Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 1999

Baden-
Württemberg
Pflanzenschutzdienst

Jahresbericht 1999
des
Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg
Dieser Bericht enthält Beiträge der Landesanstalt für Pflanzenschutz, der Regierungspräsidien und der
Landesanstalt für Pflanzenbau - Außenstelle Saatbauamt Donaueschingen -.
Die Herkunft der Beiträge ist durch die entsprechenden Abkürzungen für die Dienststellen bezeichnet.
Herausgeber: Landesanstalt für Pflanzenschutz, Reinsburgstr.107, 70197 Stuttgart
Tel.Nr.: (0711) 6642-400, Telefax -499
Bearbeitung: Dr. P. Harmuth, P. Krämer, Ch. Buhr

Inhaltsverzeichnis
1 Organisation ............................................2
2 Überblick über die Witterung .................3
3 Auftreten seltener Schadorganismen....6
4 Durchführung von Rechtsvorschriften
4.1 Kartoffelkrebs................................................... 6
4.2 Kartoffelnematoden.......................................... 6
4.3 Bakterienringfäule der Kartoffel ....................... 6
4.4 Blauschimmelkrankheit des Tabaks ................ 6
4.5 San-Jose-Schildlaus ........................................ 6
4.6 Feuerbrandkrankheit........................................ 6
4.7 Scharkakrankheit ............................................. 7
4.8 Viruskrankheiten im Obstbau........................... 7
4.9 Pflanzenbeschau ............................................. 9
4.10 Bienenschutz ................................................. 11
4.11 Anwendungsverbote und -
beschränkungen ............................................ 12
4.12 Prüfung von Pflanzenschutzmitteln................ 14
4.13 Prüfung von Pflanzenschutzgeräten .............. 15
4.14 Ausbringung durch Luftfahrzeuge.................. 17
4.15 Reihenuntersuchungen,
Gesundheitsüberwachung .......................... 17
4.16 Warndienst..................................................... 19
4.17 Selbstbedienungsverbot im Einzelhandel...... 23
4.18 Sachkundenachweis...................................... 24
5 Besondere Beobachtungen und Versuche
5.1 Ackerbau........................................................ 24
5.1.1 Getreide ......................................................... 24
5.1.2 Mais ............................................................... 29
5.1.3 Rüben ............................................................ 32
5.1.4 Kartoffeln........................................................ 32
5.1.5 Öl- und Faserpflanzen ................................... 32
5.1.6 Leguminosen ................................................. 33
5.1.7 Sonderkulturen............................................... 33
5.1.8 Grünland und Grassamenbau........................ 33
5.2 Gemüsebau ................................................... 34
5.3 Obstbau ......................................................... 36
5.4 Zierpflanzen, Zierrasen, Bäume und Sträucher................................................................
45
5.5 Engerlinge des Feldmaikäfers und andere
Blatthornkäfer..................................................48
Abkürzungsverzeichnis
Abfst Abfertigungsstelle
Banz Bundesanzeiger
BGB Bundesgesetzblatt
GABl Gemeinsames Amtsblatt
HGV Hohenheimer Gemeinschaftsversuche
HZA Hauptzollamt
LK Landkreis
LV Landesversuche Pflanzenschutz
MB Modellbetriebe
MEKA Marktentlastungs- u. Kulturlandschaftsausgleich
PflSchG Pflanzenschutzgesetz
PflSchAnwG Pflanzenschutz-Anwendungsgesetz
RSG Reiserschnittgärten
SchALVO Schutzgebietrs- und Ausgleichs-Verordnung
VO Verordnung
VwV Verwaltungsvorschrif
ZA Zollamt
6 Biol. Schädlingsbkämpfung
6.1 Ackerbau ........................................................50
6.2 Gemüsebau....................................................51
6.3 Obstbau..........................................................57
6.4 Zierpflanzen ...................................................57
6.5 Haus- und Kleingarten ...................................61
7 Integrierte Pflanzenschutzverfahren
7.1 Ackerbau ........................................................63
7.2 Obstbau..........................................................69
8 Applikationstechnik
8.1 Ackerbau ........................................................70
8.2 Obstbau..........................................................70
8.3 Hopfenbau......................................................72
9 Schädliche Wirbeltiere
9.1 Vogelabwehr ..................................................72
9.2 Schermaus .....................................................72
9.3 Bisam .............................................................72
10 Vorratsschutz ........................................72
11 Pflanzenschutzmittel und
Naturhaushalt ........................................72
12 Öffentlichkeitsarbeit
12.1 Vorträge .........................................................78
12.2 Veröffentlichungen .........................................82
12.3 Merkblätter, Richtlinien und Broschüren ........85
12.4 Mitwirkungbei Rundfunk, Fernsehen
und Presse .....................................................86
12.5 Mitwirkung bei Ausstellungen.........................86
12.6 Ausbildung und Weiterbildung von
Fachkräften ....................................................86
12.7 Besucher ........................................................90
Tabellenverzeichnis..............................................91
Abbildungsverzeichnis ........................................92
Dienststellen
ALLB Amt für Landwirtschaft, Landschafts- und
Bodenkultur
BBA Biologische Bundesanstalt für Land- und
Forstwirtschaft, Braunschweig
BML Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten
LAP Landesanstalt für Pflanzenbau, Forchheim
SBA Saatbauamt Donaueschingen, LAP-
Außenstelle
LfP Landesanstalt für Pflanzenschutz, Stuttgart
LUFA Staatliche Landwirtschaftliche Untersuchungs-
und Foschungsanstalt Augustenberg
LPP Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz,
Mainz
LVWO Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für
Wein- und Obstbau, Weinsberg
MLR Ministerium Ländlichen Raum
RP S, KA,
FR, TÜ
Pflanzenschutzdienste der Regierungspräsidien
Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und
Tübingen
- 1 -
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 2 -
1 Organisation
Dienstbereich: Land Baden-Württemberg
Reinsburgstraße 107, 70197 Stuttgart,
Telefon / Fax: (0711) 6642-400 / -499
Dienstbereich:
Anschrift:
Telefon / Fax
Leiter:
Vertreter:
Ackerbau und
Grünland:
Obstbau und
Baumschulen
Gemüse- und
Zierpflanzenbau:
Versuchswesen,
Mittelprüfung
Pflanzenbeschau:
Vorratsschutz:
Referat 1
Angewandter Pflanzenschutz
Mittelprüfung,
Pflanzenschutztechnik,
Abwehr schädlicher Wirbeltiere
Dr. P. Harmuth, LD
M. Fröschle, OLR
Dr. F. Merz, Dipl.Ing.
K. Schmidt, Dipl.Ing.
AG „Übergebietliche
Pflanzenschutzberatung“ beim
Jahresbericht 1999
Landesanstalt für Pflanzenschutz
Direktor
Dr. G. Meinert
Vertreter
Dr. P. Harmuth, LD
Referat 2
Phyotopathologische
Grundlagen,
Rückstandsuntersuchungen,
Nematologie
Dr. M Häfner, ChemD
Dr. P. Knuth, Dipl.Ing.
Dr. E. Moltmann, LR'in
Dr. J. Richter, OBiolR
Regierungspräsidien - Pflanzenschutz
Stuttgart
Ruppmannstr.21
70565 Stuttgart
(0711) 904-0/-2938
Dr. A. Mittnacht, LD
Dr. J.-A. Pfister, OLR
Dr. J.-A. Pfister
Dr. Th. Diehl, OLR
N.N.
P. Sell, TA
Dr. J.-A. Pfister, OLR
Dr. J.-A. Pfister, OLR
Karlsruhe
Schlossplatz 1-3
76131 Karlsruhe
(0721) 926-5171 / - 5337
Dr. F. Bischof, LD
Dr. A. Maier, LR
Dr. A. Maier
A. Fried, LA
N.N.
Dr. A. Maier, A. Fried
W. Kammerer, TA
N.N.
ALLB Sinsheim
(Ackerbau)
Dst. Ladenburg
Dr. Ch. Schlegel, ObiolR
Referat 3
Virologie, Pflanzenbeschau,
Überwachungsaufgaben,
Umweltfragen, Vorrats-
schutz, Dokumentation
Dr. M. Schröder, OLR
G. Botzenhardt,OLR
Verwaltung
G. Stoye, VAe
Freiburg
Bertoldstraße. 43
79098 Freiburg i. Br.
(0761) 208-1304 / -1236
Dr. M. Glas, LD
H. Imgraben
Dipl. Agr.biol.
H. Imgraben
Dr. M. Glas
U. Timm, AR
K. Dannemann, AR
U. Timm
K. Dannemann
ALLB Offenburg
(Obstbau)
Dr. I. Nikusch, ObiolR
H. Gernoth, Dipl.Ing.
(FH)
U. Diehl, AR
ALLB Stockach
(Gemüsebau)
Heck, Dipl.Ing (FH)
Referat 4
Integrierte Bekämpfungs
maßnahmen, Entomologie
Warndienst, Biologische
Schädlingsbekämpfung
N.N.
Dr. R. Albert, OBiolR
Dr. W. Moosherr, Dipl.Ing.
Dr. A. Dölz, LR
Dr. A. El Titi, Dipl.Ing.
P. Galli, OBiolR
Tübingen
Konrad-Adenauer-Str. 20
72072 Tübingen
(07071) 757-3350 / -3190
Dr. R. Kälberer, BiolD
H. Tausch, OLR
Dr. R. Kälberer
Dr. R. Kälberer
R. Dengler, AR
H. Beyer, Dipl. Ing. (FH)
R. Dengler, AR
H. Beyer
ALLB Markdorf (Obstbau)
Dst. Überlingen
Dr. E. Lange, OLR
H. Beumers, TA
M. Müller, AR
W. Rösch, TA
M. Trautmann,

2 Überblick über die Witterung
RP S: Das Jahr 1999 war überdurchschnittlich
warm und niederschlagsreich.
Es war das zweitwärmste Jahr im 20. Jahrhundert.
Weit über dem Durchschnitt lagen die
Temperaturen in den Monaten Januar, Mai und
September. Die Monate Februar und November
waren kälter als der langjährige Durchschnitt. Im
Frühjahr setzte die Vegetation früh ein. Sie
konnte sich ohne witterungsbedingte Beeinträchtigungen
gut entwickeln.
Im Mai blieben die gefürchteten Nachtfröste aus.
Die Niederschläge im Sommer begünstigten das
Wachstum der Kulturen Rüben, Mais, Kartoffeln
und der Obstarten. Die Erntearbeiten im
Sommer und Herbst sowie die Bestellarbeiten in
den Herbstmonaten wurden durch die Witterung
kaum beeinträchtigt. Nur örtlich eng begrenzte,
heftige Hagelunwetter im Juni verursachten
schwerwiegende Schäden.
RP KA: Das Jahr war gekennzeichnet durch
einen kurzen Winter und insgesamt hohe
Temperaturen mit mehreren längeren Trockenperioden.
Im Januar lagen die Temperaturen um bis zu 4°
C über dem Mittel, wogegen der Februar um 2°
C unter diesen Werten lag. In Höhenlagen über
600 m lag über 2-3 Monate eine geschlossene
Schneedecke.
Den letzten Schneefall gab es im Schwarzwald
Mitte April.
Die Monate September und Oktober hatten
Temperaturen deutlich über dem Mittel und
wiesen mit 12 regenlosen Tagen im September
und 15 hintereinander regenlosen Tagen im
Oktober längere Trockenperioden auf. Weitere
ununterbrochene Niederschlagspausen gab es
im Januar (10 Tage), zwischen März und April
mit 13 Tagen und zwischen Juli und August mit
11 Tagen. Trotz dieser häufigen Trockenperioden
lag der Jahresniederschlag im Rahmen
des Durchschnitts, da im Dezember über
200 % der üblichen Niederschlagsmenge fielen.
Am 2. Juni ereignete sich ein schweres Unwetter
mit Hagelschäden in der Rheinebene und
dem angrenzenden Kraichgau bis zum
Schwarzwaldrand, ebenso am 5. Juli im
Schwarzwald mit Totalschäden auf ca. 2.000 ha
Ackerfläche.
RP FR: Im Jahr 1999 waren zwei extreme
Witterungsereignisse zu verzeichnen. Im
Frühjahr 1999 erhöhte sich der Pegel des
Bodensees Ende Mai infolge der starken
Regenfälle sowie der weit über dem Durchschnitt
liegenden Schmelzwassermengen aus
den Alpen innerhalb von 10 Tagen um fast 2 m
über Normal auf 5,6 m. Dadurch sind alle
flachen, ufernahen landwirtschaftlich und gärtnerisch
genutzten Flächen mehr oder weniger
- 3 -
überflutet worden. Es entstand Totalschaden bei
den Kulturpflanzen die im Wasser standen, und
in angrenzenden Zonen traten Staunässeschäden
auf.
Bei diesem Jahrhundert-Hochwasser waren am
Bodensee folgende Gebiete bzw. Gemeinden
betroffen: Bodman-Ludwigshafen, Radolfzell, in
den Höri-Ortschaften Moos und Iznang, die Insel
Reichenau sowie Konstanz. Durch die
Überflutung musste die Zufahrt zur Insel
Reichenau gesperrt werden.
Allein auf der Reichenau war der Umfang des
Schadens außer-gewöhnlich, weil von den 120
Haupterwerbsgärtnern insgesamt ca. 25 unmittelbar
durch die Überflutung ihrer Kulturen
und Gewächshäuser betroffen waren. In
mindestens vier Betrieben standen die
Gewächshausflächen zu 100 % unter Wasser.
Das zweite außergewöhnliche Witterungsereignis
war der Jahrhundertsturm Lothar, der am
26.12.1999 ohne Vorwarnung über das Land
tobte. Neben den riesigen Schäden im Forst
wurden im Gartenbau Folien- und Glashäuser
zerstört und im Obstbau wurden, besonders in
der Ortenau, zahlreiche Obstbäume umgeworfen
oder stark beschädigt.
RP TÜ: Der Januar begann mit mildem und
unbeständigem Wetter. Ab der 2. Dekade
herrschte Winterwetter bis Ende Februar.
Besonders Ende Januar traten strenge
Nachtfröste (bis - 12° C) auf. Schnee fiel
insbesondere Ende Januar und im Februar.
Ende Februar setzte die Schneeschmelze ein.
Hamamelis blühte ab 10.01., Haselnuss ab
20.01.; die Winterlingblüte begann am 21.02.;
diejenige des Schneeglöckchens am 28.02.. Die
ersten Stare wurden am 27.02. im
Bodenseegebiet gesichtet. Der März war
überwiegend wechselhaft; es kam immer wieder
zu Schneeschauern und Nachtfrösten, die nur
von kurzen Erwärmungsphasen unterbrochen
waren. Die Kornelkirsche blühte ab 12.03.; die
Blüte von Buschwindröschen, Scharbockskraut
und Forsythie setzte Ende März ein. Der
Austrieb der Obstgehölze begann in der 2.
Märzdekade; das Stadium Grüne Spitze (BBCH
53) erreichten Apfel und Birne in der 3. Dekade
(Biofix: 26.3.). Bei Birne wurden Ende März
bereits die Blütenknospen sichtbar. Der April
begann warm und trocken; danach kam es
häufig zu Niederschlägen, vereinzelt auch
Schneeschauern. Am 22. d. M. wurde ein
kräftiges Gewitter registriert. Danach setzte
Erwärmung ein. Süßkirschen erblühten am
12.04.; Vollblüte von Süßkirsche war um den
18.04., von Zwetschge um den 25.04.; die
Hauptblüte der Birne setzte am 23.04. ein; in
sehr frühen Lagen blühten einige Sorten bereits
ab 12.04.. Frühe Apfelsorten waren ab 26.04. in
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 4 -
Blüte; Elstar und Jonagold erreichten zum
Monatsende das Ballonstadium (BBCH 59). Im
Mai kam es zu außerordentlich hohen
Niederschlägen, westlicher Bodensee 180 mm;
östlicher Bodensee 240 mm, örtlich noch
deutlich höher. Insbesondere vom 08. - 14.05.
und am 21./22.5. regnete es stark. Obstanlagen
waren über längere Zeiträume nicht befahrbar.
Am Bodensee kam es zu einem länger
anhaltenden Hochwasser mit entsprechenden
Schäden im Uferbereich; der höchste Wasserstand
wurde am 22. Mai mit 5,6 m Pegel
Konstanz erreicht. Die Birnenblüte endete um
den 09.05., die Hauptblüte des Apfels ging um
den 16.5. zu Ende. Quitte und Weißdorn blühten
vom 06. - 29.05. . Im Juni kam es zu weiteren
starken Niederschlägen. Dabei war es in der 1.
Monatshälfte kühl, in der 2. Hälfte deutlich
wärmer.
Die Blüte von Cotoneaster salicifolius floccosus
begann Anfang Juni. Der Juli war überwiegend
warm. Sehr hohe Temperaturen wurden vor
allem bis Monatsmitte verzeichnet. Die Niederschläge
fielen in der 1. Monatshälfte; dabei kam
es lokal zu sehr unterschiedlichen Niederschlagsmengen;
Überlingen-Reutehöfe: 39 mm;
FN-Ailingen: 120 mm. Es traten lokale
Hagelschläge auf. Im August war es zunächst
schwülwarm mit häufigen Niederschlägen (1.
Dekade). Danach wurde es kühler; zwischen 19.
u. 23.8. war es sonnig und trocken. Der Monat
endete mit starken Niederschlägen und Gewittern.
Der September war bis Monatsmitte
warm und trocken. Nach einem kräftigen
Gewitter herrschte bis Monatsende kühles,
Jahresbericht 1999
unbeständiges Wetter vor. Auch Anfang Oktober
war es noch unbeständig und kühl. Der erste
Bodenfrost wurde am 7.10. registriert. Danach
gab es typisches Herbstwetter mit morgendlichem
Nebel und Sonne ab Mittag. Am 18.10.
wurde nochmals Nachtfrost registriert. Die
Obsternte begann Anfang September. Die Ware
präsentierte sich insgesamt sehr schön;
Ausfärbungsprobleme gab es anfangs bei stark
tragenden älteren Jonagold-Anlagen. Starke
Temperaturunter-schiede (Tag/Nacht) Anfang
Oktober führten jedoch bei der 2. u. 3. Pflücke o.
g. Anlagen noch zu sehr intensiv ausgefärbten
Früchten. Die Gesamternte am Bodensee liegt
über 250 000 t. Ein großer Teil der spät
geernteten Partien wurde als Verwertungsobst
verkauft.
Im November regnete es bis zur Monatsmitte
häufig. Mit dem danach beginnenden Temperaturrückgang
setzte Schneefall ein; dazu
kam in der 3. Dekade strenger Frost. Die
Schneedecke nahm erst zum Monatsende hin
ab. Im Dezember war es bis zum 18. d. M.
wechselhaft mit vereinzelt geringen Nachtfrösten
und häufigen Niederschlägen; in dieser
Periode kam es nur vereinzelt zu Schneefällen.
Ab 19. d. M. setzte kräftiger Schneefall ein; die
Schneedecke hielt bis Weihnachten. Danach
wurde es milder.
Am 26.12. verursachte ein Orkan im gesamten
Gebiet erhebliche Schäden an Wäldern,
Einzelbäumen und Gebäuden.
In Obstanlagen kam es nur vereinzelt zu
Schäden. Danach setzte wieder geringer
Schneefall ein, der bis zum Jahresende anhielt.

Abb. 1: Temperaturmittelwerte und Niederschläge vom 1.10.98 bis 30.9.99 in einem Ackerbau- und einem
Obstbaugebiet
Temperatur o C
Temperatur o C
40
30
20
10
0
-10
-20
40
30
20
10
0
-10
-20
1. 10.
15. 10.
29. 10.
01. 10.
15. 10.
29. 10.
Öhringen (Ackerbaugebiet)
12. 11.
26. 11.
10. 12.
24. 12.
7. 01.
21. 01.
4. 02.
18. 02.
4. 03.
18. 03.
1. 04.
15. 04.
29. 04.
13. 05.
27. 05.
10. 06.
Konstanz (Obstbaugebiet)
24. 06.
8. 07.
22. 07.
5. 08.
19. 08.
2. 09.
16. 09.
12. 11.
26. 11.
10. 12.
24. 12.
07. 01.
21. 01.
04. 02.
18. 02.
04. 03.
18. 03.
01. 04.
15. 04.
29. 04.
13. 05.
27. 05.
10. 06.
24. 06.
08. 07.
22. 07.
05. 08.
19. 08.
02. 09.
120
100
80
60
40
20
- 5 -
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg
30. 09. Niederschläge in mm
16. 09.
30. 09.
0
120
100
80
60
40
20
0
Niederschläge in mm

- 6 -
3 Auftreten seltener Schadorganismen
RP S: Im Landkreis Esslingen kam es Ende Juni
zu einem massenhaften Flug der dämmerungsaktiven
Imagines des Junikäfers (Amphimallon
solstitiale).
RP KA: Durch die ungünstige Witterung mit viel
Niederschlägen im Frühjahr konnte häufig die
4 Durchführung von Rechtsvorschriften
4.1 Kartoffelkrebs (Synchytrium endobioticum
Schilb. Perc.)
Bekanntmachung von Kartoffelsorten mit Resistenz
gegen den Kartoffelkrebs und den
Kartoffelnematoden, Bundesanzeiger vom
18.02.1998. Bekanntmachung der Neufassung
der Kartoffelschutzverordnung vom
29.10.97 (BGBl. I S. 2604).
RP S: Die Überwachungstätigkeit wurde
fortgesetzt. Neue Befallsherde wurden nicht
festgestellt.
RP KA: Die 1990 bekannt gewordene
Befallsfläche von 75 m² ist weiterhin mit Rasen
bepflanzt. In benachbarten Gärten mit Kartoffelanbau
wurde kein Befall festgestellt.
RP FR: Es wurden keine neuen Befallsherde
auf Kartoffelflächen festgestellt.
4.2 Kartoffelnematoden (Globodera
rostochiensis Wollenw.; Gl. Pallida Stone)
Bekanntmachung der Neufassung der Kartoffelschutzverordnung
vom 29.10.97 (BGBl. I S.
2604).
Pflanzkartoffelverordnung vom 21.01.1986
(BGBl. I S. 192), zuletzt geändert am
23.07.1997 (BGBl. I S. 1906) durch „Neunte
Verordnung zur Änderung saatgutrechtlicher
Verordnungen“ (Art. 2). Bekanntmachung von
Kartoffelsorten mit Resistenz gegen Kartoffelkrebs
und Kartoffelnematoden, Bundesanzeiger
vom 18.02.1999. Pflanzenbeschauverordnung
vom 10.05.1989 (BGBl. I S. 905), zuletzt
geändert durch die 6. Verordnung zur Änderung
der Pflanzenbeschauverordnung vom 05.05.99
(BGBl. I S. 855) sowie „Erste Verordnung zur
Änderung pflanzenschutzrechtlicher Verordnungen“
vom 27.10.1999 (BGBl. I S. 2070).
Dienstanweisung des MLR für die Prüfung der
zur Pflanzkartoffelerzeugung vorgesehenen
Jahresbericht 1999
Herbizidanwendung in Getreide erst sehr spät
erfolgen. Geringe Wirkungsgrade bei der
Bekämpfung von Ungräsern (Windhalm, Ackerfuchsschwanz)
waren die Folge.
Wegen der lang anhaltenden kühlen Temperaturen
war selbst in Sommerungen verbreitet
Windhalm zu finden.
Flächen auf Befall mit Kartoffelnematoden vom
08.12.1995 (Az. 23-8231.61).
RP S: Die Untersuchung der Flächen auf
Nematodenbefall im Rahmen der Überwachung
der Pflanzkartoffelerzeugung wurde fortgesetzt.
Es wurde kein neuer Befallsherd festgestellt.
Zur Kontrolle der Anbaufläche von Export-
Baumschulen und Export-Zierpflanzenbetrieben
wurden im Herbst 1999 2 Betriebe beprobt.
Insgesamt wurden 10 Bodenproben entnommen
und auf Befall mit Kartoffelnematoden untersucht.
Alle Proben waren befallsfrei.
RP KA: Befall mit Kartoffelnematoden wurde im
Berichtsjahr nicht festgestellt.
4.3 Bakterienringfäule der Kartoffel
(Clavibacter michigan. subsp. Sepedonicus)
Neufassung der Kartoffelschutzverordnung vom:
29.10.1997 (BGBl. I S. 2604). Pflanzkartoffelverordnung
vom: 21.01.1986 (BGBl. I S. 192).
Pflanzenbeschauverordnung vom 10.05.1989
(BGBl. I S. 905), zuletzt geändert durch die 6.
Verordnung zur Änderung der Pflanzenbeschauverordnung
vom 05.05.99 (BGBl. I S. 855).
RP S: Im Rahmen der Pflanzkartoffelanerkennung
wurden alle Basis-Partien und stichprobenweise
auch zertifizierte Pflanzgutpartien
beprobt entsprechend der vorgegebenen Probennamerichtlinie.
Die Untersuchung bei der
Landesanstalt für Pflanzenschutz bestätigte die
Befallsfreiheit.
RP KA und RP FR: Befall durch Bakterienringfäule
wurde im Berichtsjahr nicht festgestellt.
LfP: Für die Pflanzgutanerkennung wurden 59
Basispflanzgutproben, stichprobenartig 82 Z-
Pflanzgutproben sowie 3 Speisepartien auf die

Flur ist der Befall verbreitet, aber unscheinbar.
Zu Rodungen kam es in Erwerbsanlagen kaum,
in Baumschulen etwa im gleichen Umfang wie in
den Vorjahren, weil relativ spät ein stärkerer Befall
zu verzeichnen war. Da Plantomycin im
Berichtsjahr nicht eingesetzt werden konnte,
konnten lediglich zur Bekämpfung im Rahmen
des Objektschutzes im Umfeld von Erwerbsanlagen
einige Rodungen durchgeführt werden.
Befall in den Anlagen und in Baumschulen
wurde umgehend vernichtet, wobei die Schnittmaßnahmen
zum Teil sehr zeitaufwendig
waren, da nach jedem Durchgang wieder neue
Symptome sichtbar wurden. In Einzelfällen, vornehmlich
in Wasserschutzgebieten, wurde zur
Vorbeugung versuchsweise Maneb eingesetzt.
Der Feuerbranderreger ist im Dienstbezirk bis in
die Höhenlagen des Schwarzwaldes flächendeckend
unterschwellig vorhanden. In Abhängigkeit
von der Witterung während der Blüte
muss deshalb in jedem Jahr mit katastrophalem
Befall gerechnet werden
RP FR: Im Berichtszeitraum war nur ein
vereinzelter Befall an Nachblühern von Birne
und Apfel festzustellen. Damit wirkte sich das
Fehlen von Plantomycin wegen des für den
Erreger ungünstigen Witterungsverlaufes nicht
gravierend aus.
RP TÜ: Über das Auftreten des Feuerbrandes
wurde bereits gesondert berichtet.
LfP: Es wurden 285 eingesandte Verdachtsproben
auf Feuerbrand untersucht.
In 51 % der Proben wurde Feuerbrand nachgewiesen.
Den größten Anteil der positiven Proben
nahm die Birne ein (50 %), gefolgt vom Apfel
(30 %), Crataegus (8 %), Cotoneaster und
Quitte (jeweils 6 %) sowie Sorbus (1 %).
4.7 Scharkakrankheit (Plum pox)
Verordnung zur Bekämpfung der Scharkakrankheit
vom 07.06.1971 (BGBl. I S. 804),
zuletzt geändert durch Art. 3, Nr. 1 der
Verordnung zur Änderung pflanzenschutzrechtlicher
Verordnungen vom 27.10.1999 (BGBl. I S.
2070).
RP S: Zum Schutz der Reiserschnittgärten
wurden die auf den Gemarkungen Weinsberg
und Bad Friedrichshall geltenden Anpflanzverbote
für Wirtspflanzen der Scharkakrankheit
erneut verfügt.
Bei Aufwuchskontrollen in Baumschulen wurde
in 26 Fällen Scharkabefall an Einzelpflanzen
festgestellt und diese vernichtet.
RP KA: Bei Baumschulbegehungen mussten
insgesamt 223 scharkakranke Zwetschgen-
- 7 -
/Pflaumenbäume vernichtet werden, davon
stammten 210 aus Eigenvermehrung.
4.8 Viruskrankheiten im
Obstbau
Verordnung über das Inverkehrbringen von
Anbaumaterial von Gemüse-, Obst- und
Zierpflanzenarten sowie zur Aufhebung der
Verordnung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten
im Obstbau vom 16.06.1998 (BGBl. I S.
1322)
4.8.1 Virustestung von Obstgehölzen
und Bereitstellung von
Ausgangsmaterial
LfP: Zur Gewinnung von virusfreiem Ausgangsmaterial
wurden insgesamt 22 Klone von 8
Obstsorten (4 Kirschen, 4 Äpfel) sowie eine
Kirschenunterlage virusfrei gemacht.
Der Bestand mit Vorstufenmaterial wurde
erweitert, so dass derzeit 44 Apfel-, 10 Birnen-,
2 Quitten-, 24 Zwetschgen-, 7 Pfirsich-/Aprikosen-
und 23 Kirschensorten vorhanden sind.
Sämtliche Sorten stehen in einem insektensicheren
Gewächshaus. Das Kernobst wurde
mit PCR auf Befall mit Phytoplasmen, das
Steinobst mit ELISA auf Virusbefall untersucht.
Die notwendigen Indikatortestungen sind noch
nicht abgeschlossen.
Im Sommer 1999 wurden aus dem
Basisbestand ca. 3000 virusfreie Edelaugen an
Reiserschnittgärten abgegeben.
Die Nachtestungen des Basisbestandes (400
ELISA/90 PCR-Testungen) ergaben keinen
positiven Befund.
In den Reiserschnittgärten Weinsberg und
Duttenberg wurden die Steinobstmutterbäume
stichprobenartig (über 2000 Proben) serologisch
auf Befall mit nekrotischen und
chlorotischen Kirschenringfleckenviren (Pru-nus
necrotic ringspot virus/PNRV; Prune dwarf
virus/PDV), dem Chlorotischen Apfelblattfleckungsvirus
(Apple chlorotic leafspot virus
/ACLSV) und Scharka (Plum pox virus/PPV)
nachgetestet. Virusbefall wurde in einem Baum
nachgewiesen; dieser wurde gerodet.
Nachtestung von Steinobst-Saatgut: Zur
Untersuchung auf Befall mit PNRV und PDV
wurden 9 Prunus-Saatgutproben für Zwetschgenunterlagen
und 10 Saatgutproben für
Kirschenunterlagen eingereicht. Alle Saatgut-
Partien für Zwetschgenunterlagen waren virusfrei.
Bei 3 Partien für Kirschenunterlagen lag der
Befall über 10%.
Nachtestung von Prunus-Unterlagenmutterpflanzen
in Baumschulen: In einer Unterlagen-
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 8 -
baumschule wurden Vermehrungsquartiere
stichprobenartig serologisch auf Virusbefall
4.8.2 Überwachung der Obstan-
zuchten
RP S: Anbaumaterial-Verordnung (AGOZ)
Tab. 4.8.2.1: Anbaumaterial-Verordnung (AGOZ)
Betriebe für Betriebsregistrierung
nach § 3 AGOZ
Jahresbericht 1999
untersucht. Virusbefall konnte nicht nachgewiesen
werden.
Anzahl
Zertifizierung
nach § 6 AGOZ
Überwachung der Obstanzuchten
nach AGOZ
Mutterpflanzen und andere Vermehrungsstufen 6 2 -
Virustestung von Obstgehölzen 4 - -
Baumschulbetriebe - - 40
Tab. 4.8.2.2: Überwachung der Obstanzuchten
Anzahl registrierter Baumschulbetriebe Anzahl Betriebe
Anzahl Betriebe mit
mit Obstgehölzevermehrung mit virusbefallenen Pflanzen feuerbrandbefallenen Pflanzen
40 6 6
Apfel/Birne 23
Zwetschge, Pflaume, Renekloden 97
Kirschen 26
Apfel 11
Birne/Quitte 273
Ziergehölze 20
RP KA: Es wurden im Berichtsjahr keine Ausnahmegenehmigungen erteilt:
Tab. 4.8.2.3: Im Jahr 1999 kontrollierte Baumschulbestände im Regierungsbezirk Karlsruhe
Obstarten Gesamtzahl kontrollierter Veredlungen (Stück)
Kernobst 195.260
Steinobst 93.096
Summe 288.356
Erreger Gerodete Pflanzen
Apfel Quitte Pflaume / Zwetschge Süßkirsche Pfirsich
Erwinia amylovora (Feuerbrand) 11 25
Apple proliferation mycoplasm
(Triebsucht des Apfels)
77
Plum pox virus (Scharkavirus) 223
Prunus dwarf virus
(Chloroptische Kirschenringflecken)
2
Rusty mottle (Rostscheckung der
Süßkirsche)
1
Bandmosaik der Kirsche 1
Virusverdacht (ohne Labortestung) 1Blütenvergrünung 4
rotlaubige Unterlage
RP FR: Im Rahmen der Überwachung der
Obstanzuchten auf Viruskrankheiten wurden 55
Betriebe kontrolliert. In 17 Betrieben wurden
virusbefallene Pflanzen festgestellt:
Zwetschge: 897 Scharka (PPV)
Kirsche: 37 Kirschenringflecken (PNRV)

4.9 Pflanzenbeschau
Pflanzenbeschauverordnung vom 10.05.1989
(BGBl. I S. 905), zuletzt geändert durch die 6.
Verordnung zur Änderung der Pflanzenbeschauverordnung
vom 05.05.99 (BGBl. I S.
855) sowie 1. Verordnung zur Änderung
pflanzenschutzrechtlicher Verordnungen vom
27.10.1999 (BGBl. I S. 2070).
4.9.1Allgemeines
LfP: Die Durchführung der Pflanzenbeschau
obliegt im Land acht Pflanzenbeschauinspektoren
mit weiteren vier Mitarbeitern. Die
Inspektoren sind den Regierungspräsidien
zugeordnet. Sie haben ihren Sitz an folgenden
Ämtern für Landwirtschaft: ALLB Backnang,
ALLB Nürtingen, ALLB Bruchsal, ALLB Lör-rach,
ALLB Stockach, ALLB Markdorf und ALLB Ulm.
4.9.2 Einfuhren aus Drittländern
Im Zeitraum 01.01.99 bis 31.12.99 wurden
insgesamt 2095 Einfuhrsendungen phytosanitär
abgefertigt. Nach Regierungspräsidien verteilten
sich die Sendungen wie folgt:
RP Stuttgart: 488 Sendungen
RP Karlsruhe: 29 Sendungen
RP Freiburg: 1578 Sendungen
RP Tübingen: keine
Bedeutendstes Einfuhrgut waren Erdbeerpflanzen
aus Ungarn (556 Sendungen) und Rubus–
Arten aus der Schweiz (377 Sendungen).
Weitere wichtige Einfuhrgüter waren Pelargonien
(138 Sendungen) und Nelken (45
Sendungen). Laboruntersuchungen bei Importen
betrafen hauptsächlich Speise-kartoffeln
aus Zypern auf Bakterienringfäule, Schleimkrankheit
und Nematodenbefall (21 Sendungen
– ohne Befund). Ferner wurden 59 Sendungen
von Erdbeerpflanzen aus Ungarn auf Nematoden
untersucht. An 12 Proben wurden Pratylenchus–Arten
festgestellt, die jedoch unter dem
„kritischen Befallswert“ lagen. Weitere Laboruntersuchungen
erfolgten bei Obst, Wasser-
und Zierpflanzen. Aus einer Importsendung aus
Frankreich (Zwetschgenunterlagen der Sorte
‚Fereley’) wurde eine Stichprobe von 1800 Reiserabschnitten
mittels PCR -Technik auf
Scharkabefall untersucht. Alle Proben waren
befallsfrei. Wichtigster Quarantäneschädling war
Bemisia tabaci an Wasserpflanzen und Zierpflanzenstecklingen
aus Teneriffa. Die Sendungen
wurden in den jeweiligen Betrieben entsprechend
behandelt. Zurückweisungen bzw.
Vernichtung von Waren erfolgten wegen Ein-
- 9 -
fuhrverbots (10 Sendungen), wegen fehlender
Pflanzengesundheitszeugnisse (7 Sendungen)
und wegen Befall mit Quarantäneschädlingen (3
Sendungen). Einfuhrgenehmigungen nach § 14
a Pflbesch-VO wurden erteilt für Erde (3), sowie
je eine für Zierpflanzen für Züchtungszwecke
und Pflanzenmaterial für Forschungszwecke.
4.9.3 Ausfuhren in Drittländer
Aus Baden – Württemberg wurden im Berichtszeitraum
9168 pflanzengesundheitszeugnispflichtige
Sendungen (davon 251 Sendungen
Wiederausfuhr) ausgeführt.
Verteilt man die Anzahl der Sendungen auf die
einzelnen Regierungspräsidien, so ergibt sich
folgendes Bild:
RP Stuttgart: 3085 Sendungen
RP Karlsruhe: 1906 Sendungen
RP Freiburg: 3010 Sendungen
RP Tübingen: 1167 Sendungen
Wichtigstes Exportgut sind Zierpflanzen zum
Anpflanzen und als Fertigware (2617 Sendungen);
wichtigstes Empfängerland ist die Schweiz.
Das zweitwichtigste Export-gut ist hölzernes
Verpackungsmaterial (1749 Sendungen); wichtigste
Empfängerländer sind hier Australien und
Kanada.
4.9.4 Binnenmarktkontrollen
Im Jahr 1999 waren in Baden – Württemberg
332 pflanzenpasspflichtige Betriebe registriert.
Die Anzahl, aufgelistet nach Produktionsrichtungen
und nach Regierungspräsidien, ist
aus Tabelle 4.9.4a ersichtlich. Die registrierten
pflanzenpasspflichtigen Betriebe können auf
Antrag Pflanzenpässe selbst ausstellen. Die
amtliche Pflanzenbeschau führt in den Betrieben
regelmäßige Betriebs- und Produktionskontrollen
durch.
Im Rahmen dieser Kontrollen wird das Auftreten
von Schadorganismen visuell oder im Labor
untersucht. Werden entsprechende Schadorganismen
gefunden, so trifft die amtliche
Pflanzenbeschau entsprechende Maßnahmen.
Tabelle 4.9.4b zeigt die im Jahr 1999 gefundenen
Schadorganismen, sowie die durch die
amtliche Pflanzenbeschau angeordneten Maßnahmen.
Probleme mit Exportsendungen nach Dänemark
gab es in drei Fällen wegen Befall mit Bemisia
tabaci (Dänemark ist Schutzgebiet für diesen
Schadorganismus). Bei einer Sendung nach
Finnland fehlte der Schutzgebietsvermerk auf
dem Pflanzenpass.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 10 -
Tab 4.9.4a: Pflanzenpasspflichtige registrierte Betriebe in Baden–Württemberg
Jahresbericht 1999
Anzahl Betriebe
Produktionsrichtung RP S RP KA RP FR RP TÜ Gesamt
Zierpflanzen 32 2 3 8 45
Zier- und Forstgehölze 67 7 5 39 118
Obstgehölze 18 3 3 23 47
Erdbeerpflanzen 6 1 - 3 10
Gemüsepflanzen 6 - 6 7 19
Pflanzkartoffeln - - - 67 67
Holz 2 - 1 23 26
Summe 131 13 18 170 332
Tab. 4.9.4b: Schadorganismen und angeordnete Maßnahmen
Schadorganismus Anzahl der Fälle Betroffene Kultur Maßnahmen
Bemisia tabaci 1 Euphorbia pulcherrima Chem. Behandlung
CMV 1 Anagallis, Surfinia Vernichtung
CMV, AMV, ToMV, TSW 1 Lobelie Vernichtung
CMV, PVY, AMV, TMV 1 Surfinia „Blue Vein“ Vernichtung
CMV, TSWV, INSV 1 Sanvitalia Vernichtung
CMV, TuMV, TSWV 1 Gazanien Vernichtung
CyMV 2 Orchidee Vernichtung
INSV 4 Impatiens Lobelia / Nemesia Vernichtung
Potyviren 1 Lilie Vernichtung
TSWV, INSV 2 Schnittanemonen / Nemesia Vernichtung
TSWV, INSV 2 Primula obconica / Verbena tem. Vernichtung
Xanthomonas camp. pv 3 Begonien Vernichtung
Xanthomonas camp. pv 1 Duftpelargonien Vernichtung
Erwinia amylovora 2 Quitte / Sorbus Vernichtung
Phytoplasmen 1 Malus
Prune dwarf Virus 1 Kirsche Vernichtung
Scharka (PPV) 4 Zwetschge Vernichtung / Nachkontrolle
Xanthomonas fragariae 1 Fragaria Vernichtung
Phytophthora fragariae 5 Fragaria Vernichtung
Ditylenchus dips. 1 Phlox chem. Behandl. / Nachkontrolle
Frankliniella occ. 27 div. Zierpflanzen chem. Behandl. / Nachkontrolle
Franklinielle occ. 3 div. Zierpflanzen (Verkaufsraum) Nützlingseinsatz
Liriomyza huidobr. 12 div. Zierpflanzen Chem. Behandl. /Nachkontrolle
Liriomyza hiudobr. 1 Verbena Exportverbot
Phytomyza ranunculi 1 Ranunculus Chem. Behandl. / Nachkontrolle
Phytomyza spp. 1 Chrysan. Frut. Chem. Behandl. / Nachkontrolle
Tarssonemidae 1 Impatiens Neu Guinea Chem. Behandl. / Nachkontrolle
Trialeurodes vap. 6 div. Zierpflanzen Chem. Behandl. / Nachkontrolle
Trialeurodes vap. 1 Poinsettien Nützlingseinsatz
Pflaumenrostmilbe 1 Prunus domestica Chem. Behandl. / Beratung
Bleiglanz 6 div. Gehölze Rodung / Nachkontrolle
Pseudomonas syr. pv. syr. 1 Malus domestica Beratung
Kirschenringfleckenkrankheit 1 Prunus avium Rodung
Liriomyza spp. 3 Kohlrabijungpflanzen Chem. Behandl. / Nachkontrolle
Liriomyza huidobr. 1 Boretschjungpflanzen Vernichtung
Frankliniella occ. 1 Feldsalatjungpflanzen Chem. Behandl. / Nachkontrolle
Frankliniella occ. 1 Lauchjungpflanzen Chem. Behandl. / Nachkontrolle
Frankliniella occ. 2 div. Gemüsejungpflanzen Nützlingseinsatz
Trialeurodes vap. 1 div. Gemüsejungpflanzen Chem. Behandl. / Nachkontrolle

4.10 Bienenschutz
Verordnung über die Anwendung bienengefährlicher
Pflanzenschutzmittel (Bienenschutzverordnung)
vom 22.7.1992 (BGBl. I S.
1410), zuletzt geändert durch Art. 3 Nr.7 der 1.
Verordnung zur Änderung pflanzenschutzrechtlicher
Verordnungen vom 27.10.1999
(BGBl. I S. 2070).
RP S: Bekannt geworden sind 7 Fälle von
Bienenvergiftungen. Bei allen Fällen wurde von
der BBA ein Stoff mit Kontaktwirkung nachgewiesen.
In 3 Fällen wurden weitere chemische
Untersuchungen auf Pflanzenschutzmittelwirkstoffe
vorgenommen.
RP KA: Die Spritzbrühekontrolle während der
Obst- und Rebblüte, als vorbeugende Maßnahme
zum Schutz der Bienen vor Gefahren
durch Pflanzenschutzmittel, wurde auch im Berichtsjahr
fortgesetzt. Die Untersuchung der
Spritzbrüheproben auf bienengefährliche Wirkstoffe
wurde von der LUFA Augustenberg durchgeführt.
Bienenschäden wurden aus dem ganzen
Gebiet nicht bekannt.
Die Kernobstblüte fand im Zeitraum vom 08.04.
- 30.04.1999, die Rebblüte im Zeitraum vom
Tab. 4.10: Ergebnisse der Spritzbrühekontrolle 1999
Probenanzahl
Obst Wein festgestellte bienengefährliche
Wirkstoffe
- 11 -
11.06. - 18.06.1999 statt. Wie in den Vorjahren
erfolgten speziell im Raum Bühl in der Tagespresse
und in den Gemeindeblättern gezielte
Hinweise zum Bienenschutz während der Obst-
und Rebblüte mit Hinweis auf die Kontrollen
durch das Amt für Landwirtschaft. Wegen der
nahezu flächendeckend durchgeführten Verwirrmethode
im Weinbau bestand in diesem Bereich
keine Notwendigkeit zum Einsatz von Insektiziden.
Der Gebührenwert für die chemische
Untersuchung der Proben betrug 21.000.- DM;
der Gebührenwert für die Probenziehung und
Verwaltungsaufwand 3.500.- DM.
RP FR: Zur Kontrolle der Einhaltung der
Bienenschutzverordnung wurde in den Obst-
und Weinanbaugebieten zur Obstblüte 29 Proben
und zur Rebblüte 23 Proben gezogen. In
einem Fall wurde im Rahmen eines Ordnungswidrigkeitsverfahren
eine Verwarnung ausgesprochen.
RP TÜ: Im Berichtsjahr wurde ein Bienenschaden
gemeldet. Die biologische Untersuchung
ergab keinen Befund. Während der
Obst- und Rebblüte wurden 54 Spritzflüssigkeitsproben
aus Spritzgeräten gezogen. Die
Laborergebnisse waren alle negativ.
Anzahl festgestellte
Wirkstoffe
Ordnungswidrigkeitsverfahren
Bußgeldverfahren
RP S 0 15 0 0 0 0
RP KA 11 10 0 0 0 0
RP FR 29 23 Parathion-methyl 1 1 1
RP TÜ 0 0 0 0 0 0
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 12 -
4.11 Anwendungsverbote und
-beschränkungen
Verordnung über Anwendungsverbote für Pflanzenschutzmittel(Pflanzenschutz-Anwendungsvo
vom 10.11.1992 (BGBl. I S. 1887)), geändert
durch Verordnung vom 24.01.1997. Gesetz zum
Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz)
vom 15.9.1986, (BGBl. I S. 1505).
Neufassung des Gesetzes zum Schutz der
Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) vom
14.05.1998 (BGBl. I S. 971; weitere Änderungen
S. 1527, 3512). Gesetz über die Einschränkung
der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln vom
17.12.90 (GBl. 1990, Nr.25, S.426) (Pflsch-
AnwG). zuletzt geändert durch Art.3, Nr. 8 der
Verordnung zur Änderung pflanzenschutzrechtlicher
Verordnungen vom 27.10.1999
(BGBl. I S. 2070).
RP S: Anträge und Genehmigungen des
Pflanzenschutzmitteleinsatzes nach § 6 Abs. 3
Pflanzenschutzgesetz (Tab.4.11a) und Genehmigungen
nach § 2 Abs. 2 des Pflanzenschutzanwendungsgesetzes
vom 17.12.1990
(Tab. 4.11b)
Tab. 4.11a: Anträge und Genehmigungen des Pflanzenschutzmitteleinsatzes
nach § 6 Abs. 3 PflschG
Anwendungsbereiche Anträge Genehmigungen
Betriebsgelände 2 2
Anlagen des Verkehrs 14 12
Hafenanlagen 1 1
Energieversorgungswerke 3 3
Fluggelände und
militärischen Anlagen
Jahresbericht 1999
3 3
Sonstige 2 1
Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
wurde in diesen Bereichen befristet genehmigt.
Bei den Ämtern für Landwirtschaft wurden
insgesamt 136 Anträge auf Ausnahmegenehmigungen
bearbeitet.
Tab. 4.11b: Genehmigungen nach § 2 Abs. 2 des
PflschAanwG vom 17.12.1990
Beantragt Genehmigt
Privatpersonen 6 5
Garten- und
Landschaftsbaubetriebe
32 31
Kommunalverwaltungen 65 60
Golf- und
Sportplatzbetreiber
27 25
Sonstige 6 6
Insgesamt 136 127
Ordnungswidrigkeiten
Wegen nicht erlaubter Anwendung von
Pflanzenschutzmitteln außerhalb von land-,
forstwirtschaftlicher oder gärtnerisch genutzter
Freilandflächen (§ 6, Abs. 2 PflSchG) wurden 13
Fälle angezeigt. Davon wurden 7 Fälle mit einer
Verwarnung an die Anwender verfügt, 4 Fälle
mit einem Bußgeld geahndet und 2 Fälle
eingestellt.
Wegen Verstoß gegen § 1 des Pfl.SchAnwG
wurden 3 Fälle angezeigt. In 2 Fällen wurden
Verwarnungen ausgesprochen; 1 Verfahren
wurde von der Staatsanwaltschaft eingestellt.
Um die Einhaltung des Atrazinverbotes (§ 1
Pflanzenschutzanwendungsverordnung) zu gewährleisten,
wurden im gesamten Regierungsbezirk
Maisflächen beprobt (Bodenproben). Es
wurde ein Verstoß festgestellt; gegen den
betreffenden Anwender wurde ein Ordnungswidrigkeiten
- Verfahren eingeleitet.
RP KA: Es wurden nach der Verordnung über
Anwendungsverbote für Pflanzenschutzmittel
keine Ausnahmegenehmigungen beantragt.
Insgesamt wurden 33 Anträge auf Ausnahmegenehmigung
für die Anwendung von
Pflanzenschutzmitteln auf nicht land-wirtschaftlich,
gärtnerisch oder forstwirtschaftlich
genutzten Freilandflächen nach § 6 Abs. 3
PflSchG bearbeitet. In allen Fällen konnten die
Anträge genehmigt werden. Die Einhaltung der
Auflagen von Ausnahmegenehmigungen wurde
in 4 Fällen überprüft. In allen überprüften Fällen
wurden die Auflagen eingehalten.
Tab. 4.11c: Ausnahmegenehmigungen nach § 6 Abs.3
PflschG
Bereiche
Anzahl
Ausnahmegenehmigungen
Kontrollen
Anlagen des Verkehrs
(Schienenwege,
Bundesfernstraßen)
Betriebsgelände
(Ölraffinerien,
Elektrizitätswerke u.a.
Energieversorgungsunternehmen)
11 2
17 2
Hafenanlagen 0 0
Fluggelände,
militärische Anlagen
2 0
Sonstige 3 0
Insgesamt 33 4
Insgesamt 55 Anträge auf Ausnahmegenehmigung
nach dem PflSchAnwG wurden bei den
Ämtern für Landwirtschaft gestellt. Die Aufgliederung
der verschiedenen Gruppen von Antragstellern
zeigt Tabelle 4.11d.

