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Planfeststellungsbeschluss Ausbau Flughafen Frankfurt/Main v ...

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

<strong>Ausbau</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong> <strong>Main</strong><br />

- 2229 -<br />

C Entscheidungsgründe<br />

III Materielles Recht<br />

Unmittelbar nach den Erdmodellierungsarbeiten ist das Bodenmaterial auf den dafür vorge-<br />

sehenen Flächen aufzubringen, zu planieren und zu begrünen, um erhöhte Stoffauswa-<br />

schungen und Bodenerosion zu vermeiden. Zur schnellen und effektiven Begrünung sind<br />

geeignete Ansaatmischungen mit schnellkeimenden Arten zu verwenden. Um einer Belüf-<br />

tung des Oberbodens und damit einer starken Mineralisierung zu begegnen, ist der Boden<br />

mit Hilfe von Walzen rückzuverfestigen. Die nähere Ausgestaltung ist im Rahmen der Aus-<br />

führungsplanung mit dem HLUG und dem Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Um-<br />

welt <strong>Frankfurt</strong>, abzustimmen.<br />

Die Planfeststellungsbehörde ist davon überzeugt, dass verstärkte Mineralisierungsprozesse<br />

durch Rodung, Abschiebung und Zwischenlagerung des humosen Bodens nicht zu erwarten<br />

sind, wenn die der Vorhabensträgerin auferlegten Maßnahmen ergriffen werden. Das gilt<br />

insbesondere vor dem Hintergrund, dass die potenzielle Gefahr einer Nitratmobilisierung<br />

durch die Standortbedingungen begrenzt ist: Das N-Auswaschungspotenzial wird durch die<br />

geringen Stickstoffvorräte in den Böden des Untersuchungsraums reduziert. Zudem ist auf-<br />

grund der niedrigen pH-Werte die Verfügbarkeit der Gesamt-N-Vorräte eingeschränkt. Die<br />

Moderhumusformen und stellenweise vorkommenden Rohhumusauflagen unterliegen wegen<br />

ihrer weiten C/N-Verhältnisse nur einer verzögerten Mineralisierung. Auch die Anhörungsbe-<br />

hörde hat in ihrer Stellungnahme vom 29.09.2006 auf Seite 1023 bestätigt, dass mögliche<br />

Nitrateinträge durch Waldrodung und Umnutzung der Flächen zeitlich begrenzt und daher<br />

eher zu vernachlässigen sind.<br />

Eine Quantifizierung des Gefährdungspotenzials der Rodung für den Bodenhaushalt, die das<br />

HLUG zunächst gefordert, später aber wieder davon abgesehen hatte, war nicht vorzuneh-<br />

men. Eine solche Stickstoffbilanzierung hätte einen rein spekulativen Charakter gehabt. Die<br />

tatsächliche Mineralisations- und Auswaschungsrate in der Phase der Rodung, des Aufbrin-<br />

gens des Oberbodens und der Begrünung ist nicht hinreichend genau zu prognostizieren, da<br />

sie vom konkreten Ablauf der Erdbaumaßnahmen und der bauzeitlichen Witterung abhängig<br />

ist. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchungen zum N-<br />

Haushalt unter Kahlschlag bzw. Windwurf wider. Danach reichen die Auswirkungen von<br />

Kahlschlag und Windwurf auf die Nitratauswaschung von keinen relevanten Auswirkungen<br />

bis zu N-Auswaschungen, die deutlich über 100 kg N in den ersten Jahren nach einem Kahl-<br />

schlag bzw. Windwurf liegen. In seiner Stellungnahme vom 10.11.2006 hat sich das HLUG<br />

dieser Argumentation ausdrücklich angeschlossen.

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