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Die Echokardiographie auf der Intensivstation - Kliniken im ...

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A. E. W. Hansen, H. Kücherer<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

UnterdieserRubriksindbishererschienen:<br />

Endoskopie in <strong>der</strong> Intensivmedizin ± A. Schaible,<br />

P. Sauer, P. Kienle<br />

Intensivmed.up2date 2007; 3: 41±52<br />

Ant<strong>im</strong>ykotische Therapie in <strong>der</strong> Intensivmedizin ±<br />

C. Lichtenstern, H. K. Geiss, B. W. Böttiger,<br />

M. A. Weigand<br />

Intensivmed.up2date 2007; 3: 21 ±40<br />

<strong>Die</strong> Behandlung des schweren akuten Lungenversagens<br />

�ARDS) ± T. Busch, S. Bercker, U. Kaisers<br />

Intensivmed.up2date 2007; 3: 9±20<br />

Differenzierter Einsatz kardiovaskulär aktiver<br />

Substanzen ± B. Ellger, M. Westphal<br />

Intensivmed.up2date 2006; 2: 301 ±316<br />

Langzeitbeatmung und Entwöhnung vom<br />

Beatmungsgerät ± B. Schönhofer<br />

Intensivmed.up2date 2006; 2: 281±300<br />

Thieme<br />

Allgemeine Prinzipien <strong>der</strong> Intensivmedizin<br />

Verbrauchskoagulopathie ± disseminierte<br />

intravasale Gerinnung ± R. U. Trappe, H. Riess<br />

Intensivmed.up2date 2006; 2: 217±228<br />

Rationaler Einsatz von Inotropika ± W. Haverkamp,<br />

E. Berendes<br />

Intensivmed.up2date 2006; 2: 205±216<br />

Neue europäische Leitlinien zur kardiopulmonalen<br />

Rean<strong>im</strong>ation ± H.-R. Arntz, M. Baubin,<br />

B. W. Böttiger, V. Dörges, C. Eich, M. Fischer,<br />

H. W. Gervais, S. Russo, S. Schwab, W. G. Voelckel,<br />

V.Wenzel,H.Winkler,B.Wolcke<br />

Intensivmed.up2date 2006; 2: 97±120<br />

Volumenersatztherapie ± Ziele ± D. A. Reuter,<br />

V.Eichhorn,A.E.Goetz<br />

Intensivmed.up2date 2006; 2: 29±40


Allgemeine Prinzipien <strong>der</strong> Intensivmedizin<br />

UnterdieserRubriksindbishererschienen:<br />

Volumenersatztherapie ± Pharmakotherapie ±<br />

V.Eichhorn,D.A.Reuter,A.E.Goetz<br />

Intensivmed.up2date 2006; 2: 9±28<br />

Endokrinologie <strong>der</strong> Intensivmedizin ± B. Ellger,<br />

Y. Debaveye, G. Van den Berghe<br />

Intensivmed.up2date 2005; 1: 313±328<br />

Hirntoddiagnostik ± D. Moskopp<br />

Intensivmed.up2date 2005; 1: 285±312<br />

Der Säure-Basen-Haushalt ± G. Knichwitz<br />

Intensivmed.up2date 2005; 1: 205 ±224<br />

Lungenembolie ± S. Oldenburg, B. Pfeiffer,<br />

T. Hachenberg<br />

Intensivmed.up2date 2005; 1: 189±204<br />

Nichtinvasive Beatmung ± R. Bensberg, R. Kuhlen<br />

Intensivmed.up2date 2005; 1: 133±144<br />

Ernährungstherapie des kritisch Kranken ±<br />

C. Goeters<br />

Intensivmed.up2date 2005; 1: 121±132<br />

Analgosedierung ± H. G. Bone<br />

Intensivmed.up2date 2005; 1: 105±120


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 1<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

Alexan<strong>der</strong> E. W. Hansen, Helmut Kücherer<br />

Übersicht<br />

Einleitung<br />

Funktionsbeurteilung des linken<br />

0<br />

und des rechten Ventrikels 0<br />

Akutes Koronarsyndrom 0<br />

Herzklappenerkrankungen<br />

Einschätzung thrombembolischer<br />

0<br />

Risiken 0<br />

Einleitung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> hat sich zum festen Bestandteil<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Intensivmedizin entwickelt. Ausbildungscurricula<br />

an vielen <strong>Kliniken</strong> sehen vor, dass <strong>auf</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong> tätige ¾rzte Grundkenntnisse in<br />

<strong>der</strong> <strong>Echokardiographie</strong> haben. Ein <strong>Echokardiographie</strong>gerät<br />

gehört heute <strong>auf</strong> vielen internistischen <strong>Intensivstation</strong>en<br />

zur vorgehaltenen Ausrüstung. <strong>Die</strong> unmittelbare<br />

und rasche Verfügbarkeit <strong>der</strong> echokardiographischen<br />

Bildgebung trägt zu einem zielgerichteten<br />

ungehin<strong>der</strong>ten Arbeitsabl<strong>auf</strong> bei <strong>der</strong> intensivmedizinischen<br />

Diagnostik und Therapie bei. Zusammen mit<br />

<strong>der</strong> klinischen Präsentation <strong>der</strong> Patienten leistet<br />

die <strong>Echokardiographie</strong> einen wichtigen Beitrag zur<br />

klinischen Aufarbeitung akuter kardiovaskulärer<br />

Erkrankungen.<br />

Neuere technische Errungenschaften und eine kontinuierliche<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Bildqualität haben zur<br />

Robustheit <strong>der</strong> erhobenen Befunde beigetragen. Der<br />

Stellenwert <strong>der</strong> <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

ist durchaus vielschichtig und reicht von <strong>der</strong><br />

echokardiographischen Beurteilung und Dokumentation<br />

<strong>der</strong> linksventrikulären Pumpfunktion und des<br />

Herzklappenstatus bei kardial überwachungspflichtigen<br />

aber stabilen Patienten bis zur differenzialdiagnostischen<br />

Abklärung eines hämodynamisch instabilen<br />

Patienten.<br />

Allgemeine Prinzipien <strong>der</strong> Intensivmedizin 1<br />

<strong>Die</strong> vorliegende Arbeit erhebt keinen Anspruch <strong>auf</strong><br />

eine vollständige Darstellung <strong>der</strong> Einsatzmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> einer <strong>Intensivstation</strong>.<br />

Vielmehr ist es Ziel dieses Artikels, die<br />

klinischen Kernprobleme <strong>auf</strong> einer kardiologischinternistischen<br />

<strong>Intensivstation</strong> anzusprechen, zu<br />

<strong>der</strong>en Abklärung die <strong>Echokardiographie</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

beiträgt. Schwerpunkte dieses Beitrages sind die Unterscheidung<br />

zwischen systolischen und diastolischen<br />

Funktionsstörungen sowie die Rolle <strong>der</strong> <strong>Echokardiographie</strong><br />

bei <strong>der</strong> Abklärung kardialer Dekompensationen,<br />

akuter Thoraxschmerzen, <strong>der</strong> akuten Lungenembolie,<br />

<strong>der</strong> infektiösen Endokarditis und akuter<br />

ischämischer zerebraler Ereignisse.<br />

Neuere Entwicklungen <strong>auf</strong> dem Gebiet <strong>der</strong> Gewebedopplerverfahren<br />

und <strong>der</strong> Kontrastmittelechokardiographie<br />

befinden sich an <strong>der</strong> Schwelle zur Anwendung<br />

in <strong>der</strong> klinischen Routine. Trotz allen technischen<br />

Fortschritts ist die <strong>Echokardiographie</strong> eine untersucherabhängige<br />

Methode. <strong>Die</strong>s ist stets bei <strong>der</strong> Einordnung<br />

<strong>der</strong> erhobenen Befunde in den klinischen<br />

Kontext zu berücksichtigen.<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007 êDOI 10.1055/s-2007-966913


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 2<br />

2<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

Funktionsbeurteilung<br />

des linken und des rechten<br />

Ventrikels<br />

Systolische Ventrikelfunktion. <strong>Die</strong> Abschätzung <strong>der</strong><br />

linksventrikulären Pumpfunktion ist selbstverständlicher<br />

Teil <strong>der</strong> Diagnostik kardiovaskulärer Erkrankungen.<br />

Der akute Herzinfarkt und die Herzinsuffizienz<br />

gehören zu den führenden Todesursachen in Deutschland.<br />

<strong>Die</strong> Prognose dieser Patienten wird beeinflusst<br />

von Revaskularisierung, Sekundärprävention, einer<br />

adäquaten Herzinsuffizienztherapie und vom Ausmaû<br />

<strong>der</strong> systolischen Funktionseinschränkung. In <strong>der</strong><br />