Tab. 4.11d: Ausnahmegenehmigungen
Antragsteller beantragt genehmigt
Privatperson 4 4
Garten- und
Landschaftsbaubetriebe
6 6
Kommunalverwaltungen 26 24
Golf- und
Spielplatzbetreiber
17 15
Sonstige 2 2
Summe 55 51
Insgesamt gingen beim Regierungspräsidium 2
Anzeigen über Verstöße gegen § 6 PflSchG, 11
Anzeigen über Verstöße gegen das
PflSchAnwG ein. Verstöße gegen die Pflanzenschutzanwendungsverordnung(Anwendungsverbot)
wurden nicht bekannt. Über die Anzeigen
wurden wie in Tab. 4.11e dargestellt
entschieden.
Tab. 4.11e: Ausnahmegenehmigungen
Verstoß
Gegen
Verwarnung
(mit/ohne Gebühr)
mit ohne
Bußgeld
Verfahren
eingestellt
RP FR: Insgesamt wurden 17 befristete Ausnahmegenehmigungen
für nicht landwirtschaftlich,
forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte
Freilandflächen nach § 6 Abs. 3 PflSchG für
folgende Bereiche erteilt. In Fällen, wo Herbizide
auf nicht landwirtschaftlich, forst-wirtschaftlich
oder gärtnerisch genutzten Freilandflächen
Pflanzenschutzmittel verbotswidrig zum Einsatz
kamen, wurde vom RP in 6 Fällen ein
Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Tab. 4.11g: Ausnahmegenehmigungen nach § 6 Abs.3
PflschG
Bereiche Anträge
Anlagen des Verkehrs 5
Betriebsgelände 5
Hafenanlage 1
Energieversorgungswerke, Raffinerien
Fluggelände,militärische Anlagen
4
Sonstige
(Straßenbäume,Böschungspflege)
2
Gesamt 17
Gesamt
§ 6 PflSchG 1 0 1 0 2
PflSchAnwG 4 2 1 3 11
PflSchAnwVO 0 0 0 0 0
- 13 -
Tab. 4.11h: Ausnahmegenehmigungen nach § 2 Abs. 2
PflSchAnwG
Antragssteller beantragt genehmigt
Privatperson 1 -
Garten- und Landschaftsbaubetriebe
3 3
Kommunalverwaltungen 25 24
Golf- und Spielplatzbetreiber 4 4
Sonstige 2 2
Summe 35 33
In 3 Fällen von festgestellter, nicht erlaubter
Pflanzenschutzmittelanwendung nach dem
PflSchAnwG wurde ein Bußgeld vom RP
verhängt. Zur Kontrolle der Anwendungsverbote
bei Pflanzenschutzmitteln wurden 380 Bodenproben
gezogen. In 2 Fällen wurden Verstöße
gegen das Atrazin-Anwendungsverbot festgestellt.
In 8 weiteren Fällen wurden nach der
SchALVO nicht erlaubte Wirkstoffe ermittelt.
RP TÜ:
Tab. 4.11i: Ausnahmegenehmigungen nach § 6 Abs. 3
PflSchG
Bereiche Anträge genehmigt
Betriebsgelände 5 5
Anlagen des Verkehrs 4 4
Hafenanlagen - -
Energieversorgungswerke 1 1
Fluggelände und militärischen
Anlagen
- -
Sonstige 3 3
Tab. 4.11j: Ausnahmegenehmigungen nach § 2 Abs. 2
PflSchAnwG
Antragsteller beantragt genehmigt
Privatpersonen 0 0
Garten- und Landschaftsbaubetriebe
4 4
Kommunalverwaltungen 66 63
Golf- und Sportplatzbetreiber 9 8
Sonstige 7 7
Insgesamt 86 82
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 14 -
4.12 Prüfung von Pflanzenschutzmitteln
Neufassung des Gesetzes zum Schutz der
Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) vom
14.05.1998 (BGBl. I S. 971). Gesetz über die
Tab. 4.12: Anzahl Prüfung von Pflanzenschutzmitteln im Berichtsjahr
Jahresbericht 1999
Einschränkung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
vom 17.12.90 (GBl. 1990, Nr.25,
S. 426) (PflschAnwG). Verordnung über
Pflanzenschutzmittel und Pflanzenschutzgeräte
(Pflanzenschutzmittelverordnung) vom 17.8.98
(BGBl. I S. 2161).
Z = Zulassungsprüfung RP S RP KA RP FR RP TÜ LfP, SBA � Ba.-Wü.
L = Lückenindikation
R = Regionalprüfung Z L R Z L R Z R Z R Z L R Z L R
Beizmittel 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 16 0 8 16 0 8
Bakterizide 0 0 0 0 0 15 0 0 0 0 0 3 4 0 3 19
Fungizide 27 18 80 3 2 26 28 107 16 188 93 25 20 167 45 421
Nematizide 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Akarizide 0 0 0 6 1 3 0 0 1 0 10 7 16 17 8 19
Insektizide 6 0 20 2 5 16 16 0 0 7 30 11 16 54 16 59
Molluskizide 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 0 2 0 0
Rodentizide 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Repellents 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Herbizide 47 5 80 0 5 6 62 105 9 95 0 0 90 118 10 376
Sonstige 0 2 20 3 0 62 0 0 2 13 2 0 0 7 2 95
Gesamt 80 25 200 14 13 128 108 212 28 303 151 46 154 381 84 997

4.13 Pflanzenschutzgeräte
4.13.1 Prüfung
Neufassung des Gesetzes zum Schutz der
Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) vom
14.05.1998 (BGBl. I S. 971; weitere Änderungen
S. 1527, 3512).
LfP: Im Rahmen der freiwilligen amtlichen
Geräteprüfung wurden in folgendem Umfang
Pflanzenschutzgeräte bzw. -geräteteile geprüft
und einem praktischen Einsatz unterzogen (Tab.
4.13a)
Tab. 4.13a: Prüfung von Pflanzenschutzgeräten und
Geräteteilen
Prüfung Anzahl
Sprühgerät mit elektrostatischer Aufladung für
den Obstbau
Anbau-Feldspritzgeräte 2
Einzeldüsenprüfstand mit Durchflussmesser,
Druckmessgerät und Software für die Kontrolle
von Sprühgeräten
Becherablesegerät mit Software für die
Kontrolle der Feldspritzgeräte
Satz Flachstrahldüsen 1
Die Prüfberichte der LfP stellen jeweils Beiträge
zur Gesamtbeurteilung der Geräte bzw. Geräteteile
durch den Fachbeirat ”Geräte-Anerkennungsverfahren”
der BBA dar.
4.13.2 Kontrolle im Gebrauch befindlicher
Pflanzenschutzgeräte für
Flächenkulturen
Verordnung über Pflanzenschutzmittel und
Pflanzenschutzgeräte (Pflanzenschutzmittelverordnung)
vom 17.08.1998 (BGBl.. I S. 2161).
1
1
1
- 15 -
RP S: Die Prüfungen von Pflanzen-schutzgeräten
für Flächenkulturen und Spritz- und
Sprühgeräten für Dauerkulturen erfolgten ausschließlich
durch anerkannte Kontrollbetriebe in
Landmaschinenwerkstätten (Tab. 4.13b).
Im Jahr 1999 wurden beim RP Stuttgart keine
Anerkennungen nach § 4 der Pflanzenschutzgeräte-Verordnung
vom 29.06.1993 beantragt.
Somit stehen insgesamt 145 Fachwerkstätten
als amtliche Kontrollstelle für die
Pflanzenschutzgeräteprüfung von Feldspritzen
im Regierungsbezirk Stuttgart zur Verfügung.
RP FR: Im Rahmen der Bodenproben-
Kontrollmaßnahmen (SchALVO, Atrazin-Verbot)
wurden die Betriebe auch auf gültige Geräteprüfplaketten
kontrolliert. Von 327 Betrieben
fanden sich 64 (20 %) ohne gültige Prüfplakette.
LfP, RP S, KA, FR, TÜ: Im Laufe des Jahres
1999 wurden weitere Landmaschinenwerkstätten
als ”amtlich anerkannte Kontrollstellen”
neu anerkannt. Damit steht den Landwirten in
Baden-Württemberg ein flächendeckendes Netz
von rund 400 Kontrollstellen zur obligatorischen
Kontrolle der im Gebrauch befindlichen Pflanzenschutzgeräte
für Flächenkulturen zur Verfügung.
Insgesamt wurden im Jahre 1999 in Baden -
Württemberg durch die amtlich anerkannten
Kontrollstellen 4550 Feldspritzgeräte (1998:
10350; 1997: 4971; 1996: 15128; 1995: 4316)
kontrolliert. Hierin sind 708 Neugeräte enthalten.
3834 Gebrauchtgeräte (99,8%) waren, teilweise
nach Behebung verschiedener Mängel, nach
der Kontrolle in Ordnung und konnten mit der
Kontrollplakette versehen werden (Tab. 4.13b).
Tabelle 4.13b: Ergebnisse der Feldspritzgerätekontrolle
Regierungsbezirk S KA FR TÜ
Gesamtzahl der kontrollierten
Feldspritzgeräte
2007 603 769 1171
davon Neugeräte 491 9 - 208
Prüfplakette erhalten insgesamt
in %
99,7 99,8 99,9 99,9
Die Entwicklung der Beteiligung an der Gerätekontrolle
seit 1980 für Baden-Württemberg und
die einzelnen Regierungsbezirke ist in Abb.
4.13a dargestellt.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 16 -
Abb. 4.13a: Kontrollierte Feldspritzgeräte in Baden-Württemberg (1980-1999)
Anzahl
16000
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
4.13.3 Spritz- u. Sprühgeräte für
Dauerkulturen
VwV-Kontrollbetriebe vom 12. Dezember 1983
(GABl.1984, S. 197), geändert durch Vorl. VwV-
Pflanzenschutzgeräte vom 7.10.93.
RP S: Die Prüfung von Spritz- und
Sprühgeräten für Raumkulturen erfolgt auf
freiwilliger Basis. Für diesen Bereich waren bis
Jahresende 1999 insgesamt 38 Kontrollbetriebe
amtlich anerkannt.
LfP, RP S, KA, FR, TÜ: Im Rahmen der
freiwilligen Kontrolle der in Gebrauch
befindlichen Spritz- und Sprühgeräte für
Dauerkulturen wurden im Jahre 1999 in Baden-
.
Tabelle 4.13c: Ergebnisse der Sprühgerätekontrolle
Jahresbericht 1999
Kontrollierte Feldspritzgeräte in Baden-Württemberg
Stuttgart
Karlsruhe
Freiburg
Tübingen
Summe
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
Württemberg durch die amtlich anerkannten
Kontrollbetriebe insgesamt 1420 Geräte (1998:
1392; 1997: 1728; 1996: 1438; 1995: 1421)
kontrolliert. Die Entwicklung seit 1980 für Baden
-Württemberg und die einzelnen Regierungsbezirke
ist in Abb. 4.13b dargestellt.
1092 Sprühgeräte (97,1 %) waren, teilweise
nach Behebung verschiedener Mängel, nach
der Kontrolle in Ordnung und konnten mit der
Kontrollplakette versehen werden.
Hauptsächliche Mängel bei den Sprühgeräten
wurden, wie schon in den Vorjahren, am
Manometer, bei der Nachtropfverhinderung, bei
der Gleichmäßigkeit des Düsenausstoßes und
der Ausbildung der Spritzfächer festgestellt.
Die gesamten Kontrollergebnisse sind in Tabelle
4.13c zusammengestellt.
Regierungsbezirk Stuttgart Karlsruhe Freiburg Tübingen
Gesamtzahl der kontrollierten Sprühgeräte 249 24 420 727
vor Kontrolle in Ordnung 128 14 - -
vor Kontrolle in Ordnung in % 51,4 58,3 - -
Prüfplakette erhalten insgesamt 249 23 417 727
Prüfplakette erhalten insgesamt in % 100 95,8 99,3 100
Jahr

Abb. 4.13b: Kontrollierte Sprühgeräte in Baden-Württemberg (1980-1999)
Anzahl
2000
1750
1500
1250
1000
750
500
250
0
Kontrollierte Sprühgeräte in Baden-Württemberg
Stuttgart
Karlsruhe
Freiburg
Tübingen
Summe
1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
4.14 Überwachung der Ausbringung
von Pflanzenschutzmitteln
durch Luftfahrzeuge
Neufassung des Gesetzes zum Schutz der
Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) vom
14.05.1998 (BGBl. I S. 971; weitere Änderungen
S. 1527, 3512).
RP S: Folgende Kulturen wurden im
Berichtsjahr mit dem Hubschrauber behandelt:
Kultur Behandelte Fläche Einsatz gegen
Reben ca. 160 Pilzkrankheiten
4.15 Reihenuntersuchungen,
Gesundheitsüberwachung
Neufassung der Saatgutverordnung vom
11.05.1999 (BGBl. I S. 946)
RP S: Gesundheitsüberwachung der Erdbeervermehrungsbetriebe:
Für die Erzeugung von
Markenpflanz-gut hatten 5 Vermehrerbetriebe
ihre Flächen zur Anerkennung angemeldet.
Die Untersuchung der im Frühjahr gezogenen
Pflanzenproben (insgesamt 10 Proben) ergab
Jahr
- 17 -
bei Blatt- und Stengelälchen keine Beanstandungen.
Bei 5 Proben wurde Rote Wurzelfäule
festgestellt.
RP KA: Für die Erdbeervermehrungsflächen
wurden folgende Reihenuntersuchungen durchgeführt:
Tab.4.15a: Reihenuntersuchungen in Erdbeervermehrungsflächen
Untersuchungskriterium Anzahl
Betriebe
Blatt- und Stengelnematoden
(Anerkennung Markenerdbeeren)
Anzahl
Proben
2 15
Freilebende Bodennematoden 8 21
Verticillium-Mikrosklerotien 8 10
Erdbeermilbe * 6 22
* Untersuchung mit der über mehrere Jahre entwickelten,
modifizierten Berlese-Methode zur Ermittlung des
Erdbeermilben-Besatzes an Erdbeerpflanzen (Erdbeerertrags-
bzw. -vermehrungsflächen)
RP TÜ: In einem Vermehrungsbetrieb wurden
24 Parzellen mit 186-191m² beprobt und auf
Älchenbefall sowie Rote Wurzelfäule untersucht.
Die Befunde waren durchgehend negativ.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 18 -
LfP: Aus zwei Vermehrungsbetrieben wurden
insgesamt 56 Erdbeer-Mutterpflanzen auf
Virusbefall getestet. In einer Pflanze wurde die
Blattrandvergilbung (strawberry pseudo mild
yellow edge virus) nachgewiesen.
4.15.1 Untersuchungen auf Befall mit
phytoparasitären Nematoden.
Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 202
Partien mit 1014 Einzelproben auf pflanzenparasitäre
Nematoden (freilebende Wurzelnematoden,
Zystennematoden, Blatt- und
Stengelälchen) untersucht. Dabei waren 176
Einsendungen mit insgesamt 503 Einzel-proben
freie Proben, d.h. sie waren nicht in eine
Versuchsfrage einbezogen und dienten der
Feststellung von Schadursachen. Im Bereich
Acker-, Gemüse- und Zierpflanzenbau wurden
bei insgesamt 92 Einsendungen 49 mal (53,3%)
phytoparasitäre Nematoden nach-gewiesen. Am
häufigsten wurden Stengelälchen (Ditylenchus
dipsaci), Wurzelläsionsnematoden (Pratylenchus
spp.) und Wurzelgallenälchen (Meloidogyne
spp.) fest-gestellt (Tab.4.15b).
Tab. 4.15b: Untersuchungen an der LfP auf phytoparasitäre
Nematoden.
Beschaffenheitsprüfung
Ackerbohnen u. Erbsen
Bodenvoruntersuchungen
für Ackerbohnen
Jahresbericht 1999
Einsendungen
Einzel-
proben
65 178
1 18
Pflanzenbeschau 18 50
Acker-, Gemüse- und
Zierpflanzenbau davon:
49x mit Nematodennachweis
(53,3%)
Zwischensumme
Einsendnungen
Versuche und
Untersuchungen:
Boxberg; Lautenbach II
und Heckenversuch
92 257
176 503
26
116
Maissortenversuch 304
Zuckerrübenfelder 91
Gesamt 202 1014
4.15.2 Ergebnisse zur Untersuchung
von Ackerbohnen- und Erbsensaatgut
auf Befall mit Stengelälchen (Ditylenchus
dipsaci)
LfP: Im Rahmen der Beschaffenheitsprüfung
des Saatgutes wurden in Amtshilfe für die LUFA
Augustenberg von der Landesanstalt für
Pflanzenschutz Ackerbohnen- und Erbsensaatgut
auf Befall mit Stengelälchen untersucht.
Die Saatgutverordnung schreibt vor, dass im
Saatgut von Ackerbohnen und Erbsen in 300
Körnern nicht mehr als 5 D. dipsaci nachweisbar
sein dürfen, sonst kommt es zur Aberkennung
der betroffenen Partie. Von der Ernte 1999
wurden 40 Ackerbohnenproben untersucht. Bei
einer Partie (2,5%) wurde ein Befall über der
kritischen Befallsstärke nachgewiesen. Bei einer
Probe lag der Befall im Toleranzbereich. Auch bei
den untersuchten 138 Futtererbsenproben konnte
bei einer Probe ein Befall innerhalb des
Toleranzbereiches nachgewiesen werden. Durch
die konsequente Untersuchung aller Ackerbohnen-
und Futtererbsensaatgutpartien soll eine
Ausbreitung des Stengelälchens auf noch
unbelastete Felder verhindert werden (Tab.
4.15c).
Tab. 4.15c: Ackerbohnen- und Erbsensaatgut -
Beschaffenheitsprüfung
Kultur Anzahl
Proben
Ackerbohnen
Erbsen
40
138
Ditylenchus dipsaci -
Befall/300 Körner
< 5 Tiere > 5 Tiere
Summe 178 2 1
4.15.3 Bodenuntersuchungsergebnisse
von vorgesehenen Ackerbohnenvermehrungsflächen
LfP: Um einer Verbreitung des Stengelälchens
(Ditylenchus dipsaci) mit dem Saatgut von
Ackerbohnen vorzubeugen, sind die vorgesehenen
Vermehrungsflächen (nur Basis- bzw.
Vorstufensaatgut) für das Anbaujahr 2000
untersucht worden.
Das Stengelälchen ist auf verseuchten Flächen
im Anbaujahr vor Ackerbohnen oft nur im
Bereich der Nachweisgrenze (1-2 Tiere pro 250
cm 3 Boden) nachzuweisen. Im Berichtsjahr 1999
wurde ein Feld untersucht, eine Verseuchung
konnte nicht nachgewiesen werden.
In der Regel wird in Baden-Württemberg Basis-
und Vorstufensaatgut nur noch auf voruntersuchten
und Stengelälchenfreien Flä-chen
angebaut. Die Untersuchungen haben gezeigt,
dass 4 Mischproben pro ha (jede Mischprobe
ca. 40-50 Einstiche von 0,25 ha) nötig sind, um
eine sichere Aussage über das Vorkommen von
Stengelälchen treffen zu können. Werden
weniger Mischproben pro Hektar gezogen, so ist
keine zuverlässige Aussage über eine evtl.
vorhandene Feldverseuchung möglich.
1
1
1
0

4.16 Warndienst
Neufassung des Gesetzes zum Schutz der
Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) vom
14.05.1998 (BGBl. I S. 971; weitere Änderungen
S. 1527, 3512)
RP S:
Tab. 4.16a: Telefonischer und schriftlicher Warndienst
Schriftliche
Warnmeldung
Anzahl Auflage Anzahl
Geräte
Telefonische Auskunftgeber
Anzahl
Anrufe
Ackerbau 3 1.700 12 Ca.
20.000
Anzahl
Texte
Obstbau 1 3.000 1 *) 50
Gemüsebau
Haus- und
Kleingarten
RP KA: Vom Pflanzenschutzdienst beim
Regierungspräsidium und den Pflanzenschutzberatern
bei den Ämtern für Landwirtschaft wurden
insgesamt 14 telefonische Auskunftgeber (7
Ackerbau, 4 Obstbau, 3 Hobby- und
Freizeitgarten, 1 Spargelanbau) betreut. Die Anzahl
der Anrufe je telefonischem Auskunftgeber
zeigt nachstehende Tab. 4.16b. Da sich nicht
bei jedem Landwirtschaftsamt ein Auskunftgeber
befindet, müssen teilweise von einem Gerät
mehrere Dienstbezirke abgedeckt werden.
Um für das gesamte Einzugsgebiet aktuell zu
sein, wurden in unregelmäßigen Abständen
Warndienstbesprechungen durch die jeweils betroffenen
Pflanzenschutzberater durchgeführt.
Im Regierungsbezirk Karlsruhe ist ein flächendeckendes
Netz telefonischer Auskunftgeber
vorhanden. Über dieses Medium können
aktuelle Informationen schneller weiter-gegeben
werden als auf schriftlichem Wege. Daher
werden keine schriftlichen Warndienste herausgegeben.
25
0 - 2 746 28
0 - 1 598 16
Sonstige 2 10.000 - - -
*) gerätetechnisch nicht registrierbar
Tab. 4.16b: Telefonischer Warndienst
- 19 –
Standort der telefonischen Auskunftgeber Anzahl
der
Anrufe
Auskunftgeber Ackerbau
ALLB Buchen 1.647
ALLB Horb 2.115
ALLB KA-Augustenberg 255
ALLB Pforzheim 157
ALLB Sinsheim 1.785
ALLB Wildberg 563
Gesamt 6.522
Auskunftgeber Obstbau
ALLB Bühl (Stein- und Beerenobst) 3.275
ALLB Bühl (Kernobst) 1.472
ALLB KA-Augustenberg 2.109
ALLB Sinsheim (Ladenburg) 1.527 1)
Gesamt 6.856
Auskunftgeber Spargelbau
ALLB KA-Augustenberg
Auskunftgeber Klein- und Freizeitgarten
Regierungspräsidium Karlsruhe 248
ALLB Bühl 192
ALLB Sinsheim (Ladenburg) 312 3)
Gesamt 752
Gesamtsumme aller 15 Auskunftgeber 14.130
1)
Gerät konnte vom 14.09. - 26.10. technisch bedingt
nicht abgerufen werden.
2)
Systembedingt keine Erfassung der Abrufzahlen
möglich.
3)
Wegen Systemumstellung ab Mai keine Erfassung
der Abrufzahlen möglich.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg
2)

- 20 -
RP FR: Zusätzlich zu den tele-fonischen
Auskunftsgebern wurde im Obstbau wie im
Vorjahr beim ALLB Freiburg für die Landkreise
Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald
wieder ein Fax-Warndienst angeboten. Für den
Ackerbau-Warndienst wurde 1999 erstmals vom
ALLB Stockach ein Fax-Informationsdienst eingerichtet.
Darüber hinaus wurden für die
Bereiche Ackerbau, Grünland, Obstbau und
Gemüsebau während der Vegetationszeit in der
Badischen Bauern Zeitung (BBZ) wöchentlich
regionale Warndienst-Hinweise herausgegeben.
RP TÜ: Im Bereich Ackerbau wurden 8 Geräte,
im Bereich Obstbau 1 Mehrfachanschlussgerät,
im Hopfenbau 1 Gerät, im Haus- und Kleingarten
1 Gerät und im Bereich Rebschutz 2
Geräte letztmals in dieser Form betrieben. Die
Anzahl der Anrufe wurde nicht erfasst. 180
Teilnehmer bezogen 1999 den Pflanzenschutz-
Fax Bodensee bezogen in der Zeit vom
17.03.99 - 29.09.99 insgesamt 46 mal. Im
Zeitraum vom 13.03.99 - 18.10.99 wurden 11
schriftliche Warnhinweise für Obst- und
Ackerbau herausgegeben (Tab. 4.16c).
Jahresbericht 1999
Tab. 4.16c: Verteilung der schriftlichen Warn-meldungen
Landkreis Verteilung der schriftlichen
Warnmeldungen
Bodenseekreis: 336
Ravensburg 351
Konstanz/Stockach 884
Waldshut 79
Biberach 25
Lindau 21
Verschiedene Kreise 22
verschiedene (Handel,
Industrie,
Erzeugerorganisationen)
91
Pflanzenschutzämter/Landwirtschaftsämter/Institute
51
Schweiz 10
Vorarlberg/Südtirol 6
Insgesamt 1876
Zur Erhebung von Warndienstdaten wurden
vom 19.03. bis 22.05. nach der Auswaschmethode
Kollar und mit Hilfe der Myco-Trap-
Sporenfalle (Hersteller: Eidg. Forschungsanstalt
Wädenswil) der Ascosporenausstoß von
stark mit Schorf befallenen Apfelblättern
(Schorfblattdepot) ermittelt (Tab. 4.16d)
Tab. 4.16d: Ergebnisse der Ascosporenfänge
Datum Auswaschmethode (Zählkammer) Sporenfalle (Sporenfänge cm 2) ) Niederschlag (mm)
19.03. 1
22.03. 0 0,4
26.03. 3
27.03. NK 4,76 0,7
28.03. NK 0 0,0
01.04. 5
04.04. NK 72 4,5
05.04. NK 0 1,0
06.04. 3
07.04. NK 3821 25,4
09.04. 11
11.04. NK 869 2,6
12.04 NK 339 4,0
13.04. NK 32 2,7
14.04 6
15.04. NK 48 1,6
16.04. NK 4214 8,7
17.04. NK 30 0,9
18.04. NK 48 4,3
19.04. 46 53 8,9
21.04. NK 1182 5,7
22./23.04. 31 285 3,3
24.04. NK 869 6,7
27./28.04. 145 451 1,1
29./30.04. NK 6271 17,4
01.05. NK 2792 0,9
04.05. 98
06.05. NK 8116 2,4
07.05. 210
08.05. NK 6136 21,5
11.05. 8 4724 23,9
12.05. NK 808 36,3
13.05. NK 275 13,7
14.05. NK 1416 1,4
17.05. NK 273 0,2
18.05. NK 214 1,8
19.05. 5 39 0,8
20.05. NK 45 0,4
21.05. NK 128 34,5
22.05. NK 62 2,9

Im Rahmen des Warndienstes wurden Apfel-,
Birnen-, Zwetschgen- und Kirschenanlagen auf
Schadinsekten überwacht. Die nachfolgenden
Aufstellungen zeigen die Anzahl der Kontrollorte
und Fangergebnisse (Tab. 4.16e).
Insgesamt wurden 207 Pheromonfallen,
Alkoholfallen, Leimtafeln bzw. Fanggürtel betreut.
Die Gesamtzahl der Fänge belief sich auf 9 380
Schadinsekten. Bei den Astprobenuntersuchungen
1998/99 wurden insgesamt 161
Proben von 26 Standorten auf folgende Tiere
ausgewertet: Komma-, Austern-, Obstbaumschildlaus,
Eier von Blattläusen, Wanzen,
Spinnmilben und Frostspanner, Wicklerräupchen,
Blutlaus und Raubmilben.
Tab. 4.16e: Anzahl der Kontrollorte und Fangergebnisse
1999
Schädlingsart Zahl der
kontrollierten
Orte
Zahl der
Fallen
Laspyresia pomonella 10 52
Pammene rhediela 4 4
Monima incerta 2 2
Orthosia gothica 2 2
Adoxophyes orana 7 33
Archips rosanus 1 1
Archips xylosteanus 1 1
Enarmonia formosana 1 1
Spilonota ocellana 1 1
Lithocolletis 1 1
Synanthedon myopaeformis 1 1
Grapholita lobarzewskii 7 11
Pandemis heparana 3 6
Operopthera brumata 5 5
Archips podanus 3 3
Hedya nubiferana 1 1
Alkoholfallen (Apfelanlagen)
Xyleborus dispar 1 3
Leimtafeln (Apfelanlagen)
Hoplocampa testudineal 2 4
Fanggürtel, Wellpappringe (Apfelanlage)
Laspyresia pomonella 3 66
Pheromonfallen (Zwetschgenanlagen)
Cydia funebrana 5 5
Leimtafeln (Zwetschgenanlagen)
Hoplocampa flava 2 4
Pheromonfallen (Kirschenanlagen)
Argyesthia ephippelia 1 1
Leimtafeln (Kirschenanlagen)
Rhagolesis cerasi 6 15
Fangkisten (Birnenanlage)
Contarina pyriora 1 2
- 21 -
LfP: Entwicklung der EDV im Warndienst in
Baden-Württemberg
Die Programme für den Warndienst wurden
weiterentwickelt (PRO_ PLANT, PASO, SCHO-
RF) und es sind neue Programme hinzugekommen
(z.B. im Obstbau das Programm
RIMpro für den Schorfwarndienst). Modernere
Programmversionen laufen jetzt auch mit
Windows-Oberfläche (PASO und RIMpro) und
stellen größere Anforderungen an die EDV-
Kenntnisse der Berater als die älteren DOS-
Versionen. Der Aufbau weiterer Wetterstationen
und der Ausbau des Messnetzes für den
Schorfwarndienst führte zu einer immer
umfangreicheren Wetterdatenverwaltung an den
Ämtern, da in der Vergangenheit die Ämter die
Wetterdaten selbst mit Modems abgerufen
haben.
Insgesamt hat in den letzten Jahren die
Bedeutung EDV-gestützter Entscheidungshilfen
und Prognosemodelle für den Warndienst kontinuierlich
zugenommen. Nicht nur im Obstbau,
sondern auch im Ackerbau und im Gemüsebau
stehen immer mehr Programme zur Verfügung.
Der deutlich gestiegene Umfang des EDV-
Einsatzes im Warndienst hat auch an der LfP
Stuttgart einen ständig zunehmenden Betreuungsaufwand
zur Folge, so dass die Betreuung
vor Ort an den ÄLLB durch die LfP Stuttgart in
dem bisherigen Umfang nicht mehr aufrechterhalten
werden konnte. Daher werden die
Berater durch konzeptionelle Änderungen beim
EDV-Einsatz im Warndienst unterstützt. Der
Einsatz von Modems für den dezentralen
Wetterdatenabruf an vernetzten Amts-PC`n
wurde aus Gründen der Datensicherheit
eingestellt.
Durch zentrale Lösungen kann den Beratern der
Umgang mit aktuellen Wetterdaten und
Prognosemodellen so einfach und zeitsparend
wie möglich gemacht werden. Entscheidend für
die Beratung sind die Programmergebnisse und
deren Einflussfaktoren und weniger der EDVtechnische
Weg dahin. Einige der verfügbaren
Programme werden z. Zt. nur deshalb nicht
genutzt, weil der Zeitaufwand dafür als zu hoch
empfunden wird. Damit der Warndienst auch
zukünftig das erreichte hohe fachlich Niveau
behält und seine große Bedeutung für eine
gezielte und wirksame Anwendung von
Pflanzenschutzmitteln nicht verliert, werden
zentrale Lösungen für die Bereitstellung der
Informationsgrundlagen für den Warndienst
angestrebt.
Zur Erreichung der Ziele werden die
technischen Möglichkeiten des Intranet voll
ausgeschöpft:
• der betreuungsintensive Einsatz von Modems,
von Wetterdatenabrufprogrammen
und von dezentralen Datenbankprogram-
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 22 -
•
men an den Ämtern für Landwirtschaft wird
durch zentral organi-sierte Lösungen ersetzt
die erforderlichen Wetterdaten werden von
der LfP Stuttgart zentral beschafft, verwaltet
und über die Infothek den Beratern zur Verfügung
gestellt
• Warndienstprogramme, die keine oder nur
wenige Eingaben erfordern, sind so weit wie
möglich automatisiert; die Ergebnisse werden
ebenfalls automatisch den Beratern
über die Infothek bereit-gestellt (z.B. Wetterdatenübersichten,
Temperatursummen,
Schorfprogramm RIMpro, Krautfäulepro-
•
gramme SIMPHYT I und III)
Warndienstprogramme, die umfangreichere
Eingaben des Beraters benötigen
(Schlagdaten, Befallsdaten, Prognosedaten)
wer-den auch weiterhin dezentral (PRO_
PLANT, SCHORF, LfP-Feuerbrandprogramm,
teilweise RIMpro) verwendet.
Hierdurch ergeben sich folgende Vorteile für die
Beratung:
Die zentralen Lösungen entlasten den Berater
von reinen EDV-Aufgaben bei der Anwendung
der Warndienstprogramme. Der Berater ruft
Wetterdatenübersichten, Dateien und Programmergebnisse
für den Warndienst aus der
Infothek ab und kann sich weitgehend auf die
fachlichen Aufgaben und die Formulierung der
Warnmeldungen konzentrieren.
Für dezentral eingesetzten Programme wie
PRO_PLANT und SCHORF wird kein spezieller
„Warndienst-PC" mehr benötigt. Besondere Einsatzanforderungen
entfallen, Spezialkenntnisse
für Modems sind nicht mehr erforderlich und der
Dienststelle werden nicht mehr Gebühren für
Modemübertragungen berechnet.
Das LfP-Feuerbrandprogramm baut auf einem
Excel-Arbeitsblatt auf und nutzt die auf jedem
Arbeitsplatzrechner vorhandene Standard-Software.
Die Einsetzbarkeit der Warndienstprogramme
auf jedem vernetzten PC am Amt
mit Windows NT und der gewohnten EDV-
Umgebung ermöglicht auch die Betreuung durch
die IuK- und BIS-Beauftragten des ALLB.
Zu den wichtigsten Vorteilen für den Berater
zählen insbesondere
• die anwenderfreundliche Benutzeroberfläche
der Infothek
• die hohe Verfügbarkeit von Informationen
auf dem aktuellsten Stand
• der zeitsparende und direkte Zugriff auf
Wetterdaten, Dateien und Programmergebnisse,
ohne sich selbst mit den
•
Programmen beschäftigen zu müssen
die zeitsparende Bereitstellung von Wetterdaten
in den jeweils erforderlichen Formaten
für die dezentral eingesetzten Warndienstprogramme
• die neuen Möglichkeiten für einen
effizienten und zeitgemäßen EDV-Einsatz
mit standardisierten Dateiformaten
Jahresbericht 1999
• die Transparenz bei der Darstellung der
Ergebnisse von Warndienstprogrammen
• die Zeitersparnis durch Verzicht auf
spezielle Wetterdatenabruf- und Wetterdatenverwaltungsprogramme
• die Möglichkeit zum effizienten Austausch
von Anmerkungen und Fragen per E-Mail
Vorteilhaft für die Landesanstalt für
Pflanzenschutz ist, dass sie sich als Informationsanbieter
bei zentralen Lösungen auf die
Betreuung der zentralen Hard- und Softwareinstallationen
konzentrieren kann. Die Arbeiten
vor Ort durch die LfP werden deutlich
reduziert, da die Einsatzbedingungen für die
Warndienstprogramme vor Ort standardisiert
sind und keine aufwendigen Speziallösungen
mehr erfordern.
Neben der Software für den zentralen Wetterdatenabruf
und der zentralen Wetterdatenbank
sind in der Landesanstalt für Pflanzenschutz alle
Warndienstprogramme installiert. Der Wetterdatenabruf
mit Modems erfolgt zentral dreimal
täglich mit speziellen Datenfernübertragungs -
Rechnern unter MS-DOS, die nur zum Zeitpunkt
des Abrufs in das LfP-interne Netzwerk eingebunden
sind. Die Wetterdaten stammen sowohl
von den landeseigenen Stationen als auch von
jenen des Deutschen Wetterdienstes im Zusammenhang
mit der Ländervereinbarung ZEPP
(Zentralstelle für Entscheidungshilfen und Programme
im Pflanzenschutz). Die Abrufroutinen,
Import- und Exportroutinen sind vollautomatisiert.
Darüber hinaus werden auf dem
Datenbank-Server so weit wie möglich Wetterdatenübersichten
und Warndienstauswertungen
automatisch generiert und in automatisierten
Routinen zusammen mit den Wetterdaten in das
Infothek-Angebot der LfP kopiert.
Für die dezentral eingesetzten Programme
(PRO_PLANT, SCHORF) hat sich die zentrale
und termingerechte Bereitstellung aktueller
Wetterdaten anstelle der dezentralen Abrufroutinen
an den Ämtern bereits bewährt. Eine
straffere Organisation des EDV-Einsatzes im
Warndienst gewährleistet die notwendige Flexibilität
für die Reaktion auf Weiterentwicklungen
bei den Programmen und auf neue Anforderungen
im EDV-Bereich.
Das gesamte Informationsangebot der LfP
Stuttgart für den Warndienst ist auf der
„Warndienst-Seite" in der Infothek strukturiert (in
der Infothek unter Pflanzliche Erzeugung
/Pflanzenschutz / Warndienst). Von dieser Seite
aus können die Inhalte nach Schlagworten
ausgewählt und aufgerufen werden. Folgende
Daten und Informationen stehen z.Zt. zur
Verfügung:
• Tabellen und Grafiken mit Wetterdaten
(Anzeige am Bildschirm)
• Tabellen für einzelne Stationen (Tages-
/Monatswerte)

