friendly and practical codes requires that they<br />

be restricted to key facts, have uniformly structured<br />

contents, use technical terms consistently, implement<br />

key principles systematically and uniformly,<br />

and define interfaces clearly. The design values<br />

of internal forces and resistances should continue<br />

to be determined on the basis of the established<br />

semi-probabilistic concept involving partial safety<br />

factors. However, the combination rules should<br />

be simplified, and a universal combination factor<br />

could be introduced.<br />

Nach rund zwei Jahren Arbeit wurde im Herbst 2011 das<br />

Forschungsprojekt „Entwicklung eines Leitfadens zur Erstellung<br />

anwendungsfreundlicher und praxistauglicher<br />

Bemessungsnormen“ abgeschlossen. Das Projekt wurde<br />

im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ durch<br />

das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) sowie den Verband Beratender Ingenieure<br />

(VBI) und die Bundesvereinigung der Prüfingenieure<br />

für Bautechnik (BVPI) finanziert. Bearbeitet wurde es am<br />

Institut für Massivbau der TU Hamburg-Harburg sowie<br />

am Lehrstuhl für Geotechnik im Bauwesen der RWTH Aachen;<br />

koordiniert wurden die Arbeiten durch Dr. V. Cornelius<br />

(VBI), Dr. K. Morgen (BVPI), Prof. V. Sigrist (TUHH)<br />

und Prof. M. Ziegler (RWTH). Zur Klärung der rechtlichen<br />

Aspekte wurden die Forscher durch Rechtsanwalt G.-F.<br />

Drewsen unterstützt.<br />

Der Fokus der Untersuchungen lag auf der Gruppe der<br />

Tragwerksnormen (Eurocodes), die aus den Grundlagen-<br />

und Einwirkungsnormen sowie den Bemessungsnormen<br />

besteht. Die Zielsetzung des Forschungsprojektes umfasste<br />

die Analyse der heutigen Situation und die Klärung der<br />

Randbedingungen für das Normenschaffen in Europa und<br />

in Deutschland, die Entwicklung eines Konzepts für zukünftige<br />

Normen (technische Ebene) und die Erarbeitung<br />

eines Vorschlags für die Organisation des Normenschaffens<br />

(organisatorische Ebene).<br />

Die Untersuchungsergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

1) Normen sollen die anerkannten Regeln der Technik<br />

repräsentieren und in gut lesbaren, leicht verständlichen<br />

und knapp gehaltenen Texten geschrieben sein.<br />

Daraus ergeben sich die u. a. rechtlich begründeten<br />

Forderungen, wonach in die Erstellung von Normen<br />

höchster Sachverstand einzubeziehen ist und sich dabei<br />

die interessierten Kreise der am Bau Beteiligten<br />

gleichberechtigt beteiligen sollen. Die Verfahrensregeln<br />

des DIN bieten dafür auch in Zukunft die Basis.<br />

2) Durch die Eurocodes ist für die Tragwerksnormen eine<br />

solide und entwicklungsfähige Struktur vorgegeben<br />

(Abb. 1). Die Erstellung anwendungsfreundlicher und<br />

praxistauglicher Normen bedingt eine Beschränkung<br />

auf Wesentliches, die Vereinheitlichung der Gliederung<br />

der einzelnen Normen, die konsistente Verwendung<br />

der Fachbegriffe, die konsequente und einheitliche<br />

Umsetzung wichtiger Grundsätze sowie die<br />

Definition eindeutiger Schnittstellen. Die Bemessungswerte<br />

der Schnittgrößen und Widerstände sollen<br />

weiterhin auf Grundlage des bekannten semiprobabilistischen<br />

Konzepts mit Teilsicherheitsbeiwerten bestimmt<br />

werden. Die Kombinationsregeln sind hinge-<br />

166 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


3) The German Institute for Standardization (DIN)<br />

should continue to be responsible for organizing<br />

code drafting but a professional environment<br />

should be created for the preparation, support and<br />

technical representation of standardization projects.<br />

For example, it should be ensured that the members<br />

of the code committees can rely on a „back office“<br />

where, for instance, draft versions are prepared or<br />

comparative analyses are carried out. Such timeconsuming<br />

work can no longer be performed on<br />

a voluntary basis but should be scheduled and remunerated<br />

similarly to an engineering contract. To<br />

ensure continuous work progress, an organizational<br />

structure is required in which the „back office“<br />

is staffed with both permanently employed people<br />

and freelancers so that the team size and technical<br />

focus can be adjusted to respond to current key<br />

issues to be worked on. Funding should be provided<br />

by annual payments to be made by interested<br />

stakeholders.<br />

gen zu vereinfachen, und es könnte ein universeller<br />

Kombinationsbeiwert eingeführt werden.<br />

3) Für die Organisation des Normenschaffens soll auch<br />

in Zukunft das DIN zuständig sein. Vorbereitung, Begleitung<br />

und fachliche Vertretung von Normungsprojekten<br />

sind aber in ein professionelles Umfeld zu verlagern.<br />

Dazu gehört, dass die in den Ausschüssen<br />

tätigen Vertreter auf ein entsprechendes „Backoffice“<br />

zurückgreifen können, in dem z. B. Textvorschläge erarbeitet<br />

und Vergleichsrechnungen durchgeführt werden.<br />

Da diese zeitintensiven Arbeiten nicht mehr ehrenamtlich<br />

zu erledigen sind, müssen sie wie<br />

Ingenieuraufträge vergütet und terminiert werden.<br />

Zur Gewährleistung einer kontinuierlichen Bearbeitung<br />

wird eine Organisation benötigt, bei der sich das<br />

„Backoffice“ aus sowohl permanenten als auch freien<br />

Mitarbeitern zusammensetzt; Gruppengröße und<br />

fachliche Ausrichtung können so den jeweils aktuellen<br />

Fragestellungen angepasst werden. Die Finanzierung<br />

soll mit jährlichen Beitragszahlungen der interessierten<br />

Kreise sichergestellt werden.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />

1<br />

Layout of the system<br />

of codes in structural<br />

engineering<br />

Aufbau des Normenprogramms<br />

für den<br />

Tragwerksbau


PANEL 10 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Karl Morgen<br />

WTM ENGINEERS,<br />

Hamburg<br />

k.morgen@wtm-hh.de<br />

Geb. 1952; 1972-<br />

1977 Studium an der<br />

TU Karlsruhe; 1983<br />

Promotion; 1978-1983<br />

Ingenieurbüro Prof. Dr.-<br />

Ing. Vogel und Partner,<br />

Karlsruhe; 1979-1983<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

der TU Karlsruhe;<br />

1984 Ingenieurbüro<br />

Harrer, Karlsruhe;<br />

1984-1986 Dyckerhoff<br />

& Widmann AG, Niederlassung<br />

Hamburg; 1986<br />

Lockwood Greene, Architects<br />

and Engineers,<br />

New York, USA; seit<br />

1986 Geschäftsführender<br />

Gesellschafter bei<br />

WTM ENGINEERS GMBH<br />

(ehemals Windels Timm<br />

Beratende Ingenieure<br />

VBI, Prüfingenieure<br />

für Baustatik, später<br />

WINDELS∙TIMM ∙MOR-<br />

GEN Partnerschaft),<br />

Hamburg; seit 2000<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter WTM<br />

ENGINEERS Berlin<br />

GmbH; seit 2004<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter WTM<br />

ENGINEERS München<br />

GmbH; Stellvertreternder<br />

Vorsitzender<br />

DAfStb; STUVA; HTG<br />

First practical experience in applying Eurocode 2<br />

The EC2 pilot project<br />

Erste Praxiserfahrungen mit der Anwendung<br />

des Eurocode 2<br />

Das EC2-Pilotprojekt<br />

According to an announcement made by Argebau, the<br />

EC2 should become binding as DIN EN 1992-1-1 from 1<br />

July 2012. However, the option of applying EC2 was already<br />

granted subject to certain conditions in the August<br />

2010 communication sent by the structural engineering<br />

expert committee. The EC2 pilot project was one of the<br />

major contributions to achieving this situation. In this<br />

project, twelve engineering firms have thoroughly tested<br />

the EC2 with National Annex (EC2+NA) in the period<br />

from 2007 to 2010, supported by ten software providers.<br />

Each engineering firm performed a structural analysis on<br />

the basis of EC2+NA for a typical project previously built<br />

in accordance with the specifications provided in DIN<br />

1045-1. The results were documented in a comprehensive<br />

final report [1] and published in a series of articles<br />

[2, 3, 4 and 5]. This research project was initiated by engineers<br />

working in the industry and funded by Argebau,<br />

the DIBt and several associations (DBV, BVPI and VBI). It<br />

provided, for the first time, a „professional“ contribution<br />

to standardization made by engineers with hands-on experience<br />

whose work was remunerated accordingly.<br />

The WTM subproject<br />

In the pilot project, WTM Engineers GmbH investigated<br />

the structural design of an office and residential building<br />

constructed in 2008/2009 at HafenCity Hamburg. This<br />

building was designed by Böge Lindner Architekten based<br />

in Hamburg and commissioned by DWI Gruppe Hamburg.<br />

Fig. 1 shows the layout and section of the building that<br />

was designed as a seamless reinforced concrete framework.<br />

The flat slabs are supported by columns; they were<br />

designed with a 5 m projection. They were prestressed<br />

using monostrands placed in bands. The building is supported<br />

on deep pile foundations due to the difficult soil<br />

conditions in the HafenCity area. The structural design<br />

was prepared in 2007 in accordance with the then applicable<br />

DIN 1045-1 standard, including all corrigenda.<br />

Approach<br />

At the beginning of the project, the structural items<br />

to be analyzed by each participating engineering firm<br />

were determined with the aim to investigate as many<br />

structural components as possible in varying dimensions<br />

and degrees of utilization in order to collect a<br />

broad range of data enabling a comparison between<br />

EC2+NA and DIN 1045-1.<br />

Zum 1. Juli 2012 soll gemäß Ankündigung der Argebauder<br />

EC2 als DIN EN 1992-1-1 verbindlich werden. Mit<br />

dem Schreiben der Fachkommission Bautechnik vom<br />

August 2010 wurde die Anwendung des EC2 unter Beachtung<br />

einiger Vorgaben aber bereits zugelassen. Möglich<br />

wurde dies unter anderem durch das „EC2-Pilotprojekt“,<br />

in dessen Rahmen 12 Ingenieurbüros unter<br />

Beteiligung von zehn Software-Häusern von 2007 bis<br />

2010 den EC2 mit nationalem Anhang (EC2+NA) gründlich<br />

getestet haben. Jedes Büro rechnete dabei ein bereits<br />

nach DIN 1045-1 realisiertes typisches Bauvorhaben<br />

nochmals mit EC2+NA nach. Die in einem umfangreichen<br />

Abschlussbericht [1] dokumentierten Ergebnisse<br />

des Projektes wurden in einer Fachartikelserie [2, 3, 4<br />

und 5] veröffentlicht. Ins Leben gerufen auf Initiative<br />

praktisch tätiger Ingenieure und getragen durch die Argebau,<br />

das DIBt und die Verbände DBV, BVPI und VBI<br />

lieferte dieses Forschungsvorhaben erstmalig einen<br />

durch bezahlte Ingenieure aus der Praxis „professionell“<br />

erarbeiteten Beitrag zur Normung.<br />

Das WTM-Teilprojekt<br />

Die WTM Engineers GmbH untersuchte im Pilotprojekt die<br />

Statik eines in den Jahren 2008/2009 in der HafenCity<br />

Hamburg gebauten Büro- und Geschäftshauses. Bauherr<br />

des vom Hamburger Büro Böge Lindner Architekten entworfenen<br />

Gebäudes war die DWI Gruppe Hamburg. Das in<br />

Abb. 1 im Grundriss und Schnitt dargestellte Gebäude ist<br />

als fugenlose Stahlbetonskelettkonstruktion konzipiert. Die<br />

5 m weit auskragenden punktgestützten Flachdecken sind<br />

mit Monolitzen in Stützstreifen vorgespannt. Aufgrund der<br />

schwierigen Baugrundverhältnisse in der HafenCity ist das<br />

Bauwerk auf Pfählen tief gegründet. Die Statik wurde im<br />

Jahr 2007 gemäß damals gültiger DIN 1045-1 einschließlich<br />

aller Berichtigungsblätter aufgestellt.<br />

Vorgehensweise<br />

Mit dem Ziel, möglichst viele verschiedene Bauteile in unterschiedlichen<br />

Abmessungen und Ausnutzungen zu untersuchen,<br />

um so eine breite Datenbasis für den Vergleich<br />

von EC2+NA und DIN 1045-1 zu erhalten, wurden zu Beginn<br />

die von jedem beteiligten Ingenieurbüro in ihrem Projekt<br />

zu untersuchenden statischen Positionen festgelegt.<br />

Neben vergleichenden Handrechnungen wurden für<br />

viele Nachweise eigene Excel-Sheets entwickelt. Zusätzlich<br />

waren WTM Engineers die Softwarehersteller SOFiS-<br />

168 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Comparative manual analyses were performed and<br />

dedicated Excel spreadsheets developed for many verifications.<br />

In addition, the software providers SOFiSTiK,<br />

Dlubal and Vogelsang were to cooperate with WTM<br />

Engineers. These suppliers had developed verification<br />

modules customized to EC2+NA in support of the pilot<br />

project and made these modules available to the engineering<br />

firms for the purpose of testing in the project.<br />

In total, WTM Engineers analyzed about 260 control<br />

sections for 50 structural components. In addition, analyses<br />

of „benchmark components“ and parametric studies<br />

were performed, such as for creep and shrinkage factors.<br />

TiK, Dlubal und Vogelsang zugeordnet, die begleitend<br />

zum Pilotprojekt an den EC2+NA angepasste Nachweismodule<br />

entwickelt und den Ingenieurbüros zum Test am<br />

Vergleichsprojekt übergeben haben.<br />

Insgesamt untersuchte WTM Engineers ca. 260 Nachweisschnitte<br />

an 50 Bauteilen. Zusätzlich wurden Berechnungen<br />

an „Benchmark-Bauteilen“ und Parameterstudien<br />

erstellt, z. B. für Beiwerte zum Schwinden und Kriechen.<br />

Auf Basis der Ergebnisse aus den Vergleichsberechnungen<br />

wurde der gesamte Text des EC2+NA in den Arbeitssitzungen<br />

diskutiert und abschließend durch die Projektmitglieder<br />

Korrektur gelesen.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />

1<br />

Standard upper floor<br />

layout and section<br />

Regelgrundriss der<br />

Obergeschosse und<br />

Schnitt


PANEL 10 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Alexander Steffens<br />

WTM ENGINEERS,<br />

Hamburg<br />

a.steffens@wtm-hh.de<br />

Geb. 1970; 1996 Abschluss<br />

zum Diplom-<br />

Ingenieur an der TU<br />

Braunschweig; 1996-<br />

1999 Freier Mitarbeiter<br />

im Ingenieurbüro<br />

Professor Duddeck und<br />

Partner, Braunschweig;<br />

2000 Promotion an<br />

der TU Braunschweig,<br />

„Modellierung von<br />

Karbonatisierung und<br />

Chloridbindung zur<br />

numerischen Analyse<br />

der Korrosionsgefährdung<br />

der Betonbewehrung“;<br />

2000 - 2001<br />

Forschungsstipendium<br />

(Post-Doc) der DFG,<br />

Laboratoire Central des<br />

Ponts et Chaussées,<br />

Paris; seit 2001 WTM<br />

ENGINEERS GMBH; seit<br />

2006 Prokurist der WTM<br />

ENGINEERS GMBH; seit<br />

2011 Prüfingenieur für<br />

Bautechnik; seit 2012<br />

Geschäftsführer<br />

The entire wording of EC2+NA was discussed in the<br />

work meetings and proofread by the project members<br />

on the basis of the results of the comparative structural<br />

analyses.<br />

Results<br />

Since many provisions of the old EC2 version had already<br />

been used in DIN 1045-1:2001-07 and subsequently<br />

in the consolidated version DIN 1045-1:2008-<br />

08, many EC2+NA sections show only insignificant<br />

modifications or remain completely unchanged, such<br />

as durability, material properties, bending, shear transfer,<br />

compression members – method based on nominal<br />

curvature (model column method), and detailing of reinforcement<br />

and of members.<br />

By contrast, the original EC2 wording (without the<br />

National Annex) significantly differs from previously<br />

applicable national standards regarding the bracing of<br />

buildings/bracing criteria, shear design, torsion, punching<br />

and serviceability (crack and deformation control).<br />

In some areas, such as shear verification, it was<br />

decided, on the basis of the comparative analyses, to<br />

include the previously applied, tried and tested verification<br />

concept contained in DIN 1045 as part of the<br />

National Annex. However, other areas (e.g. punching<br />

verification) have been newly worded.<br />

EC2 pilot projects – conclusions<br />

The final report summarizes the results of the individual<br />

subprojects and contains a comprehensive description<br />

of the results of the comparative analyses performed<br />

in the pilot projects, including an evaluation of<br />

the deviations, their causes, and the interpretation of<br />

the effects on the level of safety.<br />

The resulting EC2+NA version is a code tested by<br />

users on the basis of built projects prior to its introduction,<br />

and thus the first of its kind. The fact that the<br />

code contains only a limited number of new provisions<br />

compared to the conversion to the partial safety concept<br />

should ensure that engineers will be able to apply<br />

it relatively soon after publication of the associated<br />

secondary literature and release of related software.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] Fingerloos, F. (ed.): Abschlussbericht des DIBt-Forschungsvorhabens „Eurocode 2 Hochbau-Pilotprojekte“. Berlin:<br />

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e.V., 2010<br />

[2] Fingerloos, F.: Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen und Hintergründe, Teil 1: Einführung in den Natio-<br />

nalen Anhang. In: Beton- und Stahlbetonbau, 105 (2010), Heft 6, S. 342 - 348<br />

[3] Fingerloos, F.: Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen und Hintergründe, Teil 2: Grundlagen, Dauerhaf-<br />

tigkeit, Baustoffe, Spannungs-Dehnungslinien. In: Beton- und Stahlbetonbau, 105 (2010), Heft 7, S. 406 - 420<br />

[4] Fingerloos, F.: Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen und Hintergründe, Teil 3: Begrenzung der Span-<br />

nungen, Rissbreiten und Verformungen. In: Beton- und Stahlbetonbau, 105 (2010), Heft 8, S. 486 - 495<br />

[5] Fingerloos, F.: Der Eurocode 2 für Deutschland – Erläuterungen und Hintergründe, Teil 4: Bewehrungs- und Kons-<br />

truktionsregeln. In: Beton- und Stahlbetonbau, 105 (2010), Heft 9, S. 562 - 571<br />

Ergebnisse<br />

Aufgrund der Übernahme vieler Regelungen aus dem damaligen<br />

EC2 bereits in die DIN 1045-1:2001-07 und erneut in<br />

die konsolidierte Fassung DIN 1045-1:2008-08 weisen zahlreiche<br />

Abschnitte des EC2+NA keine oder nur unwesentliche<br />

Änderungen auf, so zum Beispiel: Dauerhaftigkeit, Baustoffeigenschaften,<br />

Biegung, Schubkraftübertragung, Druckglieder<br />

– Verfahren mit Nennkrümmung (Modellstützenverfahren)<br />

sowie Bewehrungs- und Konstruktionsregeln.<br />

Deutlich abweichende Regelungen des EC2-Originaltextes<br />

(also ohne den Nationalen Anhang) gegenüber den<br />

bislang geltenden nationalen Vorschriften gibt es dagegen<br />

für die Gebäudeaussteifung/Aussteifungskriterien, Querkraftbemessung,<br />

Torsion, Durchstanzen und Gebrauchstauglichkeit<br />

(Begrenzung der Rissbreiten und Verformungen).<br />

In einigen Bereichen wie z. B. dem Querkraftnachweis<br />

wurde auf Grundlage der Vergleichsberechnungen entschieden,<br />

das bislang gültige und bewährte Nachweiskonzept<br />

der DIN 1045 über den Nationalen Anhang zu übernehmen.<br />

Andere Bereiche wie beispielsweise der Nachweis<br />

des Durchstanzens, sind dagegen neu geregelt.<br />

EC2-Pilotprojekte – Fazit<br />

Die Ergebnisse der Vergleichsrechnungen aus den Pilotprojekten<br />

mit der Bewertung der Abweichungen, ihrer Ursachen<br />

und der Interpretation der Auswirkung auf das Sicherheitsniveau<br />

sind im Abschlussbericht, der die Ergebnisse<br />

aller Einzelprojekte zusammenfasst, ausführlich dargestellt.<br />

Der nun vorliegende EC2+NA ist eine vor der Einführung<br />

von Anwendern an Projekten aus der Praxis getestete<br />

Norm und damit ein Novum. Da sich die Neuerungen im<br />

Vergleich zur Umstellung auf das Teilsicherheitskonzept in<br />

Grenzen halten, sollte diese Norm bei Vorliegen der entsprechenden<br />

Sekundärliteratur und Software in recht kurzer<br />

Zeit von den Ingenieuren angewendet werden können.<br />

170 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Reinforcement in accordance with Eurocode 2 (EC2)<br />

New Standards<br />

Bewehren nach Eurocode 2 (EC2)<br />

Neue Normen<br />

In the course of the revision of DIN 1045-1:2001-07 [1],<br />

some of the verification formats had already changed<br />

fundamentally compared to the previously applicable<br />

standard. Reinforcement and design rules were harmonized<br />

at the European level or newly introduced,<br />

such as the continuity reinforcement in the punching<br />

area of column-supported slabs to prevent progressive<br />

collapse. Further adjustments were then made in<br />

DIN 1045-1:2008-08 [2] on the basis of the experience<br />

gained in Germany. The official introduction of DIN EN<br />

1992-1-1:2011-01 (Eurocode 2) [3] with its National<br />

Annex on 1 July 2012 will again result in changes and<br />

amendments.<br />

Background information and application aids pertaining<br />

to the respective generation of standards were<br />

regularly discussed in volumes published by Deutscher<br />

Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb; German Committee<br />

for Structural Concrete). These publications are: Vol.<br />

300: Hinweise zu DIN 1045 [Guidance on DIN 1045],<br />

December 1978 edition [4], Vol. 400: Erläuterungen<br />

zu DIN 1045 [Explanations on DIN 1045], 07.88 edition<br />

[5], and Vol. 525: Erläuterungen zu DIN 1045-1<br />

[Explanations on DIN 1045-1] [6]. Vol. 600 is currently<br />

in preparation and will contain similar background information<br />

on Eurocode 2. In addition, Vol. 399: Das<br />

Bewehren von Stahlbetonbauteilen – Erläuterungen zu<br />

verschiedenen gebräuchlichen Bauteilen [Reinforcing<br />

elements consisting of reinforced concrete – explanations<br />

on various common elements] [7] provides comprehensive<br />

commentary on all important reinforcement<br />

rules on the basis of DIN 1045:1988-07 [8].<br />

What has been missing to date is a comprehensive<br />

explanation of the general principles of reinforcement<br />

in accordance with Section 8 of Eurocode 2, as well as<br />

summarized and more comprehensive guidance regarding<br />

the practical reinforcement of elements consisting<br />

of reinforced concrete. For this reason, the DAfStb has<br />

commissioned the above group of authors, currently<br />

led by Prof. Hegger, with preparing a new volume of<br />

the series (Vol. 599) that is to provide comprehensive<br />

guidance on the routing of reinforcement in compliance<br />

with the code but also in an economically viable<br />

manner, using explanations and worked examples.<br />

These examples comprise the design, the structural detailing<br />

of the determined reinforcement ratio and the<br />

planar and three-dimensional representation (Fig. 1)<br />

of reinforcement designs.<br />

Practical reinforcement solutions must consider<br />

that rebar and reinforcing mesh are, in reality, three-<br />

Bereits im Zuge der Neufassung von DIN 1045-1:2001-07<br />

[1] änderten sich die Nachweisformate im Vergleich zur<br />

Vorgängernorm teilweise grundlegend. Bewehrungs- und<br />

Konstruktionsregeln wurden europäisch harmonisiert<br />

oder neu aufgenommen – wie zum Beispiel die Notfallbewehrung<br />

im Durchstanzbereich von punktförmig gestützten<br />

Platten zur Vermeidung eines progressiven Versagens.<br />

Vor dem Hintergrund der zwischenzeitlich in Deutschland<br />

gemachten Erfahrungen wurden dann in DIN 1045-<br />

1:2008-08 [2] weitere Anpassungen vorgenommen. Zum<br />

01. Juli 2012 bringt die bauaufsichtliche Einführung von<br />

DIN EN 1992-1-1:2011-01 (Eurocode 2) [3] mit seinem nationalen<br />

Anhang bei der Konstruktion der Bewehrung erneut<br />

Ergänzungen und Änderungen mit sich.<br />

Hintergründe und Anwendungshilfen zur jeweiligen<br />

Normengeneration wurden in Heften des Deutschen Ausschusses<br />

für Stahlbeton (DAfStb) kommentiert. Diese sind<br />

Heft 300: Hinweise zu DIN 1045, Ausgabe Dezember 1978<br />

[4], Heft 400: Erläuterungen zu DIN 1045, Ausgabe 07.88<br />

[5], und Heft 525: Erläuterungen zu DIN 1045-1 [6]. Heft<br />

600 ist in Vorbereitung und wird entsprechende Hintergrundinformationen<br />

zu Eurocode 2 enthalten. Zusätzlich<br />

kann Heft 399: Das Bewehren von Stahlbetonbauteilen –<br />

Erläuterungen zu verschiedenen gebräuchlichen Bauteilen<br />

[7] auf Basis von DIN 1045:1988-07 [8] eine umfangreiche<br />

Kommentierung aller wichtiger Bewehrungsregeln<br />

entnommen werden.<br />

Eine ausführliche Erklärung der allgemeinen Bewehrungsgrundsätze<br />

nach Abschnitt 8 in Eurocode 2 sowie<br />

zusammenfassende und weitergehende Hinweise zum<br />

praxisgerechten Bewehren von Stahlbetonbauteilen fehlen<br />

bisher. Der DAfStb hat deshalb die genannte Autorengruppe<br />

beauftragt, jetzt unter der Obmannschaft von<br />

Herrn Prof. Hegger, in einem neuen Band seiner Schriftenreihe<br />

(Heft 599) ausführliche Hinweise zu einer einerseits<br />

normgerechten und andererseits wirtschaftlich sinnvollen<br />

Bewehrungsführung anhand von Erläuterungen<br />

und Beispielen zu geben. Die Beispiele umfassen sowohl<br />

die Bemessung, die konstruktive Durchbildung der ermittelten<br />

Bewehrungsmenge als auch die ebene und räumliche<br />

Darstellung (Abb. 1) von Bewehrungskonstruktionen.<br />

Beim praxisgerechten Bewehren ist zu berücksichtigen,<br />

dass Betonstabstahl und Betonstahlmatten zwar als<br />

Linien in Bewehrungszeichnungen dargestellt werden,<br />

aber in der Realität dreidimensionale Bauprodukte sind.<br />

Falls der erforderliche Platzbedarf für die Bewehrung,<br />

aber auch für Übergreifungsstöße und Verankerungen,<br />

nicht berücksichtigt wird, hat dies erhebliche Konse-<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Martin Empelmann<br />

Technische Universität<br />

Braunschweig<br />

M.Empelmann@<br />

ibmb.tu-bs.de<br />

Geb. 1963; 1989-1995<br />

Lehrstuhl und Institut<br />

für Massivbau an der<br />

RWTH Aachen bei<br />

Herrn Prof. Dr.-Ing. Dr.<br />

h .c. Heinrich Trost und<br />

Herrn Prof. Dr.-Ing.<br />

Josef Hegger; 1995<br />

Promotion; 1996-2006<br />

Projektleiter bei der<br />

HOCHTIEF Construction<br />

AG, Essen; seit<br />

2006 Universitätsprofessor<br />

für Massivbau<br />

und Leiter des Fachgebiets<br />

Massivbau am<br />

IBMB in Braunschweig;<br />

Vorstandsmitglied der<br />

Materialprüfanstalt<br />

(MPA) für Bauwesen<br />

Braunschweig<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 171


PANEL 10 → Proceedings<br />

Example of reinforcement:<br />

flat slab with<br />

punching shear reinforcement<br />

(drawing:<br />

Tekla Structures)<br />

Bewehrungsbeispiel:<br />

Flachdecke mit<br />

Durchstanzbewehrung<br />

(Zeichnung: Tekla<br />

Structures)<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Josef Hegger<br />

RWTH Aachen<br />

heg@imb.rwth-<br />

aachen.de<br />

Geb. 1954; 1973-1979<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der RWTH<br />

Aachen; 1984 Promotion<br />

an der TU Braunschweig;<br />

1985-1993<br />

Philipp Holzmann AG,<br />

Frankfurt; seit 1993 Leiter<br />

des Lehrstuhls und<br />

Instituts für Massivbau<br />

der RWTH Aachen; seit<br />

1994 Prüfingenieur für<br />

Baustatik Fachrichtung<br />

Massivbau; seit<br />

1997 Sachverständiger<br />

des Eisenbahnbundesamtes;<br />

seit 1998<br />

Mitglied diverser Sachverständigenausschüsse<br />

beim DIBt; seit 1999<br />

Sprecher des Sonderforschungsbereichs<br />

532<br />

Textilbewehrter Beton;<br />

seit 2009 Obmann des<br />

Normenausschusses<br />

DIN 1045-1<br />

1<br />

dimensional construction products although they are<br />

represented by lines in reinforcement drawings. If the<br />

space required for the reinforcement but also for laps<br />

and anchorages is not provided, this will lead to serious<br />

consequences for construction activity and the quality<br />

of the structural component. Reinforcement drawings<br />

create an important link between the structural<br />

engineer and the installation of the reinforcement on<br />

the construction site and thus serve as instructions for<br />

installation. Since the reinforcement framework must<br />

be assembled from individual parts that are usually<br />

fabricated at the bending shop or on-site, each individual<br />

part or each reinforcement item must be drawn<br />

separately, and its detailed dimensions must be stated<br />

in lists of steel items.<br />

These representations should contain all dimensions<br />

necessary for designing the components, checking<br />

their dimensions and verifying their tolerances in<br />

accordance with the DAfStb guideline entitled Qualität<br />

der Bewehrung – Ergänzende Festlegungen zur<br />

Weiterverarbeitung von Betonstahl und zum Einbau<br />

der Bewehrung [Quality of reinforcement – Additional<br />

specifications for further processing of reinforcing<br />

steel and the installation of reinforcement] [9]. Possible<br />

installation sequences must be considered when<br />

preparing the drawings. Detailed requirements for reinforcement<br />

drawings are specified in Eurocode 2, as<br />

well as in DIN 1045-3 [10] or DIN EN 13670 [11] and<br />

DIN EN ISO 3766 [12].<br />

Besides the basic skills necessary to ensure the correctness<br />

of drawings, the preparation of appropriate<br />

reinforcement drawings requires extensive experience<br />

with regard to the characteristics of reinforcing steel<br />

and conditions related to installation [13]. Only an appropriate<br />

routing of the reinforcement will ensure the<br />

structural integrity, serviceability, durability and economic<br />

efficiency of reinforced concrete structures.<br />

In addition to the authors of this paper, Dipl.-Ing.<br />

Mathias Tillmann, of Fachvereinigung Deutscher Be<br />

quenzen für die Bauausführung und letztlich auch für die<br />

Qualität des Bauteils. Bewehrungszeichnungen stellen die<br />

wichtige Verbindung vom Tragwerksplaner zum Einbau<br />

der Bewehrung auf der Baustelle her und dienen somit als<br />

Einbauanleitung. Hierin ist, da das Bewehrungsgeflecht<br />

aus Einzelteilen zusammengesetzt werden muss, die in der<br />

Regel im Biegebetrieb oder aber auf der Baustelle hergestellt<br />

werden, jedes Einzelteil bzw. jede Bewehrungsposition<br />

einzeln darzustellen und detailliert in Stahllisten zu<br />

vermaßen.<br />

Die Darstellungen sollten alle Abmessungen beinhalten,<br />

die für die Konstruktion der Bauteile, die Nachprüfung<br />

der Maße und die Kontrolle von Toleranzen gemäß<br />

DAfStb-Richtlinie Qualität der Bewehrung – Ergänzende<br />

Festlegungen zur Weiterverarbeitung von Betonstahl und<br />

zum Einbau der Bewehrung [9] notwendig sind. Mögliche<br />

Einbaureihenfolgen müssen bei der Erstellung der Zeichnungen<br />

berücksichtigt werden. Detaillierte Anforderungen<br />

an Bewehrungszeichnungen sind in Eurocode 2<br />

sowie in DIN 1045-3 [10] bzw. DIN EN 13670 [11] und DIN<br />

EN ISO 3766 [12] enthalten.<br />

Neben den grundlegenden Kenntnissen über die richtige<br />

zeichnerische Darstellung setzt die zielsichere An-<br />

fertigung von Bewehrungszeichnungen vor allem auch<br />

Erfahrung mit den betonstahlspezifischen und ausführungsbezogenen<br />

Randbedingungen voraus [13]. Nur bei<br />

geeigneter Bewehrungsführung können die Standsicherheit,<br />

Gebrauchstauglichkeit, Dauerhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

von Stahlbetonkonstruktionen sichergestellt<br />

werden.<br />

Zusätzlich zu den Autoren dieses Beitrages wirkte<br />

Herr Dipl.-Ing. Mathias Tillmann von der Fachvereinigung<br />

Deutscher Betonfertigteilbau an der Bearbeitung<br />

von Heft 599 mit. Alle Arbeitsergebnisse werden in einem<br />

vom Institut für Stahlbetonbewehrung zusammengestellten<br />

Ausschuss gespiegelt, der sich aus technischen Führungskräften<br />

von Biege- und Verlegebetrieben zusammensetzt.<br />

Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass<br />

alle vorgeschlagenen Bewehrungsführungen sowohl auf<br />

172 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


tonfertigteilbau, assisted with preparing Vol. 599.<br />

All work results are verified by a committee appointed<br />

by the Institute of Concrete Reinforcement whose members<br />

are technical managers of bending operations and<br />

reinforcing steel contractors, which should ensure that<br />

all suggested reinforcement routes meet both structural<br />

and construction management requirements.<br />

Panel 10 will include a series of coordinated presentations,<br />

covering the following topics:<br />

» General rules<br />

Dr.-Ing. Norbert Brauer, Ingenieurbüro Dr. Brauer,<br />

Dormagen; Dr.-Ing. Jörg Moersch, Institut für<br />

Stahlbetonbewehrung, Düsseldorf; Dr.-Ing. Thomas<br />

Sippel, Verein zur Förderung und Entwicklung der<br />

Befestigungs-, Bewehrungs- und Fassadentechnik<br />

e.V., Düsseldorf<br />

» Beams with openings, frame nodes, corbels<br />

Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger, Dipl.-Ing. Guido Bertram,<br />

RWTH Aachen<br />

» Slabs, floor diaphragms, foundations<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell, Dipl.-Ing. (FH) Christian<br />

Albrecht, Kaiserslautern University of Technology<br />

» Columns, shear walls, shear and bond reinforcement<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Empelmann, Dipl.-Ing. Marco<br />

Wichers, Braunschweig University of Technology<br />

Vol. 599 is scheduled for publication in the course of<br />

2012.<br />

die statisch-konstruktiven als auch auf die wesentlichen<br />

baupraktischen Erfordernisse abgestimmt sind.<br />

In Podium 10 wird in abgestimmten Vorträgen über<br />

folgende Themen berichtet werden:<br />

» Grundsätzliche Regeln<br />

Dr.-Ing. Norbert Brauer, Ingenieurbüro Dr. Brauer,<br />

Dormagen; Dr.-Ing. Jörg Moersch, Institut für Stahlbetonbewehrung,<br />

Düsseldorf; Dr.-Ing. Thomas Sippel,<br />

Verein zur Förderung und Entwicklung der Befestigungs-,<br />

Bewehrungs- und Fassadentechnik e.V., Düsseldorf<br />

» Träger mit Öffnungen, Rahmenknoten, Konsolen<br />

Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger, Dipl.-Ing. Guido Bertram,<br />

RWTH Aachen<br />

» Platten, Deckenscheiben, Fundamente<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schnell, Dipl.-Ing. (FH) Christian<br />

Albrecht, Technische Universität Kaiserslautern<br />

» Stützen, Wandscheiben, Querkraft- und Verbundbewehrung<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Empelmann, Dipl.-Ing. Marco<br />

Wichers, Technische Universität Braunschweig<br />

Das Heft 599 soll im Laufe des Jahres 2012 erscheinen.<br />

Co-authored by / Mitautoren: Dr.-Ing. Norbert Brauer,<br />

Dr.-Ing. Jörg Moersch, Dr.-Ing. Thomas M. Sippel,<br />

Dr.-Ing. Guido Bertram, Dipl.-Ing. (FH) Christian Albrecht,<br />

Dipl.-Ing. Marco Wichers<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] DIN 1045-1 (2001): Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion,<br />

Ausgabe 07/2001<br />

[2] DIN 1045-1 (2008): Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion,<br />

Ausgabe 08/2008<br />

[3] DIN EN 1992-1-1: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allgemeine<br />

Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau, Ausgabe 01/2011<br />

[4] Bertram D.; Deutschmann, H.; Rehm, G.; Eligehausen, R.; Neubert, B.: Heft 300 des DAfStb: Hinweise zu DIN 1045,<br />

Ausgabe Dezember 1978, Erläuterungen und Bewehrungsrichtlinien, Beuth Verlag GmbH, Berlin, 1979<br />

[5] Bertram D.; Bunke, N.: Heft 400 des DAfStb: Erläuterungen zu DIN 1045, Beton und Stahlbeton, Ausgabe 07.88,<br />

Beuth Verlag GmbH, Berlin, 1998<br />

[6] Heft 525 des DAfStb: Erläuterungen zu DIN 1045-1, Beuth Verlag GmbH, Berlin, 2. überarbeitete Auflage 2010<br />

[7] Eligehausen, R; Gerster, R.: Heft 399 des DAfStb: Bewehren von Stahlbetonbauteilen, Beuth Verlag GmbH, Berlin,<br />

1992<br />

[8] DIN 1045 (1988): Beton und Stahlbeton, Bemessung und Ausführung, Ausgabe 07/1988<br />

[9] DAfStb-Richtlinie Qualität der Bewehrung – Weitergehende Anforderungen an die Weiterverarbeitung von Betonstahl<br />

und den Einbau der Bewehrung, Beuth Verlag GmbH, Berlin, 2010<br />

[10] DIN 1045-3 (2008): Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 3: Bauausführung, Ausgabe 08/2008<br />

[11] DIN EN 13670: Ausführung von Tragwerken aus Beton, Ausgabe 03/2011<br />

[12] DIN EN ISO 3766: Zeichnungen für das Bauwesen – Vereinfachte Darstellung von Bewehrungen, Ausgabe<br />

05/2004<br />

[13] Dames; K.-H.: Rohbauzeichnungen, Bewehrungszeichnungen: Grundregeln, Darstellungen für die Tragwerksplanung,<br />

Checklisten, Beispiele, Bauverlag, Wiesbaden und Berlin 1997<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Jürgen Schnell<br />

Technische Universität<br />

Kaiserslautern<br />

juergen.schnell@<br />

bauing.uni-kl.de<br />

Geb. 1953; 1972-1979<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der TH<br />

Darmstadt; 1979-2002<br />

Technischer und<br />

Leitender Angestellter<br />

der Philipp Holzmann<br />

AG, Frankfurt am Main<br />

und Düsseldorf; 1986<br />

Promotion zur Rissbreitenbeschränkung<br />

bei<br />

Prof. König an der TH<br />

Darmstadt; 1991-2002<br />

Lehrbeauftragter an<br />

der Ruhr-Universität<br />

Bochum; seit 2002<br />

Leiter des Fachgebietes<br />

Massivbau und<br />

Baukonstruktion der TU<br />

Kaiserslautern<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 173


PANEL 10 → Proceedings<br />

Summarized information: Brick floors in accordance with<br />

DIN 1045-100 / EC2 added to the concrete standard<br />

Design and construction<br />

Die Kurzinformation: Neu in der Betonnorm: Ziegeldecken<br />

nach DIN 1045-100 / EC2<br />

Planung und Ausführung<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Frank Fingerloos<br />

Deutscher Beton- und<br />

Bautechnik-Verein E.V.,<br />

Berlin<br />

fingerloos@<br />

betonverein.de<br />

Geb. 1961; Bauingenieurstudium<br />

an der<br />

Hochschule für Bauwesen<br />

Cottbus; 1986-1989<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter im Bereich<br />