Akutdiagnostik genügt die visuelle Abschätzung <strong>der</strong><br />

Auswurffraktion �EF) zur Beurteilung <strong>der</strong> globalen<br />

systolischen Funktion durch den erfahrenen Untersucher<br />

[1] und wird angegeben als:<br />

n hyperkinetisch,<br />

n normal,<br />

n leichtgradig reduziert,<br />

n mittelgradig reduziert,<br />

n hochgradig reduziert.<br />

<strong>Die</strong> Feststellung einer reduzierten EF kann richtungsweisend<br />

bei <strong>der</strong> Abklärung einer unklaren hämodynamischen<br />

Instabilität o<strong>der</strong> einer klinischen Linksherzinsuffizienz<br />

sein �s. Kasten). Eine EF unter 35% nach<br />

opt<strong>im</strong>ierter Herzinsuffizienztherapie gilt neben dem<br />

klinischen Herzinsuffizienzgrad und <strong>der</strong> QRS-Breite als<br />

wesentliches Auswahlkriterium bei <strong>der</strong> Planung einer<br />

Resynchronisierungstherapie bei ischämischer o<strong>der</strong><br />

dilatativer Kardiomyopathie.<br />

Praxistipp<br />

Differenzialdiagnose <strong>der</strong> schweren hämodynamischen<br />

Instabilität<br />

n erniedrigte Vorlast: Hypovolämie, septischer<br />

Schock, Herzbeuteltamponade, HOCM<br />

n systolische Dysfunktion: Myokardinfarkt,<br />

Myokarditis, schwere Klappenvitien, dilatative<br />

Kardiomyopathie<br />

n diastolische Dysfunktion: restriktive Kardiomyopathie,<br />

hypertrophe Kardiomyopathie<br />

n rechtsventrikuläres Versagen: Cor pulmonale,<br />

Lungenembolie, rechtsventrikulärer Infarkt<br />

n biventrikuläres Versagen: dilatative CMP, dekompensierte<br />

Klappenvitien<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

Das Ausmaû <strong>der</strong> linksventrikulären Funktionseinschränkung<br />

ist prognostisch relevant.<br />

<strong>Die</strong> Messung <strong>der</strong> linksventrikulären Auswurffraktion<br />

muss in diesen Fällen daher genau, reproduzierbar und<br />

anwen<strong>der</strong>freundlich durchgeführt werden können.<br />

<strong>Echokardiographie</strong>geräte sind standardmäûig dazu in<br />

<strong>der</strong> Lage, die linksventrikulären Volumina und die EF<br />

anhand <strong>der</strong> Scheibchensummationsmethode zu ermitteln<br />

[2] und online plan<strong>im</strong>etrisch zu best<strong>im</strong>men.<br />

Bei geometrisch symmetrischem linken Ventrikel bietet<br />

sich die Plan<strong>im</strong>etrie enddiastolischer und endsystolischer<br />

Flächen aus dem Vierkammerblick an. <strong>Die</strong> EF<br />

ergibt sich rechnerisch als Anteil des Schlagvolumens<br />

am enddiastolischen Ventrikelvolumen. <strong>Die</strong> Hinzunahme<br />

<strong>der</strong> apikalen Zweikammerschnittebene erhöht<br />

v.a. bei nicht symmetrischem Ventrikel die Genauigkeit<br />

<strong>der</strong> EF-Best<strong>im</strong>mung.<br />

<strong>Die</strong> EF wird unter Anlotung des linken Ventrikels<br />

aus <strong>der</strong> apikalen Vier-und Zweikammerschnittebene<br />

nach <strong>der</strong> Scheibchensummationsmethode<br />

best<strong>im</strong>mt.<br />

Der Einsatz automatischer Konturerkennungsverfahren<br />

setzt eine exakte Anlotungsebene und eine sehr<br />

gute Bildqualität voraus, erfor<strong>der</strong>t interaktive Korrekturen<br />

und erhöht die Genauigkeit <strong>der</strong> Untersuchung<br />

nicht [3]. Durch ein verbessertes Signal-Rausch-Verhältnis<br />

ermöglichen heutige High-end Geräte eine <strong>im</strong>mer<br />

genauere und einfachere Erkennung <strong>der</strong> Endokardgrenzen.<br />

Dennoch ist in 10 ±30 % <strong>der</strong> Fälle eine<br />

adäquate Beurteilung <strong>der</strong> Wandsegmente nicht möglich.<br />

<strong>Die</strong> intravenöse Gabe lungenkapillargängiger Ultraschallkontrastmittel<br />

�s. u.) ist in solchen Fällen zur<br />

Standardmethode geworden, da damit das Endokard<br />

deutlich besser abzugrenzen ist �Abb. 1) [4].<br />

<strong>Die</strong> verbesserte Visualisierung <strong>der</strong> Endokardgrenze erleichtert<br />

die Wandbewegungsanalyse und steigert die<br />

Qualität <strong>der</strong> echokardiographischen Untersuchung <strong>auf</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong> ± insbeson<strong>der</strong>e bei beatmeten<br />

Patienten [5].<br />

Der Einsatz von Linksherzkontrastmitteln zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Endokardabgrenzung bei<br />

schlechten Schallbedingungen ist heute internationaler<br />

Standard.<br />

Volumenstatus. <strong>Die</strong> differenzierte intensivmedizinische<br />

Therapie orientiert sich nicht nur an <strong>der</strong> EF, son<strong>der</strong>n<br />

an weiteren Parametern. <strong>Die</strong> EF ist sehr stark von<br />

<strong>der</strong> Vorlast und <strong>der</strong> Nachlast des linken Ventrikels


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 3<br />

abhängig, sodass sie nicht unmittelbar zur Steuerung<br />

<strong>der</strong> Volumentherapie herangezogen werden kann.<br />

Vielmehr müssen Volumenstatus und linksventrikuläre<br />

Kontraktilität ± wenn man die nichtinvasive Bildgebung<br />

hierzu einsetzt ± an<strong>der</strong>weitig abgeschätzt<br />

werden. Schlieût man diastolische Funktionsstörungen<br />

und akute ¾n<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Nachlast aus, so können<br />

¾n<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> enddiastolischen Ventrikelfläche<br />

den Volumenstatus wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />

Bei schlecht schallbaren Patienten hat sich die<br />

transösophageale <strong>Echokardiographie</strong> bewährt, um<br />

den Ventrikelquerschnitt darzustellen und damit<br />

den Volumenstatus zu überwachen [6].<br />

<strong>Die</strong> Abschätzung des Herzzeitvolumens aus dem Integral<br />

<strong>der</strong> Zeit-Geschwindigkeits-Kurve des Ausflusstraktblutstroms<br />

korreliert nur schlecht mit dem<br />

Pulmonaliseinschwemmkatheter als klinischem Goldstandard<br />

und ist allenfalls zur Trendanalyse sinnvoll<br />

[7]. Hilfreich zur Beurteilung des Volumenstatus sind<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des Füllungszustandes <strong>der</strong> V. cava inferior,<br />

<strong>der</strong> mit dem zentralen Venendruck korreliert.<br />

Kontraktilität des linken Ventrikels. Eine Abschätzung<br />

<strong>der</strong> Kontraktilität des linken Ventrikels ist anhand<br />

echokardiographischer Methoden zwar möglich,<br />

aber in <strong>der</strong> Intensivmedizin nicht praktikabel. Unter<br />

verschiedenen Vorlastbedingungen können Beziehungen<br />

zwischen endsystolischem Druck und Volumen,<br />

zwischen Wandspannung und Dehnung sowie zwischen<br />

Wandspannung und Verkürzungsgeschwindigkeit<br />

zwar prinzipiell konstruiert werden, doch diese<br />

Ansätze haben sich <strong>auf</strong>grund des hohen Aufwands in<br />

<strong>der</strong> klinischen Routine nicht durchsetzen können. Eine<br />

direktere Beurteilung <strong>der</strong> Myokardkontraktilität ist<br />

mit <strong>der</strong> Gewebe-Doppler-Untersuchung �Deformationsbildgebung,<br />

¹strain und strain rate <strong>im</strong>agingª)<br />

möglich, weil damit kontraktile Gewebeeigenschaften<br />

gemessen werden, die eine geringere Abhängigkeit von<br />

Vor- und Nachlast <strong>auf</strong>weisen [8]. Dennoch sind diese<br />

aktuellen Ansätze noch nicht in den Leitlinien als<br />

zwingend erfor<strong>der</strong>lich diskutiert worden [4] und es<br />

mangelt an einer Standardisierung.<br />

Transösophageales Echokardiogramm. Im Einzelfall<br />

ist zur Beurteilung <strong>der</strong> Ventrikelfunktion bei schlechten<br />

Schallbedingungen und hämodynamischer Instabilität<br />

eine transösophageale <strong>Echokardiographie</strong> �TEE)<br />

notwendig. Es gibt jedoch keine prospektive randomisierte<br />

Studie, die den relativen Wert <strong>der</strong> transthorakalen<br />

<strong>Echokardiographie</strong> und <strong>der</strong> TEE bei hämodynamisch<br />

instabilen Patienten verglichen hätte.<br />

Praxistipp<br />

Linksventrikuläre Opazifizierung<br />

In Deutschland sind <strong>der</strong>zeit<br />

2 Ultraschallkontrastmittel <strong>der</strong><br />

2. Generation zur linksventrikulären<br />

Opazifizierung zugelassen<br />

und erhältlich:<br />

n SonoVue �Bracco-Altana<br />

Pharma GmbH)<br />

n Luminity �Bristol-Myers Squibb<br />

Medical Imaging)<br />

Als lnjektionsort ist eine groûe<br />

Unterarmvene geeignet.<br />

SonoVue wird in Form langsamer<br />

Bolusinjektionen in einer Dosierungvonca.3mlpro15±30s<br />

verabreicht. Mit 2± 3 ml NaCl<br />

0,9% wird langsam in 3± 5 s nachgespült,<br />

bis das Kontrastmittel <strong>im</strong><br />

rechten Ventrikel erscheint.<br />

Allgemeine Prinzipien <strong>der</strong> Intensivmedizin<br />

Abb. 1 Kontrastanfärbung <strong>der</strong> linken Herzkammer zur besseren Endokardabgrenzung. Im<br />