• Tabellen für die Regionen (Tageswerte-
Grafiken für einzelne Stationen)
• Grafiken für die Regionen (im Aufbau)
• 3-tägige Prognosewerte für die DWD-
Stationen
• aktuelle Rohdaten der Messstationen
• Download (Wetterdaten zum Herunterladen)
• PRO_PLANT
• SCHORF
• RIMpro
• PASO
• Excel
• Ergebnisse für den Warndienst (Berechnungen
von Warndienstprogrammen)
• Temperatursummen allgemein (Regionsübersichten)
• Temperatursummen allgemein (Einzelstationen)
• Temperatursummen nach GOTT-WALD
(Einzelstationen)
• Kartoffelkrautfäule-Warndienst mit
SIMPHYT I und III
• Grenzbewertungsziffern (Phytophthora-Negativprognose)
• Blattnässeperioden
• RIMpro-Berechnungen (RIMpro für
Windows)
• Warndienstprogramme (Informationen,
Hinweise, Download)
• PRO_PLANT
• SCHORF
• RIMpro
• PASO (Version 99.1)
• Feuerbrand
• Temperatursummenberechnung
• Informationen zum Meßnetz (Protokolle,
Übersichten und Beschreibungen)
• Messnetz für den Warndienst
• tägliches Aktualisierungsprotokoll
• Checkliste: aktuelle Rohdaten und Fehlerliste
• Stationsliste (regionsweise)
• Stationsliste (nach Nummern)
• Aktualisierungszeiten in der Info-thek
• Beschreibungen der Messstationen
Die ersten Erfahrungen mit den beschriebenen
zentralen Lösungen sind positiv und die
erwarteten Rationalisierungseffekte sind bereits
spürbar. Um angesichts knapper Personalressourcen
den laufenden Betreuungsaufwand
für das Informationsangebot der LfP Stuttgart in
der Infothek so gering wie möglich zu halten,
kommt der weiteren Automatisierung von
- 23 -
Programmabläufen eine besondere Bedeutung
zu. Weiterentwicklungen in dieser Richtung sind
zu erreichen, wenn die kontinuierliche Pflege
der Programme auch zukünftig gesichert ist,
z.B. durch Abschluss von Pflegeverträgen
(PRO_PLANT, RIM-pro) und durch Beteiligung
der Länder z.B. Baden-Württemberg an bundesweiten
Vorhaben und an der Ländervereinbarung
ZEPP (Zentralstelle für Entscheidungshilfen
und Programme im Pflanzenschutz).
Je intensiver die Nutzung der Infothek durch die
Berater ist, desto anwenderfreundlicher wird in
Zukunft auch das Angebot im Bereich Warndienst
sein. Der ständigen Optimierung der
Angebotsstruktur und der Suchfunktionen zum
schnellen Auffinden der gewünschten Informationen
kommt dabei eine besondere Bedeutung
zu. Die weiteren Erfahrungen werden
zeigen, welche Inhalte unabdingbar sind und auf
welche Teile des Angebots möglicherweise verzichtet
werden kann. Moderne Online-Informationsangebote
wie die Infothek finden nur bei
ständiger Pflege und Aktualisierung die
erforderliche Resonanz in der Beratung.
4.17 Selbstbedienungsverbot im
Einzelhandel
Neufassung des Gesetzes zum Schutz der
Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) vom
14.05.1998 (BGBl. I S. 971; weitere Änderungen
S. 1527, 3512). Überwachung der Abgabe von
Pflanzenschutzmitteln im Einzelhandel nach §22
Pflanzenschutzgesetz.
RP S: Im gesamten Regierungsbezirk wurde
eine Überwachungsaktion durch den Wirtschaftskontrolldienst
durchgeführt. Dabei wurden
532 Verkaufsstellen auf Einhaltung des
Selbstbedienungsverbotes nach § 22, Abs. 1
kontrolliert. Es wurden 7 Einzelhandelsgeschäfte
wegen Verstoß gegen das Selbstbedienungsverbot
und 12 Personen wegen
fehlendem Sachkundenachweis angezeigt.
RP KA: Die Überwachung des Selbstbedienungsverbots
im Einzelhandel nimmt der
Wirtschaftskontrolldienst wahr. Es kamen keine
Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige. Sonderaktionen
zur Überwachung des Selbstbedienungsverbots
wurden im Berichtsjahr nicht durchgeführt.
RP FR: Zur Überwachung des Selbstbedienungsverbots
kontrollierten die Pflanzenschutzberater
der ÄLLB 33 Verkaufsstellen. Außerdem
überprüfte der Wirtschaftskontrolldienst im Rahmen
der Preisüberwachung stichprobenweise
Verkaufsstellen.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 24 -
4.18 Sachkundenachweis
Neufassung des Gesetzes zum Schutz der
Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz)
14.05.1998 (BGBl. I S. 971; weitere Änderungen
S. 1527, 3512) §10 und §22.
Die nach §§10 und 22 PflSchG von den
Regierungspräsidien durchgeführten Sachkundelehrgänge
für Anwender und Abgebende
sind in folgender Tabelle zusammengefasst.
Tab. 4.18: Sachkundenachweis
Jahresbericht 1999
Lehrgänge bestandene Prüfungen
Anwender Abgeber Anwender Abgeber
Stuttgart 10 2 204 26
Karlsruhe 6 3 111 31
Freiburg 3 1 128 19
Tübingen -* -* -* -*
gesamt 19 6 443 76
* keine Angaben verfügbar
5 Besondere Beobachtungen
und Versuche
5.1 Ackerbau
5.1.1 Getreide
5.1.1.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Nach ungünstigen Bedingungen für die
Unkraut- und Ungrasbekämpfung in Wintergerste
im Herbst 1998 und begünstigt durch
eine milde Witterung während des Winters
1998/1999 zeigte sich im Frühjahr 1999 ein starker
Besatz von Unkräutern und Ungräsern. Spät
gesäter Winterweizen war deutlich weniger
verunkrautet. Über ein besonders starkes Auftreten
in Wintergetreide wurde von folgenden
Unkräutern und Ungräsern berichtet: Ackerfuchsschwanz
(Alopecurus myosuro-ides),
Trespenarten (Bromus ssp.), Windhalm (Apera
spicaventi), Klettenlabkraut (Galium aparine),
Ackerhohlzahn (Galeopsis tetrahit), Ackerkratzdistel
(Cirsium arvense). In Sommergetreide
traten folgende Arten vermehrt auf:
Flughafer (Avena fatua), Klettenlabkraut,
Ackerhohlzahn, Knöterich-Arten (Polygonum
ssp.), Gänsefuß-Arten (Chemopodiaceae),
Ackerkratzdistel.
Schon früh im Monat März wurden in
Wintergerste gelbe Befallsnester von Gelbmosaikvirus
(BaYMV, BaYMMV) sichtbar.
Daneben wurde auch Befall durch das Weizenverzwergungsvirus
(WDV) festgestellt.
Ebenfalls in Wintergerste zeigten sich Ende
April die Befallssymptome der Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit
(Rhyncho-sporium
secalis) und der Netzfleckenkrankheit (Helminthosporium
teres). Beide Krankheiten entwickelten
sich stark und erlangten eine ertragsbeeinflussende
Befallsstärke.
In Winterweizen zeigten sich ab Anfang Mai die
Befallssymptome der Blattseptoria (Septoria
tritici); sie war die wichtigste Blattkrankheit des
Weizens. Unterlassene Bekämpfungsmaßnahmen
hatten einen fast vollständigen
Blattverlust durch Befall mit dieser Krankheit zur
Folge.
Daneben traten die Helminthosporium-Blattdürre
(Helminthosporium tritici-repentis) und der
Braunrost (Puccinia triticina) in bedeutendem
Umfang auf. Gebietsweise wurde an anfälligen
Sorten (Ritmo, Brigadier, Contra, Flair, Contur)
im Mai Befall durch Gelbrost (Puccinia glumarum)
festgestellt.
Unerwartet stark trat gebietsweise die Halmbruchkrankheit
(Pseudocercosporella herpotrichoides)
auf. Zunehmende Bedeutung erlangte
auch die Schwarzbeinigkeit (Gäumannomyces
graminis) in frühgesäten Weizenschlägen.
Die Spelzenbräune (Septoria nodorum)
war deutlich geringer vorgekommen als in
den Vorjahren. Ebenso blieb der Befall durch
Ährenfusariosen (F. graminis, F. culmorum,
Microdochium nivale) auf Einzelfälle beschränkt
und lag deutlich unter dem Vorjahresniveau.
In Sommergerste zeigte sich vereinzelt Mehltaubefall
(Erysiphe graminis). Verbreitet wurde
diese Getreideart durch Rhynchosporium-
Blattfleckenkrankheiten befallen. Im Juni und
vor allem Juli zeigte sich verbreitet Befall durch
die Ramularia-Blattfleckenkrankheit (Ramularia
collocygni).
Im Frühjahr wurde an Weizenkeimlingen
vereinzelt stärkerer Befall durch Brachfliege
(Delia coarctata) festgestellt. Einzelne Felder
mussten deswegen umgebrochen werden.
Ebenfalls an Weizen kam es regional durch
starken Befall mit Weizengallmücken (Contarinia
tritici, Sitodiploris mosellana) zu deutlichen
Ertragseinbußen. An Dinkel verursachte örtlich
sehr starker Befall durch Sattelmücke (Haplodiplosis
equestris) Halmverkürzungen, vorzeitiges
Halmknicken und entsprechende Ertragseinbußen.
An keimendem Sommergetreide
schädigten Nacktschnecken-Arten
(Agriolimax-, Arion-, Deroceras-Arten).
Im warmen Herbst fiel in früh gesäter Wintergerste
der Befall durch Fritfliegenlarven
(Oscinella frit) auf. Der Blattlausbesatz (Aphi-

didae) blieb verbreitet unter 10 % befallener
Pflanzen.
RP FR: Bei Winterweizen trat in allen
Anbaugebieten Befall durch Septoria tritici und
gebietsweise auch durch Septoria nodorum auf.
Ährenfusariumbefall zeigte sich besonders
nach Maisvorfrucht und bei anfälligen Sorten. Im
Rheintal, im Kreis Rottweil und am Bodensee
wurde auch nennenswerter Blattmehltaubefall
sichtbar. Ein überraschend massiver je nach
Lage und Sorte auftretender Gelbrostbefall
führte im Rheintal zu Blattschäden, wenn keine
rechtzeitige Bekämpfung durchgeführt wurde.
Aus dem Kreis Konstanz wurden, bedingt durch
die feuchte Witterung, Ernteverzögerung und
Auswuchs gemeldet. Auch bei der Wintergerste
und bei Winterroggen war die Ernte durch die
Niederschläge erschwert. An Sommergerste
wurde im Kreis Waldshut durch Untersuchung
der LfP erstmals die Ramularia-Blattfleckenkrankheit
nachgewiesen. An Sommer-gerste
wurde ferner verbreitet Blatthähnchen- und
Blattlausbefall festgestellt.
LfP: Die Untersuchungen an eingereichten
Wintergerstenproben deuten darauf hin, dass
auch in Baden-Württemberg das zikadenübertragbare
Weizenverzwergungsvirus (Wheat
dwarf virus/WDV) verbreitet vorkommt. In gestauchter,
vergilbter Wintergerste wurde es in
gleichem Umfang nachgewiesen wie das blattlausübertragbareGerstengelbverzwergungsvirus
(Barley yellow dwarf virus/BYDV).
Eine weitere Ausbreitung des resistenzbrechenden
Stammes des Gerstengelbmosaikvirus
(Barley yellow mosaic virus 2/BaYMV-2)
wurde nicht beobachtet.
Abb. 5.1: Einfluss der Düsen auf die Fusariumwirkung und den Ertrag
E rtrag rel. in %
125
120
115
110
105
100
95
90
85
80
75
- 25 -
5.1.1.2 Versuche
LfP: Hohenheimer Gemeinschaftsversuche
Baden-Württemberg
In diesem gemeinschaftlichen Versuchsprogramm
der Universität Hohenheim, der Landesanstalt
für Pflanzenschutz und der Regierungspräsidien
mit den Ämtern für Landwirtschaft,
Landschafts- und Bodenkultur wurden folgende
Versuchsfragen erarbeitet:
1. Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz und
breitblättrigen Unkräutern in Wintergerste (3.
Versuchsjahr),
2. Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz und
breitblättrigen Unkräutern (Klettenlabkraut) in
Winterweizen (3. Versuchsjahr),
3. Überprüfung der Wirksamkeit von triazinfreien
Herbiziden in Mais (8. Versuchsjahr).
Die Ergebnisse dieser Versuche werden in den
Berichten aus dem Fachgebiet Herbologie der
Universität Hohenheim "Gemeinschaftsversuche
Baden-Württemberg 1999" beschrieben.
Fusariumbekämpfung durch eine gezielte
Ährenbehandlung mit unterschiedlichen
Düsentypen und Wasseraufwandmengen:
Der Einfluss der Düsen im Hinblick auf die
Fusariumwirkung wurde untersucht. Universalflachstrahldüsen,
Antidriftdüsen und Injektordüsen
der Größen 015 und 03 für Wassermengen
von jeweils 150 und 300 l/ha wurden bei einem
einheitlichen Spritzdruck von 3,5 bar und einer
konstanten Fahrgeschwindigkeit von 5 km/h
verglichen. Bei künstlicher Infektion lag der
Ährenbefall in der Kontrolle bei 50%. Wie aus
Abb. 5.1 ersichtlich, verringert sich der Befall in
den behandelten Varianten auf Werte zwischen
20 und 33%. Der Ertrag stieg an auf 11 bis 19%
im Vergleich zur Kontrolle. Ein Zusammenhang
zwischen Wirkung und Ertrag sowie den Düsentypen
und den unterschiedlichen Wassermengen
ist erkennbar.
B efall m it Ä h ren fusariu m u n d E rtrag in W interw eizen
Unbehandelt LU 120 015
150 l/ha
LU 120 03 -
300 l/ha
E rtrag rel. in % B efall in %
AD 120 015
150 l/ha
Düsentyp und W asseraufwand
AD 120 03 -
300 l/ha
ID 120 015 -
150 l/ha
ID 120 03 -
300 l/ha
B efa ll in %
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0

- 26 -
Auszüge von Ergebnissen der „Landesversuche
Baden-Württemberg (LV)“, veröffentlicht
im Berichtsheft 1999
Wachstumsregler in Winterweizen, Wintergerste,
Winterroggen und Dinkel (LV 67): Von
14 Versuchen (2. Versuchsjahr) wurden 5 in
Winterweizen und 3 in Dinkel nach Plan A, 3
Versuche in Wintergerste (Plan B) und 3
Versuche in Winterroggen (Plan C) durchgeführt.
Durch die Anwendung von Wachstumsreglern
konnte vor allem 1998 starkes Lager verhindert
und in den meisten Fällen zur Ertragssicherung
der Getreidearten beigetragen werden.
Standortspezifisch waren im gesamten Versuchszeitraum,
von wenigen Ausnahmen abgesehen,
die Maßnahmen in Winterroggen und
auch Dinkel rentabel, in Wintergerste dagegen
unrentabel. In den Winterweizen-Versuchen
schnitten die Varianten 5 und 6 (CCC 720 –1l
und Moddus 0,4l bzw. CCC 720 –1l und Terpal
C 1l) ertraglich am besten ab, in den Wintergerstenversuchen
waren die Varianten 5 und 7
(Moddus – 0,6l und Camposan Extra 0,5l bzw.
Moddus – 0,5l und Moddus –0,3l) bei
Einkürzung, die Varianten 3 und 5 (Terpal c –
1,5l bzw. Moddus – 0,6l und Camposan Extra
0,5l) beim Ertrag (Standort Ulm) am besten. In
Winterroggen kürzte die einfache Moddus-Behandlung
im Stadium 32 mit einer Aufwandmenge
von 0,3-0,6 l/ha am stärksten ein,
hatte den höchsten ertraglichen Einfluss, lag
aber dennoch in der Rentabilität ganz hinten.
Die zweifache gesplittete Moddus-Behandlung
erreichte dagegen in der Einkürzung das Niveau
der anderen Wachstumsregler. Nach wirtschaftlichen
Kriterien schnitt die Kombination aus
CCC (0,8 l/ha; EC 31) und Moddus (0,3 l/ha; EC
39) aus Variante 5 im Durchschnitt von 3
Vesuchen am besten ab.
Bei der Einzelversuchsbetrachtung wiesen die
Varianten 3, 4 und 6 (Moddus 0,6l, Terpal C 1,5l
bzw. CCC720 0,8l und Terpal C 1l) je einmal
den besten Wert auf. In Dinkel waren mit
Ausnahme der gesplitteten CCC-Behandlung
die Maßnahmen rentabel. Die Varianten 3, 5, 6
und 8 (Moddus 0,4l, CCC 720 –1l und Moddus
0,5l, CCC 720 –1l und Terpal C 1l sowie CCC
720 –1l und Moddus 0,2l) hatten die besten
Auswir-kungen auf den Ertrag. Variante 5
(Kombination aus CCC und Moddus) kürzte
nach den mehrjährigen Ergebnissen am
stärksten ein, Var. 3 (Moddus) dagegen am
geringsten.
Verbesserung der Standfestigkeit und
Blattgesundheit in Triticale (LV 69): Zu
diesem dreijährigen Versuch lagen insgesamt 9
Berichte zur Auswertung vor. In dieser
Versuchsreihe wird die Notwendigkeit des
Einsatzes von Wachstumsreglern sowie deren
Auswirkungen auf die Wuchshöhe und Stand-
Jahresbericht 1999
festigkeit von Triticale überprüft. Die Beurteilung
der Wirksamkeit der Strobilurine gegen auftretende
Krankheiten ist neben der Feststellung
des Einflusses dieser Maßnahmen auf den
Kornertrag, die Qualität und die Rentabilität des
Triticale-Anbaues ein weiterer Bestandteil der
Untersuchungen.
Bei den einmaligen Wachstumsregleranwendungen
waren durch Terpal C die deutlichsten
Einkürzungen zu verzeichnen. Über alle Standorte
hinweg erfolgte die stärkste Einkürzung der
Pflanzen im gesamten Versuchszeitraum bei
zweimaligem Einsatz durch die Kombination von
CCC (0,8-1,0 l/ha; EC 31-32) und Terpal C (1,0-
1,5 l/ha; EC 37-39). Moddus mit einer
Ausbringmenge von 0,3-0,6 l/ha im Stadium 31-
32 kürzte ebenso wie die gesplittete Ausbringung
von 0,4 l/ha (EC 31-32), gefolgt von
0,2 l/ha (EC37-39), weniger stark ein. Die
Pflanzenlängen lagen sogar um 3-7 cm vor den
anderen Wachstumsreglern. Unabhängig davon,
ob bei den Wachstumsreglern die jeweils
höheren oder geringeren Aufwandmengen gewählt
wurden, spielte Lager vor allem an den
Standorten mit intensiver Bestandesführung
eine Rolle. In anderen Fällen wiesen die frühen
Wachstumsregler-Varianten (2, 3) am Ende
aufgrund der standort-spezifischen Witterungsverhältnisse
höhere Lagerbefallswerte auf als
die späteren bzw. kombinierten Behandlungen.
In den meisten Versuchen schnitten die zweimal
mit Wachstumsreglern behandelten Varianten
am besten ab.
Von den 9 Versuchen wurden 8 beerntet, dabei
ermöglichten die Wachstumsregler mit Ausnahme
der alleinigen CCC-Anwendung (1,0-
1,5 l/ha; EC 31-32) eine Ertragsabsicherung
durch die Verhinderung von Lager. Das beste
Einzelergebnis brachte dabei die kombinierte
Wachstumsregler + Fungizid-Behandlung, bestehend
aus CCC in Verbindung mit
Moddus+Amistar (Var. 8). Von den reinen
Wachstumsregler-Varianten war Terpal C (1,0-
2,0 l/ha; EC 37) am besten. Im Durchschnitt
wurde der höchste ertragliche Einfluss über die
drei Jahre hinweg bei den Wachstumsreglern
durch Terpal C (1,0-2,0 l/ha; EC 37), bei den
Wachstumsreglerkombinationen durch CCC
(0,8-1,0 l/ha) in Verbindung mit einer späteren
Terpal C-Behandlung (1,0-1,5 l/ha; EC 37-39)
sowie durch die gesplittete Moddus-Behandlung
(0,4 und 0,2; EC 31-32 bzw. EC 37) erzielt. Bei
den mit Fungiziden kombinierten Behand-lungen
lagen CCC (0,8-1,0 l/ha; EC 31-32) und
Moddus+Amistar (0,4-0,6+1,0 l/ha; EC 37-39)
um 1% vor den anderen Kombinationen.
Nach den bisher einjährigen Ergebnissen übertrafen
auch die beiden 1999 fakultativ an den
Versuch angehängten Varianten 11 (Moddus
0,4-0,6; EC 31-32 und Terpal C 1,0-1,5; EC 37-
39) und 12 (CCC 0,8-1,0; EC 31, Moddus 0,3-
0,6; EC 37-39, Gladio 0,8; EC 51) die

vergleichbaren Versuchsglieder. Bei einer
Preisnotierung von derzeit rund 20.- DM/dt für
Triticale ist der Rentabilitätsbereich für Pflanzenschutzmaßnahmen
relativ eng bemessen. Aufgrund
der standortspezifisch schlechten Ertragsergebnisse
waren nach der Wirtschaftlichkeit
nur wenige der Maßnahmen lohnend. So lag
1997 Variante 6 (CCC 0,8-1,0 l/ha; EC 31-32),
gefolgt von Terpal C (1,0-1,5 l/ha; EC 37-39),
um 12.- DM/dt vor der Kontrolle. 1998 ließen die
Ertragswerte in den Varianten 4-7 positive
Berechnungen zu, wobei Var. 5 (CCC und
Moddus) das beste Resultat brachte. 1999
wurde die höchste Marktleistung mit 1512.-
DM/ha in Murr (LfP Stuttgart) in der mit CCC
(1,0 l/ha, EC 31) und Terpal C (1,5 l/ha)
kombiniert behandelten Variante (6) erzielt. Im
Gesamtdurchschnitt der 3 Versuchsjahre reichte
die erzielte Marktleistung aufgrund der derzeitigen
Preissituation in keinem Fall aus, um im
Vergleich zur Kontrolle positiv zu sein. Danach
erwies sich keine Maßnahme als wirtschaftlich.
Im Einzelnen schneiden die Ergebnisse der
Kontrolle um bis zu 570.- DM besser als die
behandelten Varianten ab. Aus den Erfahrungen
der letzten Versuchsjahre kann festgehalten
werden, dass es nicht in jedem Fall sinnvoll ist,
Triticalebestände extensiv zu führen. In Anpassung
an die Sorte, den Standort und die
örtlichen Witterungsbedingungen kann aber
gegebenenfalls auch bei diesem ansonsten relativ
gesunden Getreide der Einsatz von Wachstumsreglern
und Fungiziden zur Vermeidung
von Ertragsverlusten notwendig werden.
Vergleich von Düsen (LV 70): Über drei Jahre
(1997-1999) hinweg wurden in 12 Versuchen
neue Düsentypen zur Applikation von Pflanzenschutzmitteln
in Getreide (6, Fungizide), Zuckerrüben
(5, Herbizide) und Kartoffeln (1, Fungizid)
auf ihren Einfluss auf die Wirksamkeit und
Kulturpflanzenverträglichkeit unter dem Aspekt
der Abtriftverminderung überprüft. Nach diesen
Ergebnissen ist in Getreide und Kartoffeln bei
Fungiziden kein wesentlicher Einfluss der Düsen
auf die Wirksamkeit der Pflanzenschutzmittel
festzustellen. Lediglich bei der Bekämpfung von
Klettenlabkraut in Zuckerrüben war eine Wirkung
zu erkennen. Durch die neuen Düsen werden
weder die fungizide noch die herbizide Wirkung
der Pflanzenschutzmittel negativ beeinflusst,
selbst wenn der Druck zur weiteren
Abdriftreduzierung auf einen Wert von 2 bar
abgesenkt wird.
Krankheitsbekämpfung und Wachstumsregulierung
mit neuen Fungiziden in Winterraps
(LV 72): In dieser Versuchsreihe soll
überprüft werden, welche Rapskrankheiten zu
den unterschiedlichen Anwendungszeitpunkten
bekämpft werden, welche wachstumsregulierenden
Effekte dabei auftreten und welchen Ein-
- 27 -
fluss diese Pflanzenschutzmaßnahmen gegebenenfalls
auf den Ertrag und die Wirtschaftlichkeit
haben. Von den Standorten wurde
von einer Ausnahme abgesehen z.T. über
starken Pilzbefall berichtet. Phoma, Sclerotinia
(Rapskrebs) und Alternaria (Rapsschwärze)
waren die dominierenden Krankheiten. Nicht
immer konnte durch die Fungizidanwendungen
eine deutliche Befallsminderung erreicht werden.
Die Fungizide verursachten Einkürzungen
bei den Rapspflanzen. Caramba kürzte bei den
späten herbstlichen sowie bei den sog. Vorblüte-Maßnahmen
stärker ein als die beiden
Vergleichspräparate Folicur und das Prüfmittel.
Nach der gesplitteten Herbst / Frühjahrskombination
von Folicur (2x0,5 l/ha) bzw.
Caramba (2x0,75) war der Einkürzungseffekt bei
Folicur geringfügig stärker. Allerdings egalisierten
sich die Daten im Gesamtdurchschnitt über
alle Standorte hinweg. Diese Einflüsse waren
bei den gesplitteten Behandlungskombinationen
am höchsten. Mit 8% mehr Ertrag als die
Kontrolle brachte die gesplittete Folicur-Maßnahme
in Verbindung mit einer Konker R-
Behandlung (EC 63) das beste Ergebnis.
Im Gesamtdurchschnitt über alle Standorte
waren ertraglich gesehen die Herbst-Behandlungen
mit Folicur bzw. Caramba den Frühjahrsanwendungen
zwar überlegen, auf-grund
der Kosten fiel das Wirtschaftlichkeitsergebnis
jedoch negativ aus. Die beiden Splitting-Maßnahmen
mit Folicur bzw. Caramba brachten
identische Ertragsergebnisse, lagen aber in der
Wirtschaftlichkeit ebenfalls hinter der Kontrolle.
Durch den Einsatz von Fungiziden konnte der
Kornansatz und damit auch der Ertrag stabilisiert
bzw. erhöht werden, wobei standortspezifisch
deutliche Unterschiede zwischen einer
frühen, gesplitteten oder späten Ausbringung erkennbar
sind.
Krankheitsbekämpfung nach PRO_ PLANT
(LV 73): Erste Tastversuche zu PRO_PLANT
wurden bereits 1995 durchgeführt. Nach den
1997 neu konzipierten und 1998 an die
Praxisbedürfnisse nochmals angepassten
Versuchsplänen wurde die Effektivität des
Beratungssystems nach den 1999 dreigeteilten
Versuchsplänen im Vergleich zu den Standardbehandlungen
nochmals genauer untersucht. Aus
den drei Versuchsjahren lagen 60 Berichte zur
Auswertung vor. Versuche wurden an jeweils 5
Standorten in Wintergerste und in Sommergerste,
an 4 Standorten in Winterweizen (Monopol) und
14 Standorten in Winterweizen (andere Sorten)
durchgeführt. Auch nach den diesjährigen Ergebnissen
und den Erkenntnissen der Pflanzenschutzberater
ist PRO_PLANT ein geeignetes
Hilfsmittel für die Beratung. Allerdings setzt die
erfolgreiche Verwendung profundes Fachwissen,
örtliche Erfahrungen und situationsorientierte
Entscheidungsfähigkeit voraus.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 28 -
Vergleich neuer Fungizide gegen
Krankheiten in Winter- und Sommergerste
(LV 74): Zu diesem 1999 in das Programm aufgenommenen
Versuch lagen 9 Berichte zur Auswertung
vor. Der Teil A wurde an 6 Standorten in
Wintergerste, Teil B an 3 Standorten in
Sommergerste durchgeführt.
Teil A (Wintergerste): Anfänglich begünstigte
das Witterungsgeschehen trotz einer zügigen
und relativ gesehen gleichmäßigen Bestandesentwicklung
den Befall durch Pilzkrankheiten zu
Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr.
Überdurchschnittliche Wärme, verbunden mit
häufigen Niederschlägen im Mai, Juni und Juli,
verhinderten vielerorts bei hochsommerlichen
Temperaturen optimale Infektionsbedingungen.
An den Standorten traten Mehltau, Netzflecken
und Rhynchosporium auf.
Wegen der relativ günstigen Produktpreise für
Pronto Plus (1,5 l/ha, EC37/39), Harvesan (0,8
l/ha, EC37/39) und Gladio (0,8 l/ha, EC37/39)
sowie Juwel Top (1,0 l/ha, EC37/39) liegen
diese Varianten trotz geringerer Erträge vor den
anderen Behandlungsstrategien. Die kombinierten
Behandlungen (Harvesan+Amistar, 0,6+0,6
l/ha, EC37/39; Amistar + Gladio, 0,6 + 0,5 l/ha,
EC37/39; Prüfmittel + Amistar, 1,0 + 0,4 l/ha,
EC37/39) wie auch die Zweifachbehandlung
(Harve-san, 0,6 l/ha, EC32; Amistar, 0,8 l/ha,
EC39-49) schnitten bei Wirksamkeit und
Ertragsniveau in der Regel besser als die
Einmalbehandlungen ab, waren diesen aber
wegen ungünstigerer Pflanzenschutzmittelkosten
und Marktleistungsverhältnissen nicht
überlegen. Der späte Anwendungstermin (EC37
/ 39) erwies sich für Amistar in diesen
Versuchen im Durchschnitt geringfügig besser
als der frühe (EC32-37, 1,0 l/ha).
Teil B (Sommergerste): Die Versuche wurden
an 3 Standorten durchgeführt und nur an einem
beerntet. Die dominierenden Krankheiten in
Sommergerste waren Mehltau, Netzflecken und
Rhynchosporium-Blattflecken. Ertragsmäßig gab
es zwischen den Präparaten etwas größere
Unterschiede. Vorne lag mit einem Mehrertrag
von 7% die frühe Amistar-Behandlung (1 l/ha,
EC 32-37) mit voller Aufwandmenge.
Das gleiche Ergebnis brachte die Kombination
aus Harvesan+Amistar (0,6+0,6 l/ha, EC 37-39),
gefolgt von der Standortvariante Harvesan 0,6
l/ha + Amistar 0,8 l/ha (EC39-49), Juwel Top 1,0
l/ha (EC37/39) und Caramba 1,5 l/ha (EC
37/39). Die Anwendung von Granit Plus brachte
in diesem Versuch nicht den erwünschten
Erfolg. Aber auch die ortsübliche Behandlung
aus Harvesan in Verbindung mit einer späten
Folicur-Behandlung (EC 61) sowie die
Ergebnisse von Pronto Plus (1,5 l/ha, EC37/39),
Gladio (0,8 l/ha, EC37/39) und die Kombination
aus Prüfmittel+Amistar (1,0+0,4 l/ha, EC37/39)
blieben hinter den Erwartungen weitestgehend
Jahresbericht 1999
zurück. Bei einem angesetzten Preis von 23,10
DM/dt für Sommergerste übertrafen im Bad
Mergentheimer Versuch alle behandelten
Varianten die Marktleistung der Kontrolle, waren
aber nach Abzug der Pflanzenschutzmittelkosten
unrentabel.
Bekämpfung von Problemunkräutern in Winter-
und Sommergetreide (LV 75):
Zu diesem Versuchsprogramm lagen 15 Berichte
vor. Nach einem Versuchsjahr lassen sich
aus den Ergebnissen folgende Tendenzen
ableiten. Die neuen Mittel Platform S, Lotus und
Primus bewiesen eine bessere Stabilität bei der
Erfassung von Klettenlabkraut als Zoom, das
häufig durch geringe Wirkungsgrade auffiel. Die
Versuche waren in den unbehandelten
Kontrollvarianten in unterschiedlich starkem
Ausmaß (1-98%) verunkrautet. Im Frühjahr waren
die Unkräuter aufgrund der milden Winterwitterung
schon sehr weit entwickelt. An einigen
Standorten wäre daher eine frühere Herbizidbehandlung
notwendig gewesen, die durch
häufige Niederschläge jedoch verhindert wurde.
In den meisten Fällen wurden auch bei
fortgeschrittener Entwicklung der Unkräuter gute
Wirkungsgrade erzielt.
Zu den Problemunkräutern in Winterweizen
gehörten vor allem Klettenlabkraut, Echte
Kamille, Hirtentäschel, Vogelmiere, Feld-Stiefmütterchen,
Ehrenpreis und Gemeiner Windhalm,
außerdem waren die Rote Taubnessel,
Storchschnabel, Flughafer und Ackerfuchsschwanz
in den Beständen zu finden. Aber auch
Rapsdurchwuchs stellte mancherorts ein
größeres Problem dar. In den Sommergerstenbeständen
waren vor allem Klettenlabkraut,
Vogelmiere, Kamille, Vergissmeinnicht, Ehrenpreis,
Taubnessel, Knöterich- und Geranium-
Arten sowie Hellerkraut von Bedeutung. In Triticale
kamen vor allem Hirtentäschel, Stiefmütterchen
sowie Vogelmiere und Storchschnabel
vor. Die Wirkung der Präparate war unterschiedlich
gut. Hoestar zeigte standortspezifisch
erhebliche Schwächen bei Vogelmiere,
Stiefmütterchen, Knöterich-Arten sowie Kamille
und wirkte gegen Storchschnabel und
Ehrenpreis überhaupt nicht. Bei Hirtentäschel
und Vergissmeinnicht kam die gute Langzeitwirkung
des Präparates zum Ausdruck. Insgesamt
lagen die Wirkungsgrade zwischen 0%
(Balingen) und 100%. Bei allen anderen Arten
schnitt Hoestar ausgezeichnet ab. Hoestar
Super zeigte an den Standorten Balingen und
Sinsheim eine schwache Wirkung gegen
Ehrenpreis und in Bühl gegen Windhalm. Auch
gegenüber Raps wurden in Buchen Schwächen
deutlich. Wegen der guten Dauerwirkung wurde
an allen Standorten Klettenlabkraut, Vogelmiere
und Taubnessel erfasst. Hier lagen die Wirkungsgrade
bei der Abschlussbonitur zwischen
70 und 100%. Lotus zeigte Schwächen bei der
Bekämpfung von Gräsern (Ackerfuchsschwanz,

Windhalm), Kamillearten, Ehrenpreis, Hirtentäschel
und Stiefmütterchen. Bei Raps (Buchen)
hatte das Mittel seine Schwierigkeiten. In Waldshut
war es gegen Vogelmiere, Stiefmütterchen
und Gräser wirkungslos.
Platform S fiel aufgrund seiner langanhaltenden
Dauerwirkung an allen Standorten positiv auf.
Die Stärken dieses Produkts liegen vor allem bei
Klettenlabkraut und Ehrenpreisarten welche mit
hoher Effizienz bekämpft wurden.
Primus brachte, von wenigen Ausnahmen
(Buchen) abgesehen, ebenfalls bei Klettenlabkraut
hervorragende Wirkungsgrade. Schwächen
bestanden nur gegen Feldstiefmütterchen,
Ehrenpreisarten und Gräsern. Eine Wirkungslücke
gibt es scheinbar bei Taubnesseln.
Insgesamt waren die Wirkungsgrade bei der
Abschlussbonitur meist ausreichend. Mit dem
Präparat Orkan wurden in 7 Versuchen in allen
Kulturen sehr gute Bekämpfungserfolge erzielt.
In der Wirkung ist es ähnlich einzustufen wie
Foxtril Super. 1999 hatte die Orkan-Variante in
Heidenheim zunächst große Schwierigkeiten mit
Klettenlabkraut. Bei fortschreitender Entwicklung
bewies dieses Präparat jedoch eine gute und
dauerhafte Langzeitwirkung.
Zoom zeigte standortspezifisch nach einer
schwachen Anfangsleistung bei der Bekämpfung
von Klettenlabkraut in Winterweizen
auch im weiteren Verlauf der Vegetation keine
ausreichende Wirkung. Die Mehrheit der
behandelten Varianten brachte in den Winterungen
gegenüber den unbehandelten Kontrollparzellen
deutliche Mehrerträge. In Sommergetreide
wurden von 2 Standorten negative
Einflüsse berichtet. Die einjährigen Ergebnisse
lassen witterungs-, standort- und sortenbedingt
zum Teil erhebliche Unterschiede in der Wirtschaftlichkeit
der Herbizidmaßnahmen erkennen.
Im Gesamtdurchschnitt waren die behandelten
Varianten der Winterweizenstandorte
wirtschaftlich. Zu Wintergerste (Erzeugerpreis:
19,60 DM/dt) kann festgehalten werden, dass
meist die hohen Kosten für die Produkte zu
Buche schlagen. In allen Fällen wäre es daher
bei ausschließlicher Würdigung der Rentabilität
günstiger gewesen, auf eine Herbizidmaßnahme
zu verzichten.
In Sommergerste war das Ertragsniveau an den
beiden Standorten sehr niedrig, so dass in allen
Fällen wegen des geringen Erzeugerpreises
(23,10 DM/dt) die Marktleistung unter das
Niveau der Kontrolle fiel. Trotz der günstigen
Erzeugerpreissituation für Hafer waren die Berechnungen
der Wirtschaftlichkeit negativ.
Neue Möglichkeiten der Krankheitsbekämpfung
in Winterweizen (LV 76): In dieser
Versuchsreihe (1998/99 neu aufgelegt) werden
neue Fungizide zur Bekämpfung von Blatt- und
Ährenkrankheiten bezüglich ihrer Sofort- und
- 29 -
Dauerwirkung getestet. Dabei wird die Wirkung
von Strobilurin-Präparaten mit Fungiziden anderer
Wirkstoffgruppen verglichen. Blatt- und
Ährenbefall mit Mehltau spielte nur örtlich und
bei dafür anfälligen Sorten wie Monopol eine
Rolle. Die verschiedenen Septoria-Species traten
an allen Standorten sowohl am Blatt- als
auch an der Ähre auf. In den Kontrollen wurde
die Schadschwelle immer überschritten.
Rostbefall wurde aus Bruchsal (26%), Horb
(14%), Offenburg (16%), Öhringen (28%) und
Rottenburg 9% (Sorte ‘Flair’) gemeldet. Örtlich
war der Befall durch HTR und Ährenfusariosen
bedeutend. Ein extremer Fusarium-Ährenbefall
wurde in den Versuchsfeldern der Ämter Ulm
(14%), Bruchsal (10%), Backnang (2%), Buchen
(3%), Bühl (1%), Öhringen (5%) und Stuttgart
(3%) festgestellt. Probleme mit lagerndem
Getreide hatte nur das ALLB Horb (Sorte
‘Ritmo’). Über weiße Ähren, nicht genau analysierter
Herkunft, berichtete Stockach. Dort
wurden in der Kontrolle 10% und in den behandelten
Varianten 3-8% Befall festgestellt.
Halmbruch wurde aus Ulm und Stockach
gemeldet. Im Jahresdurchschnitt liegen in 12
Versuchen die Varianten Juwel Top (1 l/ha,
EC37/39); Caramba (1,5 l/ha, EC61-65),
Prüfmittel 1 (1,0 l/ha; EC 32), Ährenbehandlung
mit Gladio (0,8 l/ha, EC49-51) und Juwel Top
(1,0 l/ha, EC32); Prüfmittel 2 (1,5 l/ha, EC49-51)
um 20% vor der Kontrolle und schnitten damit
am besten ab. Bei bereits hohen Ausgangserträgen
(Kontrolle) und geringer
Krankheitsanfälligkeit lohnten sich die Fungizidmaßnahmen
allein unter Berücksichtigung des
Ertragsaspektes nicht.
5.1.2 Mais
5.1.2.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Bei der Unkrautbekämpfung standen
folgende Arten im Vordergrund: Melde-Arten
(Chemopodi-aceae), Knöterich-Arten (Polygonaceae),
Amaranth (Amaranthus retroflexus),
Ehrenpreis-Arten (Veronica ssp.),
Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides),
Quecke (Agropyron repens). Gebietsweise
schädigten die Larven der Fritfliege
(Oscinella frit) stärker. Der Flug des
Maiszünslers begann am 14. Juni (Lichtfalle),
etwas früher als im Vorjahr. Der Flughöhepunkt
lag jedoch, wie üblich, in der 1. Julidekade. Ab
diesem Zeitpunkt wurden die ersten Eigelege in
den Maisbeständen gefunden. Bedeutende
Schäden durch Maiszünslerbefall wurden nur
aus den wärmeren Anbaugebieten gemeldet. Ab
Anfang Juli fand eine starke Vermehrung von
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 30 -
Blattläusen (Aphididae) statt, die jedoch bald
wieder zusammenbrach. Ab Ende Juli wurde in
den wärmeren Rübenanbaugebieten die
Schadensschwelle für die Bekämpfung der
Cercospora-Blattfleckenkrankheit (Cercospora
beticola) überschritten. Nach Regenfällen
um die Monatsmitte August entwickelte sich
eine 2. Befallswelle. Daneben traten, verbreiteter
als in den Vorjahren, auf: Echter Mehltau
(Erysiphe polygoni), Rübenrost (Uromyces
betae) und vereinzelt Alternaria-Blattbräune
(Alternaria tenuis). Auf einzelnen Feldern erlangte
auch die Rhizoctonia-Fäule (Rhizoctonia
solani, var. betae) zunehmend wirtschaftliche
Bedeutung.
Es wurde vermehrt von Schäden durch
Nematodenbefall berichtet. Rübenkopfälchen
(Ditylenchus dipsaci) im bekannten Befallsgebiet
sowie Rübenzystenälchen (Heterodera schachtii).
RP FR: Bei der Unkrautbekämpfung konnten
Bodenherbizide im Jahr 1999 aufgrund der
Niederschläge vor und nach der Maissaat ganz
im Gegensatz zum Vorjahr ihre Wirkung gut
entfalten. Die Unkrautwirkung von Harpun,
Terano u.a. Bodenherbiziden war auf den
südbadischen Versuchsflächen in diesem Jahr
nicht zu beanstanden. Infolge der feuchten
Bodenverhältnisse wurden bei einigen Bodenherbiziden
(Merlin, Stomp, Terano) vereinzelt
auch Schäden sichtbar. Besonders auffällig war
die Ausbleichung der Maisblätter nach Merlin-
Behandlung. Diese für den Wirkstoff Isoxaflutol
typischen Verfärbungen verwuchsen sich nach
einiger Zeit wieder.
Der Maiskopfbrand trat 1999 weiterhin auf
Flächen im südlichen Ortenaukreis, im Kreis
Emmendingen und im Landkreis Breisgau-
Hochschwarzwald auf. Stark zugenommen hat
der Befall in Riegel (ALLB Emmendingen). Dort
wird der Maiskopfbrand auf ca. 225 ha durch
Beidrillen des Fungizidgranulats Atout 10
vorbeugend bekämpft. In der Beratung wird
besonders auf den Anbau toleranter Sorten
hingewiesen.
Bedingt durch die feuchtwarme Witterung im
Sommer trat platzweise stärkerer Befall mit der
Helminthosporium-Blattdürre (Exsorhilum turcium)
auf. Die Krankheit zeigte sich im Raum
Lahr bis Freiburg mit hellgrauen bis 15 cm
langen Flecken, die bei massivem Befall zum
Absterben und Vertrocknen des Blattes führten.
5.1.2.2 Versuche
RP S: In einem Fungizidversuch in der
Zuckerrübensorte Patricia wurde die Wirkung
und die Wirtschaftlichkeit folgender Mittel zur
Bekämpfung der Cercospora-Blattfleckenkrankheit
geprüft:
Jahresbericht 1999
Bardos (1,0 l/ha); Harvesan (0,6 l/ha) Opus (1,0
l/ha); Spyrale (1,0 l/ha).
Die 1. Behandlung erfolgte am 30.07.1999. Nur
das Mittel Harvesan wurde nochmals am
20.08.1999 angewendet.
In der unbehandelten Kontrolle wurde folgender
Befall bonitiert: Cercospora 38 %, Rübenrost 5
%, Ramularia 2 %. Durch die Fungizidbehandlungen
wurden die Pilzkrankheiten gut bekämpft,
wobei die Doppelbehandlung deutlich bessere
Bonituren erzielte. Bei der Ertrags- und Qualitätsermittlung
ergab sich folgendes Bild: Unbehandelt
899 dt/ha = 100 % (rel.), bereinigter
Zuckergehalt (bZg) 14,9 %; Bardos, rel. 109; bZg
15,7 %; Opus, rel. 111; bZg 15,8 %; Spyrale,
rel. 115; bZg 15,6 %; Harvesan (2 x 0,6 l/ha), rel.
114; bZg 15,7.
Fazit: Behandlungen bei Überschreiten der
Schadensschwelle sind wirtschaftlich sinnvolle
Maßnahmen, die sich auch in einer verbesserten
Qualität (erhöht bereinigte Zuckergehalte)
auswirken. Doppelbehandlungen haben sich
trotz zunehmendem Befall nicht gelohnt.
RP FR: Unkrautbekämpfung durch Vorauflaufverfahren
und frühen Nachauflauf: Terano, das
nun im zweiten Jahr nach der Zulassung zum
Einsatz kam, wirkte in der Kombination mit
Rako-Binol im frühen Nachauflauf und im Vorauflauf
überwiegend gut bis ausreichend. Die im
Versuchsplan vorgesehene Motivell-Nachbehandlung
wurde in 1999 daher nur selten
durchgeführt. Bei starker Verunkrautung und
massivem Hirsedruck empfiehlt sich aber eine
Tankmischung, z.B. mit Motivell oder einem
anderen Partner im Nachauflaufverfahren.
Nachauflaufbehandlung: Eine gute Breitenwirkung
gegen Ungräser einschl. Hirsen und Unkräuter
zeigten Nachauflauf-Tankmischungen
mit Blatt- und Bodenwirkung der Herbizide
Motivell + Mikado, Motivell + Pendimox sowie
Terano + Motivell. Lediglich bei der Knöterichbekämpfung
hatten diese Mittelkombinationen
(außer Motivell + Mikado) eine
Wirkungsschwäche. Bei extrem starker Verunkrautung
und Auflauf von Hirsen in mehreren
Wellen fiel die Wirkung von reinen Nachauflauf-
Kontaktmittelkombinationen (Cato + FHS +
Duogranol und Motivell + Duogranol) sichtbar
ab, da nur eine Blattwirkung vorliegt.
Die Kombi-nationen Cato + FHS + Duogranol,
Motivell + Duogranol und Motivell + Mikado
wirkten gegen Ehrenpreisarten nicht immer ausreichend.
Das 1999 geprüfte Herbizid Eclat + Extravon
(Prosulfuron + Bromoxynil) wirkte mit Ausnahme
der Klettenlabkraut- und Taubnessel-Schwäche
gut gegen Unkräuter und erfasste auch
Knöterich-Arten relativ gut. Es hat wie Tacco
eine Stärke bei der Bekämpfung des Schwarzen
Nachtschattens.

