casanostra Nr. 102 herunterladen als pdf - hausverein.ch
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8_ GEBäuDEEnErGIEAuSWEIS__ focus<br />
__Ganze 40 Prozent der Gesamtenergie<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz vers<strong>ch</strong>lingt der Gebäudebestand<br />
für Heizung und Warmwasser.<br />
Hier liegt ein riesiges Potenzial für Energieersparnis<br />
bra<strong>ch</strong>. Der «Gebäudeenergieausweis<br />
der Kantone» (kurz GEAK) vers<strong>ch</strong>afft<br />
dem Hausbesitzer Klarheit über<br />
den energetis<strong>ch</strong>en Zustand seiner Liegens<strong>ch</strong>aft<br />
und zeigt, wo er ansetzen<br />
muss. Mit einer Postkartenaktion wollen<br />
jetzt der Hausverein S<strong>ch</strong>weiz und der<br />
Mieterverband Druck bei den Energie-<br />
direktoren der Kantone ma<strong>ch</strong>en. Füllen<br />
Sie – liebe Leserin, lieber Leser – beiliegende<br />
Karte aus! Bitte frankieren.<br />
Sattgrün oder tiefrot?<br />
Energieetiketten gibt es s<strong>ch</strong>on seit einiger<br />
Zeit für Kühls<strong>ch</strong>ränke, Was<strong>ch</strong>mas<strong>ch</strong>inen<br />
oder Autos. Sie geben Auskunft<br />
über Strom- und Energieverbrau<strong>ch</strong>. Seit<br />
August 2009 gibt es diese Etikette au<strong>ch</strong><br />
Aktion Energieausweis –<br />
ma<strong>ch</strong>en Sie mit!<br />
Der Hausverein S<strong>ch</strong>weiz und der Mieterverband verlangen, dass bei Sanierungen<br />
alter Häuser der Energieausweis obligatoris<strong>ch</strong> werden soll. In der EU ist dies<br />
bereits bes<strong>ch</strong>lossene Sa<strong>ch</strong>e. Wo bleibt da die S<strong>ch</strong>weiz?<br />
KARTENAKTIoN DES HAUSVEREINS<br />
GEAK – Gebäudeenergieausweis der Kantone<br />
Gesamtbewertung GEAK<br />
= MInErGIE-P<br />
für Häuser: Mit dem GEAK ermitteln zertifizierte<br />
Fa<strong>ch</strong>leute zwei Dinge:<br />
– einerseits die Effizienz der Gebäudehülle<br />
(Heizwärmebedarf) und<br />
– anderseits den Gesamtenergieverbrau<strong>ch</strong><br />
des Hauses (Heizen, Wassererwärmung,<br />
Stromverbrau<strong>ch</strong>).<br />
In der GEAK-Regenbogenskala bekommt<br />
das Haus dann entweder ein hervorragendes,<br />
sattgrünes A (praktis<strong>ch</strong> nur Neubauten)<br />
oder ein s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tes, tiefrotes G<br />
<strong>als</strong> unterste Kategorie, die für viele Altbauten<br />
(älter <strong>als</strong> 1990) zutrifft.<br />
EU ma<strong>ch</strong>t vorwärts<br />
Bislang ist der Energieausweis für Gebäude<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz freiwillig – die EU ist<br />
hier viel weiter: Ab 2012 muss in EU-Mitgliedstaaten<br />
bei Verkäufen von Liegens<strong>ch</strong>aften<br />
der Energieausweis offengelegt<br />
werden. In der S<strong>ch</strong>weiz laufen derzeit in<br />
Modernster neubaustandard bezügli<strong>ch</strong><br />
gebäudehülle und gebäudete<strong>ch</strong>nik. einsatz<br />
erneuerbarer energien hilft mit.<br />
Weitgehende altbausanierung, jedo<strong>ch</strong><br />
mit deutli<strong>ch</strong>en lücken oder ohne den einsatz<br />
von erneuerbarer energie.<br />
gebäude, die teilweise gedämmt wurden.<br />
einsatz einzelner neuer Hauste<strong>ch</strong>nikkomponenten.<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen Kantonen wie Bern, Genf<br />
oder Waadt Bestrebungen, den GEAK per<br />
Gesetz für obligatoris<strong>ch</strong> zu erklären. Der<br />
HEV läuft Sturm dagegen. In der S<strong>ch</strong>weiz<br />
wurden gemäss Bundesamt für Energie<br />
seit August 2009 bis Juli 2010 insgesamt<br />
17 500 GEAKs erstellt, davon sind 15 000<br />
vom Bund in einer befristeten Aktion<br />
subventioniert worden.<br />
Die Etikette s<strong>ch</strong>afft Transparenz<br />
Über kurz oder lang wird der GEAK zum<br />
normalen Instrument im Immobilienges<strong>ch</strong>äft<br />
werden, s<strong>ch</strong>ätzen Fa<strong>ch</strong>leute, denn:<br />
– Käufer oder Bank erhalten auf einen<br />
Blick Aufs<strong>ch</strong>luss über den Zustand<br />
der Liegens<strong>ch</strong>aft. Ein GEAK (im grünen<br />
Berei<strong>ch</strong>!) erhöht den Wert des<br />
Gebäudes.<br />
– Mieter wissen anhand des GEAKs, ob<br />
ihre Wohnung in einem lausig isolierten<br />
Haus (hohe Nebenkosten!) ist,<br />
oder ob der Hausbesitzer die Liegens<strong>ch</strong>aft<br />
na<strong>ch</strong>haltig saniert hat.<br />
Was der GEAK kostet – und wer fördert<br />
GEAK-Experten können den Preis frei<br />
festlegen. Die Bandbreite der Preise für<br />
ein EFH liegt zwis<strong>ch</strong>en 400 und 600 Franken<br />
und 500 bis 800 Franken für ein MFH.<br />
Der Preis hängt davon ab, wie umfassend<br />
die Gebäudeanalyse sowie die Ausarbeitung<br />
von konkreten Sanierungsmassnahmen<br />
ist (GEAK plus). Da es um den<br />
Erhalt der Liegens<strong>ch</strong>aft geht, ist der Betrag<br />
steuerli<strong>ch</strong> abziehbar.<br />
Der GEAK wird von Städten oder Energieversorgern<br />
gefördert. In Uster etwa<br />
übernimmt der Energieversorger 70 Prozent<br />
(oder max. 1200 Franken) der Kosten<br />
für einen GEAK plus. In der Stadt Züri<strong>ch</strong><br />
kostet ein GEAK für ein Mehrfamilien-<br />
<strong>casanostra</strong>_<strong>102</strong>/2010