Vergleich zum Nativbild �obere Reihe) ist nach Kontrastmittelgabe eine bessere Visualisierung<br />

<strong>der</strong> Wandabschnitte möglich �untere Reihe). Gezeigt sind jeweils enddiastolische<br />

�links) und endsystolische �rechts) Standbil<strong>der</strong>.<br />

In einer nicht randomisierten Studie wurde die diagnostische<br />

Überlegenheit <strong>der</strong> TEE nachgewiesen.<br />

Bei nahezu einem Drittel <strong>der</strong> untersuchten Patienten<br />

wurde eine klinisch relevante Diagnose in <strong>der</strong> transthorakalen<br />

Echographie übersehen, aber in <strong>der</strong> TEE<br />

nachgewiesen [9].<br />

Luminity �Bristol-Myers Squibb<br />

Medical Imaging) wird als Bolusinjektion<br />

von 0,1± 0,4 ml gegeben,<br />

gefolgt von NaCl 0,9%. Als<br />

Geräteeinstellung wird ein niedriger<br />

mechanischer Index �MI,<br />

0,4± 0,6) gewählt, um eine Zerstörung<br />

<strong>der</strong> Mikrobläschen zu vermeiden.<br />

Der Fokus sollte <strong>auf</strong> Höhe<br />

des Mitralrings positioniert werden,<br />

um eine möglichst umfassende<br />

Visualisierung <strong>der</strong> Endokardgrenzen<br />

zu erreichen. <strong>Die</strong><br />

Verstärkung �TGC) und die Kompression<br />

�mittlerer bis hoher Bereich)<br />

werden individuell angepasst.<br />

<strong>Die</strong> Verstärkung <strong>im</strong> Nahfeld<br />

sollte min<strong>im</strong>al sein, um einer zu<br />

starken Zerstörung des Kontrastmittels<br />

entgegenzuwirken.<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

3


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 4<br />

4<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

¹Hand-heldª-Sonographie. <strong>Die</strong> Frage nach <strong>der</strong> Einsatzmöglichkeit<br />

transportabler Sonographiesysteme<br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong> ist aktuell. Technische Fortschritte<br />

<strong>der</strong> ¹Hand-heldª-Systeme mit Farbdoppler,<br />

¹Continuous-waveª-Doppler und transösophagealer<br />

<strong>Echokardiographie</strong> erweitern das Spektrum <strong>der</strong> Diagnostik.<br />

<strong>Die</strong> bisherigen Systeme <strong>der</strong> ersten Generation<br />

erlauben es, sich einen raschen Überblick über die<br />

Funktion des linken Ventrikels zu verschaffen o<strong>der</strong><br />

einen Perikar<strong>der</strong>guss auszuschlieûen. <strong>Die</strong> Datenlage<br />

zeigt eine klare Überlegenheit <strong>der</strong> High-end-Standard-<strong>Echokardiographie</strong>geräte<br />

bei <strong>der</strong> Abklärung von<br />

Klappenvitien und konstriktiven Perikarditiden [10].<br />

Diastolische Dysfunktion. Klinische Zeichen <strong>der</strong><br />

Herzinsuffizienz wie Dyspnoe, Lungenstauung, Müdigkeit<br />

und Flüssigkeitsretention sind in etwa 30±50%<br />

<strong>der</strong> Fälle <strong>auf</strong> eine gestörte diastolische Funktion zurückzuführen.<br />

Klinisch wird die diastolische Herzinsuffizienz<br />

überwiegend bei älteren Frauen mit arterieller<br />

Hypertonie beobachtet, die sich mit Dyspnoe<br />

und evtl. ausgeprägter Lungenstauung bei normaler<br />

Ventrikelfunktion präsentieren [11].<br />

Definition<br />

Diastolische Dysfunktion<br />

<strong>Die</strong> European Study Group definiert die diastolische<br />

Dysfunktion als das Vorliegen von Symptomen o<strong>der</strong><br />

Zeichen <strong>der</strong> Herzinsuffizienz bei normaler o<strong>der</strong><br />

leicht eingeschränkter Ventrikelfunktion �EF ³ 45%,<br />

LVEDD < 32 mm/m2 ,EDV


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 5<br />

Konstriktive Perikarditis und restriktive Kardiomyopathie.<br />

Schwere diastolische Funktionsstörungen<br />

mit den klinischen Zeichen einer Herzinsuffizienz und<br />

evtl. einer hämodynamischen Instabilität kommen bei<br />

konstriktiver Perikarditis und restriktiver Kardiomyopathie<br />

vor. <strong>Die</strong> initiale Unterscheidung zwischen konstriktiver<br />

Perikarditis und restriktiver Kardiomyopathie<br />

in <strong>der</strong> Akutmedizin ist neben <strong>der</strong> invasiven<br />

Diagnostik eine Domäne <strong>der</strong> <strong>Echokardiographie</strong> und<br />

<strong>der</strong> Doppler-Sonographie.<br />

<strong>Die</strong> konstriktive Perikarditis ist durch eine Füllungsstörung<br />

<strong>auf</strong>grund von Perikardverkalkungen und Perikardadhäsionen<br />

gekennzeichnet, während die restriktive<br />

Kardiomyopathie zu einer Füllungsstörung<br />

<strong>auf</strong>grund einer erhöhten Myokardsteifigkeit führt. Bei<br />

beiden Erkrankungen findet man üblicherweise dopplersonographische<br />

Zeichen erhöhter linksventrikulärer<br />

Füllungsdrücke. <strong>Die</strong> wichtigsten Hinweise <strong>auf</strong> eine Perikardkonstriktion<br />

sind die atembedingte Variabilität<br />

<strong>der</strong> frühdiastolischen Mitraleinstromgeschwindigkeiten<br />

�inspiratorische Abnahme und exspiratorische Zunahme<br />

<strong>der</strong> E-Welle) und die paradoxe Septumbeweglichkeit<br />

�¹septal bounceª), während die restriktive<br />

Kardiomyopathie als Myokar<strong>der</strong>krankung durch vermin<strong>der</strong>te<br />

systolische, früh- und spätdiastolische Myokardgeschwindigkeiten<br />

<strong>im</strong> Gewebe-Doppler charakterisiert<br />

ist.<br />

<strong>Echokardiographie</strong> bei vermuteter Rechtsherzbelastung.<br />

In <strong>der</strong> Intensivmedizin ist die Funktionsbeurteilung<br />

des rechten Ventrikels �RV) ein wichtiger<br />

Schritt bei <strong>der</strong> Abklärung einer möglichen Lungenembolie.<br />

Bei massiver zentraler Embolie gelingt <strong>im</strong> transösophagealen<br />

Echokardiogramm oft die direkte Darstellung<br />

des Embolus.<br />

Als indirekte Zeichen einer akuten rechtsventrikulären<br />

Druckbelastung gelten:<br />

n enddiastolischer RV-Durchmesser von über 30 mm<br />

in <strong>der</strong> parasternalen Längsachse,<br />

n paradoxe Septumbewegung,<br />

n Stauung <strong>der</strong> V. cava inferior,<br />

n dopplersonographisch geschätzte erhöhte<br />

Pulmonalarteriendrücke.<br />

<strong>Die</strong> max<strong>im</strong>ale Flussgeschwindigkeit des Trikuspidalinsuffizienzjets<br />

<strong>im</strong> CW-Doppler wird über die modifizierte<br />

Bernoulli-Gleichung �DP=4v2 ) in den Druckgradienten<br />

umgerechnet. Zusammen mit einer<br />

Trikuspidalregurgitationsgeschwindigkeit von über<br />

2,5 m/s sowie einer entsprechenden Klinik ist ein RV/<br />

LV-Durchmesserverhältnis von über 0,5 mit ca. 90%<br />

Allgemeine Prinzipien <strong>der</strong> Intensivmedizin<br />

Abb. 2 Restriktives Mitraleinstrommuster als Zeichen einer Compliancestörung des linken<br />

Ventrikels �links) und zum Vergleich ein normales Flussmuster �rechts).<br />

Tabelle 1<br />

Einteilung <strong>der</strong> diastolischen Dysfunktion<br />

Mitraleinstrom<br />

Normal Relaxationsstörung<br />

Pseudonormalisierung<br />

E/A >1 1,5<br />

Restriktive<br />

Störung<br />

DT �ms) < 220 > 220 150± 200 < 150<br />

IVRT �ms) < 100 > 100 60±100 < 60<br />

Pulmonalvenenfluss<br />

S/D ³ 1 ³ 1


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 6<br />

6<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

sensitiv und ca. 80% spezifisch für eine akute Lungenembolie<br />

[17]. Bei kleineren Lungenembolien ist die<br />

<strong>Echokardiographie</strong> meist normal.<br />

<strong>Die</strong> Frage nach klaren Kriterien zur Indikationsstellung<br />

einer Thrombolyse ist <strong>der</strong>zeit nicht abschlieûend in<br />

<strong>der</strong> Literatur diskutiert. Es besteht jedoch Einigkeit<br />

darüber, dass die Indikation zur Thrombolyse bei akuter<br />

Lungenembolie <strong>auf</strong>grund des Blutungsrisikos �ca.<br />

1±2%) strenggestellt werden muss. Als Kriterien sind<br />

hämodynamische Instabilität und Rechtsherzbelastung<br />

akzeptiert [18]. Ein positives Troponin T zeigt eine<br />

nachteilige Prognose an [19].<br />

Im Einzelfall ist die Unterscheidung zwischen akuter<br />

und chronischer rezidivieren<strong>der</strong> Lungenembolie nur<br />

schwierig möglich. Eine rechtsventrikuläre Wanddicke<br />

von unter 5 mm und ein systolischer Pulmonalarteriendruck<br />

von unter 55 mm Hg sprechen<br />

eher für eine akute Lungenembolie.<br />

Akutes Koronarsyndrom<br />

<strong>Die</strong> zweid<strong>im</strong>ensionale <strong>Echokardiographie</strong> wird zur<br />