LfP: Auf der bei Renningen, ca. 25 km westlich
von Stuttgart gelegenen Versuchsstation Ihinger
Hof der Universität Hohenheim, wurde auf einem
mit Stengelälchen hochverseuchten Feld
1999 ein Maissortenversuch angelegt.
Mit Unterstützung der Pflanzenzucht Oberlimpurg,
Dr. Franck, wurden 12 Sorten ausgewählt,
die sich insbesondere in der Reifezahl
deutlich unterschieden und von denen zum Teil
aus früheren Untersuchungen und Praxisbeobachtungen
eine gewisse Anfälligkeit
vermutet werden konnte.
Die durchschnittliche Bodenverseuchung vor
Mais lag bei 426 Larven pro 250 cm³ Boden.
Auf der Versuchsfläche wurde seit vielen Jahren
kein Mais angebaut. Als Wirtspflanzen standen
hier aber immer wieder Hafer und Leguminosen.
Die Witterungs- und Bodenverhältnisse waren in
diesem Jahr für die Nematoden relativ günstig
(reichliche Niederschläge v.a. im Mai). Der
Versuch wurde mit 4-facher Wiederholung
angelegt. Für die Ertragsermittlung wurde die
jeweils mittlere Reihe einer Parzelle gehäckselt,
der Trockensubstanzgehalt (TS) ermittelt und so
der Trockensubstanz-Hektarertrag berechnet.
Ergebnisse: Der Versuch wurde am 15. Juni
1999 hinsichtlich auffälliger Stengelälchensymptome
bonitiert. Zu diesem frühen Zeitpunkt
waren insbesondere bei vier Sorten (Passat,
Graf, Carrera und Benicia) deutliche Schadsymptome
(umgefallene und schräge Pflanzen;
geringe Bewurzelung) zu beobachten. Am
01.07.99 wurden von allen Parzellen jeweils vier
Pflanzen entnommen und deren Stengelbasis
auf Älchenbefall untersucht.
Eine Korrelation von Bodenverseuchung und
Ertrag bzw. Bodenverseuchung und Stängelbefall
konnte nicht ermittelt werden. In der
Literatur werden für Stengelälchen immer sehr
niedrige Schadensschwellen angegeben (1-10
- 31 -
Tiere pro 250 cm³ Boden). Für alle Parzellen
wurden aber sehr viel höhere Werte ermittelt, so
dass in jedem Fall davon auszugehen war, dass
eine ertrags-beeinflussende Schadensschwelle
überschritten war. Trotz der hohen Populationsdichte
im Boden konnten auch bei den
empfindlichen Sorten nur relativ wenige Tiere in
den Maisstängeln nachgewiesen werden. Es ist
jedoch bekannt, dass Mais bereits bei geringer
Älchenzahl in den Maisstängeln mit Symptomen
reagieren kann.
Die Höhe der Bodenverseuchung vor Mais ist
daher nicht unbedingt ausschlaggebend für
einen zu erwartenden Schaden.
Eine Massenvermehrung im Mais konnte bei
keiner Sorte beobachtet werden. Im Vergleich
zu den vier empfindlichen Sorten konnten
Stengelälchen in ähnlicher Anzahl auch aus den
Sorten isoliert werden, die wenig oder gar keine
Symptome zeigten (Bravo, Oural, Probat, Boss,
Mozart, Attribut, Magister und Bugatti). Eine
Resistenz der Sorten scheint daher nicht zu bestehen,
wohl aber eine sortenabhängige
Toleranz. Unterteilt man die 12 getesteten
Sorten in zwei Gruppen
-deutliche Symptome am 15.06.99 (Abb. 5.1.2a)
-geringe oder keine Symptome am 15.06.99
(Abb. 5.1.2b) und berechnet dann die Korrelation
zwischen Stängelbefall und Ertrag, so kann
man die Empfindlichkeit bzw. die Toleranz der
untersuchten Sorten recht gut darstellen.
Während sich bei den empfindlichen Sorten
doch eine deutlich sichtbare, wenn auch nur
schwach ausgeprägte Korrelation (R² = 0,33,
Abb. 5.1.2a) zwischen Stängelbefall und Ertrag
errechnen lässt, kann man bei den toleranten
Sorten keinerlei Einfluss von Stängelbefall und
Ertrag beobachten (R² = 0,03, Abb. 5.1.2b).
Die Versuche werden im Jahr 2000 weitergeführt.
Abb. 5.1.2a: Maissortenversuch; 4 Sorten mit geringer Toleranz gegenüber Ditylenchus dipsaci.
Ertrag TS in dt/ha
Beziehung Stängelbefall und Ertrag
geringe bzw. keine Symptome am 15.06.99
y = 0,4471x + 210,39
R 2 300
250
200
150
100
50
0
= 0,0327
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Stengelälchen pro 40g Stängelbasis (Frischgewicht)
Sorten: Bravo, Oural, Probat, Boss, Mozart, Attribut, Magister,
Bugatti.
Trendlinie
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 32 -
Abb. 5.1.2b: Maissortenversuch; 8 Sorten mit guter Toleranz gegenüber Ditylenchus dipsaci.
Ertrag in dt/ha TS
300
250
200
150
100
50
0
5.1.3 Rüben
Jahresbericht 1999
Beziehung Stängelbefall und Ertrag
deutliche Symptome am 15.06.99
y = -0,3368x + 196,75
R 2 = 0,3338
1 10 100 1000
Stengelälchen pro 40g Stängelbasis (Frischgewicht)
Sorten: Passat, Graf, Carrera , Benicia
5.1.3.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Bei der Unkrautbekämpfung bereiteten
folgende Arten besondere Probleme: Klettenlabkraut
(Galium aparine), Windenknöterich
(Polygonum convolvulus), Vogelknöterich
(Polygonum aviculare), Ehrenpreis-Arten
(Veronica ssp.) Kamille-Arten (Matricaria ssp.).
An Rübenkeimlingen schädigten Ackerschnecken
(Agriolimax-, Arion-, Deroceres-
Arten) sowie gebietsweise stärker der
Moosknopfkäfer (Atomaria linearis). Durch
Schneckenfraß entstanden örtlich starke Schäden,
die bis zu Totalschäden reichten.
LfP: In einigen Anbaugebieten (v.a. Eppingen,
Bad Mergentheim) konnten wieder verstärkt
Schäden durch das Rübenkopfälchen (Ditylenchus
dipsaci) beobachtet werden.
Die Untersuchungen über das Vorkommen von
Rübenzystenälchen (Heterodera schachtii) in
Baden-Württemberg sind 1999 weitergeführt
worden. Ziel dieser Erhebung ist, die momentane
Verbreitung und Gefährdung durch
Rübenzystenälchen zu erfassen und zu kartieren.
1999 haben sich an der Aktion 14 Ämter
für Landwirtschaft beteiligt. Insgesamt wurden
91 Felder untersucht. Auf drei Feldern im Raum
Sinsheim konnte eine relativ hohe Populationsdichte
von Heterodera schachtii nachgewiesen
werden (> 1000 Eier und Larven pro
200g Boden). Die Aktion wird auch im
kommenden Jahr weitergeführt.
5.1.4 Kartoffeln
Trendlinie
5.1.4.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Ab Mitte Juni zeigte sich deutlicher Befall
durch Krautfäule (Phytophthora infestans).
Diese breitete sich im Juli stark aus und führte
zu einem vorzeitigen Absterben des Krautes.
Daneben gab es vereinzelt Probleme mit folgenden
Krankheiten: Schwarzbeinigkeit (Erwinia
carotovora), Wurzeltöterkrankheit (Rhizoctonia
solani). An ausgepflanztem, eigenem Nachbau
traten Viruskrankheiten stark auf, wie die
Blattrollkrankheit (PLRV), Y-Virus (PVY) u. a..
5.1.5 Öl- und Faserpflanzen
5.1.5.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Winterraps: Der Zuflug der Stengelrüssler
(Ceuthorrhynchus napi, Ceuthorrhynchus
quadridens) setzte ab Mitte März
verstärkt ein. Der Flug des Rapsglanzkäfers
(Meligethes aeneus) folgte verzettelt. Erst zum
Blühbeginn in der 2. Aprilhälfte folgte eine 2.
starke Zugflugswelle. Im Mai wurde örtlich ein
starker Zuflug des Kohlschotenrüsslers (Ceuthorrhynchus
assimilis) festgestellt.
Zur Zeit der Vollblüte setzte örtlich begrenzt ein
stärkerer Flug der Kohlschotenmücke (Daryneura
brassicae) ein.
Vor der Rapsernte im Juli musste ein stärkerer
Befall durch Rapskrebs (Sclerotinia sclerotiorum)
festgestellt werden.

Teilweise wurde der Rapsdrusch wegen
durchgewachsener Klettenlabkrautpflanzen
behindert.
Im Herbst erforderte die Bekämpfung von
Ausfallgetreide, Klettenlabkraut (Galium aparine),
Hirtentäschelkraut (Capsella bursapastoris)
u. a. Unkrautarten besondere Aufmerksamkeit.
Wegen der üppigen Entwicklung der
Rapspflanzen im Herbst mussten Maßnahmen
zur Regulierung des Wachstums und der
Verbesserung der Winterfestigkeit ergriffen
werden. Vereinzelt zeigte sich stärkerer
Blattbefall durch Phoma (Phoma lingam).
In Sommerraps schädigten Ackerschnecken
verstärkt.
Sonnenblumen: Auch in dieser Kultur
verursachten Ackerschnecken im Frühjahr
erhebliche Fraßschäden. Im Sommer wurden
einzelne Fälle bekannt, bei denen die Stängel
durch eine Pilzkrankheit (Macrophomina
phaseoli) erheblich geschädigt wurden.
5.1.6 Leguminosen
5.1.6.1 Besondere Beobachtungen
RP S: In Felderbsen- und Ackerbohnenfeldern
stellte das starke Auftreten von Klettenlabkraut
(Galium aparine) ein besonderes Problem dar.
Begünstigt durch eine feuchte Witterung
verursachte starker Grauschimmelbefall
(Botrytis cinerea) an den Erbsenblüten einen
Verlust des ersten Hülsenansatzes. In Pheromonfallen
wurde nur ein geringer Flug des
Erbsenwicklers (Laspeyresia nigricana) beobachtet,
so dass keine Bekämpfungsmaßnahmen
empfohlen wurden. In Ackerbohnen
wurde zum Ende der 24. Woche eine starke
Eiablage durch den Pferdebohnenkäfer
(Bruchus rufimanus) auf den ersten Hülsen
beobachtet. Entsprechend stark waren zur
Erntezeit die Samen von Käfern befallen.
5.1.7 Hopfen
RP TÜ: Falscher Mehltau trat im Mai vor allem
in der Sorte "Hallertauer" stark auf. Die durchgeführten
Bekämpfungsmaßnahmen konnten
den Befall weitgehend zurückdrängen. Ab Mitte
Juni war der Neubefall allgemein geringer. Zur
Ernte waren nur wenige Partien an den Dolden
befallen.
Probleme bereitet die Mittelwahl zur Peronospora-Bekämpfung.
Der Hopfenhandel verlangt
überwiegend Hopfen nach US-Norm.
Hierzu stehen nur noch Aliette und kupferhaltige
Präparate zur Verfügung. Probleme ergeben
sich zukünftig aus zwei Gründen:
- 33 -
1. Aliette-Spritzfolgen sind eng und rel. teuer,
bei nicht immer befriedigender Wirksamkeit.
2. Kupferhaltige Mittel haben nur noch bis
31.12.2000 eine Zulassung im Hopfen.
Wenn bis zu diesem Termin keine Veränderungen
in der Zulassungssituation und/oder in
der US-Norm eintreten, könnte die Produktion
von US-Hopfen zukünftig in Frage gestellt sein.
Echter Mehltau trat an Hopfen nur selten und in
geringem Umfang auf. Überraschenderweise
wurde jedoch bei der Qualitätsbeurteilung im
Hopfenlabor am Erntegut häufig Echter Mehltau
festgestellt und als negativer Qualitätsfaktor
beurteilt.
Botrytis nahm mit Beginn der Ernte überraschend
stark zu. Viele Erntepartien wurden
wegen Botrytis-Befall schlecht beurteilt und
mussten Preisabschläge in Kauf nehmen.
Problematisch ist, dass unter Einhaltung der
US-Toleranzen keine Mittel zur Botrytis-Bekämpfung
zur Verfügung stehen. Botrytis-Befall
wird daher auch zukünftig ein Problem mit
jahresbedingten Schwankungen bleiben.
Hopfenwelke trat in 1999 etwas geringer als im
Vorjahr auf. In einigen Betrieben zeigten sich
jedoch stärkere Symptome. Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten
werden immer noch
stark kontrovers diskutiert. Die Blattlausbekämpfung
wurde im Anbaugebiet Tettnang
fast ausschließlich mit "Confidor" durchgeführt.
Wirksamkeitsprobleme traten bisher nicht auf.
Gegen Spinnmilben wurde überwiegend Vertimec
mit LI 700 eingesetzt. Die Wirksamkeit war
in der Regel sehr gut. Nur bei späten Anwendungen
und stark entwickelten Hopfen
reicht die zugelassene Aufwandmenge nicht
mehr ganz aus. Mitac wurde deutlich weniger
verwendet und war in der Wirksamkeit weniger
befriedigend. Weitere Krankheiten und Schädlinge
waren 1999 im Hopfenanbaugebiet
Tettnang ohne Bedeutung.
5.1.8 Grünland und Grassamenbau
5.1.8.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Im Frühjahr waren verbreitet Narbenschäden
nach Befall durch Feldmäuse
(Microtus arvalis) zu sehen. Die Populationsentwicklung
der Feldmäuse hielt das ganze Jahr
über an, so dass im Herbst verstärkter Befall
vorlag.
Im Herbst konnte auch verstärkter Wühlmausbefall
(Arvicola terrestris) festgestellt wer-den.
Die häufigsten Unkrautpflanzen auf Grün-land
sind der Stumpfblättrige Ampfer (Rumex
obtusifolius) und der Wiesenstorchschnabel
(Geranium pratense).
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 34 -
5.2 Gemüsebau
5.2.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Die Lauchminierfliege (Napomyza
gymnostoma) hat sich in den Anbaugebieten
von Zwiebeln, Porree und Schnittlauch etabliert,
weiter ausgebreitet und 1999 auch Schäden
(zweite Generation) angerichtet. Wo sie nicht,
zu spät oder unsachgemäß bekämpft wurde,
entstanden erhebliche Schäden bis hin zu Totalausfällen.
Bei Gurken unter Glas trat in 2 Fällen die
seltene "Grüne Zwergzikade" (Empoasca
decipiens) auf. Nachforschungen ergaben, dass
sie mit den Jungpflanzen in die Betriebe eingeschleppt
worden waren. Mit konsequenter
chemischer Behandlung (Applaud) konnte der
Befall getilgt werden. Empoasca decipiens ist
dafür bekannt, dass sie bis zu 3 Generationen
und mehr je Jahr bilden kann. Ihr pflanzenschädigendes
Potential darf deshalb nicht
unterschätzt werden. Der Schädling sollte mithin
auch zukünftig eingehend beobachtet werden.
Ein weiterer Vertreter der Empoasca-Gruppe,
die Zwergzikade (Empoasca solani), verursachte
in diesem Jahr erstmals Schäden an
Schälgurken, Gemüsekürbis, Zierkürbis, Zucchini
und Paprika. Teilweise war der Zikadenbesatz
so stark, dass die gesamte Blattfläche
der genannten Kulturen abstarb. Vergilbende
Blattränder sind das erste Symptom an den
befallenen Kulturen. Wachstumsverzögerungen
und Ertragseinbußen sind die Folge. Saug- und
Eiablagestellen an den Früchten können erste
Hinweise auf einen Befall sein. 5 Zikadennymphen/Blatt
können als 1. Näherung einer
Schadensschwelle angesehen werden. Die
parasitoide Schlupfwespe (Anagrus atomus)
konnte zwar als natürlicher Gegenspieler gegen
Zwergzikaden nach-gewiesen werden, die
genannten Schäden konnte sie aber zu keiner
Zeit eindämmen oder gar verhindern.
An Zuckermais fand sich der bisher in Europa
im Freiland nicht beschriebene Getreide- und
Gräserthrips (Frankliniella williamsi). Das Vorkommen
scheint sich bisher auf eine eng
begrenzte Zuckermaisanbaufläche zu beschränken.
Weitere Beobachtungen sind notwendig.
RP FR: Schädigungen an Freilandkulturen
Witterungsschäden: Durch das Hochwasser am
Bodensee vom 20.05. bis 20.06. gab es
beachtliche Ertragseinbußen in Bodenseenähe.
Im Rheintal litten auch Paprika unter der Nässe.
Kohlarten: Auftreten des Kohlgallenrüsslers
bei Kohlrabi in Einzelfällen. Oualitätsminderungen
durch Xanthomonas campestris bei
Blumenkohl im Herbst. Ebenfalls im Herbst
stärkerer Schadraupenbesatz bei fast allen
Kohlarten. Stärkeres Auftreten von Alternaria
Jahresbericht 1999
brassicae an Weißkohl und Chinakohl im September
und Oktober sowie der Ringfleckenkrankheit
(Mycosphaerella brassicicola) an
Rosenkohl. An Chinakohl trat das Turnip-
Mosaikvirus auf.
Höchste Kohlfliegeneiablageaktivität wurde
festgestellt am 06.05. mit 45 Eiern pro 25
Blumenkohlpflanzen.
Kopfsalat: Verbreitetes Auftreten von Rhizoctonia
solani in den Sommermonaten. Auftreten
von Pseudomonas cichorii und Falschem Mehltau
(Bremia lactucae) bei Kopfsalat und Endivie
örtlich mit Totalausfällen. Vorkommen von Blatt-
und Wurzelläusen war geringer als im Vorjahr.
Möhren: Durch Abschwemmung gebietsweise
Herbizidschäden. Starkes Aufkommen von
Alternaria dauci im Herbst.
Porree: Verbreiteter Alternaria-Befall in den
Herbstmonaten. Stärkeres Aufkommen von
Thripsen im August. Höchster Lauchmottenfang
pro Pheromonfalle in Moos am 13.08. mit 23
Faltern.
Rettich und Radies: Auffällig waren Rhizoctonia-
Pocken an weißen Hybridrettichen. Erdflohlarven
traten als Blattminierer an Radies auf.
Sellerie: Die Septoria-Blattfleckenkrankheit breitete
sich besonders in den Herbstmonaten stark
aus. In einem Fall gab es Ausfälle durch das
Wurzelgallenälchen Meloidogyne hapla.
Tomaten: Die Krankheit des Jahres war die
Kraut- und Braunfäule (Phytophtora infestans).
Bakterienkrankheiten, wie Clavibacter michiganense
und Pseudomonas syringae p.v.
tomato traten schwächer als im Vorjahr auf.
Dies gilt auch für die Fusarium-Stengelfäule und
für die Didymella-Stengelfäule, wogegen die
Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani) und
die Korkwurzelkrankheit besonders zum
Kulturende massiv auftraten.
Zwiebeln: Hauptschaderreger bei den Zwiebeln
war der Falsche Mehltau. Aufgrund der
niederschlagsreichen Witterung gab es vielfach
Probleme bei der Unkrautbekämpfung. Auch
Nährstoffmangel konnte mehrfach beobachtet
werden.
Paprika: Hauptprobleme waren Fußkrankheiten
und Welkerreger.
RP FR: Schädlinge im Erwerbsgemüsebau an
Gewächshauskulturen
Feldsalat: Schäden durch Ballentrockenheit bei
gepflanztem Feldsalat traten mehrfach auf. Auf
kiesigen, durchlässigen Böden kam es örtlich zu
Ausfällen durch Schadgase infolge von Umsetzungsprozessen
im Boden.
Gurken: Durch die Kopf- und Gegenzungenveredelung
bedingt kam es vielfach zu
Magnesiummangel. Erhebliche Ausfälle
entstanden in einzelnen Betrieben durch
falsches Abhärten in der Jungpflanzenanzucht.
Bei den pilzlichen Erkrankungen dominierten der
Echte Mehltau und die Alternaria/ Ulocladium-
Blattfleckenkrankheit.

Der Falsche Mehltau kam erst Ende August.
Bei den tierischen Schaderregern von
Bedeutung sind in erster Linie die Grüne
Gurkenlaus, die Grünfleckige Kartoffellaus
und die Zwergzikade Empoasca decipiens zu
nennen. Auch die Wurzelgallenälchen (Meloidogyne
incognita) traten immer wieder als
Schaderreger auf. Weiße Fliegen und Spinnmilben
konnten weitgehend mit Nützlingen
unter Kontrolle gehalten werden. Ausfälle durch
Staunässe gab es gelegentlich auch bei
Gewächshausgurken.
Paprika: In einem Betrieb gab es erhebliche
Qualitätsmängel durch Überdüngung und in
einem weiteren Betrieb durch die Korkwurzelkrankheit.
Radies: Rhizoctonia-Befall führte immer wieder
zu Qualitätsminderungen und zu Ertragsausfällen.
Tomaten: Wie im Freiland, so suchte die Kraut-
und Braunfäule auch die Gewächshaustomatenbestände
heim. Neben Phytophthora infestans
trat immer wieder auch Phytophthora nicotianae
in den Betrieben auf. Weitere Schadfaktoren
waren die Bakterienwelke (Clavibacter
michiganense), Staunässe im Gewächshaus,
Ballentrockenheit beim Pflanzen und Kalimangel.
LfP: Die in Tab. 5.2a aufgeführten phytopathogenen
Bakterien wurden aus eingesandten
Proben isoliert
Auffallend viele Tomatenproben aus dem
gesamten Land wiesen Befall mit dem Erreger
der Tomatenwelke (Clavibacter michiganensis
ssp. michiganensis) auf.
Im Oktober bzw. Dezember 1999 erhielten wir
Proben von Feldsalatpflanzen, die kleine, runde
bis eckige, schwarze Flecken auf den Blättern
aufwiesen. Beregneter Feldsalat war besonders
stark betroffen. In beiden Fällen wurde aus
diesen Flecken einheitlich und in großer Menge
dieselbe Bakterienart isoliert. Sie gehört zu der
Gruppe der gramnegativen, oxidasepositiven
Pseudomonaden und wies nach dem Bakterienidentifizierungsprogramm
BIOLOG die größte
Ähnlichkeit mit „Acidovorax konjaci“ auf. Die
Pathogenität der isolierten Bakterien an gesunden
Feldsalatpflanzen wurde im Gewächshaus
nachgewiesen. Bisher sind bakterielle Blattflecken
an Valerianella locusta in der internationalen
Literatur nicht beschrieben. Lediglich aus
Frankreich gibt es Berichte, in denen auf
Blattflecken an Feldsalat hingewiesen wird, die
durch ein Bakterium mit dem Namen
„Acidovorax valerianellae“ verursacht wurden
und die dort 1991 große Schäden verursachten.
Es könnte sich um denselben Erreger handeln.
Saatgutuntersuchung: Es wurden 23 Saat-
- 35 -
gutproben (Tomate 3, Bohne 6, Kohl 6, Paprika
1, Mais 6, Feldsalat 1) auf phytopathogene
Bakterien vor allem Quarantänebakteriosen mit
Hilfe von Labormethoden und Pathogenitätstest
untersucht. In 2 Kohlsaatgutproben wurde
Xanthomonas campestris pv. campestris nachgewiesen.
An einer Kopfsalatprobe fielen erstmals linien-
bis ringförmige feine Nekrosen auf den älteren
Blättern auf. Die Symptome deuteten auf einen
Befall mit der sogenannten Salatringnekrose
(Lettuce ring necrosis disease/LRN) hin, die mit
den herkömmlichen Testverfahren nicht nachgewiesen
werden kann. Die Krankheit, vermutlich
ein Virus, wird durch den Bodenpilz
Olpidium brassicae übertragen. Die Virosen der
Tab. 5.2b wurden aus eingesandten Proben
isoliert.
Tab. 5.2a: Nachgewiesene phytopathogene Bakterien an
Gemüsekulturen
Pflanzenart Symptom Isolierte Bakterien
Basilikum Blattflecken Pseudomonas viridiflava
Dill Blatt- und
Pseudomonas viridiflava,
Stängelneurosen Pseudomonas marginalis
Endivien Blattflecken Pseudomonas cichorii
Feldsalat Blattflecken Acidovorax konjaci (siehe
unten)
Gurke Blattflecken Pseudomonas syringae
pv. lachrymans
Kohl Blattflecken Xanthomonas campestris
pv. campestris
Lauch Weichfäule am
Blattansatz
Pseudomonas marginalis
Möhre Blattflecken Xanthomonas campestris
pv. carotae
Salat Blattflecken z.T. auf
Mittelrippen
übergreifend,
Nekrosen am Stiel
Pseudomonas marginalis,
Pseudomonas
viridiflava,Erwinia
carotovora
Salbei Blattflecken Xanthomonas campestris
Sellerie Weichfäule der Erwinia carototovora
Knolle
subsp. carotovora
Tomate Welke Clavibacter michiganensis
subsp. michiganensis
Tomate Blatt- und
Pseudomonas syringae
Fruchtflecken pv. tomato
Tomate Stängelmarkverbräu
nung
Pseudomonas corrugata
Rukola Blattflecken Xanthomonas campestris
pv. campestris
Tab 5.2b: Nachgewiesene Virosen in Gemüsekulturen
1999
Gemüseart Nachweis von
Buschbohne Gurkenmosaikvirus (CMV)
Chinakohl Rettichmosaikvirus (RaMV)
Wasserrübenmosaikvirus (TuMV)
Gurke Gurkenmosaikvirus (CMV)
Paprika Gurkenmosaikvirus (CMV) Tabakmosaikvirus
(TMV) Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Pastinak Luzernemosaikvirus (AMV)
Rettich Gurkenmosaikvirus (CMV)
Spinat Gurkenmosaikvirus (CMV)
Wasserrübenmosaikvirus (TuMV)
Tomate Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Kartoffelvirus Y (PVY)
Zucchini Zucchinigelbmosaikvirus (ZYMV)
Zuckermais Maisverzwergungsmosaikvirus (MDMV)
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 36 -
5.2.2 Versuche
RP S: Im Gemüsebau wurden Versuchsprogramme
zur Bekämpfung von Botrytis an Tomaten
unter Glas; Falscher Mehltau an Zwiebeln im
Freiland; Botrytis an Erbsen im Freiland;
Blattläusen an Gurken unter Glas sowie Unkräuter
in Zwiebeln im Freiland durchgeführt.
LfP: Unkrautbekämpfung in gesätem und gepflanztem
Rucola (Diplotaxis tenuifolia)
Der Anbau der Wilden Rauke hat in den letzten
Jahren an Bedeutung gewonnen. Für die „neue“
Kultur sind jedoch in Deutschland noch keine
Pflanzenschutzmittel zugelassen. Probleme
bereiten besonders Unkräuter, die die Erntearbeiten
erschweren.
Die Anwendung von Butisan und Cirrus im
Vorauflauf führt an Rucola zu erheblichen
Schäden, die nicht zu tolerieren sind. Die
Behandlungen im Nachauflauf mit Butisan oder
Kerb sind zwar etwas verträglicher, lassen aber
in ihrer Wirkung zu wünschen übrig.
Um eine sichere Aussage zur Eignung von
Butisan und Kerb zur Unkrautbekämpfung in
gesätem Rucola vornehmen zu können, sind
weitere Versuche erforderlich.
Behandlungen mit Butisan und Stomp SC
erzielen bei gepflanztem Rucola eine gute
Wirkung bei hinreichender Pflanzenverträglichkeit.
Elancolan und Kerb 50 W zeigen deutliche
Schwächen in der Bekämpfung einzelner Unkrautarten.
Die auftretenden Wachstumshemmungen können
toleriert werden. Behandlungen mit Cirrus
führen zu Blattvergilbungen. Das Mittel ist daher
nicht geeignet.
Für eine Zulassung der genannten Herbizide in
Rucola müssen noch Rückstandsdaten erarbeitet
werden. Die Mittel dürfen deshalb in der
Praxis noch nicht zur Anwendung kommen.
5.3 Obstbau
5.3.1 Kernobst
5.3.1.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Der Apfelwickler (Cydia pomonella) trat
von Mai bis September im Gebiet auf. Der lange
Flug und die starke Eiablage Mitte August
führten zu Problemen, die sich als frische
Einbohrstellen bei Erntebeginn zeigten.
Bei der Sorte "Delbarestivale" zeigten sich
schon lange vor der Reife dunkle Flecken auf
der Fruchtschale. In Laboruntersuchungen
konnte eine Pseudomonasart isoliert werden.
Die Früchte sind bei starkem Befall
unverkäuflich.
Jahresbericht 1999
RP FR: Feuerbrand war nur vereinzelt an
Nachblühern von Äpfeln und Birnen
festzustellen. In einzelnen Anlagen zeigte sich
starker Befall mit Apfelwickler. Regional gab es
starke Hagelschäden.
RP TÜ: Während des Winters wurden im
Falllaub zahlreiche Fruchtkörper des Apfelschorfes
(Venturia inaequalis) gebildet. Die
Ausdifferenzierung der Ascosporen setzte Ende
März sehr zügig ein; ausschleuderbereite
Sporen (Kollar-Methode) und erste Sporen in
der Sporenfalle wurden in diesem Zeitraum festgestellt.
Stärkere Sporenflüge wurden am 7.,
16., 21. und vom 24. - 30. April registriert. Mit
der Kollar-Methode wurden ab 19. April zunehmende
Mengen ausschleuderbereiter Sporen
ermittelt. Die Infektionsbedingungen im Anbaugebiet
waren im April sehr uneinheitlich.
Ende April/Anfang Mai wurde bereits der erste
Blattschorf gefunden (unbehandelte Parzellen).
Im Mai fanden weitere starke Ascosporenflüge
am 3., 6., 8./9. und vom 11. - 14. statt. Ende Mai
trat bereits häufig Schorf in den Anlagen auf.
Der Befallsdruck nahm je nach Ausgangsbefall
im Juni noch zu. Wegen der starken Niederschläge
waren die Anlagen im Mai und Juni
zeitweise nicht befahrbar, sodass Terminbehandlungen
schwierig durchzuführen waren.
Strategien mit Betonung vorbeugend einzusetzender
Fungizide waren erfolgreicher. Der
Fruchtschorfbefall hielt sich, evtl. auch wegen
des trockenen Herbstes, in Grenzen. Dagegen
wurden Kelchfäulen, verursacht durch Nectria-
oder Botrytis-Pilze, häufiger gefunden. Die
feuchte Witterung während der Blüte und im
Juni begünstigte Infektionen. Auch Monilia-
Fruchtfäulen (Monilinia fructigena) traten zur
Erntezeit häufig auf. Die warme Sommerwitterung
förderte den Mehltau-Befall (Podosphaera
leucotricha) ab Juli; der Befallsdruck war
nicht sehr hoch. Nichtparasitärer Bleiglanz
wurde örtlich in Apfelanlagen beobachtet, meist
in Verbindung mit Rindenfrostschäden.
Letztere traten jedoch nicht nur an Bäumen mit
Bleiglanzsymptomen auf. Beim Feuerbrand
(Erwinia amylovora) kam es im April zu keinen
Infektionsterminen. Am 6./7. Mai zeigte das
Prognosesystem Maryblyt lediglich ein hohes
Infektionsrisiko an; mit dem Billing Integrated
System wurden jedoch Infektionsereignisse
angezeigt. Völlig überraschend wurde Ende Mai
Befall in Obstanlagen gemeldet und zwar im
Großraum Überlingen sowie im Raum Fronhofen
(Blitzenreuten, Mochenwangen), Kreis
Ravensburg. Es handelte sich um Blüteninfektionen,
die nesterweise auftraten. Der Befall
dehnte sich im Juni und Juli noch weiter aus. Im
Raum Langenargen-Oberdorf war eine Birnenanlage
(„Concorde“) total befallen; sie musste

komplett gerodet werden. In dieser Anlage
wurden überwiegend Triebinfektionen festgestellt
(Befall bereits seit 1998).
Die Kontrollen sowie die Schnitt-/Rodungsmaßnahmen
waren wegen des z. T. versteckt
auftretenden Befalls sehr zeitaufwendig. Im
Sommer trat ein verheerender Feuerbrandbefall
an Streuobstbirne (fast ausschließlich die Sorte
„Oberösterreicher“) auf. Betroffen war vor allem
der Kreis Ravensburg, aber auch im
Bodenseekreis wurde örtlich stärkerer Befall im
Streuobst ermittelt: Billafingen, Owingen,
Taisersdorf, Überlingen, Deggenhausertal,
Liebenau-Knellesberg.
Wegen des schwülwarmen Wetters kam die
Befallsentwicklung im August noch nicht zum
Stillstand. Der Befallsdruck durch den Bakterienbrand
(Pseudomonas syringae) ist bei
empfindlichen Birnensorten (z. B. Alexander
Lucas, Concorde) hoch. Der Befall trat in
diesem Jahr nesterartig auf. Auffällig ist, dass
Blüten an schwachem Holz („hängendes Holz“)
meist stärker befallen sind als Blüten an
kräftigen Ästen. Im Sommer traten an der
Apfelsorte „Braeburn“ absterbende Triebe auf.
Dieses Symptom wurde ebenfalls durch den
Erreger des Bakterienbrandes verursacht. Die
Symptome können zu Verwechslungen mit
Feuerbrand führen. Der Wintereibesatz der
Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi) war
sehr gering. Aus Gründen einer Antiresistenz-
Strategie wurde beim Vorhandensein von
Wintereiern zu Ölbehandlungen in der 3.
Aprildekade aufgerufen. Der Schlupf setzte am
26. April ein. Die Eiablage der ersten Generation
begann Mitte Mai; die zweite Generation
schlüpfte ab Anfang Juni. Der Befallsdruck war
allgemein niedrig, mit Ausnahme einiger
Problemanlagen. Die Vermehrungsbedingungen
für Raubmilben waren im Sommer günstig. Im
August wurden Ansiedlungen von Raubmilben
in Jung- und Problemanlagen empfohlen.
Infolge des warmen und trockenen Herbstes
bestanden günstige Bedingungen für die
Eiablage der Spinnmilbe. Bei den
Astprobenuntersuchungen 99/00 wird ein
höherer Wintereibesatz festgestellt als im
vergangenem Jahr. Der Befall durch die
Apfelrostmilbe (Aculus schlechtendali) nahm in
der 2. Junihälfte zu. Es kam jedoch zu keinen
stärkeren Schäden; die zahlreich vorhandenen
Raubmilben reduzierten den Befall.
Der Schlupf der Mehligen Apfellaus (Dysaphis
plantaginea) und anderer Läuse begann in der
1. Aprildekade; in warmen Lagen war der
Schlupf der Mehligen vor der Blüte fast beendet.
Der Befallsdruck war überraschend hoch,
obwohl im Winter relativ wenig Blattlauseier auf
den Astproben gefunden wurden. Die empfohlenen
Vorblüte-Behandlungen waren sehr
wirksam. Bei später durchgeführten Maßnahmen
wurden wegen der meist ungenügenden
Wirkung noch bis in den Juni Kolo-
- 37 -
nien der Mehligen an den Langtrieben gefunden.
Die Koloniebildung der Grünen Apfellaus
(Aphis pomi) setzte bereits Anfang Juni
ein; Anfang Juli kam es kurzfristig zu erhöhtem
Befallsdruck, dabei wurden an den Früchten
vereinzelt rote Flecken als Folge des Befalls
gefunden. Der Befall wurde meist rasch durch
Gallmücken- und Schwebfliegenlarven reduziert.
Es wurden Pirimor-Behandlungen empfohlen,
wenn bei Kontrollen keine Gegenspieler
festgestellt wurden. Die Kolonien der Blutlaus
(Eriosoma lanigerum) zeigten ab Juli eine deutlich
zunehmende Parasitierung durch die
Blutlauszehrwespe (Aphelinus mali). Auch
Schwebfliegenlarven wurden in den Kolonien
gefunden. Auch im August herrschten noch gute
Bedingungen für die Zehrwespe, sodass meist
keine Behandlungen gegen die Blutlaus erforderlich
waren.
Der Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum)
wanderte Ende März auf die Bäume auf
und begann mit dem Reifungsfraß. Zu Behandlungen
wurde in der Warmphase Ende
März/Anfang April aufgerufen. Der Befallsdruck
ist nur örtlich hoch. Der Flug des Ungleichen
Holzbohrers (Xyleborus dispar) begann Mitte
März; er war insgesamt schwach. Nur am 5. Mai
wurde eine größere Anzahl Käfer gefangen. Der
Befallsdruck durch die Apfelsägewespe
(Hoplocampa testudinea) ist weiterhin niedrig.
Dies zeigte sich auch bei den relativ schwachen
Fängen auf den Weißtafeln. Der Frostspanner
(Operophthera brumata) ist weiterhin auf niedrigem
Niveau. Der Flug setzte im Oktober ein;
das Flugmaximum lag Mitte November, der Flug
hielt bis in den Dezember hinein an. Es wurden
deutlich mehr Falter gefangen als im Vorjahr.
Die Frühjahrseulen (Noctuidae) flogen ab 18.
März; es wurden nur wenige Falter gefangen.
Der Befallsdruck ist niedrig.
Von lokalen Ausnahmen abgesehen, ist der
Befallsdruck durch den Fruchtschalenwickler
(Adoxophyes orana) gering. Anstelle von Insegar
wurden gegen die Überwinterungsräupchen
die bienenungefährlichen Mittel Capex 2 oder
Mimic empfohlen. Die Sommergeneration flog
vom 27. Mai bis 20. Juni, die Herbstgeneration
vom 22. Juli bis Ende August. Das Pheromonverwirrungsverfahren
kommt beim Fruchtschalenwickler
nur noch selten zur Anwendung.
Der geringe Befallsdruck ist z. T. der deutlich
stärkeren Parasitierung zuzuschreiben, die sich
nach Einführung des IP- Konzeptes aufgebaut
hat.
Der Flug des Apfelwicklers (Cydia pomonella)
begann wiederum sehr früh (7. Mai). Eine
kurzfristige starke Erwärmung Ende Mai/Anfang
Juni ergab günstige Bedingungen für Flug und
stärkere Eiablagen. Wegen anschließend kühler
Witterung schlüpften die Räupchen erst ab Mitte
Juni. Der Hauptflug setzte in der 3. Junidekade
ein; Anfang Juli wurde ein starker Flug
festgestellt, der bis zum Ende der 2. Julidekade
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 38 -
anhielt. Die Bedingungen für die Eiablage waren
in dieser Phase günstig, sodass ein relativ hoher
Druck durch die 1. Generation entstand. Bei den
Untersuchungen der Wellpapperinge wurde nur
eine sehr geringe Verpuppungsrate festgestellt.
Der Flug der 2. Generation war deshalb auch
schwach; er begann Ende Juli mit einem
Maximum um den 9. August. Der Befallsdruck
durch die 2. Generation war gering; sog.
Spätvermadungen blieben im Gegensatz zu
1998 aus. Der Befallsdruck war jedoch wegen
der starken 1. Generation wiederum auf dem
Niveau des Vorjahres (ca. 12 % Befall in
Unbehandelt; 1998: 15 %). Die Fläche mit
Verwirrung gegen Apfelwickler stieg auf ca. 900
ha an. Wegen des stärkeren Befallsdrucks
wurden vermehrt Zubehandlungen empfohlen.
In zentralen Bereichen größerer Verwirrflächen
lag der Befall bei 0,9 % befallener Früchte, im
Randbereich waren es 2,2 %. Flächen, die nur
mit Insektiziden behandelt wurden, hatten im
Durchschnitt 2,6 % Befall durch Apfelwickler.
Die Fängigkeit der Pheromonfallen war besser
als im Vorjahr; lediglich mit der Trichterfalle und
mit der BASF-Falle wurden kaum Falter
gefangen.
Der Kleine Fruchtwickler (Grapholita
lobarzewskii) flog stark und lange. Der Flug
begann Anfang Juni, hatte ein Maximum Mitte
Juni und Anfang Juli und endete am 29. Juli.
Der Befallsdruck ist leicht zunehmend. Örtlich
wurde Anfang Juni Insegar empfohlen. Befall
durch den Bodenseewickler (Pammene
rhediella) ist häufig zu finden. Örtlich liegen die
Schäden höher als die durch Apfelwickler
verursachten. Der Flug setzte Ende April ein
und hatte ein Maximum am 06. Mai; danach
nahm der Flug rasch ab. Lokal trat die
Birnengallmücke (Contarinia pyrivora) schädigend
auf. Der Flug wurde mit einer
„Schlupfkiste“, die über im Vorjahr befallenen
Birnenfrüchten aufgestellt war, beobachtet;
Flug-beginn war ca. am 6. April. Zu
Behandlungen wurde bis Stadium „Rote
Knospe“ (BBCH 57) aufgerufen (keine B 4-Mittel
verfügbar).
Der Gemeine Birnblattsauger (Psylla pyri) trat
überraschend häufig auf; in Einzelfällen (stark
wachsende Anlagen) war der Befallsdruck stark.
Zu Behandlungen mit Mitac wurde aufgerufen,
wenn mehr als 30 % der Langtriebe Befall
zeigten.
LfP: Die folgenden phytopathogenen Bakterien
wurden aus eingesandten Pflanzenproben
isoliert:
Jahresbericht 1999
Tab. 5.3.1: Nachgewiesene phytopathogene Bakterien
an Kern-, Stein- und Beerenobst
Pflanzenart Symptom Isolierte Bakterien
Apfel Triebnekrose, Pseudomonas syringae pv.
Blütennekrose Syringae
Fruchtflecken Pseudomonas syringae
Birne Blütennekrose, Pseudomonas syringae pv.
Triebnekrose syringae
Kirsche Triebnekrose Pseudomonas syringae pv.
syringae
Pflaume Blattflecken Pseudomonas syringae pv.
syringae
Pflaume Trieb- und
Stammnekrose
Rote
Johannisbeere
n
Blattflecken,
abgestorbene
Blüten und
Früchte
Pseudomonas syringae pv.
syringae; Pseudomonas
syringae pv. morsprunorum
Pseudomonas syringae pv.
ribicola
(siehe unten)
Erdbeere Blattflecken Xanthomonas fragariae
Im Mai 1999 trat im Anbaugebiet von Offenburg
eine neue Krankheit an Roten Johannisbeeren
auf, die Qualitätsmängel am Erntegut verursachte.
Die Symptome waren unregelmäßige,
braune Blattflecken mit chlorotischem Hof,
Verschwärzungen von Blüten und Beeren und
braun-schwarze längsgezogene Läsionen auf
Trauben- und Blattstielen sowie Trieben. Die
Erfüllung der Koch´schen Postulate zeigte, dass
die Krankheitsursache ein Bakterium der Art
Pseudomonas syringae ist, und zwar mit hoher
Wahrscheinlichkeit der Pathovar „ribicola“
(Nachrichtenblatt des Deutschen Pflanzenschutzdienstes
52 (2), 33 – 36).
5.3.1.2 Versuche
Seit einigen Jahren führt der Pflanzenschutzdienst
verstärkt abgestimmte Landesversuche
durch, um in kurzer Zeit mehrere Ergebnisse
unter verschiedenen Bedingungen zu erarbeiten
und Versuchsfragen möglichst rasch zu lösen.
1999 wurden im Obstbau von der LfP und den
RP’n die folgenden 8 Landesversuche aus den
Bereichen Kernobst, Steinobst und Beerenobst
bearbeitet. Über einzelne Landesversuche wird
in den folgenden Abschnitten berichtet.
Landesversuche Obstbau 1999:
Applikationstechnik
1. Einsatz von Injektordüsen zur
Abdriftreduzierung im Kernobst
2. Überprüfung des Mittel- und Wasseraufwandes
im Strauchbeerenobst

