100 Jahre Sächsischer Bergsteigerbund
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JSBB – JUGENDSEITEN – JSBB<br />
46<br />
Wwoof<br />
Unsere Redakteurin Brita ist zur Zeit in Australien. Da es dort, wo sie sich<br />
gerade befindet, nicht so viele Klettermöglichkeiten gibt, schrieb sie fürs<br />
Mitteilungsblatt über ihren jetzigen Urlaub den folgenden Artikel, viel Spaß beim Lesen!<br />
Schon mal was von „Wwoofen“ gehört?<br />
Hast du bald Ferien und möchtest neben dem Klettern noch etwas anderes erleben?<br />
Machst du gerade deinen Schulabschluss und bist dir unsicher, was du lernen oder<br />
studieren möchtest? Du möchtest eine Fremdsprache festigen und eine andere Kultur<br />
kennen lernen? Vielleicht ist ja Wwoofen jetzt genau das Richtige für dich!<br />
Das Wort „Wwoof“ steht für „Willing Workers On Organic Farms“*. Es ermöglicht dir,<br />
auf einem kleinen Bauernhof oder in einem modernen Landwirtschaftsbetrieb zu helfen<br />
und Erfahrungen zu sammeln. Für deine geleistete Arbeit darfst du dann bei der Familie<br />
wohnen und wirst mit Speis und Trank versorgt. Wenn der Hof genügend Arbeit hat,<br />
kannst du auch Freunde mitbringen.<br />
Im folgenden Bericht erfährst du, wie es uns auf einer Rinder-, Ziegen- und Schaffarm<br />
im australischen Outback ergangen ist.<br />
Nachdem es bei mir beruflich nicht so recht klappen wollte, hat es meinen Freund und<br />
mich zum „Work and Travel“** nach Australien verschlagen. Mit dem Arbeiten hat es<br />
leider nicht geklappt. Ernteausfälle in ganz Australien waren einer der vielen Gründe.<br />
Also ist ein „Wwoof and Travel“ daraus geworden.<br />
Wir haben uns per E-Mail in englischer Sprache bei einigen Wwoofingfarmen beworben<br />
und wurden auch bald bei einer angenommen.<br />
Nachdem wir mit unserem Auto von der Ostküste Australiens aus einige hundert Kilometer<br />
in Richtung Outback gefahren sind, haben uns Walter, Christine und Familie auf<br />
ihrer Rinder-, Ziegen- und Schafsfarm mit einer netten „Smoko“ begrüßt. Eine Smoko<br />
ist hier eine kleine Pause zwischen Frühstück und Mittagessen, in der es Tee, Kaffee und<br />
kleine Snacks gibt. Unsere Farmer legten sehr großen Wert darauf, diese Tradition<br />
jeden Tag zu pflegen.<br />
In den folgenden vier Wochen, die wir dort geblieben sind, haben wir dann folgende<br />
Arbeiten mitmachen dürfen: störrische Ziegen auf Trucks verladen, mit Quads Schafe<br />
zum Scheren zusammentreiben, Rinder treiben, Tiere impfen, kastrieren und wiegen,<br />
Stacheldrahtzäune reparieren, Wasserlöcher kontrollieren, Kinder hüten, Bier brauen,<br />
Gemüse anbauen, Wiese mähen, Kochen, Backen, sauber machen … Wir durften alle<br />
Arbeiten mitmachen, die in einer Landwirtschaft und im Haushalt so anfallen.<br />
Für uns Stadtkinder am beeindruckendsten war die Schlachtung von vier Schafen. Aber<br />
uns konnte nichts verschrecken. Wir haben gleich fest mit angepackt und die geschlachteten<br />
Tiere von ihrem Pelz befreit. Gewöhnungsbedürftig war es anfangs schon, das mit<br />
anzusehen. Jedoch war es toll zu erfahren, dass das Fleisch nicht fertig im Kühlregal<br />
des Supermarktes ausliegt, sondern man ein Lebewesen töten muss, um an das begehrte<br />
Fleisch zu kommen. An diesem Punkt mussten wir uns eingestehen, Fleischesser zu