Differenzialdiagnose des akuten Thoraxschmerzes in<br />

<strong>der</strong> Notambulanz bzw. <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong> eingesetzt.<br />

Neben <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> regionalen und globalen<br />

Pumpfunktion können in <strong>der</strong> echokardiographischen<br />

Untersuchung Hinweise zum Ausschluss<br />

an<strong>der</strong>er, nicht koronar bedingter Ursachen des Thoraxschmerzes<br />

gewonnen werden �Tab. 2) [20].<br />

Bei dringendem Verdacht <strong>auf</strong> Aortendissektion ist die<br />

TEE eine wertvolle Alternative zur CT o<strong>der</strong> MRT. Dabei<br />

sind mit <strong>der</strong> TEE auch Vorformen einer Dissektion als<br />

Tabelle 2<br />

intramurale Hämatome nachweisbar �Abb. 4). Erst vor<br />

kurzem konnten Kriterien identifiziert werden, die mit<br />

einer schlechten Prognose einhergehen �Tab. 3) [21].<br />

Ischämiediagnostik<br />

Abb. 4 Intramurales Hämatom <strong>im</strong> transösophagealen Echokardiogramm �links) und entsprechendes CT �rechts).<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

Differenzialdiagnose akuter Thoraxschmerz bei<br />

kardiovaskulären Erkrankungen<br />

n Wandbewegungsstörungen bei frischer o<strong>der</strong> kurz<br />

zurückliegen<strong>der</strong> Ischämie<br />

n Wandbewegungsstörung bei altem Infarkt �Infarktnarbe)<br />

n Aortendissektion<br />

n Lungenembolie<br />

n Myokarditis<br />

n Perikarditis<br />

Ischämiebefunde. Klinische Präsentation und EKG erlauben<br />

be<strong>im</strong> Verdacht <strong>auf</strong> ein akutes Koronarsyndrom<br />

mitunter keine sichere Abgrenzung. <strong>Die</strong> Unterbrechung<br />

<strong>der</strong> Myokarddurchblutung führt innerhalb von<br />

wenigen Sekunden zur Herabsetzung <strong>der</strong> regionalen<br />

Kontraktion. Bei ausgeprägter Ischämie bildet sich<br />

rasch eine echokardiographisch erfassbare regionale<br />

Kontraktionsstörung. Hierbei wird die regionale<br />

Pumpfunktion durch eine visuelle Abschätzung <strong>der</strong><br />

Wanddickenzunahme und <strong>der</strong> Endokardexkursion<br />

beurteilt.


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 7<br />

Tabelle 3<br />

Prognostische Faktoren bei aortalem intramuralem<br />

Hämatom<br />

n Typ-A-Lokalisation<br />

n Durchmesserüber50mm<br />

n echoarme Bereiche<br />

n mediastinales Hämatom<br />

n Pleuraerguss<br />

n periaortale Blutung<br />

<strong>Die</strong> Wanddicke des ischämischen Areals ist <strong>im</strong><br />

Akutstadium noch erhalten, bei fortschreiten<strong>der</strong><br />

Ischämie jedoch <strong>im</strong> Infarktareal ausgedünnt.<br />

Bei Reperfusion <strong>im</strong> Akutstadium kann eine intramurale<br />

Ödembildung beobachtet werden. Zur raschen objektiven<br />

Beurteilung <strong>der</strong> Wandexkursionen dienen frei<br />

innerhalb des zweid<strong>im</strong>ensionalen Bildsektors ausrichtbare<br />

M-Mode-Ableitungen �anatomischer M-Mode).<br />

Quantitative Marker <strong>im</strong> Gewebe-Dopplerverfahren<br />

�¹tissue Dopplerª, ¹strain <strong>im</strong>agingª, ¹strain rate<br />

<strong>im</strong>agingª, ¹radial <strong>im</strong>agingª) und automatische Konturerkennungsverfahren<br />

�¹color kinesisª) sind objektiver,<br />

aber kaum standardisiert, und werden in <strong>der</strong> Leitlinie<br />

<strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als optionale<br />

Verfahren diskutiert [4].<br />

Myokardkontrastechokardiographie. Über die Erfassung<br />

<strong>der</strong> regionalen Wandbewegungsstörung hinaus<br />

werden in Zukunft kontrastechokardiographische Verfahren<br />

zur Erkennung regionaler Perfusionsstörungen<br />

be<strong>im</strong> akuten Infarkt einsetzbar sein �Abb. 5). Aktuelle<br />

Daten belegen den diagnostischen Gewinn durch die<br />

kontrastechokardiographische Erfassung von Perfusionsstörungen.<br />

<strong>Die</strong> Myokardkontrastechokardiographie<br />

ist <strong>der</strong>zeit jedoch noch nicht klinisch zugelassen,<br />

wenngleich die intravenöse Applikation von Linksherzkontrastmitteln<br />

zur besseren Endokardabgrenzung<br />

bereits zugelassen ist und zur zusätzlichen Perfusionsinformation<br />

lediglich die Geräteeinstellung<br />

geän<strong>der</strong>t werden muss.<br />

Linksherzkontrastmittel. Linksherzkontrastmittel<br />

bestehen aus gasgefüllten Mikrobläschen, die von<br />

einer stabilisierenden Hülle umgeben sind. In Abhängigkeit<br />

von Schalldruckamplitude und Schallfrequenz<br />

verän<strong>der</strong>n die Mikrobläschen ihren Radius und damit<br />

ihre Streuoberfläche. Zur Quantifizierung dieses Effekts<br />

dient <strong>der</strong> ¹mechanische Indexª, welcher <strong>der</strong><br />

Quotient aus dem Schalldruck und <strong>der</strong> Quadratwurzel<br />

<strong>der</strong> Frequenz ist. Kontrastspezifische Bildgebungsverfahren<br />

beruhen <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Selektion harmonischer Frequenzen,<br />

während vom Gewebe stammende fundamentale<br />

Frequenzen unterdrückt werden. Aktuelle<br />

Echtzeitverfahren erlauben den Einsatz niedriger<br />

Schallenergien �mechanischer Index < 0,2) und vermeiden<br />

weitgehend eine Zerstörung <strong>der</strong> Mikrobläschen.<br />

Damit ist eine s<strong>im</strong>ultane Beurteilung von Myokardperfusion<br />

und regionaler Wandbewegung<br />

möglich.<br />

Neben <strong>der</strong> raschen Erkennung eines akuten Koronarsyndroms<br />

[22] hat sich die Myokardkontrastechokardiographie<br />

in klinischen Studien als<br />

sensitives Verfahren zur Erkennung einer belastungsinduzierten<br />

Ischämie erwiesen, ist aber noch<br />

nicht ausreichend standardisiert.<br />

Infarktkomplikationen<br />

Allgemeine Prinzipien <strong>der</strong> Intensivmedizin<br />

Abb. 5 Myokardkontrastechokardiogramm bei akutem Myokardinfarkt vor �a) und1Tag<br />

nach �b) koronarer Revaskularisierung sowie nach 4 Wochen �c).<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> erlaubt die rasche Erfassung<br />

von Infarktkomplikationen �Tab. 4).<br />

Mitralinsuffizienz. Eine prognostisch ungünstige<br />

Komplikation des Myokardinfarkts ist die ischämische<br />

Mitralinsuffizienz [23]. Sie entsteht durch einen Funktionsverlust<br />

des Papillarmuskels o<strong>der</strong> <strong>auf</strong>grund einer<br />

verän<strong>der</strong>ten Geometrie des Klappenhalteapparats mit<br />

lateraler und posteriorer Verlagerung des Papillarmuskels<br />

und folglich gestörter Schlussfunktion <strong>der</strong><br />

Klappensegel. Bei ausgedehnter Nekrose <strong>der</strong> Papillarmuskelspitze<br />

kann es zum Abriss des Papillarmuskelköpfchens<br />

kommen mit <strong>der</strong> Folge einer akuten hoch-<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

7


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 8<br />

8<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

Abb. 6 Thrombusnachweis<br />

<strong>im</strong> Kontrastechokardiogramm.<br />

Der apikale<br />

Thrombus ist deutlich<br />

als Kontrastmittelaussparung<br />

zu erkennen.<br />

Tabelle 4<br />

Echokardiographisch erfassbare Infarktkomplikationen<br />

n linksventrikuläre Thromben<br />

n Papillarmuskeldysfunktion �ischämische Mitralinsuffizienz)<br />

n ischämischer Ventrikelseptumdefekt<br />

n gedeckte Myokardruptur<br />

n Perikar<strong>der</strong>guss<br />

gradigen Mitralinsuffizienz, einem kardiogenen<br />

Schock und einem Lungenödem. Bei eingeschränkter<br />

transthorakaler Darstellung können solche strukturellen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen besser mit <strong>der</strong> TEE beurteilt werden.<br />

Perikar<strong>der</strong>guss. Ein Perikar<strong>der</strong>guss entsteht <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer gedeckten Perforation <strong>der</strong> freien Wand o<strong>der</strong><br />