Tierische Schaderreger
3. Prüfung der Wirksamkeit von Viruspräparaten
und Insektenwachstumsregulatoren
gegen den Apfelwickler
Prognoseprogramme
4. Vergleich der Schorfprognoseprogramme
Welte mit RIMpro
Bakterielle Krankheiten
5. Prüfung der Wirksamkeit alternativer
Präparate zur Bekämpfung des Feuerbrandes
im Vergleich zu Plantomycin
A. Versuche mit ausschließlich
natürlicher Infektion
B. Künstliche Infektion einzelner
Bäume und Sekundärinfektionen
6. Bekämpfung des Bakterienbrandes
der Birne (Pseudomonas syringae)
Pilzliche Krankheiten
7. Prüfung der Widerstandsfähigkeit
neuer Himbeersorten gegen die
Phytophthora- Wurzelfäule
8. Bekämpfung von Fruchtfäulen im
Steinobst mit neuen Präparaten
RP TÜ: Im Rahmen eines Landesversuches
wurde der Einfluss von Hagelschutznetzen auf
höhlenbrütende Singvogelarten in Kernobstanlagen
über einen Zeitraum von drei Jahren
untersucht. Zur Zeit stehen am Bodensee etwa
250 ha Kernobst unter Hagelschutznetzen, das
entspricht etwa 3,0 % der Anbaufläche. An vier
Standorten wurden in Praxisbetrieben jeweils
zwei benachbarte, etwa gleichgroße Kernobstanlagen
mit Nistkästen behängt, wovon jeweils
eine Anlage mit einem Hagelschutznetz
versehen war. Alle Versuchsflächen waren als
Spindel oder Superspindel gezogene Ertragsanlagen,
ihre Bewirtschaftung erfolgt nach den
Richtlinien der Integrierten Produktion.
Die Nistkastendichte betrug 5,5 bis 6,2
Nistkästen/ha. Pro Saison wurden von Mai bis
Juli und im März des Folgejahres 3 - 4 mal
Nistkastenkontrollen auf Inhalt, Vogelart und
Bruterfolg durchgeführt.
Die Ergebnisse lassen sich in folgenden
Punkten zusammenfassen:
Negative Auswirkungen von Hagelschutz-netzen
auf Belegungsrate, Anzahl und Erfolg von
Bruten höhlenbrütender Singvögel konnten nicht
festgestellt werden.
• Die Belegungsraten der Nistkästen auf allen
Versuchsflächen waren gut und lagen im
Mittel über den Werten anderer, vergleichbarer
Untersuchungen.
• Artenspektrum und Häufigkeit der
Vogelarten wiesen beim Vergleich der
Standorte erhebliche Unterschiede auf, die
vermutlich auf die Umgebung der
Obstanlagen (Streuobstbestände, Hochwald,
Ortschaften, andere Obstanlagen)
zurückzuführen sind.
- 39 -
• Eine Förderung von Kohl- und Blaumeisen
unter Hagelschutznetzen der untersuchten
Flächengröße war zu erkennen.
• Bei Flächen mit guten Belegungsraten kann
die Anzahl Nistkästen für Feldsperling und
Kohlmeise auf 6 - 8 Nistkästen / ha erhöht
werden. Für die Blaumeise genügt
anfänglich 1 Kasten auf 1 - 3 ha.
Pheromonverwirrungstechnik: Die Versuche
zur Verwirrung von Schadwicklern wurden auch
1999 mit Schwerpunkt der Apfelwicklerverwirrung
fortgeführt. Die Ergebnisse sind in
Tab. 5.3.1.2a zusammengefasst.
Tab. 5.3.1.2a: Erntebonituren 1999 zur Pheromon-verwirrung
des Apfelwicklers am Bodensee (RAK 3+4 / Check
Mate CM)
Lage der
Fläche
Zentraler
Bereich
Randbereich
Anzahl % Anlagen mit Befall Befall
Anlagen < 1 % 1 - 2 % > 2 % Mittelwert
26 58 27 15 0,9
31 39 29 32 1,7
Checkmate (75 Tage Wirkungsdauer) wird im
Bodenseegebiet einmal, mit entsprechender
Zubehandlung eingesetzt.
Wirkungsunterschiede zu RAK 3+4 waren nicht
zu erkennen. Im zentralen Bereich wurden mit
einem durchschnittlichen Befall von 0,9% und im
Randbereich mit 1,7% Befall zufriedenstellende
Ergebnisse erzielt. Die Ergebnisse der Vorjahre
wurden bestätigt.
LfP: Prognosemodelle zur Bekämpfung des
Apfelschorfes:
Da wie in den Vorjahren auch 1999 eine
modifizierte RIMpro-Version vorlag, wurden die
Untersuchungen zum Einsatz der computergestützten
Prognoseprogramme ‘SCHORF’
(Welte) und ‘RIMpro’ zur Bekäm-pfung des
Apfelschorfes im Rahmen eines Landesversuches
an 3 Versuchsstandorten weitergeführt.
Ergänzend wurde im RP FR an 4
Standorten die Apfelschorfbekämpfung nach
‘RIMpro’ im Vergleich zur praxisüblichen
Variante mit ähnlichem Ergebnis durchgeführt.
Ein wichtiges Anliegen des Versuches besteht
darin, die Zuverlässigkeit dieser Prognoseprogramme
bei der Bestimmung der
Infektionstermine zu testen und beim ‘RIMpro’ -
Programm die simulierte Ascosporenaktivität zu
vergleichen mit der realen in der MycoTrap-
Sporenfalle ermittelten. Die Ergebnis der
visuellen Blatt- und Fruchtschorfkontrollen sind
in Tab. 5.3.1.2b zusammengefasst.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 40 -
Verglichen mit der ‘überwiegend Belags’ -
Variante war die Anzahl der Bekämpfungsmaßnahmen
in der ‘Schorf’-Parzelle annähernd
gleich. Dies liegt daran, dass im Warndienst
Baden-Württembergs die Schorfbekämpfung für
die obstbauliche Praxis i.d.R. nach diesem
Programm empfohlen wird. Wie in den Vorjahren
waren nach den Infektionsprognosen des
‘RIMpro’ - Programms die wenigsten Schorfmaßnahmen
in dieser Variante notwendig. Die
diesjährigen Ergebnisse bestätigen die bisherigen
Erfahrungen.
Beide Prognoseprogramme ermöglichen es, die
wichtigen Schorftermine zu erfassen und die
Anzahl der Schorfbehandlungen zu reduzieren.
Auch stimmen bei ‘RIMpro’ die simulierten
Ascosporenausstöße mit den realen weitgehend
überein. Im kommenden Jahr sind anwenderfreundlichere
Windows-Versionen von beiden
Prognoseprogrammen vorgesehen.
Feuerbrandprognose: Die Feuerbrandprognose
und Warnung nach Billings´s Integrated System
1995 und Maryblyt TM Version 4.3d wurde aus
folgendem Grund auch 1999 fortgeführt:
1999 erteilte die Biologische Bundesanstalt,
Braunschweig keine erneute Ausnahmegenehmigung
für die Verwendung von Plantomycin.
Als Notbehelf wurden so genannte Alternativmittel
zu Plantomycin empfohlen, die zum
Teil auch nach Warnaufruf vor oder an
potentiellen Infektionstagen eingesetzt werden
müssen. Während der Birnenblüte, die sich über
den gesamten April erstreckte, war aufgrund
kühler Witterung keine Warnung notwendig. Die
Apfelblüte begann um den 20. April und dauerte
je nach Sorte und Region bis zum 5.-10. Mai.
Am 1. Mai-Wochenende wurde im Regierungsbezirk
Karlsruhe und am Bodensee für günstig
liegende Stationen sowie im Regierungsbezirk
Stuttgart gewarnt.
Im Laufe der ersten Maiwoche wurde dann
auch im Regierungs-bezirk Freiburg gewarnt
sowie erneut in Karlsruhe und am Bodensee für
klimatisch begünstigte Stationen. Blüteninfektionen
an Apfel traten großräumig in
erheblichem Umfang im Regierungsbezirk
Stuttgart und am Bodensee auf einzelne
Anlagen begrenzt auf. Im Streuobstbau waren
besonders im östlichen Bodenseegebiet
Jahresbericht 1999
Streuobstbirnen der Sorte „Oberösterreicher“
betroffen.
Prüfung des Attract & Kill-Verfahrens gegen
den Apfelwickler: Wie im Vorjahr wurde das
Produkt Appeal (Fa. Bayer) an 4 Standorten zur
biotechnischen Apfelwicklerbekämpfung eingesetzt,
um die Wirksamkeit und die notwendige
Anwendungshäufigkeit des Attract & Kill-
Verfahrens zu prüfen. Bei diesem Verfahren
handelt es sich um ein Köderverfahren;
männliche Apfelwickler werden mit Hilfe eines
Pheromons (Codlemone) angelockt und nach
Kontakt mit einem Pyrethroid (Cyfluthrin)
abgetötet. Die Ausbringung des Mittels erfolgt
mit einem Dosierspender. Dabei werden
manuell mind. 1 Tropfen der bernsteinfarbenen
Paste am Baumstamm abgestreift. Die
Applikation der Tropfen sollte möglichst nicht am
Pfosten erfolgen, da die Tropfen sonst vom Holz
eingesaugt werden. Für einen erfolgreichen
Einsatz müssen bestimmte Grundvoraussetzungen
wie geringer Vorjahresbefall, möglichst
große und isolierte Anlage und frühzeitige
Ausbringung erfüllt werden. Probleme bereitet
die exakte Ausbringung mittels Dosierspender,
die zu kleine Tropfen bilden, so dass der
Sollwert der aus-zubringenden Menge unterschritten
wird. Um die ganze Apfelwicklersaison
mit diesem Verfahren abzudecken, sind 3
Behandlungen notwendig. Mit Attract & Kill
konnten an allen Standorten überwiegend gute
Bekämpfungserfolge erzielt werden. In den
Randzonen der behandelten Apfelanlagen ist
ein stärkerer Befall als im Zentrum der Anlagen
festzustellen. Die Zulassung wird in der
kommenden Saison erwartet. Nebenwirkungen
von Pflanzenschutzmitteln auf Raubmilben: Eine
wichtige Anforderung der integrierten Produktion
von Obst ist die Verfügbarkeit von selektiven
und nützlingsschonenden Pflanzenschutzmitteln,
wobei die Schonung der Raubmilbe
(Typhlo-dromus pyri) ein grundlegendes
Kriterium bei der Erstellung der IP –
Pflanzenschutzmittelliste darstellt. Die Prüfung
der Nebenwirkung weiterer Pflanzenschutzmittel
auf Raubmilben erfolgt im Freiland in einer
Apfelanlage nach einem standardisierten
Verfahren. 1999 wurden neue Ergebnisse mit
verschiedenen Pflanzenschutzmitteln (Akarizide,
Fungizide) und dem Pflanzenstärkungsmittel
Neudo-Vital gewonnen (Tab. 5.3.1.2c).

Tab. 5.3.1.2b: Landesversuch 1999 zu den Schorfprognosemodellen
Schorfbefall %
Anzahl der Behandlungen LfP RPTÜ RPKA
Jonagold Golden Delicious Jonagold
Varianten LfP RP TÜ RP KA BS FS BS FS BS FS
17.06. 17.06 15.07. 13.10. 24.08 24.08
Unbehandelt 0 0 0 68,8 96,8 98 99,4 81,8 47,0
überwiegend Belag/
betriebsüblich
8 4 8 16,1 2,5 3,33 2,9 1,2 0
`Schorf’ (Welte) 8 4 7 1,9 1,0 4,25 12,9 1,8 0
RIMpro 2 3 5 12,3 3,3 6,15 7,4 0,8 0
BS = Blattschorf, FS = Fruchtschorf
Tab. 5.3.1.2c: Nebenwirkungsprüfung von Pflanzenschutzmittel auf Raubmilben (Behandlung am 28.7. bzw. 4.8.)
. Raubmilben / 100 Blätter
Vorkontr. Nachkontr. Nachkontr. Nachkontr. Bewertung
Maßnahme Konz. % 26.07. 04.08. 25.08. 22.09.
Unbehandelt - 208 197 120 166 -
Magister 200 SC 1 x 0,05 206 24 6 4 stark schädigend
Teldor 2 x 0,1 208 121 71 137 schwach schädigend
Neudo-Vital 2 x 1 205 134 70 114 schwach schädigend
5.3.2 Steinobst
5.3.2.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Der Zwetschgenrost (Tranzschelia pruni
spinosae) trat früh und sehr intensiv auf. Bis
zum Erntetermin waren die Bäume schon
vorzeitig entlaubt. Durch die freigesetzte
Sporenmenge kam es zu Fruchtbeschmutzungen.
Korkartiges Narbengewebe wurde auf Pflaumen
und Zwetschgen noch vor der Umfärbung
gefunden. Oft war diese Gewebeveränderung
am Stielansatz zu finden, deshalb konnten rein
mechanische Reibeschäden ausgeschlossen
werden. Vernarbte Saugschäden von Gallmilben
(Aculus ssp.) wurden vermutet.
RP FR: Die hier aufgeführten Schadorganismen
spielten 1999 eine Rolle. Bei den Schädlingen
die Wühlmaus bzw. Schermaus, bei den
Krankheiten die Fruchtfäulen an Kirschen und
Zwetschgen, der Schorf und die Sprühflecken
an Kirschen sowie Pseudomonas syringae an
Kirschen und Zwetschgen.
RP TÜ: Die nassen Monate April, Mai und Juni
führten bei Kirschen zu einem massiven
Auftreten von Blattkrankheiten wie Schrotschuss
(Stigmina carpophila), Sprühfleckenkrankheit
(Blumeriella jaapii) und Blattbräune
(Gnomonia erythrostoma).
- 41 -
Der Befallsdruck durch Monilia (Monilinia laxa)
war ebenfalls hoch. Zu Behandlungen wurde ab
April aufgerufen. Die Wirkung von Delan SC 700
gegen Schrotschuss war zufriedenstellend,
diejenige von Systhane 6W nicht. Dies führte
dazu, dass entsprechend behandelte (Systhane
6W) oder nicht behandelte Kirschbäume im
Sommer starke Blattverluste aufwiesen. Der
Befallsdruck durch Fruchtmonilia (M. fructigena)
war ebenfalls hoch. Zu Behand-lungen
mit Systhane 6W, Saprol Neu und Teldor wurde
aufgerufen. Trotzdem war die Qualität der
Kirschenernte häufig unbefriedigend.
An Zwetschgen, insbesondere an neueren
Sorten, wird immer wieder Valsa- oder Phomopsis-
Befall beobachtet. Es ist unklar, ob
diese Krankheiten primär oder sekundär
auftreten. Es könnte sein, dass aufgrund eines
verstärkten Auftretens von Pseudomonas
Infektionen durch die genannten Pilze erleichtert
werden. Die Beobachtungen werden fortgesetzt.
Infolge des warmen Sommers trat der Zwetschgenrost
(Tranzschelia prunispinosae) stärker
auf. Zur Ernte hin entstand bei Zwetschgen ein
starker Befallsdruck durch Gloeosporium –
Fäule.
Der Befallsdruck durch Schädlinge an Zwetschgen
war allgemein gering. So wurde bei der
Pflaumensägewespe (Hoplocampa minuta) im
Gegensatz zum Vorjahr nur ein sehr schwacher
Flug festgestellt; eine spezielle Bekämpfung war
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 42 -
nicht erforderlich. Auch beim Pflaumenwickler
(Grapholita funebrana) wurden nur schwache
Flüge beobachtet.
Bei der 1. Generation war ein Flugmaximum
Ende Mai zu erkennen, die 2. Generation hatte
ein Flugmaximum Ende Juli. Der Flug der
Kirsch-fruchtfliege (Rhagoletis cerasi) begann
Ende Mai. Das Flugmaximum lag in der 2.
Junihälfte. Der Flug war nur örtlich stark. Zu
Behandlungen wurde wegen des relativ
schlechten Behangs aufgerufen; es wurden
auch Dimethoat - Mittel empfohlen.
5.3.2.2 Versuche
LfP: Die Scharka-Resistenzprüfungen von
Zwetschgensorten und neuen Hohenheimer
Kreuzungen auf der Versuchsfläche bei Weil der
Stadt wurden fortgeführt. Besonderes Interesse
galt dabei der Kreuzung Ortenauer x Stanley 13,
die sich in Gewächshaus- und Freilandversuchen
als extrem scharkaresistent erwiesen
hat. Sie wurde inzwischen als Sorte ‘Jojo’ von
der Uni Hohenheim zum Sortenschutz angemeldet.
Die extreme Scharkaresistenz wirkt sich
unter natürlichen Infektionsbedingungen (Blattlausübertragung)
so aus, dass die Bäume infektionsfrei
bleiben.
Bei Veredelungen mit scharkakranken Reisern
kommt es dagegen zu Absterbeerscheinungen.
Aber auch weitere fruchttolerante Kreuzungen,
die obstbaulich interessant erscheinen, konnten
gefunden werden.
Die Zukunft der Kirschfruchtfliegen-Bekämpfung
ist nach dem Ende der Zulassung
von Lebaycid (31.10.98) offen. Eine Wiederzulassung
des Insektizids ist fraglich und
allenfalls in einer eingeschränkten Form denkbar,
wie es etwa beim Köderverfahren gegen die
Olivenfliegen in Griechenland praktiziert wird.
Daher wurden im Rahmen des Arbeitskreises
Lückenindikationen Obstbau zusammen mit der
Fa. Bayer bundesweit 10 Versuche mit einer
Köderanwendung von Lebaycid organisiert, um
möglichst bald die Wirksamkeit dieser
Alternative abschätzen zu können.
Die Mittelaufwandmenge wird dabei auf 1/10
reduziert, die Applikation erfolgt nicht
ganzflächig, sondern nur als einzelner
Spritzstoß in die Krone. Damit die geringe
Wirkstoffmenge für eine Bekämpfung ausreicht,
sollte die Kirschfruchtfliege durch den Köder
Buminal (Eiweißhydrolisat) angelockt werden.
Wegen des geringen Befallsdrucks 1999
brachte leider nur ein einziger Versuchsstandort
(Sachsen) brauchbare Befallszahlen. Danach
sieht es allerdings mit der Wirksamkeit der
Prüfvariante Lebaycid + Buminal nicht besonders
gut aus, während die Standardanwendung
von Lebaycid den erwarteten durchschlagenden
Bekämpfungserfolg hatte (Unbehandelt
Jahresbericht 1999
24% Befall, Köder-verfahren 17%, Lebaycid
0,3%). Eine endgültige Bewertung des
Köderverfahrens soll jedoch erst auf der Basis
mehrerer Versuchsergebnisse erfolgen. Die
Bekämpfungsversuche gegen Fruchtfäulen im
Steinobst mit den gegen Blüten-Monilia
wirksamen Fungiziden brachten bisher wenig
positive Ergebnisse. In einem mittlerweile dreijährigen
Landesversuch wurden 1999 in Süßkirschen
und Zwetschgen die Varianten Saprol
Neu, Teldor SC bzw. WG und eine Spritzfolge
beider Präparate geprüft. An einem Standort
wurde das Pflanzenstärkungsmittel Neudo-Vital
zusätzlich getestet (Tab. 5.3.2.2). Im allgemeinen
schnitt die Kombination von Saprol
Neu (1-3 Behandlungen ab Fruchtfärbung) mit
Teldor SC bzw. WG (1 Behandlung kurz vor
Ernte) am besten ab. Im direkten Vergleich zu
Saprol Neu zeigt Teldor ähnliche Wirkungsgrade.
Spritzfleckenbildung durch Teldor SC
wurde nur an einem Standort festgestellt. Teldor
hat sich als sicheres und wirkungsstarkes
Präparat zur Bekämpfung von Fruchtfäulen im
Steinobst bewährt.
Tab. 5.3.2.2: Ergebnisse der Fruchtfäulenbekämpfung
im Steinobst mit neuen Präparaten 1999
Befall in Unbehandelt bzw. WG in %
Süßkirschen Zwetschgen
Varianten LfP RP FR RP S RP FR
Unbehandelt 21,5 36,8 70,2 13,75
Saprol Neu 90,69 - 42,7 77
Teldor SC 93,8 - 31,8 68
Teldor WG - 49,4 - -
Saprol Neu
Teldor SC
92,3 67,9 60 81
Neudo-Vital 36,5 - - -
Teldor SC
(früh)
5.3.3 Beerenobst
- - - 86
5.3.3.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Im Erdbeeranbau trat die Rote
Wurzelfäule (Phytophthora fragariae) stark auf,
da durch die extrem nasse Witterung im Herbst
1998 die Infektionen gefördert wurden. Es zeigte
sich ganz deutlich ein Unterschied zwischen im
Herbst behandelten und unbehandelten Flächen.
An Stachelbeeren nahmen Absterbeerscheinungen
weiter zu, unabhängig vom Alter der
Anlagen. Bei Laboruntersuchungen wurden
neben Botrytis auch Phytophthora ssp.
festgestellt.

Bei der Himbeervermehrung zeigte sich an der
Sorte "Tulameener Himbeer " starker Rutenbruch
als Problem. Krankheiten oder Schädlinge
konnten als Ursache nicht gefunden
werden.
RP FR: An Strauchbeeren waren Fruchtfäulen
an Himbeeren auffällig, bei Erdbeeren schädigte
die Rote Wurzelfäule.
RP TÜ: Örtlich verursachte die Rote
Wurzelfäule (Phytophthora fragariae) starke
Schäden auf Erdbeerfeldern. Die überwiegend
feuchte Witterung im Frühsommer war für
Infektionen durch die Rhizomfäule (Phytophthora
cactorum) günstig. Für Frigo-pflanzungen
wurden deshalb Aliette-Behandlungen empfohlen.
Der Erdbeermehltau (Sphaerotheca
humuli) hatte im Sommer günstige Vermehrungsbedingungen.
Infolge der feuchten
Witterung herrschte starker Unkrautdruck in
Neupflanzungen von Erdbeeren.
5.3.3.2 Versuche
LfP: Im Beerenobst ist die Zulassungssituation
bekanntlich seit langem sehr schwierig und wird
ab 2001 in besonderem Maße prekär. Seit 1996
wird daher im Arbeitskreis Lückenindikationen
Obstbau unter der Federführung der LfP
Stuttgart bundesweit ein Versuchsprogramm
bearbeitet, um für die in Hauptkulturen
zugelassenen Mittel auch in Kleinkulturen
(Erdbeeren, Strauchbeeren, Holunder, Haselnuss,
Pfirsich u.a.) ergänzende Zulassungen zu
erreichen. Das Programm umfasst mittlerweile
45 Versuchspläne. Auch 1999 wurden wieder
zahlreiche (80) Versuche angelegt, um fehlende
Daten zur biologischen Wirksamkeit der
Pflanzenschutzmittel zu erarbeiten. In den Jahren
1996-1999 sind damit vom Pflanzenschutzdienst
der Länder insgesamt 261
Versuche in 30 Anwendungsgebieten durchgeführt
worden. Die Beteiligung an diesem
Versuchsprogramm ist erfreulicherweise nach
wie vor groß, obwohl die Personalkapazität bei
vielen Dienststellen rückläufig ist und die
Anforderungen der „Guten Experimentellen
Praxis“ (GEP) einen zusätzlichen Aufwand bei
den Prüfungen bedeuten.
- 43 -
Prüfung der Widerstandsfähigkeit neuer
Himbeersorten gegen die Phytophthora–
Wurzelfäule:
Bei Himbeeren stellt das Wurzel-sterben,
verursacht durch Phytophthora fragariae var.
rubi, den Himbeeranbau mit dem bisherigen
Himbeersortiment zunehmend in Frage. Die
bewährte Standardsorte ‘Schönemann ‘ erweist
sich gegenüber dieser pilzlichen Erkrankung als
hoch anfällig. Im Rahmen eines mehr-jährigen
Landesversuches soll die Anfälligkeit neuer
Himbeersorten aus dem Züchtungslabor von H.
Schimmel-pfeng der TU Weihenstephan im
Vergleich zur Sorte ‘Schönemann’ geprüft
werden. An 3 Standorten (LfP, RP S, RP KA)
wurden in stark belasteten Böden, nach
Absterben der vorherigen Himbeerkultur jeweils
10 Pflanzen der Sorten: „Nr. 27“, „Nr. 36“,
“Nr.117“ und „Schönemann“ in mehrfacher
Wiederholung aufgepflanzt und nachfolgend im
Sommer und Herbst kontrolliert.
Zum Ende des zweiten Versuchsjahres war die
wurzelfäuleanfällige Himbeersorte ‘Schönemann’
an allen Versuchsstandorten bis auf
wenige Pflanzen abgestorben. Die überlebenden
Pflanzen dieser Sorte zeigten eine
deutlich reduzierte Jungrutenproduktivität.
Alle Nummernsorten erwiesen sich gegenüber
dem Wurzelsterben als recht wider-standsfähig,
wobei die Ursachen für einzelne Ausfälle in der
Witterung und der Bewirtschaftung liegen.
Weitere Beobachtungen und Kontrollen im
Bereich Pflanzenschutz als auch die Bewertung
von Anbauseite werden zeigen, inwieweit diese
Sorten den Anforderungen der obstbaulichen
Praxis gerecht werden.
LfP: Im Rahmen verschiedener Versuche der
LVWO Weinsberg (Krümelfrüchtigkeit bei Himbeeren,
Reinfektion mit Himbeermosaikkomplex-Viren
(HMK), Sortiment für Selektion)
wurden insgesamt 70 Himbeerpflanzen serologisch
und hiervon 17 Proben außerdem mittels
Himbeer- und krautigen Indikatoren auf
Virusbefall untersucht. In 3 Proben lag ein Befall
mit Viren aus dem HMK vor. Befall mit
Raspberry bushy dwarf virus (RBDV) wurde in
10 Himbeerproben nachgewiesen. Die Untersuchungen
von 14 Brombeersorten war ohne
Virus- und Phytoplasmen-Nachweis.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 44 -
Tab. 5.3.3.2a: Übersicht über die Versuche des „AK-Lückindikationen Obstbau“ 1996-1999
Kultur 1996 1997 1998 1999 ����
Erdbeeren
Erdbeermilbe - - - 5 5
Echter Mehltau 2 12 12 5 31
Phytophthora Arten (Rhizomfäule) - 3 1 1 5
Unkräuter und Gräser - 11 17 13 41
Himbeeren
Spinnmilben - 2 2 - 4
Insekten - 1 2 3 6
Blattläuse - - - 1 1
Rutenkrankheit 5 3 1 3 12
Grauschimmel (Botrytis) 1 2 10 5 18
Himbeerrost - - - 1 1
Unkräuter und Gräser 2 4 7 3 16
Brombeeren
Blattläuse - - 1 - 1
Gallmilben 2 - 1 1 4
Rhabdospora-Rutenkrankheit - 1 1 1 3
Unkräuter und Gräser - 1 1 1 3
Johannisbeeren
Spinnmilben - 2 - 1 3
Blattläuse 1 3 4 - 8
Säulenrost - - 2 - 2
Unkräuter und Gräser - 9 4 2 15
Stachelbeeren
Amerik.Stachelbeermehltau - 5 5 2 12
Unkräuter und Gräser - 4 2 2 8
Kulturheidelbeeren
Blattläuse - 1 2 1 4
Triebgallmücken - - 1 - 1
Colletotrichum und Botrytis - - 6 6 12
Unkräuter und Gräser - - - 3 3
Holunder
Blattläuse - 1 3 1 5
Colletotrichum-Fruchtfäulen - 2 1 1 4
Unkräuter und Gräser - 1 - 1 2
Haselnuss
Gallmilben - - 1 - 1
Haselnussbohrer - - 3 2 5
Pflaumen/Zwetschgen
Gallmilben - 1 1 1 3
Unkräuter und Gräser - - 1 - 1
Pfirsich
Fruchtmonilia - - - 1 1
Kirschen
Kirschfruchtfliege - 1 - 8 9
Steinobst
Unkräuter und Gräser - - - 2 2
Apfel/Birne
Feuerbrand - 2 4 3 9
Versuche insgesamt 13 72 96 80 261
Tab. 5.3.3.2b: Prüfung widerstandsfähiger Himbeersorten 1999
Varianten % lebende Pflanzen
23.06.
Jahresbericht 1999
LfP RP KA
Jungruten / Pflanze
14.10.
% lebende Pflanzen
29.08.
Jungruten / Pflanze
30.06.
Schönemann 10 1,4 20 3,2
Nr. 27 80 5,2 80 4,4
Nr. 36 72,5 5,6 80 4,5
Nr. 117 85 6,3 85 5,4
Am Standort des RP S ergaben sich gleichsinnige Ergebnisse

5.4 Zierpflanzenbau und Zierrasen,
Bäume und Sträucher
5.4.1 Besondere Beobachtungen
RP S: Neu aufgetreten sind 2 Blattlausarten, die
Salatlaus (Aphis intybi) und die Blattlaus
(Tinocallis kahawalnokalani). Letztere ist in
Deutschland bisher nicht beschrieben worden.
Sie trat in einem Zierpflanzenbetrieb an
Lagerstroemia indica auf. Die Art ist auf
Weiderichgewächse (Lythraceae) spezialisiert
und könnte beispielsweise auch die als Zierpflanzen
angebotene Lawsonia alba besiedeln.
LfP: In verschiedenen Staudengärtnereien
(Reichenau, Sulzburg-Laufen und Dürnau) konnten
Schäden, verursacht von Stengelälchen
(Ditylenchus dipsaci) an Thymian, Potentilla,
Mohn, Digitalis und Christrosen beobachtet
Tab. 5.4.1a: Nachgewiesene phytopathogene Bakterien an Zierpflanzenkulturen
Pflanzenart Symptom Isolierte Bakterien
Begonien Welke, Blattflecken Xanthomonas campestris pv. Begoniae
- 45 -
werden. Diese Pflanzen waren bislang als Wirtspflanzen
für den Stengelnematoden nicht bekannt.
Aus eingesandten Pflanzenproben wurden die in
Tab. 5.4.1 a aufgeführten phytopathogenen
Bakterien isoliert. In Klonen der Arzneipflanze
Digitalis lanata mit starker Wuchshemmung und
deformierten Blättern mit chlorotischen bis
nekrotischen Flecken wurden die blattlausübertragbaren
Viren Ackerbohnenwelkevirus
(BBWV) und Wasserrübenmosaikvirus
(TuMV) nachgewiesen.
Der Schaden trat nur an einigen Klonen
innerhalb eines Bestandes auf. Der
Infektionsweg konnte im Nachhinein nicht mehr
rekonstruiert werden, sodass unklar blieb, ob es
sich hier um besonders anfällige Klone
gegenüber BBWV und TuMV handelte oder ob
nur diese Klone vor dem Auspflanzen einer
Infektion mit diesen Viren ausgesetzt waren.
Bellis Blattflecken Pseudomonas cichorii, Pseudomonas viridiflava, Xanthomonas campestris
Chrysantheme Blattflecken Pseudomonas cichorii
Cyclamen Nassfäule an Knolle Erwinia carotovora
Impatiens Flecken am Stängel Pseudomonas marginalis
Lobelien Welke, Blattverfärbungen Xanthomonas campestris pv. „lobeliae“
Pelargonien Welke Xanthomonas campestris pv. Pelargonii
Phalaenopsis nassfaule Blätter Erwinia chrysanthemi
Rittersporn Blattflecken Pseudomonas syringae pv. Delphinii
Rudbeckie Blattflecken Pseudomonas cichorii
Sonnenblume Blattflecken Pseudomonas syringae
Zantedeschie Weichfäule Erwinia carotovora
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 46 -
Tab. 5.4b: 1999 nachgewiesene Virosen an Zierpflanzen
Zierpflanzenart Nachweis von
Ageratum Gurkenmosaikvirus (CMV), Tomatenaspermievirus (TAV)
Alstroemeria Virus aus der Gruppe der Potyviren
Anagallis Gurkenmosaikvirus (CMV)
Anemone Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV), Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Angelonia Gurkenmosaikvirus (CMV)
Anthurium Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV)
Begonia semperflorens Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV)
Brachycome Gurkenmosaikvirus (CMV)
Calla Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV),Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Chrysantheme Chrysanthemenvirus B (CVB),Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Cinerarie Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV), Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Cyclame Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV)
Dahlie Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Datura Virus aus der Gruppe der Potyviren
Delphinium Arabismosaikvirus (ArMV), Gurkenmosaikvirus (CMV)
Diascia Gurkenmosaikvirus (CMV), Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV)
Digitalis Ackerbohnenwelkevirus (BBWV), Wasserrübenmosaikvirus (TuMV)
Elatior-Begonie Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV)
Euphorbia fulgens Poinsettienmosaikvirus (PnMV)
Euphorbia pulcherrima Poinsettienmosaikvirus (PnMV)
Eustoma Gurkenmosaikvirus (CMV), Tabak-/Tomatenmosaikvirus (TMV/ToMV)
Freesie Freesienmosaikvirus (FreMV)
Gazania Gurkenmosaikvirus (CMV)
Gerbera Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Gloxinie Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV), Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Hirschzungenfarn Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV)
Hortensie Hortensienringfleckenvirus (HYRSV)
Impatiens Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV), Tomatenringfleckenvirus (ToRSV)
Iresine Gurkenmosaikvirus (CMV)
Kalanchoe Kalanchoemosaikvirus (KMV)
Lilium Virus aus der Gruppe der Potyviren
Lobelia Arabismosaikvirus (ArMV), Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV),
Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Lysimachia Gurkenmosaikvirus (CMV)
Nemesia Gurkenmosaikvirus (CMV), Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV),
Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Nievenbergia Gurkenmosaikvirus (CMV)
Orchideen Cymbidiummosaikvirus (CyMV), Odontoglossumringfleckenvirus (ORSV),
Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Oxalis Gurkenmosaikvirus (CMV)
Passiflora Gurkenmosaikvirus (CMV), Virus aus der Gruppe der Potyviren
Pelargonien Gurkenmosaikvirus (CMV), Pelargonienblütenfarbenbrechungsvirus (PFBV)
Pentas Tomatenringfleckenvirus (ToRSV)
Ranunkel Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV), Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV)
Rosen Apfelmosaikvirus (ApMV), Himbeerringfleckenvirus (RRSV)
Streptocarpus Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV), Strept.-Blütenfarbenbrechungsvirus (SFBV)
Petunien Gurkenmosaikvirus (CMV), Kartoffelvirus Y (PVY), Tabak-/Tomatenmosaikvirus
(TMV/ToMV)
Thunbergia Ackerbohnenwelkevirus (BBWV)
Tropaeolum Impatiens necrotic spot tospovirus (INSV)
Verbena Bohnengelbmosaikvirus (BYMV), Gurkenmosaikvirus (CMV), Tomatenbronzefleckenvirus
(TSWV)
Jahresbericht 1999

5.4.2 Versuche
RP S: Im Rahmen der amtlichen Zulassungsprüfung
bzw. des Vorhabens "Lückenindikation"
wurden die beiden Versuche „Schildläuse an
Dracaena marginata unter Glas“ und „Stauchung
Wachstumsregulatoren in Minipoinsettien“
angelegt und ausgewertet. Weitere Versuchsprogramme
konnten infolge des Nichtauftretens
der zu prüfenden Schadorganismen nicht ausgewertet
werden.
LfP: Maßnahmen gegen die Blatt- und
Stängelbakteriose Xanthomonas campestris
pv. begoniae an Begonien
Gegen bakterielle Erkrankungen an Pflanzen
gibt es keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel.
Das Desinfektionsmittel MENNO Florades
zeichnet sich durch eine gute Pflanzenverträglichkeit
aus. Es sollte untersucht werden, ob
durch dieses Mittel die Ausbreitung von
Xanthomonas campestris pv. begoniae im Bestand
verhindert werden kann.
Die Ausbreitung von Xanthomonas- Bakterien
erfolgt meist bei Kulturarbeiten oder über Wasserspritzer
beim Gießen. Um dies zu simulieren
wurde in jede Parzelle eine infizierte Pflanze
gestellt und mit Hilfe einer Sprühanlage die
Überkopfbewässerung nachempfunden. Die
Spritzungen mit den Mitteln fanden im Abstand
von einer Woche statt, wobei die Sprühanlage
bis zum Antrocknen der Spritzbrühe ausgeschaltet
wurde.
Bereits drei Wochen nach dem Auftreten der
ersten Symptome an den nicht infizierten
Pflanzen waren in den unbehandelten Parzellen
fast alle Pflanzen befallen. In den Parzellen, die
behandelt wurden, breiteten sich die Bakterien
nicht so rasch im Bestand aus. Allerdings wurde
die Ausbreitung auch nicht verhindert. Nur die
befallene Blattfläche konnte durch die
Spritzungen mit Cuprozin WP und insbesondere
mit MENNO Florades deutlich reduziert werden.
Bekämpfung von Rost (Melampsora hypericorum
u. Uredo hyperici) an Hypericum androsaemum
Die Anfälligkeit auf Rosterkrankungen spielt bei
der Kultur von Hypericum eine große Rolle.
Aufgrund der steigenden Nachfrage als Beiwerk
zur modernen Floristik wird die Suche nach
widerstandsfähigen Sorten und nach Fungiziden
mit guter Verträglichkeit immer dringlicher.
Ab dem 7. Juni wurde dreimal im wöchentlichen
Abstand mit Bardos Neu und Ortiva gespritzt.
Die anfälligen Sorten zeigten zu diesem
Zeitpunkt bereits deutlichen Befall. Beide Mittel
konnten den Rost-Befall nicht stoppen, im
Vergleich zu den unbehandelten Pflanzen
dagegen die Schadenshöhe reduzieren.
- 47 -
Bardos Neu zeigte zu Beginn die bessere Wirksamkeit.
10 Tage nach der letzten Behandlung
konnte zwischen den mit beiden Mitteln behandelten
Parzellen kein Unterschied mehr
festgestellt werden. Die Sorten ‘Klon 28’,
‘Reingold’ und ‘Excellent Flair’ erkrankten nicht
bzw. nur gering an Rost. Am stärksten befallen
waren ‘Dual Flair’, ‘Orange Flair’, ‘Albury Purple’
und ‘Autumn Blaze’.
Bekämpfung von Rost (Puccinia pelargoniizonalis)
an Pelargonien
Im Zierpflanzenbau sind zur Zeit nur
Kontaktmittel, z.B. Dithane Ultra WG, und das
teilsystemische Mittel Baymat flüssig gegen
Rost zugelassen. Mit diesen Mitteln ist,
insbesondere nach Befallsbeginn, keine sichere
Bekämpfung mehr möglich. Da Rost an Pelargonien
großen Schaden verursachen kann,
wurden die neuen Fungizide Bardos Neu und
Ortiva an dieser Kultur getestet.
Die Versuchspflanzen wurden drei Tage vor der
ersten Behandlung mit Rostsporen bespritzt und
eine Nacht unter einer Folie gehalten, um die
Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Die ersten Rostpusteln
konnten in der unbehandelten Variante
ca. 3 Wochen nach der Infektion festgestellt
werden. Der Rost breitete sich rasch über die
gesamte Pflanze aus. In den mit Bardos Neu
und Ortiva behandelten Parzellen konnten die
ersten Rostpusteln erst 26 Tage nach der
letzten Behandlung festgestellt werden. Das
Mittel Bardos Neu ist im Zierpflanzenbau noch
nicht zugelassen.
Bekämpfung von Rost (Phragmidium mucronatum)
an Freilandrosen
Die Anfälligkeit auf Rost-Erkrankungen spielt bei
der Kultur von Freilandrosen eine große Rolle.
Aufgrund der im Sommer 1999 abgelaufenen
Vertriebszulassung von Saprol Neu wurde die
Suche nach Fungiziden mit guter Verträglichkeit
immer dringlicher. Zu Versuchsbeginn litten die
Rosen bereits unter einem hohen Befallsdruck.
Ca. 85 % der Blätter hatten die für die Krankheit
typischen Rostflecken.
Ab dem 16. Juni erfolgten drei Spritzungen im
wöchentlichen Abstand mit Bardos Neu, Ortiva
und Saprol Neu. Alle drei Mittel konnten den
Rost-Befall nicht tilgen. Zwei Wochen nach der
letzten Behandlung wiesen noch durchschnittlich
60 % der Blätter Befallssymptome
auf. Im Vergleich zu den unbehandelten Pflanzen
konnte die befallene Blattfläche bei allen
drei Mitteln auf über die Hälfte reduziert werden.
Diesbezüglich wirkten die Mittel Bardos Neu und
Ortiva gleich gut und Saprol Neu geringfügig
schlechter. Eine Schädigung der Pflanzen durch
die Pflanzen-schutzbehandlungen konnte nicht
beobachtet werden. Das Mittel Bardos Neu ist
im Zierpflanzenbau noch nicht zugelassen.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 48 –
Bekämpfung von Sternrußtau (Diplocarpon
rosae) an Freilandrosen.
Die Anfälligkeit auf Sternrußtau spielt bei der
Kultur von Freilandrosen eine große Rolle.
Aufgrund der im Sommer 1999 abgelaufenen
Vertriebszulassung von Saprol Neu wurde nach
anderen Fungiziden mit guter Verträglichkeit
gesucht. Zu Versuchsbeginn litten die Freilandrosen
(‘Helle Rumba’) bereits unter einem
hohen Befallsdruck. Ca. 65 % der Blätter hatten
die für die Krankheit typischen Flecken. Ab dem
20. Juni erfolgten sechs Spritzungen im Abstand
von 10 Tagen mit Bardos Neu (Wirk-stoff
Difenoconazol), Ortiva (Wirkstoff Azoxystrobin)
und Saprol Neu (Wirkstoff Triforin). Alle drei
Mittel konnten den Sternrußtaubefall nicht tilgen.
Zwei Wochen nach der letzten Behandlung
wiesen noch durchschnittlich 55 % der Blätter
Befallssymptome auf. Erst ab dem vierten
Boniturtermin zeigten die behandelten Varianten
eine deutliche Wirkung hinsichtlich der Befallsstärke.
Eine Woche später hatten die unbehandelten
Pflanzen dreimal so viele Sternrußtauflecken
als die behandelten. Trotz des
Abwurfes der erkrankten Blätter waren die verbliebenen
Blätter in der Kontrollvariante bis zum
Versuchende erheblich stärker geschädigt, als
die Blätter in den gespritzten Parzellen. Der
Krankheitsverlauf konnte durch die Pflanzenschutzmittel
lediglich verlangsamt werden. Die
Wirkung von Bardos Neu und Ortiva entsprach
der von Saprol Neu. Alle Mittel waren gut
pflanzenverträglich.
5.5 Engerlinge des Feldmaikäfers
und anderer Blatthornkäfer
RP FR: Wie im Jahr 1996 war auch 1999 ein
Jahr vor dem Hauptflug ein Nebenflugjahr des
Feldmaikäfers. Während der Vorflug in 1996
sehr schwach war, konnte 1999 auch
vereinzelter astweiser Kahlfrass an Eichen und
Ahorn an den bekannten Flugschwerpunkten bei
Amoltern (Galgenberg), Kiechlinsbergen (Brandholz)
und erstmals bei Endingen (Brüstleberg,
Eckkinzig) beobachtet werden. Dies ist ein
deutliches Zeichen eines stärkeren
Maikäferauftretens. Die im Herbst des
Berichtsjahrs durchgeführten Engerlingsgrabungen
ergaben Spitzenwerte bis zu 20
Tiere/m², wobei der Mittelwert über alle
Grabungen bei unter 1 Engerling/m² lag. Damit
besteht nun am Kaiserstuhl die Gefahr, dass
zukünftig zwei Massenflüge hintereinander
auftreten könnten.
Dies würde die Bekämpfungsstrategien „Netze“
und „Insektizide am Wald mit Hubschrauber“
zukünftig erheblich erschweren. Bei den Netzen
Jahresbericht 1999
besteht wegen des hohen Zeitaufwandes beim
Auslegen von Seiten der Praxis keine
Bereitschaft diese alle zwei Jahre, statt nur
jedes dritte Jahr auszulegen. Beim Hubschraubereinsatz
würde einerseits der Kostenrahmen
gesprengt und andererseits käme die
Personalkapazität des Pflanzenschutzdienstes
wegen der umfangreichen Vorbereitungs- und
Planungsarbeiten an ihre Grenzen. Für den
Einsatz von Beauveria brongniartii könnte sich
das kontinuierliche Vorhandensein von Engerlingen
jedoch positiv auf das Infektionsgeschehen
auswirken.
Die neue Sämaschine (umgebauter Eder-
Mulchbodenlockerer mit Säkasten) hat sich im
praktischen Einsatz auf über 11 ha bewährt.
Das Gerät appliziert das Pilzgetreide sehr
präzise in der gewünschten Menge und Tiefe.
Die Praktiker kamen mit dem Gerät sehr viel
besser zurecht als mit der vorher benutzten zur
Direktsaat umgebauten Fiona-Sämaschine.
LfP: 1999 war der Zwischenflug deutlich stärker
als 1996. An den bekannten Brennpunkten
Kiechlinsbergen (Gewann Brandholz) und Amoltern
(Galgenberg) waren einzelne Eichen
kahlgefressen. Dadurch muss örtlich mit
starkem Engerlingsbefall gerechnet werden. Für
das nächste Zwischenflugjahr 2002 sollten die
Landwirte auf jeden Fall alle die Maßnahmen
ergreifen, die im Hauptflugjahr notwendig sind
(s. Merkblatt: Der Feldmaikäfer und seine
Engerlinge). Die für das Hauptflugjahr 2000
vorgesehene Bekämpfungsaktion vom Hubschrauber
aus wurde mit einem Behördengespräch
in Endingen a.K. vorbereitet. Ebenso
wurden die von der Insektizidbehandlung
auszunehmenden Waldpartien zusammen mit
der BNL festgelegt. Engerlingsgrabungen in allen
Gemeinden im und am Kaiserstuhl (außer
Breisach, Ihringen und Schelingen) zeigten,
dass der Feldmaikäfer im ganzen Kaiserstuhl
vorkommt. Der Befallsschwerpunkt beschränkt
sich nach wie vor auf die Gemarkungen am
Nordkaiserstuhl. Zunehmender Besatz wurde in
den Gemarkungen am Osthang des Kaiserstuhls
festgestellt. In Achkarren und
Bickensohl wurde jeweils nur je ein Engerling
gefunden.
Wie in den Jahren 1997 und 1998 war an den
Engerlingszahlen abzulesen, ob der betroffene
Waldrand 1997 lückenlos oder lückenhaft behandelt
worden war. 1999 erreichten uns von
der Schwäb. Alb unzählige Meldungen über
starken Befall durch Engerlinge der Scarabaeidenart
Phyllopertha horticola auf Sport-
und Zierrasen. Die Anwendung von nema-green
auf einem Sportplatz in Albstadt-Ebingen war so
erfolgreich, dass einen Monat später die Gras-

narbe den früheren Befall nicht mehr erkennen
ließ.
Auf dem Platz des Golfclubs Schloß Weitenburg
e.V. waren 1997/98 einige Spielfelder durch
Engerlinge von Amphimallon solstitiale fast
völlig zerstört worden. Nach dem Käferflug 1999
wurde im Zeitraum des Larvenschlupfes
FRISOL forte (Abfallprodukt aus der Streptomycinproduktion,
das als Düngemittel gehandelt
wird) ausgebracht. Dieses Mittel hat auch
eine Wirkung als Pflanzenstärkungsmittel.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg
- 49 -
Vier Wochen nach der Anwendung hob sich der
Graswuchs der so behandelten Parzellen
deutlich von dem der anderen Versuchsglieder
ab. Die Anzahl der Engerlinge wurde allerdings
nicht beeinflusst.
Dieselbe Wirkung wurde auf einem Zierrasen
mit Mischbefall durch Phyllopertha horticola und
Amphimallon solstitiale in Bad Urach erzielt,
obwohl die Engerlinge im jeweils letzten
Entwicklungsstadium waren.