Konstruktiver Ingenieurbau;<br />

1990-1999 im<br />

Bereich Technik der<br />

HOCHTIEF Construction<br />

AG, Berlin; seit 2000<br />

Abteilungsleiter Bautechnik<br />

im Deutschen<br />

Beton- und Bautechnik-<br />

Verein E.V., seit 2005<br />

Sachverständiger beim<br />

Deutschen Institut für<br />

Bautechnik; seit 2008<br />

ö. b. u. v. Sachverständiger<br />

der IHK Berlin;<br />

seit 2008 Lehrauftrag<br />

für Massivbau an der<br />

TU Kaiserslautern; seit<br />

2009 Mitherausgeber<br />

des Betonkalenders<br />

Introduction<br />

Brick floors (formerly referred to as reinforced block<br />

floors) consist of ceiling bricks, concrete ribs and reinforcing<br />

steel. These three components form a bond<br />

that is necessary to take up the internal forces. In this<br />

arrangement, the bricks are not only fillers but also<br />

resist stresses in the moment compression zone and<br />

shear stresses in the ribs (Fig. 1).<br />

Compared to solid cast-in-place slabs, brick floors<br />

have a lower dead load and, to a certain extent, more<br />

favorable thermal characteristics. They are relatively<br />

easy to lay on the construction site in a manual process,<br />

requiring only a single formwork layer, followed<br />

by reinforcement insertion and pouring of the concrete<br />

ribs. They are thus particularly suitable for modernizing<br />

and upgrading existing buildings, such as for the<br />

purpose of replacing old reinforced block or timber<br />

joist floors whose repair and reinstatement would no<br />

longer be (economically) viable. In general, however,<br />

brick floors are installed as precast floor elements in<br />

new construction projects.<br />

DIN 1045-100:2005-02 [1] aligned the basic principles<br />

of designing brick floors with the DIN 1045-1<br />

concept (such as the partial safety concept). This standard<br />

has been revised and will be published as a new<br />

edition entitled DIN 1045-100:2011-12: Design and<br />

construction of reinforced concrete and prestressed<br />

concrete structures – Part 100: Brick floors [2] in order<br />

to be introduced together with the EC2.<br />

DIN 1045-100 relies on the basic principles of design<br />

and construction specified in the reinforced concrete<br />

standard and deviates only with regard to the<br />

rules governing brick floors.<br />

Results of standard revision<br />

Compared to the previous version, DIN 1045-100:2005-<br />

02 [1], [2] includes the following changes:<br />

- extension of the maximum concrete strength class<br />

of the ribs from C 30/37 to C 35/45<br />

- execution and supervision of cast-in-place and<br />

precast brick floors included as Annexes A and B<br />

- dead loads of brick floors included as Annex C<br />

- editorial adjustments, particularly to EC2<br />

Einleitung<br />

Ziegeldecken (oder früher Stahlsteindecken) bestehen aus<br />

Deckenziegeln, Betonstegen und Betonstahl, deren Zusammenwirken<br />

im Verbund zur Aufnahme der Schnittgrößen<br />

erforderlich ist. Die Ziegel werden dabei nicht nur<br />

als Füllkörper eingesetzt, sondern nehmen selbst Spannungen<br />

in der Biegedruckzone und Schubspannungen in<br />

den Stegen auf (Abb. 1).<br />

Ziegeldecken weisen gegenüber vergleichbaren Vollplatten<br />

aus Ortbeton geringere Eigenlasten und teilweise<br />

günstigere bauphysikalische Eigenschaften auf. Sie sind<br />

relativ einfach auf der Baustelle auf einer Schalung per<br />

Hand zu verlegen, zu bewehren und auszubetonieren. Sie<br />

eignen sich daher auch besonders gut beim Bauen im Bestand,<br />

z. B. als Ersatz alter nicht mehr (wirtschaftlich) sanierungsfähiger<br />

Stahlstein- oder Holzbalkendecken. In<br />

der Regel werden Ziegeldecken jedoch heute als vorgefertigte<br />

Deckenelemente im Neubau verlegt.<br />

Mit DIN 1045-100:2005-02 [1] wurden die Grundlagen<br />

für die Bemessung von Ziegeldecken auf das Konzept<br />

von DIN 1045-1 abgestellt (z. B. Teilsicherheitskonzept).<br />

Diese Norm wurde überarbeitet und wird als Neuausgabe<br />

DIN 1045-100:2011-12: Bemessung und Konstruktion<br />

von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 100:<br />

Ziegeldecken [2] herausgegeben und soll mit dem EC2 zusammen<br />

eingeführt werden.<br />

DIN 1045-100 greift auf die Grundlagen der Bemessung<br />

und Konstruktion der Stahlbetonnorm zurück und<br />

enthält nur die abweichenden Regeln für Ziegeldecken.<br />

Ergebnis der Normüberarbeitung<br />

Gegenüber der Fassung DIN 1045-100:2005-02 [1] haben<br />

sich folgende Änderungen in [2] ergeben:<br />

- Erweiterung der maximalen Betonfestigkeitsklasse<br />

der Stege von C 30/37 auf C 35/45<br />

- Bauausführung und Überwachung für Ortbeton- und<br />

vorgefertigte Ziegeldecken als Anhänge A und B<br />

- Eigenlasten von Ziegeldecken als Anhang C<br />

- Redaktionelle Anpassungen, insbesondere an EC2<br />

Ansonsten wurden die bewährten Bemessungs- und<br />

Konstruktionsregeln beibehalten. Darüber hinaus wurden<br />

auch die Ausführungs- und Überwachungsregeln in der<br />

174 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Besides these changes, the established design and<br />

construction rules have been retained. In addition, the<br />

provisions on work execution and supervision continue<br />

to be part of the standard (Annexes A and B)<br />

whereas the dead loads of brick floors have been added<br />

(Annex C). From a practical point of view, this revision<br />

results in the benefit that all relevant provisions<br />

pertaining specifically to the design and construction<br />

of brick floors have been merged in a single standard.<br />

However, the basic principles and other specifications<br />

contained in the reference standards must (as before)<br />

additionally be adhered to.<br />

swz_������_Anzeige_<strong>BFT</strong>_201�_Layout 1 03.01.12 12:36 Seite 1<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 10<br />

1<br />

Brick floor (cross-section<br />

– principle)<br />

Ziegeldecke (Querschnitt<br />

– Prinzip)<br />

Norm belassen (Anhänge A und B) sowie die Eigenlasten<br />

von Ziegeldecken aufgenommen (Anhang C). Der Vorteil<br />

für die Praxis besteht darin, dass alle relevanten besonderen<br />

Regelungen zur Bemessung und Ausführung von Ziegeldecken<br />

in einer Norm vereint sind. Allerdings müssen<br />

die Grundlagen und sonstigen Regeln der Bezugsnormen<br />

weiterhin zusätzlich beachtet werden.<br />

Besonderheiten bei Bemessung und Konstruktion<br />

Die tragenden Deckenziegel müssen DIN 4159 [5] entsprechen.<br />

Die charakteristische Druckfestigkeit der Ziegel fbk<br />

soll mindestens 18 N/mm² betragen.<br />

Schritt für Schritt in die Zukunft<br />

56. BetonTage<br />

Stand 108, 109<br />

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PANEL 10 → Proceedings<br />

Strain distribution and<br />

brick floor stressstrain<br />

curve<br />

2<br />

Dehnungsverteilung<br />

und Spannungs-<br />

Dehnungs-Linie für<br />

Ziegeldecke<br />

Particular features of design and construction<br />

The load-bearing bricks must conform to DIN 4159 [5].<br />

The characteristic compressive strength of the bricks fbk<br />

should at least equal 18 N/mm².<br />

Brick floors must neither be used as flat floors subject<br />

to punching shear nor as structures exposed to fatigue<br />

actions.<br />

The bending verification of brick floors is characterized<br />

by several particular features: the use of an<br />

effective cross-section in compression comprised of<br />

concrete ribs and bricks without deducting brick cavities<br />

and of a reduced design value of brick compressive<br />

strength. An identical linear strain distribution is used<br />

for the bonded arrangement of bricks and concrete<br />

located in the compression zone, assuming that the<br />

planarity of the cross-sections is retained at a maximum<br />

strain at failure of εu2 = 3.5 ‰ (Fig. 2).<br />

Reference [2] covers only brick floors without shear<br />

reinforcement. Shear resistance verification is based on<br />

acceptable shear stresses where vEd ≤ τRd . These permissible<br />

values require that the entire span reinforcement<br />

be continued into the supports and anchored at these<br />

points. Bent tensile reinforcement is not permitted.<br />

Fire safety verifications<br />

The tables contained in the „old“ DIN 4102-4:1994-03<br />

[6], 3.9 Fire ratings of reinforced block floors, may be<br />

applied analogously to the fire safety verification of<br />

brick floors.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] DIN 1045-100:2005-02: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – Teil 100: Ziegeldecken<br />

[2] DIN 1045-100:2011-12: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken – Teil 100:<br />

Ziegeldecken<br />

[3] DIN EN 1992-1-1: 2011-01: Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken<br />

– Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau<br />

[4] DIN EN 1992-1-1/NA: 2011-01: Nationaler Anhang – National festgelegte Parameter – Teil 1-1: Allgemeine Bemes-<br />

sungsregeln und Regeln für den Hochbau<br />

Ziegeldecken dürfen nicht als auf Durchstanzen beanspruchte<br />

Flachdecken und nicht unter ermüdungswirksamen<br />

Einwirkungen eingesetzt werden.<br />

Die Besonderheiten bei der Biegebemessung von Ziegeldecken<br />

bestehen im Ansatz eines mitwirkenden Druckquerschnitts<br />

aus Betonstegen und Ziegeln ohne Abzug der<br />

Ziegelhohlräume und eines reduzierten Bemessungswerts<br />

der Ziegeldruckfestigkeit. Für die im Verbund stehenden<br />

Baustoffe Ziegel und Beton in der Druckzone wird die gleiche<br />

lineare Dehnungsverteilung unter Annahme des Ebenbleibens<br />

der Querschnitte mit einer maximalen Bruchstauchung<br />

von εu2 = 3,5 ‰ angenommen (Abb. 2).<br />

In [2] sind nur Ziegeldecken ohne Querkraftbewehrung<br />

geregelt. Der Nachweis der Querkrafttragfähigkeit<br />

wird auf aufnehmbare Schubspannungen mit vEd ≤ τRd<br />

zurückgeführt. Voraussetzung für die zulässigen Werte ist,<br />

dass die gesamte Feldbewehrung bis in die Auflager<br />

durchgeführt und dort verankert wird. Eine aufgebogene<br />

Zugbewehrung ist nicht zulässig.<br />

Brandschutztechnische Nachweise<br />

Der brandschutztechnische Nachweis für Ziegeldecken<br />

mit Tabellen nach der „alten“ DIN 4102-4:1994-03 [6], 3.9<br />

Feuerwiderstandsklassen von Stahlsteindecken darf sinngemäß<br />

weiter verwendet werden.<br />

[5] DIN 4159:1999-10: Ziegel für Decken und Vergusstafeln, statisch mitwirkend, mit Berichtigung 1:2000-06<br />

[6] DIN 4102-4:1994-03: Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen – Teil 4: Zusammenstellung und Anwendung<br />

klassifizierter Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile; mit Ber 1 bis 3 und DIN 4102-4/A1-Änderung:2004-11<br />

176 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


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PANEL 11 → Proceedings<br />

MODERATION<br />

Dipl.-Ing. Hans-Georg<br />

Müller<br />

Fachvereinigung Betonrohre<br />

und Stahlbetonrohre,<br />

Bonn<br />

hg.mueller@<br />

berdingbeton.de<br />

Geb. 1961; bis 1989<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der FH<br />

Bochum; 1989-2006 DY-<br />

WIDAG-Fertigteilwerk,<br />

Dormagen-Nievenheim;<br />

2006-2010 Geschäftsführer<br />

DW Betonrohre<br />

GmbH; seit 2010 Niederlassungsleiter<br />

des<br />

Werkes DW Nievenheim<br />

der BERDING BETON<br />

GmbH; seit 2007 2.<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der Fachvereinigung<br />

Betonrohre und Stahlbetonrohre<br />

e.V. (FBS),<br />

Bonn<br />

Day 3: Thursday, 9 th February 2012<br />

Tag 3: Donnerstag, 9. Februar 2012<br />

Pipeline construction and drainage technology<br />

Rohrleitungsbau und Entwässerungstechnik<br />

Title Titel Page Seite<br />

A holistic approach to sewer systems - Opportunities for the concrete pipe industry 180<br />

Ganzheitliche Betrachtung von Entwässerungssystemen - Chancen für die Betonrohrindustrie<br />

Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer<br />

Design and construction of sewers from the point of view of an operator 184<br />

- Sewer constructions today<br />

Planung und Bau von Abwasserkanälen aus Sicht eines Betreibers - Kanalbau heute<br />

Dipl.-Ing. Uwe Ludwig<br />

Reinforced concrete box culverts - No off-the-shelf solution 187<br />

Stahlbetonrechteckprofile - Nicht von der Stange<br />

Dipl.-Ing. Erich Valtwies<br />

Load transfer in manholes - New findings 190<br />

Lastübertragung bei Schächten - Neue Erkenntnisse<br />

Prof. Dr.-Ing. Olaf Selle, Dipl.-Ing. Monika Maske<br />

Temporarily flowable, self-compacting backfill materials consisting of soils 194<br />

and building materials - Work group Research Association for Road Construction and Transportation<br />

Zeitweise fließfähige selbstverdichtende Verfüllbaustoffe (ZFSV) aus Böden und Baustoffen<br />

- Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

Dr.-Ing. Wolfgang Berger<br />

Concepts for concrete exposed to acidic fluids - New findings 196<br />

Konzepte für Beton in sauren Medien - Neue Erkenntnisse<br />

Dipl.-Ing. Thomas Neumann<br />

The new DWA Worksheet A 161: Structural analysis of jacking pipes 198<br />

- Background information on the new calculation methods<br />

Das neue Arbeitsblatt DWA-A 161: Statische Berechnung von Vortriebsrohren<br />

- Hintergründe zu den neuen Berechnungsansätzen<br />

Dr.-Ing. Ulrich Bohle<br />

178 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Title Titel Page Seite<br />

The new DWA Worksheet A 161: Structural analysis of jacking pipes 201<br />

- Implicaions for practical application<br />

Das neue Arbeitsblatt DWA-A 161: Statische Berechnung von Vortriebsrohren - Konsequenzen für die<br />

praktische Anwendung<br />

Dr.-Ing. Gerfried Schmidt-Thrö<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11


PANEL 11 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Karsten Körkemeyer<br />

Technische Universität<br />

Kaiserslautern<br />

koerkeme@<br />

rhrk.uni-kl.de<br />

Geb. 1965; 1990 Abschluss<br />

des Studiums<br />

Bauingenieurwesen an<br />

der Ruhr-Universität<br />

Bochum; 1991-1993<br />

wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der<br />

Ruhr-Universität Bochum;<br />

2003 Promotion<br />

an der RWTH Aachen;<br />

2001-2003 Wirtschaftswissenschaften<br />

für<br />

Ingenieure an der<br />

Fernuniversität Hagen;<br />

1993-2004 Mitgründung<br />

und Geschäftsführender<br />

Gesellschafter im<br />

Ingenieurbüro Prof.<br />

Dr.-Ing. Stein & Partner;<br />

2004-2005 Technischer<br />

Leiter der Züblin<br />

Rohrwerke Schermbeck;<br />

2005-2007 Leiter Technik<br />

und Entwicklung<br />

Werke bei NRW Berding<br />

Beton, Rohrwerk<br />

Schermbeck; 2004-<br />

2009 Lehrbeauftragter<br />

an der Hochschule Bochum;<br />

seit 2007 Zerna<br />

Ingenieure; seit 2009<br />

Professor für Baubetrieb<br />

und Bauwirtschaft<br />

TU Kaiserslautern; Mitgliedschaft<br />

in diversen<br />

ATV-Arbeitsgruppen<br />

A holistic approach to sewer systems<br />

Opportunities for the concrete pipe industry<br />

Ganzheitliche Betrachtung von Entwässerungssystemen<br />

Chancen für die Betonrohrindustrie<br />

Introduction<br />

With an estimated replacement cost of €687 billion<br />

and an overall length of 541,000 km, the public sewer<br />

system installed for the collection and drainage of<br />

wastewater, stormwater and combined waters is one<br />

of the major assets in the portfolio held by German<br />

municipalities. Regular operation and long-term maintenance<br />

of the functionality of these systems are of<br />

crucial importance to retain the attractiveness of cities<br />

and high-density agglomerations, as well as metropolitan<br />

areas, whilst ensuring safe hygienic and environmental<br />

conditions. According to a study conducted<br />

by Difu (Deutsches Institut für Urbanistik; German Institute<br />

of Urban Affairs) in 2008, the required total<br />

investment in public sewer systems is anticipated to<br />

amount to €58 billion until 2020 [1]. A key characteristic<br />

of the water engineering sector is its extremely<br />

high share of fixed costs, which lies between 75 and<br />

85% of total cost. Of this portion, 49% are attributable<br />

to notional interest and depreciation on existing<br />

structures [2, 3, 4] whose service lives may range from<br />

50 to 100 years in accordance with the LAWA guidelines<br />

for performing comparative cost analyses [5]. In<br />

some cases, significantly longer service lives are assumed<br />

today, which results in particularly demanding<br />

requirements regarding the quality of materials, design<br />

and construction.<br />

Challenges<br />

Requirements for sewer systems will change due to<br />

climate and demographic change and altered user behavior,<br />

amongst other factors. Other relevant aspects<br />

include a tightening of the legal framework and a<br />

trend towards adopting a resource-based approach to<br />

municipal finance management.<br />

Climate change<br />

According to calculations published by the Federal<br />

Environment Agency, precipitation intensities will<br />

change massively in Germany: for the second half of<br />

this century, an increase by up to 20% is assumed for<br />

the winter season; this increase may even be as high as<br />

80% in some regions. In summer, however, precipitation<br />

intensities are expected to decrease by up to 30%.<br />

In existing sewer systems, the related effluent volumes<br />

will lead to reduced flow rates in summer, associated<br />

with deposits, odor nuisance and increased likelihood<br />

of corrosion.<br />

Einleitung<br />

Die öffentliche Kanalisation zur Sammlung und Ableitung<br />

von Schmutz-, Regen- und Mischwässern stellt mit<br />

einem Wiederbeschaffungswert von 687 Mrd. € und einer<br />

Gesamtlänge von 541.000 km eine der größten Vermögenspositionen<br />

der Kommunen dar. Der ordnungsgemäße<br />

Betrieb dieser Anlagen und die dauerhafte<br />

Sicherstellung ihrer Funktion sind Voraussetzung für<br />

funktionierende attraktive Städte bis hin zu hochverdichteten<br />

Ballungsgebieten und Metropolen mit guten<br />

hygienischen und ökologischen Verhältnissen. Gemäß<br />

einer Studie des Difu aus dem Jahr 2008 wird der gesamte<br />

Investitionsbedarf in die öffentliche Abwasserbeseitigung<br />

bis zum Jahr 2020 auf 58 Mrd. € beziffert [1].<br />

Charakteristisch für die Wasserwirtschaft ist der extrem<br />

hohe Fixkostenanteil von etwa 75 bis 85 % der Gesamtkosten.<br />

Allein 49 % entfallen auf kalkulatorische Zinsen<br />

und auf die Abschreibung der baulichen Anlagen [2, 3,<br />

4], deren Nutzungsdauer in einer Bandbreite von 50 bis<br />

100 Jahren in Übereinstimmung mit den LAWA-Leitlinien<br />

zur Durchführung von Kostenvergleichsrechnungen<br />

[5] variieren kann. Teilweise wird heute mit wesentlich<br />

höheren Nutzungsdauern kalkuliert, was<br />

besondere Anforderungen an die Qualität der verwendeten<br />

Werkstoffe sowie Planung und Bauausführung<br />

stellt.<br />

Herausforderungen<br />

Die Anforderungen an die Kanalisation werden sich zukünftig<br />

verändern. Ursachen liegen unter anderem im<br />

Klimawandel, in der demografischen Entwicklung und<br />

in einem veränderten Nutzerverhalten. Weitere Aspekte<br />

sind Verschärfungen der gesetzlichen Randbedingungen<br />

sowie Bestrebungen nach einem ressourcenorientierten<br />

kommunalen Finanzmanagement.<br />

Klimaveränderung<br />

Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes werden<br />

sich in Deutschland die Niederschlagsintensitäten massiv<br />

verändern: für die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts<br />

wird eine Zunahme der Niederschlagsintensität im Winter<br />

um bis zu 20 %, in einigen Teilen um bis zu 80 %<br />

erwartet. In den Sommermonaten ist hingegen mit zurückgehenden<br />

Niederschlägen um bis zu 30 % zu rechnen.<br />

Diese Abflussmengen führen in den bestehenden<br />

Kanalisationen zu reduzierten Fließgeschwindigkeiten<br />

im Sommer, Ablagerungen und Geruchsbelästigungen<br />

sowie Korrosionsgefahr.<br />

180 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Demographic change and altered user behavior<br />

According to calculations published by the Federal Statistical<br />

Office, the German population had reached its alltime<br />

high of 82.4 million inhabitants in 2005. This figure<br />

has been declining ever since, resulting in only 74.0 million<br />

inhabitants forecast for the year of 2050. Declines<br />

in births and migration trends vary greatly across different<br />

regions in Germany. For instance, the most recent<br />

forecast published by the Statistical Office of the State of<br />

Rhineland-Palatinate [6] assumes that the population of<br />

this federal state will decrease by about 21% (850,000<br />

inhabitants) by 2050, which will also reduce flow rates<br />

and give rise to the above-mentioned issues. This effect<br />

will be exacerbated by a decline in water consumption<br />

to fewer than 120 l/d per capita. Calculations performed<br />

by Abwasserberatung NRW [7] (North Rhine-Westphalia<br />

wastewater management consultancy) assume a significant<br />

increase in wastewater charges by up to 50%.<br />

Solutions proposed by the concrete pipe and<br />

cement industries<br />

High-performance concretes with increased<br />

acid resistance<br />

Concretes designed for pipes and manholes in accordance<br />

with DIN V 1201 or DIN V 4034-1 comply with<br />

the specifications of exposure class XA 2 whilst already<br />

providing permanent resistance to municipal<br />

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Demografische Veränderung und verändertes<br />

Nutzerverhalten<br />

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat die<br />

Bevölkerung in Deutschland ihr Maximum mit 82,4 Mio.<br />

Einwohnern im Jahr 2005 überschritten. Seitdem sinkt die<br />

Einwohnerzahl, so dass im Jahr 2050 mit nur noch 74,0<br />

Mio. Einwohnern zu rechnen ist. Die diesem Trend zu Grunde<br />

liegenden Geburtenrückgänge und Wanderungsbewegungen<br />

sind in Deutschland regional sehr unterschiedlich.<br />

Beispielsweise wird nach der aktuellen Modellrechnung des<br />

Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz [6] die Bevölkerung<br />

in diesem Bundesland bis zum Jahr 2050 um ca. 21<br />

% (850.000 Personen) abnehmen. Auch das reduziert die<br />

Fließgeschwindigkeiten mit den damit verbundenen Problemen.<br />

Dieser Effekt wird durch den sinkenden Wasserverbrauch<br />

auf weniger als 120 l/d*Ew verstärkt. Nach Berechnungen<br />

der Abwasserberatung NRW [7] führt dies zu<br />

deutlich höheren Abwassergebühren von bis zu +50 %.<br />

Lösungsbeiträge der Betonrohr- sowie der<br />

Zementindustrie<br />

Hochleistungsbetone mit erhöhtem Säurewiderstand<br />

Betone für Rohre und Schächte nach DIN V 1201 bzw.<br />

DIN V 4034-1 genügen den Anforderungen der Expositionsklasse<br />

XA 2 und bieten bereits einen dauerhaften<br />

Widerstand gegenüber kommunalem Abwasser. Die Abwässer<br />

werden tendenziell aggressiver, so dass bei den<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

Know-how Beratung Produkte Service


PANEL 11 → Proceedings<br />

Box culverts consisting<br />

of acid-resistant<br />

reinforced concrete,<br />

designed with dryweather<br />

channel (Berlin,<br />

Alexanderstrasse,<br />

2006)<br />

Stahlbetonrechteckprofile<br />

aus säurewiderstandsfähigem<br />

Beton<br />

mit Trockenwetterrinne<br />

(Berlin, Alexanderstraße,<br />

2006)<br />

2<br />

Accessible utility run<br />

made of high-performance<br />

concrete<br />

(Dupre Bau, Speyer)<br />

Begehbarer Leitungsgang<br />

aus Hochleistungsbeton<br />

(Dupre<br />

Bau, Speyer)<br />

1<br />

wastewater. Effluent tends to become more aggressive,<br />

which means that concretes with a higher resistance to<br />

chemical attack will be required with a view to ensuring<br />

the intended longer service lives. For this purpose,<br />

reactive concrete additives (silica fume, fly ash, aluminosilicates)<br />

are used and optimally adjusted to each<br />

other in combination with aggregates and binders, applying<br />

granulometric methods [8, 9].<br />

New products and manufacturing methods<br />

The challenge of less uniform flows and more aggressive<br />

effluent in the case of lower flow rates can best<br />

be overcome by using acid-resistant concretes for installing<br />

pipes that provide hydraulically favorable<br />

cross-sections, such as oval sections or dry-weather<br />

channels (Fig. 1). Concrete pipes in optimized shapes<br />

provide higher strengths whilst contributing to improv-<br />

angestrebten längeren Nutzungsdauern Betone mit erhöhtem<br />

Widerstand gegen chemischen Angriff gefordert<br />

sind. Hierzu werden reaktive Betonzusatzstoffe (Silikastaub,<br />

Flugasche, Alumosilikate) eingesetzt und mit<br />

Gesteinskörnungen und Bindemitteln granulometrisch<br />

optimal aufeinander abgestimmt [8, 9].<br />

Neue Produkte und Produktionsverfahren<br />

Der Herausforderung der unstetiger werdenden Abflüsse<br />

und der zu Zeiten geringen Wasseranfalls aggressiveren<br />

Abwässer kann in idealerweise Weise mit dem<br />

Einsatz säurewiderstandsfähiger Betone für den Bau<br />

von Rohren mit günstigen hydraulischen Abflussquerschnitten<br />

begegnet werden, z. B. Eiprofile, Trockenwettergerinne<br />

(Abb. 1). Formoptimierte Betonrohre bieten<br />

höhere Tragfähigkeiten und helfen, die Einbauqualität<br />

und damit die Nutzungsdauer zu verlängern. Entsprechendes<br />

gilt für die monolithischen Schachtunterteile.<br />

Eine weitere Verbesserung der Einbauqualität und damit<br />

der Nutzungsdauer aller neu zu verlegenden Rohrleitungen<br />

und Schächte lässt sich mit selbstverdichtenden,<br />

hydraulisch definiert verfestigenden Materialien<br />

für die Herstellung der Bettung, Seiten- und Hauptverfüllung<br />

von Leitungsgräben erzielen [10].<br />

Im Hinblick auf längere Nutzungsdauer und verbesserte<br />

Instandhaltung kommen Konzepte, die eine gebündelte<br />

Verlegung verschiedener Leitungsarten erlauben,<br />

zunehmend in den Fokus, z. B. der begehbare<br />

Leitungsgang mit formoptimalem Querschnitt aus<br />

Hochleistungsbeton (Abb. 2) oder das System INKA.<br />

Mit säurewiderstandsfähigen und hochfesten Betonen<br />

lassen sich beispielsweise auch neue Vortriebsrohre<br />

mit kalottenförmigen Rohrenden realisieren, bei denen<br />

bei Abwinkelungen stets die volle Druckübertragungsfläche<br />

zur Verfügung steht.<br />

182 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


ing installation quality and extending service lives. The<br />

same principle applies to monolithic manhole bases. The<br />

installation quality, and thus ser-vice lives, of all new<br />

pipes and manholes to be laid can be improved further<br />

by using self-compacting materials with defined<br />

hydraulic consolidation for bedding, lateral and main<br />

backfill of utility trenches [10].<br />

With a view to ensuring longer service lives and<br />

better maintenance, concepts that include the bundled<br />

laying of various types of lines are increasingly being<br />

considered, such as the accessible high-performance<br />

concrete utility run designed with an optimized crosssectional<br />

shape (Fig. 2) or the INKA system.<br />

Acid-resistant and high-performance concretes<br />

can also be used for installing new jacking pipes with<br />

integrated ball joints that always provide the complete<br />

surface for pressure transfer if pipe bends are<br />

necessary.<br />

REFERENCES / LITERATUR<br />

[1] Reidenbach, M.; et al: Investitionsrückstand und Investitionsbe-<br />

darf der Kommunen, April 2008<br />

[2] Bellefontaine, K.; Holtkamp, O.; Thaler, S.; Leptien, Ch.; Herkner,<br />

T.: Wirtschaftsdaten der Abwasserentsorgung 2005, BGW und<br />

DWA (Hrsg.)<br />

[3] Eckdaten zur Abwasserentsorgung in Deutschland 2004 (amt-<br />

liche Daten, erschienen 09.2006), Statistisches Bundesamt, FS<br />

19, R 2.1, Heft 2004 (erschienen 09/2006)<br />

[4] Bellefontaine, K.; Lohaus, J.; Willms, M.; Herkner, T.; Schmitz,<br />

M.; Herbst, H.; Stepkes, H.: Marktdaten Abwasser 2003 – Ergeb-<br />

nisse der gemeinsamen Umfrage der ATV-DVWK und des BGW<br />

zur Abwasserentsorgung, KA – Abwasser, Abfall 2004 (51) Nr. 9,<br />

972-977<br />

[5] Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (Hrsg.): Leitlinien zur Durch-<br />

führung dynamischer Kostenvergleichsrechnungen (KVR-Leitli-<br />

nien), 7. Aufl., Berlin 2005<br />

[6] Statistisches Landesamt RLP (2006): Rheinland-Pfalz 2050,<br />

Mainz<br />

[7] Abwasserberatung NRW 2010, Vortrag Dipl.-Ing. M. Lange, 23.<br />

Lindauer Seminar<br />

[8] Körkemeyer, K.; Mönnich, J.; Schubert, A.: Entwicklung und<br />

Prüfung neuer säurewiderstandsfähiger Spezialbetone für die<br />

Rohrproduktion, Kongressunterlagen 54. BetonTage, Neu-Ulm<br />

2010, 172-174<br />

[9] Hillemeier, B. et al.: Spezialbetone. Betonkalender 2006 Teil 1, S.<br />

519 – 583, Verlag Ernst & Sohn, Berlin 2006<br />

[10] Schneider, N.: Vergleichende Analyse und Bewertung des Einsatzes<br />

selbstverdichtender Verfüllmaterialien im kommunalen Leitungs-<br />

bau, Diplomarbeit, FG Baubetrieb u. Bauwirtschaft (Prof. Körkemey-<br />

er), TU Kaiserslautern 2011<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 183<br />

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PANEL 11 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl. Ing. Uwe Ludwig<br />

Abwasserzweckverband<br />

Heidelberg<br />

Uwe.Ludwig@<br />

Heidelberg.de<br />

Geb. 1971; 1990-1991<br />

Studium der Geologie<br />

an der Universität<br />

Heidelberg; 1991-1992<br />

Zivildienst; 1992-1994<br />

Grundstudium des<br />

Bauingenieurwesens an<br />

der TU Karlsruhe; 1994-<br />

1999 Hauptstudium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der TU Berlin; 1999-<br />

2001 Planungsingenieur<br />

im Ing.-Büro Bornholdt,<br />

Pirna; seit 2001 Planung<br />

und Bauoberleitung<br />

von Großprojekten in<br />

der Siedlungswasserwirtschaft<br />

des<br />

Verbandsgebietes des<br />

Abwasserzweckverbandes<br />

Heidelberg bei<br />

der Stadt Heidelberg<br />

Design and construction of sewers from the point<br />

of view of an operator<br />

Sewer constructions today<br />

Planung und Bau von Abwasserkanälen aus Sicht<br />

eines Betreibers<br />

Kanalbau heute<br />

General<br />

In Heidelberg, the Heidelberg joint municipal association<br />

for wastewater management is overseeing sewer<br />

construction projects. This association comprises the<br />

municipalities of Heidelberg, Eppelheim and Neckargemünd,<br />

as well as the local community of Dossenheim.<br />

The sewer network managed by the association<br />

is about 680 km long and includes lines in diameters<br />

between 300 mm and 5 m. The main sewers are owned<br />

by the association whereas the local sewer systems are<br />

in the ownership of the individual association members.<br />

Upon request by the individual members, projects<br />

are designed and planned by the association both for<br />

sewers owned by the association itself and for local<br />

sewers.<br />

Requirements and expectations<br />

The requirements and expectations to be met by the joint<br />

municipal association in relation to the planning and design<br />

of sewers can be grouped into three categories:<br />

- long-term planning, i.e. the preparation and implementation<br />

of concepts (see Fig. 1)<br />

- medium-term planning, i.e. the coordination of design<br />

and construction stages with medium-term financial<br />

planning and other parties involved (see Fig. 2)<br />

- short-term planning, i.e. projects to be realized<br />

within a period of one year.<br />

Long-term planning<br />

Long-term plans are concepts such as the general<br />

wastewater management plan or the repair and upgrading<br />

concept. These plans cover a longer period and<br />

determine individual measures and activities and their<br />

timelines. Plans are coordinated and agreed with the<br />

relevant supervisory authority, which grants the necessary<br />

permits and approvals. Long-term plans need to<br />

be reviewed and adjusted at regular intervals, particularly<br />

if underlying assumptions change.<br />

Medium-term planning<br />

Medium-term plans involve a time schedule that is to<br />

enable the related resource planning with respect to<br />

the capacities to be utilized. This part of the planning<br />

covers projects whose construction costs are included<br />

in the financial plans for the next three to seven years,<br />

Allgemeines<br />

In Heidelberg werden Kanalbaumaßnahmen vom Abwasserzweckverband<br />

Heidelberg durchgeführt. Der Abwasserzweckverband<br />

umfasst die Städte Heidelberg, Eppelheim,<br />

Neckargemünd sowie die Gemeinde Dossenheim. Das Kanalnetz<br />

im Verbandsgebiet hat eine Länge von rd. 680 km, bei<br />

Durchmessern von 300 mm bis 5 m. Die Großsammler sind<br />

im Eigentum des Verbandes, die Ortsentwässerungsanlagen<br />

im Besitz des jeweiligen Verbandsmitgliedes. Kanalplanungen<br />

werden vom Verband sowohl für die verbandseigenen<br />

Kanäle als auch für die Ortsentwässerungskanäle auf<br />

Veranlassung der einzelnen Verbandsmitglieder geplant.<br />

Anforderungen und Erwartungen<br />

Bei den an den Verband gestellten Anforderungen und<br />

Erwartungen an Kanalplanungen gilt es, drei Kategorien<br />

zu unterscheiden:<br />

- langfristige Planungen, d. h. Erstellung und Umsetzung<br />

von Konzepten (siehe Abb. 1)<br />

- mittelfristige Planungen, d. h. Abstimmen der Planungen<br />

und Bauphasen mit der mittelfristigen Finanzplanung<br />

und weiteren Beteiligten (siehe Abb. 2)<br />

- aktuelle Planungen, d. h. Projekte, die innerhalb eines<br />

Jahres zur Ausführung kommen.<br />

Langfristige Planungen<br />

Langfristige Planungen stellen Konzepte dar, wie zum<br />

Beispiel den Generalentwässerungsplan oder das Sanierungskonzept.<br />

Hier wird längerfristig festgelegt, was für<br />

Einzelmaßnahmen welche zeitliche Zielsetzung erhalten.<br />

Dies wird mit der Rechtsaufsicht abgestimmt und genehmigt.<br />

Die langfristigen Planungen gilt es, in gewissen Abständen<br />

zu überprüfen und fortzuschreiben, insbesondere<br />

dann, wenn sich Grundlagen ändern.<br />

Mittelfristige Planungen<br />

Unter mittelfristigen Planungen verstehen wir ein zeitliches<br />

Planungskonzept, um eine entsprechende Ressourcenplanung<br />

der einzusetzenden Kapazitäten verfolgen zu<br />

können. Das betrifft die Planungsprojekte, die in der Finanzplanung<br />

als Baukosten im zukünftigen Zeitraum von<br />

drei bis sieben Jahren vorgesehen und fest eingeplant sind<br />

(siehe Abb. 2). Wichtig ist, dass die Baumaßnahmen bereits<br />

in der Planungsphase mit allen Trägern öffentlicher<br />

Belange rechtzeitig abgestimmt werden.<br />

184 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


1<br />

Sewer network with<br />

stormwater treatment<br />

Kanalnetz mit<br />

Regenwasserbehandlung<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

Sewer network of the City of Heidelberg<br />

Kanalnetz der Stadt Heidelberg<br />

Sewer network of the City of Heidelberg with stormwater<br />

treatment<br />

Kanalnetz der Stadt Heidelberg mit Regenwasserbehandlung<br />

and have been firmly committed (see Fig. 2). It is important<br />

to coordinate and agree the construction activities<br />

with all public stakeholders as early as at the<br />

planning and design stage.<br />

Short-term planning<br />

Once medium-term financial plans have been prepared<br />

and agreed, projects are being planned in coordination<br />

with other involved/affected parties. Sewer projects<br />

are designed in accordance with the work phases defined<br />

in the HOAI (Honorarordnung für Architekten<br />

und Ingenieure; German Regulations on Architects‘<br />

and Engineers‘ Fees).<br />

Project example: „Hauptsammelkanal West“<br />

(main western sewer)<br />

Design<br />

The main western sewer is a stormwater treatment system<br />

to be constructed on the basis of a specification in<br />

the general wastewater management plan for the Heidelberg<br />

city area situated south of the Neckar river.<br />

The main western sewer runs from its lowest level<br />

adjacent to the Neckar river via Wielingen through<br />

the new Bahnstadt district and on to Südstadt, and<br />

branches off into Pfaffengrund.<br />

The sewer is to be constructed in five stages.<br />

Standard drawings specify codes and standards<br />

relevant to the design of junctions, intermediate manholes<br />

and overflow basins.<br />

The preliminary design includes the general routing<br />

of the entire sewer system on the basis of defined<br />

constraints. This design makes it possible to determine<br />

bed levels and gradients.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 185<br />