<strong>im</strong> Postinfarktstadium infolge einer entzündlichen Perikardreaktion<br />

�Dressler-Syndrom). Ein Perikar<strong>der</strong>guss<br />

ist auch vom wenig geübten Untersucher rasch zu erkennen.<br />

<strong>Die</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Gröûe und <strong>der</strong> hämodynamischen<br />

Relevanz eines Perikar<strong>der</strong>gusses und die<br />

Indikationsstellung zur Perikardpunktion sollte in <strong>der</strong><br />

Notfallmedizin in <strong>der</strong> Hand des Erfahrenen liegen. Mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Flüssigkeitsmenge <strong>im</strong> Perikardspalt<br />

steigt <strong>der</strong> intraperikardiale Druck, was zu einer Einflussbehin<strong>der</strong>ung<br />

in den rechten Vorhof und die rechte<br />

Kammer führt.<br />

Ein diastolischer Kollaps des rechten Vorhofs und<br />

Ventrikels mit Stauung <strong>der</strong> V. cava inferior deuten<br />

<strong>auf</strong> eine Perikardtamponade hin.<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

Dopplersonographisch findet man entsprechend einer<br />

konstriktiven Hämodynamik eine erhöhte Atemvariabilität<br />

des Mitral- und Trikuspidalklappenflusses.<br />

Thromben. Linksventrikuläre Thromben können bei<br />

inadäquater Antikoagulation insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />

Frühphase nach Vor<strong>der</strong>wandinfarkt beobachtet werden.<br />

<strong>Die</strong> Mobilität <strong>der</strong> v.a. apikal und anterior zu findenden<br />

muralen thrombotischen Auflagerungen korreliert<br />

mit <strong>der</strong> Emboliegefahr.<br />

Folgende Maûnahmen erleichtern die Beurteilung <strong>der</strong><br />

Apexregion und die Differenzierung von Reverberationsartefakten:<br />

n Schnittebeneneinstellungen <strong>im</strong> apikalen Vier- und<br />

Zweikammerblick mit anteriorer und posteriorer<br />

Angulation,<br />

n Erhöhung <strong>der</strong> Sendefrequenz,<br />

n Bildvergröûerung,<br />

n Gabe lungengängiger Kontrastmittel �Abb. 6).<br />

Herzklappenerkrankungen<br />

Endokarditis. <strong>Die</strong> nichtinvasive Diagnostik bei klinischem<br />

Verdacht <strong>auf</strong> eine Endokarditis stellt ausgesprochen<br />

hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die <strong>Echokardiographie</strong><br />

und den behandelnden Kliniker: Zum einen darf<br />

<strong>der</strong> fehlende Nachweis von flottierenden Vegetationen<br />

nicht als ¹Ausschluss einer Endokarditisª gewertet<br />

werden, zum an<strong>der</strong>en gibt es keine hochspezifischen<br />

echokardiographischen Kriterien, die es erlauben, eine<br />

Vegetation von thrombotischem Material, Fadenstrukturen<br />

o<strong>der</strong> ggf. Anomalien �z. B. Lambls Exkreszenzen)<br />

sicher genug zu unterscheiden.<br />

Für den Nachweis einer Endokarditis genügt nach<br />

den neuen europäischen Leitlinien das Vorliegen<br />

einer an<strong>der</strong>weitig nicht erklärten systemischen Infektion<br />

und <strong>der</strong> echokardiographische Nachweis<br />

von Befunden, die sich mit einer Endokarditis vereinbaren<br />

lassen [24].<br />

Bei begründetem klinischem Verdacht wird die transthorakale<br />

<strong>Echokardiographie</strong> durch eine TEE ergänzt,<br />

mit <strong>der</strong> ein sensitiverer Nachweis pathologischer<br />

Strukturen gelingt. Zielkriterien sind die Lage von<br />

Klappenvegetationen, die Darstellung begleiten<strong>der</strong><br />

Klappeninsuffizienzen und <strong>der</strong> Nachweis von Abszessen,<br />

rupturierten Sehnenfäden, neuen Dehiszenzen<br />

von Herzklappenprothesen o<strong>der</strong> Klappenteildestruktionen.


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 9<br />

Aortenstenose. <strong>Die</strong> klinische Unterscheidung einer<br />

akuten kardialen Dekompensation infolge hochgradiger<br />

Klappenvitien von einer Linksherzdekompensation<br />

bei akuter Ischämie und dekompensierter Kardiomyopathie<br />

ist in <strong>der</strong> Notfall<strong>auf</strong>nahme bzw. <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

gelegentlich schwierig zu führen, da<br />

Lungenödem, Agitation <strong>der</strong> Patienten und Nebengeräusche<br />

die klinische Auskultation beeinträchtigen.<br />

<strong>Die</strong>s ist eine klassische Domäne <strong>der</strong> <strong>Echokardiographie</strong><br />

[25]. <strong>Die</strong> häufigsten Klappenvitien sind in diesem Zusammenhang<br />

die degenerative Aortenstenose und die<br />

Mitralinsuffizienz. Bei Verdacht <strong>auf</strong> Aortenklappenstenose<br />

wird <strong>der</strong> Schweregrad anhand <strong>der</strong> Klappenöffnungsfläche<br />

und des Druckgradienten quantitativ<br />

best<strong>im</strong>mt �s. Kasten).<br />

Praxistipp<br />

Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Aortenklappenöffnungsfläche<br />

<strong>Die</strong> Klappenöffnungsfläche wird entwe<strong>der</strong> plan<strong>im</strong>etrisch<br />

in <strong>der</strong> parasternal kurzen Achse o<strong>der</strong> anhand<br />

<strong>der</strong> Kontinuitätsgleichung best<strong>im</strong>mt. <strong>Die</strong> dopplersonographisch<br />

geschätzte effektive Öffnungsfläche<br />

berechnet sich wie folgt:<br />

effektive Öffnungsfläche =<br />

LVOT-Fläche ” VTIcw-Doppler LVOT/VTIcw-Doppler Stenosejet<br />

Bei deutlich reduzierter systolischer LV-Funktion<br />

wird ein geringer Druckgradient gemessen und<br />

damit <strong>der</strong> Schweregrad des Vitiums unterschätzt.<br />

Eine berechnete Klappenöffnungsfläche von unter<br />

0,75 cm2 deutet <strong>auf</strong> eine eine hochgradige Aortenstenose<br />

hin.<br />

Hochgradige Mitralinsuffizienz. <strong>Die</strong> sichere Erfassung<br />

einer hochgradigen Mitralinsuffizienz ist in <strong>der</strong><br />

Praxis mitunter schwierig. Keines <strong>der</strong> mehr als 20 Zeichen,<br />

die zur Schweregradbeurteilung angeführt werden,<br />

ist hochsensitiv und spezifisch �Tab. 5).<br />

Eine erste orientierende Schweregradbeurteilung wird<br />

in <strong>der</strong> Akutmedizin anhand <strong>der</strong> Jetgröûe und <strong>der</strong> Gröûe<br />

des linken Vorhofs vorgenommen [26]. <strong>Die</strong> Jetgröûe<br />

wird allerdings von <strong>der</strong> Geräteeinstellung und dem arteriellen<br />

Blutdruck beeinflusst, was bei <strong>der</strong> Interpretation<br />

berücksichtigt werden muss.<br />

<strong>Die</strong> beste Farbsensitivität erreicht man, indem man<br />

die Farbverstärkung so einstellt, dass eben gerade<br />

keine Farbartefakte <strong>auf</strong>treten.<br />

Tabelle 5<br />

Allgemeine Prinzipien <strong>der</strong> Intensivmedizin<br />

Zeichen <strong>der</strong> relevanten Mitralinsuffizienz<br />

n dilatierter linker Vorhof<br />

n akzentuierte Expansion des linken Vorhofs<br />

n Linksdeviation des Vorhofseptums<br />

n vergröûerter linker Ventrikel<br />

n hyperdynamer linker Ventrikel<br />

n kein Spontankontrast <strong>im</strong> linken Vorhof<br />

n Spontankontrast in <strong>der</strong> Aorta<br />

n Klappenmorphologie<br />

n Vergröûerung des rechten Ventrikels<br />

n pulmonale Hypertonie<br />

n Stauung <strong>der</strong> V. cava inferior<br />

n Jet-Gröûe relativ zum linken Vorhof<br />

n ¹wall huggingª<br />

n Jet <strong>im</strong> Vorhofohr sichtbar<br />

n Jet in <strong>der</strong> V. pulmonalis sichtbar<br />

n Jet zirkuliert <strong>im</strong> linken Vorhof<br />

n multidirektionaler Fluss <strong>im</strong> linken Vorhof<br />

n prominente PISA �¹prox<strong>im</strong>al isovelocity surface areaª)<br />

n Jetbreite <strong>auf</strong> Klappenebene<br />

n Umkehrfluss in <strong>der</strong> V. pulmonalis �PW-Doppler)<br />

n akzelerierter Mitraleinstrom<br />

n vermin<strong>der</strong>ter Aortenklappenfluss<br />

n hohe Dichte des CW-Jets<br />

n Insuffizienzjets <strong>im</strong> CW-Doppler ähnlich wie Aortenfluss<br />

�¹V-wave cut-offª)<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

9


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 10<br />

10<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

Bei hohem arteriellem Blutdruck �hoher Druckgradient<br />

zwischen linkem Ventrikel und linkem Vorhof)<br />

überschätzt die Jetgröûe den Schweregrad <strong>der</strong> Mitralinsuffizienz.<br />

