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SBB - Sächsischer Bergsteigerbund

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Skiexpedition nach Bolivien<br />

Im Allgemeinen ist man in Bolivien ohne Ski<br />

unterwegs, aber für den ambitionierten, erfahrenen<br />

Skibergsteiger ist die Cordillera Real<br />

faszinierend. Der Illimani, „Hausberg von La<br />

Paz“, soll allerdings wegen des Gletscherrückgangs<br />

mit Ski nicht mehr möglich sein.<br />

Eine in diesem Jahr besonders gute Schneelage<br />

begünstigte jedoch unsere Reise. Zunächst<br />

war eine „kulturelle Akklimatisation“<br />

angesagt. Schon die Fahrt hinunter vom<br />

Flughafen „El Alto“ (4080 m) in den riesigen<br />

Kessel von La Paz war beeindruckend. Beim<br />

Stadtrundgang am nächsten Tag spürte man<br />

die Höhe besonders bei den Steigungen. Am<br />

Nachmittag besuchten wir das Mondtal mit<br />

seinen tausenden durch Erosion entstandenen<br />

Erdpyramiden.<br />

Am folgenden Tag ging es zum Titicacasee,<br />

wobei wir zunächst den Ruinen von Tiahuanaco<br />

mit dem berühmten Sonnentor einen<br />

Besuch abstatteten. Von dem Wallfahrtsort<br />

Copacabana fuhren wir mit dem Boot zur Isla<br />

del Sol, welche wir durchwanderten. Man<br />

kommt sich vor wie auf einer griechischen<br />

Mittelmeerinsel, dabei liegt der riesige See<br />

3810 m hoch. Nach der Rückfahrt in unser<br />

ausgezeichnetes Hotel in La Paz absolvierten<br />

wir noch ein zweitägiges Trekking über<br />

den Takesi-Pass (4700 m).<br />

Danach ging es endlich auf die Ski. Gegenüber<br />

vom Huyana Potosi fuhren wir mit dem<br />

Landrover hinauf bis auf 4850 m. Nach wenigen<br />

Metern konnten wir anfellen und ohne<br />

Probleme den 5250 m hohen Cerro Charquini<br />

besteigen, eine herrliche Firnabfahrt beschloss<br />

diese „Eingehtour“. Das „höchste<br />

Skigebiet der Erde“ in 5000 m Höhe ist übrigens<br />

geschlossen, da der Chacaltaya-Gletscher<br />

abgeschmolzen ist.<br />

Noch am Nachmittag fuhren wir ins landschaftlich<br />

wunderschöne Negruni-Tal mit drei<br />

großen Seen und schlugen in 4700 m Höhe<br />

unser Basecamp auf. Am nächsten Tag bestiegen<br />

wir den 5512 m hohen Jankho Hue,<br />

wobei wir einen 250-Höhenmeter- Zustieg mit<br />

leichter Blockkletterei bewältigen mussten,<br />

dabei aber einen Kondor bewundern konnten.<br />

50<br />

Skibergsteigen in Bolivien<br />

Am Gipfelgrat des Huayna Potosi<br />

Eine herrliche Aussicht und schöne Abfahrt<br />

belohnten die Anstrengung.<br />

Dafür brachte der Folgetag eine „Genusstour“<br />

zum gegenüberliegenden Cerro Wila Llojeta<br />

(5244 m), wobei wir in 4870 m direkt vom<br />

Auto mit Ski starten konnten. Noch am Nachmittag<br />

ging es zurück nach La Paz, zum großen<br />

Teil auf ruppiger, schmaler „Straße“. In<br />

El Alto empfängt einen dann dichter Verkehr,<br />

eine Armada von Minibussen bewältigt den<br />

Personenverkehr.<br />

Am Morgen fuhren wir mit dem Jeep zum<br />

zweiten Mal Richtung Takesipass, in 4250 m<br />

Höhe übernahmen Mulis unser Gepäck, und<br />

weitgehend weglos, aber unproblematisch<br />

ging es auf 4850 m zum Basecamp nahe der<br />

Gletscherzunge des Nevado Mururata, dem<br />

Paradeskiberg der Cordillera Real. Die lange<br />

Querung zum Gipfel zog sich am nächsten<br />

Tag gewaltig in die Länge, aber die 1000 Höhenmeter<br />

Abfahrt waren ein Höhepunkt der<br />

Reise. Abends 22 Uhr erreichten wir wieder<br />

das Hotel, wo das Restaurant zum Glück bis<br />

23 Uhr geöffnet hatte. Es folgte ein wohlverdienter<br />

Ruhetag.<br />

Die Tour zum Huayna Potosi (6088 m) begann<br />

mit der Fahrt zum Zongo-Pass, beim<br />

Aufstieg zum Hochlager in 5100 m bei der

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