ROTHO AUSHÄRTE-<br />

ANLAGEN:<br />

FÜR JEDEN FALL DIE PASSENDE<br />

SYSTEMVARIANTE<br />

Aushärteanlagen<br />

im Großraumkammerkonzept<br />

Luftzirkulations-<br />

System mit<br />

Feuchtigkeitskontrolle<br />

ROTHO Robert Thomas Metall- und Elektrowerke GmbH & Co. KG<br />

Emilienstraße 13 · 57290 Neunkirchen/Germany<br />

Tel.: +49(0)2735/788-543 · Fax +49(0)2735/788-559<br />

Internet: www.rotho.de · e-mail: info@rotho.de<br />

Bandverzinkt bis<br />

Stückverzinkt – immer der<br />

richtige Oberflächenschutz<br />

Das ROTHO CLIP-IN TM<br />

System


PANEL 11 → Proceedings<br />

Construction stages<br />

Bauabschnitte<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

Main western sewer<br />

Hauptsammler West<br />

Construction times<br />

Ausführungszeiten<br />

2009–2012<br />

2013–2015<br />

2009–2011<br />

2015–2018<br />

ab 2018<br />

Main western sewer<br />

Hauptsammelkanal West<br />

The sewer is divided into the above-mentioned five<br />

stages at appropriate separation points. Underground<br />

construction is chosen for almost the entire sewer<br />

length for economic and transport reasons. In the next<br />

step, pipe dimensions are determined to provide the<br />

required storage volume and to implement the overall<br />

hydraulic design.<br />

Premium concrete compliant with the FBS quality<br />

guideline is to be used for the pipes.<br />

The individual stages are implemented on the basis<br />

of a short-term detailed design exercise.<br />

Construction<br />

The contract award and construction of the first stage<br />

were successfully completed in an EU-wide contract<br />

notice procedure, applying a specific method of lean<br />

management. The project was realized in close cooperation<br />

with the contractor.<br />

Aktuelle Planungen<br />

Nach Feststehen der mittelfristigen Finanzplanung erfolgt<br />

die Projektplanung in Abstimmung mit weiteren Betroffenen<br />

bzw. Beteiligten. Die Kanalbauplanung wird hierbei<br />

nach den Leistungsphasen der HOAI umgesetzt.<br />

Erfahrungen anhand eines Beispielprojektes:<br />

Hauptsammelkanal West<br />

Planung<br />

Der Hauptsammelkanal West ist eine Regenwasserbehandlungsanlage,<br />

die durch eine Vorgabe des Generalentwässerungsplans<br />

für das Heidelberger Stadtgebiet südlich<br />

des Neckars umgesetzt werden soll.<br />

Der Hauptsammelkanal West verläuft mit seinem Tiefpunkt<br />

am Neckar über Wielingen durch den neuen Stadtteil<br />

Bahnstadt in die Südstadt und verzweigt noch einmal<br />

in den Pfaffengrund.<br />

Er soll in fünf Bauabschnitten realisiert werden.<br />

Auf Grundlage von Regelzeichnungen sind entsprechende<br />

Standards und Normen vorgegeben, wie Zusammenführungsbauwerke,<br />

Zwischenschächte und Überlaufbauwerke<br />

konzipiert werden.<br />

In der Vorplanung erfolgt die Grundtrassierung des<br />

gesamten Sammlers anhand von vorgegebenen Zwangspunkten.<br />

Hierdurch können die Sohlhöhen und das Gefälle<br />

festgelegt werden.<br />

An sinnvollen Trennstellen wird der Kanal in die besagten<br />

fünf Abschnitte aufgeteilt. Für fast die gesamte<br />

Kanallänge wird die unterirdische Bauweise als Bauverfahren<br />

unter wirtschaftlichen und verkehrlichen Gesichtspunkten<br />

gewählt. Hiernach erfolgt die Bestimmung der<br />

Rohrdimensionen, um das erforderliche Stauvolumen<br />

einzuhalten und ein hydraulisches Gesamtkonzept zu verwirklichen.<br />

Hochwertiger FBS-Qualitätsbeton soll als Rohrmaterial<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Die Einzelabschnitte werden über kurzfristige Detailausführungsplanung<br />

umgesetzt.<br />

Bau<br />

Die Vergabe und der Bau des 1. Bauabschnittes wurden<br />

über einen EU-weiten Teilnahmewettbewerb und eine Art<br />

Lean Management erfolgreich durchgeführt. Es wurde<br />

eine kooperative Arbeitsweise gemeinsam mit dem AN<br />

umgesetzt.<br />

186 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1


Reinforced concrete box culverts<br />

No off-the-shelf solution<br />

Stahlbetonrechteckprofile<br />

Nicht von der Stange<br />

Because of varying loads and applications, reinforced<br />

concrete box culverts are engineering structures that<br />

require a specific design and construction tailored to<br />

the individual project. Such elements can be manufactured<br />

in a wide range of dimensions. Their main<br />

dimensions are usually based on a grid of 250 mm.<br />

Within this grid, clear widths and heights can be adjusted<br />

to meet a wide variety of specifications. Special<br />

designs are possible to accommodate intermediate<br />

dimensions. Depending on the required load-bearing<br />

capacity, wall thicknesses may vary at 50 mm intervals,<br />

ranging from at least 200 mm to 500 mm. The<br />

standard length is 3.0 m. Elements are manufactured<br />

both in a dry and a wet-cast process.<br />

Areas of application<br />

Diverse designs open up many areas of application, such<br />

as gravity lines of any type, conduits, bridges, stormwater<br />

retention basins, sedimentation systems, ducts<br />

or escape tunnels. Reinforced concrete box culverts are<br />

produced for both open-cut laying and jacking.<br />

1<br />

Reinforced concrete boxes usually have a rectangular shape<br />

Das Standardprofil für Stahlbetonrechteckprofile ist die Rechteckform<br />

Stahlbetonrechteckprofile sind infolge der unterschiedlichen<br />

Belastungen und Anwendungen Ingenieurbauwerke und erfordern<br />

eine objektbezogene und spezifische Planung und<br />

Ausführung. Sie sind in den unterschiedlichsten Größen herstellbar.<br />

Die Hauptabmessungen basieren in der Regel auf<br />

einem Rastermaß von 250 mm. Innerhalb dieses Rasters können<br />

die lichte Weite WN und die lichte Höhe HN variabel den<br />

unterschiedlichsten Anforderungen angepasst werden. Zwischenabmessungen<br />

sind als Sonderausführung realisierbar.<br />

Die Wanddicken können je nach Belastung in einem Raster<br />

von 50 mm, min. 200 mm bis max. 500 mm, ausgeführt<br />

werden. Die Regelbaulänge beträgt 3,0 m. Die Herstellung<br />

erfolgt sowohl im Trocken- als auch im Nassverfahren.<br />

Einsatzbereiche<br />

Vielfältige Bauformen erschließen eine Vielzahl von Einsatzbereichen,<br />

und zwar: Freispiegelleitungen aller Art,<br />

Durchlässe, Brücken, Regenrückhaltebecken, Sedimentationsanlagen,<br />

Medienkanäle, Fluchttunnel usw. Dabei<br />

werden Stahlbetonrechteckprofile sowohl für die offene<br />

Bauweise als auch für den Vortrieb hergestellt.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Erich Valtwies<br />

B+F Dorsten, Dorsten<br />

Erich.Valtwies@<br />

bf-dorsten.de<br />

Geb. 1953; Studium des<br />

Bauingenieurwesens;<br />

7 Jahre Tätigkeit als<br />

Planer und Bauleiter<br />

im Kanal- und<br />

Rohrleitungsbau; 25<br />

Jahre Tätigkeit als<br />

Vertriebs-mitarbeiter<br />

und -leiter für Beton-<br />

und Stahlbetonrohre<br />

und konstruktive<br />

Stahlbetonfertigteile<br />

für den Tiefbau; seit<br />

2009 Abteilungsleiter<br />

bei der B+F Dorsten<br />

GmbH für den Bereich<br />

Schachtbauwerke,<br />

Stahlbetonrechteckprofile<br />

und Trog- und<br />

Haubenprofile; Obmann<br />

des technischen<br />

Ausschusses der Fachvereinigung<br />

Beton-<br />

und Stahlbetonrohre<br />

(FBS); Mitarbeit in der<br />

DWA-Arbeitsgruppe<br />

ES-3.3 Bauwerke<br />

der Entwässerung<br />

A 157 und M 158 und<br />

Arbeitsgruppe ES-5.1<br />

Allgemeine Richtlinien<br />

für den Bau von Entwässerungsanlagen<br />

A 139<br />

187


PANEL 11 → Proceedings<br />

2a + 2b<br />

Mechanical contact seal<br />

Keilgleitringdichtung<br />

Types of design<br />

Depending on the specific application, reinforced concrete<br />

box culverts are used as rectangular, trough or<br />

hood sections.<br />

Cross-sectional shapes<br />

The elements usually have a rectangular shape. To ensure<br />

sufficient flow rates during low water discharge,<br />

reinforced concrete box culverts can be designed with<br />

dry-weather channels, circular segment and trapezoidal<br />

sections, channels with benchings or kite-shaped<br />

profiles.<br />

Fittings<br />

Fittings include unions, couplings and adapters, mitered<br />

bends, tangential manholes, transitions, slope<br />

fittings, T structures etc.<br />

Joints<br />

Reinforced concrete box culverts are usually fitted with<br />

sleeves. The following joint seal systems can be used:<br />

- Mechanical contact seal (Fig. 2a + 2b)<br />

- Mechanical contact seal with actuatable sealing<br />

ring (Fig. 3a - 3b)<br />

- Double mechanical contact seal (Fig. 4a + 4b)<br />

3a - 3c<br />

Mechanical contact seal with<br />

actuatable sealing ring<br />

Keilgleitringdichtung mit aktivierbarem<br />

Dichtring<br />

Konstruktionsarten<br />

Je nach Verwendungszweck kommen Stahlbetonrechteckprofile<br />

als Rechteck-, Trog- oder Haubenprofil zum<br />

Einsatz.<br />

Querschnittsformen<br />

Das Standardprofil ist die Rechteckform. Um bei Niedrigwasserabflüssen<br />

eine ausreichende Fließgeschwindigkeit<br />

zu gewährleisten, können Stahlbetonrechteckprofile mit<br />

entsprechenden Trockenwetterrinnen, Kreissegmentprofil,<br />

Trapezprofil, Gerinne mit Berme oder Drachenprofil<br />

hergestellt werden.<br />

Formstücke<br />

Formstücke sind Anschluss-, Gelenk- und Passstücke,<br />

Segmentkrümmer, Tangentialeinstiege, Übergangsstücke,<br />

Böschungsstücke, T-Bauwerke usw.<br />

Verbindung<br />

Stahlbetonrechteckprofile werden in der Regel mit Falzmuffen<br />

hergestellt. Folgende Dichtsysteme können verwendet<br />

werden:<br />

- Keilgleitringdichtung (Fig. 2a + 2b)<br />

- Keilgleitringdichtung mit aktivierbarem Dichtring<br />

(Fig. 3a - 3b)<br />

4a + 4b<br />

Double mechanical contact seal<br />

Doppelkeilgleitringdichtung<br />

5a + 5b<br />

Elastomeric face seal<br />

Elastomer-Stirndichtung<br />

188 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


- Elastomeric face seal (Fig.<br />

5a + 5b)<br />

Elastomeric face seals are<br />

generally used for trough or<br />

hood sections. These seals<br />

must be interlocked in order<br />

to achieve a sufficiently<br />

high contact pressure of the<br />

sealing profile.<br />

Rules and standards<br />

DIN 1045 Tragwerke aus Beton,<br />

Stahlbeton und Spannbeton<br />

Teile 1-4 [Concrete, reinforced<br />

and prestressed concrete structures,<br />

Parts 1-4]<br />

DIN EN 14844: Betonfertigteile<br />

– Hohlkastenelemente<br />

[Precast concrete products -<br />

Box culverts]<br />

FBS-Qualitätsrichtlinie:<br />

Sonderquerschnitte und Sonderausführungen<br />

von Betonrohren<br />

und Stahlbetonrohren<br />

in FBS-Qualität für erdverlegte<br />

Abwasserleitungen und Kanäle<br />

– Ausführungen, Anforderungen<br />

und Prüfungen Teil 1-3<br />

DIN EN 476: Allgemeine<br />

Anforderungen an Bauteile für<br />

Abwasserkanäle und -leitungen<br />

für Schwerkraftentwässerungssysteme<br />

[General requirements<br />

for components used in<br />

drains and sewers]<br />

DIN EN 681-1: Elastomerdichtungen<br />

– Werkstoffanforderungen<br />

für<br />

Rohrleitungsdichtungen für Anwendungen<br />

in der Wasserversorgung<br />

und Entwässerung<br />

– Teil 1: Vulkanisierter Gummi<br />

[Elastomeric seals - Material requirements<br />

for pipe joint seals<br />

used in water and drainage applications<br />

- Part 1: Vulcanized<br />

rubber]<br />

DIN 4060: Rohrverbindungen<br />

von Abwasserkanälen und<br />

-leitungen mit Elastomerdichtungen<br />

– Anforderungen und<br />

Prüfungen an Rohrverbindungen,<br />

die Elastomerdichtungen<br />

enthalten [Joints of sewer and<br />

drain pipes with elastomeric<br />

seals - Requirements and testing<br />

on joints with elastomeric<br />

seals]<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

��������������������<br />

- Doppelkeilgleitringdichtung ������<br />

(Fig. 4a + 4b)<br />

- Elastomer-Stirndichtung<br />

(Fig. 5a + 5b)<br />

Für Trog- und Haubenprofile<br />

kommen vorwiegend Elastomer-Stirndichtungen<br />

zum<br />

Einsatz. Zur Erreichung eines<br />

�������������������������<br />

genügend hohen Anpressdruckes<br />

des Dichtungsprofils ��������<br />

müssen diese miteinander<br />

verspannt werden.<br />

Normen und Vorschriften<br />

DIN 1045: Tragwerke aus Beton,<br />

Stahlbeton und Spannbeton Teile<br />

1-4<br />

��������������������������<br />

DIN EN 14844: Betonfertig- ������<br />

teile – Hohlkastenelemente<br />

FBS-Qualitätsrichtlinie: Sonderquerschnitte<br />

und Sonderausführungen<br />

von Betonrohren und<br />

Stahlbetonrohren in FBS-Qualität<br />

für erdverlegte Abwasserleitungen<br />

und Kanäle – Ausfüh-<br />

������������������������<br />

rungen, Anforderungen und<br />

Prüfungen Teil 1-3<br />

��������<br />

DIN EN 476: Allgemeine Anforderungen<br />

an Bauteile für Abwasserkanäle<br />

und -leitungen für<br />

Schwerkraftentwässerungssysteme<br />

DIN EN 681-1: Elastomerdichtungen<br />

– Werkstoffanforde-<br />

��������������������������<br />

rungen für Rohrleitungsdich-<br />

��������<br />

tungen für Anwendungen in der<br />

Wasserversorgung und Entwässerung<br />

– Teil 1: Vulkanisierter<br />

Gummi<br />

DIN 4060: Rohrverbindungen<br />

von Abwasserkanälen und -leitungen<br />

mit Elastomerdichtungen<br />

– Anforderungen und Prüfungen ���������������������������<br />

an Rohrverbindungen, die Elas-<br />

��������<br />

tomerdichtungen enthalten<br />

��������������������������� ��������<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 189 ���������������������������<br />

������������������ ������������� �����������������������������<br />

��������������������������<br />

�<br />

�������������������������<br />

� �������������������������������<br />

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��������������<br />

� ���������������<br />

���������������������������������<br />

��������������������������<br />

����������������������������<br />

�<br />

���������������������<br />

� ��������������������������������<br />

� ������������������������������������������������<br />

���������������<br />

� �������������������������������������������������<br />

������������<br />

��������������������<br />

�����������������������<br />

�����������������<br />

����������������<br />

�����������������<br />

���������������������


PANEL 11 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing.<br />

Monika Maske<br />

Gesellschaft für<br />

Materialforschung und<br />

Prüfungsanstalt für das<br />

Bauwesen Leipzig mbH<br />

(MFPA Leipzig GmbH)<br />

maske@mfpa-leipzig.de<br />

Geb. 1963; 1983-1988<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der<br />

Technischen Hochschule<br />

Leipzig; 1988-1991<br />

wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am Institut<br />

für Ingenieur- und<br />

Tiefbau Leipzig, Bauakademie<br />

der DDR; 1992-<br />

1998 wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin an der<br />

MFPA Leipzig in den<br />

Abteilungen Massivbau<br />

sowie Tiefbau;<br />

seit 2000 Leiterin der<br />

Prüfstellen Rohre und<br />

Schächte sowie Dichtmittel<br />

bei der MFPA<br />

Leipzig; 2001-2007<br />

Arbeitsgruppenleiterin<br />

bei der MFPA Leipzig;<br />

seit 2007 Geschäftsbereich<br />

V - Tiefbau;<br />

seit 2008 Laborleiterin<br />

akkreditiertes Labor für<br />

Tiefbauprodukte bei der<br />

MFPA GmbH Leipzig<br />

Load transfer in manholes<br />

New findings<br />

Lastübertragung bei Schächten<br />

Neue Erkenntnisse<br />

Objective<br />

DIN V 4034-1:2004-08 specifies the following restrictive<br />

requirements for the load-transfer system<br />

in conjunction with the design of manhole structures<br />

and transfer of vertical loads: 1) the safe, non-elastic<br />

transfer of all vertical loads must be verified by a<br />

reviewed structural analysis performed for the entire<br />

structure and 2) load tests must to be carried out by an<br />

accredited testing institution.<br />

The load-transferring layer is to prevent any direct<br />

concrete-to-concrete load transfer. Load distribution<br />

and transfer should ensure an internal joint width that<br />

does not exceed 15 mm, taking account of the permissible<br />

dimensional tolerances of the precast manhole<br />

components.<br />

Technical requirements<br />

There are two extreme approaches regarding the loading<br />

of the elastomeric seals conforming to DIN EN 681-1.<br />

a) The bottom joint (i.e. the joint above the manhole<br />

base) at maximum installation depth:<br />

This joint is subject to the greatest dead loads and<br />

skin frictions that permanently act on it, and to the<br />

smallest variable loads (live loads), which means<br />

that, according to experience, this joint exhibits the<br />

smallest change in the width of the joint between<br />

the individual precast manhole components.<br />

b) The top joint (i.e. the joint below the manhole cone)<br />

at minimum installation depth:<br />

This joint is subject to the smallest dead loads and/<br />

or skin frictions that permanently act on it whereas<br />

the changing live loads acting on the load transfer<br />

elements are most significant in this location. In<br />

other words, the joint width becomes smaller under<br />

high service loads and increases again if the service<br />

load ceases to act on it.<br />

This process should be considered elastic, which is<br />

not permissible in the strictest sense of the provisions<br />

contained in DIN V 4034-1.<br />

Technical solutions provided<br />

Several solutions are available to comply with the<br />

specification for vertical load transfer contained in the<br />

standard. It is possible to create a fresh mortar joint;<br />

however, this method is applied very rarely or not at<br />

all anymore. Since loads can also be transferred via the<br />

seal, seal manufacturers offer a variety of load transfer<br />

Anliegen<br />

Die DIN V 4034-1:2004-08 stellt für die Konstruktion und<br />

Abtragung der vertikalen Belastung in Schachtbauwerken<br />

nachfolgende, eingrenzende Anforderungen an das lastabtragende<br />

System: 1.) Nachweis für die sichere, nicht<br />

federnde Übertragung aller senkrechten Lasten durch eine<br />

geprüfte statische Berechnung des Gesamtbauwerkes sowie<br />

2.) Traglastuntersuchungen, die von einer anerkannten<br />

Prüfstelle auszuführen sind.<br />

Die lastübertragende Schicht soll verhindern, dass<br />

eine direkte Belastung von Beton auf Beton erfolgt. Die<br />

Lastverteilung und Lastübertragung soll unter Berücksichtigung<br />

der zugelassenen Toleranzen der Schachtfertigteile<br />

in der Fuge einen inneren Fugenabstand von<br />

≤ 15 mm realisieren.<br />

Technische Anforderungen<br />

Für die Beanspruchung gibt es zwei extreme Betrachtungsweisen<br />

für die verwendeten elastomeren Dichtungen<br />

gemäß DIN EN 681-1.<br />

a) die unterste Fuge (Fuge oberhalb des Schachtunterteils)<br />

bei maximaler Einbautiefe:<br />

In dieser Fuge wirken die größten Eigenlasten bzw.<br />

Mantelreibungen als ständige Lasten und die kleinste<br />

Belastung aus veränderlichen Lasten (Verkehrslast), so<br />

dass erfahrungsgemäß hier die kleinste Veränderung<br />

im Fugenabstand der Schachtfertigteile vorliegt.<br />

b) die oberste Fuge (Fuge unterhalb des Schachtkonus) bei<br />

minimaler Einbautiefe:<br />

In dieser Fuge wirken die kleinsten Eigenlasten bzw.<br />

Mantelreibung als ständige Lasten und die größte Belastung<br />

aus veränderlichen Lasten, so dass hier die<br />

größte wechselnde Beanspruchung der Lastübertragungselemente<br />

vorliegt, d. h. der Fugenabstand wird<br />

kleiner unter hoher Verkehrslast und vergrößert sich<br />

wieder, wenn die Verkehrslast nicht mehr wirkt.<br />

Dieser Vorgang muss als federnd bezeichnet werden,<br />

d. h. ist im strengsten Sinne nach DIN V 4034-1 nicht erlaubt.<br />

Angebotene technische Lösungen<br />

Zur Realisierung der Normforderung nach einer vertikalen<br />

Lastübertragung werden verschiedene Lösungen angeboten.<br />

Die Frischmörtelfuge ist möglich, wird jedoch selten<br />

ausgeführt. Da auch eine Lastübertragung in Verbindung<br />

mit dem Dichtmittel erfolgen kann, werden von Seiten der<br />

Dichtungshersteller verschiedene Lastübertragungslö-<br />

190 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


solutions involving elastomeric<br />

materials. Their technical implementation<br />

includes an option<br />

that ensures the distribution<br />

of loads at the spigot end<br />

of the manhole rings but also<br />

elements that are designed to<br />

be placed circumferentially or<br />

in a three-point arrangement<br />

on the manhole ring wall, or<br />

to be integrated in it, in order<br />

to achieve effective load distribution.<br />

These arrangements use<br />

elastomeric materials that are<br />

composed of incompletely vulcanized<br />

rubber compounds,<br />

sand fillers or steel reinforcement.<br />

Unlike the fresh mortar<br />

layer, which does not show any<br />

elastic behavior after hardening,<br />

all elastomeric materials exhibit<br />

elastic recovery in response to<br />

loading and relieving.<br />

In addition, combined elements<br />

must also provide a<br />

sufficiently high seal contact<br />

pressure in order to create watertight<br />

manhole joints.<br />

1<br />

View of the test setup for manhole rings with<br />

a DN 1200 cone; measurement of changes in<br />

internal and external joint widths<br />

Issues<br />

The currently applied notion of „non-elastic load transfer“<br />

is not free of contradictions. If this term is understood<br />

in the sense of resilience, this means that no elastic<br />

deformation may occur as a result of variable/live<br />

loads, which is a requirement that cannot be met by<br />

definition when using elastomeric materials in accordance<br />

with DIN EN 681 for load compensation purposes.<br />

On this basis, the „non-elastic“ requirement should<br />

be replaced with a limitation of elastic recovery at a<br />

defined live load (e.g. an SLW 60 standard heavy-load<br />

vehicle), which primarily relates to the top joint because<br />

the proportion of the permanent load is of minor<br />

significance there.<br />

Requests by the road construction industry to limit<br />

the settlement of manholes relative to the road surface<br />

require not only a limitation of the maximum deformation<br />

of the load compensation ring located in the<br />

joint but also an overall consideration of the manhole<br />

in the road structure, with particular emphasis on<br />

plastic deformation occurring as a result of permanent<br />

loading. It should be noted, however, that manholes<br />

are incrementally loaded during installation, associated<br />

with the deformation of the load compensation<br />

ring, followed by their final alignment with the surface<br />

course by the cover structure, including load compensation<br />

rings.<br />

Ansicht des Prüfaufbaus für Schachtringe mit<br />

Konus DN 1200, Messung der Veränderungen der<br />

Spalthöhen an der Innen- und Außenseite<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

sungen angeboten, bei denen elastomeres<br />

Material eingesetzt wird.<br />

Die technische Umsetzung reicht<br />

von der Variante, die auf dem<br />

Spitzende der Schachtringe eine<br />

Lastverteilung realisiert, bis zu<br />

Elementen, die auf der Schachtringwand<br />

umlaufend oder in Dreipunkt-Anordnung<br />

aufgelegt werden<br />

können bzw. durch integrierte<br />

Varianten dort eine Lastverteilung<br />

erzielen sollen.<br />

Die verwendeten Materialien<br />

sind dabei Elastomere, die nicht<br />

vollständig vulkanisierte Gummimischungen,<br />

Sandfüllung oder<br />

Stahleinlagen beinhalten.<br />

Im Gegensatz zur Frischmörtelschicht,<br />

die nach der Aushärtung<br />

kein federndes Verhalten<br />

zeigt, sind alle elastomeren Materialien<br />

mit einem Rückstellverhalten<br />

ausgestattet, das auf Be-<br />

und Entlastung reagiert.<br />

Daneben ist bei Kombinationselementen<br />

gleichzeitig na-<br />

türlich eine genügend hohe Verpressung<br />

der Dichtungen zu<br />

garantieren, um die Verbindungen<br />

der Schachtbauwerke wasserdicht<br />

zu realisieren.<br />

Problemstellungen<br />

Die zurzeit existierende Formulierung „nicht federnde<br />

Lastübertragung“ ist nicht widerspruchsfrei. Wenn man<br />

diese Formulierung im Sinne einer Federwirkung versteht,<br />

bedeutet dies, dass bei einer Beanspruchung infolge veränderlicher<br />

Lasten keine elastische Verformung auftreten<br />

darf – eine Forderung, die bei Verwendung von Elastomeren<br />

entsprechend DIN EN 681 als lastausgleichendes Bauteil<br />

per Definition nicht einzuhalten ist.<br />

Ausgehend davon ist die Forderung „nicht federnd“<br />

durch eine Begrenzung der elastischen Rückverformung<br />

bei definierter nichtständiger Last (z. B. SLW 60) zu ersetzen.<br />

In erster Linie betrifft das die obere Fuge, da dort der<br />

Anteil der ständigen Last eine untergeordnete Rolle spielt.<br />

Forderungen des Straßenwesens nach der Begrenzung<br />

der Setzung der Schächte gegenüber der Straße verlangen<br />

neben der Begrenzung der maximalen Verformung des<br />

Lastausgleichsringes in der Fuge auch eine Gesamtbetrachtung<br />

des Schachtbauwerkes im Straßenbaukörper,<br />

insbesondere der plastischen Verformungen infolge ständiger<br />

Last. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass während<br />

des Einbaus der Schächte eine schrittweise Belastung<br />

mit der damit verbundenen Verformung des Lastausgleichsringes<br />

erfolgt und abschließend bauseits durch die<br />

Abdeckkonstruktion einschließlich Lastausgleichsringe<br />

eine Anpassung an den Straßenaufbau erfolgt.<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing. Olaf Selle<br />

Gesellschaft für<br />

Materialforschung und<br />

Prüfungsanstalt für das<br />

Bauwesen Leipzig mbH<br />

(MFPA Leipzig GmbH)<br />

info@selle-consult.de<br />

Geb. 1947; Studium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der Hochschule für<br />

Bauwesen Leipzig / TH<br />

Leipzig; Forschungsstudent<br />

an der TH<br />

Leipzig; Promotion;<br />

Geschäftsführer und<br />

Abteilungsleiter Tiefbau<br />

der MFPA Leipzig<br />

GmbH; Lehrauftrag an<br />

der Universität Leipzig;<br />

Berufener Sachverständiger<br />

des DIBt und<br />

Mitglied im DIBt Sachverständigenausschuss<br />

„Abwasserleitungen<br />

A und B“; Leiter der<br />

anerkannten Rohrprüfstelle<br />

der IMA GmbH<br />

Dresden; Inhaber eines<br />

Sachverständigenbüros,<br />

Leipzig; Honorarprofessor<br />

an der Universität<br />

Leipzig; ö. b. u. v.<br />

Sachverständiger für<br />

Städtischen Tief- und<br />

Rohrleitungstiefbau;<br />

Bereichsleiter der MFPA<br />

Leipzig GmbH; seit 2007<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Tiefbau<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 191


PANEL 11 → Proceedings<br />

For these reasons, the long-term deformation of<br />

load compensation rings must be limited with a view<br />

to responding to the requests submitted by road construction<br />

contractors. Strictly speaking, however, this<br />

analysis had already been part of the DIN V 4034-1<br />

provisions that defined the verification method for the<br />

overall structure without any such specifications.<br />

Load tests<br />

Some of the required tests do not rely on identical<br />

processes, which often makes it impossible to establish<br />

comparisons. In this regard, a distinction must be<br />

made between primarily permanent loading (bottom<br />

joint) and the other extreme (top joint) with minor permanent<br />

actions resulting from dead loads and the live<br />

load of 100 kN of a single standard heavy-load vehicle<br />

(SLW 60). Whereas plastic deformation dominates<br />

in the former case because of the absence of general<br />

relief, the latter case can involve a deformation behavior<br />

that is mainly elastic. This behavior imposes<br />

sophisticated requirements on the structural design of<br />

the load compensation rings. The actions referred to<br />

above must also be reflected and evaluated in the load<br />

tests to be carried out at testing institutions.<br />

Proposed course of action<br />

A wording with respect to non-elastic load transfer<br />

should be drafted for the revised version of DIN V<br />

4034-1.<br />

After consultation with relevant market stakeholders,<br />

the following work steps are proposed:<br />

1) to prepare an agreed verification program for load<br />

compensation structures<br />

2) to agree on:<br />

a) tests to verify the elastic recovery of load compensation<br />

structures under variable loading<br />

b) tests to verify the long-term behavior of load<br />

compensation structures under continuous<br />

loading comprising permanent and live loads.<br />

These tests should result in a definition of boundaries<br />

for the deformation behavior of elastomeric load<br />

transfer elements. The testing institution MFPA Leipzig<br />

GmbH assumed lead responsibility for a temporary<br />

work group on the basis of the outcomes of tests<br />

of various structures carried out at MFPA Leipzig and<br />

supported by the experience gained in the course of<br />

performing expert evaluations of manhole structures.<br />

Aus den genannten Gründen ist das Langzeitverformungsverhalten<br />

der Lastausgleichsringe im Hinblick auf<br />

die Forderungen des Straßenbaus zu begrenzen. Dieser<br />

Nachweis war allerdings streng genommen ohne entsprechende<br />

Vorgaben schon Gegenstand der Forderungen der<br />

DIN V 4034-1 mit dem vorgegebenen Nachweisverfahren<br />

für das Gesamtbauwerk.<br />

Traglastuntersuchungen<br />

Die geforderten Prüfungen werden teilweise nicht nach<br />

einheitlichen Abläufen durchgeführt, so dass vergleichende<br />

Betrachtungen oftmals nicht möglich sind. Dabei<br />

ist zu unterscheiden zwischen der Beanspruchung mit<br />

überwiegend ständiger Belastung (unterste Fuge) und dem<br />

anderen Extrem (oberste Fuge) mit geringen ständigen<br />

Lasten aus Eigengewicht und der veränderlichen Last von<br />

100 kN für einen SLW 60. Während im ersten Fall die<br />

plastische Verformung dominiert, da keine generelle Entlastung<br />

stattfindet, kann sich im zweiten Fall eine überwiegend<br />

elastische Verformung einstellen. Dieses Verhalten<br />

stellt erhebliche Anforderungen an die konstruktive<br />

Ausbildung der Lastausgleichsringe. Diese Beanspruchungen<br />

sind auch bei den durchzuführenden Traglastuntersuchungen<br />

in den Prüfstellen abzubilden und zu bewerten.<br />

Vorschlag zur weiteren Verfahrensweise<br />

Für die Neufassung der DIN V 4034-1 ist ein Vorschlag für<br />

eine Formulierung hinsichtlich der nicht federnden Lastübertragung<br />

zu erarbeiten.<br />

Nach Rücksprache mit den in Frage kommenden<br />

Marktteilnehmern werden nachfolgende Arbeitsschritte<br />

vorgeschlagen:<br />

1) Erarbeitung eines abgestimmten Nachweisprogramms<br />

für Lastausgleichskonstruktionen<br />

2) Festlegungen zu:<br />

a) Prüfungen zur Nachweisführung der Rückverformung<br />

bei Lastausgleichskonstruktionen bei veränderlichen<br />

Belastungen<br />

b) Prüfungen zur Nachweisführung des Langzeitverhaltens<br />

von Lastausgleichskonstruktionen bei<br />

kontinuierlicher Belastung aus ständigen Lasten<br />

und veränderlichen Belastungen<br />

Im Ergebnis dieser Untersuchungen sind Grenzkriterien<br />

für das Verformungsverhalten von elastomeren Lastübertragungselementen<br />

festzulegen. Aufgrund der vorliegenden<br />

Ergebnisse in der Prüfstelle MFPA Leipzig GmbH aus unterschiedlichen<br />

Konstruktionen und der Erfahrungen aus Bewertungen<br />

von Schachtbauwerken als Sachverständiger<br />

wurde die Leitung einer zeitweiligen Arbeitsgruppe von der<br />

MFPA Leipzig GmbH übernommen.<br />

192 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


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Gesellschaft mbH


PANEL 11 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Wolfgang Berger<br />

Forschungsinstitut für<br />

Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Weimar (FITR)<br />

wolfgang.berger@<br />

fitr.de<br />

Geb. 1957; 1978-1982<br />

Studium an der Hochschule<br />

für Architektur<br />

und Bauwesen<br />

(HAB Weimar); 1988<br />

Promotion; 1988-1990<br />

Assistent an der HAB<br />

Weimar; 1990-1993<br />

Fachbereichsleiter<br />

bei einem mittelständischen<br />

Unternehmen<br />

in Wiesbaden; 1993-<br />

1996 Abteilungsleiter<br />

in einem Weimarer<br />

Ingenieurbüro; 1996-<br />

1998 Technischer Leiter<br />

der FITR – Gesellschaft<br />

für Innovation im Tief-<br />

und Rohrleitungsbau<br />

Weimar mbH; seit 1998<br />

Institutsdirektor des<br />

Forschungsinstituts<br />

für Tief- und Rohrleitungsbau<br />

Weimar<br />

e.V. (FITR); seit 2000<br />

Geschäftsführer der<br />

FITR – Gesellschaft<br />

für Innovation im Tief-<br />

und Rohrleitungsbau<br />

Weimar mbH; seit 2000<br />

Beiratsmitglied der<br />

3R international; seit<br />

2008 Geschäftsführer<br />

der FITR gemeinnützige<br />

GmbH<br />

Temporarily flowable, self-compacting backfill<br />

materials consisting of soils and building materials<br />

Work group Research Association for Road Construction and Transportation<br />

Zeitweise fließfähige selbstverdichtende<br />

Verfüllbaustoffe (ZFSV) aus Böden und Baustoffen<br />

Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

1 Introduction<br />

On 15 May 2008, the work group on „temporarily flowable<br />

backfill materials consisting of soils/soil substitutes“<br />

within Forschungsgesellschaft für Straßen- und<br />

Verkehrswesen (FGSV; Research Association for Road<br />

Construction and Transportation) was established and<br />

chaired by Chem. Ing. (TEng) Michael Webeling. The<br />

work group initially comprised ten representatives from<br />

industry, four research institutions, three representatives<br />

from relevant authorities and three engineering practices.<br />

Its objective is to evaluate and compile expertise and<br />

proposals and to derive related rules and guidelines. For<br />

over 30 years, self-compacting backfill materials - referred<br />

to as „stabilized sand mixtures“ - have been used<br />

in Austria for backfilling open trenches. In Germany, the<br />

first self-compacting backfill material was developed in<br />

1987 at the Hochschule für Architektur und Bauwesen<br />

Weimar (HAB; University for Architecture and Construction)<br />

on the basis of this technology. In 1996, the<br />

Forschungsinstitut für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar<br />

e.V. (FITR; Weimar Institute for Civil Engineering<br />

and Pipeline Construction) began to cooperate with Prof.<br />

Dr.-Ing. habil. Dietrich Werner and Prof. Dr. rer. nat.<br />

habil. Henning, the inventors of Weimarer Boden-Mörtel®<br />

(WBM; Weimar soil mortar), in order to develop<br />

this material to market readiness. This self-compacting<br />

backfill material has now been in use for 15 years in<br />

gas, water and district heating pipeline construction, as<br />

well as in the construction of sewer systems. The positive<br />

experience gained in the application of the liquid<br />

Placement of self-compacting backfill in 1996<br />

Einbringen von SVM 1996<br />

1 Einleitung<br />

Der Arbeitskreis der Forschungsgesellschaft für Straßen-<br />

und Verkehrswesen (FGSV) „Zeitweise verflüssigte Verfüllbaustoffe<br />

aus Boden/Bodenersatzstoffen“ konstituierte<br />

sich am 15.05.2008 unter Leitung von Chem. Ing. (TEng)<br />

Michael Webeling. In dem Arbeitskreis waren zunächst<br />

zehn Vertreter der Wirtschaft, vier wissenschaftliche Einrichtungen,<br />

drei Behördenvertreter und drei Ingenieurbüros<br />

kooptiert. Die Zielsetzung des Arbeitskreises ist die<br />

fachliche Aufbereitung von Erfahrungen und Vorschlägen<br />

und die Ableitung von Regelungen. Selbstverdichtende<br />

Verfüllmaterialien werden bereits seit ca. 30 Jahren in<br />

Österreich unter der Bezeichnung „Stabilisierte Sandmischung“<br />

zur Verfüllung von offenen Gräben eingesetzt.<br />

Als erstes selbstverdichtendes Verfüllmaterial in Deutschland<br />

wurde 1987 in Anlehnung an diese Technologie<br />

durch die Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar<br />

(HAB) ein neues Material entwickelt. Das Forschungsinstitut<br />

für Tief- und Rohrleitungsbau Weimar e.V. (FITR)<br />

begann 1996 in Zusammenarbeit mit Prof. Dr.-Ing. habil.<br />

Dietrich Werner und Prof. Dr. rer. nat. habil. Henning, den<br />

Erfindern des Weimarer Boden-Mörtels® (WBM), dieses<br />

Material zur Marktreife zu entwickeln. Dieses selbstverdichtende<br />

Verfüllmaterial (SVM) wird nunmehr seit 15<br />

Jahren im Gas-, Wasser- und Fernwärmeleitungsbau sowie<br />

beim Bau von Abwasserkanälen eingesetzt. Die guten<br />

Erfahrungen mit dem WBM-Flüssigboden führten in der<br />

Industrie zu weiteren Produktentwicklungen.<br />

2 Begleitende Forschung<br />

2.1 Verbundforschungsvorhaben „Neuartige<br />

Wärmeverteilung“<br />

Entsprechend der Notwendigkeit, Kostensenkungspotenziale<br />

für die Fernwärme zu erschließen, wurden 1996 im<br />

Feldversuch IV zwei moderne Technologien im Bereich des<br />

Tiefbaues eingesetzt. In der Lützendorfer Straße in Weimar<br />

wurde ein Fernwärmeleitungssystem mit unterschiedlichen<br />

Bettungsmaterialien verlegt. Dabei wurde eine Technologie<br />

zum Einsatz von verflüssigtem, selbsterhärtendem Verfüllmaterial<br />

erfolgreich angewendet. Die Berechnungsergebnisse<br />

haben nachgewiesen, dass dadurch teilweise eine erhebliche<br />

Reduzierung der axialen Verschiebungen möglich<br />

ist [5]. Als Abschluss des Projektes A9 des AGFW wurde<br />

1997 eine etwa 150-200 m lange Fernwärmetrasse gebaut.<br />

Ein optimiert schmaler Leitungsgraben konnte mit verflüssigtem,<br />

stabilisiertem Verfüllmaterial hergestellt werden.<br />

Dabei wurden erhebliche Mengen an Aushub- und Verfüll-<br />

194 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1


WBM material has led to the subsequent development<br />

of other, similar products in the industry.<br />

2 Supporting research<br />

2.1 Joint research project on „Innovative Heat<br />

Distribution“<br />

Due to the necessity of identifying cost-saving potentials<br />

in district heating systems, two state-of-the-art<br />

technologies were used in civil engineering as part of<br />

the Field Test IV carried out in 1996. At Lützendorfer<br />

Strasse in Weimar, a district heating pipeline was laid<br />

using various bedding materials, successfully applying<br />

a technology for the use of a liquid, self-hardening<br />

backfill material. Results of the related calculations<br />

have shown that this method partially enabled significant<br />

reductions in axial displacement [5]. At the final<br />

stage of Project A9 carried out by AGFW, a 150 to<br />

200 m long district heating pipeline was constructed<br />

in 1997. Liquid, stabilized backfill material was used<br />

to create a narrow pipe trench, achieving significant<br />

savings of excavated and backfill material. The results<br />

of Field Test IV were confirmed [1].<br />

2.2 Research conducted by Ruhr-Universität<br />

Bochum and IKT on the use of bedding and backfill<br />

materials in pipeline construction<br />

In 2006, Ruhr-Universität Bochum and IKT (Institut für<br />

Unterirdische Infrastruktur; Institute for Underground<br />

Infrastructure) published their research report on the<br />

use of bedding and backfill materials in pipeline construction.<br />

In conclusion, it was found that a very good<br />

pipe bedding could be achieved by using two flowable<br />

backfill materials [4].<br />

2.3 DVGW research project on „Self-Compacting<br />

Backfill Materials“<br />

This research project aimed to develop quality criteria,<br />

specifications and related test methods to facilitate the<br />

use of liquid, self-compacting backfill materials. Four<br />

products were selected (two French and two German<br />

products) in order to evaluate the relevant characteristics<br />

of the backfill materials [3].<br />

3 Summary<br />

The range of possible applications of temporarily flowable,<br />

self-compacting backfill materials in civil engineering<br />

and road construction has not been fully explored<br />

yet. Liquid backfill materials that can be placed<br />

in a compaction-free process provide a cost-efficient<br />

alternative construction method in confined environments<br />

that obstruct the placement and compaction<br />

of loose granular soil, particularly if the compaction<br />

process is subject to demanding specifications [2]. The<br />

FGSV Code of Practice governing „temporarily flowable,<br />

self-compacting backfill materials consisting of<br />

soils and building materials“ should create the basis<br />

for a wider range of applications of this innovative<br />

backfill material.<br />

material eingespart. Die Ergebnisse des<br />

Feldversuches IV konnten bestätigt werden<br />

[1].<br />

2.2 Forschungsarbeiten der Ruhr-Universität<br />

Bochum und des IKT zum Einsatz<br />

von Bettungs- und Verfüllmaterialien<br />

im Rohrleitungsbau<br />

Im Jahre 2006 legten die Ruhr-Universität<br />

Bochum und das IKT – Institut für Unterirdische<br />

Infrastruktur den Forschungsbericht<br />

zum Einsatz von Bettungs- und Verfüllmaterialien<br />

im Rohrleitungsbau vor. Zusammenfassend<br />

wurde festgestellt, dass mit zwei<br />

fließfähigen Verfüllmaterialien eine sehr<br />

gute Rohrbettung erzielt werden kann [4].<br />

2.3 DVGW-Forschungsvorhaben<br />

„Selbstverdichtende Verfüllbaustoffe“<br />

Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung<br />

von Qualitätskriterien, Anforderungen und dazugehörigen<br />

Prüfverfahren, die den Einsatz von flüssigen,<br />

selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen erleichtern. Anhand<br />

von vier beispielhaft ausgewählten Produkten, je<br />

zwei französische und zwei deutsche Produkte, wurden<br />

diese Merkmale der Verfüllmaterialien untersucht [3].<br />

3 Zusammenfassung<br />

Das gesamte Anwendungsfeld für zeitweise fließfähige<br />

selbstverdichtende Verfüllbaustoffe im Tief- und Straßenbau<br />

ist derzeit noch nicht erschlossen. Wo beengte Platzverhältnisse<br />

den Einbau und die Verdichtung von ungebundenen<br />

Lockergesteinen behindern, vor allem dann,<br />

wenn hohe Ansprüche an die Verdichtung zu erfüllen<br />

sind, stellen fließfähige, verdichtungslos einbaubare Verfüllmaterialien<br />

ein kostengünstiges alternatives Bauverfahren<br />

dar [2]. Mit dem FGSV-Merkblatt „Zeitweise fließfähige<br />

selbstverdichtende Verfüllbaustoffe (ZFSV) aus<br />

Böden und Baustoffen“ soll die Grundlage für die breitere<br />

Anwendung des innovativen Verfüllbaustoffes geschaffen<br />

werden.<br />

REFERENCE / LITERATUR<br />

[1] Barth: Abschlussbericht A9, Feldversuch V. Weimar;<br />

1999<br />

[2] Berger, W.; Büchner, U.: Stand der Entwicklung bei<br />

selbstverdichtenden Verfüllmaterialien; 2003<br />

[3] Reichenbach, H.; Berger, W.; Büchner, U.; Scholz, E.;<br />

Schmidt, H. H.; u. a.: Forschungsvorhaben “Selbst-<br />

verdichtende Verfüllbaustoffe“. Stuttgart: DVGW;<br />

2011<br />

[4] Triantafyllidis, Th.; Bosseler, B.; Arsic, I.; Liebscher,<br />

M.: Einsatz von Bettungs- und Verfüllmaterialien im<br />

Rohrleitungsbau. Bochum: Ruhr-Universität Bochum,<br />

Lehrstuhl für Grundbau und Bodenmechanik; 2006<br />

[5] Wagner, Barth.: Abschlussbericht A9, Netzwirksame<br />

Feldversuche, Feldversuch IV. Weimar: FITR; 1999<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