In <strong>der</strong> TEE gilt ein systolischer Rückfluss<br />

in die Pulmonalvenen <strong>im</strong> Farb-Doppler o<strong>der</strong> Spektral-<br />

Doppler als spezifisches Kriterium für eine hochgradige<br />

Insuffizienz.<br />

Einschätzung thrombembolischer<br />

Risiken<br />

<strong>Echokardiographie</strong> vor Elektrokonversion. Vor einer<br />

elektiven elektrischen o<strong>der</strong> medikamentösen Kardioversion<br />

ist bei Vorhoffl<strong>im</strong>mern und Vorhofflattern<br />

über mehr als 48 Stunden eine TEE zum Ausschluss<br />

eines linksatrialen Thrombus notwendig. Bei akut <strong>auf</strong>getretenem<br />

und sicher unter 48 Stunden bestehendem<br />

Vorhoffl<strong>im</strong>mern ist eine TEE nicht erfor<strong>der</strong>lich, ebensowenig<br />

bei sicher nachweisbarer effektiver Antikoagulation<br />

in einem INR-Zielbereich zwischen 2,0±3,0<br />

über mindestens 4 Wochen [27]. Bei einer relevanten<br />

Mitralstenose o<strong>der</strong> einer hypertrophen Kardiomyopathie<br />

wird ein Thrombusausschluss allerdings auch bei<br />

bestehen<strong>der</strong> Langzeit-Antikoagulation empfohlen.<br />

Hinweise <strong>auf</strong> ein erhöhtes Embolierisiko bei Vorhoffl<strong>im</strong>mern<br />

sind:<br />

n linksventrikuläre Hypertrophie,<br />

n eingeschränkte LV-Funktion,<br />

n Spontanechokontrast <strong>im</strong> linken Vorhof,<br />

n Vorhofohrgeschwindigkeit unter 25 cm/s.<br />

Praxistipp<br />

Untersuchung <strong>der</strong> Aorta<br />

<strong>Die</strong> aszendierende Aorta wird zunächst vom Kurzachsenabschnitt<br />

<strong>auf</strong> Höhe <strong>der</strong> Aortenklappe ausgehend<br />

durch langsamen Rückzug <strong>der</strong> TEE-Sonde dargestellt.<br />

Im Längsschnitt wird die Einsehbarkeit vom<br />

Klappenring angegeben.<br />

<strong>Die</strong> deszendierende Aorta wird aus <strong>der</strong> transgastrischen<br />

Schnittebene <strong>im</strong> Querschnitt dargestellt<br />

�Sektor 08) und durch Rückzug bis zum Aortenbogen<br />

nachverfolgt.<br />

Der Aortenbogen wird durch Drehen gegen den<br />

Uhrzeigersinn in seiner Längsausdehnung getroffen.<br />

Durch Opt<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Sondenflexion und Position<br />

sind Plaques <strong>der</strong> Aortenbogenwand darstellbar.<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

Tabelle 6<br />

Kardiale Emboliequellen<br />

Emboliequelle Häufigkeit<br />

Vorhofthrombus 3 ±17%<br />

offenes Foramen ovale 8 ±47 %<br />

Mitralklappenprolaps 2 ±9 %<br />

aortale Plaques 4 ±44%<br />

Tabelle 7<br />

Klassifizierung des thrombogenen Aortenbogens<br />

Schweregrad Plaquedicke<br />

I8 unter 3 mm<br />

II8 3 mm, aber unter 5 mm<br />

III8 5mmundmehr<br />

Zusatz ¹bª bei Kriterien <strong>der</strong> Plaqueinstabilität:<br />

n mobile Anteile<br />

n Plaqueruptur, Exulzeration<br />

n echoarmer und inhomogener �spongiformer) Plaque<br />

n spontaner Echokontrast in Aorta �nur wenn kein spontaner<br />

Echokontrast in LVund LA)<br />

Unabhängig von den Nebenerkrankungen sollten alle<br />

Patienten, bei denen in einer vorangegangenen Untersuchung<br />

ein linksatrialer Thrombus dokumentiert<br />

worden ist, vor einer elektiven Kardioversion erneut<br />

mit TEE untersucht werden.<br />

Kardiale Emboliequelle. <strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> spielt<br />

bei <strong>der</strong> Diagnostik kardialer Emboliequellen eine zentrale<br />

Rolle. Ein neurologisches Ereignis infolge einer<br />

kardiogenen Embolie muss angenommen werden,<br />

wenn ein nicht-lakunärer Infarkt in Gegenwart einer<br />

potenziellen kardialen Emboliequelle nachgewiesen<br />

werden kann und eine zerebrovaskuläre Erkrankung<br />

Video 1 reduzierte LV-Funktion<br />

Video 2 Amyloidose<br />

Video 3 apikale Ischämie<br />

Video 4 LVThrombus<br />

Video 5 Normale Perfusion<br />

n ��Lieber Autor, bitte nummerieren Sie die Videos durch ± hier<br />

willkürliche Reihenfolge ± und ergänzen Sie jeweils Hinweise <strong>im</strong><br />

den Text. Danke.))


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 11<br />

Kernaussagen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> ist das zentrale<br />

und am häufigsten angewendete nichtinvasive<br />

bildgebende Verfahren zur Erfassung<br />

struktureller und funktioneller<br />

kardialer Erkrankungen <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Abschätzung <strong>der</strong> linksventrikulären<br />

Pumpfunktion basiert <strong>auf</strong> <strong>der</strong><br />

Messung <strong>der</strong> Ejektionsfraktion nach <strong>der</strong><br />

Scheibchensummationsmethode aus<br />

apikalem Vier- und Zweikammerblick. <strong>Die</strong><br />

intravenöse Gabe von lungenkapillargängigen<br />

Ultraschallkontrastmitteln<br />

ist bei eingeschränkten Schallbedingungen<br />

± insbeson<strong>der</strong>e be<strong>im</strong> beatmeten<br />

Patienten ± hilfreich zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Endokardabgrenzung. <strong>Die</strong> Ejektionsfraktion<br />

ist stark lastabhängig, sodass Gewebe-Dopplerverfahren<br />

in Zukunft eine<br />

direktere Beurteilung von Myokardeigenschaften<br />

erlauben.<br />

Zeichen <strong>der</strong> Herzinsuffizienz wie Dyspnoe<br />

und Lungenstauung trotz normaler Ejektionsfraktion<br />

beruhen <strong>auf</strong> einer diastolischen<br />

Funktionsstörung. Zeichen <strong>der</strong> diastolischen<br />

Dysfunktion sind:<br />

n Symptome o<strong>der</strong> Zeichen <strong>der</strong> Herzinsuffizienz<br />

bei normaler o<strong>der</strong> leicht eingeschränkter<br />

Ventrikelfunktion �EF<br />

ausgeschlossen ist [28]. <strong>Die</strong> echokardiographische Diagnostik<br />

mit <strong>der</strong> Fragestellung nach einer kardiogenen<br />

Emboliequelle ist bei allen Patienten mit vermuteten<br />

Embolien indiziert und ist Teil <strong>der</strong> Erstdiagnostik, insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Schlaganfalleinheiten. <strong>Die</strong> Prävalenz<br />

möglicher Emboliequellen kann über 40 % betragen<br />

�Tab. 6).<br />

Das pr<strong>im</strong>äre Schlaganfallrisiko bei Patienten mit offenem<br />

Foramen ovale ist nicht bekannt. Bei jüngeren Patienten<br />

mit unklarer Schlaganfallursache wird in bis zu<br />

50% <strong>der</strong> Fälle ein offenes Foramen ovale nachgewiesen<br />

[29].<br />

³ 45%, LVEDD < 32 mm/m2 ,<br />

EDV< 102 ml/m2 ),<br />

n gestörte Ventrikelfüllung, abgeleitet<br />

aus dem dopplersonographisch gemessenen<br />

Mitraleinstromprofil, dem<br />

Pulmonalvenenfluss und den diastolischen<br />

Zeitintervallen.<br />

Der Quotient aus max<strong>im</strong>aler frühdiastolischer<br />

Mitraleinstromgeschwindigkeit<br />

�E) und dem Mittelwert aus <strong>der</strong> Bewegungsgeschwindigkeit<br />

des septalen und<br />

lateralen Mitralannulus weist zuverlässig<br />

einen erhöhten linksventrikulären Füllungsdruck<br />

nach.<br />

Indirekte Zeichen einer akuten rechtsventrikulären<br />

Druckbelastung sind:<br />

n enddiastolischer RV-Durchmesser von<br />

über 30 mm in <strong>der</strong> parasternalen<br />

Längsachse,<br />

n paradoxe Septumbewegung,<br />

n Stauung <strong>der</strong> V. cava inferior,<br />

n dopplersonographisch geschätzte<br />

erhöhte Pulmonalarteriendrücke.<br />

Zusammen mit einer Trikuspidalregurgitationsgeschwindigkeit<br />

von über 2,5 m/s<br />

sowie einer entsprechenden Klinik ist ein<br />

RV/LV-Durchmesserverhältnis von über<br />

Allgemeine Prinzipien <strong>der</strong> Intensivmedizin<br />

0,5 mit ca. 90% sensitiv und ca. 80% spezifisch<br />

für eine akute Lungenembolie. Bei<br />

kleineren Lungenembolien ist die <strong>Echokardiographie</strong><br />

meist normal.<br />

<strong>Die</strong> zweid<strong>im</strong>ensionale <strong>Echokardiographie</strong><br />

wird zur Differenzialdiagnose des akuten<br />

Thoraxschmerzes in <strong>der</strong> Notambulanz<br />

bzw. <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong> eingesetzt.<br />