- 50 -
6. Biologische Schädlingsbekämpfung
6.1 Ackerbau
Bekämpfung des Maiszünslers mit der Schlupfwespe (Trichogramma brassicae).
Abb. 6.1: Trichogramma-Einsatz in Baden-Württemberg
5000
4000
3000
2000
1000
Jahresbericht 1999
Einsatzfläche [ha]
Tübingen
Freiburg
Karlsruhe
Stuttgart
0
1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
RP S: Biologische Bekämpfung des Maiszünslers
(Ostrinia nubilalis) mit der
Schlupfwespe Trichogramma brassicae:
Der Falterflug wurde mit Lichtfallen an
insgesamt 4 Standorten beobachtet. Danach
wurden die Ausbringungstermine für den Nützling
Trichogramma wie folgt festgelegt (Tab.
6.1a):
Tab.6.1a: Ausbringungstermine für Trichogramma
1. Ausbringung für frühes Gebiet: 23. Juni
1. Ausbringung für spätes Gebiet: 29. Juni
2. Ausbringung für frühes Gebiet: 6./7. Juli
2. Ausbringung für spätes Gebiet: 13. Juli
Die Maiszünslerbekämpfung wurde mit der
Trichogramma-Schlupfwespe im Regierungsbezirk
Stuttgart auf einer Maisanbaufläche von
insgesamt 580 ha vorgenommen.
Das entspricht knapp 2 % der Maisanbaufläche.
Dabei kamen die in Tab. 6.1b aufgeführten
Ausbringungsverfahren zum Einsatz:
RP FR: Die biologische Maiszünslerbekämpfung
wurde mit der Trichogramma-Schlupfwespe
im Regierungs-bezirk Freiburg auf einer
Fläche von insgesamt 2260 ha vorgenommen.
Auf ca. ¼ dieser Fläche wurden Kapseln ausgestreut.
Die 1. Ausbringung der Trichogramm-
Schlupfwespen erfolgte am 18. Juni, die 2. am
01. Juli. In den Versuchen im Rheintal und am
Bodensee wurden je nach Verfahren (Trichokarte,
Trichocap, TrichoBox, TrichoSafe) im
Durchschnitt Wirkungs-grade von 63 bis 72 %
beim Einsatz von Schlupfwespen ermittelt. Im
Vergleich dazu lag der Wirkungsgrad bei
Insektizidbehandlung bei 84 %.
Tab. 6.1b: Ausbringungsverfahren zum Einsatz der
Trichogramma-Schlupfwespe
Ausbringungsverfahren Flächenanteil in %
2 x Ausstreuen von Kapseln: 21 %
3 x Ausstreuen von Kapseln: 2 %
2 x Aushängen von Rähmchen: 27 %
1 x Aushängen von Rähmchen: 50 %
3 x Aushängen von Rähmchen: 0,3 %.

6.2 Gemüsebau
6.2.1 Beobachtungen zum Nützlingseinsatz
RP S: Spontan auftretende natürliche Gegenspieler
von Schädlingen an den befallenen
Kulturen sind ein erster Schritt zur Züchtung und
Vermarktung eines neuen Nützlings. Die
nachfolgend genannten Arten wurden 1999 im
Erwerbsgemüseanbau als Antagonisten beobachtet:
parasitoide Schlupfwespe (Anag-rus
atomus), der Schnellkäfer (Adrastus limba-tus)
und auch die Raubwanze (Campylomma
verbasci).
6.2.2 Nützlingseinsatz in Baden-
Württemberg
LfP: Es wurde eine Erhebung zum Stand des
Nützlingseinsatzes in Gemüse- und Zier-pflanzenbeständen
im Unterglasanbau und einigen
Freilandkulturen in Baden-Württemberg aufgrund
von Daten erstellt, die mit Hilfe eines
Fragebogens bei Pflanzenschutzberatern, den
Beratern der Beratungsdienste und der Regierungspräsidien
im Herbst und Winter 1999
erhoben wurden.
Die Entwicklung des Nützlingseinsatzes im
Unterglasanbau und in einigen Freilandkulturen
in der Zeit von 1979 bis 1999 ist in Abb. 6.2.2a
aufgetragen. Die Einsatzfläche der einzelnen
Nützlingsarten ist seit Beginn des Nützlingseinsatzes
in Baden-Württemberg äußerst stark
angestiegen. Im Jahr 1999 wurde allein die
Schlupfwespe (Encarsia formosa) auf ähnlich
großer Ein-satzfläche ausgebracht, wie alle
Nützlingsarten im Jahr 1991 zusammen.
Die Fläche mit Nützlingseinsatz nahm von 52,2
ha im Jahr 1991 auf 158 ha im Jahr 1999 zu.
Dieser Wert bedeutet bezogen auf die
Einsatzfläche von 1997 eine Steigerung der
Fläche mit Nützlingseinsatz um 12 %. In allen
Jahren wurde die tatsächliche Gewächshausfläche
mit Nützlingseinsatz erhoben.
Wenn auf der selben Fläche mehrere Nützlinge
angewandt wurden, so wurde trotzdem die Einsatzfläche
nur einmal gezählt.
- 51 -
Zu diesen Zahlen sind noch ca. 50 ha
Freilandkulturen wie Kohl mit Bacillus
thuringiensis-Einsatz als biologische Schädlingsbekämpfungsmaßnahme
und der Nützlingseinsatz
in Freilanderdbeeren auf 0,4 ha hinzu
zurechnen.
Der wichtigste Einsatzbereich für die Nützlinge
waren auch im Jahr 1999 ähnlich wie bei den
letzten Erhebungen die Zierpflanzenkulturen als
Ganzes genommen vor der Gurken- und
Tomatenkultur (Abb. 6.2.2b). In Gemüsekulturen
des Unterglasanbaus wurden 1999 mit
Unterstützung der verschiedenen oben genannten
Beratungskräfte Nützlinge auf einer Fläche
von ca. 106 ha eingesetzt. Verglichen mit der
Einsatzfläche von 1997 mit 91,9 ha bedeutet
das eine Steigerung von 15,6 %. Nützlinge kamen
außer in der Gurken-, Tomaten-, Bohnen-,
Paprika- und Auberginenkultur noch in Unterglaskulturen
wie Basilikum, Fenchel, Mangold,
Melone, Petersilie, Rettich, Salat, Süßmais, bei
Gemüsejungpflanzen, bei Freilandbohnen und
Erdbeeren im Gewächshaus und im Freiland
zum Einsatz.
Einige Berater konnten, da sie nicht mit dem
Nützlingseinsatz befasst waren oder wegen
anderer dringenderer Aufgaben, die Einsatzflächen
in ihrem Dienstbezirk nicht erheben.
Betriebe setzen in vielen Regionen Nützlinge
auch ohne staatliche Unterstützung und Beratung
ein. Exakte Zahlen sind aus diesem
Bereich nicht bekannt. Insgesamt dürfte die
Einsatzfläche der Nützlinge in Baden-
Württemberg im Gemüsebau unter Glas und im
Freiland inklusive des Bacillus thuringiensis-Einsatzes
im Freilandgemüsebau über 180 ha
liegen. Zusammen mit dem Nützlingseinsatz in
Zierpflanzenbeständen wird in Baden-Württemberg
eine Fläche von mindestens 240 ha
erreicht. Die Anzahl der in der Bundesrepublik
Deutschland vertriebenen Nützlingsarten hat
sich nicht erweitert und beträgt ca. 60. Von den
Gärtnern und Pflanzenschutzberatern wurden in
Baden-Württemberg von diesen Arten im Jahr
1999 insgesamt 30 verschiedene tierische
Nützlingsarten im Gewächshaus und im Freiland
eingesetzt (Tab. 6.2.2a).
Dies sind 7 Arten weniger als 1997.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 52 -
Abb. 6.2.2a: Nützlingseinsatz in Baden-Württemberg von 1979 bis 1999 vom Pflanzenschutzdienst erhobene
Einsatzflächen.
Abb. 6.2.2b: Nützlingseinsatz in Gemüsebeständen 1999
Jahresbericht 1999

Tab. 6.2.2a: Einsatzflächen der Nützlingsarten im Gemüse- und Zierpflanzenbau
Nützlingsart
Amblyseius californicus
A. cucumeris/A. barkeri
A. degenerans
Hypoaspis sp.
Phytoseiulus persimilis
Anagrus atomus
Aphelinus abdominalis
Aphidius colemani
A. ervi
Dacnusa sibirica u. Diglyphus isaea
Encarsia formosa
Eretmocerus californicus
Leptomastidea sp.
Leptomastix dactylopii
Metaphycus helvolus
Microterys nietneri
Trichogramma brassicae
Aphidoletes aphidimyza
Coenosia sp.
Episyrphus balteatus
Chilocorus sp.
Cryptolaemus montrozieri
Lindorus lophantae
Orius sp.
Macrolophus sp.
Chysoperla carnea
Heterorhabditis sp.
Steinernema sp.
Adalia bipunctata
Einsatzfläche im
Gemüsebau in ha
0,1
43,5
0
0,1
17,7
0,4
1,9
47,2
14,0
8,6
85,5
0
0
0
0
0
2,0
61,0
0,1
0,5
0
0
0
0,3
2,1
0,5
0
0,1,
0,3
In den Abb. 6.2.2c und 6.2.2d sind die Einsatzflächen
der wichtigeren Nützlingsarten aufgeführt.
Viele Nützlingsarten wurden auf größerer
Fläche angewandt als früher. Die Einsatzflächen
einiger Arten haben sich aber im Vergleich der
vorhergehenden Erhebung deutlich verringert.
Die Raubmilbe Phytoseiulus persimilis wurde
1995 noch auf einer Fläche von 42 ha gegen
Spinnmilben angewandt.
Im Jahr 1997 wurde sie noch auf 24,3 ha eingesetzt
und 1999 auf nur 21,6 ha. Hier ist eine
Verdrängung durch wirksame nützlingsverträgliche
Akarizide und den regelmäßigen Einsatz
der Raubmilbenarten Amblyseius barkeri und A.
cucumeris erfolgt. Andere weniger wichtige
Nützlinge verlieren an Bedeutung. Zu nennen
sind Amblyseius californicus sowie Eretmocerus
californicus, Coenosia spp., Orius spp. und
Chrysoperla carnea. Die biologische Bekämpfung
der verschiedenen Blattlausarten mit
Nützlingen wird hingegen immer wichtiger. Nach
Encarsia formosa, die auf insgesamt über 113,1
ha gegen die Weiße Fliegen eingesetzt wurde,
sind die Blattlausgegenspieler Aphidoletes
aphidimyza (70,1 ha) und Aphidius colemani
Einsatzfläche im
Zierpflanzenbau in ha
0,3
19,9
0,1
1,7
3,9
0
0,9
18,0
14,2
1,6
27,6
0,1
angewandt
angewandt
0,3
0,5
0,2
9,1
0
1,6
angewandt
1,1
angewandt
0,3
0,4
4,1
0,8
5,7
0,3
- 53 -
Gesamteinsatzfläche
In ha
0,4
63,4
0,1
1,8
21,6
0,4
2,8
65,2
28,2
10,2
113,1
0,1
angewandt
angewandt
0,3
0,5
2,2
70,1
0,1
2,1
angewandt
1,1
angewandt
0,6
2,5
4,6
0,8
5,8
0,6
(65,2 ha) die am häufigsten verwandten
Nützlinge.
Die Raubmilbenarten Amblyseius cucumeris
und A. barkeri, die zur Bekämpfung von Thripsen,
Weichhautmilben und Spinnmilben eingesetzt
werden, folgen dann mit 63,4 ha. Die 1997
neu auf dem Nützlingsmarkt angebotene Blattlausgegenspielerart
Aphidius ervi erreichte 1997
beachtliche 27,8 ha und im Jahr 1999 28,2 ha
Einsatzfläche. Bei den Nützlingsarten Diglyphus
isaea und Dacnusa sibirica gab es von 1995 bis
1997 einen Flächenrückgang von 5,6 ha auf 4,7
ha. Dieser Rückgang war nicht stabil, im Jahr
1999 mussten die Gegenspieler der Minierfliegen
auf 10,2 ha eingesetzt werden. Aphelinus
abdominalis wurde vermehrt an Gurken
gegen Kartoffelblattläuse freigelassen.
Die Bedeutung der außerdem häufiger
eingesetzten Nützlingsarten nimmt stetig zu.
Insgesamt haben nur 15 Nützlingsarten eine
Einsatzfläche von jeweils mehr als 1 ha. Diese
werden in der Regel aber mit Ausnahme von P.
persimilis und C. carnea 1999 alle auf deutlich
größerer Fläche als 1997 angewand
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 54 -
Abb. 6.2.2c: Einsatzfläche der wichtigeren Nützlingsarten in allen Beständen
Abb. 6.2.2d: Einsatzfläche weiterer Nützlingsarten in allen Beständen
Jahresbericht 1999

Die vier Nützlingsproduzenten und -vertreiber
in Baden-Württemberg (Firma KBS (Katz
Biotech Services), Welzheim, Firma Sautter &
Stepper GmbH, Ammerbuch-Altingen, Firma
H. Welte, Insel Reichenau und Firma Wilhelm
Biologischer Pflanzenschutz GmbH,
Sachsenheim 4) boten 1999 eine
umfangreiche Nützlingspalette an. Lieferungen
erhalten die Nützlingsanwender in
beachtlichem Umfang auch von anderen
Firmen wie der Firma Neudorff GmbH KG,
STB Control oder AMW Nützlingsservice. Die
Firma KBS bietet jetzt eine umfangreiche
Nützlingspalette sowie einige mit dem
Nützlingseinsatz kombinierbare
Pflanzenschutz- und Pflanzen-stärkungsmittel
an. Wie schon in den Vorjahren wurden die
Berater angehalten, den Erfolg des
Nützlingseinsatzes und ihrer Betreuung im
Fragebogen nach einem vereinfachten
Schulnotensystem zu beurteilen. Die Bewertungen
für die einzelnen Gemüsekulturen sind
in Abb. 6.2.2e aufgetragen. Die beste
Beurteilung erhielt von den flächenmäßig
großen Kulturen dieses mal die biologische
Schädlingsbe-kämpfung in Bohnen gefolgt von
den Tomatenbeständen. Der biologische
Pflanzen-schutz in Bohnen wurde in 97 % und
der in Tomaten in 93,9% der Bestände als
sehr gut bis befriedigend bezeichnet. Mit sehr
gut bis befriedigend wird die biologische
Schädlings-bekämpfung in den flächenmäßig
kleinen Kul-turen Paprika und Auberginen in
100 % und 81,3 % der Bestände beurteilt.
Insgesamt ist die Bewertung deutlich besser
als in den vorherigen Jahren. Auch das
Bekämpfungsergebnis in den Gurkenbeständen
ist mit 87,2 % sehr guten bis
befriedigenden Beurteilungen wiederum als
gut einzustufen. Dies ist das bisher beste
Ergebnis für die Gurkenkultur. Das gute
Ergebnis in den Gurken ist hauptsächlich auf
den geringen Spinnmilbendruck im Jahr 1999
zurückzuführen. Das gleiche gilt auch für die
Bohnen. Bei den weniger wichtigen
Gemüsekulturen schneidet der Nützlingseinsatz
in Basilikum, Gemüse-aussaaten,
Rettich, Aussaaten und diversen
Freilandkulturen gut ab, während er nur in der
Petersilie als weniger erfolgreich bezeichnet
werden muss. Die Nützlinge arbeiten in dieser
Kultur in der kalten Jahreszeit nicht immer
zuverlässig. Nur wenige Berater bemängelten
Bezugs- und Anwendungsprobleme: Die
Qualität von A. ervi, P. persimilis und Anagrus
atomus war häufiger unzureichend. Ein
Berater war auch zusätzlich nicht mit der
Wirkung von A. atomus gegen die Zikade
Empoasca decipiens zufrieden. In einem Fall
versagte ein Hummelvolk, das in Tomaten die
Befruchtung durchführen sollte, vollständig. Es
wurde aber vom Produzenten anstandslos
ersetzt. Die Abbildung 6.2.2a vermittelt einen
Überblick über die im Jahr 1999 in Baden-
- 55 -
Württemberg auf größerer Fläche
angewandten Nutzorganismen. Nicht alle
Nutzorganismen mussten auf gleich umfangreichen
Flächen eingesetzt werden. An Hand
der Abbildung Abb. 6.2.2f soll dies am
Vergleich der Gurken- und Tomatenkultur
gezeigt werden. Auf 47,5 ha Anbaufläche mit
Gurken wurden 13 Nützlingsarten eingesetzt.
In fast allen Gurkenbeständen mussten davon
4 Nützlingsarten gleichzeitig auf ähnlich großer
Fläche von jeweils über 40 ha angewandt
werden. Auf weniger als einem Drittel der
Fläche wurde zusätzlich noch die Raubmilbe
Phytoseiulus persimilis ausgesetzt. Auf den
43,6 ha mit Tomatenbeständen wurden 1999
insgesamt nur 9 Nützlingsarten benutzt. Aber
nur die Schlupfwespe Encarsia formosa
musste in fast allen Tomatenbeständen
annähernd flächendeckend auf 37,2 ha eingesetzt
werden. In nennenswertem Umfang
wurden darüber hinaus nur noch Blattlausgegenspieler
wie Aphidoletes aphidimyza,
Aphidius ervi sowie der Gegenspieler von
Minierfliegen Dacnusa sibirica freigelassen.
Die Anzahl und Menge der eingesetzten
Nützlingsarten bestimmt letztendlich auch die
Erfolgssicherheit und den Preis für den Nützlingseinsatz.
So ist der Nützlingseinsatz in der
Tomate wesentlich billiger und auch sicherer
als in der Gurke. Die biologische Bekämpfung
in den Gurken wurde auch 1999 recht gut
bewertet. Diese gute Bewertung ist zum einen
auf die gute Wirkung der Blattlausgegenspieler
in Verbindung mit der häufig angewandten
„Offenen Zucht der Blattlausgegenspieler“ und
darauf zurückzuführen, dass 1999 kein
„Spinnmilbenjahr“ war. Spinnmilben traten
seltener auf und waren mit den Nützlingen
oder integrierbaren Akariziden gut unter
Kontrolle zu bringen. Die Raubmilbe P.
persimilis fällt im Vergleich zur Schlupfwespe
E. formosa deshalb bei der Einsatzfläche stark
zurück. Die Einsatzfläche für die Schlupfwespe
betrug 1999 in der Gurke 44,3 ha und für die
Raubmilbe nur noch 10,7 ha. Trotz eines
insgesamt guten Erfolgs der Nützlingsanwendung
hatten einige Berater Probleme
mit Schädlingsbefall: Spatzen an der „Offenen
Zucht der Blattlausgegenspieler“, Ameisen,
Ohrwürmer und Zikaden gefährdeten die
biologische Bekämpfung. Sie behinderten wie
die Spatzen und Ameisen die biologische
Bekämpfung der Blattläuse oder schädigten
wie Ohrwürmer und Zikaden Pflanzen und
mussten chemisch bekämpft werden. Hierzu
stehen aber nur breitenwirksame Pflanzenschutzmittel
zur Verfügung, die Nützlinge
abtöten. Weil mit der biologischen Blattlausbekämpfung
in einem Gurkenbestand zu
spät begonnen wurde, ließ sich die Population
nur auf hohem Niveau stabilisieren. Positiv
wurde die gute Wirkung der Weichwanzenarten
Macrolophus spp. bewertet, die sich bei
Tomaten bewährt hat.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 56 -
Abb. 6.2.2e: Bewertung des Nützlingseinsatzes in Gemüse durch die Berater
Abb. 6.2.2f: Einsatzfläche der Nützlingsarten 1999 in Gurken und Tomaten in ha
Jahresbericht 1999

6.3 Obstbau
LfP: Wegen des starken Frostspannerbefalls in
den letzten Jahren wurden frühere Untersuchungen
wieder aufgenommen, die sich mit
der Parasitierung des Kleinen Frostspanners
(Operophthera brumata) befassen. Dazu wurden
an mehreren Terminen im Mai aus
verschiedenen Obstanlagen Frostspannerraupen
ein-gesammelt und im Labor weitergezüchtet.
Die Puppen der Parasitoide wurden
im Freien überwintert und die geschlüpften
Imagines im Frühjahr 1999 durch Dr. Tschorsnig
(Naturkundemuseum Stuttgart) determiniert.
Wie schon bei der Gradation 1987 zeigte sich
auch 1998, dass ein Großteil der Frostspannerraupen
parasitiert war (1987: 40%, 1998: 53%),
so dass man die parasitischen Nützlinge als
einen wesentlichen Regulierungsfaktor der
Frostspannerpopulation in Obstanlagen an-
Tab. 6.3: Parasitierung des Kleinen Frostspanners in Obstanlagen 1998
6.4 Zierpflanzenbau
LfP: Wichtigste Schädlinge an der Gerberakultur
sind neben der Weißen Fliege (Trialeurodes
vaporariorum), Minierfliegen (Liriomyza huidobrensis,
Phytomyza sp.), Spinnmilben
(Tetranychus urticae), der Kalifornische
Blütenthrips (Frankliniella occidentalis) und
Blattläuse. Auftreten können zusätzlich noch
Raupen, Wanzen und Zikaden. Viele Schädlinge
an der Gerbera zeigen Resistenzen gegen
Pflanzenschutzmittel, so dass auch die chemische
Bekämpfung in Gerberabeständen mitunter
schwierig wird. Es sollte erprobt werden,
ob bei Topfgerbera mit dem ausschließlichen
Nützlingseinsatz oder einer Kombination von
Nützlingseinsatz und der Anwendung von
NeemAzal-T/S bessere Pflanzenqualitäten zu
erzeugen sind. Auch die Kosten der beiden
Verfahren sollten verglichen werden. Bei den
Bonituren wurden folgende Schädlinge gefunden:
Blattläuse (Macrosiphum euphorbiae
und Aphis gossypii); Weiße Fliege (T.
vaporariorum); Thripse (F. occidentalis u.a.);
Minierfliegen (P. horticola); Spinnmilben (T.
urticae) und Raupen.
- 57 -
sehen muss. Dabei handelte es sich nach diesen
Untersuchungen überwiegend um Raupenfliegen
(Tachiniden). Das vorgefundene Tachinidenspektrum
beschränkt sich auf die beiden
Arten Phorocera obscura und Cyzenis albicans.
Über die Dominanzverhältnisse können hier
keine Aussagen gemacht werden, da nur ein
Teil der Parasitoidenpuppen durchgezüchtet
werden konnte.
Auffallend ist, dass die pflanzenschutzintensive
Apfelanlage Heuchlingen eine deutlich geringere
Parasitierungsrate aufweist als die extensive
Apfelanlage Lautenbach und die beiden untersuchten
Steinobstanlagen (Tab. 6.3). Wo daher
der Einsatz von Pflanzenschutzmittel insbesondere
im Monat Mai reduziert werden kann, bietet
sich die Möglichkeit einer Ausnutzung dieser
Nützlinge zur biologischen Bekämpfung des
Schädlings.
Ort Obstart Raupen Zuchtverlust Tachiniden
Anzahl
Schlupfwespen Parasitierung (%)
Heuchlingen Apfel 70 0 11 0 15,7
Heuchlingen Kirschen 200 18 106 6 61,5
Lautenbach Zwetschgen 162 19 78 12 62,9
Lautenbach Apfel 150 16 66 3 51,5
Summe 582 53 261 21 53,3
Die Wirkung eines alleinigen Nützlingseinsatzes
auf den Schädlingsbesatz und die
Pflanzenschädigung bei Gerbera wurde mit der
Kombination aus moderatem Nützlingseinsatz
und NeemAzal-T/S-Anwendungen verglichen.
Beide Bekämpfungsverfahren lieferten gute
Pflanzenqualitäten. Alle Pflanzen waren ohne
Probleme vermarktbar. Der Schädlingsbefall war
zum Verkaufszeitpunkt bei der Kombination von
Nützlingseinsatz und NeemAzal - T/S-Anwendung
im Fall der Blattläuse, der Weißen
Fliege und der Minierfliegen geringer als in der
Nützlingsvariante. Nur die mittlere Anzahl
Thripse in den Blüten war in der Nützlings-
Variante etwas niedriger.
Es konnte gezeigt werden, dass mit dem Nützlingseinsatz
eine Bekämpfung tierischer Schädlinge
an Topfgerbera erfolgreich durchgeführt
werden kann. Durch die Kombination mit dem
mehr-fachen NeemAzal-T/S-Einsatz lassen sich
Nützlingsmengen einsparen.
Das Verfahren wird dadurch preiswerter und
wirkungsvoller (Tab. 6.4a).
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 58 -
Der Amerikanische Thrips (Echinothrips
americanus) wurde 1997 von P. Detzel,
Beratungsdienst Baden e.V., ALLB Bruchsal,
Dienststelle KA-Augustenberg, erstmalig in
Gewächshäusern Baden-Württembergs gefunden.
E. americanus schädigt verschiedene
Pflanzenarten auf recht unterschiedliche Weise:
an Hibiscus ist bei einem Besatz von bis zu 50
Tieren pro Blatt kein Schaden sichtbar. Der
Thrips lebt hier häufig unter älteren Blättern, ist
aber besonders bei geringem Lichtangebot auch
auf den Blättern aktiv. Hibiscus ist häufig der
Ausgangspunkt für den Befall anderer Pflanzenarten.
Auch an manchen Grünpflanzen wie
Dieffenbachia etc. tritt eine Schädigung erst
nach hohem Thripsbesatz auf. Impatiens Neu
Guinea-Hybriden, Passiflora und an-dere
Pflanzenarten werden durch den
Amerikanischen Thrips kaum geschädigt. Schon
ein leichter Befall kann hingegen auf älteren
Poinsettienblättern schnell zu Schäden führen.
Starke Schäden wie die Verkrüppelung der
Triebspitzen und Blattaufhellungen treten bei
Cissus rhombifolia schon bei geringem
Thripsbefall auf, bei Azaleen kommt es nur zu
Blattaufhellungen.
Es wurden verschiedene Nützlings-arten gegen
den Thrips in einem Laborversuch erprobt.
Hierzu wurden einzelne Blätter mit den Thripsen
darauf an Hibiscuspflanzen in spezielle,
belüftete Kunststoffbehälter eingebracht, die die
Thripse und ihre Gegenspieler im Behälter
zurückhielten. Der Wirkungsgrad der erprobten
Nützlingsarten und die beim Einsatz gemachten
Beobachtungen sind in Tabelle 6.4b zusammengefasst.
Tab. 6.4a: Kostenvergleich beider Varianten
Variante Gesamtkosten
in
DM
NeemAzal-T/S-
Variante plus
Nützlingseinsatz
Nützlings-
Variante
Jahresbericht 1999
Kosten
pro m 2 in
DM
Kosten pro
Pflanze in
DM
33,40 0,67 0,06
78,20 1,56 0,13
Die Raubwanze M. pygmaeus zeigte eine
gewisse Wirkung gegen den Thrips. Die sonst
recht langlebigen Raubwanzen starben aber
schon nach wenigen Tagen auf dem für sie wohl
ungeeigneten Hibiscus ab. Die Raubmilbe
Amblyseius degenerans saugte zwar Thripse
aus und tötete sie damit ab. Die Thripspopulation
nahm aber trotz ihrer Anwesenheit
stetig zu. Für A. californicus war dies schon
vorher beobachtet worden, so dass mit der
Milbe kein gesonderter Versuch durchgeführt
wurde.
Diese Raubmilbe war in allen Versuchsvarianten
mit anwesend, da sie latent in der E. americanus-Population
vorhanden war.
Die Schlupfwespe T. semiluteus zeigte mit nur
ca. 10 % eine sehr schlechte Schlupfrate.
Eine Parasitierung durch die Wespe war nicht
zu beobachten. Gut wirksam waren der
Raubthrips Franklinothrips vespiformis mit 94,4
% Wirkungsgrad bei Nymphen und Adulten und
die Larven der Florfliege Chrysoperla carnea
mit 99,4 %. Die Raubthripse vermehrten sich
auf den Pflanzen und auch ihre Larven waren
dann aktiv. Die Florfliegenlarven müssen
regelmäßig wieder angewandt werden, da sie
sich nicht im Gewächshaus vermehren. Auch
mit Neemsamenprodukt NeemAzal-T/S lassen
sich gute Bekämpfungswirkungen bei der
Thripspopulation erzielen (siehe Abb. 6.4a).
Im Rahmen einer Fragebogenerhebung wurde
im Herbst und Winter 1999 der Umfang des
Nützlingseinsatzes in Baden-Württemberg bei
Pflanzenschutzberatern, den Beratern der
Beratungs-dienste und der Regierungspräsidien
erhoben. Die Fläche mit Nützlingseinsatz in
Zierpflanzenbeständen ist in Abbildung 6.4b
aufgetragen. Die Gewächshausfläche mit
Nützlingseinsatz belief sich hier auf fast 52 ha.
Nützlinge wurden an Topfpflanzen wie
Cyclamen, Hibiscus, Poinsettie, Streptocarpus,
Topfsonnenblumen, Topfgerbera, Topfrosen
und Topfchrysanthemen, Usambaraveilchen,
sowie Sukkulenten und Grünpflanzen
angewandt. Auch an Schnittblumen wie
Anemone, Chrysantheme, Eustoma, Gerbera,
Rose und Sommerschnitt kamen sie zum
Einsatz.
Außerdem wurden sie noch in der Beet- und
Balkonware, der Innenraumbegrünung, bei der
Jungpflanzenproduktion, an Wasserpflanzen, in
Schauhäusern und an Efeu eingesetzt.
Die Gegenspieler der Schädlinge an der
Innenraumbegrünung werden in beachtlichem
Umfang in Foyers, Großraumbüros, Schwimmbädern,
Schaugewächshäusern etc. ein-gesetzt.
Da dies häufig von speziellen Beratern erfahrener
Gärtnereien oder von den Besitzern an
Hand der Broschüre „Integrierte Schädlingsbekämpfung
an Pflanzen in Innenräumen“ geschieht,
sind die Pflanzenschutzberater seltener
damit befasst. Flächendaten liegen aus diesem
Bereich deshalb kaum vor.
Die Unterscheidung der Nützlinge nach den
Einsatzgebieten ist subjektiv, die Fragebogenerhebung
bringt aber deutliche Unterschiede
beim Einsatz der Nützlingsarten in Zierpflanzen
oder im Gemüsebau zutage (Tab. 6.2.2a).
Viele Nützlinge werden anteilmäßig ungefähr
gleichrangig in Zierpflanzen- und in
Gemüsekulturen freigesetzt. Dies sind z. B. A.
colemani, A. cucumeris, A. barkeri, E. formosa,
D. sibirica/D. isaea und M. caliginosus.

Andere Arten wie A. aphidimyza, P. persimilis
oder T. brassicae wurden vornehmlich in
Gemüsekulturen und viele andere Arten wie A.
ervi, C. carnea, C. montrouzieri, E. californicus,
Heterorhabditis sp., Hypoaspis spp., L.
dactylopii, R. lophanthae, Steinernema spp., M.
helvolus, M. nietneri besonders häufig in
Zierpflanzenkulturen freigesetzt. Zu der letzteren
Kategorie gehören verständlicherweise auch die
in Innenräumen eingesetzten Nützlingsarten.
Wie schon in den Vorjahren wurden die Berater
angehalten, den Erfolg des Nützlingseinsatzes
und ihrer Betreuung im Fragebogen nach einem
vereinfachten Schulnotensystem zu beurteilen.
Die Bewertungen für die einzelnen Zierpflanzen
sind in Abb. 6.4b aufgetragen. Richtig schlechte
Beurteilungen des Erfolgs in Zierpflanzen gibt es
1999 nicht. Am besten wurde er in Grünpflanzen
und bei Stauden und Dachterrassen beurteilt.
Topfpflanzen, die Beet- und Balkonware,
Poinsettien und Schnittblumen folgen in der
Bewertungsskala. Die Beurteilungen liegen
ungefähr im gleichen Bereich wie im Jahr 1997.
Auf den Poinsettienjungpflanzen traten wieder in
größerem Umfang Bemisia tabaci/, B. argentifolii
auf. Dies betraf besonders die Stecklinge der
Importe aus den USA. Aber auch auf Teneriffa
leben die Arten im Freiland und gelangen trotz
intensivem chemischen Pflanzenschutz auf
Stecklingen nach Deutschland. Abgesehen von
den Problemen mit eingeschleppten Schädingen
in der Poinsettienkultur ist das Ergebnis
der Erhebung zur biologischen Schädlingsbekämpfung
in Zierpflanzen insgesamt sehr
ermutigend. Die Zierpflanzenanbaufläche mit
Nützlingseinsatz ist mit 52 ha Unterglasanbaufläche
mittlerweile beachtlich groß geworden.
Der Anstieg um 3 ha ist aber
gegenüber den letzten Jahren recht gering. Nur
wenige Berater bemängelten Bezugs- und
Anwendungsprobleme:
.
- 59 -
Bei hohen Temperaturen auf dem Transport
kamen die Nützlinge häufig tot an. Besonders
die Schlupfwespe Aphidius ervi war hiervon in
mehreren Fällen betroffen. Die Schlupfwespe
war außerdem Ende Mai 1999 nicht lieferbar.
Die Nützlinge für die Innenraumbegrünung
besonders zur Schildlausbekämpfung waren
zeitweilig nicht lieferbar.
Trotz eines insgesamt guten Erfolgs des Nützlingseinsatzes
hatten einige Berater Probleme
mit Schädlingsbefall:
Bei der Beet- und Balkonware traten lokale
Übervermehrungen von Spinnmilben, Weiße
Fliegen und Blattläusen (Aulacorthum solani)
auf.
Der Kalifornische Blütenthrips Frankli-niella occidentalis
kann dann zu einem Problem werden,
wenn „Reinigungsmaßnahmen“ vor dem
Nützlingseinsatz mit NeemAzal-T/S oder
Tamaron wegen der Pflanzenunverträglichkeit
nicht möglich sind. Betriebe ohne klare
Trennung von Zier- und Gemüsebau bekommen
zunehmend Probleme mit den Weiße Fliegen
und F. occidentalis.
Weitere wichtige Anmerkungen zum Nützlingseinsatz
in Zierpflanzen waren: In bestimmten
Gebieten Baden-Württembergs ist die Blattaderminierfliege
Liriomyza huido-.brensis etabliert
und wechselt vom Gewächshaus ins Freiland
und umgekehrt. Die Bekämpfung mit Dacnusa
sibirica war in 3 Betrieben in Sommerflor
erfolgreich, aber bei bis zu 10 Freilassungen
auch teuer.
Die Gärtner sind an unbefriedigenden Bekämpfungsergebnissen
häufig selber schuld.
Eine mangelnde Betriebshygiene und ein zu
sparsamer Nützlingseinsatz sind häufiger der
Grund dafür.
Tab. 6.4b: Wirkungsgrad verschiedener Nützlingsarten gegen Echinothrips americanus in Käfigversuchen
Wirkungsgrad in % bei:
Nymphen Adulte Nymphen +
Adulte
Beobachtungen
Macrolophus pygmaeus 69,7 76,2 72,1 saugt Thripsnymphen und Adulte aus. M. pygmaeus
stirbt auf Hibiscus schnell ab
Chrysoperla carnea 100,0 98,4 99,4 tötet Thripse, auch ohne sie auszusaugen
Amblyseius degenerans -98,0 62,0 -17,0 Saugen Thripslarven aus; eine gewisse Vermehrung
der Raubmilbe ließ sich beobachten; scheinen eher
zu koexistieren; Versuchszeit zu kurz
Thripobius semiluteus -100,0 -100,0 -100,0 Schlechter Schlupf; nur ca. 10% der erwarteten
Menge; keine Parasitierung
Franklinothrips
vespiformis
99,0 87,7 94,4 F. vespiformis überlebte auch ohne Nahrung
mehrere Tage; starke Vermehrung des Raubthripses
in den Käfigen
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 60 -
Abb. 6.4a: Wirkung von NeemAzal-T/S gegen Echinothrips americanus auf Impatiens Neu Guinea-Hybriden
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Abb. 6.4b: Nützlingseinsatz in Zierpflanzenbeständen
Jahresbericht 1999
12.10.1998 19.10.1998 22.10.1998 26.10.1998
Datum
NeemAzal-T/S-Versuch I Kontrolle NeemAzal-T/S-Versuch II

6.5 Haus- und Kleingarten
In Kleingartenanlagen ist die Anwendung von
Pflanzenschutzmitteln durch das „Kleingartengesetz“
geregelt: „Gesetz über die Einschränkung
der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“
des Landes Baden-Württemberg
vom 17.12.1990 (GBI. S. 426). Laut Verordnung
vom 27.07.1999 (GBl. S. 363) dürfen neben
verschiedenen Fungiziden nur Pflanzenschutzmittel
wie Bacillus thuringiensis, Granulosevirus-Präparate,
Pyrethrum-Präpa-rate,
Mineral- und Rapsöle sowie Schnecken-korn
oder die Verwirrungsmethode für die
Fruchtwicklerbekämpfung an Apfel benutzt
werden.
Vier synthetische Insektizide mit den Wirkstoffen
Butoxycarboxim, Dimethoat, Imidacloprid und
Pirimicarb sind ebenfalls für die Anwendung im
Kleingarten zugelassen, wobei die ersten drei
nur als Stäbchen, Stick, Zäpfchen oder Pflaster
ausgebracht werden dürfen. Für den Kleingartenbereich
ist die
Verwirrungsmethode ein völlig neuer Anwendungsbereich.
In den seit 1998 laufenden
praktischen Versuchen wurde die Verwirrungsmethode
mit der Anwendung des Eiparasitierungsverfahrens
mit Trichogramma dendrolimi
und T. cacoeciae verglichen. Ziel der
Experimente ist die Klärung der Frage, welche
Methode in den Kleingärten die besseren
Ergebnisse erbringt und dann den Kleingärtnern
empfohlen werden kann.
Die Anwendung der Pheromondispenser RAK 3
und 4 gegen den Apfelwickler und Apfelschalenwickler
sowie RAK 5 (in Deutschland
nicht zugelassen) gegen den Pflaumen-wickler
erbrachte in den beiden Applikationsjahren 1998
und 1999 eine deutliche Reduktion des mit
Pheromonfallen nachgewiesenen Mottenflugs in
den Anwendungsgebieten (Tab. 6.5a). Nur in
den Quartieren, in denen Trichogramma
dendrolimi und T. cacoeciae angewandt wurden,
konnten die Fruchtwicklerarten mittels der Fallen
in größerem Umfang erfasst werden.
Tab. 6.5a: Mittlere Anzahl Fruchtwicklermännchen pro Pheromonfalle und Woche, 1998
Quartier Methode Cydia pomonella
(Apfelwickler)
- 61 -
Die recht niedrigen Fänge des Apfelwicklers
schlugen sich in einem sehr geringen Befall
nieder. Im Sommer und Herbst 1998 war
weniger als ein Prozent der Äpfel in der
Verwirrungsparzelle und in der Eiparasitierungsparzelle
befallen (Tab. 6.5b). Die
beiden anderen Fruchtwicklerarten (A. orana
und P. rhediella) sind keine wichtigen Schädlinge
in den Kleingärten. Die hohen Fangraten
des Pflaumenwicklers in den Pheromonfallen
korrespondieren mit der relativ hohen
Befallsrate der Pflaume (Tab. 6.5c), aber
verglichen mit der Befallsrate von 1997 war der
Befall eher gering.
Im Jahr 1999 waren die Fänge der Pheromonfallen
in den Gebieten mit Nützlingseinsatz
höher als im Jahr 1998, während die Fänge in
den Verwirrungsparzellen wieder niedrig waren
(Tab. 6.5b). Die hohe Flugaktivität der Apfelwickler
drückte sich auch beim Befallsgrad
aus. Über sechs Prozent der Äpfel waren in den
Kleingärten bei beiden Bekämpfungsmethoden
(Tab. 6.5c) befallen. Im Jahr 1999 war die
Befallsrate der Apfelwickler insgesamt hoch.
Dies führte in kommerziellen Anlagen zu einer
Steigerung des Insektizideinsatzes in Südwestdeutschland.
Die Wirkung des Trichogramma-Einsatzes
lag in beiden Jahren nahe
bei der der Verwirrungsmethode.
Die ungefähren Kosten für die verschiedenen
Methoden sind in Tabelle 6.5d aufgetragen. Die
billigste Methode wäre die Ausbringung des
Granulosevirus mit ca. 10 DM pro Garten bei
mindestens 5 Behandlungen. Wird die Verwirrungsmethode
gegen alle drei wichtigen
Fruchtwicklerarten angewandt, steigen die Kosten
auf über 30 DM pro Garten. Der Preis für die
Parasitoiden liegt mit ungefähr 24 DM dazwischen.
Wegen der doch recht unterschiedlichen
Wirkung beider Methoden (Verwirrungsmethode
und Trichogramma-Einsatz) in
den beiden Jahren 1998 und 1999, werden die
Versuche im Jahr 2000 und 2001 auf größerer
Fläche an mehreren Stellen in Baden-
Württemberg fortgeführt.
Adoxophyes orana
(Apfelschalenwickler)
Grapholitha funebrana
(Pflaumenwickler)
1998 1999 1998 1999 1998 1999
Einzelgärten Verwirrung 0,3 0,1 1,0 0,7 0,7 0,1
Gulaschgasse Verwirrung 0,1 0,1 0,0 0,4 0,8 0,1
Rosenweg Trichogramma (1998),
Verwirrung (1999)
1,4 0,2 2,0 1,1 4,0 0,5
Mondscheinweg Trichogramma 2,9 4,0 5,2 6,4 24,3 27,9
Streuobstbaum unbehandelt - 6,7 - - - -
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 62 -
Tab. 6.5b: Bestimmung des Fruchtwicklerbefalls an Apfel in den Kleingärten am 07.09.1998 und 07.09.1999
Quartier Methode Cydia pomonella Adoxophyes orana Pammene
rhediella
Jahresbericht 1999
1998 1999 1998 1999 1998
Einzelgärten Verwirrung 0,9 5,8 0,1 0 0,1
Gulaschgasse Verwirrung 0,8 6,0 0,1 0,1 0,1
Rosenweg Trichogramma (1998), Verwirrung (1999) 0,6 7,5 0,1 0 0,1
Mondscheinweg Trichogramma 0,6 6,1 0,1 0,1 0,1
Mondscheinweg unbehandelt 4,0 - - - -
Streuobstbäume unbehandelt - 32,0 - - -
Tab. 6.5c: Fruchtwicklerbefall an Pflaume in den Kleingärten am 06.07.1998 und 06.07.1999
Quartier Methode Prozentsatz befallener Pflaumen Prozentsatz befallener Pflaumen
1998 1999
Einzelgärten Verwirrung 3,67 (drei Bäume) -
Gulaschgasse Verwirrung 2,75 (drei Bäume) 6,00 (3)
Rosenweg Trichogramma 0 (ein Baum) 3,00 (1)
Mondscheinweg Granulosevirus (einmal 1998)
und Trichogramma
10 (ein Baum) 5,3 (1)
Mittel 3,6 4,5
Tab. 6.5d: Durchschnittliche Kosten der verschiedenen Methoden zur Wicklerbekämpfung pro Garten (reine Mittelkosten
ohne Ausbringung). Größe der Gärten 306 m²
Verwirrung Trichogramma dendrolimi, T. cacoeciae Granulosevirus
RAK 3+4 RAK 5 15 DM
15 DM
24 DM 10 DM