2<br />

Placement of buoyancy-preventing<br />

„load<br />

banks“ in 1997<br />

Setzen der Belastungsbänke<br />

1997<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 195


PANEL 11 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl.-Ing. Thomas<br />

Neumann<br />

neumann.thomas@<br />

schwenk.de<br />

Geb. 1973; Studium des<br />

Baustoffingenieurwesens<br />

an der Bauhaus-<br />

Universität Weimar;<br />

2001-2009 Projektleiter<br />

Forschung und Entwicklung<br />

bei der Schwenk<br />

Zement KG im Zementwerk<br />

Karlstadt; seit<br />

2009 Leiter Forschung<br />

und Entwicklung bei<br />

der SCHWENK Zement;<br />

seit 2011 Laborleiter im<br />

Zementwerk Karlstadt<br />

Concepts for concrete exposed to acidic fluids<br />

New findings<br />

Konzepte für Beton in sauren Medien<br />

Neue Erkenntnisse<br />

Concretes used in sewer systems (e.g. pipelines), power<br />

plants (cooling towers of coal-fired power plants),<br />

sewage treatment plants (digesters) or agricultural installations<br />

(such as silos or fermenters) are exposed to<br />

chemical attack by acidic fluids. DIN 4030 uses the pH<br />

value of the fluid to classify the chemical attack according<br />

to exposure classes (XA1-XA3). However, new<br />

findings demonstrate that the intensity of the chemical<br />

attack on the concrete is not only influenced by the<br />

pH value of the fluid. Rather, the attack is mainly determined<br />

by the degree of dissociation of the acid and<br />

the solubility of the resulting reaction products. For<br />

example, many organic acids may damage the concrete<br />

substantially at relatively high pH values, unlike sulfuric<br />

acid [Beddoe, Schmidt 2009].<br />

Known organic acids attacking structures in agriculture<br />

include lactic acid, acetic acid and butyric acid.<br />

These acids are neutralized by the highly basic cement<br />

paste phases (e.g. Ca(OH)2, CaCO3) and aggregates rich<br />

in lime. The calcium salts created in this process have<br />

a very high solubility product compared to gypsum,<br />

which results from sulfuric acid attack. Hence gypsum<br />

forms a patina on the concrete surface that ensures its<br />

natural protection whereas the reaction products of organic<br />

acids are immediately removed from the surface<br />

by dissolving processes. However, abrasive mechanical<br />

wear on the surface may also significantly deteriorate<br />

the damage caused by sulfuric acid attack.<br />

For the tests presented in this study, various binders<br />

and concrete mix designs were chosen in order to<br />

produce high-performance concretes providing a high<br />

degree of impermeability and resistance to acidic fluids.<br />

The acid resistance of the test specimens was determined<br />

after an initial storage period of 56 days. For<br />

this purpose, the specimens were subsequently stored<br />

for twelve weeks, either in sulfuric acid (pH=2.0) or in<br />

a mixture of various organic acids (pH=3.0).<br />

Results and discussion<br />

Table 1 lists the microscopically determined damage<br />

depths of concrete specimens whose mix designs mainly<br />

differed in respect of the binder system used. It was<br />

demonstrated that the addition of finely ground secondary<br />

raw materials (blast furnace slag, silica fume,<br />

fly ash) to the cement or concrete can increase its resistance<br />

to acidic fluids.<br />

Betone in abwassertechnischen Anlagen (z. B. Rohrleitungen),<br />

in Kraft- (z. B. Kühltürme in Kohlekraftwerken)<br />

und Klärwerksbauwerken (z. B. Faulbehälter) sowie in<br />

landwirtschaftlichen Anlagen (z. B. Siloanlagen, Fermenter)<br />

werden durch saure Medien chemisch beansprucht.<br />

In DIN 4030 wird der pH-Wert des Mediums zur<br />

Einstufung in die Expositionsklassen des chemischen Angriffs<br />

(XA1-XA3) genutzt. Neue Erkenntnisse zeigen jedoch,<br />

dass die Stärke des chemischen Angriffs auf den<br />

Beton nicht ausschließlich vom pH-Wert des Mediums beeinflusst<br />

wird. Vielmehr wird der Angriff durch den Dissoziationsgrad<br />

der Säure und die Löslichkeit der resultierenden<br />

Reaktionsprodukte dominiert. So können im<br />

Gegensatz zu Schwefelsäure viele organische Säuren eine<br />

massive Schädigung des Betons bei vergleichsweise hohen<br />

pH-Werten bewirken [Beddoe, Schmidt 2009].<br />

Bekannte organische Säuren, wie sie auf Bauwerke im<br />

landwirtschaftlichen Bereich einwirken, sind: Milchsäure,<br />

Essigsäure, Butansäure, etc. Diese Säuren werden durch<br />

die hochbasischen Zementsteinphasen (z. B. Ca(OH)2,<br />

CaCO3) und die kalkreichen Gesteinskörnungen neutralisiert.<br />

Die dabei entstehenden Calziumsalze weisen gegenüber<br />

Gips, der durch einen schwefelsauren Angriff entsteht,<br />

ein sehr hohes Löslichkeitsprodukt auf. Während<br />

Gips also durch die Bildung einer oberflächlichen Patina<br />

einen natürlichen Schutz der Betonoberfläche bewirkt,<br />

werden die Reaktionsprodukte der organischen Säuren<br />

unmittelbar durch Lösungsvorgänge von der Oberfläche<br />

abgeführt. Eine abrasive mechanische Belastung der<br />

Oberfläche kann aber auch beim Schwefelsäureangriff die<br />

Schädigung erheblich verstärken.<br />

Bei der vorliegenden Untersuchung wurden verschiedene<br />

Bindemittel und Betonzusammensetzungen gewählt,<br />

um damit Hochleistungsbetone mit hoher Dichtheit und<br />

hohem Widerstand gegenüber sauren Medien herzustellen.<br />

Nach 56 Tagen Vorlagerung wurden die Probekörper<br />

auf ihren Säurewiderstand hin untersucht. Die Betonproben<br />

lagerten dazu für 12 Wochen in Schwefelsäure (pH<br />

2,0) bzw. in einer Mixtur verschiedener organischer Säuren<br />

(pH 3,0).<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Tabelle 1 zeigt die mikroskopisch erfassten Schädigungstiefen<br />

von Betonproben, die sich vorwiegend hinsichtlich<br />

des Bindemittelsystems unterscheiden. Es zeigt<br />

sich, dass durch den Einsatz von sekundären Rohstoffen<br />

196 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


Cement<br />

Zement<br />

Tab. 1<br />

Damage depth (excluding weekly abrasion) recorded for various concrete mix designs after twelve weeks of sulfuric acid<br />

attack and attack by an organic acid mixture<br />

Schädigungstiefen (ohne wöchentliche Abrasion) verschiedener Betonvarianten nach zwölfwöchigem Schwefelsäureangriff und<br />

Angriff eines organischen Säuremixes<br />

Despite the higher pH value, it was found that the<br />

organic acid attack on concrete was much stronger. The<br />

question thus arises whether concepts for acid-resistant<br />

concretes designed for sulfuric acid attack may also<br />

be applied to scenarios involving an organic acid attack.<br />

Alternative binders such as aluminous cement, supersulfate<br />

cement or alkali-activated binders not necessarily<br />

result in increased acid resistance of the concrete<br />

or mortar containing these binders. However, it was<br />

demonstrated that alkali-activated binders may, under<br />

certain conditions, make the concrete highly acid-resistant.<br />

The technical characteristics of such binders,<br />

for instance their short open time and high shrinkage<br />

deformation, but also the lack of related rules and<br />

standards do not currently allow for the practical use<br />

of such binders. Even though initial concrete designs<br />

that rely on alkali-activated binders are currently being<br />

extensively researched and tested, there will be<br />

only limited scope for practical use of these systems in<br />

the German and Central European markets in the next<br />

few years.<br />

The degree of resistance of the evaluated acid-resistant<br />

concrete must be tested under the practical conditions<br />

in each specific case (performance-based testing).<br />

Current results show that a permanent coating<br />

can be applied to the concrete in many applications in<br />

order to protect it against acid attack.<br />

Co-authored by / Mitautoren: Dipl.-Ing. Andreas König,<br />

Dipl.-Ing. Stefan Rasch<br />

Admixture [m.-% of cement]<br />

Zusatzstoff [M.-% v. Z.]<br />

w/c eq<br />

w/z eq<br />

Damage depth [mm]<br />

Sulfuric acid, pH=2.0<br />

Schädigungstiefe [mm]<br />

Schwefelsäure, pH=2,0<br />

(Hüttensande, Silikastaub, Flugasche) in Form von Zementzumahl-<br />

oder Betonzusatzstoffen der Widerstand<br />

gegenüber sauren Medien erhöht werden kann.<br />

Trotz des höheren pH-Wertes zeigt sich, dass die organischen<br />

Säuren den weitaus stärkeren Angriff auf den Beton<br />

darstellen. Es muss also in Frage gestellt werden, ob<br />

sich Konzepte zu säurewiderstandsfähigen Betonen, wie<br />

sie für einen Schwefelsäureangriff entwickelt wurden, auf<br />

einen organischen Säureangriff übertragen lassen.<br />

Alternative Bindemittel, wie Tonerdezement, Sulfathüttenzement<br />

oder alkalisch aktivierte Bindemittel führen<br />

nicht zwangsläufig zu einem erhöhten Säurewiderstand<br />

des damit hergestellten Mörtels bzw. Betons. Es wird aber<br />

deutlich, dass unter bestimmten Voraussetzungen alkalisch<br />

aktivierte Bindemittel einen hohen Säurewiderstand<br />

des daraus hergestellten Betons bewirken können. Die<br />

technischen Eigenschaften derartiger Bindemittel, wie die<br />

geringe Offenzeit, die hohe Schwindverformung, aber<br />

auch die fehlenden normativen Regularien, lassen einen<br />

Einsatz derartiger Bindemittel in der Praxis derzeit nicht<br />

zu. Auch wenn erste Betonkonzepte, basierend auf alkalisch<br />

aktivierten Bindemitteln, zur Zeit intensiv erforscht<br />

und erprobt werden, ist die praktische Umsetzung dieser<br />

Systeme für den deutschen und mitteleuropäischen Markt<br />

in den nächsten Jahren nur bedingt zu erwarten.<br />

Der Widerstand des jeweiligen säurewiderstandsfähigen<br />

Betons ist unter den spezifischen praxisrelevanten<br />

Bedingungen zu prüfen (Performance Based Testing). Die<br />

aktuellen Ergebnisse zeigen, dass in vielen Anwendungsbereichen<br />

der Beton durch eine dauerhafte Beschichtung<br />

gegenüber einem sauren Angriff zu schützen ist.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

CEM I 42.5 R-HS 0.45 2.51 7.66<br />

CEM III/B 42.5 N 0.42 2.51 6.01<br />

CEM III/B 42.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.42 2.38 5.55<br />

CEM III/B 42.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.38 2.40 5.45<br />

CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 0.42 2.39 6.20<br />

CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.42 2.35 6.03<br />

CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 11% metakaolin Metakaolin 0.42 2.31 6.46<br />

CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.38 2.12 5.75<br />

CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 11% microsilica Mikrosilica 0.30 2.18 5.47<br />

CEM II/B-M(S-D) 52.5 N 15% fly ash Flugasche 0.42 2.41 6.19<br />

UHPC 1, 2, 3 < 0.28 1.91 - 2.22 4.46 - 4.92<br />

Aluminous cements Tonerdezemente 0.42 3.89 – 3.73 6.25 – 6.45<br />

Supersulfate cement Sulfathüttenzement 0.42 2.59 6.25<br />

Supersulfate cement Sulfathüttenzement 0.30 2.64 5.64<br />

Alkali-activated binder 1 Alk. aktiv. Binder 1 0.61 0.46<br />

Alkali-activated binder 2 Alk. aktiv. Binder 2 2.58 5.28<br />

Damage depth [mm]<br />

Organic acid mixture, pH=3.0<br />

Schädigungstiefe [mm]<br />

org. Säuremix, pH=3,0<br />

AUTHOR<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Frank Dehn<br />

Universität Leipzig<br />

dehn@mfpa-leipzig.de<br />

Geb. 1970; GeschäftsführenderGesellschafter<br />

der Gesellschaft für<br />

Materialforschung und<br />

Prüfungsanstalt für das<br />

Bauwesen Leipzig mbH<br />

(MFPA Leipzig GmbH);<br />

Inhaber der Professur<br />

für Multifunktionale<br />

Konstruktionswerkstoffe<br />

am Institut für<br />

Mineralogie, Kristallographie<br />

und Materialwissenschaft<br />

(IMKM)<br />

der Universität Leipzig,<br />

innerhalb der <strong>International</strong><br />

Federation for<br />

Structural Concrete<br />

(fib); Vorsitzender der<br />

„fib Commission 8<br />

Concrete“ sowie der<br />

„fib Task Group 8.10<br />

Performance-based<br />

Specifications for<br />

Concrete“<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 197


PANEL 11 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Ulrich Bohle<br />

Ingenieurgesellschaft<br />

für Innovationen in der<br />

Kanalisationstechnik<br />

Osebold & Cie. GmbH<br />

bohle@inka-aachen.de<br />

Geb. 1975; 1996-2002<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

an der RWTH<br />

Aachen; 2002-2009<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Lehrstuhl<br />

für Baubetrieb und<br />

Projektmanagement der<br />

RWTH Aachen; 2008-<br />

2010 Mitarbeiter in der<br />

INKA – Ingenieurgesellschaft<br />

für Innovationen<br />

in der Kanalisationstechnik<br />

Osebold & Cie.;<br />

2010 Promotion im<br />

Fachbereich Bauingenieurwesen<br />

an der<br />

RWTH Aachen; seit 2011<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der INKA<br />

– Ingenieurgesellschaft<br />

für Innovationen in der<br />

Kanalisationstechnik<br />

Osebold & Cie.<br />

The new DWA Worksheet A 161:<br />

Structural analysis of jacking pipes<br />

Background information on the new calculation methods<br />

Das neue Arbeitsblatt DWA-A 161:<br />

Statische Berechnung von Vortriebsrohren<br />

Hintergründe zu den neuen Berechnungsansätzen<br />

More than 20 years after publication of the (still applicable)<br />

previous version, the yellow print of the new<br />

DWA Worksheet A 161, „Structural analysis of jacking<br />

pipes“, has been published in September 2010. Its white<br />

print is expected to appear in early 2012 after incorporating<br />

expert opinions and responses. During this long<br />

revision period, the practically applied calculation steps<br />

and underlying models were evaluated and adapted to<br />

current knowledge and experience. This exercise has resulted<br />

in a large number of new provisions in the document,<br />

some of which are outlined below.<br />

Key changes include not only the transition to verifications<br />

based on the partial safety concept, which is<br />

defined by DIN EN 1990 at the European level and has<br />

been incorporated in important codes and standards,<br />

but also with respect to determining and applying soil<br />

parameters pertaining to unconsolidated soil and rock.<br />

In the course of these adjustments, the soil characteristics<br />

to be included in a geotechnical report have been<br />

aligned with the specific situation of pipe jacking, and<br />

must now be stated depending on the density or consistency<br />

of the soils. Factors were introduced to consider,<br />

for instance, the loosening of the surrounding soil<br />

caused by the jacking process when determining the deformation<br />

modulus of the soil at the jacking pipe E b.<br />

For the first time, the worksheet includes parameters<br />

in respect of the loads acting transversely to the<br />

pipe axis and the pipe support in conjunction with pipe<br />

jacking in rock and in the transition zone between unconsolidated<br />

soil and rock. Although these worksheet<br />

parameters are conservative, they are not completely<br />

on the safe side because, in the worst-case scenario,<br />

loading and support conditions may be reduced to point<br />

loads or linear support in the case of jacking in rock.<br />

These cases are not covered by the worksheet, which is<br />

why the related assumptions need to be checked in the<br />

construction phase.<br />

The worksheet also includes structural changes for<br />

live loads. When determining soil stresses resulting<br />

from road traffic for the purpose of verifying loadbearing<br />

capacity, the previously applied load models<br />

(SLW60, 30 and LKW 12) were replaced with the LM1<br />

load model contained in DIN Technical Report 101. For<br />

fatigue verification, actions must be allocated according<br />

to the LM3 fatigue load model. The new models<br />

result in changed wheel loads, wheel contact areas and<br />

Nach über 20 Jahren seit Erscheinen des aktuell noch gültigen<br />

Vorgängerdokuments ist im September 2010 das<br />

neue Arbeitsblatt DWA A 161 „Statische Berechnung von<br />

Vortriebsrohren“ als Gelbdruck veröffentlicht worden.<br />

Nach Bearbeitung der Stellungnahmen wird der Weißdruck<br />

zu Beginn des Jahres 2012 erwartet. Während der<br />

langen Bearbeitungsdauer wurden die in der Praxis angewandten<br />

Berechnungswege und die ihnen zugrunde liegenden<br />

Modell-Vorstellungen überprüft und dem derzeitigen<br />

Erkenntnisstand angepasst. Hieraus resultiert eine<br />

hohe Anzahl an Neuerungen im Dokument, von denen<br />

ausgewählte nachfolgend vorgestellt werden.<br />

Neben einer Umstellung der zu führenden Nachweise<br />

auf das Teilsicherheitskonzept, das in der europäischen<br />

Normung durch die DIN EN 1990 definiert und mittlerweile<br />

in wichtigen Regelwerken umgesetzt ist, wurden<br />

wesentliche Änderungen bei der Ermittlung und der Verwendung<br />

von Bodenkennwerten für Locker- und Festgestein<br />

vorgenommen. Hierbei wurden die Bodenkennwerte<br />

eines geotechnischen Berichts, die nun in Abhängigkeit<br />

von der Lagerungsdichte bzw. Konsistenz der Böden angegeben<br />

werden müssen, an die spezielle Situation beim<br />

Rohrvortrieb angepasst. Es wurden Faktoren eingeführt,<br />

mit denen beispielweise die Auflockerung des umgebenden<br />

Bodens durch den Vortrieb bei der Ermittlung des<br />

Verformungsmoduls des Bodens am Vortriebsrohr Eb berücksichtigt<br />

werden kann.<br />

Für Vortriebe in Festgestein und im Übergangsbereich<br />

zwischen Locker- und Festgestein wurden erstmals Angaben<br />

für Belastungen quer zur Rohrachse und für das Auflager<br />

des Rohres gemacht. Diese Angaben sind in dem<br />

Arbeitsblatt konservativ, jedoch nicht völlig auf der sicheren<br />

Seite gewählt, da sich die Belastungs- und Auflagerbedingungen<br />

bei Vortrieben in Festgestein im<br />

schlimmsten Falle bis hin zu Punktlasten und Linienauflagerungen<br />

reduzieren können. Diese Fälle sind durch das<br />

Arbeitsblatt nicht abgedeckt, daher müssen die Annahmen<br />

im Rahmen der Bauausführung überprüft werden.<br />

Strukturelle Änderungen finden sich im Arbeitsblatt<br />

auch im Bereich der Verkehrslasten. Bei der Ermittlung<br />

von Bodenspannungen aus Straßenverkehr für den Nachweis<br />

der Tragfähigkeit wurden die bisher angewandten<br />

Lastmodelle SLW60, 30 und LKW 12 durch das Lastmodell<br />

LM1 aus dem DIN-Fachbericht 101 ersetzt. Für den Ermüdungsnachweis<br />

sind die Einwirkungen entsprechend dem<br />

Ermüdungslastmodell LM 3 anzuordnen. Aus den neuen<br />

198 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


wheelbases. A load model from DIN Technical Report<br />

101 was also chosen for determining loads resulting<br />

from rail traffic (LM71). In addition, new dynamic impact<br />

coefficients were introduced and the definition<br />

of the compression zone underneath the rail tracks<br />

revised (Fig. 1). Installed jacking pipes must now be<br />

designed for 10 8 instead of 2x10 6 stress cycles for the<br />

Automatisierte, konsistente und<br />

prüffähige Farbdosierung<br />

�������������������������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������������������� ®<br />

��������������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������������<br />

Modellen resultieren Änderungen bezüglich der Radlasten,<br />

Radaufstandsflächen und Achsabstände. Bei der Ermittlung<br />

von Belastungen aus Eisenbahnverkehr wurde<br />

ebenfalls ein Lastmodell aus dem DIN-Fachbericht 101<br />

gewählt (LM71). Zudem wurden neue dynamische Stoßbeiwerte<br />

eingeführt und die Definition des Druckbereichs<br />

unterhalb der Gleiskörper überarbeitet (Abb. 1). Bei dem<br />

�������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������������������������������������<br />

��������������������������������<br />

©&® Feb 2011 Rockwood Pigments<br />

R O C K W O O D : D I E N R . 1 W E L T W E I T B E I F A R B D O S I E R S Y S T E M E N<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

1<br />

Propagation of vertical<br />

loads from rail<br />

traffic (source:<br />

DWA A 161, yellow<br />

print 2010-09)<br />

Ausbreitung der<br />

vertikalen Lasten aus<br />

Eisenbahnverkehr,<br />

(Quelle: DWA A 161,<br />

Gelbdruck 2010-09)<br />

F A R B D O S I E R S Y S T E M E<br />

P I G M E N T S<br />

� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

www.rockwoodpigments.com


PANEL 11 → Proceedings<br />

2<br />

Example of a standard<br />

test compressive<br />

stress/compression<br />

diagram (source:<br />

DWA A 161, yellow<br />

print 2010-09)<br />

Beispiel eines Druckspannungs-Stauchungsdiagramms<br />

einer Standardprüfung,<br />

(Quelle: DWA A 161,<br />

Gelbdruck 2010-09)<br />

purpose of verifying fatigue strength under dynamic<br />

loading by rail traffic.<br />

Chapter 10 pertaining to the calculation of the permissible<br />

jacking force has been significantly expanded.<br />

Whereas the previous worksheet version provided only<br />

an approximate pipe joint stress distribution (based on<br />

an abstract model) to be used for design purposes, this<br />

stress distribution can be computed much more accurately<br />

when applying the method specified in the new<br />

worksheet. The key input parameter for this calculation<br />

is the angle of the pipes relative to each other in<br />

the pipe joint area, which depends on the design bend<br />

of the pipe route, control movements and pipe manufacturing<br />

accuracy. In addition, stress distribution is<br />

significantly influenced by the geometrical and mechanical<br />

characteristics of the pressure transfer rings,<br />

which are not considered in the currently applicable<br />

version of the worksheet. These specific, highly nonlinear<br />

characteristics must be determined prior to jacking<br />

by testing pressure transfer ring specimens. The<br />

worksheet includes safe parameters for common materials<br />

and thicknesses to be used for preliminary design<br />

purposes. For the purpose of verifying the permissible<br />

jacking force, the calculated compressive stress in the<br />

pipe joint is compared with the compressive strength<br />

of the pipe material.<br />

The annex to the worksheet lists minimum details<br />

required for the structural analysis, as well as the specifications<br />

for a geotechnical report for the design of<br />

jacking pipes, in order to respond to the large number<br />

of changes and additions contained in the new worksheet<br />

and to facilitate its application after publication<br />

of the white print. A supplementary publication is<br />

to include several worked examples involving various<br />

pipe materials and installation settings in order<br />

to demonstrate the calculation steps for the structural<br />

analysis in detail.<br />

Nachweis der Dauerfestigkeit unter<br />

dynamischer Belastung durch<br />

Eisenbahnverkehr müssen die<br />

eingebauten Vortriebsrohre statt<br />

für 2x10 6 nun für 10 8 Lastwechsel<br />

ausgelegt werden.<br />

Wesentlich an Umfang gewonnen<br />

hat das Kapitel 10, in<br />

dem die Berechnung der zulässigen<br />

Vorpresskraft geregelt ist.<br />

Während die der Bemessung zugrunde<br />

gelegte Spannungsverteilung<br />

in der Rohrfuge im bestehenden<br />

Arbeitsblatt durch eine<br />

abstrakte Modellvorstellung angenähert<br />

wird, kann sie mit dem<br />

Verfahren nach dem neuen Arbeitsblatt<br />

sehr viel genauer berechnet<br />

werden. Die wesentliche<br />

Eingangsgröße für die Berechnung<br />

stellt die gegenseitige Abwinkelung der Rohre im<br />

Bereich der Rohrfuge dar, die von der planmäßigen Krümmung<br />

der Rohrtrasse, von Steuerbewegungen und von der<br />

Fertigungsgenauigkeit der Rohre abhängt. Zudem wird die<br />

Spannungsverteilung maßgeblich durch die geometrischen<br />

und mechanischen Eigenschaften der Druckübertragungsringe<br />

geprägt, die bei den Betrachtungen des aktuellen<br />

Arbeitsblattes unberücksichtigt bleiben. Diese spezifischen<br />

und in hohem Maße nichtlinearen Eigenschaften<br />

müssen im Vorfeld eines Vortriebs durch eine Materialprüfung<br />

an Probekörpern aus den Druckübertragungsringen<br />

ermittelt werden. Für eine Vorbemessung sind im<br />

Arbeitsblatt für gängige Werkstoffe und Materialstärken<br />

auf der sicheren Seite liegende Kennwerte hinterlegt. Im<br />

Nachweis der zulässigen Vorpresskraft wird die errechnete<br />

Druckspannung in der Rohrfuge mit der Druckfestigkeit<br />

des Rohrwerkstoffes verglichen.<br />

Um den vielen Änderungen und Erweiterungen des<br />

Arbeitsblattes Rechnung zu tragen und die Anwendung<br />

des Arbeitsblattes nach der Veröffentlichung des Weißdrucks<br />

zu vereinfachen, wurde im Anhang des Arbeitsblattes<br />

eine Auflistung von Mindestangaben für die statische<br />

Berechnung und die Anforderungen an einen<br />

geotechnischen Bericht für die Bemessung von Vortriebsrohren<br />

angefügt. Darüber hinaus soll der Rechenweg zur<br />

statischen Bemessung an mehreren Beispielen für verschiedene<br />

Rohrwerkstoffe und Einbausituationen im Rahmen<br />

einer Begleitveröffentlichung detailliert aufgezeigt<br />

werden.<br />

200 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


The new DWA Worksheet A 161:<br />

Structural analysis of jacking pipes<br />

Implications for practical application<br />

Das neue Arbeitsblatt DWA-A 161:<br />

Statische Berechnung von Vortriebsrohren<br />

Konsequenzen für die praktische Anwendung<br />

Introduction<br />

The revised version of DWA-A 161 contains a large<br />

number of changes and additions compared to the previous<br />

version, which also result from the wider range<br />

of options available for the jacking process. Pipe jacking<br />

is a civil engineering method that must be planned<br />

and supervised with utmost care. All parties involved<br />

in the project must adhere to this principle and, to a<br />

certain extent, be prepared to make new considerations.<br />

Clients<br />

Clients should ensure that a structural analysis in accordance<br />

with DWA-A 161 is specified, which also involves<br />

the consultation of a geotechnical expert, particularly<br />

if jacking goes beyond unconsolidated soil.<br />

The structural pipe details in accordance with Annex B<br />

should be part of the specification unless there is still<br />

room for changes resulting from the choice of the jacking<br />

method by the contractor.<br />

Designers<br />

Previously, the route of the pipeline had sometimes<br />

been designed quite generously, including several different<br />

bends, and not been appropriately considered in<br />

the structural analysis. This should be a thing of the<br />

past; designers should try to avoid S bends or at least<br />

plan them in such a way that the reduced jacking force<br />

has only a minor impact. Complex routing may necessitate<br />

the continuous measurement of pipe angles. When<br />

determining the pipeline depth, care should be taken to<br />

ensure that pipes need not be jacked in the transition<br />

zone between rock and unconsolidated soil in order to<br />

prevent a reduction to purely linear support.<br />

For the purpose of transferring the pressure between<br />

the pipes, the thickness of pressure transfer<br />

rings must be specified or limited depending on the<br />

use of the pipeline. The inclusion of a pre-assembled<br />

secondary seal may result in a significant reduction<br />

in the permissible jacking force. Should the pressure<br />

transfer rings to be used also be checked for<br />

the specific project in order to verify the assumed<br />

deformation behavior. Additional verifications may<br />

be required if materials other than wood are used<br />

for transferring the pressure (see Section 4.7.2 of<br />

the worksheet).<br />

Einleitung<br />

Die Neufassung von DWA-A 161 enthält eine Vielzahl von<br />

Änderungen und Ergänzungen zur alten Fassung, die sich<br />

auch aus den gestiegenen Möglichkeiten der geschlossenen<br />

Bauweise ergeben. Vortrieb ist Ingenieurbau, der<br />

mit entsprechender Sorgfalt geplant und begleitet werden<br />

muss. Alle am Bau Beteiligten müssen sich darauf einstellen<br />

und teilweise neue Überlegungen anstellen.<br />

Bauherr<br />

Der Bauherr sollte darauf achten, dass eine Statik nach<br />

DWA-A 161 ausgeschrieben wird. Dazu gehört aber auch<br />

die Einschaltung eines geotechnischen Sachverständigen,<br />

insbesondere, wenn nicht nur im Lockerboden gearbeitet<br />

wird. Die Angaben zur Rohrstatik gemäß Anhang B sollen<br />

Bestandteil der Ausschreibung sein, soweit sich nicht<br />

noch Änderungen durch Wahl des Vortriebsverfahrens<br />

durch den Auftragnehmer ergeben können.<br />

Planer<br />

Bisher wurde die Trassierung manchmal recht großzügig<br />

mit mehreren Kurvenradien geplant und bei der statischen<br />

Berechnung unzureichend berücksichtigt. Dies sollte jetzt<br />

Vergangenheit sein und der Planer versuchen, S-Kurven<br />

zu vermeiden oder zumindest so zu legen, dass die reduzierte<br />

Vortriebskraft sich nicht zu sehr auswirkt. Eine<br />

schwierige Trassierung kann die Forderung nach weitergehenden,<br />

ständigen Messungen der Rohrverwinkelung<br />

überlegenswert machen. Bei der Tiefenlage der Leitung ist<br />

darauf zu achten, dass die Rohre nicht gerade im Übergangsbereich<br />

von Fest- zu Lockergestein vorgetrieben<br />

werden müssen, um Linienlagerung zu vermeiden.<br />

Für die Druckübertragung zwischen den Rohren muss<br />

je nach Nutzung die Dicke der Druckübertragungsringe<br />

vorgegeben bzw. möglicherweise limitiert werden. Die<br />

Anordnung einer vormontierten Sekundärdichtung kann<br />

eine drastische Reduzierung der zulässigen Vortriebskraft<br />

verursachen. Sollen die verwendeten Druckübertragungsringe<br />

zusätzlich für das Bauvorhaben geprüft werden, um<br />

das angesetzte Verformungsverhalten zu verifizieren.<br />

Werden andere Werkstoffe als Holz zur Druckübertragung<br />

verwendet, sind ggf. noch weitere Nachweise zu<br />

führen (s. Abschnitt 4.7.2).<br />

Wie bereits in DWA-A 125 beschrieben, empfiehlt es<br />

sich, schon im Zuge der Ausschreibung eine entsprechende<br />

Rohrstatik zu erstellen.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing.<br />

Gerfried Schmidt-Thrö<br />

Ingenieurbüro für<br />

Rohrstatik, Burghausen<br />

info@schmidt-throe.de<br />

Geb. 1952; Studium des<br />

Bauingenieurwesens<br />

an der TU München;<br />

1979-1987 wiss. Mitarbeiter<br />

in der Forschung<br />

(TUM), 1987 Promotion<br />

bei Prof. Kupfer; 1987-<br />

1993 Technischer Werkleiter<br />

bei der Firma<br />

Bartlechner; seit 1993<br />

selbständiges Ingenieurbüro<br />

für Rohrleitungstiefbau;<br />

seit 1997<br />

ö. b. u. v. Sachverständiger;<br />

Mitarbeit<br />

in Normungsgremien<br />

(DWA, DIN, ÖN, EN)<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 201


PANEL 11 → Proceedings<br />

Tab. 1<br />

Excerpt from Annex B,<br />

„Minimum details for<br />

structural analysis“<br />

Auszug aus Anhang B,<br />

Mindestangaben<br />

für die statische<br />

Berechnung<br />

Pipe DN<br />

Rohr DN<br />

Pipe material<br />

Rohrwerkstoff<br />

Jacking length<br />

Vortriebslänge<br />

Cover above pipe<br />

Überdeckung über Rohr<br />

Live load<br />

Verkehrslast<br />

Soil at pipe level<br />

Boden in Rohrhöhe<br />

Rock<br />

Festgestein<br />

Reinforced concrete<br />

(with/without inner liner)<br />

Stahlbeton (mit/ohne Inliner)<br />

Vitrified clay Steinzeug 3<br />

UP-GF (SN…) 4<br />

Other Andere 5<br />

meters<br />

lfd. Meter<br />

min h Ü [m] 7<br />

max h Ü [m] 8<br />

LM 1 9<br />

LM 71 (single/multi-track)<br />

LM 71 (1-/mehrgleisig)<br />

Option 1<br />

Variante 1<br />

Option 2<br />

Variante 2<br />

202 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1<br />

2<br />

6<br />

10 � single-track eingleisig<br />

� multi-track mehrgleisig<br />

Other (e.g. aircraft)<br />

Sonstige (z. B. Flugzeug)<br />

11 � Type Typ: � Type Typ:<br />

none keine 12<br />

G1 – non-cohesive<br />

G1-Nichtbindig<br />

13<br />

G2 – slightly cohesive<br />

G2-Schwachbindig<br />

14<br />

Density D Lagerungsdichte D 15 � loose locker<br />

� medium dense mitteldicht<br />

� dense dicht<br />

� very dense sehr dicht<br />

G3 – mixed cohesive soil, silt<br />

G3-bindiger Mischboden, Schluff<br />

16<br />

G4 – cohesive soil<br />

G4-bindiger Boden<br />

17<br />

Consistency I Konsistenz I C C 18 � very soft<br />

� soft<br />

breiig<br />

weich<br />

� firm steif<br />

� semisolid halb fest<br />

19 � partially<br />

weathered<br />

angewittert<br />

� solid fest<br />

As described in DWA-A 125, it is recommended to<br />

carry out a structural analysis of the pipes as early as<br />

at the specification stage.<br />

If pipes are jacked in the zone of load propagation<br />

caused by rail traffic, the specified significantly increased<br />

minimum covers must be complied with, or approvals<br />

required for the deviation must be obtained.<br />

Geotechnical experts<br />

Geotechnical experts need not only adjust to a much<br />

more refined approach to soil classification but also<br />

provide details regarding the angle of support to be<br />

considered, particularly if jacking is carried out in solid<br />

rock or in the transition zone to unconsolidated soil,<br />

whilst considering the jacking method applied. Annex<br />

D should provide related guidance.<br />

Civil engineering contractors<br />

At the tender submission stage, contractors should take<br />

account of the fact that the selected working method<br />

may also have an influence on the structural characteristics<br />

of the pipeline. Other questions to be considered:<br />

� single-track eingleisig<br />

� multi-track mehrgleisig<br />

� loose locker<br />

� medium dense mitteldicht<br />

� dense dicht<br />

� very dense sehr dicht<br />

� very soft breiig<br />

� soft weich<br />

� firm steif<br />

� semisolid halb fest<br />

� partially<br />

weathered<br />

angewittert<br />

� solid fest<br />

Erfolgt der Vortrieb im Lastausbreitungsbereich der<br />

Bahn sind die deutlich erhöhten Mindestüberdeckungshöhen<br />

einzuhalten oder entsprechende Genehmigungen für<br />

die Abweichung einzuholen.<br />

Geotechnischer Sachverständiger<br />

Dieser muss sich nicht nur an eine verfeinerte Ansprache<br />

der Böden anpassen, sondern insbesondere bei Vortrieb<br />

im Festgestein bzw. Übergangsbereich zum Lockerboden<br />

unter Berücksichtigung des Vortriebsverfahrens Angaben<br />

zum ansetzbaren Auflagerwinkel machen. Hilfestellung<br />

soll dabei Anhang D geben.<br />

Ausführende Firma<br />

Bei der Angebotsabgabe ist zu berücksichtigen, dass das<br />

gewählte Abbauverfahren auch Einfluss auf die Rohrstatik<br />

haben kann. Weitere Fragen sind: Rechnet sich eine<br />

vormontierte Sekundärdichtung, wenn dafür zusätzliche<br />

Dehnerstationen eingebaut werden müssen? Können<br />

durch eine geschickte Anordnung der Pressstationen bzw.<br />

eine geänderte Trassierung höhere Vortriebskräfte erreicht<br />

werden?


