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SBB - Sächsischer Bergsteigerbund

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Ausstellung in der <strong>SBB</strong>-Geschäftsstelle<br />

Spätestens mit Beginn meiner Kletteraktivitäten wurde für<br />

mich die gelegentliche Diskrepanz zwischen Wollen und<br />

Können auf eine sehr anschauliche wie auch erlebbare<br />

Weise augenfällig.<br />

Aus solcherlei Erfahrungen ergeben sich in der Regel zwei<br />

Verarbeitungshorizonte:<br />

a) man kann sich über Misserfolge ärgern oder<br />

b) sie lassen sich humorvoll „abspeichern“.<br />

Mir lag und liegt schon immer Letzteres näher. Gemäß meiner<br />

zeichnerischen Ambitionen entstanden in den achtziger<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts (wie sich das<br />

liest!) Cartoons zu einer Welt, die dem Laien umständlich<br />

zu erklären wäre, die aber jede/r (fast) ohne jeden Kommentar<br />

versteht, der bzw. die gelegentlich unter mehr oder<br />

weniger spannungsgeladenen Bedingungen „eine Schlinge<br />

legen“ muss.<br />

So entstanden die „Sandsteinheinis“, ein Begriff, den die<br />

damals so weit entfernten Bayern für uns kletternde Sachsen<br />

prägten. Arbeit für die Schublade – bis zur Wiedergründung<br />

des Sächsischen <strong>Bergsteigerbund</strong>es, die mich<br />

mit Bernd Arnold zusammenführte. Bernd bot sich an, eine<br />

Postkartenserie, bestehend aus acht ausgewählten Moti-<br />

Sanduhr<br />

ven, aufzulegen. Es waren damals die (fast) letzten Atemzüge<br />

der Buchdruckerei Arnold in Lohmen, und die „Sandsteinheinis“<br />

erfuhren ihre Vervielfachung auf der arnoldschen<br />

Tiegeldruckpresse.<br />

Die Resonanz blieb mäßig, zumindest den etlichen nicht<br />

verkauften Serien nach zu urteilen, die wir dann im Zuge<br />

unseres vierten oder fünften Wohnungswechsels seit bzw.<br />

nach der Wiedervereinigung beider deutscher Landesteile<br />

entsorgten.<br />

Als nächstes beschäftigte mich ein Kalenderprojekt – farbige<br />

und größerformatige Cartoons zum Thema. Beinahe<br />

wäre der Kalender über einen bekannten Dresdner Verlag<br />

produziert worden, aber nur beinahe, weil außer einer Absichtserklärung<br />

nichts weiter geschah.<br />

Wieder Jahre später griff ich die Idee nochmals auf, und<br />

so entstand im Eigenverlag jener Kalender in einer bedeutsamen<br />

Auflage von sechs Exemplaren als Geschenk für<br />

Menschen, von denen ich annehmen konnte, dass sie aus<br />

rein verwandschaftlichen oder freundschaftlichen Gründen<br />

meiner wohlmeinenden Geste eine gewisse Basisachtung<br />

entgegenbringen würden.<br />

Auch heute noch, nach Jahren, in denen keine neuen Eintragungen in meinem Bergfahrtenbuch<br />

hinzukamen, plagen mich nach wie vor gelegentliche Erinnerungen oder Visionen, von<br />

denen ich nicht mehr weiß, ob ich es selbst erlebte, ob es in fröhlicher Hüttenrunde erzählt<br />

wurde oder ob es meiner mitunter etwas kruden Vorstellungskraft entspringt.<br />

Ich denke, ich werde noch eine Weile zeichnen (müssen).<br />

Wolfgang Strahl<br />

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