Planfeststellungsbeschluss Ausbau Flughafen Frankfurt/Main v ...

Planfeststellungsbeschluss
Ausbau Flughafen Frankfurt Main
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C Entscheidungsgründe
III Materielles Recht
20.1.3.2 Betroffenheiten durch Wirbelschleppen und Risikoexposition
Durch die vom Flugbetrieb auf dem vorhabensbedingt erweiterten Flughafen ausgehenden
Wirbelschleppen sowie das flugbetriebsbedingte externe Risiko wird die bestimmungsgemä-
ße Nutzbarkeit der nicht im Eigentum der Vorhabensträgerin stehenden Grundstücke im
Flughafennahbereich nicht eingeschränkt oder ausgeschlossen.
Nach intensiver Überprüfung des im Auftrag der Vorhabensträgerin erstellten Gutachtens zur
Wirbelschleppensituation (vgl. Gesellschaft für Luftverkehrsforschung mbH/Dziomba Aero-
nautical Consulting, Auswirkungen von Wirbelschleppen am Flughafen Frankfurt Main, An-
hang II.1 zum Gutachten G1, Umweltverträglichkeitsstudie und Landschaftspflegerischer
Begleitplan in der Fassung vom 16.11.2006) sowie der von der Vorhabensträgerin nach Auf-
forderung durch die Planfeststellungsbehörde ergänzend vorgelegten gutachterlichen Sensi-
tivitätsanalyse zur Prognose der Wirbelschleppensituation unter ungünstigen Randbedin-
gungen (Aufklärungsschreiben der Planfeststellungsbehörde vom 18.05.2007, beantwortet
mit Schreiben der Vorhabensträgerin vom 17.08.2007 mit der Anlage Sensitivitätsanalyse zu
G1, Anhang II.1 der Gesellschaft für Luftverkehrsforschung mbH vom 26.07.2007) gelangt
die Planfeststellungsbehörde zu dem Ergebnis, dass die Wahrscheinlichkeit einer Beschädi-
gung von Gebäuden – ebenso wie die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung von Personen –
durch die Wirbelschleppe eines auf dem Flughafen Frankfurt Main (insbesondere der plan-
festgestellten Landebahn Nordwest) verkehrenden Luftfahrzeugs so gering ist, dass vorsor-
gende Maßnahmen nicht ergriffen zu werden brauchen. Durch die Auflage, nachweislich
durch eine Wirbelschleppe eines auf dem Flughafen Frankfurt Main landenden oder starten-
den Luftfahrzeugs verursachte Schäden auf Kosten der Vorhabensträgerin zu beseitigen
oder die angemessenen Kosten der Schadensbeseitigung zu erstatten (vgl. A XI 2.3), stellt
die Planfeststellungsbehörde gleichwohl sicher, dass selbst im unwahrscheinlichen Fall ei-
nes Schadenseintritts eine problemlos realisierbare Schadensregulierung gegeben ist und
der Geschädigte nicht auf den zumeist nicht oder nur mit grob unverhältnismäßigem Auf-
wand realisierbaren Anspruch gegen den Luftfahrzeughalter gemäß § 33 Abs. 1 LuftVG ver-
wiesen bleibt. Den Belangen der Grundeigentümer im Bereich der Anfluggrundlinien bzw.
Abflugstrecken in unmittelbarer Nähe zu einer der Start- und Landebahnen des Flughafens
Frankfurt Main wird damit ausreichend Rechnung getragen.
Auch unter dem Gesichtspunkt des externen Risikos im Hinblick auf Flugzeugabstürze be-
stehen keine die Abwägung zulasten des Vorhabens beeinflussenden Betroffenheiten des
Grundeigentums Dritter. Nach intensiver Abwägung unter Würdigung fachgutachterlich her-
geleiteter Akzeptanzkriterien für die Risikoexposition steht nach Überzeugung der Planfest-
stellungsbehörde fest, dass das für den Planungsfall zu prognostizierende externe Todesfall-