Is a pre-assembled secondary<br />

seal economically viable if additional<br />

expanders need to be<br />

installed? Can greater jacking<br />

forces be achieved by an appropriate<br />

arrangement of jacking<br />

stations and/or a changed<br />

routing of the pipeline?<br />

Pipe manufacturers<br />

Details regarding the permissible<br />

pipe jacking force can only<br />

be provided in conjunction with<br />

the material and geometry of<br />

the pressure transfer ring. Is it<br />

worth agreeing on a prior check<br />

of various pressure transfer<br />

rings with the manufacturer of<br />

these rings? If pipes are to be<br />

jacked underneath rail tracks,<br />

the pipes to be supplied must<br />

not only provide a higher fatigue<br />

strength but also include<br />

a special arrangement of the<br />

reinforcement in accordance<br />

with RIL 836.<br />

Preparers of pipe structural<br />

analyses<br />

Even though appropriate structural<br />

analysis programs will<br />

be available, requirements for<br />

users will become much more<br />

demanding. For instance, this<br />

applies to the possible angle of<br />

support to be considered in consultation<br />

with the soil engineer,<br />

or the design of the butt joints.<br />

For fatigue verification, additional<br />

considerations may be<br />

necessary or useful in terms of<br />

economic viability. If and when<br />

required, recalculations of the<br />

permissible jacking forces must<br />

be performed using the values<br />

obtained from the test of the<br />

pressure transfer rings.<br />

Verifiers<br />

All required verifications must<br />

be checked, such as the design<br />

according to minimum internal<br />

forces, which might increase<br />

in the case of greater angles,<br />

verifications of loads acting<br />

transversely to the pipe axis for<br />

both construction and in-service<br />

condition, verifications of<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 11<br />

Rohrhersteller<br />

Angaben zur möglichen Vortriebskraft<br />

der Rohre können nur<br />

noch im Zusammenhang mit<br />

Werkstoff und Geometrie des<br />

Druckübertragungsringes gemacht<br />

werden. Lohnt es sich, vorab<br />

eine Prüfung verschiedener<br />

Drückübertragungsringe mit dem<br />

Hersteller dieser Ringe zu vereinbaren?<br />

Bei einem Vortrieb unter<br />

der Bahn sind nicht nur Rohre für<br />

die höhere Belastung durch Ermüdung,<br />

sondern auch mit gesonderter<br />

Bewehrungsanordnung<br />

gemäß RIL 836 zu liefern.<br />

Aufsteller der Rohrstatik<br />

Auch wenn entsprechende Programme<br />

zur Berechnung vorliegen<br />

werden, steigt der Anspruch<br />

an den Nutzer deutlich an. Dies<br />

betrifft z. B. die Überlegungen<br />

zum Ansatz des möglichen Auflagerwinkels<br />

in Absprache mit<br />

dem Bodengutachter oder die<br />

Ausbildung der Stoßfugen. Beim<br />

Ermüdungsnachweis können<br />

weitergehende Überlegungen<br />

notwendig bzw. ökonomisch<br />

sinnvoll sein. Ggf. sind auch<br />

Nachrechnungen der zulässigen<br />

Vortriebskräfte mit den Werten<br />

aus der Nachprüfung der Druckübertragungsringedurchzuführen.<br />

Prüfer<br />

Es sind alle erforderlichen Nachweise<br />

zu prüfen, wie Bemessung<br />

nach Mindestschnittgrößen, die<br />

sich bei stärkerer Abwinklung<br />

evtl. erhöhen, Nachweise quer<br />

zur Rohrachse für Bauzustand<br />

und Betriebszustand, Nachweis<br />

in Rohrlängsrichtung, Nachweis<br />

für die Ermüdung mit Einhaltung<br />

der reduzierten Stahlspannungen<br />

nach DIN 1045-1 bzw. EN 1992-<br />

1-1/NA. Werden unter Bahnlasten<br />

die erhöhten Stoßbeiwerte<br />

berücksichtigt? Diese Nachweise<br />

müssen grundsätzlich bei allen<br />

Werkstoffen vorliegen!<br />

Zusammenfassung<br />

Das Leben wird immer komplexer.<br />

Leider gilt dies auch für die Neu-<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 203<br />

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PANEL 11 → Proceedings<br />

Tab.2<br />

Excerpt from Annex D,<br />

Table D.4 with explanations<br />

Auszug aus Anhang D,<br />

Tabelle D.4 mit Erläuterung<br />

Variable<br />

Größe<br />

loads acting longitudinal to the pipe, fatigue verification<br />

in compliance with the reduced steel stresses in<br />

accordance with DIN 1045-1 or EN 1992-1-1/NA. Are<br />

increased impact coefficients considered under loading<br />

from rail traffic? These verifications must generally be<br />

provided for all materials!<br />

Summary<br />

Life is getting ever more complex. Unfortunately,<br />

this also applies to the new version of DWA-A 161.<br />

However, this revised edition does not only provide<br />

additional considerations to be included in the structural<br />

analysis; it also includes guidance with respect<br />

to situations that had previously been neglected, such<br />

as jacking beyond unconsolidated soil, the calculation<br />

of loads acting in longitudinal direction in the case of<br />

curved jacking, and the long overdue consideration of<br />

both material and geometry involved in the transfer of<br />

pressure. On the other hand, the provisions for smaller<br />

pipe tolerances or steering movements (controlled by<br />

joint measurements) prove to be beneficial because of<br />

the greater jacking forces that can be applied.<br />

However, all parties involved in the project must<br />

deal with the structural characteristics of the pipeline.<br />

It is not sufficient to just send a DVD with the tender<br />

documents to the structural engineer without any<br />

comment.<br />

Symbol<br />

Formelzeichen<br />

Unit<br />

Einheit<br />

Unit weight of moist ground Wichte Gebirge feucht g B kN/m 3<br />

Unit weight of ground subject to heave<br />

Wichte Gebirge unter Auftrieb<br />

g B I kN/m 3<br />

Ground deformation modulus Verformungsmodul Gebirge E F MN/m 2<br />

Coefficient of lateral pressure at pipe level<br />

Seitendruckbeiwert in Höhe Rohr<br />

Angle of support for pipe bedding at pipe bottom (construction condition)<br />

Auflagerwinkel für die Rohrbettung in Rohrsohle (Bauzustand)<br />

Angle of support for pipe bedding at pipe bottom (in-service condition)<br />

Auflagerwinkel für die Rohrbettung in Rohrsohle (Betriebszustand)<br />

fassung von DWA-A 161. Aber es sind nicht nur weitergehende<br />

Überlegungen für die Berechnung anzustellen, es<br />

gibt auch Hinweise für die Situationen, die bisher stiefmütterlich<br />

behandelt wurden, wie Vortrieb außerhalb von Lockerboden,<br />

Berechnung der Beanspruchung in Längsrichtung<br />

bei Kurvenpressungen und dabei die längst überfällige<br />

Berücksichtigung von Werkstoff und Geometrie der Druckübertragung.<br />

Andererseits wird der Nutzen von geringeren<br />

Rohrtoleranzen oder geringeren Steuerbewegungen (kontrolliert<br />

durch Fugenvermessung) durch höhere nutzbare<br />

Vortriebskräfte sichtbar.<br />

Aber alle Beteiligten müssen sich mit der Rohrstatik<br />

auseinandersetzen. Es reicht nicht, dem Statiker kommentarlos<br />

eine DVD der Ausschreibungsunterlagen zu schicken.<br />

204 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

K 2.0<br />

–<br />

2a °<br />

2a °<br />

Coefficients of lateral pressure must be stated assuming full support under construction (jacking) and subsequent grouting<br />

of the blade overlap for the in-service condition.<br />

Die Seitendruckbeiwerte sind unter der Annahme vollständiger Stützung während der Bauzeit und Verpressung für den<br />

Betriebszustand anzugeben.<br />

In the calculation, the deformation modulus E F is considered up to a maximum of 100 MN/m 2 .<br />

Der Verformungsmodul E F wird in der Berechnung mit maximal 100 MN/m 2 berücksichtigt.<br />

A possible angle of support must be stated depending on the jacking method to be applied.<br />

Es ist ein möglicher Auflagerwinkel in Abhängigkeit vom vorgesehenen Vortriebsverfahren anzugeben.<br />

In the case of swelling ground, the swelling pressure/swelling strain relationships must be determined and considered<br />

during construction (e. g. blade overlap). Im Fall quellenden Gebirges sind die Quelldruck-/Quellhebungsbeziehungen zu<br />

ermitteln und bei der Ausführung zu berücksichtigen (z. B. Überschnitt).


Day 3: Thursday, 9 th February 2012<br />

Tag 3: Donnerstag, 9. Februar 2012<br />

Small wastewater treatment systems<br />

Kleinkläranlagen<br />

Title Titel Page Seite<br />

The digital maintenance log and innovation concepts for operating and monitoring small 206<br />

wastewater treatment plants - Ways to improve small wastewater treatment plant operation<br />

Das digitale Wartungsprotokoll und neue Betriebs- und Überwachungskonzepte für Kleinkläranlagen<br />

Wege zur Verbesserung des Kleinkläranlagenbetriebs<br />

Dr.-Ing. Katrin Flasche<br />

Current Status of distributed wastewater disposal in the State of Baden-Württemberg 208<br />

- Distributed wastewater disposal also high on the agenda in Baden-Württemberg<br />

Stand der dezentralen Abwasserbeseitigung in Baden-Württemberg<br />

- Dezentrale Abwasserbeseitigung auch in Baden-Württemberg ein Thema<br />

Dipl.-Ing. Annegret Heer<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 12<br />

MODERATION<br />

Dipl.-Biol. Bettina<br />

Schürmann<br />

RWTH Aachen<br />

schuermann@<br />

isa.rwth-aachen.de<br />

Geb. 1948; Studium<br />

in Münster, Bonn und<br />

Aachen; 1976 Abschluss<br />

als Dipl.-Biol.; wissenschaftlicheMitarbeiterin<br />

am Institut für Siedlungswasserwirtschaft<br />

der RWTH Aachen;<br />

seit 1980 in Forschung<br />

und Lehre; Mitglied in<br />

folgenden Ausschüssen:<br />

Normenausschuss<br />

Kleinkläranlagen im<br />

DIN (Obfrau); WG 41 des<br />

CEN TC 165 (Kleinkläranlagen);<br />

CEN TC 165<br />

(Abwassertechnik);<br />

SachverständigenausschussKleinkläranlagen<br />

des DIBt<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 205


PANEL 12 → Proceedings<br />

The digital maintenance log and innovative concepts for<br />

operating and monitoring small wastewater treatment plants<br />

Ways to improve small wastewater treatment plant operation<br />

Das digitale Wartungsprotokoll und neue Betriebs- und<br />

Überwachungskonzepte für Kleinkläranlagen<br />

Wege zur Verbesserung des Kleinkläranlagenbetriebs<br />

AUTHOR<br />

Dr.-Ing. Katrin Flasche<br />

Kommunale Umwelt-<br />

AktioN U.A.N., Hannover<br />

flasche@uan.de<br />

Geb. 1966; 1988-1993<br />

Studium der Gartenbauwissenschaften<br />

an der<br />

Universität Hannover;<br />

Abschluss als Dipl. Ing.<br />

agr. (Gartenbau); 1993-<br />

2000 Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am<br />

Institut für Siedlungswasserwirtschaft<br />

und Abfalltechnik der<br />

Universität Hannover;<br />

2000 Promotion; seit<br />

April 2000 Mitarbeiterin<br />

bei der Kommunalen<br />

Umwelt-AktioN U.A.N.<br />

in Hannover, seit 2009<br />

als Stellvertretende<br />

Geschäftsführerin bei<br />

der U.A.N. tätig<br />

Ways to improve operation of small wastewater<br />

treatment plants<br />

It is imperative to build and operate high-performance<br />

small wastewater treatment plants correctly with<br />

a view to protecting rivers and lakes. For small wastewater<br />

treatment plants to achieve their intended performance<br />

in practice, it is important to ensure their<br />

appropriate operation. Many different tools have been<br />

developed for this purpose.<br />

The digital maintenance log<br />

One important tool to improve small wastewater treatment<br />

plant operation can be to introduce digital maintenance<br />

logs as part of the data interchange between<br />

water authorities, local communities/associations and<br />

maintenance companies.<br />

Relevant authorities must monitor and check the<br />

use of waters by small wastewater treatment plants as<br />

part of their supervisory duties. These activities can be<br />

effectively supported by submitting electronic maintenance<br />

reports to the authority, which can then inspect<br />

and analyze them in a timely fashion.<br />

For this purpose, maintenance providers send digital<br />

maintenance logs to the relevant authority and the<br />

local community. A specially designed software enables<br />

the latter to analyze the maintenance logs quickly<br />

and easily, which facilitates the monitoring activities<br />

of the authority and the scheduling of demand-driven<br />

sanitary sewage sludge disposal by the communities.<br />

This approach requires all parties involved to agree<br />

on the content and format of the interface to be used.<br />

Across Germany, the most commonly used interface<br />

format is DiWa, which has also been specified in the<br />

regulation on small wastewater treatment plants in the<br />

State of Thuringia. More information is provided at<br />

www.uan.de.<br />

Innovative concepts for operating and monitoring<br />

small wastewater treatment plants<br />

In the future, the introduction of remote data monitoring<br />

combined with selected measuring equipment<br />

and new operating concepts should provide ways and<br />

means to monitor small wastewater treatment plant<br />

Wege zur Verbesserung des Kleinkläranlagenbetriebs<br />

Vor dem Hintergrund des Gewässerschutzes ist ein ordnungsgemäßer<br />

Bau und Betrieb von leistungsfähigen<br />

Kleinkläranlagen zwingend erforderlich. Damit die hohe<br />

Leistungsfähigkeit der Kleinkläranlagen auch in der Praxis<br />

erreicht werden kann, ist die Sicherstellung eines ordnungsgemäßen<br />

Kleinkläranlagenbetriebs von großer Bedeutung.<br />

Hierzu sind viele unterschiedliche Bausteine<br />

entwickelt worden.<br />

Das digitale Wartungsprotokoll<br />

Einen wichtigen Baustein zur Verbesserung des Kleinkläranlagenbetriebs<br />

kann die Einführung von digitalen Wartungsprotokollen<br />

im Datenaustausch zwischen Wasserbehörden,<br />

Gemeinden / Verbänden und Wartungsfirmen<br />

übernehmen.<br />

Fachbehörden sind verpflichtet, die Gewässerbenutzung<br />

durch Kleinkläranlagen im Rahmen der Gewässeraufsicht<br />

zu kontrollieren. Eine gute Unterstützung dazu<br />

ist die zeitnahe Einsicht und Auswertung von Wartungsberichten,<br />

die digital an die Behörde gesendet werden.<br />

Hierzu versenden Wartungsfirmen digitale Wartungsprotokolle<br />

an die zuständige Fachbehörde und die Gemeinde,<br />

die durch spezielle Software in der Lage sind, die<br />

digitalen Wartungsprototolle schnell und einfach auszuwerten.<br />

Das erleichtert die Überwachungstätigkeiten der<br />

Fachbehörde als auch die Organisation der bedarfsorientierten<br />

Fäkalschlammabfuhr bei den Gemeinden.<br />

Voraussetzung für dieses Vorgehen ist, dass sich alle<br />

Beteiligten auf die Inhalte und das Format einer Schnittstelle<br />

einigen. Am gebräuchlichsten ist bundesweit das<br />

Schnittstellenformat DiWa, welches auch in der Thüringer<br />

Kleinkläranlagenverordnung vorgeschrieben wurde. Weitere<br />

Informationen hierzu finden Sie unter www.uan.de.<br />

Neue Betriebs- und Überwachungskonzepte<br />

für Kleinkläranlagen<br />

Eine bessere Überwachung des Kleinkläranlagenbetriebes<br />

und ein Abbau der Defizite bei der Eigenkontrolle und<br />

Wartung kann in Zukunft möglicherweise durch den Einsatz<br />

der Datenfernüberwachung in Kombination mit ausgewählter<br />

Messtechnik und dem Aufbau neuer Betriebskonzepte<br />

erzielt werden. Neue Kleinkläranlagen sind<br />

206 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


1<br />

Local water authority<br />

Untere Wasserbehörde<br />

DiWa interface for monitoring*<br />

DiWa-Schnittstelle Kontrolle*<br />

Entity liable for disposing of wastewater<br />

(local community, association)<br />

Abwasserbeseitigungspflichtige Körperschaft<br />

(Gemeinde, Verband)<br />

Interfaces for digital data interchange in the operation of small wastewater treatmentplants in the State of Thuringia<br />

Schnittstellen zum digitalen Datenaustausch beim Betrieb von Kleinkläranlagen in Thüringen<br />

operation more effectively and to reduce the existing<br />

deficits in internal monitoring and maintenance. New<br />

small wastewater treatment plants are usually equipped<br />

with a programmable logic controller, which can be<br />

read on-site by maintenance staff. The captured information<br />

includes error messages/service disruptions,<br />

control settings and maintenance data/meter readings,<br />

and can be transferred by remote transmission. As a<br />

result, this data can also be analyzed in other, remote<br />

locations. In the event of a disruption or failure, error<br />

messages can be transmitted to the maintenance service<br />

via email or text messaging, and meter readings<br />

can be sent at regular intervals. This approach enables<br />

quicker responses to any plant breakdown or failure,<br />

thus contributing to a reduction in water pollution.<br />

The controller unit of the plant can also be operated<br />

remotely, provided the required equipment has been<br />

installed.<br />

The use of remote data transmission opens up new<br />

opportunities related to the operation of small wastewater<br />

treatment plants, but also poses certain risks.<br />

This technology makes it possible to develop new concepts<br />

for operating and monitoring small wastewater<br />

treatment plants, particularly if combined with selected<br />

measuring equipment. However, it remains to be<br />

seen to which extent the operation of small wastewater<br />

treatment plants will rely on such technical solutions.<br />

DiWa interface for maintenance logs*<br />

DiWa-Schnittstelle Wartungsprotokolle*<br />

Maintenance specialist<br />

Fachkundiger für Wartung<br />

DiWa interface for maintenance logs*<br />

DiWa-Schnittstelle Wartungsprotokolle*<br />

Maintenance contract<br />

Wartungsvertrag<br />

zumeist mit einer speicherprogrammierbaren Steuereinheit<br />

ausgestattet, die vor Ort von den Wartungsfirmen<br />

ausgelesen werden kann. Diese Informationen, welche z.<br />

B. Fehlermeldungen / Betriebsstörungen, Steuerungseinstellungen,<br />

Wartungsdaten / Zählerstände umfassen, können<br />

mit Hilfe der Datenfernübertragung übermittelt und<br />

somit auch in der Ferne ausgewertet werden. Fehlermeldungen<br />

können beispielsweise beim Auftreten einer Störung<br />

per E-Mail oder SMS an den Wartungsdienst übertragen,<br />

Zählerstände in regelmäßigen Zeitabständen<br />

übersandt werden. Folglich kann schneller auf eine Anlagenstörung<br />

reagiert werden. Dieses kann dazu beitragen,<br />

Gewässerbelastungen zu reduzieren. Bei entsprechender<br />

technischer Ausstattung ist auch ein Fernwirken auf die<br />

Anlagensteuerung möglich.<br />

Neue Möglichkeiten, Chancen und Risiken sind mit<br />

dem Einsatz der Datenfernübertragung beim Betrieb von<br />

Kleinkläranlagen verbunden. Durch diese Technologie,<br />

insbesondere in Kombination mit ausgewählter Messtechnik,<br />

werden neue Konzepte für den Kleinkläranlagenbetrieb<br />

und die Überwachung möglich. Welches Technisierungsniveau<br />

beim Betrieb von Kleinkläranlagen Einzug<br />

halten wird, bleibt derzeit aber eine spannende Frage an<br />

die Zukunft.<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 12<br />

SWWTP operator<br />

Betreiber KKA<br />

*specified in SWWTP regulation in Thuringia<br />

*vorgegeben in ThürKKAVO<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 207


PANEL 12 → Proceedings<br />

AUTHOR<br />

Dipl. Ing.<br />

Annegret Heer<br />

Ministerium für<br />

Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft<br />

Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart<br />

annegret.heer@<br />

um.bwl.de<br />

Geb. 1962; Studium des<br />

Bauingenieurwesens an<br />

der Universität Stuttgart;<br />

seit 2004 Referentin<br />

im Ministerium<br />

für Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft<br />

Current status of distributed wastewater disposal<br />

in the State of Baden-Württemberg<br />

Distributed wastewater disposal also high on the agenda in Baden-Württemberg<br />

Stand der dezentralen Abwasserbeseitigung in<br />

Baden-Württemberg<br />

Dezentrale Abwasserbeseitigung auch in Baden-Württemberg ein Thema<br />

The State of Baden-Württemberg is making a big effort<br />

to treat and purify wastewater and rainwater as<br />

far as possible, and to discharge it without any deleterious<br />

effect on rivers and lakes. Solutions tailored<br />

to the particular needs of rural areas need to be developed<br />

because of their low population density and<br />

interspersed development. These solutions must meet<br />

environmental requirements, particularly in terms of<br />

protecting rivers and lakes, whilst preventing any undue<br />

financial burden on each individual citizen.<br />

Approach to wastewater disposal in rural<br />

Baden-Württemberg<br />

As far as economically feasible, the State of Baden-<br />

Württemberg often prefers to install a central connection<br />

to the sewer due to its greater operational stability<br />

and safety and a smaller number of discharge points<br />

to rivers and lakes. In many cases, this approach also<br />

incurs lower operating costs and requires a less significant<br />

„effort“ on the part of private individuals.<br />

If, however, a central connection does not appear<br />

reasonable due to the local development situation and<br />

associated costs, the disposal of wastewater from individual<br />

properties or farmsteads can also be ensured<br />

by a distributed pattern of small wastewater treatment<br />

plants or drainless catch basins.<br />

Current status of rural wastewater disposal<br />

A central connection to a municipal treatment plant<br />

has been installed for over 99% of the 10.6 million<br />

inhabitants in the State of Baden-Württemberg. The<br />

wastewater of only about 83,000 inhabitants is still<br />

disposed of via small wastewater treatment plants,<br />

drainless catch basins or solutions tailored to the specific<br />

needs of farmers. According to current estimates,<br />

approx. 50,000 inhabitants of Baden-Württemberg<br />

will continue to dispose of their wastewater using distributed<br />

systems in the long term.<br />

Current status of distributed wastewater disposal<br />

Distributed wastewater disposal can be broken down as<br />

follows: drainless catch basins are used in 46% of all<br />

cases, 25% of all users rely on small wastewater treatment<br />

plants, and 29% use small wastewater treatment<br />

plants that no longer correspond to the current state<br />

In Baden-Württemberg werden große Anstrengungen unternommen,<br />

um das anfallende Abwasser und Regenwasser<br />

weitgehend zu reinigen und für die Gewässer verträglich<br />

abzuleiten. Da der ländliche Raum durch eine geringe Bevölkerungsdichte<br />

und eine weitläufige Bebauung geprägt<br />

ist, müssen an die Besonderheiten des ländlichen Raums<br />

angepasste Lösungen gefunden werden, die einerseits die<br />

Erfordernisse des Umweltschutzes, vorrangig des Gewässerschutzes,<br />

erfüllen und andererseits dem einzelnen Bürger<br />

keine zu hohen finanziellen Lasten aufbürden.<br />

Philosophie der Abwasserbeseitigung im ländlichen<br />

Raum in Baden-Württemberg<br />

In Baden-Württemberg wird – soweit dies mit vertretbarem<br />

wirtschaftlichem Aufwand möglich ist – oftmals<br />

ein zentraler Anschluss an die Kanalisation aufgrund der<br />

höheren Betriebsstabilität, des sicheren Betriebs und einer<br />

geringeren Anzahl von Gewässereinleitungen gebaut. Ein<br />

weiterer Vorteil sind die oftmals geringeren Betriebskosten<br />

und es entsteht weniger „Aufwand“ für den Privaten.<br />

Wenn ein zentraler Anschluss aber aufgrund der Siedlungsstruktur<br />

und der damit verbundenen Kosten nicht<br />

vertretbar ist, kann die Abwasserbeseitigung der Einzelanwesen<br />

und Gehöftlagen auch dezentral mit Kleinkläranlagen<br />

oder geschlossenen Gruben erfolgen.<br />

Stand der Abwasserbeseitigung im ländlichen<br />

Raum<br />

Von den etwa 10,6 Mio. Einwohner Baden-Württemberg<br />

werden mehr als 99 % zentral über eine kommunale Kläranlage<br />

entsorgt. Die Abwässer von nur noch rund 83.000<br />

Einwohnern werden dezentral mit Kleinkläranlagen, geschlossenen<br />

Gruben oder bei Landwirten mit individuellen<br />

Einzellösungen entsorgt; dauerhaft dezentral verbleiben<br />

nach derzeitiger Einschätzung etwa 50.000<br />

Einwohner von Baden-Württemberg.<br />

Stand der dezentralen Abwasserbeseitigung<br />

Die dezentrale Abwasserbeseitigung erfolgt zu 46 % über<br />

geschlossene Gruben, zu 25 % in Kleinkläranlagen und<br />

zu 29 % in Kleinkläranlagen, die nicht mehr dem Stand<br />

der Technik entsprechen. Hier besteht ein Handlungsbedarf,<br />

da diese Kleinkläranlagen nachgerüstet, erneuert<br />

oder die betroffenen Anwesen an eine zentrale Abwasserbeseitigung<br />

angeschlossen werden müssen. Bei den<br />

208 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 ↗ www.bft-international.com


of the art. The latter case requires appropriate actions<br />

to be taken because these small wastewater treatment<br />

plants need to be upgraded or replaced, or the relevant<br />

properties need to be connected to a central sewer system.<br />

According to current data, the tightness of many<br />

drainless catch basins must be checked in order to prevent<br />

groundwater or soil pollution.<br />

Small wastewater treatment plants designed for<br />

long-term operation require not only the usual settling<br />

unit but also a biological treatment stage. In the State<br />

of Baden-Württemberg, small wastewater treatment<br />

plants should normally be used that were granted a<br />

technical approval by Deutsches Institut für Bautechnik,<br />

Berlin. An exception to this rule are hydrophyte<br />

treatment systems. Small wastewater treatment plants<br />

require not only appropriate installation but also safe<br />

operation and regular maintenance (as provided for in<br />

the technical approvals) in order to ensure their longterm<br />

functionality and best treatment performance.<br />

The generated sludge must be disposed of in compliance<br />

with the applicable regulation.<br />

Drainless catch basins may be an alternative in<br />

some cases where no discharge to waters is possible<br />

and connection to a central sewer system is economically<br />

unviable. In this case, the user must transport the<br />

sludge collected in the basin to the nearest municipal<br />

treatment plant, or arrange for such transport.<br />

Summary<br />

There is no „one size fits all“ solution to the problem<br />

of wastewater disposal in rural areas. In each specific<br />

case, the characteristics of the location, the water<br />

management situation, the properties of the generated<br />

wastewater and any existing treatment systems must<br />

be evaluated whilst also taking account of the future<br />

development objectives of the local communities.<br />

1<br />

Kongressunterlagen ← PODIUM 12<br />

Wastewater disposal<br />

trend in rural Baden-<br />

Württemberg<br />

Entwicklung der Abwasserbeseitigung<br />

im<br />

ländlichen Raum von<br />

Baden-Württemberg<br />

geschlossenen Gruben ist es nach derzeitigem Stand in<br />

vielen Fällen erforderlich, um Grundwasser- oder Bodenverunreinigungen<br />

zu vermeiden, die Dichtigkeit der<br />

Gruben zu überprüfen.<br />

Kleinkläranlagen, die dauerhaft betrieben werden sollen,<br />

benötigen neben der klassischen Absetzanlage eine<br />

biologische Reinigungsstufe. In der Regel sollen in Baden-Württemberg<br />

Kleinkläranlagen eingesetzt werden,<br />

die eine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts<br />

für Bautechnik in Berlin besitzen; Ausnahmen davon<br />

sind insbesondere Pflanzenkläranlagen. Für die dauerhafte<br />

Funktionsfähigkeit der Kleinkläranlagen, aber auch<br />

um die bestmögliche Reinigungsleistung, zu erhalten, ist<br />

neben dem ordnungsgemäßen Einbau vor allem ein sicherer<br />

Betrieb und die regelmäßige Wartung der Kleinkläranlagen<br />

wichtig, wie dies in den Zulassungen geregelt<br />

ist. Der anfallende Klärschlamm ist ordnungsgemäß unter<br />

Beachtung der Klärschlammverordnung zu entsorgen.<br />

In Einzelfällen, wenn eine Einleitung ins Gewässer<br />

nicht möglich ist und der Anschluss nicht mit einem vertretbaren<br />

Aufwand erfolgen kann, kann eine geschlossene<br />

(abflusslose) Grube die Alternative sein. Der Inhalt der<br />

Grube ist dann auf die nächstgelegene kommunale Kläranlage<br />

zu bringen bzw. bringen zu lassen.<br />

Zusammenfassung<br />

Eine „Patentlösung“ für die Abwasserbeseitigung im ländlichen<br />

Raum gibt es nicht. Die örtlichen Gegebenheiten,<br />

die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse, die Eigenschaften<br />

des anfallenden Abwassers und eventuell bereits vorhandenen<br />

Anlagen müssen in jedem Einzelfall geprüft werden.<br />

Dabei sind auch die künftigen Entwicklungsziele der<br />

Gemeinden mit einzubeziehen.<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 02·2012 209


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Programm<br />

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Tag 2: Ankunft in Shanghai, Stadtrundfahrt<br />

Tag 3: Werksbesichtigung<br />

Tag 4: Fachkonferenz, Hafenrundfahrt<br />

Tag 5: Fachkonferenz<br />

Tag 6: Fachkonferenz, Werksbesichtigung<br />

Tag 7: Messebesuch bauma China 2012<br />

Tag 8: Besuch des Wasserdorfs Tongli und Suzhou<br />

Tag 9: Rückflug nach Frankfurt<br />

(Änderungen im Programmablauf vorbehalten)


Titelmotiv | Cover: Sportausbildungszentrum Mülimatt, Brugg (© Elément AG Schweiz / Fotograf R.Rötheli)<br />

EXHIBITORS LIST<br />

AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Träger | Under the umbrella of: Partner:


EXHIBITORS LIST → Floor plan<br />

ER OG<br />

Eingang Großer Saal<br />

Eingang Kleiner Saal<br />

17<br />

16<br />

18 19<br />

15<br />

14<br />

20 21 22<br />

Durchgang<br />

zum Restaurant<br />

First Floor<br />

Obergeschoss<br />

9<br />

Haupteingang<br />

Kongressbüro<br />

8<br />

Eingang Großer Saal<br />

29<br />

28<br />

13<br />

30<br />

27<br />

12<br />

31<br />

26<br />

11<br />

10<br />

25<br />

24<br />

23 Aufzug<br />

Notausgang<br />

32<br />

52<br />

33<br />

51<br />

34<br />

81<br />

50<br />

80<br />

79<br />

7<br />

35<br />

82<br />

36<br />

49<br />

Studios<br />

Stuttgart + München<br />

Club- und Konferenzraum<br />

(Aussteller - Workshops)<br />

98<br />

83<br />

6<br />

39<br />

38<br />

37<br />

48<br />

5<br />

97<br />

40<br />

47<br />

84<br />

46<br />

96<br />

4<br />

41<br />

WC<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

3<br />

99 100 101 102 103 104 105<br />

95<br />

85<br />

2<br />

86<br />

Garderobe<br />

Notausgang<br />

1<br />

FOYER EG<br />

94<br />

87 88 89<br />

A <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

78<br />

77<br />

76<br />

93<br />

92<br />

73<br />

74<br />

75<br />

106<br />

91<br />

90<br />

72<br />

107<br />

108<br />

109<br />

71<br />

70<br />

WC<br />

110<br />

116<br />

113<br />

112<br />

111<br />

67<br />

117<br />

115<br />

68<br />

69<br />

114<br />

58<br />

57<br />

66<br />

118<br />

59<br />

65<br />

60<br />

64<br />

120<br />

119<br />

61<br />

121<br />

56<br />

62<br />

63<br />

Ground Floor<br />

Erdgeschoss<br />

122<br />

133<br />

123<br />

55<br />

124<br />

132<br />

54<br />

Aufzug<br />

Notausgang<br />

Markt der Medien<br />

Markt der Medien<br />

131<br />

53<br />

130<br />

129<br />

125<br />

126<br />

127<br />

128<br />

Aufgang OG<br />

Café <strong>BFT</strong>


Stand Company`s name<br />

Firma<br />

1 Doubrava Deutschland<br />

Weckenmann Anlagentechnik<br />

HALFEN Vertriebsgesellschaft<br />

4 Hess Maschinenfabrik<br />

5 Prilhofer Consulting<br />

6 Max Frank<br />

7 SAA Engineering; i-PBS Production Business<br />

Solutions<br />

8 GTSdata<br />

9 RATEC; Reymann Technik<br />

10,11 Harold Scholz<br />

1 ,1 Liebherr-Mischtechnik<br />

14,15 BASF Construction Polymers<br />

16 Gebr. Lotter<br />

17 NOE-Schaltechnik<br />

18 Wacker Chemie<br />

19 KÜBAT Förderanlagen<br />

0 SSB - Dr. Strauch Systemberatung<br />

1, Schöck Bauteile<br />

IDAT<br />

4 Würschum<br />

5 Omya<br />

6 progress; Ebawe Anlagentechnik; Tecnocom<br />

7 Friedrich Schroeder<br />

8 Liapor<br />

9, 0 Sika Deutschland<br />

1 Knauer Engineering<br />

Vollert Anlagenbau; Unitechnik Cieplik &<br />

Poppek<br />

Wiggert<br />

4 Nemetschek Engineering<br />

5 IBB - Ingenieurbüro für Bauinformatik<br />

6, 7 Ha-Be Betonchemie<br />

8 PFEIFER Seil- und Hebetechnik;<br />

J&P Bautechnik<br />

9 RAMPF FORMEN<br />

40 B.T. innovation<br />

41 RECKLI<br />

4 Tekla<br />

4 Kyocera Unimerco Fastening<br />

44 AVERMANN Maschinenfabrik<br />

45 Rhein-Chemotechnik<br />

46 Sauter<br />

47 BRECON<br />

48 Form + Test Seidner<br />

49 Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

50 KNIELE Baumaschinen<br />

51 KTI-Plersch Kältetechnik; Sauter Plersch<br />

5 KBH - Baustoffwerke Gebhart & Söhne<br />

5 Ecoratio<br />

54 INTER-MINERALS Deutschland<br />

55 Filigran Trägersysteme<br />

56 Hebau<br />

57 KOBRA Formen<br />

58 Hilti Deutschland<br />

59 BauMineral<br />

60 Werne & Thiel sensortechnic<br />

61 Calenberg Ingenieure<br />

6 B + S<br />

6 DUDIK - <strong>International</strong><br />

64 Probst Greiftechnik Verlegesysteme<br />

65 V. Fraas solutions in textile<br />

Stand Company`s name<br />

Firma<br />

66 TESTING<br />

67 BRITEG - Beton in Form<br />

68 Putzmeister Concrete Pumps<br />

69 Weiss<br />

70 Bühnen<br />

71 Kiwa MPA Bautest; PÜZ BAU<br />

7 MANTIS ULV-Sprühgeräte<br />

7 Günther Spelsberg<br />

74 PRAXIS<br />

75 Matenco Europe; Leutert<br />

76 Construx<br />

77 EUROBEND<br />

78 TOP MINERAL<br />

79 BVT Rausch; Kappema; PreConTech<br />

80 BFS Betonfertigteilesysteme<br />

81 TUDALIT Markenverband<br />

8 Maleki<br />

8 ,84 sh minerals<br />

85 Haarup Maskinfabrik<br />

86 Sommer Anlagentechnik<br />

87 Wacker Neuson concrete solutions<br />

88,89 Haberstroh Baubedarf<br />

90 Filzmoser Maschinenbau<br />

91 Berufsgenossenschaft Rohstoffe und<br />

chemische Industrie<br />

9 ,9 Maschinenfabrik Gustav Eirich<br />

94 Mastertec<br />

95 alkus<br />

96 TEKA Maschinenbau<br />

97 NUSPL Maschinenbau<br />

98 bauBIT Software + Service<br />

99 FUCHS LUBRITECH<br />

100 KAISER<br />

101 Deutsche Kahneisen<br />

10 H-BAU Technik<br />

10 IMKO Micromodultechnik<br />

104 Minimax<br />

105 Dorner Electronic<br />

106 KauPo Plankenhorn<br />

107 Polarmatic<br />

108,109 SCHWENK Zement<br />

110,111 RÖHRIG granit<br />

11 OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung +<br />

Systemberatunng<br />

11 ,114 REMEI Blomberg<br />

115 Ancon<br />

116 Roland Wolf<br />

117,118 Rimatem Maueranlagen<br />

119,1 0 Dyckerhoff<br />

1 1 Baustahlgewebe<br />

1 Beta Maschinenbau<br />

1 Saint-Gobain Weber<br />

1 4 LAP Laser Applikationen<br />

1 5 PSS Interservice<br />

1 6 Peikko Deutschland<br />

1 7 BAWAX<br />

1 8 EXTE-Extrudertechnik<br />

1 9 Elematic<br />

1 0 Rockwood<br />

1 1 ratiobond Klebesysteme<br />

1 PHILIPP<br />

1 DICAD Systeme<br />

Stands ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand Company`s name<br />

Firma<br />

Market of Media Markt der Medien<br />

Bauwerk Verlag<br />

Berufsförderungswerk für die Beton- und<br />

Fertigteilhersteller<br />

BetonBauteile Bayern<br />

BetonMarketing Deutschland<br />

Betonverband Straße, Landschaft, Garten (SLG)<br />

Beuth Verlag<br />

BQ-Zert<br />

Bundesverband Leichtbeton<br />

Bureau <strong>International</strong> du Béton Manufacturé<br />

(BIBM)<br />

Confederation of Finnish Construction<br />

Industry RT/ Concrete Industry<br />

Deutscher Ausschuss für Stahlbeton<br />

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein<br />

Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur<br />

Fachverband Beton- und Fertigteilwerke<br />

Baden-Württemberg<br />

Fachvereinigung Betonbauteile mit Gitterträgern<br />

(BmG)<br />

Fachvereinigung Betonfertiggaragen<br />

Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre<br />

(FBS)<br />

Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau<br />

(FDB)<br />

FBF Betondienst<br />

fib - fédération internationale du béton<br />

Forschungsvereinigung der deutschen<br />

Beton- und Fertigteilindustrie<br />

Güteschutz Beton- und Fertigteilwerke<br />

Baden-Württemberg<br />

info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein<br />

Verlag Bau + Technik<br />

Vieweg+Teubner; Springer Fachmedien,<br />

WIesbaden<br />

Werner Verlag<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A


EXHIBITORS LIST → Product groups<br />

Product group 1 Produktgruppe 1<br />

Machines and equipment for concrete block<br />

and roof tile production<br />

Maschinen und Anlagen für die Betonstein-<br />

und Dachsteinfertigung<br />

Concrete block machines, roof tile machines, molds, transport and handling<br />

systems, turn-key concrete block production systems, production boards/sheets<br />

Stein- und Dachsteinmaschinen, Formen, Transport- und Handlingsysteme, schlüs-<br />

selfertige Anlagen, Unterlagsbretter/-bleche<br />

Company Firma Stand<br />

BFS Betonfertigteilesysteme GmbH 80<br />

Bühnen GmbH & Co. KG 70<br />

Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92,93<br />

Hess Maschinenfabrik GmbH + Co. KG 4<br />

info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein Markt der Medien<br />

KBH - Baustoffwerke Gebhart & Söhne GmbH & Co. KG 52<br />

Knauer Engineering GmbH 31<br />

KOBRA Formen GmbH 57<br />

KÜBAT Förderanlagen GmbH 19<br />

MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />

Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH 64<br />

RAMPF FORMEN GmbH 39<br />

RECKLI GmbH 41<br />

Tecnocom SpA 26<br />

TESTING Bluhm & Feuerherdt GmbH 66<br />

Weiss s.r.l. 69<br />

Werne & Thiel sensortechnic 60<br />

Würschum GmbH 24<br />

Product group Produktgruppe 2<br />

Machines and equipment for pipe and manhole production<br />

Maschinen und Anlagen für die Rohr- und Schachtfertigung<br />

Concrete pipe machines, manhole machines, forms/molds, transport and handling sys-<br />

tems, pipe testing systems<br />

Rohrmaschinen, Schachtmaschinen, Formen, Transport- und Handlingsysteme, Rohrprü-<br />

fanlagen<br />

Company Firma Stand<br />

B + S GmbH 62<br />

BFS Betonfertigteilesysteme GmbH 80<br />

Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92,93<br />

Hess Maschinenfabrik GmbH + Co. KG 4<br />

KÜBAT Förderanlagen GmbH 19<br />

Leutert GmbH & Co. KG 75<br />

MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />

Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />

Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH 64<br />

RATEC GmbH 9<br />

Wacker Neuson concrete solutions WACKER WERKE 87<br />

Product group Produktgruppe 3<br />

Machines and equipment for production of<br />

structural precast elements<br />

Maschinen und Anlagen für die Fertigteilproduktion<br />

Automated carousel pallet circuits, forms/shuttering and accessories, tilting tables,<br />

stair forms, extruder systems, slipformers, stressing jacks, plotting and shutter-<br />

ing robots, vibration technology and compaction systems, concrete distributors,<br />

straightening and cutting machines, mesh and lattice girder welding machines,<br />

reinforcement laying roboters, laser systems<br />

Umlaufanlagen für Decken und Wände, Schalungen und Zubehör, Kipptische,<br />

Treppenschalungen, Extruderanlagen, Gleitfertiger, Spannanlagen, Plotter/Scha-<br />

lungsroboter, Vibrationstechnik und Verdichtungssysteme, Betonverteiler, Richt- und<br />

Schneidemaschinen, Matten- und Gitterträgerschweißanlagen, Bewehrungsroboter,<br />

Lasersysteme<br />

Company Firma Stand<br />

AVERMANN Maschinenfabrik GmbH & Co. KG 44<br />

B + S GmbH 62<br />

B.T. innovation GmbH 40<br />

Beta Maschinenbau GmbH & Co. KG 122<br />

BRECON GmbH 47<br />

Bühnen GmbH & Co. KG 70<br />

Construx b.v.b.a. 76<br />

Doubrava Deutschland GmbH 1<br />

Ebawe Anlagentechnik GmbH 26<br />

Ecoratio bv 53<br />

Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92, 93<br />

Elematic GmbH 129<br />

Filzmoser Maschinenbau GmbH 90<br />

i-PBS Production Business Solutions GmbH 7<br />

IDAT GmbH 23<br />

KauPo Plankenhorn e. K. 106<br />

Knauer Engineering GmbH 31<br />

KÜBAT Förderanlagen GmbH 19<br />

LAP GmbH Laser Applikationen 124<br />

MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />

Nemetschek Engineering GmbH 34<br />

NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH & Co. KG 17<br />

NUSPL Maschinenbau GmbH 97<br />

Prilhofer Consulting 5<br />

Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH 64<br />

progress Maschinen & Automation AG 26<br />

Putzmeister Concrete Pumps GmbH 68<br />

RATEC GmbH 9<br />

RECKLI GmbH 41<br />

Reymann Technik GmbH 9<br />

Rimatem Maueranlagen GmbH 117, 118<br />

SAA Engineering GmbH 7<br />

Harold Scholz & Co. GmbH 10,11<br />

Sommer Anlagentechnik GmbH 86<br />

Tecnocom SpA 26<br />

Unitechnik Cieplik & Poppek AG 32<br />

Vollert Anlagenbau GmbH 32<br />

Wacker Neuson concrete solutions WACKER WERKE 87<br />

Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co. KG 2<br />

A4 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com


Product group 4 Produktgruppe 4<br />

Machines and equipment for concrete production<br />

and conveying<br />

Maschinen und Anlagen für Betonbereitung und –förderung<br />

Mixers, silos and conveying equipment, skip conveyors, color dosing systems, ad-<br />

mixture dosing systems, water dosing and moisture measurement devices, concrete<br />

recycling plants<br />

Mischer, Silos und Förderanlagen, Kübelbahnen, Farbdosiergeräte, Zusatzmittel-<br />

dosiergeräte, Feuchtemess- und Wasserdosiergeräte, Betonrecyclinganlagen<br />

Company Firma Stand<br />

Doubrava Deutschland GmbH 1<br />

DUDIK - <strong>International</strong> Kübelbahn + Transportanlagen GmbH 63<br />

Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92,93<br />

Elematic GmbH 129<br />

Haarup Maskinfabrik A/S 85<br />

Hess Maschinenfabrik GmbH + Co. KG 4<br />

IMKO Micromodultechnik GmbH 103<br />

KNIELE Baumaschinen GmbH 50<br />

KTI-Plersch Kältetechnik GmbH 51<br />

KÜBAT Förderanlagen GmbH 19<br />

Leutert GmbH & Co. KG 75<br />

Liebherr-Mischtechnik GmbH 12,13<br />

MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />

Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />

Polarmatic Oy 107<br />

Putzmeister Concrete Pumps GmbH 68<br />

RATEC GmbH 9<br />

Reymann Technik GmbH 9<br />

Rockwood Pigments Brockhues GmbH & Co. GmbH 130<br />

Sauter GmbH 46<br />

Sauter Plersch AG 51<br />

Harold Scholz & Co. GmbH 10,11<br />

TEKA Maschinenbau GmbH 96<br />

TESTING Bluhm & Feuerherdt GmbH 66<br />

Werne & Thiel sensortechnic 60<br />

Wiggert + Co. GmbH 33<br />

Würschum GmbH 24<br />

Produktguppenübersicht ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Product group 5 Produktgruppe 5<br />

Automation and control engineering, quality assurance<br />

Automation, Steuerungstechnik, Qualitätssicherung<br />

Control systems, consultation and planning, data processing and software<br />

solutions, CAD systems, concrete testing devices<br />

Steuerungssysteme, Beratung und Planung, Datenverarbeitung und<br />

Softwarelösungen, CAD-Systeme, Betonprüfgeräte<br />

Company Firma Stand<br />

B.T. innovation GmbH 40<br />

bauBIT Software + Service GmbH 98<br />

DICAD Systeme GmbH 133<br />

Dorner Electronic GmbH 105<br />

Ebawe Anlagentechnik GmbH 26<br />

Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG 92,93<br />

Elematic GmbH 129<br />

Form + Test Seidner + Co. GmbH 48<br />

GTSdata GmbH & Co. KG 8<br />

Hilti Deutschland AG 58<br />

i-PBS Production Business Solutions GmbH 7<br />

IBB - Ingenieurbüro für Bauinformatik 35<br />

IDAT GmbH 23<br />

Kiwa MPA Bautest GmbH 71<br />

Leutert GmbH & Co. KG 75<br />

Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />

Nemetschek Engineering GmbH 34<br />

OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung und Systemberatung GmbH 112<br />

Praxis EDV-Betriebswirtschaft + Software-Entwicklungs AG 74<br />

progress Maschinen & Automation AG 26<br />

PÜZ BAU GmbH 71<br />

Reymann Technik GmbH 9<br />

SAA Engineering GmbH 7<br />

Sauter GmbH 46<br />

SSB - Dr. Strauch Systemberatung GmbH 20<br />

Tekla GmbH 42<br />

TESTING Bluhm & Feuerherdt GmbH 66<br />

TUDALIT Markenverband e.V. 81<br />

Unitechnik Cieplik & Poppek AG 32<br />

Wacker Neuson concrete solutions WACKER WERKE 87<br />

Werne & Thiel sensortechnic 60<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A5


EXHIBITORS LIST → Product groups<br />

Product group 6 Produktgruppe 6<br />

Binding material, raw materials and aggregates<br />

Bindemittel, Roh- und Zuschlagstoffe<br />

Cement, aggregates, colors, fillers (fly ash, stone meal), slags, chromate reducers<br />

Zement, Gesteinskörnungen, Zuschlagstoffe, Farben, Füllstoffe (Flugasche, Steinmehl),<br />

Schlacken, Chromatreduzierer<br />

Company Firma Stand<br />

BauMineral GmbH 59<br />

Bundesverband Leichtbeton e.V. Markt der Medien<br />

Dyckerhoff AG 119,120<br />

Elematic GmbH 129<br />

info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein Markt der Medien<br />

INTER-MINERALS Deutschland GmbH 54<br />

KTI-Plersch Kältetechnik GmbH 51<br />

Leutert GmbH & Co. KG 75<br />

Liapor GmbH & Co. KG 28<br />

Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />

Omya GmbH 25<br />

Rockwood Pigments Brockhues GmbH & Co. KG 130<br />

RÖHRIG granit GmbH 110,111<br />

Saint-Gobain Weber GmbH 123<br />

Harold Scholz & Co. GmbH 10,11<br />

SCHWENK Zement KG 108,109<br />

sh minerals GmbH 83,84<br />

TOP MINERAL GmbH 78<br />

Wacker Chemie AG 18<br />

Product group 7 Produktgruppe 7<br />

Concrete chemicals and surface treatment<br />

Betonchemie und Oberflächenbehandlung<br />

Admixtures, release agents, surface protection, design and finishing, coatings,<br />

acid gels, sealing technique, shot blasting agents<br />

Zusatzmittel, Trennmittel, Oberflächenschutz, -gestaltung und -veredelung,<br />

Beschichtungen, Säure-Gel, Abdichtungstechnik, Strahlmittel<br />

Company Firma Stand<br />

B.T. innovation GmbH 40<br />

BASF Construction Polymers GmbH 14,15<br />

BAWAX GmbH 127<br />

Ecoratio bv 53<br />

Elematic GmbH 129<br />

FUCHS LUBRITECH GmbH 99<br />

Ha-Be Betonchemie GmbH & Co. KG 36,37<br />

Haberstroh Baubedarf GmbH 88,89<br />

Hebau GmbH 56<br />

info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein Markt der Medien<br />

Leutert GmbH & Co. KG 75<br />

Maleki GmbH 82<br />

MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH 72<br />

Matenco Europe (UK) Ltd. 75<br />

NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH Co. KG 17<br />

PSS Interservice GmbH 125<br />

RECKLI GmbH 41<br />

REMEI Blomberg GmbH & Co. KG 113,114<br />

Rhein-Chemotechnik GmbH 45<br />

Saint-Gobain Weber GmbH 123<br />

Schöck Bauteile GmbH 21,22<br />

Sika Deutschland GmbH, Fachbereich Bauwerksabdichtung 29<br />

Sika Deutschland GmbH, Geschäftsbereich Beton 30<br />

Wacker Chemie AG 18<br />

Wacker Neuson concrete solutions WACKER WERKE 87<br />

Roland Wolf GmbH 116<br />

Product group 8 Produktgruppe 8<br />

Reinforcing, fastening and anchoring technique<br />

Bewehrungs-, Befestigungs- und Verankerungstechnik<br />

Lattice girders, punching shear reinforcement, reinforcement and threaded connec-<br />

tions, stainless reinforcement, anchor rails, connectors, steel and plastic fibers,<br />

spacers, connection and fixing devices, transport and erection anchors, thermal<br />

insulation, mesh reinforcement<br />

Gitterträger, Durchstanzbewehrung, Bewehrungs- und Schraubanschlüsse, Anker-<br />

schienen, Dorne, Edelstahlbewehrung, Stahl- und Kunststofffasern, Abstandhalter,<br />

Verbindungs- und Befestigungstechnik, Transport- und Montageanker, thermische Tren-<br />

nung, Bewehrungsmatten<br />

Company Firma Stand<br />

Ancon GmbH 115<br />

Baustahlgewebe GmbH 121<br />

BVT Rausch GmbH & Co. KG 79<br />

Calenberg Ingenieure GmbH 61<br />

Deutsche Kahneisen Gesellschaft mbH 101<br />

Elematic GmbH 129<br />

EUROBEND GmbH 77<br />

EXTE-Extrudertechnik GmbH 128<br />

Filigran Trägersysteme GmbH & Co. KG 55<br />

Filzmoser Maschinenbau GmbH 90<br />

V. Fraas GmbH Solutions in textile 65<br />

Max Frank GmbH & Co. KG 6<br />

H-BAU Technik GmbH 102<br />

Haberstroh Baubedarf GmbH 88, 89<br />

HALFEN Vertriebsgesellschaft mbH 3<br />

Hilti Deutschland AG 58<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei 49<br />

J&P Bautechnik Vertriebs-GmbH 38<br />

Kappema Vertriebsges. mbH 79<br />

Kyocera Unimerco Fastening GmbH 43<br />

Gebr. Lotter KG 16<br />

Nemetschek Engineering GmbH 34<br />

NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH & Co. KG 17<br />

Peikko Deutschland GmbH 126<br />

PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 38<br />

PHILIPP GmbH 132<br />

PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft - und Software- Entwicklungs AG 74<br />

PreConTech 79<br />

progress Maschinen & Automation AG 26<br />

RATEC GmbH 9<br />

Schöck Bauteile GmbH 21,22<br />

Friedrich Schroeder GmbH & Co. KG 27<br />

TUDALIT Markenverband e.V. 81<br />

Roland Wolf GmbH 116<br />

A6 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com


Product group 9 Produktgruppe 9<br />

Formwork, embedded parts and other accessories<br />

Schalungen, Einbauteile und sonstiges Zubehör<br />

Molds, shuttering, formliners, rubber for flexible molds, side shuttering systems,<br />

electrical installation systems, frame connectors, other embedded parts, bearing<br />

elements, thermal protection and sound insulation systems, erection aids, aligning<br />

struts, handling and laying technique<br />

Schalungen, Matrizen, Kautschuk für flexible Formen, Abschalelemente, Elektroinstal-<br />

lationen, Zargen, sonstige Einbauteile, Bauteillagerung, Wärme- und<br />

Schallschutzsysteme, Montagehilfen, Richtstreben, Absturzsicherungen, Greif- und<br />

Verlegetechnik<br />

Company Firma Stand<br />

alkus AG 95<br />

Ancon GmbH 115<br />

B.T. innovation GmbH 40<br />

Beta Maschinenbau GmbH & Co. KG 122<br />

B + S GmbH 62<br />

BRITEG - Beton in Form 67<br />

Bundesverband Leichtbeton e.V. Markt der Medien<br />

BVT Rausch GmbH & Co. KG 79<br />

Calenberg Ingenieure GmbH 61<br />

Construx b.v.b.a. 76<br />

Elematic GmbH 129<br />

EXTE-Extrudertechnik GmbH 128<br />

H-BAU Technik GmbH 102<br />

J&P Bautechnik Vertriebs-GmbH 38<br />

KAISER GmbH & Co. KG 100<br />

Kappema Vertriebsges. mbH 79<br />

KauPo Plankenhorn e. K. 106<br />

Gebr. Lotter KG 16<br />

Mastertec GmbH & Co. KG 94<br />

Minimax GmbH & Co. KG 104<br />

Nemetschek Engineering GmbH 34<br />

NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH & Co. KG 17<br />

NUSPL Maschinenbau GmbH 97<br />

Peikko Deutschland GmbH 126<br />

PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH 38<br />

PreConTech 79<br />

Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH 64<br />

RATEC GmbH 9<br />

ratiobond Klebesysteme GmbH 131<br />

RECKLI GmbH 41<br />

REMEI Blomberg GmbH & Co. KG 113,114<br />

Schöck Bauteile GmbH 21,22<br />

Sommer Anlagentechnik GmbH 86<br />

Günther Spelsberg GmbH + Co. KG 73<br />

Tecnocom SpA 26<br />

Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co. KG 2<br />

Roland Wolf GmbH 116<br />

Produktguppenübersicht ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Product group 10 Produktgruppe 10<br />

Organizations and service providers<br />

Organisationen und Dienstleister<br />

Trade associations and organizations, education and training, research and develop-<br />

ment organizations, service providers, consulting services, publicity and lobbying<br />

activities, publishers<br />

Branchenverbände und -vereinigungen, Aus- und Fortbildung, Forschungs- und Entwick-<br />

lungseinrichtungen, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying, Verlage<br />

Company Firma Stand<br />

Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie 91<br />

Bauwerk Verlag Markt der Medien<br />

Berufsförderungswerk für die Beton- und Fertigteilhersteller e. V. Markt der Medien<br />

BetonBauteile Bayern Markt der Medien<br />

BetonMarketing Deutschland GmbH Markt der Medien<br />

Betonverband Straße, Landschaft, Garten e. V. (SLG) Markt der Medien<br />

Beuth Verlag GmbH Markt der Medien<br />

BQ-Zert GbR Markt der Medien<br />

Bundesverband Leichtbeton e. V. Markt der Medien<br />

Bureau <strong>International</strong> du Béton Manufacturé (BIBM) Markt der Medien<br />

Confederation of Finnish Construction Industry RT/<br />

Concrete Industry Markt der Medien<br />

Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e. V. Markt der Medien<br />

Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E. V. Markt der Medien<br />

Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische<br />

Wissenschaften GmbH & Co. KG Markt der Medien<br />

Fachverband Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg Markt der Medien<br />

Fachvereinigung Betonbauteile mit Gitterträgern e. V. (BmG) Markt der Medien<br />

Fachvereinigung Betonfertiggaragen e.V. Markt der Medien<br />

Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e. V.(FBS) Markt der Medien<br />

Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e. V. (FDB) Markt der Medien<br />

FBF Betondienst GmbH Markt der Medien<br />

fib - fédération internationale du béton Markt der Medien<br />

Forschungsvereinigung der deutschen Beton- und<br />

Fertigteilindustrie e. V. Markt der Medien<br />

Güteschutz Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg Markt der Medien<br />

info-b Informationsgemeinschaft Betonwerkstein Markt der Medien<br />

TUDALIT Markenverband e.V. 81<br />

Verlag Bau + Technik GmbH Markt der Medien<br />

Vieweg+Teubner, Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Markt der Medien<br />

Werner Verlag, Wolters Kluwer Deutschland GmbH Markt der Medien<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A7


EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

alkus AG<br />

Gewerbeweg 15<br />

9490 Vaduz<br />

LIECHTENSTEIN<br />

Phone: +423 233 2260<br />

Fax: +423 233 2261<br />

mail@alkus.li<br />

www.alkus.li<br />

Ancon GmbH<br />

Bartholomäusstr. 26<br />

90489 Nürnberg<br />

Phone: +49 911 9551234-0<br />

Fax: +49 911 9551234-9<br />

info@anconbp.de<br />

www.anconbp.de<br />

AVERMANN<br />

Maschinenfabrik GmbH & Co. KG<br />

Lengericher Landstr. 35<br />

49078 Osnabrück<br />

Phone: +49 5405 5050<br />

Fax: +49 5405 6441<br />

info@avermann.de<br />

www.avermann.de<br />

B + S GmbH<br />

Kanalstr. 63<br />

48432 Rheine<br />

Phone: +49 5971 79113-0<br />

Fax: +49 5971 79113-19<br />

info@bs-baumaschinen.com<br />

www.bs-baumaschinen.com<br />

B.T. innovation GmbH<br />

Sudenburger Wuhne 60<br />

39116 Magdeburg<br />

Phone: +49 391 7352-0<br />

Fax: +49 391 7352-52<br />

info@bt-innovation.de<br />

www.bt-innovation.de<br />

BASF Construction Polymers GmbH<br />

Geschäftsbereich Betonzusatzmittel<br />

Dr.-Albert-Frank-Str. 32<br />

83308 Trostberg<br />

Phone: +49 39266 983-10<br />

Fax: +49 39266 983-51<br />

manfred.stuebner@basf.com<br />

www.basf-cc.de<br />

bauBIT Software & Service GmbH<br />

Gimpelstr. 3<br />

5302 Henndorf am Wallersee<br />

ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />

Phone: +43 6214 20-175<br />

Fax: +43 6214 20-177<br />

office@baubit.at<br />

www.baubit.at<br />

BauMineral GmbH<br />

Hiberniastr. 12<br />

45699 Herten<br />

Phone: +49 2366 509-0<br />

Fax: +49 2366 509-256<br />

baumineral@baumineral.de<br />

www.baumineral.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

alkus - the innovative all-plastic panel, wide range of applications for<br />

cast-in-place concrete and precast plants, meets most demanding<br />

requirements for sustainable and durable concrete surfaces<br />

alkus - die innovative Vollkunststoffplatte, vielfältige Anwendungsmöglichkeiten<br />

für Ortbeton und im Fertigteilwerk, für allerhöchste<br />

Ansprüche an Betonoberflächen und Nachhaltigkeit und Langlebigkeit<br />

Reinforcement bar couplers, tension systems, connectors,<br />

stainless reinforcement<br />

Betonstahlkupplungen, Zugstabsysteme, Einzeldorne, rostfreie<br />

Bewehrung<br />

Turnkey plant, equipment and machinery to manufacture floor slabs,<br />

solid walls, double walls and sandwich elements, formwork, tilting<br />

tables, vibration beds, customized machines<br />

Komplette Anlagen sowie Maschinentechnik zur Fertigung von Decken-platten,<br />

Massivwänden, Doppelwänden und Sandwich-Elementen, Schalungen,<br />

Kipptische, Rüttelbahnen, Sondermaschinenbau<br />

Molds and equipment to produce precast elements such as concrete<br />

pipes, manholes, sleepers, poles and special concrete elements<br />

Maschinen und Schalungen zur Herstellung von Betonfertigteilen wie<br />

Betonrohren, -schächten, -schwellen, -masten und Sonderelementen<br />

aus Beton<br />

MagFly ®AP, FlyFrame ®, MultiForm ®, MagSwing ®, planning & consulting,<br />

RubberElast ®, SynkoElast ®, InnoElast ® & ProElast ® system,<br />

BT turnbuckle, DoWaTherm ®<br />

MagFly ® AP, FlyFrame ®, MultiForm ®, MagSwing ®, Planung & Consulting,<br />

RubberElast ®, SynkoElast ®, InnoElast ® & ProElast ® System,<br />

BT-Spannschloss, DoWaTherm ®<br />

Concrete additives, RheoMATRIX, release agents, X-SEED,<br />

GLENIUM SKY 900 series<br />

Betonzusatzmittel, RheoMATRIX, Betontrennmittel, X-SEED,<br />

GLENIUM SKY 900er Serie<br />

FT-Floor/Wall/Stair CAD/AV software & automated structural floor<br />

slab verification, calculation, dimensioning & reinforcement of one/two<br />

axes, scheduling of orders for floor and wall manufacturing plants<br />

CAD/AV-Software FT-Decke/Wand/Treppe mit automatischer<br />

Elementdeckenstatik, ein- und zweiachsige Berechnung + Bemessung +<br />

Bewehrung, Auftragsdispo für Decken-/Wandwerke<br />

EFA fillers, Grobalith, Isogran, Microsit<br />

EFA-Füller, Grobalith, Isogran, Microsit<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

A8 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

95/ 9<br />

115/ 8, 9<br />

44/ , 9<br />

6 / , , 9<br />

40/ , 5, 7, 9<br />

14,15/ 7<br />

98/ 8<br />

59/ 6


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Baustahlgewebe GmbH<br />

Friedrichstr. 16<br />

69412 Eberbach<br />

Phone: +49 6271 82-100<br />

Fax: +49 6271 82-368<br />

mail@baustahlgewebe.com<br />

www.baustahlgewebe.com<br />

Bauwerk Verlag<br />

eine Marke der Beuth Verlag GmbH<br />

Burggrafenstraße 6<br />

10787 Berlin<br />

Phone: +49 30 2601-2260<br />

Fax: +49 30 2601-1260<br />

info@beuth.de<br />

www.beuth.de<br />

BAWAX GmbH<br />

Grafftring 2-6<br />

29227 Celle<br />

Phone: +49 5141 88888-14<br />

Fax: +49 5141 88888-64<br />

info@bawax.de<br />

www.bawax.de<br />

Berufsförderungswerk für die Beton- und<br />

Fertigteilhersteller e. V.<br />

Gerhard-Koch-Str. 2 + 4<br />

73760 Ostfildern<br />

Phone: +49 711 32732-323<br />

Fax: +49 711 32732-350<br />

info@berufsausbildung-beton.de<br />

www.berufsausbildung-beton.de<br />

Berufsgenossenschaft Rohstoffe und<br />

chemische Industrie (BG RCI)<br />

Südwestpark 2 + 4<br />

90449 Nürnberg<br />

Phone: +49 511 7257-971<br />

Fax: +49 511 7257-790<br />

wolfgang.pichl@bgrci.de<br />

www.bgrci.de<br />

Beta Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Nordhäuser Str. 2<br />

99765 Heringen<br />

Phone: +49 36333 666-0<br />

Fax: +49 36333 666-18<br />

info@beta-mb.de<br />

www.beta-mb.de<br />

BetonBauteile Bayern im Bayerischen<br />

Industrieverband Steine und Erden e. V.<br />

Beethovenstr. 8<br />

80336 München<br />

Phone: +49 89 51403-181<br />

Fax: +49 89 51403-183<br />

www.betonbauteile-by.de<br />

BetonMarketing Deutschland GmbH<br />

Steinhof 39<br />

40699 Erkrath<br />

Phone: +49 211 28048-1<br />

Fax: +49 211 28048-320<br />

bmd@betonmarketing.org<br />

www.beton.org<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Lattice girders, reinforcing wire, reinforcing steel in coils and bars,<br />

reinforcing elements, standard mesh, design mesh<br />

Gitterträger, Bewehrungsdraht, Betonstahl in Ringen und Stäben, Bewe-<br />

hrungselemente, Lagermatten, Listenmatten<br />

Current technical literature on construction, e. g. Stahlbetonbau aktuell<br />

01 (Reinforced Concrete Construction 01 ), Stahlbetonbau-Praxis<br />

(Reinforced Concrete Construction Practice), rd ed., Verbundbau-Praxis<br />

(Composite Construction Practice)<br />

Aktuelle Baufachliteratur, z. B.: Stahlbetonbau aktuell 2012, Stahlbetonbau-Praxis<br />

/ 3. Aufl., Stahlbetonbau-Projekt / 5. Aufl., Verbundbau-Praxis<br />

XYPEX - waterproof concrete by crystallization<br />

XYPEX - wasserundurchlässiger Beton durch Kristallisation<br />

The not-for-profit association promotes vocational training in the<br />

concrete and precast industry trades.<br />

Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Ausbildungsförderung der<br />

Berufe der Betonfertigteilindustrie und des Betonsteinhandwerks ein.<br />

BG RCI provides information on health and safety in the concrete<br />

industry.<br />

Die BG RCI informiert über Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Betonindustrie.<br />

Formwork and steel molds, tilting and vibrating tables, casting buckets,<br />

exit carriages, lifting beams, customized designs, magnets for formwork<br />

engineering, accessories<br />

Schalungen und Stahlformen, Kipp- und Rütteltische, Betonierkübel,<br />

Ausfuhrwagen, Traversen, Sonderkonstruktionen, Magnet-Schaltechnik,<br />

Zubehör<br />

BetonBauteile Bayern is the association of the Bavarian manufacturers<br />

of concrete products and precast elements. We offer specialist<br />

seminars, specific communication platforms and technical services<br />

exclusively to our members.<br />

BetonBauteile Bayern ist der Fachverband der bayerischen Hersteller<br />

von Beton- und Fertigteilen. Wir bieten exklusiv für unsere Mitglieder<br />

fachkundige Seminare, spezifische Kommunikationsplattformen, technische<br />

Services.<br />

Press and public relations activities, publications, beton.org Internet<br />

platform, architectural competition, participation in trade fairs and<br />

university initiative, coordination of joint activities with four regional<br />

organizations<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen, Internet-Plattform ‚<br />

beton.org‘, Architekturwettbewerb, Messeauftritte und Hochschulinitiative,<br />

Koordination gemeinsamer Aktivitäten mit vier Regionalgesellschaften<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

1 1/ 8<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

1 7/ 7<br />

Ausstellerforum:<br />

08.0 . 01 , 1 : 0 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

91<br />

1 / ,9<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A9


EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Betonverband Straße, Landschaft,<br />

Garten e.V. (SLG)<br />

Schloßallee 10<br />

53179 Bonn<br />

Phone: +49 228 95456-0<br />

Fax: +49 228 95456-90<br />

slg@betoninfo.de<br />

www.betonstein.de<br />

Beuth Verlag GmbH<br />

Burggrafenstr. 6<br />

10787 Berlin<br />

Phone: +49 30 26012-260<br />

Fax: +49 30 2601-1260<br />

info@beuth.de<br />

www.beuth.de<br />

BFS Betonfertigteilesysteme GmbH<br />

Dr.-Georg-Spohn-Str. 31<br />

89143 Blaubeuren<br />

Phone: +49 7344 9603-0<br />

Fax: +49 7344 4710<br />

info.bfs@casagrandegroup.com<br />

www.bfs-casagrande.de<br />

BQ-Zert GbR<br />

Gerhard-Koch-Str. 2+4<br />

73760 Ostfildern<br />

Phone: +49 711 32732-333<br />

Fax: +49 711 32732-335<br />

bq-zert@betonservice.de<br />

www.betonservice.de<br />

BRECON GmbH Vibrationstechnik<br />

Stolberger Str. 393<br />

50933 Köln<br />

Phone: +49 221 9544-270<br />

Fax: +49 221 9544-277<br />

info@brecon.de<br />

www.brecon.de<br />

BRITEG - Beton in Form<br />

Lindenweg 10<br />

33129 Delbrück<br />

info@3dbeton.de<br />

www. dbeton.de<br />

Bühnen GmbH & Co. KG<br />

Hinterm Sielhof 25<br />

28277 Bremen<br />

Phone: +49 421 5120-125<br />

Fax: +49 421 5120-260<br />

info@buehnen.de<br />

www.buehnen.de<br />

Bundesverband Leichtbeton e. V.<br />

Sandkauler Weg 1<br />

56564 Neuwied<br />

Phone: +49 2631 22227<br />

Fax: +49 2631 31336<br />

info@leichtbeton.de<br />

www.leichtbeton.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Machines, plant and accessory equipment for the manufacture of con-<br />

crete elements for sewer systems and wet-cast products<br />

Maschinen, Anlagen und Zubehöreinrichtungen zur Fertigung von Be-<br />

tonelementen für die Kanalisation und Wet-Cast-Produkte<br />

Certification agency for quality management systems in the construc-<br />

tion and building materials industries: QM/EM audits and certifications,<br />

combined audits with product monitoring<br />

Zertifizierungsstelle für Qualitätsmanagement im Bereich Bau- und<br />

Baustoffindustrie: QM/UM-Audits und -Zertifizierungen, Kombi-Audits mit<br />

Produktüberwachung<br />

BRECON external vibrators, internal vibrators, frequency inverters<br />

and PLC control systems, special designs for OEM customers. TOP:<br />

synchronized vibrators for significant noise reduction during concrete<br />

compaction, SLIM : the efficient quick-release vibrator<br />

BRECON Außenrüttler, Innenrüttler, Frequenzumrichter, Steuerungen,<br />

Spezialentwicklungen für Erstausrüster, TOP: Synchronlaufrüttler, die die<br />

Lärmentwicklung bei der Betonverdichtung deutlich reduzieren, SLIM 2:<br />

das rationelle Schnellspann-System<br />

D formwork for cast-in-place and precast concrete<br />

Schalungen 3-dimensional für Ortbeton und Fertigbeton<br />

Hot-melt adhesives as roof tile spacers, hot-melt adhesives<br />

for the production of precast elements, hot-melt tank systems<br />

Schmelzklebstoffe als Abstandshalter für Dachsteine, Schmelzklebstoffe<br />

für die Fertigteilproduktion, Schmelzklebstofftankanlagen<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

A10 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

10<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

80/ 1,<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

47/<br />

67/ 9<br />

70/ 1,<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Bureau <strong>International</strong> du Béton<br />

Manufacturé (BIBM)<br />

Bd. du Souverain, 68<br />

1170 Brüssel / BELGIEN / BELGIUM<br />

Phone: +32 2 7387442<br />

Fax: +32 2 7356069<br />

info@bibm.org<br />

www.bibm.eu<br />

BVT Rausch GmbH & Co. KG<br />

Beckerweg 6<br />

65468 Trebur<br />

Phone: +49 6147 9139-0<br />

Fax: +49 6147 9139-29<br />

info@bvtrausch.com<br />

www.bvtrausch.com<br />

Calenberg Ingenieure GmbH<br />

Am Knübel 2 - 4<br />

31020 Salzhemmendorf<br />

Phone: +49 5153 9400-0<br />

Fax: +49 5153 9400-49<br />

info@calenberg-ingenieure.de<br />

www.calenberg-ingenieure.de<br />

Confederation of Finnish Construction<br />

Industry RT/ Concrete Industry<br />

Unionkatu 14<br />

00131 Helsinki<br />

FINNLAND / FINLAND<br />

Phone: +358 9 129-9290<br />

Fax: +358 9 129-9291<br />

Construx b.v.b.a.<br />

Slingerweg 1<br />

3600 Genk, BELGIEN / BELGIUM<br />

Phone: +32 89 3288-55<br />

Fax: +32 89 3288-66<br />

info@construx.be<br />

www.construx.be<br />

Deutsche Kahneisen Gesellschaft mbH<br />

Nobelstr. 51<br />

12057 Berlin<br />

Phone: +49 30 68283-02<br />

Fax: +49 30 68283-497<br />

info@jordahl.de<br />

www.jordahl.de<br />

Deutscher Ausschuss für Stahlbeton e.V.<br />

Budapester Str. 31<br />

10787 Berlin<br />

Phone: +49 30 2693-1321<br />

Fax: +49 30 2693-1319<br />

udo.wiens@dafstb.de<br />

www.dafstb.de<br />

Deutscher Beton- und Bautechnik-<br />

Verein E. V.<br />

Kurfürstenstr. 129<br />

10785 Berlin<br />

Phone: +49 30 236096-0<br />

Fax: +49 30 236096-23<br />

info@betonverein.de<br />

www.betonverein.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

BIBM is the European Federation of the precast concrete industry. The<br />

organization strives to advocate industry interests and to promote<br />

cooperation at the European level.<br />

Das BIBM ist der europäische Berufsverband der Beton- und Fertigteilin-<br />

dustrie und bemüht sich um die Verteidigung der Interessen der Industrie<br />

sowie um die Förderung der europäischen Zusammenarbeit.<br />

Fixing systems for prefabricated concrete elements, PTA anchor chan-<br />

nels with hammer-head bolts, PTU cast-in channels, BVT connecting<br />

loops, KAP wave for double walls<br />

Verankerungssysteme für Betonfertigteile, PTA Ankerschienen mit Ham-<br />

merkopfschrauben, PTU Trapezblechschienen, BVT Verbindungsschlaufen,<br />

KAP Welle für Doppelwände<br />

Static and dynamic support of building components, protection against<br />

vibration and structure-borne noise, airborne noise<br />

protection<br />

Statische und dynamische Bauteillagerung, Körperschall- und Erschüt-<br />

terungsschutz, Lärmschutz<br />

Formwork and precast shuttering systems: battery molds, tilting tables,<br />

adjustable stair molds, custom-made molds for piles and columns,<br />

carousels, production lines, ...<br />

Betonschalungen für Bau und Vorfertigung: Batteriegussformen,<br />

Kipptische, einstellbare Treppengussformen, Maßanfertigung von<br />

Stützenschalungen, Produktlinien, ...<br />

Fastening systems such as e. g. anchor channels, profiled metal sheet<br />

channels, studrails, shear connectors, mounting channels, profiled<br />

metal sheet channels<br />

Befestigungssysteme wie Ankerschienen, Trapezblech-<br />

befestigungsschienen, Durchstanzbewehrungen, Schubdorne, Montage-<br />

schienen<br />

The key task of the DAfStb (German Committee for Structural Concrete)<br />

is to promote concrete construction as a safe, durable, economical and<br />

environmentally friendly construction method. The committee acts as a<br />

platform to focus all concrete construction related activities in the field<br />

of research/standardization.<br />

Der DAfStb hat die zentrale Aufgabe, den Betonbau als sichere, dauer-<br />

hafte, wirtschaftliche und umweltfreundliche Bauart zu fördern. Er bildet<br />

die Plattform, auf der alle Aktivitäten des Betonbaus im Bereich der Forsc-<br />

hung / Regelgebung gebündelt werden.<br />

The DBV is an association promoting and developing scientific and technical<br />

foundations to concrete construction and structural engineering.<br />

Der DBV ist ein Verein zur Förderung und Weiterentwicklung der wissenschaftlichen<br />

und technischen Grundlagen des Betonbaus und der Bautechnik.<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

79/ 8, 9<br />

61/ 8, 9<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

76/ , 9<br />

101/ 8<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A11


SPONSOR<br />

EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

DICAD Systeme GmbH<br />

Theodor-Heuss-Str. 92 - 100<br />

51149 Köln<br />

Phone: +49 2203 9313-0<br />

Fax: +49 2203 9313-199<br />

info@dicad.de<br />

www.dicad.de<br />

Dorner Electronic GmbH<br />

Kohlgrub 914<br />

6863 Egg<br />

ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />

Phone: +43 5512 2240 0<br />

Fax: +43 5512 2240-46<br />

info@dorner.at<br />

www.dorner.at<br />

Doubrava Deutschland GmbH<br />

Raiffeisenstr. 7-9<br />

70839 Gerlingen<br />

Phone: +49 7156 17740-19<br />

Fax: +49 7156 17740-40<br />

uwe.schnitzler@doubrava.at<br />

www.doubrava.at<br />

DUDIK - <strong>International</strong> Kübelbahnen- und<br />

Transportanlagen GmbH<br />

Mackstr. 21<br />

88348 Bad Saulgau<br />

Phone: +49 7581 8877<br />

Fax: +49 7581 4692<br />

dudik@t-online.de<br />

www.dudik.de<br />

Dyckerhoff AG<br />

Biebricher Str. 69<br />

65203 Wiesbaden<br />

Phone: +49 611 676-0<br />

Fax: +49 611 676-1040<br />

info@dyckerhoff.com<br />

www.dyckerhoff.de<br />

Ebawe Anlagentechnik GmbH<br />

Dübener Landstr. 58<br />

04838 Eilenburg<br />

Phone: +49 3423 665-0<br />

Fax: +49 3423 665-200<br />

info@ebawe.de<br />

www.ebawe.de<br />

Ecoratio bv<br />

Industrieweg 161<br />

3044 AS Rotterdam<br />

NIEDERLANDE / THE NETHERLANDS<br />

Phone: +31 88 2244-440<br />

Fax: +31 88 2244-444<br />

info@ecoratio.com<br />

www.ecoratio.com<br />

Maschinenfabrik<br />

Gustav Eirich GmbH & Co. KG<br />

Walldürner Str. 50<br />

74736 Hardheim<br />

Phone: +49 6283 51-0<br />

Fax: +49 6283 51-325<br />

eirich@eirich.de<br />

www.eirich.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Innovative, hands-on CAD solutions for precast plants and<br />

construction engineers<br />

Innovative CAD-Lösungen von Praktikern für Betonfertigteilwerke und<br />

Bauingenieure<br />

Design, manufacture and installation of industrial process instrumenta-<br />

tion and control systems for ready-mixed and precast concrete plants,<br />

laboratory software, resource management, networks and data sharing<br />

Planung, Herstellung & Installation industrieller Prozesssteuerungen &<br />

Prozessleitsysteme für TP-Beton- und Fertigteilwerke, Laborsoftware,<br />

Ressourcenverwaltung, Netzwerk & Datenverbund<br />

Mobile and stationary concrete plants, sand and gravel plants, dry<br />

building material systems, conveying equipment, processing plants<br />

Mobile und stationäre Betonanlagen, Kiesanlagen, Trockenbau-<br />

stoffanlagen, Fördertechnik, Aufbereitungsanlagen<br />

Monorail and dual-rail tracks with rollover bucket, bottom discharge<br />

bucket, tandem bucket or height-adjustable bucket/ concrete distribu-<br />

tor systems, new: rollover bottom bucket (DBP)<br />

Ein- und Zweischienenbahnen wahlweise mit Drehkübel,<br />

Klappenkübel, Tandemkübel, Hubkübel, Betonverteiler, Neuheit: Drehklap-<br />

penkübel (DBP)<br />

Carousel systems, upgrading and streamlining concepts for existing<br />

production lines, casting beds, tilting tables, battery molds<br />

Palettenumlaufanlagen, Modernisierungs- und Rationalisierungs-<br />

konzepte für bestehende Fertigungsanlagen, Fertigungsbahnen, Kipp-<br />

tische, Batterieformen<br />

Ecoratio develops and produces a line of water-based concrete<br />

release emulsions called Betopro ®. For block and paver producers we<br />

offer board protection products that maintain production boards while<br />

preventing cement from adhering.<br />

Ecoratio entwickelt und produziert wasserbasierte Trennemulsionen<br />

für Beton unter dem Namen Betopro ®. Für Steinproduzenten bieten wir<br />

Bretterschutzprodukte, die Unterlagsbretter pflegen und An-haftungen<br />

verhindern.<br />

Intensive mixers for the disintegration of cement, pigment and clay<br />

lumps; intensive mixers for fine-grained concrete and precast produc-<br />

tion, particularly for premium concrete grades<br />

Intensivmischer für Aufschluss von Zement-, Pigment- und Lehm-<br />

Klumpen, Intensivmischer für Feinkornbetone und für die Fertigteilher-<br />

stellung, insbesondere bei hochwertigen Betonen<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

A1 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1 / 5<br />

105/ 5<br />

1/ , 4<br />

6 / 4<br />

119, 1 0/ 6<br />

6/ ,5<br />

5 / , 7<br />

9 , 9 / 1, ,


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Elematic GmbH<br />

Kleebergstr. 1<br />

63667 Nidda<br />

Phone: +49 6043 9618-0<br />

Fax: +49 6043 9618-96<br />

info@elematic-gmbh.com<br />

www.elematic.com<br />

Wilhelm Ernst & Sohn<br />

Verlag für Architektur und technische<br />

Wissenschaften GmbH & Co. KG<br />

Rotherstr. 21<br />

10245 Berlin<br />

Phone: +49 30 47031-200<br />

Fax: +49 30 47031-270<br />

info@ernst-und-sohn.de<br />

www.ernst-und-sohn.de<br />

EUROBEND GmbH<br />

Allersberger Str. 185, Gebäude G-3<br />

90461 Nürnberg<br />

Phone:+49 911 9498-980<br />

info@eurobend.com<br />

www.eurobend.com<br />

EXTE-Extrudertechnik GmbH<br />

Industriestraße 3<br />

06429 Nienburg<br />

Phone: +49 34721 401-0<br />

Fax: +49 34721 401-99<br />

info@exte.de<br />

www.exte.de<br />

Fachverband Beton- und Fertigteilwerke<br />

Baden-Württemberg e.V.<br />

Gerhard-Koch-Str. 2+4<br />

73760 Ostfildern<br />

Phone: +49 711 32732-300<br />

Fax: +49 711 32732-350<br />

fbf@betonservice.de<br />

www.betonservice.de<br />

Fachvereinigung Betonbauteile mit<br />

Gitterträgern e.V. (BmG)<br />

Raiffeisenstr. 8<br />

30938 Burgwedel<br />

Phone: +49 5139 959930<br />

Fax: +49 5139 999-451<br />

info@betonverbaende-nord.de<br />

www.fachvereinigung-bmg.de<br />

Fachvereinigung Betonfertiggaragen e. V.<br />

Schloßallee 10<br />

53179 Bonn<br />

Phone: +49 228 95456-11<br />

Fax: +49 228 95456-90<br />

info@betonfertiggaragen.de<br />

www.betonfertiggaragen.de<br />

Fachvereinigung Betonrohre und<br />

Stahlbetonrohre e. V. (FBS)<br />

Schloßallee 10<br />

53179 Bonn<br />

Phone: +49 228 95456-54<br />

Fax: +49 228 95456-43<br />

info@fbsrohre.de<br />

www.fbsrohre.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Complete batching and mixing plants, overhead bucket lines and con-<br />

crete distribution systems, production lines for floors, facades and wall<br />

panels, magnet and closure systems, Eli Plan product program<br />

Komplette Dosier- und Mischanlagen, Kübelbahn- und Betonverteiler-<br />

anlagen, Umlaufanlagen für Decken-, Wand- und Fassadenproduktion,<br />

Magnet- und Abstellersysteme, Produktprogramm Eli Plan<br />

Books and journals for architects and civil engineers, Concrete Year-<br />

book, Eurocode , Journals: Concrete and Reinforced Concrete Construc-<br />

tion and Structural Concrete<br />

Bücher und Zeitschriften für Bauingenieure und Architekten, Beton-Kal-<br />

ender, Eurocode 2, Beton- und Stahlbetonbau, Structural Concrete<br />

Welding lines for engineering, special and standard mesh, mesh with<br />

openings, lattice girders, cages, straightening machines, spiral forming,<br />

D& D stirrup bending<br />

Schweißmaschinen für Listen-, Sonder- und Standardmatten, Matten mit<br />

Öffnungen und Gitterträger, Maschinen zum Richten, Spiralformen, Biegen<br />

von 2D&3D Bügeln<br />

Formwork accessories: plastics processing, spacers for the precast<br />

industry made of plastic, steel and fiber-reinforced concrete<br />

Schalungszubehör: Kunststoffverarbeitung, Abstandhalter für den Betonbau<br />

aus Kunststoff, Stahl und Faserbeton<br />

Services offered exclusively to member companies: lobbying and public<br />

relations activities for precast elements, technical support and assistance,<br />

labor law consultancy and representation in litigation, vocational<br />

and further training, pooled procurement<br />

Exklusiv für Mitgliedsunternehmen: Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit<br />

für Betonbauteile, Betreuung in technischen Fragen, arbeitsrechtliche<br />

Beratung und Prozessvertretung, Aus- und Weiterbildung, Einkaufspools<br />

The association‘s key responsibilities include the introduction, enforcement<br />

and ongoing development of guidelines in order to ensure<br />

stringent quality standards, as well as informing clients and designers<br />

of the options and benefits provided by precast garages.<br />

Arbeitsschwerpunkte liegen in der Einführung, Durchsetzung und Weiterentwicklung<br />

technischer Richtlinien, um verbindliche Qualitätsstandards<br />

zu gewährleisten sowie in der Information der Bauherren und Planer über<br />

Möglichkeiten und Vorteile von Betonfertiggaragen.<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