7 Integrierte Pflanzenschutzverfahren
7.1 Ackerbau
LfP: Modellbetriebe für integrierte Pflanzenproduktion:
Ziel und Ablauf des Vorhabens
sowie Ergebnisse sind in den Jahresberichten
1981 bis 1999 beschrieben. Im Berichtsjahr
wurden in insgesamt 8 Betrieben 10 Versuche
zu dem laufenden Versuchsprogramm
durchgeführt. Ergebnisse und Erfahrungen sind
in der Broschüre „Modellbetriebe für integrierte
Pflanzenproduktion 1999" zusammengestellt.
Schneckenbekämpfung in Winterraps (M 26):
Die Ergebnisse des ALLB Donaueschingen aus
1999 lassen keine Aussage über die Wirksamkeit
der verschiedenen Schneckenbekämpfungsstrategien
zu, da nach der Winterrapsaussaat
der Schneckenbefall überall sehr gering
war.
Maßnahmen gegen Fusarium an Weizen (M
28): Zu diesem, im Herbst 1998 angelaufenen
Versuchsprogramm liegen aus 2 Jahren 9 Versuche
(M 28 A 4 Versuche, M 28 B 5 Versuche)
vor. Das Vorhaben basiert auf den Versuchsplänen
M28A und M28B. Der Versuchsplan M
28 A umfasst folgende 5 Behandlungsvarianten:
1 = Kontrolle, 2 = Behandlung mit
Gladio (0,8 l/ha) oder Unix + Gladio (0,6 + 0,5
l/ha) in EC 32 gefolgt von Juwel Top oder
Amistar (1,0 l/ha) in EC 39/49; 3 = wie Variante
2 plus einem zusätzlichen Einsatz von Folicur
(1,0 l/ha) in EC 61/65; 4 = Opus Top (1,0 - 1,2
l/ha in EC 37/39; 5 = wie Variante 4 plus
zusätzlicher Behandlung mit Folicur (1,0 l/ha)
gegen Fusarium.
Der Versuchsplan M 28 B beinhaltet ebenfalls 5
Behandlungsvarianten (1 = Kontrolle, 2 = Behandlung
mit Amistar oder Juwel Top (1,0 l/ha)
in EC 39, 3 = wie Nr. 2 mit zusätzlicher
Behandlung gegen Fusarium mit Caramba (1,5
l/ha) in EC 61-69, 4 = wie Nr. 2 mit Folicur in EC
61-69 und 5 = wie Nr. 2 mit Folicur und Corbel in
Tankmischung (1,0 + 0,5 l/ha) oder Opus Top in
EC 61-69). Für beide Versuchspläne sind 3
Bearbeitungsvarianten (I = unbearbeitete Maisstoppeln,
II= Maisstoppeln nach der Ernte gemulcht,
III = Maisstoppel untergepflügt) vorgesehen.
Als vor-läufiges Ergebnis kann festgehalten
werden, dass tendenziell die Bearbeitungsvarianten
den geringsten Fusariumbefall
aufwiesen, in denen das Maisstroh gemulcht
bzw. unter-gepflügt wurde. Durch den Einsatz
von gegen Fusarium teilwirksamen Fungiziden
(Caramba, Folicur) konnte der Besatz an
befallenen Weizenähren zwischen 21% - 67%
reduziert werden. Zwischen den Weizensorten
konnten Befallsunterschiede bei Fusarium
- 63 -
festgestellt werden. Im Durchschnitt der
Versuche wurden durch die Fungizidbehandlungen
Ertragsverluste um 5,0 bis 11,4
dt/ha verhindert. Die bereinigte Marktleistung lag
in den fungizidbehandelten Parzellen bei 15 von
25 Werten unter denen der unbehandelten
Kontrollparzellen. Somit waren Bearbeitungs-
und Behandlungsmaßnahmen, auch bedingt
durch den allgemein geringen Befallsdruck von
Mehltau und Septoria, nicht immer wirtschaftlich.
Zukünftig könnte es aber zu einer anderen Werteinschätzung
kommen, wenn bei bestimmten
Fruchtarten „Grenzwerte für DON" (Deoxynivalenol)
festgesetzt würden, wie sie in den
dargestellten Versuchen (0,2 bis 4,5 mg/kg)
erreicht wurden. Das Versuchsprogramm wird in
der kommenden Vegetationsperiode weitergeführt.
Lautenbach II/ Boxberg
Die Versuche zur Erfassung von Auswirkungen
unterschiedlicher Bodenbearbeitung auf
Schädlinge und Krankheiten wurden auch im
Berichtsjahr 1999 bei Beibehaltung desselben
Versuchsplanes weitergeführt. Auf Schlag I
stand Wintergerste (Sorte: HANNA), während
Schlag II mit Winterweizen (Sorte: ASTRON)
bestellt war. Die Bewirtschaftungsdaten beider
Versuchsschläge sind Tabelle 7.1a zu entnehmen.
Zur Entwicklung der Kulturen: Aussaat und
Auflauf der Wintergerste verliefen normal bis
hohe April-Niederschläge das Wachstum störten.
Im Weizenbestand füllten sich die anfänglichen
Lücken zu einem geschlossenen Bestand.
Die vereinzelt aufgetretenen Sonnenblumensämlinge
konnten im Zuge der Unkrautbekämpfung
beseitigt werden.
Krankheiten: Die Blattfleckenkrankheit der
Wintergerste (Rynchosporium secalis) trat im
EC 24 nur gering auf, verdoppelte sich jedoch
zum Ende der Blüte. In der nichtwendend-bearbeiteten
Versuchsvariante war der Befall geringfügig
höher als bei der des Pfluges. Im
Winterweizen war der Befall mit Septoria und
Mehltau am ersten Erfassungstermin (EC 37-39)
vernachlässigbar gering. Befallsunterschiede
zwischen den Bearbeitungsvarianten waren
nicht festzustellen. Erst bei der 2. Bonitierung
(EC 59-61) zeigte sich bei Septoria ein etwas
höherer Befall bei Grubber als bei Pflug (siehe
Tab. 7.1b).
Die Ährenfusariosen, bonitiert in EC-Stadium 65
und 87-89, waren nur sehr gering vertreten, so
dass keine Unterschiede zwischen den
Bearbeitungsvarianten auszumachen waren.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 64 -
Schädlinge: Das Auftreten von Blattläusen
(Sitobion & Rhapolosiphon spp.) und Getreidehähnchen
(Lema spp.) in Wintergerste konnte
erst in fortgestrittenen Entwicklungsstadien
beobachtet werden, nachdem die Gerste in
Folge des trocken-heißen Wetters in Notreife
trat. Auch im Winterweizen verzögerte sich der
Aufbau der Schädlingspopulation und blieb
ebenso schwach. Offensichtlich haben Schwebfliegen
dem Populationsaufbau erheblich zugesetzt.
Bei Getreidehähnchen könnte die
Jahresbericht 1999
Puppenparasitierung, die im Durchschnitt 12,3%
betrug, eine begrenzende Rollen gespielt
haben.
Unkräuter: Die Unkrauterhebungen im Jahr
1999 bestätigten das bereits beschriebene
Artenspektrum der Boxberg-Anlage. Insgesamt
jedoch ergaben diese keinen schlüssigen
Zusammenhang zu Art oder Intensität der
Bodenbearbeitung.
Tab. 7.1a: Grunddaten der Bewirtschaftung im Jahre 1999 für die beiden Versuchsschläge in Berolzheim/Boxberg.
Maßnahme Schlag I: Wintergerste
(Sorte: Hanna)
A.) Bestellung:
Saattermin:
Saatdichte/Saatmenge
B.) Düngung:
N-min
Zudüngung
Ges.)
(kg N/ha-
C.)Pflanzenschutz:
Herbizide
Schneckenkorn
Fungizide
24.09.98
250 Körner / m2
40,3
164,2
a
Diflufenican 50g/ha
Ioxynil 250g/ha
Isoproturon 1kg/ha
(Azur)
b
Amidosulfuron 15 g/ha
(Hoestar)
-
a
Carbendazim 62,5 g/ha
Flusilazol 125g/ha
(Harvesan)
b
Azoxystrobin125g/ha
(Amistar)
Tab. 7.1b: Befallsindex der Blattkrankheiten von Wintergerste und Winterweizen 1999.
Kultur Wintergerste Winterweizen
Schlag II: Winterweizen
(Sorte: Astron)
20.11.98
400 Körner/m2
37,6
155,2
a
Isoproturon 500g/ha
(IPU)
b
Mefenpyr 60g/ha
Fenoxaprop-P 52,8g/ha
(Ralon Super)
c
Amidosulfuron) 22,5g/ha
(Hoestar)
-
a
Epoxiconazol 100g/ha
Fenpropimorph 120g/ha
Kresoxim-methyl 100g/ha
(Juwel Top)
Bearbeitungsvariante Rynchosporium secalis Mehltau Septoria
EC 24 EC 69-71 EC 37-39 EC 59-61 EC 37-39 EC 59-61
3x Pflug 1,5 2,9 0 0,006 0,03 0,07
1x Pflug 1,5 2,4 0,0002 0,004 0,04 0,08
Grubber 1,7 3,4 0,001 0,002 0,03 0,11

Tab. 7.1c: Mittlere Anzahl der Getreideblattläuse bzw. Hähnchen in Winterweizenbeständen 1999 in
Berolzheim/Boxberg.
Bearbeitungsvariante Blattläuse/Halm Getreidehähnchen/Halm
EC 59 EC 70 EC 59 EC 70
3x Pflug 0,34 0,55 0,18 0,45
1x Pflug 0,31 0,48 0,24 0,41
Grubber 0,39 0,40 0,19 0,40
Tab. 7.1d: Die Mittlere Unkrautdichte (Anz./m 2 ) in den Pflug- bzw. Schichtengrubber-Varianten im Vegetationsjahr 1999
in Berolzheim.
Bearbeitungsvariante Schlag I Schlag II
3x Pflug 75 98
1x Pflug 59 67
Grubber 59 78
- 65 -
Tab. 7.1e: Zusammenfassung der Erträge und Deckungsbeiträge nach den verschiedenen Bearbeitungsvarianten 1999.
Wintergerste
Bearbeitungsvariante 3x Pflug 1x Pflug Grubber
Ertrag (dt/ha) 70,6 59,6 54,3
Marktleistung (DM/ha) 1478,0 1243,4 1167,2
Variable Kosten (DM/ha) 945,2 920,4 891,3
Deckungsbeitrag mit MEKA (DM/ha) 1396,8 1246,9 1259,9
Deckungsbeitrag ohne MEKA (DM/ha) 532,8 322,9 275,9
Winterweizen
Bearbeitungsvariante 3x Pflug 1x Pflug Grubber
Ertrag (dt/ha) 57,4 62,9 58,5
Marktleistung (DM/ha) 1347,3 1452,7 1361,8
Variable Kosten (DM/ha) 910,9 895,4 874,5
Deckungsbeitrag mit MEKA (DM/ha) 1300,4 1481,3 1471,2
Deckungsbeitrag ohne MEKA (DM/ha) 436,4 557,3 487,2
Tab. 7.1f: Durchschnittliche Carabidenfänge je Falle und Woche während drei Fangperioden 1999,
Berolzheim/Boxberg.
Bearbeitungsvariante Anzahl Carabiden / Falle und Woche
3x Pflug 11,8
1x Pflug 25,5
Grubber 28,2
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 66 –
Tab. 7.1g: Frühjahrs- und Herbstzahlen von Mikroarthropoden bzw. Enchytraeidae pro Liter Erde in den Versuchsvarianten
der Schläge I und II in Berolzheim 1999.
Variante Raubmilben Collembolen Enchytraeiden
Jahresbericht 1999
A B A B A B
3x gepflügt 4,9 2,5 13,0 15,4 1,9 0
1x gepflügt 2,8 3,1 15,4 13,9 1,3 0,0
gegrubbert 3,4 2,8 23,1 12,7 2,2 0,5
A= Frühjahr B= Herbst
Tab. 7.1h: Pf/pi-Werte für phytoparasitäre Nematoden aus Böden mit unterschiedlicher Bodenbearbeitung in
Berolzheim,1999.
Variante Pratylenchus spp. Paratylenchus Heterodera-L.
3xPflug 0,49 0,29 0,02
1xPflug 0,52 0,73 0,04
Grubber 0,64 1,53 0,14
Tab. 7.1i: Anzahl und Biomasse von Regenwürmern auf Schlag I und II in Berolzheim/Boxberg 1999.
Schlag I Schlag II
Variante Anzahl/m 2 Biomasse in g Anzahl/m 2 Biomasse in g
3x Pflug 94 107,0 34 40,5
1x Pflug 76 69,1 50 136,3
Grubber 93 106,7 81 157,7
Ökonomische Bewertung: Wie in den
vorausgegangenen Jahren dienten je fünf
Teilstücke/Versuchsstreifen der Ertragsermittlung.
Diese erfolgte mit einem Parzellenmähdrescher,
wobei alle gängigen Ertragskriterien
(dt/ha; Kornzahl/Ähre; TKG; Ährentragende
Halme/m² und Kornqualität) ermittelt wurden.
Die errechneten Deckungsbeiträge für die einzelnen
Bearbeitungsvarianten fielen für die zwei
Versuchschläge unterschiedlich aus. Ohne
sowie mit Berücksichtigung der MEKA-bezogenen
Finanzleistungen schnitt die Grubbervariante
nicht unbedingt besser ab als die 1xbzw.
3x-Pflugvarianten. Das trifft insgesamt
sowohl für Gerste als auch für Weizen zu,
obwohl die 1x-Pflugvariante je nach Kulturart
unterschiedlich hoch ausfiel. Die höchste DB-
Differenz zu Gunsten der Pflugvariante betrug
für Weizen DM 70/ha (mit MEKA DM +10,-) und
für Gerste DM 257/ha (mit MEKA DM +137). Bei
Gerste schnitt die 1x-Pflugvariante trotz MEKA
um ca. DM 10,- schlechter ab als die Grubbervariante.
Ökologische Parameter: Auch im Jahr 1999
wurden verschiedene Bioindikatoren erfasst, um
eventuelle Änderungen im Bodenökosystem
durch unterschiedliche Bodenbearbeitung an-
zuzeigen. Die erzielten Ergebnisse lassen sich
wie folgt zusammenfassen:
a) Epigäische Fauna: Weder an der Zusammensetzung
der Haupttaxa noch an dem
Artenspektrum der Laufkäfer und Spinnen
konnten im Vegetationsjahr 1999 signifikante
Verschiebungen festgestellt werden. Bei der
Gruppe der Carabidae waren die Fangzahlen
auf den dreimal gepflügten Flächen um 58%
niedriger als auf den gegrubberten. In der folgenden
folgenden Tabelle sind die Fänge für die
einzelnen Bodenbearbeitungsvarianten beispielhaft
für die Carabidae auf Schlag I zusammengestellt.
b) Milben, Collembolen und Enchyträeiden:
Der Milbenbesatz in Böden der Bearbeitungsvarianten
lag in diesem Jahr insgesamt unter
dem Niveau des letzten Jahres. Als Ursache dafür
können verschiedene Faktoren in Frage
kommen, vor allem die der Witterung. Da sich
jedoch diese Einflussgrößen auf alle Versuchsvarianten
gleich ausgewirkt hatten, dürften
sie für die Interpretation etwaiger Unter-schiede
zwischen den Bearbeitungsvarianten
unerheblich sein. Im Gegensatz zu Raubmilben
wiesen Collembolen und Enchyträeiden eine höhere
Populationsdichte in den gegrubberten
Varianten als in den gepflügten auf.

c) Nematoden: Die ermittelten Vermehrungsraten
pflanzenparasitärer Nematoden zeigen
einen Rückgang des Besatzes zwischen Frühjahr
und Herbst. Eine Ausnahme macht dabei
die Gattung Paratylenchus, die eine leichte
Zunahme aufwies. Gründe für diese abweichende
Entwicklung können (noch) nicht
angegeben werden (Tab. 7.1h).
d) Regenwürmer: Mit derselben Er-fassungsmethode
wie im Vorjahr ergaben sich im
Berichtsjahr zum Teil geringere Ausbeuten als in
vorausgegangenen Jahren. Auch hier müssen
die Witterungs- und Kulturarteinflüsse als
Ursache angenommen werden. Trotz der
geringeren Fangzahlen weisen die nichtwendenden
Bearbeitungsvarianten auf Schlag II
mehr Regenwürmer (Zahl und Gewicht) auf als
die Pflugvarianten. Dagegen waren die Unterschiede
auf Schlag I kaum feststellbar. Zu
vermerken ist allerdings, dass der in früheren
Jahren festgestellte Vorsprung der Grubbervariante
im Berichtsjahr abgeschwächt ist.
EU-Forschungsvorhaben: Im Jahr 1999 konnten
die laufenden Arbeiten im Rahmen des EU-
Forschungsvorhabens „Bewertung der Nutzung
von kombinierten Anbausystemen für Nahrungs-
und Energiemittelproduktion als nachhaltige und
umweltschonende Formen der Landnutzung“
zum Abschluss gebracht werden. Aufgaben der
LfP bei diesem multinationalen Projekt war die
Erfassung von Auswirkungen unterschiedlich
zusammengesetzter Feldhecken auf Vorkommen
von Nutz- und Schadorganismen
benachbarter Kulturflächen. Darüber hinaus
spielten die Auswirkungen der Gehölze auf die
Bodenstruktur sowie die Reaktion des Landwirts
auf die Nutzung von Feldgehölzen als Energieträger
eine wichtige Rolle. Alle Messparameter
wurden in regelmäßigen Abständen von vier
verschiedenen Heckenabschnitten ermittelt. Befunde
der dreijährigen Untersuchungen lassen
sich wie folgt zusammenfassen:
* Unkräuter: Zusammensetzung und Dichte der
Ackerunkrautflora wurden mehr von Jahr und
Kulturart beeinflusst als von der Entfernung zu
Feldgehölzen am Feldrand. Gelegentliche
Verschiebungen in den Unkrautgesellschaften
ließen sich nur auf Artenebene nachweisen, z.B.
für Matricaria chamomilla, und erwiesen sich
jedoch über die drei Versuchsjahre als nicht
konstant. Dabei konnte kein Zusammenhang zur
Gehölzart oder Entfernung nachgewiesen
werden.
• Schädlinge: Beziehungen zwischen Schädlingsbefall
auf den angebauten Kulturen und
Heckenzusammensetzung der Heckenentfernung
konnten ebenfalls nicht gefunden werden.
Diese Aussage trifft für Getreideblattläuse, Getreidehähnchen,
Rapsstengelrüßler und Ackerschnecken
zu.
- 67 -
Dagegen war ein deutlich verzögerter Aufbau
der Blattlauspopulation im Getreide in Heckennähe
zu beobachten, was im wesentlichen auf
ein höheres antagonistisches Potential zurückzuführen
sein dürfte. Obwohl keine signifikanten
Einflüsse der Feldgehölze auf den Getreidemehltau,
die Septoriosen und Fusariosen nachzuweisen
waren, war eine Tendenz zu stärkerem
Befall in der Heckennähe festzustellen,
vor allem beim Weidenbestand.
• Nährstoffe im Boden: Weder der Nährstoffgehalt
der benachbarten Feldflächen noch
deren Humusgehalt ist durch die Nachbarschaft
zu Heckengehölzen verändert worden. Dagegen
ging der Bodengehalt an Cd und Cu unter dem
Weidenbestand regelmäßig zurück (Abb. 7.1a),
was offensichtlich das große Aufnahmevermögen
der Salix-Weide belegt.
* Bodenphysikalische Parameter: Die Messergebnisse
der bodenphysikalischen Parameter
(Infiltration, Scherwiderstand, Trockenraumdichte,
Porenvolumen usw.) ließen keinen
deutlichen Einfluss der Heckenbestände
erkennen, obwohl einzelne Parameter von der
Nähe zur Hecke beeinflusst wurden.
* Bioindikatoren: Regenwürmer waren im
Heckenbereich der Weiden am höchsten
(Zahl/Biomasse) vertreten, nahmen allerdings
zur Feldmitte hin stetig ab (Abb. 7.1b).
Bei Mikroarthropoden und Enchy-träeiden war
keine Beziehung zu Hecken erkennbar. Auch
die 40 nachgewiesenen Carabidenarten erbrachten
keinen eindeutigen Beweis für einen
spezifischen Effekt der Hecke auf diese Nützlingsgruppe.
Es haben sich in Abhängigkeit von
Kultur und Anbaujahr unterschiedliche Dominanzen
der Arten ergeben, in denen sich
Carabus auratus und Pterostichus melanarius
den Rang wechselten. Wenn Einflüsse der
Entfernung zur Hecke zu beobachten waren,
lagen diese bei einzelnen Carabidenarten.
* Wildflora: Heckengehölze sind meist mit
heimischen Pflanzenarten vergesellschaftet, die
in der Regel keine Verseuchungsgefahr für
benachbarte Kulturflächen darstellen, da sie
andere Lebensansprüche haben als die auf dem
offenen Feld anzutreffen sind. Gehölzarten für
die Energiegewinnung dürften demnach zur
Verbesserung der Biodiversität im Gebiet effektiv
beitragen.
Reaktion des Landwirts: Aus der Befragung
von Landwirten konnten fördernde und hemmende
Faktoren für den Anbau von Hecken zur
Energienutzung erarbeitet werden. Danach gelten
gesichertes Einkommen, Etablierung auf
dem Markt für biogene Energiestoffe, Sicherung
der Abnahme durch Vertragsanbau und Vermittlung
von Know-how im technischen und apparativen
Bereich als ent-scheidende Voraussetzungen
für die Akzeptanz des kombinierten
Anbausystems.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 68 –
Abb. 7.1a: Cd- und Cu-Bodengehalte bei Weiden im Verlauf dreijähriger Untersuchungen.
Jahresbericht 1999
mg/kg
0,3
0,2
0,1
0
mg/kg
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
97 98 99
97
98
99
S. viminalis
S. daphnoides
S. purpurea
S. purpurea
S. daphnoides
S. viminalis
Abb. 7.1b: Anzahl von Regenwürmern im Weidenbereich sowie in drei Entfernungen von der Weidenhecke.
70
60
50
40
30
20
10
0
%
hedgerow 5m 15m 30m
a.
n=460
Cd
Cu

7.2 Obstbau
Im Rahmen der Integrierten Obstproduktion
werden vom Pflanzenschutzdienst Baden-
Württemberg während der Saison regelmäßig
Beratungsveranstaltungen zu aktuellen Kontrollen
und Maßnahmen durchgeführt. Seit 1979 ist
für diese Aufgabe in jedem Regierungsbezirk
ein Berater für Integrierten Pflanzenschutz tätig.
Neben dieser Gruppenberatung sind Warndiensthinweise
in schriftlicher Form, über telefonische
Auskunftgeber und über die Faxzusendung
ein fester Bestandteil der fachlichen
Betreuung und Information der Obstbauern im
Integrierten Pflanzenschutz.
Integrierter Kernobstanbau 1999 für das
Herkunfts- und Qualitätszeichen Baden-
Württemberg (HQZ):
Seit nunmehr 10 Jahren wird in Baden-
Württemberg die Integrierte Produktion (IP) im
Zusammenwirken von MLR, Pflanzenschutzdienst,
des Landesverbandes Erwerbsobstbau
(LVEO) und den Erzeugergroßmärkten (Lizenznehmer)
durchgeführt. Sowohl marktanliefernde
wie selbst-vermarktende Betriebe können unter
dem HQZ vermarkten (Zeichennutzer). Voraussetzung
dafür ist die Einhaltung der "Richtlinie
für die integrierte und kontrollierte Erzeugung
von Kernobst (bzw. Steinobst) in Baden-
Württemberg" und die Anmeldung bei einem der
Lizenznehmer. Die beiden Richtlinien liegen in
der 2. Auflage vor und werden zusammen mit
den übrigen IP-Unterlagen (Technische Anleitungen,
Ausnahmeregelung, IP-Pflanzenschutzmittelliste,
Betriebsheft) vom Pflanzenschutzdienst
fachlich bearbeitet und vom LVEO
herausgegeben. Um die Einhaltung der Richtlinien
zu überprüfen und gegenüber den Verbrauchern
zu garantieren, werden die Betriebe
in 3 nach Art und Umfang festgelegten Formen
kontrolliert: Betriebskontrollen (20%), Rückstandsuntersuchungen
(10%) und Betriebsheftkontrollen
(100%). Die Betriebskontrollen
werden in den einzelnen Obstregionen
organisiert und von geschulten Praktikern
durchgeführt. Die Kontrolle der Betriebshefte
wird unter der Organisation des LVEO von
studentischen Hilfskräften vorgenommen. Anstehende
Fragen und Entscheidungen werden
regelmäßig in einem Expertengremium besprochen.
- 69 -
Die IP in Baden-Württemberg ist derzeit im
Wesentlichen auf das Kernobst beschränkt, da
beim Beerenobst die lückenhafte Pflanzenschutzmittelsituation
und beim Steinobst die vorherrschenden
betriebswirtschaftlichen Strukturen
einer fachlichen bzw. vom Kontrollaufwand
vertretbaren Durchführung der IP entgegenstehen.
Für das Kernobst zeigt die Entwicklung
der an der Integrierten Produktion teilnehmenden
Betriebe eine leicht rückläufige Tendenz.
Tab. 7.2 gibt eine Übersicht über die Beteiligung
an der IP in den Jahren 1990 bis 1999. Anzahl
und Flächen der gemeldeten Betriebe sind
regional aufgeschlüsselt. Bei den Angaben für
1998 ist zu berücksichtigen, dass zwei Regionen
noch nicht erfasst sind.
Tab. 7.2: Teilnahme von Obstbaubetrieben an der integrierten
und kontrollierten Produktion von Kernobst für
das Herkunfts- und Qualitätszeichen Baden-Württemberg
1990 – 1999
Jahr Anzahl
Betriebe
Fläche (ha)
1990 757 959
1991 2921 8558
1992 3100 10852
1993 2830 9707
1994 2840 9596
1995 2846 9537
1996 2685 9463
1997 2458 9263
1998* 2257 8492
1999* 2203 8450
nach: Wisser, LVEO *ohne Mittel- und Südbaden
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 70 -
RP S: Im Rahmen der Integrierten Obst-produktion
wurden im Regierungsbezirk wiederum
Gruppenberatungen regelmäßig durchgeführt.
An 13 über das Gebiet verteilten Stationen
wurden insgesamt 103 Treffen angeboten. Die
Gruppengröße lag bei durchschnittlich 23 Personen.
Bei Spezialproblemen wurde auch
einzelbetriebliche Beratung erteilt. Neben diesen
Beratungstreffen wurden die Obstbaubetriebe in
mehr als 50 Warndiensttexten und durch den
telefonischen Warndienst zur aktuellen Befallslage
informiert.
RP TÜ: Der Trend zu abnehmender Beteiligung
an den Arbeitsgruppen setzt sich fort. Erstmals
seit allgemeiner Einführung der IP wurden
weniger als 2 500 Personen in der Saison
betreut, dies entspricht einem Rückgang von 35
% seit 1991. Gründe dafür sind:
• Zunehmende Sicherheit bei den Obstbauern
bei der Beurteilung der Situation in den
Obstanlagen
• Ausweitung der Beratungsangebote durch
Fax-Warndienste
• Zunahme der Beratungsangebote durch z.B.
private Beratungsdienste
• Allgemein sinkende Zahl der Obstbaubetriebe
Die durchschnittliche Teilnehmerzahl pro
Gruppe liegt wie auch schon 1997 unter 20, ist
aber mittlerweile als ideal zu bezeichnen. Die
1998 intensivierte Winterarbeit wurde mit Erfolg
fortgesetzt, es nahmen 275 Obstbauern an 8
Veranstaltungen teil. Durch die personelle
Veränderung in der Arbeitsgruppe waren Umstrukturierungen
erforderlich.
Die Betreuung der Gruppe Litzelstetten wurde
eingestellt, die verbleibenden 22 Arbeitsgruppen
werden jetzt an 6 statt bisher 8 Arbeitstagen
betreut.
8 Applikationstechnik
8.1 Ackerbau
Im Ackerbau wurden weitere Abdriftmessungen
zur Absicherung von Düsenempfehlungen hinsichtlich
des Abdriftverhaltens mit unterschiedlichen
Düsengrößen und -typen durchgeführt.
Ziel der Untersuchungen war auch, die Abdrift
durch großtropfige Applikation so stark zu
reduzieren, dass durch niedrigere Abdrift-eckwerte
geringere Abstände, beispielsweise zu
Oberflächengewässern, vorgeschrieben werden
können. Diese Abdrifteckwerte sind das Ergebnis
umfangreicher Abdriftmessungen bei
konventioneller Applikation, zwischen BBA, UBA
und BGA abgestimmt, und finden im
Zulassungsverfahren Anwendung.
Jahresbericht 1999
Durch die Messungen konnten verschiedene
Düsentypen in das von der BBA geführte
Verzeichnis verlustmindernder Geräte eingetragen
werden.
Weitere Messungen wurden mit sehr großen
Injektordüsen für den Erdbeeranbau mit einem
Wasseraufwand bis 2000 l/ha durchgeführt.
Hierdurch konnte eine Verringerung der Abdrift
um über 98 % gegenüber den bislang üblichen
Düsen erzielt werden.
8.2 Obstbau
Auch im Obstbau lässt sich durch die Verwendung
von grobtropfigen Injektordüsen in
Verbindung mit weiteren Maßnahmen wie Gebläseabschaltung,
Gebläseabdeckung oder
einseitiger Randbehandlung die Abdrift so weit
verringern, dass bestimmte Pflanzenmittel mit
geringeren Abstandsauflagen bzw. überhaupt
zugelassen werden. Aufbauend auf ersten positiven
Ergebnissen des Vorjahres soll ein
umfassendes Versuchsprogramm aufzeigen, inwieweit
bei den einzelnen, sehr unterschiedlichen
Gebläsetypen im Obstbau durch
die Verwendung grobtropfiger Injektordüsen die
Abdrift reduziert werden kann und welche
zusätzliche Geräteausstattung hierzu notwendig
ist. Nach den bisherigen Versuchsergebnissen
ist mit fast allen Gebläsebauformen eine starke
Verringerung der Abdrift möglich, wenn die
Randreihen nach außen hin im Spritzverfahren,
d.h. ohne Luftunterstützung, und in die Obstanlage
hinein mit Gebläseluftstrom behandelt
werden.
LfP, RP KA und RP TÜ: Die Ausbringung von
Pflanzenschutzmitteln im Obstbau erfolgt
bislang sehr feintropfig mit Hohlkegeldüsen. Aufgrund
des feintropfigen Tropfenspektrums entsteht
zwangsläufig eine relativ hohe Abdrift.
Mittlerweile sind grobtropfig arbeitende
Injektordüsen auf dem Markt, die auch in
Raumkulturen die Abdrift deutlich reduzieren
und die somit im Hinblick auf das
Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln
eine wesentliche Entlastung bedeuten könnten.
In Baden-Württemberg wurden 1999 in einem
mittlerweile fünfjährigen Versuchsprogramm solche
Düsen untersucht, ob sie die im Obstbau
maßgebenden Kriterien (biologische Wirkung,
Spritzfleckenbildung) erfüllen.
Im Vergleich zur Standard Hohlkegeldüse ATR
(Albuz) wurden die abdriftmindernden Injektordüsen
TD 80 01, TD 80 02 (Agrotop) und ID 120
015 (Lechler) geprüft. Als weitere Variante
wurde die TD 80 02 ohne Luftunterstützung
mitaufgenommen. Dazu wurden 5 Außenreihen
einer Obstanlage im Spritzverfahren, d.h. mit
ausgeschaltetem Gebläse behandelt. Die Untersuchungen
wurden von der LfP, RP`n KA und

TÜ durchgeführt. In Tab. 8.2a sind die Varianten
dargestellt.
Um die Eignung der abdriftmindernden Düsen
an verschiedenen Gebläsesprühgeräten zu testen,
kamen an den einzelnen Versuchsstandorten
folgende Geräte zum Einsatz:
LfP: Myers SZA 32 (Axialsprühgerät mit Querstromaufsatz)
RP KA: Holder QU 40 (Querströmer)
RP TÜ: Holder Qu 15-1 (Querströmer)
Die Fahrgeschwindigkeit betrug an allen Standorten
ca. 6 km/h. Die Geräte wurden vor ihrem
Einsatz ausgelitert und an die Laubwand angepasst.
Die abdriftmindernden Düsen wurden in erster
Linie bei der Bekämpfung des Schorfes in Apfel
(Venturia inaequalis) erprobt. Darüber hinaus
wurde befallsabhängig auch die Bekämpfung
der Mehligen Apfelblattlaus (Dysaphis plantaginea)
und des Echten Mehltaus an Apfel
(Podosphaera leucotricha) in das Versuchsprogramm
mitaufgenommen. Die Ergebnisse
der biologischen Wirksamkeitsversuche sind in
Tab. 8.2b zusammenfassend dargestellt.
Die TD 80 01 zeigte beim RP KA und RP TÜ
vergleichbare Wirkungen zur ATR; an der LfP
wurden mit dieser Düse gegen Blatt- und
Fruchtschorf weniger gute Ergebnisse erzielt.
Tab. 8.2a: Varianten im Düsenvergleichsversuch 1999
- 71 -
Gegen die Mehlige Apfelblattlaus zeigte diese
Düsenvariante einen guten Bekämpfungserfolg.
In der mit der TD 80 02 behandelten Fläche
konnte in der Regel der geringste Befall an
Blattschorf und Mehltau festgestellt werden.
Mit der TD 80 02 ohne Luftunterstützung wurden
gegen Blattschorf bei der Bekämpfung im frühen
Entwicklungsstadium der Bäume annähernd
gleiche Versuchsergebnisse gegenüber der
ATR erzielt. Mit zunehmender Laubentwicklung
konnte diese Variante nicht mehr überzeugen
und verzeichnete den höchsten Befall an
Blattschorf und Mehltau.
Die ID 120 015 schnitt sowohl beim Blatt- als
auch Fruchtschorf gegenüber der ATR mit
annähernd gleichem Bekämpfungserfolg ab.
Die diesjährigen Versuche bestätigen, dass bei
der Applikation mit grobtropfigen Injektordüsen
im Vergleich zur feintropfigen Hohlkegeldüse
keine Nachteile bezüglich der biologischen
Wirksamkeit zu erwarten sind. Spritz-fleckenbildung
konnte an keinem Standort beobachtet
werden. Der Einsatz von Injektordüsen
im reinen Spritzverfahren (ohne Luftunterstützung)
hat sich nur in der Frühjahrphase
bewährt. Die Versuche werden auch im Jahre
2000 weitergeführt.
Varianten Düsentyp und Düsengröße Strahlform Druck (bar) Wasseraufwand
Kronenhöhe)
(l/ha u. m.
LfP RP KA RP TÜ
1 Unbehandelt - - - - - -
2 Albuz ATR gelb/braun*
Hohlkegeldüse
Hohlkegel 7 9 12 150
3 Agrotop TD 80 01 Injektordüse Flachstrahl 17 16 11,5 150
4 Agrotop TD 80 02 Injektordüse Flachstrahl 14 14 14 250
5 Agrotop TD 80 02 Injektordüse Flachstrahl 14 14 14 250 ohne Luftunterstützung
6 Lechler ID 120 015 Injektordüse Flachstrahl - 8 4 150
Tab. 8.2b: Ergebnisse des Düsenvergleichsversuches 1999
Blattschorfbefall in % Fruchtschorfbefall in % Mehltau
1
Mehlige
Blattlaus 2
LfP RP KA RP TÜ LfP RP KA RP TÜ RP TÜ LfP
Jonagold G. Delicious Brae- Elstar Jona- G. Deli- Elstar Elstar Boskoop
burngoldcious
Varianten 17.5. 31.5. 17.6. 27.5. 17.6. 19.8. 27.8. 17.6. 19.8. 27.8. 10.8. 15.6.
1
Unbehandelt
47,8 63,0 68,8 28,3 95,6 87,6 91 96,8 99,7 59 2,0 5,5
2 ATR
gelb/braun
5,18 5,6 9,5 0,3 1,9 0 5,2 2,3 0 1,6 1,2 1,5
3 TD 80 01 9,9 12,1 17,0 0 1,5 1,0 2,7 3,3 0 2,4 1,2 0
4 TD 80 02 2,1 3,5 4,8 0 3,4 0,9 2,3 1 0 2,1 1,1 0,3
5 TD 80 02
ohne Luft
6,9 9,2 12,6 0 7,71 3,9 10,1 2,3 0,7 2,6 1,5 1,5
6 ID 120 015 - - - 0,7 0,8 0,8 1,4 - 0 2,3 1,1 -
1 Befallsstärke
2 Befall in %
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 72 -
8.3 Hopfenbau
Im Hopfenbau wurde die Möglichkeit zur
Verringerung der Abdrift durch die Verwendung
von Injektordüsen in Verbindung einer
Abdeckung des nach außen weisenden Luftauslasses
bei der Randbehandlung eines Hopfengartens
weiter in die Praxis eingeführt. Mit einer
derartigen Geräteausstattung, die auch problemlos
und kostengünstig an vorhandene
Geräte nachzurüsten ist, verringert sich das
Bodensediment neben einem Hopfengarten im
Vergleich zu den bisherigen Abdrifteckwerten
drastisch. Dies ermöglichte die Eintragung des
untersuchten Gerätetyps in die von der
Biologischen Bundesanstalt geführten Liste
verlustmindernder Pflanzenschutzgeräte. Für
diese gelten verkürzte Abstandsauflagen bei der
Ausbringung von neu zugelassenen Pflanzenschutzmitteln.
Die zunächst befürchtete Problematik
sehr viel höherer Abtropfverluste als mit
den konventionellen Düsen wegen der größeren
Tropfen wurde nicht bestätigt. Entsprechende
Messungen in der Versuchsstation Straß belegen
lediglich geringfügig höhere Abtropfverluste.
9 Schädliche Wirbeltiere
9.1 Vogelabwehr
RP S: Obstbaubetriebe, die schon im Vorjahr
Vogelschäden hatten, bekamen nach fachlicher
Stellungnahme des Pflanzenschutzdienstes Abschussgenehmigungen
durch die Naturschutzbehörde.
Wie im Vorjahr wurden die Genehmigungen
auf Haupterwerbsbetriebe in den
betroffenen Gebieten begrenzt.
9.2 Schermaus
LfP: Die Städte Kornwestheim und Rottweil
hatten Probleme mit Schermausfraß an Grabbepflanzungen.
Daher wurden die Friedhofsgärtner in den
Gebrauch von Räuchergeräten eingeführt. Eine
einmalige Behandlung war ausreichend. Ebenso
erfolgreich war der Einsatz der Schermausfalle
„TOP CAT“ durch den Entwickler Herrn Jean
Malevez (Schweiz) auf dem Friedhof Kornwestheim
am 23.10.1999
9.3 Bisam
RP KA: Das Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe
meldete, dass zur Beseitigung von Schäden an
Jahresbericht 1999
Ufern von Gewässern und an Hochwasserdämmen,
verursacht durch den Bisam und durch
Nutria, im Berichtsjahr 30.000 DM aufgewendet
wurden.
10 Vorratsschutz
RP S: Die milden Temperaturen im Frühjahr und
hohen Sommertemperaturen förderten die Entwicklung
der Vorratsschädlinge.
Betroffen von stärkerem Befall waren insbesondere
überlagertes Getreide und Futtermittel.
Ein verstärktes Auftreten von folgenden
Arten wurde festgestellt: Kornkäfer (Sitophilus
granarius), Getreideplattkäfer (Oryzaephilus
surinamensis) und Dörrobstmotte (Plodia interpunctella).
11 Pflanzenschutzmittel und
Naturhaushalt
RP S: Im Jahr 1999 wurden umfangreiche
Pflanzenschutzmittel-Anwendungskontrollen auf
Bewirtschaftungsflächen innerhalb und außerhalb
von Wasserschutzgebieten sowie in
bestimmten benachteiligten Gebieten durchgeführt,
um die Einhaltung von Anwendungsbeschränkungen
und -verboten (z.B. Wasserschutzgebietsauflagen,
Bienenschutz, absolute
Anwendungsverbote usw.) zu gewährleisten.
Bei festgestellten Verstößen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren
eingeleitet (siehe Abschn.
4.11).
Die Einhaltung von erteilten Auflagen für
Ausnahmegenehmigungen nach § 6, Abs. 2
PflschG wurde stichprobenweise überwacht.
LfP: Pflanzenschutzmittel-Anwendungskontrollen
auf Bewirtschaftungsflächen in
Wasserschutzgebieten, außerhalb von
Wasserschutzgebieten, Berggebieten und
bestimmten benachteiligten Gebieten sowie
in Berggebieten und bestimmten benachteiligten
Gebieten:
Die Pflanzenschutzmittel-Anwendungskontrolluntersuchungen
der Vorjahre wurden 1999 von
der Landesanstalt für Pflanzenschutz Stuttgart
weitergeführt. Das Kontrollverfahren für 1999
wurde durch Erlass des Ministeriums Ländlicher
Raum vom 15.03.1999 geregelt. Danach wurden
1999 von den Ämtern für Landwirtschaft,
Landschafts- und Bodenkultur auf Bewirtschaftungsflächen
in Wasserschutzgebieten,
außerhalb von Wasserschutzgebieten, Berggebieten
und bestimmten benachteiligten Gebieten
sowie in Berggebieten und bestimmten

