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Planfeststellungsbeschluss Ausbau Flughafen Frankfurt/Main v ...

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<strong>Planfeststellungsbeschluss</strong><br />

<strong>Ausbau</strong> <strong>Flughafen</strong> <strong>Frankfurt</strong> <strong>Main</strong><br />

- 2176 -<br />

C Entscheidungsgründe<br />

III Materielles Recht<br />

sungsmitteln, d. h. Glykolen, deutlich weniger organisch belastet sind. Zudem wird auch im<br />

Winter der Hauptteil der organischen Fracht zu Beginn eines Regenereignisses als erster<br />

Spülstoß über die Schlitzrinnen aufgefangen. Auch das Regierungspräsidium Darmstadt,<br />

Abteilung Umwelt <strong>Frankfurt</strong> hat mit Schreiben vom 07.07.2006 (richtig wohl 07.08.2006) die<br />

Auslegung der Schlitzrinnen auf eine Regenspende von 42 l/(s x ha) ausdrücklich als ausrei-<br />

chend angesehen.<br />

Von den Schlitzrinnen gelangt das Niederschlagswasser über Zulaufpumpwerke zu vier<br />

Speicherbecken (in Form von je zwei Doppelbecken), die der Abflussvergleichmäßigung<br />

dienen. In den Anlagen B3.3.2_1 und B3.3.2_5 hat die Vorhabensträgerin nachgewiesen,<br />

dass das Rückhaltevolumen der Becken mit insgesamt rund 25.000 m³ ausreichend bemes-<br />

sen ist, um Reserven auch für außergewöhnlich kalte und damit schneereiche Winter vorzu-<br />

halten. Von den Speichern werden die mit Gräsern bepflanzten, sandig-kiesigen Retentions-<br />

bodenfilter beschickt, die gezielt vertikal durchströmt werden. Der Abbau der im Nieder-<br />

schlagswasser enthaltenen Schmutzfracht erfolgt in komplexen physikalischen, chemischen<br />

und biologischen Prozessen aus dem Zusammenwirken von Filtermaterial, Sumpfpflanzen,<br />

Mikroorganismen, Porenluft und Niederschlagswasser. Die Bemessung der Bodenfilter ge-<br />

mäß Anlage B3.3.2_5 auf eine Fläche von insgesamt 20.000 m² (acht Filter mit einer Filter-<br />

fläche von jeweils 2.500 m²) ist ausreichend. Die Bodenfilter sollen nicht über die Filterober-<br />

fläche hinaus eingestaut werden, um offene Wasserflächen bzw. dauerhaft feuchte Flächen<br />

zu vermeiden und der Ansiedlung von Vögeln und damit der Gefahr des Vogelschlags in<br />

unmittelbarer Nähe der Landebahn Nordwest zu begegnen. Zudem ist geplant, die Bodenfil-<br />

ter mit geeigneten Grassorten zu bepflanzen, da hochwachsende, dichte Schilfanpflanzun-<br />

gen geeignete Brutstätten für Vögel darstellen. Im Übrigen wird der Vorhabensträgerin mit<br />

Nebenbestimmung Nr. 14 unter A VIII 1.1 aufgegeben, geeignete Maßnahmen gegen Vogel-<br />

schlag zu ergreifen.<br />

Im Ablauf der Bodenfilter ist eine Online-Messstelle zur Überwachung der Wasserqualität<br />

installiert. Ist der Grenzwert von 3 mg/l DOC eingehalten, so wird das gereinigte Nieder-<br />

schlagswasser den Rigolen zugeführt und versickert. Reicht die Ablaufqualität für eine Versi-<br />

ckerung nicht aus, weil der Messwert von 3 mg/l DOC überschritten ist, so ist eine Ableitung<br />

in den <strong>Main</strong> vorgesehen, sofern der gemessene CSB-Wert weniger als 150 mg/l beträgt.<br />

Dafür sind die Ablaufpumpwerke der Bodenfilter an die Druckrohrleitung DN 250, die von der<br />

Abwasserreinigungsanlage bis zum <strong>Main</strong> verläuft, angeschlossen. Bei Überschreitung des<br />

Trennkriteriums von 150 mg/l CSB wird das Niederschlagswasser in die Retentionsbodenfil-<br />

ter zurückgeführt und erneut behandelt. Sollte der Ablauf der Anlage trotz der Rezirkulation<br />

noch immer eine höhere Restbelastung als 150 mg/l CSB aufweisen, wird das Wasser zur

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