1 9/ , 4, 5, 6, 7, 8, 9<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

77/ 81<br />

8/ 8, 9<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A1


EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Fachvereinigung Deutscher<br />

Betonfertigteilbau e. V. (FDB)<br />

Schloßallee 10<br />

53179 Bonn<br />

Phone: +49 228 95456-56<br />

Fax: +49 228 95456-90<br />

info@fdb-fertigteilbau.de<br />

www.fdb-fertigteilbau.de<br />

FBF Betondienst GmbH<br />

Gerhard-Koch-Str. 2+4<br />

73760 Ostfildern<br />

Phone: +49 711 32732-300<br />

Fax: +49 711 32732-350<br />

info@betonservice.de<br />

www.betonservice.de/gmbh<br />

fib - fédération internationale du béton<br />

Case Postale 88<br />

1015 Lausanne<br />

SCHWEIZ / SWITZERLAND<br />

Phone: +41 21 693-2747<br />

Fax: +41 21 693-6245<br />

fib@epfl.ch<br />

www.fib-international.org<br />

Filigran Trägersysteme GmbH & Co. KG<br />

Zappenberg 6<br />

31633 Leese<br />

Phone: +49 5761 9225-0<br />

Fax: +49 5761 9225-40<br />

info@filigran.de<br />

www.filigran.com<br />

Filzmoser Maschinenbau GmbH<br />

Unterhart 76<br />

4641 Steinhaus bei Wels,<br />

ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />

Phone: +43 7242 3434-0<br />

Fax: +43 7242 3434-413<br />

marketing@fil.co.at<br />

www.filzmoser.com<br />

Form + Test Seidner + Co. GmbH<br />

Zwiefalter Str. 20<br />

88499 Riedlingen<br />

Phone: +49 7371 9302-0<br />

Fax: +49 7371 9302-99<br />

vertrieb@formtest.de<br />

www.formtest.de<br />

Forschungsvereinigung der deutschen<br />

Beton- und Fertigteilindustrie e. V.<br />

Schloßallee 10<br />

53179 Bonn<br />

Phone: +49 228 95456-11<br />

Fax: +49 228 95456-90<br />

becke@fdb-fertigteilbau.de<br />

www.betoninfo.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Brochures, books and codes of practice to order or download, texts for<br />

invitations to tender, parts catalog (standardized types), knowledge<br />

base, (pre)dimensioning, architecture, sample drawings, technical<br />

consultancy<br />

Broschüren, Bücher und Merkblätter zum Bestellen oder Download,<br />

Ausschreibungstexte, Typenprogramm, Wissensdatenbank, Vordimen-<br />

sionierung, Architektur, Musterzeichnungen, technische Beratung<br />

Event management for the construction and building materials<br />

industries, ranging from tailor-made seminars on technical, legal and<br />

management topics to major events such as the BetonTage congress or<br />

the „Ingenieurbautage“ at the 01 econstra<br />

engineering trade fair<br />

Veranstaltungsmanagement für die Bau- und Baustoffindustrie - von<br />

individuellen Seminaren zu Technik, Recht und Management bis hin zu<br />

Großveranstaltungen wie den BetonTagen oder den Ingenieurbautagen<br />

im Rahmen der Ingenieurfachmesse econstra 2012<br />

New Bulletins available (see website)! Major events in 011: the fib<br />

Symposium in Prague (June) and the acceptance of the new fib Model<br />

Code 010.<br />

Neue Bulletins sind da (siehe Website)! Wichtigste Events 2011: Das fib<br />

Symposium in Prag (Juni) und Annahmen des fib Model Code 2010.<br />

Filigran FDB punching shear reinforcement, lattice girders, reinforcing<br />

steel in coils BSt 500 KR (A)<br />

Filigran Durchstanzbewehrung FDB, Gitterträger, Betonstahl in Ringen<br />

BSt 500 KR (A)<br />

Straightening and cutting machines for reinforcing steel off coil with<br />

roller or rotor straightening units, optional equipment for precast<br />

concrete plants and rebar shops, automatic reinforcement systems<br />

including robotics for laying, mesh welding plants<br />

Richt- und Schneidemaschinen für Betonstahl vom Coil, mit<br />

Rollen und Rotorrichtwerk, Zusatzeinrichtungen für Fertigteilwerke und<br />

Eisenbiegereien, automatische Bewehrungssysteme mit<br />

Roboterverlegung, Mattenschweißanlagen<br />

Compression and bending testers for pavers, slabs and curbs, abrasion<br />

testers, specimen grinders, pressure devices for splitting tensile<br />

testing, test sieves, sieve shaker, service and calibration of testing<br />

machines<br />

Druck- und Biegeprüfmaschinen für Pflastersteine, Platten und Bordsteine,<br />

Abriebprüfgeräte, Probenschleifmaschinen, Druckvorrichtungen<br />

für Spaltzugprüfung, Analysen-Prüfsiebe, Siebmaschine, Service +<br />

Kalibrierung von Prüfmaschinen<br />

The research association aims to promote application-oriented research<br />

and development for small- and medium-sized businesses supplying<br />

factory-produced precast concrete elements.<br />

Aufgabe und Ziel der Forschungsvereinigung ist die Förderung der<br />

anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner<br />

und mittlerer Unternehmen für die Herstellung werkmäßig vorgefertigter<br />

Betonerzeugnisse.<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

A14 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

10<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

55/ 8<br />

90/ , 8<br />

48/ 5<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

V. Fraas GmbH solutions in textile<br />

Orter Str. 6<br />

95233 Helmbrechts<br />

Phone: +49 9281 144-2932<br />

Fax: +49 9252 70366-550<br />

www.solutions-in-textile.com<br />

Max Frank GmbH & Co. KG<br />

Mitterweg 1<br />

94339 Leiblfing<br />

Phone: +49 9427 189-0<br />

Fax: +49 9427 1588<br />

info@maxfrank.de<br />

www.maxfrank.de<br />

FUCHS LUBRITECH GmbH<br />

Werner-Heisenberg-Str. 1<br />

67661 Kaiserslautern<br />

Phone: +49 6301 32060<br />

Fax: +49 6301 3206940<br />

info@fuchs-lubritech.de<br />

www.fuchs-lubritech.de<br />

GTSdata GmbH & Co. KG<br />

Zinngießerstr. 12<br />

31789 Hameln<br />

Phone: +49 5151 10738-0<br />

Fax: +49 5151 10738-55<br />

info@gtsdata.com<br />

www.gtsdata.com<br />

Güteschutz Beton- und Fertigteilwerke<br />

Baden-Württemberg e. V.<br />

Gerhard-Koch-Str. 2+4<br />

73760 Ostfildern<br />

Phone: +49 711 32732-330<br />

Fax: +49 711 32732-335<br />

www.betonservice.de/gbf<br />

H-BAU Technik GmbH<br />

Am Güterbahnhof 20<br />

79771 Klettgau-Erzingen<br />

Phone: +49 7742 9215-20<br />

Fax: +49 7742 9215-90<br />

info.klettgau@h-bau.de<br />

www.h-bau.de<br />

Ha-Be Betonchemie GmbH & Co. KG<br />

Stüvestr. 39<br />

31785 Hameln<br />

Phone: +49 5151 587-0<br />

Fax: +49 5151 587-55<br />

info@ha-be.com<br />

www.ha-be.com<br />

Haarup Maskinfabrik A/S<br />

Haarupvej 20<br />

8600 Silkeborg<br />

DÄNEMARK / DENMARK<br />

Phone: +45 8684 6255<br />

Fax: +45 8684 5377<br />

haarup@haarup.dk<br />

www.haarup.dk<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

SITgrid ® - the textile D reinforcement | three-dimensional, biaxial<br />

spacer fabrics | customized ready-made products and coating<br />

SITgrid ® - die textile 3D Bewehrung | dreidimensionale, biaxiale Abstands-<br />

gewirke | kundenspezifische Konfektion und Beschichtung<br />

Technologies for the construction industry, product lines: spacers,<br />

formwork systems, reinforcement systems, sealing systems, building<br />

acoustics<br />

Technologien für die Bauindustrie, Geschäftsbereiche: Abstandhalter,<br />

Schalungstechnik, Bewehrungstechnik, Dichtungstechnik, Bauakustik<br />

FUCHS LUBRITECH develops and manufactures high-quality concrete<br />

release agents such as SOK AQUA emulsions or the BETONEX range of<br />

protecting agents.<br />

FUCHS LUBRITECH entwickelt und produziert hochwertige Beton-<br />

trennmittel wie z. B. die Emulsionen der SOK AQUA-Reihe oder Mischer-<br />

schutz aus dem BETONEX-Sortiment.<br />

Priamos - the complete software solution for concrete plants, modules<br />

for CRM, costing, order processing, delivery scheduling and resource<br />

planning, CAD and master computer integration<br />

Priamos - die komplette Softwarelösung für optimales Unternehmens-<br />

management, Module für Vertriebsunterstützung, Kalkulation,<br />

Auftragsabwicklung, Disposition und Ressourcenplanung, CAD- und<br />

Leitrechnerintegration<br />

The service provider dealing with all topics related to quality in<br />

construction: „Quality in Construction Planning“ series of seminars for<br />

structural engineers from practices and manufacturing plants, expert<br />

opinions, QM coaching, technical training<br />

Der Dienstleister für alle Fragen rund um die Qualität im Bauwesen:<br />

Seminarreihe „Qualität in der Bauplanung“ für Tragwerksplaner aus Ingenieurbüros<br />

und Herstellerwerken, Sachverständigentätigkeit,<br />

QM-Coaching, technische Schulungen<br />

Wall holds, formwork, shear pins, double-wall handling ties,<br />

heat-insulating elements, soundproofing<br />

Mauerabfangungen, Schalungen, Schubdorne, Doppelwandtransportanker,<br />

Wärmedämmelemente, Schallisolierung<br />

Concrete admixtures, concrete colors, surface protection systems,<br />

release agents<br />

Betonzusatzmittel, Betonfarben, Oberflächenschutz-Systeme,<br />

Trennmittel<br />

Specializing in mixing and batching plants for the entire<br />

concrete industry and all types of concrete for over 40 years.<br />

Seit 40 Jahren Experte für Dosier- und Mischanlagen für die gesamte<br />

Betonindustrie und alle Arten von Beton.<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

65/ 8<br />

Ausstellerforum:<br />

08.0 . 01 , 1 :00 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

6/ 8<br />

99/ 7<br />

8/ 5<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

10 / 8, 9<br />

6, 7/ 7<br />

85/ 4<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A15


EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Haberstroh Baubedarf GmbH<br />

Odenwaldstr. 74<br />

63322 Rödermark<br />

Phone: +49 6074 8950-0<br />

Fax: +49 6074 8950-20<br />

info@haberstroh-gmbh.de<br />

www.haberstroh-gmbh.de<br />

HALFEN Vertriebsgesellschaft mbH<br />

Katzbergstr. 3<br />

40764 Langenfeld<br />

Phone: +49 2173 970-0<br />

Fax: +49 2173 970-225<br />

info@halfen.de<br />

www.halfen.de<br />

Hebau GmbH<br />

An der Eisenschmelze 13<br />

87527 Sonthofen<br />

Phone: +49 8321 6736-0<br />

Fax: +49 8321 6736-36<br />

mail@hebau.de<br />

www.hebau.de<br />

Hess Maschinenfabrik GmbH + Co. KG<br />

Freier-Grund-Str. 123<br />

57299 Burbach<br />

Phone: +49 2736 497-60<br />

Fax: +49 2736 497-620<br />

info@hessgroup.com<br />

www.hessgroup.com<br />

Hilti Deutschland AG<br />

Hiltistr. 2<br />

86916 Kaufering<br />

Phone: +49 800 8885522<br />

Fax: +49 800 8885523<br />

www.hilti.de<br />

i-PBS<br />

Production Business Solutions GmbH<br />

Gudrunstr. 184/4<br />

1100 Wien<br />

ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />

Phone: +43 1641 42 479<br />

Fax: +43 1641 42 479-21<br />

office@i-pbs.at<br />

www.i-pbs.at<br />

IBB - Ingenieurbüro für Bauinformatik<br />

Ehlert & Wolf<br />

Vor den Feldern 17<br />

51147 Köln<br />

Phone: +49 2203 928614<br />

Fax: +49 2203 696560<br />

ehlert@betsy.de<br />

www.betsy.de<br />

IDAT Ingenieurbüro für Datenver-<br />

arbeitung in der Technik GmbH<br />

Pfnorstr. 10<br />

64293 Darmstadt<br />

Phone: +49 6151 7903-0<br />

Fax: +49 6151 7903-55<br />

info@idat.de<br />

www.idat.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Clixs punch-shear reinforcement systems, technologies for the<br />

construction industry, building waterproofing, permanent shuttering<br />

systems, fastening systems<br />

Clixs-Durchstanz-Bewehrungssysteme, Technologien für die Bauindustrie,<br />

Bauwerksabdichtung, verlorene Schalungssysteme, Befestigungstechnik<br />

Transport anchor systems, punch-shear reinforcement, Dynagrip,<br />

HIT Halfen-Iso-Elements for the thermal insulation of balconies, rein-<br />

forcement connections, Halfen bi-Trapez-Box for reduction of impact,<br />

HLB Loop Box<br />

Transportankersysteme, Durchstanzbewehrung, Dynagrip, HIT Halfen-<br />

Iso-Elemente zur thermischen Trennung von Balkonen, Bewehrungs-<br />

anschlüsse, Halfen bi-Trapez-Box, HLB Loop Box<br />

Products for architectural and decorative concrete: exposed-aggregate<br />

concrete chemicals (liquid + paper), acid gels, release agents for archi-<br />

tectural and wet-cast concrete, protective coatings, admixtures, fibers<br />

Produkte für Architekturbeton bzw. dekorativen Beton: Wasch-<br />

betonprodukte (Lack + Papier), Säure-Gel, Trennmittel (Sichtbeton und<br />

Wetcast), Imprägnierungen, Additive, Fasern<br />

Metering and mixing systems, mobile and stationary block machines,<br />

egg layers, tilting-mold machines, handling and packaging equipment,<br />

surface finishing equipment, pipe and manhole machines<br />

Dosier- und Mischanlagen, Steinfertigungsanlagen mobil und<br />

stationär, Bodenfertiger, Kippformmaschinen, Transport- und Verpackung-<br />

sanlagen, Veredelungsanlagen, Rohr- und Schachtmaschinen<br />

HILTI HAC anchor channel, Hilti HIT-RE 500-SD, -RE 500, -HY 150 MAX<br />

for anchoring and reinforcement systems, Ferroscan PS 00,<br />

x-Scan PS 1000, HCC shear connector, X-FS form stop<br />

HILTI Ankerschiene HAC, Hilti HIT-RE 500-SD, -RE 500, -HY 150 MAX<br />

für Dübel- und Bewehrungstechnik, Ferroscan PS200, x-Scan PS 1000,<br />

Schubverbinder HCC, Schalungsanschlag X-FS<br />

ERP software solution for sales, production and logistics planning<br />

ERP Software-Lösung für Vertrieb, Produktions- und Logistikplanung<br />

Having been in use at many plants since 1984, Betsy was redesigned<br />

completely. All modules - from costing to invoicing - benefit from new<br />

usability and faster data access.<br />

Betsy, seit 1984 bei vielen Werken im Einsatz, wurde völlig neu program-<br />

miert. Alle Bereiche von der Kalkulation bis zur Abrechnung profitieren von<br />

neuen Nutzungsmöglichkeiten und schnellerem Datenzugriff.<br />

CAD programs for designing precast concrete units: solid walls, solid<br />

floor slabs, double walls, precast floor slabs, hollow-core slabs, stairs,<br />

stairwells, facades, columns and beams<br />

CAD-Programme zur Fertigteilpanung: Massivwände, Massivdecken,<br />

Doppelwände, Elementdecken, Hohlkörperdecken, Treppen,<br />

Treppenhäuser, Fassaden, Stützen und Binder<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

88, 89/ 7, 8<br />

A16 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

/ 8<br />

56/ 7<br />

4/ 1, , 4<br />

58/ 5, 8<br />

7/ , 5<br />

5/ 5<br />

/ , 5


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

IMKO Micromodultechnik GmbH<br />

Im Stöck 2<br />

76275 Ettlingen<br />

Phone: +49 7243 5921-0<br />

Fax: +49 7243 5921-40<br />

info@imko.de<br />

www.imko.de<br />

info-b Informationsgemeinschaft<br />

Betonwerkstein e. V.<br />

Biebricher Str. 69<br />

65203 Wiesbaden<br />

Phone: +49 611 603403<br />

Fax: +49 611 609092<br />

service@info-b.de<br />

www.info-b.de<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

Sohnstr. 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Phone: +49 211 6707-835<br />

Fax: +49 211 6707-344<br />

info@edelstahl-rostfrei.de<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

INTER-MINERALS Deutschland GmbH<br />

Dahlienstr. 23<br />

53332 Bornheim<br />

Phone: +49 2227 9905-0<br />

Fax: +49 2227 9905-55<br />

inter-minerals@t-online.de<br />

www.interminerals.com<br />

J&P Bautechnik Vertriebs-GmbH<br />

Dr.-Karl-Lenz-Str. 66<br />

87700 Memmingen<br />

Phone: +49 8331 937-290<br />

Fax: +49 8331 937-342<br />

memmingen@jp-bautechnik.de<br />

www.jp-bautechnik.de<br />

KAISER GmbH & Co. KG<br />

Ramsloh 4<br />

58579 Schalksmühle<br />

Phone: +49 2355 809-0<br />

Fax: +49 2355 809-21<br />

info@kaiser-elektro.de<br />

www.kaiser-elektro.de<br />

Kappema Vertriebsges. mbH<br />

Beckerweg 6<br />

65468 Trebur<br />

Phone: +49 6147 913-90<br />

Fax: +49 6147 913-929<br />

dieter.rausch@precontech.net<br />

www.kappema.com<br />

KauPo Plankenhorn e. K.<br />

Kautschuk und Polyurethane<br />

Max-Planck-Str. 9/3<br />

78549 Spaichingen<br />

Phone: +49 7424 95842-3<br />

Fax: +49 7424 95842-55<br />

info@kaupo.de<br />

www.kaupo.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

SONO moisture measurement probes using state-of-the-art radar<br />

technology, handheld sand moisture measuring device<br />

Feuchtesonden SONO mit modernster Radartechnologie, mobiles Sand-<br />

feuchtemessgerät<br />

Marketing services provided to cast stone and terrazzo manufacturers and<br />

precast operations, consultancy for architects and designers regarding<br />

the appropriate use of cast stone and fair-faced concrete<br />

Marketing-Service für Betonwerkstein- und Terrazzohersteller und<br />

Fertigteilwerke, Beratung für Planer und Architekten bei der Planung von<br />

Betonwerkstein und Sichtbeton<br />

Stainless steel rebar, stainless steel connection systems<br />

Nichtrostender Betonstahl, nichtrostende Verbindungstechnik<br />

Natural aggregates for the concrete industry<br />

Natursteinkörnungen für die Betonindustrie<br />

Anchor channels, connectors, punch-shear reinforcement, shear pins,<br />

GS, BS, WK transport anchor systems, heat insulation<br />

elements, sealing systems<br />

Ankerschienen, Verbindungselemente, Durchstanzbewehrung, Schub-<br />

dorne, Transportankersysteme GS, BS, WK, Wärmedämm-<br />

elemente, Dichttechnik<br />

Electrical installation for plant manufacturing: wall production:<br />

B²-Program - fast, easy, safe/ floor slab production: casings for LED,<br />

UV/HV, energy-saving lamps, loudspeakers<br />

Elektroinstallation für die Werksfertigung: Wandfertigung:<br />

B²-Programm - schnell, einfach, sicher/ Deckenfertigung: Gehäuse für<br />

LED, UV-/HV-, Energiesparleuchten, Lautsprecher<br />

Connector system for double walls and insulated wall panels<br />

Verbindungssystem für Doppelwände und isolierte Wandplatten<br />

Liquid rubber for own production of flexible formliners and concrete<br />

molds,custom-made formliners and concrete block molds<br />

Flüssiger PUR-Kautschuk zur Eigenfertigung von elastischen Vorsatz-<br />

schalungen und flexiblen Betonsteinformen, Herstellung von Sonderscha-<br />

lungen und Betonsteinformen auf Kundenwunsch<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

10 / 4<br />

Ausstellerforum:<br />

07.0 . 01 , 1 :40 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

49/ 8<br />

54/ 6<br />

8/ 8, 9<br />

100/ 9<br />

79/ 8, 9<br />

106/ , 9<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A17


EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

KBH - Baustoffwerke<br />

Gebhart & Söhne GmbH & Co. KG<br />

Einöde 2<br />

87760 Lachen<br />

Phone: +49 8331 9503-0<br />

Fax: +49 8331 9503-20<br />

maschinen@k-b-h.de<br />

www.k-b-h.de<br />

Kiwa MPA Bautest GmbH<br />

Mühlmahdweg 25 a<br />

86167 Augsburg<br />

Phone: +49 821 72024-0<br />

Fax: +49 821 72024-40<br />

info@bautest.de<br />

www.bautest.de<br />

Knauer Engineering GmbH<br />

Industrieanlagen & Co. KG<br />

Elbestr. 11 - 13<br />

82538 Geretsried<br />

Phone: +49 8171 6295-0<br />

Fax: +49 8171 64545<br />

info@knauer.de<br />

www.knauer.de<br />

KNIELE Baumaschinen GmbH<br />

Gemeindebeunden 6<br />

88422 Bad Buchau<br />

Phone: +49 7582 9303-0<br />

Fax: +49 7582 9303-30<br />

info@kniele.de<br />

www.kniele.de<br />

KOBRA Formen GmbH<br />

Plohnbachstr. 1<br />

08485 Lengenfeld<br />

Phone: +49 37606 302-0<br />

Fax: +49 37606 302-22<br />

info@kobragroup.com<br />

www.kobragroup.com<br />

KTI-Plersch Kältetechnik GmbH<br />

Carl-Otto-Weg 14/2<br />

88481 Balzheim<br />

Phone: +49 7347 9572-0<br />

Fax: +49 7347 9572-22<br />

ice@kti-plersch.com<br />

www.kti-plersch.com<br />

KÜBAT Förderanlagen GmbH<br />

Max-Planck-Str. 14<br />

88361 Altshausen<br />

Phone: +49 7584 9209-0<br />

Fax: +49 7584 9209-20<br />

info@kuebat.de<br />

www.kuebat.de<br />

Kyocera Unimerco Fastening GmbH<br />

Fritz-Müller-Str. 27<br />

73730 Esslingen<br />

Phone: +49 7141 6434-920<br />

Fax: +49 7141 6434-919<br />

fastening@unimerco.com<br />

www.unimercofastening.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Systems for layer-by-layer aging of concrete paving blocks, aging<br />

systems for split products, mobile OFF LINE Dancing Weight System,<br />

COLORIST: color blend unit for creating multi-color blend concrete,<br />

washing system, shot blasting system<br />

Anlagen zur lagenweisen Alterung von Betonpflastersteinen,<br />

Anlagen zur Alterung von Spaltprodukten, Mobile Off Line Alterungs-an-<br />

lage, COLORIST: Ergänzungsmodul zur Erzeugung von Colormix-Optiken,<br />

Wasserstrahlanlage, Kugelstrahlanlage<br />

Testing and engineering services for building materials and structures<br />

Prüfungen und Ingenieurleistungen für Baustoffe und Bauwerke<br />

Block-making machines: mobile, laboratory-scale, molds, vibrating<br />

tables, external vibrators, power supplies, vibration equipment, special<br />

machines<br />

Steinformmaschinen: Mobile, Labor-, -Formen, Rütteltische, Außenrüttler,<br />

Stromversorgungen, Vibrationstechnik, Sonderanlagen<br />

Horizontal and vertical mixing systems to manufacture ready-mixed<br />

concrete and concrete products, mobile mixing units, cone mixers,<br />

ring-pan mixers, countercurrent mixers, weighing systems, dry mortar<br />

systems<br />

Horizontale und vertikale Mischanlagen zur Herstellung von Transportbeton,<br />

Betonwaren, mobile Mischanlagen, Konusmischer, Ringteller-Intensiv-Mischer,<br />

Gegenstrom-Mischer, Waagen, Trockenmörtelanlagen<br />

Molds and wear parts for all block machines, molds for pavers, curbs,<br />

hollow blocks, special molds, hydraulic molds<br />

Formen und Verschleißteile für alle Betonsteinmaschinen, Pflasterstein-,<br />

Bordstein-, Hohlblock-, Sonderformen, hydraulische Formen<br />

Turnkey concrete cooling systems: ice water & cold water systems,<br />

flake ice plants, flake ice storage and ice delivery & weighing systems<br />

Schlüsselfertigsysteme zur Betonkühlung: Eiswasser- und Kaltwasseranlagen,<br />

Scherbeneisanlagen, Eislager-, Eisliefer- und Wiegesysteme<br />

Bucket conveyor systems, concrete distribution units, switching and<br />

control systems<br />

Kübelbahnanlagen, Betonverteileranlagen, Schalt- und Steueranlagen<br />

MAX binding systems and BENDOF structural steel cutters for use in<br />

precast plants and on the construction site, 10% exhibition discount on<br />

all orders placed during the congress.<br />

MAX Bindesysteme und BENDOF Baustahl-Schneidegeräte für den Einsatz<br />

in Betonfertigteilwerken und im Baustellenbereich. Bei Bestellung im<br />

Rahmen des Kongresses erhalten Sie 10 % Messe-Rabatt.<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

A18 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

5 / 1<br />

71/ 5<br />

1/ 1,<br />

50/ 4<br />

57/ 1<br />

51/ 4, 6<br />

19/ 1, , , 4<br />

4 / 8


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

LAP GmbH Laser Applikationen<br />

Zeppelinstr. 23<br />

21337 Lüneburg<br />

Phone: +49 4131 9511-95<br />

Fax: +49 4131 9511-96<br />

info@lap-laser.com<br />

www.lap-laser.com<br />

Leutert GmbH & Co. KG<br />

Schillerstr. 14<br />

21365 Adendorf<br />

Phone: +49 4131 959-0<br />

Fax: +49 4131 959-111<br />

cement@leutert.com<br />

Liapor GmbH & Co. KG<br />

Werk Pautzfeld<br />

Industriestr. 2<br />

91352 Hallerndorf-Pautzfeld<br />

Phone: +49 9545 448-0<br />

Fax: +49 9545 448-80<br />

info@liapor.com<br />

www.liapor.com<br />

Liebherr-Mischtechnik GmbH<br />

Im Elchgrund 12<br />

88427 Bad Schussenried<br />

Phone: +49 7583 949-0<br />

Fax: +49 7583 949-399<br />

info.lmt@liebherr.com<br />

www.liebherr.com<br />

Gebr. Lotter KG<br />

Rödelheimer Landstr. 75<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

Phone: +49 69 7191524-0<br />

Fax: +49 69 7191524-19<br />

stahl@kummetat.de<br />

www.kummetat.de<br />

Maleki GmbH<br />

Carl-Stolcke-Str. 1<br />

49090 Osnabrück<br />

Phone: +49 541 2024799-0<br />

Fax: +49 541 2024799-88<br />

info@malekigmbh.com<br />

www.malekigmbh.com<br />

MANTIS ULV-Sprühgeräte GmbH<br />

Vierlander Str. 11a<br />

21502 Geesthacht<br />

Phone: +49 4152 8459-0<br />

Fax:+49 4152 8459-11<br />

mantis@mantis-ulv.eu<br />

www.mantis-ulv.eu<br />

Mastertec GmbH & Co. KG<br />

Im Maintal 13<br />

96173 Oberhaid<br />

Phone: +49 9503-50470<br />

info@mastertec.eu<br />

www.mastertec.eu<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Laser measuring systems, line lasers and laser projectors for various<br />

industrial applications. LAP supplies turnkey laser projection systems<br />

especially for formwork and finishing of precast concrete.<br />

Lasermesssysteme, Linienlaser und Laserprojektoren für verschiedene<br />

industrielle Anwendungen. Speziell für den Bereich Schalung und Nach-<br />

bearbeitung von Betonfertigteilen liefert LAP schlüsselfertige Laser-<br />

projektionsanlagen.<br />

Liapor lightweight concrete aggregates according to DIN 4 6, tech-<br />

nology consultancy/ areas of use: Liapor masonry, Liapor solid walls,<br />

aggregates for impermeable lightweight concrete and lightweight mortar<br />

Liapor-Leichte Gesteinskörnungen nach DIN 4226, Technologieberatung,<br />

Einsatzgebiete: Liapor-Mauerwerk, Liapor-Massivwand, Zuschlag für<br />

gefügedichten Leichtbeton und Leichtmörtel<br />

Horizontal and vertical concrete plants for the ready-mixed concrete<br />

and precast industries, mobile horizontal concrete plants, Liebherr<br />

ring-pan mixers (750 to 4,500 l of fresh concrete)<br />

Horizontale und vertikale Betonanlagen für die Transportbeton- und<br />

Fertigteilindustrie, mobile horizontale Betonanlagen, Liebherr-Ringteller-<br />

mischer (750-4500 l Frischbeton)<br />

Rebars, reinforcing steel in coils, lattice girders, prestressing steel,<br />

reinforcing steel mesh, temperature-controlled concrete cores<br />

Betonstabstahl, Betonstahl in Ringen, Gitterträger, Spannstahl, Betons-<br />

tahlmatten, Betonkerntemperierung<br />

Development of building materials with low environmental impact,<br />

optimized surface protection/strength, sustainable use of resources,<br />

enhancing performance and adding value to concrete<br />

Entwicklung umweltgerechter Baustoffe, optimierte/r Oberflächenschutz/<br />

-festigkeit, nachhaltiger Ressourceneinsatz, Wert- und Leistungssteige-<br />

rung am Beton<br />

MANTIS ULV spraying systems for economical and uniform<br />

application of release agents and for air moistening<br />

MANTIS ULV-Sprühsysteme für den sparsamen und gleichmäßigen Tren-<br />

nmittelauftrag sowie zur Luftbefeuchtung<br />

Sealing system for cavity walls, self-adhesive swelling tape, WELLO<br />

active lining pipe, lightning protection, wall ducts<br />

Systemabdichtung für Hohlraumwände, selbstklebendes Quellband,<br />

WELLO Aktivfutterrohr, Blitzschutz, Wanddurchführungen<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

1 4/<br />

75/ , 4, 5, ,6, 7<br />

8/ 6<br />

1 , 1 / 4<br />

16/ 8, 9<br />

8 / 7<br />

Ausstellerforum:<br />

08.0 . 01 , 1 .40 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

7 / 1, , , 4, 7<br />

Ausstellerforum:<br />

07.0 . 01 , 1 :40 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

94/ 9<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A19


EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Matenco Europe (UK) Ltd.<br />

Hohe Linde 20<br />

37075 Göttingen<br />

Phone: +49 551 3848-1450<br />

Fax: +49 551 3848-1455<br />

info@matenco.de<br />

www.matenco.de<br />

Minimax GmbH & Co. KG<br />

Industriestr. 10/12<br />

23840 Bad Oldesloe<br />

Phone: +49 4531 8030<br />

info@minimax.de<br />

www.minimax.de<br />

Nemetschek Engineering GmbH<br />

Stadionstr. 6<br />

5071 Wals-Siezenheim<br />

ÖSTERREICH / AUSTRIA<br />

Phone: +43 662 854111<br />

Fax: +43 662 854111-610<br />

info@nemetschek-engineering.at<br />

www.nemetschek-engineering.at<br />

NOE-Schaltechnik<br />

Georg Meyer-Keller GmbH + Co. KG<br />

Kuntzestr. 72<br />

73079 Süssen<br />

Phone: +49 7162 13-1<br />

Fax: +49 7162 13-288<br />

info@noe.de<br />

www.noe.de, www.noeplast.com<br />

NUSPL Maschinenbau GmbH<br />

Unterer Dammweg 2<br />

76149 Karlsruhe<br />

Phone: +49 721 7080-0<br />

Fax: +49 721 7080-70<br />

info@nuspl.com<br />

www.nuspl.com<br />

OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung<br />

und Systemberatung mbH<br />

Hohenfelder Str. 17-19<br />

56068 Koblenz<br />

Phone: +49 261 91595-0<br />

Fax: +49 261 91595-55<br />

info@ogs.de<br />

www.ogs.de<br />

Omya GmbH<br />

Altental 6<br />

89143 Blaubeuren<br />

Phone: +49 7344 9288-0<br />

Fax: +49 7344 9288-22<br />

gi.de@omya.com<br />

www.omya.de<br />

Peikko Deutschland GmbH<br />

Brinker Weg 15<br />

34513 Waldeck<br />

Phone: +49 5634 9947-0<br />

Fax: +49 5634 7572<br />

peikko@peikko.de<br />

www.peikko.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

New PILOT 4 testing machine series, sieves and sieving machines, high-<br />

quality climate chambers<br />

Neue Prüfmaschinenreihe PILOT 4, preiswerte Siebe und Siebmaschinen,<br />

hochqualitative Klimaschränke<br />

Minimax presents the Undercover sprinkler piping system - the solution<br />

for installing sprinkler pipes in concrete ceilings<br />

Minimax präsentiert das Undercover-Sprinklerrohrsystem - die Lösung für<br />

die Verlegung von Sprinklerrohren in Betondecken<br />

Software for precast plants and construction engineers<br />

Software für Fertigteilwerke und Bauingenieure<br />

NOEplast textured molds to design concrete surfaces, NOE stair form-<br />

works<br />

NOEplast-Strukturmatrizen zur Gestaltung von Betonoberflächen, NOE<br />

Treppenschalungen<br />

Schalungsbau, Umlaufanlagen, Betonverteilungstechnik, Transportsys-<br />

teme, Treppenschalungen<br />

Precast molds, circulation plants, concrete distribution systems, trans-<br />

port systems, staircase molds<br />

Software für die Baustoffindustrie<br />

Software for the building materials industry<br />

High-quality additives for cast stone, terrazzo, colored concrete,<br />

exposed-aggregate concrete and facades, high-performance fillers for<br />

concrete and concrete products<br />

Hochwertige Zusatzstoffe für Betonwerkstein, Terrazzo, Farb- und Wasch-<br />

beton sowie Fassaden, Hochleistungsfüllstoffe für Beton und Betonwaren<br />

Fastening systems for precast reinforced concrete construction, Del-<br />

tabeam composite beam, Pi-panel support, punch shear reinforcement,<br />

transport anchors, reinforcement connections, joint systems<br />

Befestigungssysteme für den Stahlbetonfertigteilbau, Deltabeam Verbun-<br />

dträger, Pi-Platten-Auflager, Durchstanzbewehrungen, Transportanker,<br />

Bewehrungsanschlüsse, Fugensysteme<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

75/ , 4, 5, 6, 7<br />

A 0 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

104/ 9<br />

Ausstellerforum:<br />

07.0 . 01 , 1 :00 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

4/ , 5, 8, 9<br />

17/ , 7, 8, 9<br />

Ausstellerforum:<br />

08.0 . 01 , 1 :00 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

97/ , 9<br />

11 / 5<br />

5/ 6<br />

1 6/ 8, 9


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

PFEIFER Seil- und Hebetechnik GmbH<br />

Dr.-Karl-Lenz-Str. 66<br />

87700 Memmingen<br />

Phone: +49 8331 937-290<br />

Fax: +49 8331 937-342<br />

bautechnik@pfeifer.de<br />

www.pfeifer.de<br />

PHILIPP GmbH<br />

Lilienthalstr. 7-9<br />

63741 Aschaffenburg<br />

Phone: +49 6021 4027-0<br />

Fax: +49 6021 4027-440<br />

info@philipp-gruppe.de<br />

www.philipp-gruppe.de<br />

Polarmatic Oy<br />

Ahertajankatu 9<br />

33720 Tampere<br />

FINNLAND / FINLAND<br />

Phone: +358 10 3979-100<br />

Fax: +358 10 3979-101<br />

polarmatic@polarmatic.fi<br />

www.polarmatic.fi<br />

PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft - und<br />

Software- Entwicklung AG<br />

Lange Str. 35<br />

99869 Pferdingsleben<br />

Phone: +49 36258 566-0<br />

Fax: +49 36258 566-40<br />

info@praxis-edv.de<br />

www.praxis-edv.de<br />

PreConTech<br />

Beckerweg 6<br />

65468 Trebur<br />

Phone: +49 6147 913-90<br />

Fax: +49 6147 913-929<br />

info@precontech.net<br />

www.precontech.net<br />

Prilhofer Consulting<br />

Münchener Str. 1<br />

83395 Freilassing<br />

Phone: +49 8654 6908-0<br />

Fax: +49 8654 6908-40<br />

mail@prilhofer.com<br />

www.prilhofer.com<br />

Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH<br />

Gottlieb-Daimler-Str. 6<br />

71729 Erdmannhausen<br />

Phone: +49 7144 3309-0<br />

Fax: +49 7144 3309-50<br />

info@probst.eu<br />

www.probst.eu<br />

progress Maschinen & Automation AG<br />

Julius-Durst-Str. 100<br />

39042 Brixen<br />

ITALIEN / ITALY<br />

Phone: +39 0472 979-100<br />

Fax: +39 0472 979-200<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Steel supports, VS system, wall and support base system, transport<br />

anchor systems such as RS, WK, GS, concrete grounding bridges<br />

Stahlauflager, VS-System, Wand- und Stützenfußsystem, Trans-<br />

portankersysteme wie RS, WK, GS, Betonerdungsbrücken<br />

Threaded transport anchors, lifting devices, spherical head anchors,<br />

lifting loops, connection, fastening and grounding systems, sandwich<br />

panel anchors, hole anchor system, accessories for lightweight concrete<br />

Gewinde-Transportanker, Lastaufnahmemittel, Kugelkopfsystem, Abhebe-<br />

schlaufen, Verbindungs-, Befestigungs-, Erdungstechnik, Sandwichver-<br />

bundanker, Lochanker, Leichtbetonprogramm<br />

Turbomatic energy unit for: quick melting of aggregates,<br />

pre-heating/heating of aggregates, production of hot water for process<br />

and heating<br />

Turbomatic Wärmeenergieanlage: schnelles Auftauen von Zuschlagst-<br />

offen, Beheizen des Zuschlagstoffsilos, Erzeugen von Heißwasser für<br />

Prozess und Heizung<br />

WDV 01 industry software for stone and minerals, manager of routes,<br />

scheduling for concrete and concrete products, digital delivery slip<br />

Branchensoftware WDV 2012, Beton-Tankstelle, Digitaler Lieferschein<br />

Anchor channels and hammer head bolts (technically approved), fixing<br />

for scaffolding for elevator shafts<br />

Ankerschienen und Hammerkopfschrauben (bauaufsichtlich zugelas-<br />

sen), Gerüstverankerungen für Aufzugsschächte<br />

Planners and consultants to the precast industry, technology transfer,<br />

strategic consultancy<br />

Berater und Planer für die Betonfertigteilindustrie, Technologietransfer,<br />

Strategieberatung<br />

Handling and laying systems for construction products such as concrete<br />

pipes, manhole rings, cones, precast elements, pavers, curbs, hollow<br />

blocks etc., NEW: SSP block splitter<br />

Greif- und Verlegetechnik zum Handling von Baustoffen: Betonrohre,<br />

Schachtringe, Konen, Betonteile, Pflaster-, Bord- und Hohlsteine usw.,<br />

NEU: Steinspalter SSP<br />

Coil wire processing machinery and equipment including stirrup benders,<br />

rotary straighteners and cutters, automated reinforcement placing<br />

systems and welding plants for the production of custom-made rein-<br />

forcement mesh<br />

Maschinen und Anlagen wie Bügelbiegeautomaten, Rotor-Richt-Schnei-<br />

demachinen, automatisierte Systeme für die Verlegung von Bewehrung,<br />

automatische Schweißanlagen für die Fertigung von individuellen Bewe-<br />

hrungsmatten<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

8/ 8, 9<br />

1 / 8<br />

107/ 4<br />

74/ 5, 8<br />

Ausstellerforum:<br />

07.0 . 01 , 1 : 0 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

79/ 8, 9<br />

5/<br />

64/ 1, , , 9<br />

6/ , 5, 8<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A 1


EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

PSS Interservice GmbH<br />

Saalmannstr. 11<br />

13403 Berlin<br />

Phone: +49 30 414089-0<br />

Fax: +49 30 414089-79<br />

info@pss-interservice.de<br />

www.pss 0.de<br />

Putzmeister Concrete Pumps GmbH<br />

Max-Eyth-Straße 10<br />

72631 Aichtal<br />

Phone: +49 7127 599-930<br />

Fax: +49 7127 599-9872<br />

Maerkert@PMW.de<br />

www.putzmeister.de<br />

PÜZ BAU Gesellschaft zur Prüfung,<br />

Überwachung und Zertifizierung von<br />

Betonprodukten und -verfahren mbH<br />

Beethovenstr. 8<br />

80336 München<br />

Phone: +49 89 51403-163<br />

Fax: +49 89 51403-168<br />

info@puezbau.de<br />

www.puezbau.de<br />

RAMPF FORMEN GmbH<br />

Altheimer Str. 1<br />

89604 Allmendingen<br />

Phone: +49 7391 505-0<br />

Fax: +49 7391 505-142<br />

info@rampf.de<br />

www.rampf.com<br />

RATEC GmbH<br />

Karlsruher Str. 32<br />

68766 Hockenheim<br />

Phone: +49 6205 9407-29<br />

Fax: +49 6205 9407-30<br />

info@ratec.org<br />

www.ratec.org<br />

ratiobond Klebesysteme GmbH<br />

Ludwig-Erhard-Straße 32<br />

28197 Bremen<br />

www.ratiobond.de<br />

RECKLI GmbH<br />

Eschstr. 30<br />

44629 Herne<br />

Phone: +49 2323 1706-0<br />

Fax: +49 2323 1706-50<br />

info@reckli.de<br />

www.reckli.de<br />

REMEI Blomberg GmbH & Co. KG<br />

Industriestr. 19<br />

32825 Blomberg<br />

Phone: +49 5235 963-0<br />

Fax: +49 5235 963-230<br />

info@remei.de<br />

www.remei.com<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Concrete glaze, anti-graffiti finish<br />