Neben regionalen Wandbewegungsstörungen<br />

weisen Perfusionsdefekte <strong>im</strong> Kontrastechokardiogramm<br />

<strong>auf</strong> ein akutes<br />

Koronarsyndrom hin.<br />

Für den Nachweis einer Endokarditis genügt<br />

nach den neuen europäischen Leitlinien<br />

das Vorliegen einer an<strong>der</strong>weitig<br />

nicht erklärten systemischen Infektion<br />

und <strong>der</strong> echokardiographische Nachweis<br />

von Befunden, die sich mit einer Endokarditis<br />

vereinbaren lassen.<br />

<strong>Die</strong> klinische Unterscheidung einer akuten<br />

kardialen Dekompensation infolge<br />

hochgradiger Klappenvitien von einer<br />

Linksherzdekompensation bei akuter<br />

Ischämie und dekompensierter Kardiomyopathie<br />

ist in <strong>der</strong> Notfall<strong>auf</strong>nahme<br />

bzw. <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong> gelegentlich<br />

schwierig. Aortenstenose und Mitralinsuffizienz<br />

sollten echokardiographisch<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Aortenbogen. Erst in jüngerer Zeit findet die Charakterisierung<br />

von atherosklerotischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

des Aortenbogens Beachtung als mögliche Emboliequelle<br />

�Tab. 7) [30]. <strong>Die</strong>se Untersuchung <strong>der</strong> Aorta<br />

�s. Kasten) sollte standardmäûiger Teil <strong>der</strong> TEE bei <strong>der</strong><br />

Suche nach kardialen Emboliequellen sein.<br />

Bei <strong>der</strong> Suche nach Emboliequellen muss <strong>auf</strong> atherosklerotische<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des Aortenbogens<br />

geachtet werden.<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

11


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 12<br />

12<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

Über die Autoren<br />

Alexan<strong>der</strong> E. W. Hansen<br />

PDDr.med.Jahrgang1969.<br />

1988± 1995 Studium <strong>der</strong> Humanmedizin<br />

in Homburg/Saar und Freiburg.<br />

1994± 1995 Praktisches Jahr am Baragwanath<br />

Hospital, Johannesburg,<br />

Südafrika. 1996± 1997 AiP und Assistenzarzt<br />

in <strong>der</strong> Abteilung für Kardiologie,<br />

Angiologie und Pulmologie <strong>der</strong><br />

Universität Heidelberg. 2000 Stipendium<br />

<strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Kardiologie am<br />

Karolinska Krankenhaus, Stockholm, Schweden. 2002<br />

Facharzt für Innere Medizin. 2003 Schwerpunktsbezeichnung<br />

Kardiologie. 2003 Zusatzbezeichnung Notfallmedizin.<br />

2005 Habilitation und Funktionsoberarzt in <strong>der</strong><br />

Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pulmologie<br />

<strong>der</strong> Universität Heidelberg. 2006 Schwerpunktsbezeichnung<br />

Angiologie. Seit Juni 2007 leiten<strong>der</strong> Oberarzt an <strong>der</strong><br />

Abteilung Innere Medizin II <strong>der</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>im</strong> Naturpark<br />

Altmühltal Kösching und Eichstätt.<br />

Helmut Kücherer<br />

Prof. Dr. med. 1979 ±1985 Studium<br />

<strong>der</strong> Humanmedizin an <strong>der</strong> Universität<br />

Heidelberg, in San Francisco �USA)<br />

und Basel �Schweiz). nJahr <strong>der</strong> Promotion?n<br />

Promotion. 1985±1988<br />

Assistenzarzt an <strong>der</strong> Medizinischen<br />

Klinik <strong>der</strong> Universität Heidelberg.<br />

1988± 1990 DFG-Forschungs- und<br />

Ausbildungsstipendium an <strong>der</strong> University<br />

of California, San Francisco,<br />

Cardiovascular Research Institute. 1990±1995 Assistenzarzt<br />

an <strong>der</strong> Medizinischen Klinik <strong>der</strong> Universität Heidelberg.<br />

1994 Facharzt für Innere Medizin. 1995±2002<br />

Oberarzt an <strong>der</strong> Abteilung für Innere Medizin III <strong>der</strong> Universität<br />

Heidelberg. 1996 Habilitation. 1998 Teilgebietsbezeichnung<br />

Kardiologie. Fakultative Weiterbildung ¹Internistische<br />

Intensivmedizinª. 1999± 2000 Visiting<br />

Scholarship, UC San Francisco. 2002± 2004 geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Oberarzt. 2004± 2007 leiten<strong>der</strong> Oberarzt und<br />

stellvertreten<strong>der</strong> ¾rztlicher Direktor. Seit 2002 auûerplanmäûige<br />

Professur. Seit Feb. 2007 Chefarzt <strong>der</strong> Abteilung<br />

Innere Medizin II <strong>der</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>im</strong> Naturparkt Altmühltal.<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

Korrespondenzadresse<br />

Prof. Dr. Helmut Kücherer<br />

<strong>Kliniken</strong> <strong>im</strong> Naturpark Altmühltal<br />

Innere Medizin II<br />

Ostenstraûe 31<br />

85072 Eichstätt<br />

Telefon: 08421/601-331<br />

Telefax: 08421/n<br />

E-mail: helmut.kuecherer@klinik-eichstaett.de<br />

Literatur<br />

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echocardiographic est<strong>im</strong>ation of radionuclide left ventricular<br />

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Contrast echocardiography is superior to tissue harmonics<br />

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12 Kitzman DW, Little WC, Brubaker PH. Pathophysiological<br />

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13 European study group on Diastolic heart failure. How to diagnose<br />

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14 Kuecherer HF, Muhiudeen IA, Kusumoto FM et al. Est<strong>im</strong>ation<br />

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15 Dokainish H, Zoghbi WA, Lakkis NM, Al-Bakshy F, Dhir M,<br />

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16 Nikolic SN, Yellin EL, Tmura K et al. Passive properties of<br />

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20 Hamm CW, Arntz HR, Bode C et al. Leitlinien: Akutes Koronarsyndrom<br />

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21 Evangelista A, Dominguez R, Sebastia C et al. Prognostic value<br />

of clinical and morphologic findings in short term evolution<br />

of aortic intramural hematoma. Therapeutic <strong>im</strong>plications.<br />

Eur Heart J 2004; 25: 81± 87<br />

Anmerkung <strong>der</strong> Redaktion an den Autor<br />

Allgemeine Prinzipien <strong>der</strong> Intensivmedizin<br />

22 Korosoglou G, Labadze N, Hansen A, Selter C, Giannitsis E,<br />

Katus H, Kuecherer H. Usefulness of real-t<strong>im</strong>e myocardial<br />

perfusion <strong>im</strong>aging in the evaluation of patients with first t<strong>im</strong>e<br />

chest pain. Am J Cardiol 2004; 94�10): 1225± 1231<br />

23 Grigioni F, Enriquez-Sarano M, Zehr KJ, Bailey KR, Tajik AJ.<br />

Ischemic mitral regurgitation: long-term outcome and prognostic<br />

<strong>im</strong>plications with quantitative Doppler assessment.<br />

Circulation 2001; 103: 1759± 1764<br />

24 Horstkotte D, Follath F, Gutschick E et al. [The task force on<br />

infective endocarditis of the European Society of Cardiology].<br />

Guidelines on prevention, diagnosis and treatment of infective<br />

endocarditis. Executive summary. Eur Heart Journal<br />

2004; 25: 267± 276<br />

25 Zoghbi WA, Enriquez-Sarano M, Foster E et al. Recommendations<br />

for evaluation of the severity of native valvular regurgitation<br />

with two-d<strong>im</strong>ensional and Doppler echocardiography.<br />

J Am Soc Echocardiogr 2003; 16: 777± 802<br />

26 Dujardin KS, Enriquez-Sarano M, Bailey KR, Nish<strong>im</strong>ura RA,<br />

Seward JB, Tajik AJ. Grading of mitral regurgitation by quantitative<br />

Doppler echocardiography: calibration by left<br />

ventricular angiography in routine clinical practice. Circulation<br />

1997; 96: 3409 ± 3415<br />

27 Klein AL, Gr<strong>im</strong>m RA, Murray RD et al. Use of transesophageal<br />

echocardiography to guide cardioversion in patients with<br />

atrial fibrillation. N Engl J Med 2001; 344: 1411± 1420<br />

28 Cabanes L, Mas JL, Cohen A et al. Atrial septal aneurysm and<br />

patent foramen ovale as risk factors for cryptogenic stroke in<br />

patients less than 55 years of age ± a study using transesophageal<br />

echocardiography. Stroke 1993; 24: 1865± 1873<br />

29 Homma S, DiTullio MR, Sacco RL, Mihalatos D, LiMandri G,<br />

Mohr JP. Characteristics of patent foramen ovale associated<br />

with cryptogenic stroke. A biplane transesophageal echocardiographic<br />

study. Stroke 1994; 25: 582± 586<br />

30 Sheikhzadeh A, Ehlermann P. Atheromatous disease of the<br />

thoracic aorta and systemic embolism. Clinical picture and<br />

therapeutic challenge. Z Kardiol 2004; 93: 10± 17<br />

1. S. 3 oben links: Ist die angegebene Literaturstelle [6] wirklich die richtige? Leuchtet mir vom Titel nicht spntan<br />

ein, ich kann in <strong>der</strong> Kürze <strong>der</strong> Zeit lei<strong>der</strong> den Artikel nicht besorgen.<br />

