100 Jahre Sächsischer Bergsteigerbund
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Wwoof<br />
Lebensmittel mit. Um alles lagern zu können, was zwei Personen zum Essen<br />
brauchen, gab es zwei riesige Kühltruhen und zwei große Kühlschränke!<br />
Mit der englischen Sprache war es manchmal nicht so einfach für uns. Gerade im Outback<br />
pflegt man einen kräftig-geleierten, australischen Dialekt. Da werden einem Sachen<br />
wie „chook“ (Huhn) oder „How’s ‘t gone“ (wie läuft’s) an den Kopf geworfen. Für<br />
uns Dialektanfänger hieß das also, wir verstehen erst einmal wenig. Doch durch Nachfragen<br />
und ständiges Wiederholen lernten wir die Sprache zu deuten.<br />
Unsere Wwoofeltern waren sehr daran interessiert, was in Deutschland und Europa<br />
passiert. So haben wir oft am Abend zusammengesessen und anregende Gespräche<br />
geführt. Auch durften wir sogar Königsberger Klopse, eine kräftige, böhmische Knoblauchsuppe<br />
und eine österreichische Sachertorte zubereiten!<br />
Doch nicht alles ist Gold, was glänzt. Die Müllentsorgung auf der Farm hat mich schockiert.<br />
Jeglicher anfallender Müll der insgesamt sechsköpfigen Familie wurde erst einmal<br />
versucht zu verbrennen. Die Abfälle, die sich nicht verbrennen ließen, wurden in eine<br />
swimmingpool-große Grube geschüttet. Auch Autos und Kühlschränke befanden sich<br />
dabei. War das Loch voll, schüttete man es mit Erde zu und grub ein neues. Nicht<br />
unschuldig an diesem Desaster ist die Regierung. Es ist keine Pflicht, seinen Müll fachgerecht<br />
zu entsorgen.<br />
Nichtsdestotrotz haben wir noch viel mehr erlebt, als ich hier beschreiben kann. Ich<br />
kann nur sagen, Wwoofen lohnt sich für beide Seiten. Die reisenden Wwoofer können<br />
tolle Erfahrungen sammeln und die Gastfamilie hat eine helfende Hand an der Seite.<br />
Nun noch ein paar grundlegende Informationen zum Wwoofen.<br />
Es ist möglich, in sehr vielen Ländern der Welt zu wwoofen. Angefangen vom deutschen<br />
Bauernhof um die Ecke kann man bis am anderen Ende der Erde, zum Beispiel in Neuseeland,<br />
wwoofen. Vorher muss man allerdings im jeweiligen Land der Wahl Wwoofingmitglied<br />
werden. Die Mitgliedschaft ist sehr wichtig, da sie bei einem möglichen Arbeitsunfall<br />
eine Unfallversicherung einschließt. Eine weltweite Mitgliedschaft gibt es leider nicht.<br />
Die Anmeldebedingungen sind sehr unterschiedlich. In Polen ist die Mitgliedschaft<br />
beispielsweise kostenfrei. In Deutschland zahlt man 18 Euro pro Jahr. Hier in Australien<br />
werden gleich 60 Euro fällig. Bleiben muss man mindestens zwei Tage auf dem Hof. Das<br />
Arbeitspensum liegt bei maximal 6 Stunden pro Tag, einschließlich Wochenende. Jedoch<br />
hängt die Arbeitszeit sehr vom Wwoofinghost, dem Wetter und anderen Bedingungen<br />
ab. Eine Altersgrenze gibt es nicht. Es ist sogar möglich, mit Kindern zu wwoofen.<br />
Für weitere Informationen: >> www.wwoof.de