Betonlasur, Graffitischutz<br />

Concrete pumps and distributors for the conveying of concrete and<br />

filling of molds<br />

Betonpumpen und Verteilsysteme für die Förderung von Beton und die<br />

Befüllung von Schalungen<br />

Accredited product testing, monitoring and certification body since<br />

009: testing, quality control and certification from a single source -<br />

for a very wide range of construction products in Germany and Europe<br />

Akkreditierte PÜZ-Stelle seit 2009: Prüfung, Überwachung und Zertifizierung<br />

aus einer Hand - für ein sehr breites Spektrum an Bauprodukten<br />

in Deutschland und Europa<br />

Steel molds for concrete products<br />

Stahlformen für Betonprodukte<br />

NEW: Formwork systems for solid wall units, formwork for precast<br />

floors and double walls, magnet holders for fittings, optimization of<br />

production processes, Upcrete UCI universal concrete inlet, UPP<br />

pump station<br />

NEU Massivwand-Schalungs-Systeme, Elementdecken- und Doppelwand-<br />

Schalung, Einbauteil-Befestigungs-Magnete, Optimierung von Produktionsabläufen,<br />

Upcrete UCI Betonfüllanschluss, UPP Pumpstation<br />

Flexible rubber formliners: standard program 1x, 50x, 100x re-use, customized<br />

molds, inhouse liquid-rubber production, concrete surface retarders,<br />

acidifiers, concrete surface protection<br />

Elastische Vorsatzschalungen: Standardprogramm 1x, 50x, 100x-<br />

Wiederverwendung, Sonderformen nach Vorgabe, Flüssigkunststoff,<br />

Selbstherstellung, Betonoberflächenverzögerer, Absäuerungs-produkte,<br />

Oberflächenschutzsysteme<br />

Pigments, efflorescence reducers, concrete additives, surface<br />

protection, release agents and care products, retarders for<br />

exposed-aggregate concrete<br />

Pigmente, Ausblühverminderer, Betonzusatzmittel, Oberflächenschutz,<br />

Trenn- und Pflegemittel, Waschbetonhilfsmittel<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

A <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

1 5/ 7<br />

68/ , 4<br />

Ausstellerforum:<br />

07.0 . 01 , 1 : 0 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

71/ 5<br />

9/ 1<br />

9/ , , 4, 8, 9<br />

Ausstellerforum:<br />

08.0 . 01 , 1 : 0 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

1 1/ 9<br />

41/ 1, , 7, 9<br />

11 , 114/ 7, 9


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Reymann Technik GmbH<br />

Karlsruher Str. 32<br />

68766 Hockenheim<br />

Phone: +49 6205 9407-0<br />

Fax: +49 6205 9407-20<br />

info@reymann-technik.de<br />

www.reymann-technik.de<br />

Rhein-Chemotechnik GmbH<br />

Gewerbepark Siebenmorgen 8<br />

53547 Breitscheid<br />

Phone: +49 2638 9317-0<br />

Fax: +49 2638 9317-13<br />

info@rhein-chemotechnik.com<br />

www.rhein-chemotechnik.com<br />

Rimatem Maueranlagen GmbH<br />

Baumgartenstr. 7<br />

89561 Dischingen<br />

Phone: +49 7327 9600-60<br />

Fax: +49 7327 9600-70<br />

post@rimatem.com<br />

www.rimatem.com<br />

Rockwood Pigments<br />

Brockhues GmbH & Co. KG<br />

Mühlstr. 118<br />

65396 Walluf<br />

Phone: +49 6123 797-0<br />

Fax: +49 6123 72336<br />

info.de@rpigments.com<br />

www.rpigments.com<br />

RÖHRIG granit GmbH<br />

Werkstraße Röhrig 1<br />

64646 Heppenheim<br />

Phone: +49 6252 7009-0<br />

Fax: +49 6252 7009-11<br />

info@roehrig-granit.de<br />

www.roehrig-granit.de<br />

SAA Engineering GmbH<br />

system analysis automation<br />

Gudrunstr. 184/4<br />

1100 Wien /ÖSTERREICH/AUSTRIA<br />

Phone: +43 1 6414247-0<br />

Fax: +43 1 6414247-21<br />

office@saa.at<br />

www.saa.at<br />

Saint-Gobain Weber GmbH<br />

Schanzenstr. 84<br />

40549 Düsseldorf<br />

www.sg-weber.de<br />

Sauter GmbH<br />

Untere Mühlewiesen 14<br />

79793 Wutöschingen<br />

Phone: +49 7746 9230-0<br />

Fax: +49 7746 9230-40<br />

info@sauter-gmbh.de<br />

www.sauter-gmbh.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Consulting services, planning and project management, design and de-<br />

velopment, optimization of production processes, independent advisory<br />

services, Upcrete<br />

Beratung, Planung und Projektmanagement, Konstruktion und Entwick-<br />

lung, Optimierung von Produktionsabläufen, unabhängige Beratung,<br />

Upcrete<br />

Innovative additives for the concrete block and precast industry, con-<br />

crete sealants and impregnating agents, release agents<br />

Innovative Zusatzmittel für die Betonstein- und Fertigteilindustrie,<br />

Imprägnier- und Versiegelungsmittel, Betontrennmittel<br />

Machines, equipment and know-how for the production of prefabricated<br />

wall units up to 1 m x 4 m in size made of bricks, concrete and aerated<br />

concrete blocks<br />

Maschinen, Anlagen und Know-how zur Herstellung von Fertigwänden aus<br />

Ziegelsteinen, Beton- und Porenbetonsteinen bis<br />

12 m x 4 m Größe<br />

GRANUFIN ® - GRANUMAT ® coloring system: for concrete<br />

products, precast and ready-mix applications/ SOLAROX ®: a new generation<br />

of photocatalytic pigments<br />

Einfärbesystem GRANUFIN ® - GRANUMAT ®: Zur Herstellung von Betonwaren,<br />

Fertigteilen und Transportbeton/ SOLAROX ®: eine neue Generation<br />

photokatalytischer Pigmente<br />

Colored, fire-dried mixes for state-of-the-art impermeable surfaces,<br />

colored face mixes, Odenwald premium granite chippings in grey, red,<br />

charcoal, crystal-bright and black<br />

Farbige, feuergetrocknete Mischungen für dichte, moderne Oberflächen,<br />

Farbige Vorsatzmischungen, Odenwald Granit-Edelsplitt grau, rot, anthrazit,<br />

kristall hell und schwarz<br />

Automation technology for pallet carousel plants, LEIT 000 master<br />

computer system, pallet optimization, machine and robot controls,<br />

STORE 000 stockyard management<br />

Automatisierungstechnik für Palettenumlaufanlagen, Leitsystem<br />

LEIT2000, Palettenbelegung, Maschinen- und Robotersteuerungen,<br />

Lagerlogistik STORE2000<br />

Decorative mineral renders, composite thermal insulation systems,<br />

render and repair render systems, mineral aggregate mixes, tile laying<br />

systems, structural protection systems, flooring systems<br />

Mineralische Edelputze, Wärmedämm-Verbundsysteme, Putz-<br />

Systeme, Sanierputz-Systeme, Natursteinkörnungen, Fliesenverlege-Systeme,<br />

Bautenschutz-Systeme, Bodensysteme<br />

Mixing and dosing control systems for ready-mixed concrete and<br />

precast concrete plants, control of sand and gravel processing plants,<br />

laboratory software<br />

Misch- und Dosiersteuerungen für Transportbeton- und Betonfertigteilwerke,<br />

Steuerung von Sand- und Kiesaufbereitungsanlagen, Laborprogramm<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

9/ , 4, 5<br />

45/ 7<br />

117, 118/<br />

1 0/ 4, 6<br />

110, 111/ 6<br />

7/ , 5<br />

Ausstellerforum:<br />

07.0 . 01 , 1 .00 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

1 / 6, 7<br />

46/ 4, 5<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A


SPONSOR<br />

EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Sauter Plersch AG<br />

Industriestr. 27<br />

8583 Sulgen<br />

Schweiz / Switzerland<br />

Phone: +41 71 644 7400<br />

Fax: +41 71 644 7401<br />

info@sauter-gmbh.de<br />

www.sauter-gmbh.de<br />

Schöck Bauteile GmbH<br />

Vimbucher Str. 2<br />

76534 Baden-Baden<br />

Phone: +49 7223 967-0<br />

Fax: +49 7223 967-450<br />

schoeck@schoeck.de<br />

www.schoeck.de<br />

Harold Scholz & Co. GmbH<br />

Ickerottweg 30<br />

45665 Recklinghausen<br />

Phone: +49 2361 9888-0<br />

Fax: +49 2361 9888-833<br />

info@harold-scholz.de<br />

www.harold-scholz.de<br />

Friedrich Schroeder GmbH & Co. KG<br />

Hönnestr. 24<br />

58809 Neuenrade<br />

Phone: +49 2394 9180-0<br />

Fax: +49 2394 9180-88<br />

info@schroeder-neuenrade.de<br />

www.schroeder-neuenrade.de<br />

SCHWENK Zement KG<br />

Hindenburgring 15<br />

89077 Ulm<br />

Phone: +49 731 9341-0<br />

Fax: +49 731 9341-398<br />

schwenk-zement.bauberatung@schwenk.de<br />

www.schwenk.de<br />

sh minerals GmbH<br />

Im Waibertal<br />

89520 Heidenheim<br />

Phone: +49 7328 9615-50<br />

Fax: +49 7328 9615-60<br />

info@sh-minerals.de<br />

www.sh-minerals.de<br />

Sika Deutschland GmbH<br />

Fachbereich Bauwerksabdichtung<br />

Von-Helmholtz-Str. 1<br />

89257 Illertissen<br />

Phone: +49 7303 180-0<br />

Fax: +49 7303 180-280<br />

illertissen@de.sika.com<br />

www.sika.de<br />

Sika Deutschland GmbH<br />

Geschäftsbereich Beton<br />

Peter-Schuhmacher-Str. 8<br />

69181 Leimen<br />

Phone: +49 6224 988-490<br />

Fax: +49 6224 988-522<br />

leimen@de.sika.com<br />

www.sika.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

Heating processes for concrete and gravel plants, heating<br />

processes for asphalt plants, heating processes for gravel halls and<br />

customized solutions<br />

Heizungsprozesse für Beton- und Kiesanlagen, Heizungsprozesse für<br />

Asphaltanlagen, Heizungsprozesse für Kieshallen und kundenspezifische<br />

Lösungen<br />

Better quality with components from Schöck: Schöck Isokorb ® against<br />

thermal bridges, Schöck Tronsole ® soundproofing for stairs, Schöck<br />

ComBAR ® thermal anchor for double and sandwich walls with interior<br />

insulation, Schöck shuttering elements<br />

Mehr Qualität mit Einbauteilen von Schöck: Schöck Isokorb ® gegen<br />

Wärmebrücken, Schöck Abschalelemente, Schöck Tronsole ® Schall-schutz<br />

für Treppen, Schöck ComBAR ® Thermoanker für innengedämmte Doppel-<br />

und Sandwichwände<br />

Inorganic pigments for permanent coloring of construction<br />

materials, available as pigment powder, compact pigment, granulated<br />

pigment and liquid colors, consultancy with regard to, and development<br />

of, state-of-the-art metering systems<br />

Anorganische Pigmente für die dauerhafte Einfärbung von Baustoffen als<br />

Pigmentpulver, Kompaktpigment, Granulat und Flüssigfarbe sowie Beratung<br />

und Entwicklung von modernen dosiertechnischen Systemen<br />

Transport anchor systems, fixing sockets, rebar connecting systems,<br />

anchor systems for civil engineering works, specialised welding service,<br />

friction welding<br />

Transportanker, Befestigungshülsen, Bewehrungsanschlüsse, Verankerun-<br />

gen für den Brückenbau, LSW Anker, Kappenanker,<br />

Schweißtechnik, Reibschweißen<br />

Fastcrete ® plus, Duracrete® basic<br />

Fastcrete ® plus, Duracrete® basic<br />

Concrete admixtures, white marble powders, white marble sands and<br />

aggregates, colored aggregates<br />

Betonzusatzstoffe, weiße Marmormehle, weiße Marmorsande und -kör-<br />

nungen, farbige Körnungen<br />

Watertight sealing of concrete structures, SikaProof as a fully and<br />

permanently bonded waterproofing membrane with crack bridging and<br />

Tricoflex as a system for the sealing of expansion and construction<br />

joints<br />

Druckwasserdichte Abdichtungen von Betonbauteilen, SikaProof als<br />

rissüberbrückendes Flächenverbundsystem und Tricoflex als Abklebesys-<br />

tem für die Dehn- und Arbeitsfugenabdichtung.<br />

Concrete and mortar additives, adhesives and sealants, release agents,<br />

surface protection and finishing<br />

Beton- und Mörtelzusatzmittel, Produkte zum Kleben und Dichten, Tren-<br />

nmittel, Oberflächenschutz und -gestaltung<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

A 4 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

51/ 4<br />

1, / 7, 8, 9<br />

10, 11/ , 4, 6<br />

7/ 8<br />

108, 109/ 6<br />

8 , 84/ 6<br />

9/ 7<br />

0/ 7


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Sommer Anlagentechnik GmbH<br />

Benzstr. 1<br />

84051 Altheim<br />

Phone: +49 8703 9891-0<br />

Fax: +49 8703 9891-25<br />

info@sommer-landshut.de<br />

www.sommer-landshut.de<br />

Günther Spelsberg GmbH + Co. KG<br />

Im Gewerbepark 1<br />

58579 Schalksmühle<br />

Phone: +49 2355 892-0<br />

Fax: +49 2355 892-299<br />

info@spelsberg.de<br />

www.spelsberg.de<br />

SSB<br />

Dr. Strauch Systemberatung GmbH<br />

Virchowstr. 22<br />

57074 Siegen<br />

Phone: +49 271 303858-0<br />

Fax: +49 271 332082<br />

info@ssbstrauch.de<br />

www.ssbstrauch.de<br />

Tecnocom SpA<br />

Via Antonio Zanussi 305<br />

33100 Udine<br />

ITALIEN / ITALY<br />

Phone: +39 0432 621-222<br />

Fax: +39 0432 621-200<br />

info@tecnocom.com<br />

TEKA Maschinenbau GmbH<br />

In den Seewiesen 2<br />

67480 Edenkoben<br />

Phone: +49 6323 809-18<br />

Fax: +49 6323 809-10<br />

info@teka-maschinenbau.de<br />

www.teka.de<br />

Tekla GmbH<br />

Rathausplatz 12-14<br />

65760 Eschborn<br />

Phone: +49 6196 4730-830<br />

Fax: +49 6196 4730-840<br />

contact@de.tekla.com<br />

www.tekla.com/de<br />

TESTING Bluhm & Feuerherdt GmbH<br />

Motzener Str. 26 B<br />

12277 Berlin<br />

Phone: +49 30 7109645-18<br />

Fax: +49 30 7109645-98<br />

info@testing.de<br />

www.testing.de<br />

TOP MINERAL GmbH<br />

Industriegebiet 3<br />

79206 Breisach-Niederrimsingen<br />

Phone: +49 7668 7107-74<br />

Fax: +49 7668 7107-78<br />

info@topmineral.de<br />

www.topmineral.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

JFI method: application of a joint filler, automatic placing of facade<br />

cladding elements, positioning of the insulation layer and automatic<br />

placing of wall connectors<br />

JFI Verfahren: Auftragen einer Fugenmasse, automatisches Setzen der<br />

Fassadenverkleidungselemente, Positionieren der Isolierschicht und<br />

automatisches Setzen der Wandverbinder<br />

IBT electrical installation systems for concrete construction, boxes for<br />

switches and sockets, housings for LED and low, high-voltage lumi-<br />

naires and loudspeakers, housings for slab floors<br />

IBT-Elektro-Installationssysteme für den Betonbau, Einbaudosen für<br />

Schalter und Steckdosen, Gehäuse für LED-, NV-/HV-Leuchten und Laut-<br />

sprecher, Gehäuse für Plattendecken<br />

Software for precast plants: costing: SSB WINKALK PRO, production<br />

planning: SSB WINTERM PRO, production data acquisition: SSB WINDBDE<br />

PRO, DATA RECORDING SYSTEM (DRS)<br />

Software für Betonfertigteilwerke: Kalkulation: SSB WINKALK PRO,<br />

Produktionsplanung: SSB WINTERM PRO, Betriebsdatenerfassung: SSB<br />

WINBDE PRO, DATA RECORDING SYSTEM (DRS)<br />

Molds and forms for the precast industry: molds for girders, beams,<br />

columns, tilting tables, battery molds, concrete pile production line<br />

Schalungen und Formen für die Betonfertigteilindustrie: Formen für Bind-<br />

er, Träger, Stützen, Kipptische, Batterieformen, Anlage für Betonpfähle<br />

High-performance mixers for premium concrete products<br />

Hochleistungsmischer für hochwertige Betonprodukte<br />

Tekla Structures: total BIM solutions for precast construction<br />

Tekla Structures: BIM-Komplettlösungen für den Fertigteilbau<br />

Building materials testing equipment, systems for accredited concrete<br />

testing facilities, complete laboratory systems, laboratory furnishing<br />

made of stainless steel<br />

Baustoffprüfgeräte, Ausrüstung von Betonprüfstellen, komplette Labore-<br />

inrichtungen, Labormöbel aus Edelstahl<br />

Distribution of colored chippings for the concrete industry,<br />

exclusive distribution of red Black Forest granite, distribution of high-<br />

grade mineral powders for SCC and concrete products<br />

Vertrieb von farbigen Splitten für die Betonindustrie, Exklusivvertrieb von<br />

rotem Schwarzwaldgranit, Vertrieb hochwertiger Gesteinsmehle für SVB<br />

und Betonprodukte<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

86/ , 9<br />

Ausstellerforum:<br />

08.0 . 01 , 1 :40 Uhr<br />

Konferenzraum<br />

7 / 9<br />

0/ 5<br />

6/ 9, , 1<br />

96/ 4<br />

4 / 5<br />

66/ 1, 4, 5<br />

78/ 6<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A 5


EXHIBITORS LIST → Companies<br />

Company address<br />

Firmenanschrift<br />

TUDALIT Markenverband e. V.<br />

Freiberger Str. 37<br />

01067 Dresden<br />

Phone: +49 351 40470-400<br />

Fax: +49 351 40470-310<br />

info@tudalit.de<br />

www.tudalit.de<br />

Unitechnik Cieplik & Poppek AG<br />

Fritz-Kotz-Str. 14<br />

51674 Wiehl<br />

Phone: +49 2261 987-0<br />

Fax: +49 2261 987-333<br />

precast@unitechnik.com<br />

www.unitechnik.com/precast<br />

Verlag Bau + Technik GmbH<br />

Steinhof 39<br />

40699 Erkrath<br />

Phone: +49 211 92499-0<br />

Fax: +49 211 92499-55<br />

vertrieb@verlagbt.de<br />

www.verlagbt.de<br />

Vieweg+Teubner<br />

Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH<br />

Abraham-Lincoln-Str. 46<br />

65189 Wiesbaden<br />

www.viewegteubner.de<br />

Vollert Anlagenbau GmbH<br />

Stadtseestr. 12<br />

74189 Weinsberg<br />

Phone: +49 7134 52-231<br />

Fax: +49 7134 52-205<br />

frank.schlotter@vollert.de<br />

www.vollert.de<br />

Wacker Chemie AG<br />

Hanns-Seidel-Platz 4<br />

81737 München<br />

Phone: +49 89 6279-0<br />

Fax: +49 89 6279-1770<br />

info@wacker.com<br />

www.wacker.com<br />

Wacker Neuson concrete solutions<br />

WACKER WERKE GmbH & Co. KG<br />

Preußenstr. 41<br />

80809 München<br />

Phone: +49 89 35095-680<br />

Fax: +49 89 35095-689<br />

concrete@wackerneuson.com<br />

www.wackerneuson-<br />

concretesolutions.com<br />

Weckenmann<br />

Anlagentechnik GmbH & Co. KG<br />

Birkenstr. 1<br />

72358 Dormettingen<br />

Phone: +49 7427 9493-0<br />

Fax: +49 7427 9493-29<br />

info@weckenmann.de<br />

www.weckenmann.de<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

New products and higher strength provided by textile-reinforced<br />

concrete - development and consultancy services<br />

Neue Produkte und Verstärkung mit textilbewehrtem Beton -<br />

Entwicklung und Beratung<br />

The most advanced and efficient precast plants worldwide are equipped<br />

with the UniCAM master computer and Unitechnik<br />

process control systems.<br />

Die weltweit modernsten und leistungsfähigsten Betonfertigteilwerke<br />

sind mit dem Leitrechner UniCAM und der Steuerungstechnik aus dem<br />

Haus Unitechnik ausgerüstet.<br />

Specialist books: professional aids to building practice. Beton -<br />

technical journal for construction and technology, Cement<br />

<strong>International</strong> - technical journal covering the production,<br />

properties and application of cement<br />

Fachbücher: Professionelle Arbeitshilfen für die baupraktische Anwen-<br />

dung. Beton - Fachzeitschrift für Bau + Technik, Cement <strong>International</strong><br />

- Fachzeitschrift für Herstellung, Eigenschaften, Anwendung von Zement<br />

Textbooks and reference books for general construction,<br />

structural design, construction management and operation<br />

Fach- und Lehrbücher, Nachschlagewerke für Bauwesen allgemein,<br />

Konstruktion, Bauwirtschaft und -betrieb<br />

Machinery, plants and systems for the production of precast<br />

concrete elements and prestressed concrete sleepers<br />

Maschinen, Anlagen und Systeme zur Herstellung von flächigen Beton-<br />

fertigteilen und Spannbetonschwellen<br />

Wacker Chemie AG is a leader in masonry protection with silicones.<br />

Its broad portfolio of masonry agents has applications ranging from the<br />

preservation of historic buildings to concrete protection.<br />

Die Wacker Chemie AG ist eines der führenden Unternehmen im Bauten-<br />

schutz mit Siliconen. Die breite Palette der Bautenschutzmittel reicht vom<br />

Denkmal- bis zum Betonschutz.<br />

Wacker concrete solutions is the international partner of the construc-<br />

tion industry in industrial concrete applications. The leading consulting<br />

and solution engineers offer the widest range of equipment.<br />

Wacker concrete solutions ist internationaler Partner des Baugewerbes<br />

im Bereich industrieller Betonverarbeitung. Der Beratungs- und<br />

Lösungsexperte bietet die größte Maschinenvielfalt für die industrielle<br />

Betonverarbeitung.<br />

Complete plants for the production of floor slabs, walls, facades and<br />

load-bearing precast concrete elements. Machines, control systems,<br />

molds, shuttering systems. NEW: the M-Basis/M-Top modular shutter-<br />

ing system<br />

Komplette Anlagen zur Herstellung von Decken, Wänden, Fassaden und<br />

konstruktiven Betonfertigteilen. Maschinen, Steuerungen, Schalungen,<br />

Schalungsprofilsysteme. NEU: modulares Abschal-<br />

system M-Basis/M-Top<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

81/ 5, 8, 10<br />

A 6 <strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 ↗ www.bft-international.com<br />

/ , 5<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

/<br />

18/ 6, 7<br />

87/ , , 5, 7<br />

/ ,9


Company address<br />

Firmenanschrift<br />

Weiss s.r.l.<br />

Via Montello Nr. 7<br />

31040 Nervesa D. B. (TV)<br />

ITALIEN / ITALY<br />

Phone: +39 0422 725-695<br />

Fax: +39 0422 880-824<br />

info@weissimpianti.it<br />

www.weissimpianti.it<br />

Werne & Thiel sensortechnic<br />

Untere Mühlewiesen 2 a<br />

79793 Wutöschingen<br />

Phone: +49 7746 2425<br />

Fax: +49 7746 2588<br />

info@werne-thiel.de<br />

www.werne-thiel.de<br />

Werner Verlag<br />

Wolters Kluwer Deutschland GmbH<br />

Luxemburger Str. 449<br />

50939 Köln<br />

Phone: +49 221 94373-0<br />

Fax: +49 221 94373-7281<br />

info@wolterskluwer.de<br />

www.werner-verlag.de<br />

Wiggert + Co. GmbH<br />

Wachhausstr. 3 b<br />

76227 Karlsruhe<br />

Phone: +49 721 94346-10<br />

Fax: +49 721 402208<br />

info@wiggert.de<br />

www.wiggert.com<br />

Roland Wolf GmbH<br />

dichte Kellersysteme<br />

Großes Wert 21<br />

89155 Erbach<br />

Phone: +49 7305 9622-0<br />

Fax: +49 7305 9622-22<br />

info@wolfseal.de<br />

www.wolfseal.de<br />

Würschum GmbH<br />

Dosieranlagen - Abfüllmaschinen<br />

Hedelfinger Str. 33<br />

73760 Ostfildern<br />

Phone: +49 711 44813-0<br />

Fax: +49 711 44813-40<br />

info@wuerschum.com<br />

www.wuerschum.com<br />

Products/Company profile<br />

Produkte/Firmenprofil<br />

WEISS TOTAL CONTROL: an automatically control system for quality<br />

control of fresh concrete products (weight, thickness and density e.g.)<br />

WEISS TOTAL CONTROL: Eine vollautomatische Einheit zur Qualitäts-<br />

kontrolle an frischen Betonprodukten (z. B. Steingewicht, Steinhöhe und<br />

Steindichte)<br />

Moisture measuring equipment for online moisture measurement in<br />

bulk solids, new patented device for online measurement of solids<br />

content in concrete recycling water<br />

Feuchtemessgeräte zur Online-Feuchtemessung in Schüttgütern, Neues<br />

patentiertes Messgerät zur Onlinemessung des Feststoff-<br />

gehalts im Beton-Recyclingwasser<br />

Werner Verlag - your specialist publisher for construction<br />

engineering, management and law.<br />

Werner Verlag - Der Fachverlag für Bautechnik, Baubetrieb und Baurecht.<br />

Concrete batching and mixing plants 0-1 0 m³/h, planetary counter-<br />

current mixers, twin-shaft mixers, automatic scrapers, computer-based<br />

plant control systems<br />

Betonmischanlagen 20-120 m³/h, Planetengegenstrommischer, Doppel-<br />

wellenmischer, Automatikschrappgeräte, computergestützte Anlagens-<br />

teuerungen<br />

Presentation of the wolfsealThepro building system, fitted with<br />

thermal insulation and sealing already at the precast plant, wolfseal<br />

sealing products for waterproof concrete basements<br />

Vorstellung wolfsealThepro Bausystem. Wärmedämmung und Abdichtung<br />

werkseitig im Fertigteil integriert, wolfseal Abdichtungs-produkte für<br />

Weiße Wannen<br />

Metering systems for concrete colors and admixtures, advanced<br />

FLEX powder metering systems for several mixers, metering unit for<br />

microsilica, mobile liquid metering system for precast and ready-<br />

mixed concrete<br />

Dosieranlagen für Betonfarben und Betonzusatzmittel, weiterentwickelte<br />

FLEX Pulverdosierung für mehrere Mischer, Dosieranlage für Mikrosilika,<br />

mobile Flüssigdosieranlage für Fertigteile und Frischbeton<br />

Firmen ← AUSSTELLERVERZEICHNIS<br />

Stand/Product Group<br />

Stand/Produktgruppe<br />

69/ 1<br />

60/ 1, 4, 5<br />

Market of Media<br />

Markt der Medien/<br />

10<br />

/ 4<br />

116/ 7, 8, 9<br />

4/ 1, 4<br />

<strong>BFT</strong> INTERNATIONAL 0 ·2012 A 7


SERVICE → Imprint<br />

<strong>BFT</strong> Concrete Plant + Precast Technology 78 th Volume 2012<br />

<strong>BFT</strong> Betonwerk + Fertigteil-Technik 78. Jahrgang 2012<br />

ISSN 0373-4331<br />

Bauverlag BV GmbH www.bauverlag.de<br />

Avenwedder Straße 55<br />

33335 Gütersloh<br />

Germany/Deutschland<br />

USt-IdNr.: DE 813 38 24 17<br />

Editor-in-Chief/Chefredakteur<br />

Christoph Schulte (cs) +49 5241 8089103<br />

christoph.schulte@bauverlag.de<br />

Editor/Redakteur<br />

Christian Jahn (cj) +49 5241 8089363<br />

christian.jahn@bauverlag.de<br />

Editors Office/Redaktionsbüro<br />

bft@bauverlag.de Fax +49 5241 8094114<br />

Monika Kämmerer +49 5241 8089364<br />

monika.kaemmerer@bauverlag.de<br />

Sabine Anton +49 5241 8089365<br />

sabine.anton@bauverlag.de<br />

Designer/Grafiker<br />

Kerstin Berken +49 5241 802128<br />

kerstin.berken@bauverlag.de<br />

Anja Limberg +49 5241 802889<br />

anja.limberg@bauverlag.de<br />

Advertisement Manager/Anzeigenleiter<br />

Jens Maurus +49 5241 8089278<br />

jens.maurus@bauverlag.de<br />

(Responsible for advertisement/Verantwortlich für<br />

den Anzeigenteil)<br />

Andrea Krabbe +49 5241 8089393<br />

andrea.krabbe@bauverlag.de<br />

Fax + 49 5241 80689393<br />

Advertisement Price List No. 51 dated Oct. 1, 2011<br />

is currently valid/ Anzeigenpreisliste Nr. 51 vom<br />

1.10.2011<br />

Auslandsvertretungen/Representatives<br />

Italy/Italien:<br />

Vittorio C. Garofalo + 39 0185 323860<br />

CoMediA srl. Cell + 39 335 346932<br />

Piazza Matteotti, 17/5, 16043 Chiavari/Italy<br />

vittorio@comediasrl.it<br />

Russia and CIS:<br />

Dipl.-Ing. Max Shmatov +7 495 7824834<br />

Event Marketing Ltd. Fax +7 495 9132150<br />

PO Box 150 Moskau/129329 Russia<br />

info@event-marketing.ru<br />

Managing Director/Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Müller +49 5241 802476<br />

Director sales and subscription/<br />

Verlagsleiter Anzeigen und Vertrieb<br />

Reinhard Brummel +49 5241 802513<br />

Director Production/Leiter Herstellung<br />

Olaf Wendenburg +49 5241 802186<br />

Fax +49 5241 806070<br />

Subscription Sales and Marketing/<br />

Abonnementverkauf und Marketing<br />

Britta Kösters +49 5241 8045834<br />

britta.koesters@bauverlag.de<br />

Fax +49 524180645834<br />

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Friday from 9.00 – 12.00 am and 1.00 – 5.00 pm<br />

(on Friday until 4.00 pm), CET.<br />

Readers’ Service +49 5241 8090884<br />

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will renew itself automatically if it is not cancelled<br />

in writing not later than three months before the<br />

end of the subscription period.<br />

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Under the provisions of the law the publishers<br />

acquire the sole publication and processing rights to<br />

articles and illustrations accepted for printing. Revisions<br />

and abridgements are at the discretion of the<br />

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inside nor outside Germany. Exceptions to this<br />

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Die Zeitschrift <strong>BFT</strong> erscheint mit 12 Ausgaben pro<br />

Jahr.<br />

Jahresabonnement (inklusive Versandkosten):<br />

Inland 216,00 €<br />

Studenten 144,00 €<br />

(gegen Vorlage der Studienbescheinigung)<br />

Ausland 234,60 €<br />

(Lieferung per Luftpost erfolgt mit Zuschlag)<br />

Einzelheft 24,00 €<br />

(zuzüglich Versandkosten)<br />

Ein Abonnement gilt für ein Jahr und verlängert sich<br />

danach jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht<br />

schriftlich mit einer Frist von drei Monaten zum<br />

Ende des Bezugszeitraums gekündigt wird.<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge und Abbildungen<br />

gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen<br />

in das alleinige Veröffentlichungs- und<br />

Verarbeitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen<br />

und Kürzungen liegen im Ermessen des Verlages.<br />

In dieser Zeitschrift erscheinende Arbeiten<br />

dürfen vorher nicht anderweitig, weder im Inland<br />

noch im Ausland veröffentlicht werden. Ausnahmen<br />

von dieser Regel bedürfen einer entsprechenden<br />

Vereinbarung zwischen Autor und Redaktion.<br />

Für unaufgefordert eingereichte Beiträge<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />

Die inhaltliche Verantwortung mit Namen gekennzeichneter<br />

Beiträge übernimmt der Verfasser. Honorare<br />

für Veröffentlichungen werden nur an den<br />

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in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung<br />

oder Vervielfältigung ohne Zustimmung des Verlages<br />

strafbar. Das gilt auch für das Erfassen und<br />

Übertragen in Form von Daten. Die Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen des Bauverlages finden Sie<br />

vollständig unter www.bauverlag.de.<br />

Printers/Druck<br />

Merkur Druck, 32785 Detmold/Germany<br />

H1741<br />

Audited by IVW German Audit Bureau<br />

of Circulations Kontrolle der Auflagenhöhe<br />

erfolgt durch die Informationsgesellschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern<br />

(IVW)<br />

281<br />

Persönlichkeit mit<br />

Spaß an Herausforderungen<br />

und<br />

Verantwortung<br />

Metten Stein+Design ist ein mittelständisches Familienunternehmen<br />

der Betonsteinindustrie mit einer herausragenden<br />

überregionalen Marktgeltung. Wir sind Spezialist für die<br />

Produktion hochwertiger Betonsteine für die Stadt- und<br />

Gartengestaltung.<br />

Als neues Mitglied in unserem Team suchen wir zur sofortigen<br />

Einstellung einen<br />

Baustoffprüfer Beton/Mörtel (m/w)<br />

für folgende Tätigkeiten:<br />

�� Prüfung Beton, Betonwaren DIN EN 1338 ff<br />

�� Qualitätssicherung nach werkseigenen Vorgaben mit<br />

dazugehöriger EDV-gestützter Dokumentation<br />

�� Entwicklung neuer Verfahren und Prozesse im Labormaßstab<br />

sowie Mitwirkung bei der Umsetzung in der<br />

Produktion<br />

�� Umsetzung und Weiterentwicklung des Qualitätssicherungssystems<br />

�� Wareneingangskontrolle Zemente, Zuschläge, Farben und<br />

Zusatzmittel<br />

Wir erwarten von Ihnen folgende Kenntnisse/Fähigkeiten/<br />

Erfahrungen:<br />

�� Abgeschlossene Ausbildung als Baustoffprüfer Beton/<br />

Mörtel<br />

�� Zusätzlich mind. 5 Jahre Berufserfahrung in einem Betonwarenwerk,<br />

Fertigteilwerk oder Zementwerk wünschenswert<br />

�� EDV-Kenntnisse in MS Office<br />

�� PKW-Führerschein Klasse 3<br />

Sie sollten gerne selbständig arbeiten und Durchsetzungsvermögen<br />

haben. Sorgfalt und ein hohes Maß an Selbstorganisation<br />

setzen wir voraus.<br />

Wenn Sie sich durch diese Aufgabe angesprochen fühlen und<br />

Lust verspüren, in einer ganz besonderen Gruppe von Menschen<br />

eigenverantwortlich tätig zu sein, so nehmen Sie bitte<br />

mit uns Kontakt auf. Senden Sie Ihre ausführlichen Bewerbungsunterlagen<br />

mit Einkommensvorstellung und möglichem<br />

Eintrittstermin zu Händen der Geschäftsleitung.<br />

Hammermühle . 51491 Overath<br />

Tel. 0 22 06/6 03-28 . www.metten.de<br />

SSB SchienenSySteme Brandt GmBh<br />

Am Bundesbahnhof 11 · 68542 Heddesheim<br />

Tel.: +49 (0) 62 03-95 36 36 · Fax: 95 36 37<br />

brandt@ssb-schienensysteme.de<br />

Schienen + Zubehör für den Industrie- und<br />

Feldbahnbedarf sowie den Stahl-, Maschinenund<br />

Anlagenbau, Sonderanfertigungen<br />

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aus Naturstein, Holz,<br />

Beton und Betonwerkstein<br />

zum Einbetonieren, Einnuten und Aufkleben.<br />

PAUL OLBRICH GMBH<br />

30629 Hannover · Anderter Straße 31<br />

Telefon (05 11) 58 00 09 · Telefax (05 11) 59 19 09<br />

www.olbrich-profile.de · info@olbrich-profile.de<br />

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STOPFER Beton-Abstandhalter GmbH,<br />

Danziger Str. 4, D-95469 Speichersdorf,<br />

Tel. 09275/242, Fax 09275/7034,<br />

E-Mail: stopfer-gmbh@t-online.de, www.stopfer-gmbh.de<br />

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AN- UND VERKÄUFE


Hochleistungszusatzmittel für Beton<br />

Als führendes Unternehmen im Bereich von Zusatzmittel für Beton,<br />

Mörtel, Zement und Gips ist die Firma Tillman für Auftraggeber in der<br />

ganzen Welt aktiv. In der Hauptgeschäftsstelle im niederländischen<br />

Megchelen befinden sich Forschung, Entwicklung und Produktion.<br />

Intensive Kontakte zu Abnehmern bilden ein unverzichtbares Bindeglied<br />

zwischen dem Markt und Tillman. Auf diese Weise ist Tillman<br />

als unabhängiger Zusatzmittelhersteller immer in der Lage, schnell<br />

und schlagfertig auf neue Bedürfnisse des Marktes zu reagieren.<br />

Siemensstraße 31, 47533 Kleve, Deutschland<br />

Verwaltung: Julianaweg 12, 7078 AR Megchelen (Gld.) Niederlande<br />

Tel.: +31 (0)315 - 377 541, Fax: +31 (0)315 - 377 577<br />

E-mail: info@tillman.nl, Internet: www.tillman.nl

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