2. S. 4 links oberhalb <strong>der</strong> Mitte: ¹bei normaler Ventrikelfunktion präsentieren [11].ª Ist hier nicht eher Lit. 12 anstatt<br />

Lit 11 passend? Kann dann Lit. 11 wegfallen?<br />

3. CME-Frage 6: Auf Antwort B und E wird <strong>im</strong> Text <strong>der</strong> Arbeit nicht näher eingegangen! Lösung daher �mir) unklar.<br />

4. CME-Frage 9: Ist mir aus dem Text ebenfalls nicht ganz klar.<br />

<strong>Die</strong> Qualität <strong>der</strong> Abbildungen ist insgesamt sehr schlecht. Abb. 1 und 2 können so gar nicht verwendet werden,<br />

die an<strong>der</strong>en gehen notfalls. Es wäre aber schön, wenn Sie auch von den an<strong>der</strong>en bessere Daten schicken könnten.<br />

Intensivmedizin up2date 3 ê2007<br />

13


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 14<br />

14<br />

<strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

CME-Fragen<br />

1<br />

Welche Aussage zur Beurteilung <strong>der</strong><br />

linksventrikulären Pumpfunktion ist<br />

falsch?<br />

2<br />

Welche Aussage zur Beurteilung <strong>der</strong><br />

linksventrikulären Pumpfunktion ist<br />

richtig?<br />

3<br />

Welche Aussage zur Beurteilung <strong>der</strong><br />

diastolischen Funktion ist falsch?<br />

4<br />

Welche Aussage zum Thoraxschmerz<br />

ist richtig?<br />

5<br />

Welche Aussage zur pulmonalen<br />

Hypertonie ist richtig?<br />

CME<br />

<strong>Die</strong> folgenden Fragen beziehen sich <strong>auf</strong> den vorangehenden Beitrag. Sie können uns die entsprechenden<br />

Antworten entwe<strong>der</strong> online unter http://cme.thieme.de o<strong>der</strong> durch das CME-Teilnahmeheft<br />

hinten in dieser Zeitschrift zukommen lassen. Jeweils eine Antwort ist richtig.<br />

<strong>Die</strong> Vergabe von CME-Punkten ist an die korrekte Beantwortung <strong>der</strong> Multiple-Choice-Fragen<br />

gebunden.<br />

A <strong>Die</strong> Ejektionsfraktion wird plan<strong>im</strong>etrisch best<strong>im</strong>mt<br />

B Der erfahrene Untersucher kann die Ejektionsfraktion visuell abschätzen<br />

C <strong>Die</strong> Ejektionsfraktion ist weitgehend unabhängig von Vor- und Nachlast<br />

D Linksherzkontrastmittel verbessern die Endokardabgrenzung<br />

E <strong>Die</strong> Ejektionsfraktion ist ein prognostisch wichtiger Parameter<br />

A Gewebe-Dopplerverfahren messen die Ejektionsfraktion<br />

B Gewebe-Dopplerverfahren geben Einblick in Myokardeigenschaften<br />

C Laterale und septale Mitralannulusgeschwindigkeiten geben keine Auskunft über die<br />

diastolische Ventrikelfunktion<br />

D Gewebe-Dopplerverfahren gelten in Leitlinien als unverzichtbare Methode<br />

E Mit dem Gewebe-Doppler wird die Deformation <strong>der</strong> Thoraxwand gemessen<br />

A Anhand des Musters des transmitralen Blutflusses kann man Relaxations- und Compliancestörungen<br />

des linken Ventrikels erkennen<br />

B Zur Beurteilung des linksventrikulären Füllungsdrucks nach E/E ist <strong>der</strong> Sinusrhythmus eine<br />

notwendige Voraussetzung<br />

C Pulmonalvenenflussmuster korrelieren mit dem linksatrialen Druck<br />

D Herzinsuffizienzsymptome können bei normaler systolischer Funktion beobachtet werden<br />

E BNP-Spiegel erlauben keine saubere Trennung zwischen systolischer und diastolischer Funktionsstörung<br />

A Zur Abklärung von Thoraxschmerzen ist die <strong>Echokardiographie</strong> nicht notwendig<br />

B Je<strong>der</strong> Patient mit akuten Thoraxschmerzen benötigt eine transösophageale <strong>Echokardiographie</strong><br />

C <strong>Die</strong> Myokardkontrastechokardiographie ist ein zugelassenes mo<strong>der</strong>nes Verfahren zur Erkennung<br />

von Perfusionsstörungen<br />

D <strong>Die</strong> Erfassung regionaler Kontraktionsstörungen ist richtungsweisend bei <strong>der</strong> Abklärung akuter<br />

Thoraxschmerzen<br />

E Das EKG erfasst mindestens 80 % aller akuten Koronarsyndrome<br />

A <strong>Die</strong> Abschätzung des systolischen Pulmonalarteriendrucks ist nicht möglich<br />

B Der rechtsatriale Druck geht nicht in die Berechnung des PA-Drucks ein<br />

C <strong>Die</strong> Septumbewegung ist bei pulmonaler Hypertonie weitgehend unverän<strong>der</strong>t<br />

D Eine akute Lungenembolie ist bei normalem Echokardiogramm ausgeschlossen<br />

E Bei hämodynamischer Instabilität bei akuter Lungenembolie ist eine Thrombolyse sinnvoll


Inup, "066", 25.9.07, seitenweise, Seite 15<br />

CME-Fragen <strong>Die</strong> <strong>Echokardiographie</strong> in <strong>der</strong> <strong>Intensivstation</strong><br />

6<br />

Welche Aussage zu Infarktkomplikationen<br />

ist falsch?<br />

7<br />

4/2007 | | Intensivmedizin up2date<br />

A <strong>Die</strong> Mitralinsuffizienz kann ischämiebedingt <strong>auf</strong>treten<br />

B <strong>Die</strong> hochgradige Mitralinsuffizienz tritt bei Vor<strong>der</strong>wandinfarkt häufiger <strong>auf</strong> als bei<br />

Hinterwandinfarkt<br />

C Ein apikaler Thrombus ist <strong>im</strong> Kontrastecho gut abgrenzbar<br />

D <strong>Die</strong> Jetgröûe bei <strong>der</strong> Mitralinsuffizienz variiert mit dem arteriellen Blutdruck<br />

E Das Dressler-Syndrom tritt typischerweise 1±2 Wochen nach Infarkt <strong>auf</strong><br />

Welche Aussage ist richtig? A <strong>Die</strong> Endokarditis ist erst nach positiver Blutkultur gesichert<br />

B <strong>Die</strong> TEE ist sensitiver als die transthorakale <strong>Echokardiographie</strong><br />

C Bei fehlenden Vegetationen <strong>im</strong> TEE ist eine Endokarditis ausgeschlossen<br />

D Bei Dehiszenzen prothetischer Herzklappen ist keine Endokarditis möglich<br />

E <strong>Die</strong> partielle Destruktion von Herzklappen ist keine Endokarditisfolge<br />

8<br />

Welche Aussage ist richtig? A <strong>Die</strong> kardiale Emboliequellensuche ist bei Schlaganfall nicht notwendig<br />

B Der Aortenbogen ist typischerweise keine Emboliequelle<br />

C Der Aortenbogen ist <strong>im</strong> TEE sowohl <strong>im</strong> Querschnitt als auch <strong>im</strong> Längsschnitt beurteilbar<br />

D Ein Gradient unter 50 mm Hg schlieût eine dekompensierte Aortenstenose aus<br />

E Eine Untersuchung <strong>der</strong> Aorta ist nur dann erfor<strong>der</strong>lich, wenn alle an<strong>der</strong>en Emboliequellen<br />

ausgeschlossen worden sind<br />

9<br />

1. <strong>Die</strong> Beurteilung <strong>der</strong> diastolischen<br />

Dysfunktion <strong>im</strong> Dopplerechokardiogramm<br />

erlaubt die Erfassung<br />

erhöhter linksventrikulärer<br />

Füllungsdrücke<br />

weil<br />

2. Gewebe-Dopplerverfahren<br />

aktuell zur Verfügung stehen.<br />

10<br />

Welche Aussage zum hämodynamisch<br />

relevanten Perikar<strong>der</strong>guss<br />

ist falsch?<br />

A beide Aussagen und die Verknüpfung sind richtig<br />

B beide Aussagen sind richtig, die Verknüpfung ist falsch<br />

C nur Aussage 1 ist richtig<br />

D nur Aussage 2 ist richtig<br />

E beide Aussagen sind falsch<br />

A <strong>Die</strong> Indentation des Septums in Richtung linken Ventrikel ist kein typisches Tamponadezeichen<br />

B Bei hämodynamisch wirksamem Perikar<strong>der</strong>guss ist die V. cava inferior kollabiert<br />

C Der partielle Kollaps von rechtem Ventrikel und rechtem Vorhof gehört zu den<br />

Tamponadezeichen<br />

D Perikar<strong>der</strong>guss und Restriktion haben unterschiedliche Dopplerbefunde<br />

E Perikar<strong>der</strong>guss und Konstriktion zeigen ähnliche Dopplerbefunde<br />

CME<br />

15

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