SBB - Sächsischer Bergsteigerbund
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Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher<br />
umschrieben werden. „Es ist dort wie zwischen<br />
Pirna und Schandau, nur mit weniger<br />
Felsen, dafür mit prächtigen Burgruinen und<br />
Schlössern. und die dortigen ,Elbhänge’ sind<br />
viel höher!“ Inzwischen habe ich mir selbst<br />
diesen ca. 35 km langen Donauabschnitt<br />
zwischen Krems und Melk – unweit von Wien<br />
– in mehreren Besuchen erschlossen und<br />
wurde von seiner damaligen Begeisterung<br />
angesteckt.<br />
Im Unterschied zu Dresden hat man sich in<br />
der Wachau den im Jahr 2000 verliehenen<br />
Weltkulturerbe-Titel erhalten. Dies nicht<br />
zuletzt durch den 10 Jahre später eingeweihten,<br />
180 km langen „Welterbesteig Wachau“.<br />
Die im Führer verzeichneten Schönheiten<br />
dieser erweiterten Flusslandschaft werden<br />
in 14 Etappen in beiden Richtungen bei einem<br />
Höhenunterschied von 6300 m (Aufund<br />
Abstieg) für den Wanderer vorgeschlagen.<br />
„Highlights“ sind dabei die von Krems<br />
etwas südlich gelegene prachtvolle Klosteranlage<br />
Göttweig, Schloss und Burgruine<br />
Dürnstein (auch berühmt geworden durch die<br />
Gefangennahme von Richard Löwenherz)<br />
mit der etwas oberhalb gelegenen Kletteranlage,<br />
die 300 m über der Donau gelegene<br />
Burgruine Aggstein, das Schloss Schönbüchel<br />
sowie das Benediktinerkloster Stift Melk,<br />
das als eine der großartigsten Barockbauten<br />
Europas gilt. Teile dieser Donau-Strecke<br />
lassen sich auch auf dem Fahrradweg und<br />
mit der Wachau-Eisenbahn erschließen. Der<br />
Wanderer, der noch Lust und Kraft hat, kann<br />
weitere 7 Etappen auf die „Jauerling-Runde“<br />
„gehen“, dem mit 960 m höchsten Gipfel des<br />
Umfeldes. Die meisten dieser Touren sind als<br />
Halbtagsetappen konzipiert, damit der Feinschmeckergaumen<br />
nicht zu kurz kommt.<br />
Die wichtigsten Tal- und Genießerorte sind<br />
dabei wohl Spitz, Weißenkirchen und Rossatz.<br />
Begünstigt durch das milde Klima, können<br />
die Marillen (Aprikosen) zeitig geerntet<br />
werden; die dazugehörigen Marillenfeste sind<br />
ein fester Bestandteil der Kulturgeschichte<br />
der Wachau. Ebenso wie die Vielzahl der im<br />
Frühherbst geöffneten Heurigenschänken,<br />
die vorwiegend die<br />
vorzüglichen „Hausweine“<br />
Grüner Veltliner<br />
und Riesling<br />
ausschenken.<br />
Na dann: Zum Wohl<br />
beim „Gritsch“ in<br />
Spitz (keine Werbung,<br />
nur eine Empfehlung)!<br />
Franz Hauleitner: Welterbesteig Wachau<br />
Bergverlag Rother München 2011; 176 Seiten,<br />
14,90 Euro, ISBN 978-3-7633-4411-6<br />
(Bezug: Buchhandel)<br />
Schöne wilde Jugendzeit ...<br />
... in der Haidemühle im Kirnitzschtal. Was<br />
Wunder, dass mich der vorliegende kleine<br />
Erzählband sofort interessierte. Denn es gab<br />
für mich als Kind Anfang der fünfziger Jahre<br />
jährlich nur eine 3(!)-tägige Urlaubsreise zu<br />
entfernten Verwandten nach Ottendorf.<br />
Von Dresden aus „ging’s“ mit dem Schiff bis<br />
nach Bad Schandau, dann weiter mit der Kirnitzschtalbahn<br />
zum Lichtenhainer Wasserfall<br />
und von dort zu Fuß durch den Tiefen Hahn<br />
zu unserem „Urlaubsort“. Das tief eingeschnittene<br />
Kirnitzschtal beeindruckte mich<br />
besonders. Von der etwas abseits liegenden<br />
Felsenwelt des Kleinen und Großen Zschandes<br />
wusste ich noch nichts. Auch die zwischen<br />
dem Beuthenfall und Lichtenhainer<br />
Wasserfall liegende Haidemühle (heute Ruine)<br />
habe ich damals nicht zur Kenntnis genommen.<br />
Diese existierte immerhin nachweislich<br />
schon seit 1547 als „Georg Peche<br />
und seine Gesellen“ und wurde Jahrzehnte<br />
später als „Lichtenhainer neue Brettmill“ bekannt<br />
(siehe: Schober, „Die Mühlen der Sächsischen<br />
Schweiz“).<br />
Der Autor Manfred Retat schildert in 29 kleinen<br />
Erzählungen Kindheitserinnerungen,<br />
bewusst erlebt vier Jahre nach dem Ende des<br />
Krieges. Interessant ist es auch hier zu lesen,<br />
wie Kinder Erwachsene wahrnehmen.