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SBB - Sächsischer Bergsteigerbund

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Gruppenfoto vor dem Einstieg<br />

Klettern für Menschen mit Behinderung<br />

schnell bin ich begeistert. Ein Stahlseil, an<br />

dem ich mich hochziehen kann, ist bei meiner<br />

Armkraft von Vorteil und schont meine<br />

schwächeren, unbeweglicheren Beine. Zu<br />

Beginn gibt es viele Sprossen, welche man<br />

als sichere Tritte nutzen kann. Hinter mir folgt<br />

Jan. Nachdem wir die ersten Höhenmeter<br />

gemeistert haben, müssen wir erst einmal auf<br />

die nachfolgenden Personen unserer Gruppe<br />

warten. Ich setze mich entspannt auf einen<br />

Felsabsatz und genieße die Sonnenstrahlen,<br />

die sich zwischen den Baumwipfeln<br />

durchmogeln. Am Einstieg steht noch Lonka<br />

und macht fleißig Fotos von allen Teilnehmern.<br />

Ich klettere weiter bis zu einer Hängebrücke.<br />

Bis hierher war es für mich eine entspannte<br />

Kletterpartie, und an meine Höhenangst<br />

möchte ich jetzt nicht denken. Also<br />

warte ich erst einmal ab.<br />

Ich sehe Claudia zusammen mit Anna am<br />

Klettersteig. Gleich haben auch sie den<br />

Absatz vor der Hängebrücke erreicht. Schon<br />

an dieser Stelle, ohne genau zu wissen, was<br />

uns noch erwartet, ziehe ich vor Anna meinen<br />

Hut. Fast ohne Sehkraft und mit den<br />

daraus resultierenden motorischen Unsicherheiten<br />

in den Beinen klettert sie mit Hilfe von<br />

Claudias Hinweisen zielsicher<br />

nach oben. Nach<br />

Mikes okay darf ich nun<br />

die Hängebrücke passieren.<br />

Ein Karabiner rechts<br />

und einer links. Klack,<br />

klack, und ab geht’s. Soll<br />

ich nach unten schauen<br />

oder nicht? Treffe ich die<br />

Trittbretter, sofern ich nur<br />

geradeaus schaue? Nach<br />

den ersten Schritten auf<br />

der Hängebrücke fühle ich<br />

mich schnell sicherer. Es<br />

ist gar nicht so schlimm,<br />

wie ich dachte. Ich kann<br />

sogar nach unten schauen.<br />

Schwuppdiwupp bin<br />

ich auf der anderen Seite.<br />

Ich würde gern noch einmal<br />

zurück, aber die anderen wollen auch<br />

über die Brücke. Also muss ich hinter der<br />

Brücke das nächste Plateau erklimmen und<br />

darf es mir gemütlich machen, während ich<br />

Fotos der mir folgenden Brückengänger<br />

schieße. Auf dem Plateau lassen wir zu uns<br />

aufgeschlossene Familien passieren, die<br />

ebenfalls am Klettersteig unterwegs sind.<br />

Mit zunehmender Wärme beginnt auch der<br />

Weg schwieriger zu werden. Während die<br />

Sprossen zu Beginn des Klettersteiges recht<br />

zahlreich vorhanden waren, werden sie jetzt<br />

immer mehr zu einer gesuchten Seltenheit.<br />

Ein Kamin, in welchem ich mich empor drücke,<br />

bringt mich das erste Mal richtig ins<br />

Schwitzen. Auf der folgenden Felskante, die<br />

nun zu queren ist, flackert kurz meine Höhenangst<br />

auf. Doch ich sehe meine beiden<br />

Karabiner des Klettersteigsets direkt vor mir<br />

in Augenhöhe und fühle mich gleich sicherer.<br />

Auf dem nächsten Hochplateau wird die<br />

Mittagsrast eingelegt. Wir können von hier<br />

oben wunderbar auf den Gondelteich von<br />

Jonsdorf hinunter blicken. Lange machen wir<br />

jedoch nicht Halt, denn die Sonne brennt zu<br />

dieser Zeit mit voller Wucht vom Himmel, die<br />

schattigen Plätze sind in dieser Höhe sehr rar.<br />

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