enachteiligten Gebieten Bodenproben gezogen
und an die Landesanstalt für Pflanzenschutz
Stuttgart zur Untersuchung auf verbotene
Pflanzenschutzmittel-Rückstände übersandt.
Die Gesamtzahl einschließlich der Aufschlüsselung
der bei der Landesanstalt für Pflanzenschutz
1999 aus Wasserschutz-gebieten
eingegangenen Proben auf die schwerpunktmäßig
kontrollierten Kulturen Mais, Obst,
Reben, Möhren, Lauch, Sellerie und Rettich ist
in der Tabelle 11a aufgeführt.
Dabei wurden zum Vergleich die jeweiligen
Sollzahlen, die im Erlass des Ministeriums
Ländlicher Raum vom 15.03.1999 vorgegeben
wurden, in die Tabelle mit aufgenommen.
Aus der Tabelle 11a geht hervor, dass die im Erlass
des Ministeriums Ländlicher Raum vom
15.03.1999 vorgeschriebene Sollzahl von 1.035
Proben mit 1.011 eingegangenen Bodenproben
fast erreicht wurde.
Weiterhin sind die Pflanzenschutzmittel-
Wirkstoffe, die von der Landesanstalt für
Pflanzenschutz Stuttgart im Rahmen der
Kontrollaktionen in Wasserschutzgebieten
beanstandet wurden, im einzelnen in der
Tabelle 11a aufgeführt. Gleichzeitig sind die
Beanstandungsquoten mit angegeben. Danach
wurden 1999 in Wasserschutzgebieten bei Mais,
Obst, Reben, Möhren, Lauch, Sellerie und
Rettich folgende Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe
bzw. Handelspräparate beanstandet:
Amitrol, Arizona, EPTC, Duelor, Linuron, Methabenzthiazuron,
Simazin und Terbuthylazin,
wobei eine Gesamt-Beanstandungsquote von
2,7% resultiert.
Die Kontrollergebnisse von Bodenproben, die
1999 von den Ämtern für Landwirtschaft,
Landschafts- und Bodenkultur auf Bewirtschaftungsflächen
außerhalb von Wasserschutzgebieten,
Berggebieten und bestimmten
benachteiligten Gebieten gezogen wurden, sind
in der Tabelle 11b aufgeführt. Die Bodenproben
wurden schwerpunktmäßig auf Rückstände des
Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffes Atrazin untersucht,
dessen Anwendung nach der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung
seit dem
- 73 -
29.03.1991 vollständig verboten ist. Aus der
Tabelle 11b geht im einzelnen hervor, dass
1999 fünf Atrazin-Beanstandungen, 1 Beanstandung
wegen Dasul, 1 Beanstandung wegen
Mercantor sowie 2 Beanstandungen wegen
Milagro erfolgten.
Da bei Antragstellung auf Ausgleichszulage für
Bewirtschaftungsflächen in Berggebieten und
bestimmten benachteiligten Gebieten die Anwendung
von Simazin und Terbuthylazin sowie
zwangsläufig auch von Atrazin verboten ist, wurde
1999 die Kontrolle der Einhaltung dieser
Pflanzenschutzmittel - Anwendungsverbote in
Berggebieten und bestimmten benachteiligten
Gebieten ebenfalls weitergeführt. Dabei erfolgten
im Rahmen dieser Kontrollaktionen - wie
aus der Tabelle 11c hervorgeht - 1 Atrazin-
Beanstandung sowie 3 Beanstandungen wegen
Terbuthylazin.
Im Hinblick auf die Grundwassergefährdung
durch Pflanzenschutzmittel interessieren insbesondere
die Beanstandungen des Wirkstoffes
Atrazin, der einschließlich seines Desethylabbauproduktes
den Hauptbelastungsfaktor
für das Grundwasser darstellt. Daher
werden schließlich in den Abbildungen 11a-11c
die Atrazin-Beanstandungsquoten für Wasserschutzgebiete,
Gebiete außerhalb von Wasserschutzgebieten,
Berggebieten und bestimmten
benachteiligten Gebieten sowie für Berggebiete
und bestimmte benachteiligte Gebiete für den
jeweiligen gesamten Kontrollzeitraum gesondert
grafisch dargestellt. Danach beträgt 1999 in
Wasserschutzgebieten die Atrazin-Beanstandungsquote
0% und liegt damit niedriger als in
den Jahren 1988 -1998. Weiterhin ist in
Gebieten außerhalb von Wasserschutzgebieten,
Berggebieten und bestimmten benachteiligten
Gebieten die Atrazin-Beanstandungsquote gegenüber
dem Vorjahr von 1,9% auf 2,0% leicht
angestiegen.
Dagegen ist bei Berggebieten und bestimmten
benachteiligten Gebieten die Atrazin-
Beanstandungsquote gegenüber dem Vorjahr
1998 von 3,1 auf 0,5% gesunken und ist damit
auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der
Kontrollen im Jahr 1989.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 74 -
Tab. 11a: Aufschlüsselung der Pflanzenschutzmittel-Anwendungen, die 1999 von der Landesanstalt für Pflanzenschutz
Stuttgart in Wasserschutzgebieten beanstandet wurden, nach Wirkstoffen bzw. Handelspräparaten und Kulturen*
schwerpunktmäßig zu
kontrollierende Wirkstoffe
Atrazin,
Terbuthylazin,
Simazin
Dichlobenil (bzw. dessen
Abbauprodukt
Dichlorbenzamid)
Atrazin,
Terbuthylazin,
Simazin
Linuron Möhren, Lauch,
Sellerie
Jahresbericht 1999
Kultur Proben
Sollzahl
Proben
eingegangen
Proben
untersucht
Anzahl der
Beanstandungen
Mais 875 878 878 Arizona: 1
Duelor: 1
EPTC: 3
Terbuthylazin: 13
Obst, Reben 55 36 36 Amitrol: 1
Obst, Reben 45 56 56 Methabenzthiazuron: 1
Simazin: 1
50 36 36 Linuron: 3
Methabenzthiazuron: 3
Propachlor Rettich 10 5 5 0
gesamt 1035 1011 1011 27 Beanstandungen,
Gesamt-Beanstandungsquote
= 2,7%
(Atrazin-Beanstandungsquote
= 0%)
* Im Rahmen eines Sonderuntersuchungsprogramms erhielt die Landesanstalt für Pflanzenschutz Stuttgart 1999 zusätzlich
7 Bodenproben für die schwerpunktmäßige Untersuchung auf den Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff Simazin in Spargel. Die Analyse
dieser Proben auf Simazin führte jeweils zu Negativbefunden.
Tab. 11b: Ergebnisse der Untersuchung von Bodenproben, die 1999 von den Ämtern für Landwirtschaft, Landschafts-
und Bodenkultur auf Bewirtschaftungsflächen außerhalb von Wasserschutzgebieten, Berggebieten und bestimmten
benachteiligten Gebieten zur Kontrolle des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes gezogen wurden
schwerpunktmäßig zu
kontrollierender
Wirkstoff
Kultur Proben
Sollzahl
Proben
eingegangen
Proben
untersucht
Anzahl der
Beanstandungen
Atrazin Mais 250 244 244 Atrazin: 5
Dasul: 1
Mercantor: 1
Milagro: 2
Gesamt 250 244 244 9 Beanstandungen, Gesamt-
Beanstandungsquote = 3,7 % (Atrazin-
Beanstandungen: 5, Atrazin-
Beanstandungsquote = 2,0%)
Tab. 11c: Ergebnisse der Untersuchung von Bodenproben, die 1999 von den Ämtern für Landwirtschaft, Landschafts-
und Bodenkultur auf Bewirtschaftungsflächen in Berggebieten und bestimmten benachteiligten Gebieten zur Kontrolle
des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes gezogen wurden
schwerpunktmäßig zu
kontrollierende Wirkstoffe
Atrazin,
Simazin
Terbuthylazin
Kultur Proben
Sollzahl
Proben
eingegangen
Proben
untersucht
Anzahl der
Beanstandungen
Mais 210 219 219 Atrazin: 1
Terbuthylazin: 3
Gesamt 210 219 219
4 Beanstandungen,
Gesamt-Beanstandungsquote = 1,8%
(Atrazin-Beanstandungen: 1, Atrazin-
Beanstandungsquote = 0,5%)

Abb. 11a: Atrazin-Beanstandungsquote in Wasserschutzgebieten in % für den Zeitraum von 1988 bis 1999
14
12
10
8
6
4
2
0
7,6
11,1
Atrazin-Beanstandungsquote in Wasserschutzgebieten in %
Atrazin-Beanstandungsquote in %
4,7
0,7
1,6
0,9
Atrazin
0,6
0,9
2,2
0,2 0,1 0
1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
Abb. 11b: Atrazin-Beanstandungsquote außerhalb von Wasserschutzgebieten, Berggebieten und bestimmten
benachteiligten Gebieten in % für den Zeitraum von 1991 bis 1999
30,0
25,0
20,0
15,0
10,0
5,0
0,0
26,0
Atrazin-Beanstandungsquote außerhalb von Wasserschutzgebieten und benachteiligten
Gebieten in %
Atrazin-Beanstandungsquote in %
11,0
4,9
4,3
Atrazin
1,4
3,6
0,8
1,9 2,0
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
- 75 -
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 76 -
Abb. 11c: Atrazin-Beanstandungsquote in Berggebieten und bestimmten benachteiligten Gebieten in % für den
Zeitraum von 1989 bis 1999
Atrazin-Beanstandungsquote in benachteiligten Gebieten (außerhalb von Wasserschutzgebieten) in %
30
25
20
15
10
5
0
Atrazin-Beanstandungsquote in %
26,0
25,1
Jahresbericht 1999
10,5
2,6
3,9
1,4
1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
Auswirkungen der Pflanzenschutzmittel-
Anwendungskontrollen auf die Qualität des
Grundwassers. In den vorhergehenden Jahresberichten
wurde bereits mitgeteilt, dass parallel
zu dem erfreulichen Rückgang verbotener
Atrazin-Anwendungen die Atrazin-Gehalte des
Grund- und Trinkwassers abnehmen. Um daher
den zeitlichen Verlauf der Atrazin- und Desethylatrazin-Gehalte
in Grund- und Quellwässern
weiter verfolgen zu können, wurde 1999 das
Grundwasseruntersuchungsprogramm der Landesanstalt
für Pflanzenschutz Stuttgart fortgeführt.
Dabei wurde in den beprobten Grund-
und Quellwassermessstellen ein weiterer
Rückgang der Atrazin- und Desethylatrazin-Gehalte
bzw. ein ähnliches Konzentrations-niveau
wie im Vorjahr beobachtet. Hierzu zeigt
beispielhaft die Abbildung 11d den Verlauf der
Atrazin- und Desethylatrazin-Gehalte in der
Atrazin
3,0
1,0
Quellfassung 1 der Gemeinde B und die
Abbildung 11e den Verlauf der Atrazin- und
Desethylatrazin-Gehalte in der Quellfassung 1
der Gemeinde C für den Untersuchungszeitraum
1989 - 1999. Dabei unterschreiten
bei den Quellfassungen 1 der
Gemeinden B und C die Atrazin- und Desethylatrazin-Gehalte
seit 1994 jeweils den Pflanzenschutzmittel-Einzelgrenzwert
von 0,1 Mikrogramm
Substanz pro Liter Wasser.
Die von verschiedenen Seiten vorgetragenen
Spekulationen über einen Wiederanstieg der
Atrazin- und Desethylatrazin-Gehalte in Grund-
und Quellwässern über den pauschal
festgelegten Pflanzenschutzmittel-Einzelgrenzwert
von 0,1 Mikrogramm Substanz pro Liter
Wasser werden daher an Hand der vorgestellten
Untersuchungsbefunde weiterhin widerlegt.
1,5
3,1
0,5

Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg
03.01.89
03.01.89
09.01.89
09.01.89
12.04.90
12.04.90
25.09.90
25.09.90
17.04.91
17.04.91
04.08.93
04.08.93
20.04.94
20.04.94
12.06.95 12.06.95
12.06.95
22.05.96
22.05.96
19.03.97
19.03.97
03.12.98
03.12.98
03.12.99
03.12.99
0
0,1
0,2
0,3
Desethylatrazin
Grenzwert
0,4
Atrazin
0,5
0,6
Quelle 1 der Gemeinde C
0,7
Abb. 11e: Verlauf der Atrazin- und Desethylatrazin-Gehalte in der Quellfassung 1 der Gemeinde C im Zeitraum
von 1989 - 1999
04.09.89
22.03.90
08.06.90
07.08.91
27.02.92
14.05.92
09.09.92
20.07.93
04.08.93
07.02.94
11.04.94
23.11.94
07.03.95
22.05.95
12.07.95
28.09.95
27.11.95
30.01.96
19.03.97
29.09.98
30.09.99
0
0,1
0,2
0,3
Desethylatrazin
Grenzwert
0,4
Atrazin
0,5
0,6
Quelle 1 der Gemeinde B
0,7
0,8
µg/l Wasser
Abb. 11d: Verlauf der Atrazin- und Desethylatrazin-Gehalte in der Quellfassung 1 der Gemeinde B im Zeitraum
von 1989 - 1999
- 77 -

- 78 -
12. Öffentlichkeitsarbeit
12.1 Vorträge
ALBERT, R.: „NeemAzal-T/S in Zierpflanzenkulturen“
und „Neue Schädlinge im Gewächshaus
– Eotetranychus lewisi und Echinothrips
americanus“, Erfahrungsaustausch
1999 „Nützlingseinsatz im Zierpflanzenbau“
der Firma Sautter & Stepper GmbH am
25.02.1999 in Gäufelden-Tailfingen
„Neue Möglichkeiten des biologischen Pflanzenschutzes
- Trichoderma, Bacillus subtilis
und NeemAzal-T/S“, bei der Arbeitsgemeinschaft
deutscher Junggärtner e.V., Kreisgruppe
Ludwigsburg, am 09.03.1999 in der
Gaststätte Kronenstuben, Ludwigsburg
„Neue Entwicklungen im biologischen Pflanzenschutz“,
bei den ALR-Tagungen „Umweltschonender
Anbau und Pflanzenschutz
im Freizeitgarten“ am 06.03.1999 im Waldblick
in Stuttgart-Zuffenhausen-Schlotwiese,
am 13.03.1999 an der LVG, Heidelberg und
am 20.03.1999 im „Institut für umweltgerechte
Landbewirtschaftung“ in Müllheim
„Integrated pest management in Dendranthema
indicum“, bei der IOBC/WPRS-
Tagung „Integrated control in glasshouses“
vom 25-28.05.1999 in Brest, Frankreich
„Biologischer und biotechnischer Pflanzenschutz
im Kleingarten“, Informationsveranstaltung
über Versuche zum integrierten
Pflanzenschutz im Kleingarten für Vorsitzende
und Fachberater der Siedler, Eigenheimer
und Kleingärtner e.V. am 11. 06.1999 in der
Kleingartenanlage Tapach in Stuttgart-Rot
„Integrierter Pflanzenschutz in Cyclamen“,
Vortragstagung Zierpflanzenbau an der LVG
Heidelberg am 10.11.1999
“The use of the pheromone confusion
method against fruit moths in private allotments”,
bei der IOBC/WPRS-Tagung
“Pheromones” am 11.11.1999 in Stuttgart-
Hohenheim
„Biologische Schädlingsbekämpfung – Beispiele
aus Forschung und Praxis“, Aufbaustudium
Phytopathologie der Universität Hohenheim
in Stuttgart am 26.11.1999
„Integrierter Pflanzenschutz in Schnittrosen
machbar?“, 8. Arbeitstagung „Biologischer
Pflanzenschutz im Gemüse- und Zierpflanzenbau“
am 01. und 02.12.1999 in Dresden
BISCHOF, F.: "Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln
im Spargelbau - Lückenindikation",
Spargeltag am 03.02.99 in Reilingen
Jahresbericht 1999
"Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im
Hobbybereich - gesetzliche Bestimmungen",
Vorsitzende von Kleingartenvereinen in Baden-Württemberg
06.03.99 Forchheim, Akad.
Ländl. Raum
"Pflanzenschutz in Baden-Württemberg -
Praxis und gesetzliche Bestimmungen",
Praktikanten aus der ehem. UdSSR am
07.07.99 in Forchheim
"Pflanzenschutz / Erosionsschutz in Baden-
Württemberg", Besuchergruppe aus China
am 01.09.99 in Forchheim
"Bedeutung und Bekämpfungsmöglichkeiten
von Fusariosen im Getreidebau", Schweinehalter
am 23.11.99 in Karlsruhe, LUFA
Augustenberg
"Möglichkeiten der Bekämpfung von Fusariosen
im Getreidebau", Workshop zum Jubiläum
der LUFA am 30.11.99 in Karlsruhe,
LUFA Augustenberg
"Neophyten im Ackerbau und ihre potentielle
Bedeutung", Arbeitsbesprechung der Pflanzenärzte
Baden-Württemberg am 17.12.99 in
Hohenheim
BOTZENHARDT, G.: „ Diabrotica virgifera, ein
neuer Quarantäneschädling in der EU -
Maßnahmen Baden-Württembergs“, 88. Arbeitstagung
der Pflanzenärzte Baden-
Württemberg am 08.07.1999 in Rielasingen
DIEHL, TH.: "AGOZ und die Auswirkungen auf
die Baumschulen", Jahrestagung Bund
deutscher Baumschulen am 28.01.1999 in
Weilheim/Teck
"Indikationszulassung - Probleme für Baumschulbetriebe",
Beratungsdienst Baumschulen
Württemberg e.V. am 04.02.1999 in
Dettingen/Teck
„Pflanzenschutz im Obstbau - Empfehlungen
1999“, 29. Weinsberger Obstbautag am
23.02.1999
„Pflanzenschutz in Obstkulturen“; Vorträge
am 23.01., 04.02., 18.02., 26.02., 11.03. und
18.03. 1999 in Gärtringen, Gültstein, Gammelshausen,
Fellbach-Oeffingen, Erbstetten
und Stuttgart
"Pflanzenschutz im Beerenanbau" "Zulassungssituation
und Stand der Lückenindikation",
Arbeitskreis Strauchbeerenanbau Baden-Württemberg
am 04.03. und 09.11.1999
in Weinsberg
EL TITI, A.: Concepts to reduce slug attack in
annual crops as a strategic approach in integrated
farming systems, Workshop of
IOBC/WPRS Working Group „Soil pest,

Subgroup Slugs“ vom 15.-18.März1999 in
Frick/Schweiz
Impacts of monvarietal hedgerows on incidence
of weeds, disease and pest attack of
adjacent field crops - in comparison to multivarietal
hedgerows at Boxberg / Germany,
annual Meeting on EU-FAIR research activities
vom 24.-26.Mai1999 in Bristol/ England
Biosensorik im integrierten Pflanzenschutz,
88. Arbeitstagung der Pflanzenärzte Baden-
Württemberg vom 08.-09.07 1999 in Rielasingen
Auswirkung von Art und Termin der Bodenbearbeitung
auf den Schneckenbefall: Zwischenergebnisse
aus den Boxberger-Untersuchungen,
Tagung der deutschsprachigen
Schneckenexperten vom 18.-19.Nov.1999
FRIED, A.: „Aktuelles im obstbaulichen Pflanzenschutz
bei Baum- und Beerenobst“, Erwerbsobstanbauer
aus Deutschland am
14.1.99 in Grünberg, Fortbildungsstätte des
Deutschen Gartenbaus
„Aktuelles im obstbaulichen Pflanzenschutz“,
Arbeitskreis für Erwerbsobstbau Heidelberg-
Bergstraße am 26.01.99 in Dossenheim,
Gaststätte beim Großmarkt
„Aktuelles im obstbaulichen Pflanzenschutz“,
Obstanbauer aus der Region Mittelbaden am
28.01.99 in Bühl, Großmarkt
„Feuerbrand“ ,Umweltberater von Landkreisen
und Kommunen des Regierungsbezirkes
am 02.02.99 ALLB Bruchsal, Dienststelle
Augustenberg
„Aktuelles zum Pflanzenschutz im Kernobst“,
Erwerbsobstanbauer aus der Region Rheinhessen
am 08.02.99 in Ingelheim
„Herbizid- und Fungizideinsatz bei Erdbeeren“,
Beraterkollegen aus Rheinland-Pfalz,
anlässlich des 3. Workshop für Beerenobst
am 10.2.99 in Emmelshausen, Fortbildungsstätte
für die Agrarverwaltung von Rheinland-
Pfalz
„Pflanzenschutz bei Beerenobst“, Erwerbsobstanbauer
aus Deutschland am 18.2.99 in
Grünberg, Fortbildungsstätte des Deutschen
Gartenbaus
„Aktuelles im obstbaulichen Pflanzenschutz“,
Arbeitskreis für Erwerbsobstbau
Karlsruhe-Bruchsal am 24.2.99 in Heidelsheim,
Schützenhaus
„Probleme im obstbaulichen Pflanzenschutz
durch restriktive Zulassung“, Bundes- und
Landtagsabgeordnete aus der Region Karlsruhe
am 15.5.99 im ALLB Bruchsal, Dienststelle
Augustenberg
- 79 -
„Ergebnisse mehrjähriger Feuerbrandbekämpfungsversuche“,
Treffen der Fachreferenten
für Pflanzenschutz im Obstbau von
Deutschland am 17.6.99 in Jork
„Pflanzenschutzempfehlungen für Beerenobst“,
Spargel- und Erdbeerseminar, Erwerbsobstanbauer
aus Deutschland am
28.10.99 in Grünberg Fortbildungsstätte des
Deutschen Gartenbaus
„Pflanzenschutzempfehlungen für Beerenobst“,
Beerenobstseminar I, Erwerbsobstanbauer
aus Deutschland am 18.11.99 in
Grünberg, Fortbildungsstätte des Deutschen
Gartenbaus
„Aktuelles im obstbaulichen Pflanzenschutz“,
Erwerbsobstanbauer aus Mittel- und Nordbaden
am 23.11.99 in Grötzingen, Augustenberger
Obstbautag
„Aktuelles im obstbaulichen Pflanzenschutz“,
Pflanzenschutzberater im Obstbau und
Obstbauberater aus den Regierungsbezirken
Stuttgart und Karlsruhe am 25.11.99 in Eppingen
„Pflanzenschutzempfehlungen für Beerenobst“,
Erwerbsobstanbauer aus Mittelbaden
am 29.11.99 in Achern
„Pflanzenschutzempfehlungen für Beerenobst“,
Erwerbsobstanbauer aus dem Bodenseekreis
am 2.12.99 in Tettnang, Haus der
Landwirtschaft
„Aktuelles im obstbaulichen Pflanzenschutz“,
Arbeitskreis für Erwerbsobst Karlsruhe-
Bruchsal am16.12.99 in Heidelsheim, Schützenhaus
FRÖSCHLE, M.: „Biologie und Bekämpfung des
Feldmaikäfers“, Arbeitstreffen „Engerlingsschäden“
der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe
am 09.09.1999 in Münster-
Wolbeck
„Biologie und Bekämpfung von Engerlingen
in Sport- und Zierrasen“, auf Einladung des
ALLB Balingen am 03.11.1999, in Albstadt-
Lautlingen
GALLI, P.: Integrierter Pflanzenschutz in Gefahr!
Mittelsituation im Jahr 1999, Mitgliederversammlung
des LVEO Baden-Württemberg
am 18.03.99 in Stuttgart-Hohenheim
Das Versuchsprogramm des UAK Lückenindikationen
Obstbau - ein Überblick, 16. Arbeitstagung
der Fachreferenten Pflanzenschutz
im Obstbau am 17.06.99 in Jork
Pflanzenschutz im Integrierten Obstbau –
Erkenntnisse aus dem Jahr 1999, Landesfachtagung
der Kreisfachberater für Obstbau
am 28.09.99 in Emmendingen-Hochburg
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 80 -
Situationsbericht zur Kirschfruchtfliegenbekämpfung,
25. Bundessteinobstseminar am
08.12.99 in Ahrweiler
Zur Situation von Lebaycid, 89. Arbeitssitzung
der Pflanzenärzte Baden-Württemberg
am 17.12.99 in Stuttgart-Hohenheim
GLAS, M.: „Bekämpfung von Schädlingen an
Linden“, 88. Arbeitstagung der Pflanzenärzte
Baden-Württemberg in Rielasingen am
08.07.1999
„Auswirkungen der Novellierung des Pflanzenschutzgesetzes
im Erwerbsgartenbau“,
Versuchs- und Beratungsgemeinschaft Südbaden
am 14.07.1999 in Mengen
„Wichtige rechtliche Regelungen im Pflanzenschutz
für Beamte des WKD und des allgemeinen
Polizeivollzugsdienstes,“ Polizeiakademie
Baden-Württemberg am 2.7.1999
und 13.10.1999 in Freiburg
HÄFNER, M.: Pflanzenschutz und Wasserschutz.
- Probenahme und Analytik, -Grund- und
Oberflächengewässer, Fortbildung „Aktuelles
in der Pflanzenproduktion“ (2/192-1) vom
25.-27.01.1999 in Schwäbisch Gmünd
Pflanzenschutz und Wasserschutz. - Probenahme
und Analytik, -Grund- und Oberflächengewässer,
Fortbildung „Aktuelles in der
Pflanzenproduktion“ (2/192-2) vom 02.-
04.02.1999 in Donaueschingen
Aufbau und Entwicklung moderner Analysestrategien
zur Verbesserung der Umweltqualitäten
in Westrumänien, Dankesrede anlässlich
der Verleihung des Titels Dr. honoris
causa von der Universität Timisoara/Rumänien
am 16.11.1999 in Timisoara
Aktuelle Untersuchungsergebnisse über
Grundwasserbelastungen mit Pflanzenschutzmitteln
in Baden-Württemberg, 23.
Tagung der Fachreferenten für Rückstandsfragen
bei der Biologischen Bundesanstalt
für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig
am 24./25.02.1999
Zur Richtlinienpraxis bei GLP-Prüfungen im
Bereich des Pflanzenschutzes, 23. Tagung
der Fachreferenten für Rückstandsfragen bei
der Biologischen Bundesanstalt für Landund
Forstwirtschaft in Braunschweig am
24./25.02.1999
Bewertungen der Dichlorbenzamid-Belastungen
des Sasbacher Grundwassers, Öffentliche
Gemeinderatssitzung der Gemeinde
Sasbach am 08.03.1999
Entnahme und Analyse von Bodenproben
zum Zwecke des Nachweises von Pflanzenschutzmittel-Anwendungen,
Sitzung der Ar-
Jahresbericht 1999
beitsgemeinschaft der Fachreferenten für die
Pflanzenschutzmittelkontrolle in den Bundesländern
am 09.03.1999 in Wetzlar
Gaschromatografische Verfahren zur Bestimmung
von Pflanzenschutzmittel-Rückständen,
Vorlesungen an der Universität Timisoara/Rumänien
vom 14.-21.04.1999
Photometrische und dünnschichtchromatografische
Methoden zur Quantifizierung
von umweltrelevanten landwirtschaftlichen
Schadstoffen, Vorlesungen an der Universität
Timisoara/Rumänien vom 14.-21.04.1999
Möglichkeiten und Methodik von Festphasenextraktionen
zur Bestimmung von Pflanzenschutzmittel-Rückständen,
Vorlesungen an der
Universität Timisoara/Rumänien vom 01.-
05.06.1999
Maßnahmen und Strategien zur Verbesserung
der Grund- und Trinkwasserqualität in
Westrumänien Simpozion Stiintific International,
Dezvoltarea integrata a spatiului rural in
Romania in Timisoara/Rumänien am
04.06.1999
Qualitätssicherungsprogramme in der analytischen
Chemie, Vorlesungen an der Universität
Timisoara/Rumänien vom 01.-05.06.1999
Die Richtlinienpraxis weist bis zum heutigen
Tage bei GLP-Prüfungen im Bereich des
Pflanzenschutzes nicht unerhebliche Mängel
auf, 88. Arbeitssitzung der Pflanzenärzte Baden-Württemberg
am 08./09.07.1999 in Rielasingen
Verfahren und Methoden der Kapillar-
Gaschromatografie zur Bestimmung von
Pflanzenschutzmittel-Rückständen, Vorlesungsreihe
an der Universität Timisoara/Rumänien
vom 13.-18.11.1999
Thesen und Fakten zum Spannungsfeld
Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und Naturschutz,
Vorlesung vor Studenten der Fachhochschule
Nürtingen in der Landesanstalt
für Pflanzenschutz Stuttgart am 03.12.1999
HARMUTH, P.: Versuche zur Überprüfung von
Fusarium, 89. Arbeitstagung der Pflanzenärzte
Baden-Württemberg am 16.12.99 in
Hohenheim
IMGRABEN, H.: „Diabrotica virgifera, ein neuer
Quarantäneschädling in der EU – Maßnahmen
Baden-Württembergs“, 88. Arbeitstagung
der Pflanzenärzte Baden-Württemberg
am 08.07.1999 in Rielasingen
„Ergebnisse von Herbizidversuchen in Soja
und Aktuelles zum Pflanzenschutz“, Mitgliederversammlung
des Dt. Sojaförderrings am
9.12.1999 in Kappel-Grafenhausen

MITTNACHT, A.: "Neue Herbizidstrategien in Wintergetreide
- Welche Fortschritte bringen
neue Herbizide?“ Pflanzenbauliche Vortragstagung
des RP Stuttgart mit dem ALLB Ilshofen
am 19.01.1999 in Ilshofen
"Probleme bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung
- Bewertung neuer Herbizide"
Fortbildungslehrgang für Beratungskräfte der
Landwirtschaftsverwaltung am 26.01.1999
bei der LEL Schwäbisch Gmünd
"Neue Möglichkeiten der Unkraut- und Ungrasbekämpfung
in Getreide, Mais und
Raps", "Das neue Pflanzenschutzgesetz -
Konsequenzen für die Praxis", "Aktuelle Hinweise
zur guten fachlichen Praxis", Schulung
der Pflanzenschutzfachwarte am 28.01.,
02.02., 18.02. und 02.03. zusammen mit
dem ALLB Heilbronn, Herrenberg, Ludwigsburg
und Göppingen
"Gesetzliche Regelungen - Pflanzenschutzgesetz
- Konsequenzen für die Praxis",
Pflanzenbauliche Vortragstagung des ALLB
Ellwangen am 04.02.1999 in Aalen-
Oberalfingen
"Ackerfuchsschwanzbekämpfung ohne IPU",
88. Arbeitsbesprechung der Pflanzenärzte
Baden-Württemberg in Rielasingen am
08.07.1999
"Alternativen zum Isoproturon - Empfehlungen
zur Herbstsaat", Vortragsveranstaltung
des ALLB Horb am 28.09.1999 in Rexingen
"Neues zur Pflanzenschutzgesetzgebung",
Fachtagung der Kreisobstfachberater am
25.11.1999 in Eppingen
MOLTMANN, E.: „Problembakteriose Feuerbrand“,
Aufbaustudium Phytomedizin der Univ.
Hohenheim am 27.7.1999
„Informationen und Hinweise zu Bakterienringfäule
und Schleimkrankheit bei Kartoffeln“,
Lehrgang für Pflanzkartoffelanerkenner
am 22.6.1999 in Donaueschingen
„Eine bakterielle Blatt-, Blüten- und Beerenkrankheit
an Roten Johannisbeeren“, Arbeitskreis
Phytobakteriologie in Göttingen am
9.9.1999
„Ursachen des Absterbens von Zwetschgenbäumen
in Baden-Württemberg“, Bundesarbeitstagung
für Pflanzenschutzberater im
Obstbau in Grünberg am 19.10.1999
„Bakterielle Erkrankungen bei Zwetschgen“,
25. Bundesseminar Steinobst am 08.12.1999
in Ahrweiler
- 81 -
„Bakterielle Fruchtflecken an der Apfelsorte
Delbarestivale“, 89. Arbeitssitzung der Pflanzenärzte
Baden-Württemberg vom 16. -
17.12.1999 in Stuttgart-Hohenheim
PETRUSCHKE, M: „Virustestung von Obstgehölzen“,
Sommersemester 1999 an der Uni Hohenheim,
Gewächshaus der LfP am
04.05.1999
PFISTER, J. A.: "Ährenfusarien - eine Herausforderung
im Getreidebau - Integrierte Abwehrmaßnahmen",
Pflanzenbauliche Vortragstagung
des RP Stuttgart mit dem ALLB
Ilshofen am 19.01.1999 in Ilshofen
"Pflanzenschutzempfehlungen im Ackerbau
1999" - Herbizide in Mais - Fungizide im Getreide,
Fach- und Informationstagung der
BAG-Mitarbeiter am 27.01.1999 in Bubenorbis
"Integrierter Pflanzenschutz bei der Krankheits-
und Schädlingsbekämpfung", Schulung
der Pflanzenschutz-Fachwarte am
28.01. und 02.02.1999 in Zusammenarbeit
mit dem ALLB Heilbronn und Herrenberg
"Auftreten des Pferdebohnenkäfers in Ackerbohnen-Saatgutvermehrung",
89. Arbeitstagung
der Pflanzenärzte Baden-Württemberg
am 16.12.1999 in Stuttgart-Hohenheim
SCHNELLER, H.: „Entwicklungen im Biologischen
Pflanzenschutz", Jahreshauptversammlung
der Versuchs- und Beratungsgemeinschaft
im Gartenbau Württemberg e.V. (VBG) am
14.01.99 in Stuttgart-Degerloch
„Direkte und indirekte Befallsüberwachung
im Zierpflanzenbau", Tagung der Kreisgruppe
Vaihingen/Enz am 23.02.99 in Eberdingen
„Die Raubwanze Macrolophus sp.", Erfahrungsaustausch
„Nützlingseinsatz im Zierpflanzenbau"
bei der Firma Sautter und
Stepper am 25.02.99 in Gäufelden-Tailfingen
„Erfahrungen mit FZB 24 in Zierpflanzenkulturen",
Arbeitsbesprechung „Biologische
Schädlingsbekämpfung im Gemüse- und
Zierpflanzenbau" der Landesanstalt für
Pflanzenschutz, Stuttgart am 03.03.99 in
Emmendingen
„Umweltschonender Anbau und Pflanzenschutz
im Freizeitgarten" im Rahmen der
ALR-Seminare „Neue Entwicklungen im biologischen
Pflanzenschutz" der Akademie
Ländlicher Raum Baden-Württemberg am
06.03.99 in Rheinstetten, am 13.03.99 in Aulendorf
und am 20.03.99, in Kupferzell
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 82 -
„Biologischer Pflanzenschutz im Unterglasanbau
- ein Überblick", an der Fachhochschule
Nürtingen am 18.05.99 in Nürtingen
„Nützliche Helfer im Garten", im Treffpunkt
Scharnhausen, am 06.10.99 in Ostfildern
„Nützliche Helfer im Garten", anlässlich des
Blumenschmuckwettbewerbs der Stadt Bad
Ditzenbach am 23.10.99 in Bad Ditzenbach
„Erfahrungen mit der biologischen und biotechnischen
Fruchtwicklerbekämpfung in einer
Kleingartenanlage", Arbeitskreis Nutzarthropoden
und Entomopathogene Nematoden,
am 11. und 12.11.99, in Wolnzach
„Frankliniella occidentalis - immer noch ein
Problem?", 8. Arbeitstagung Biologischer
Pflanzenschutz im Gemüse- und Zierpflanzenbau
am 01. und 02.12.99 in Dresden
SCHMIDT, K.: ”Technik bei Feldspritzen und Anwenderschutz“,
Fachliche Fortbildung „Aktuelle
Entwicklungen im Pflanzenschutz“ am
27. Januar1999 in Schwäbisch Gmünd und
am 4. Februar 1999 in Donaueschingen
„Gute fachliche Praxis beim Einsatz von
Feldspritzgeräten“, 46. Baden-
Württembergischer Pflanzenschutz-Tag am
23. Februar 1999 in Krauchenwies
„Düsen für Sprühgeräte – welche bringen
Vorteile?“, 19. Bundeskernobstseminar am
25. Februar in Oppenheim
„Düsen – Auswahl und Einsatz; Moderner
Pflanzenschutz: Vorschriften und gesetzliche
Rahmenbedingungen“, Pflanzenschutzforum
1999 der Firma Schwarz am 27. Februar
1999 in Aspach
„Current state of the development of drift reducing
technique in Germany”, BBA-
Workshop of Risk Assessment and Risk Mitigation
Measures in the Context of the Authorization
of Plant Protection Products
(WORMM) vom 27. – 29. September in
Braunschweig
“Techniken zur Abdriftverringerung – Aktueller
Stand, - Berücksichtigung bei den Abstandsauflagen,
-Vorgehensweise in anderen
Ländern”, 89. Arbeitssitzung der Pflanzenärzte
Baden-Württemberg am 16. und
17.12.1999 in Stuttgart-Hohenheim
SCHRÖDER, M.: „Aufgaben der Pflanzenvirologie
im Pflanzenschutzdienst Baden-Württembergs“,
Workshop Pflanzenvirologie an der
Uni Hohenheim am 25.01.1999
„Die neue Anbaumaterial-Verordnung“, Arbeitsgruppe
Pflanzenschutz Obstbau Elsaß/Baden-Württemberg
am 11.03.1999 in
Offenburg
Jahresbericht 1999
„Pflanzenvirologische Probleme in Baden-
Württemberg“, Aufbaustudium Phytomedizin
der Uni Hohenheim am 19.03.1999
„Selektion einer neuen, extrem Scharkaresistenten
Zwetschgensorte“, 88. Arbeitstagung
der Pflanzenärzte Baden-Württemberg
am 09.07.1999 in Rielasingen
Nachtrag zum Jahresbericht 1998:
PETRUSCHKE, M.: „Virosen und Virustestung von
Obstgewächsen“, Studentengruppe der Uni
Hohenheim am 12.05.98 in Hohenheim
„Kernquartier und Scharkaresistenzprüfung“,
Fachberatertagung im Obstbau am RP Stuttgart
am 22.09.98
SCHRÖDER, M.: „Inhalte der vorgesehenen neuen
Anbaumaterial-Verordnung“, AK Zierpflanzen
am 22.01.98 in Nürtingen
„Virustestung bei Obstgehölzen“, Studentengruppe
der Uni Tübingen am 25.06.98 in
Stuttgart-Hohenheim
„Wesentliche Anforderungen der neuen Anbaumaterial-Verordnung“,Pflanzenbeschauberater-Fortbildung
in Schwäbisch Gmünd
am 16.10.98
„Nachweis von Viruskrankheiten an Getreide
und Raps in Baden-Württemberg 1998“, 87.
Arbeitssitzung der Pflanzenärzte Baden-
Württemberg, 24/25.11.98 in Stuttgart-
Hohenheim
„Grundlagen und rechtliche Rahmenbedingungen
der Anbaumaterialverordnung“,
Weinsberger Obstbauseminar am 03.12.98
12.2 Veröffentlichungen
ALBERT, R.: Nützlinge im Unterglasanbau, -
DeGa 53 (6), 1999, 42-44
Bekämpfung von Nacktschnecken im Hausund
Kleingarten (Teil 1), - Haus und Garten
46 (4), 1999, 90
Bekämpfung von Nacktschnecken im Hausund
Kleingarten (Teil 2), - Haus und Garten
46 (5), 1999, 124
Bekämpfung von Nacktschnecken im Hausund
Kleingarten, - Hessischer Kleingärtner
15 (3), 1999, 91-92
Was tun gegen die Schneckenplage? - Lebensraum
Garten, 4 S., zu beziehen über die
RP, ÄLLB und LfP in Baden-Württemberg
Nacktschnecken - Kriechende Plage, - Obst
und Garten, 118 (6), 1999, 210-211

Integrated pest management in Dendranthema
indicum, - IOBC/ WPRS Bulletin 22
(1), 1999, 1-4
IPM in ornamentals. Summary of the workshop
IPM in ornamentals held at the Brest
IOBC/WPRS working group meeting (25-29
May 1999), - Sting Nr. 19, Editor: Lenteren,
J.C. van, EH Wageningen
Fehlerquellen beim Nützlingseinsatz, - DeGa
53 (38), 1999, 24-25
Integrierte Schädlingsbekämpfung in Poinsettien,
- kurz + bündig, Mitgliederbrief der
Versuchs- und Beratungsgemeinschaft im
Gartenbau Württemberg e.V. (3) 1999, 2-4
Miniermotte bedroht Kastanien - Neuer
Schädling in Baden-Württemberg, - BWagrar
Landwirtschaftliches Wochenblatt 166 (44),
1999, 39 und BWagrar Schwäbischer Bauer
51 (44), 1999, 39
ALBERT, R., JÄCKEL, B., KLEEBERG, H. UND E.
HUMMEL: Neem-Extrakt bei Zierpflanzen, -
DeGa 53 (28), 1999, 28-30
ALBERT, R. UND H. SCHNELLER: Agent in a new
formulation - Neem/Azal-T/S and its sideeffects
on plants, - Horticultural Industry 1
(1), 1999, 35-36
BUNDSCHUH, B.; SCHMIDT, K.: „Verschlechtern
neue Düsen die Wirkung der Mittel?“, - - top
agrar 11, 1999, 52-55
BOTZENHARDT, G., IMGRABEN, H.: Der Westliche
Maiswurzelbohrer – ein neuer Schädling in
der EU, - Landinfo (9), 1999, 9-11
EL TITI, A.: Lautenbacher Hof. Abschlussbericht
1978-1994. Ein langfristiger Vergleich integrierter
und konventioneller Bewirtschaftungssysteme
im Ackerbau in Baden-Württemberg
Agrarforschung in Baden-Württemberg, -
Band 30, Verlag Eugen Ulmer Stuttgart. 102
Seiten
Der Beitrag des integrierten Pflanzenschutzes
zur Erhaltung gefährdeter Wildkrautarten,
- Gesunde Pflanzen, 51(7), 1999, 226-
233
FRIED, A: „Feuerbrand- Bekämpfungsversuche
1998“, - Obstbau 24 (2), 1999, 71-73
„Mit welchem Mittel gegen den Feuerbrand“,
- BWagrar Schwäbischer Bauer 51 (2) 1999
und Landwirtschaftliches Wochenblatt 166
(2), 1999, 16-17
„Alternativen zu Plantomycin“, - Obst und
Garten 118 (4), 1999, 122-124
„Praxisreife Alternativen gibt es derzeit noch
nicht“, - BBZ Badische Bauernzeitung 52 (3),
1999, 23-24
- 83 -
GALLI, P.: Pflanzenschutzarbeiten Kernobst
(Monatliche Hinweise März bis Oktober), -
Obst und Garten 118, 1999, 100, 140, 179,
221, 259, 300, 340, 380
Zwei neue Fungizide bereichern die Mittelpalette
im Obstbau. - BBZ Badische Bauernzeitung
52 (16), 1999, 22-24
Neuere Fungizide im Erdbeeranbau. - Gemüse
35 (7), 1999, 429-430
GALLI, P. UND F. MERZ (BEARB.): Hinweise für
den Pflanzenschutz im Garten 1999, Hrsg.:
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg, -
Einlage in: Obst und Garten 118 (3), 1999,
16 S
HÄFNER, M.: Pflanzenschutz und Wasserschutz.
Fortbildung „Aktuelles in der Pflanzenproduktion“
am 26.01.1999 bzw. 03.02.1999, -
Schulungsunterlagen der LEL, Schwäbisch
Gmünd, 27 Seiten
Statistiken über Pflanzenschutzmittel-Funde
im Wasser sind kritisch zu betrachten, -
Landinfo (2), 1999, 1-8
Sauberes Grundwasser. Pflanzenschutzmittel-Belastungen
sind rückläufig, - BW agrar
Schwäbischer Bauer 51 (21), 1999, 16-17
und BWagrar Landwirtschaftliches Wochenblatt
166 (21), 1999, 16-17
Quo vadis Pflanzenschutzmittel-Analytik -
Entwicklungen und Tendenzen. 25 Seiten.
Universitatea de stiinte agricole si medicina
veterinara a banatului Timisoara. Lucrare
aparuta in cadrul volumului de Lucrari
Stiintifice, seria 1, volumul 1 al Facultatii de
Management Agricol. ISSN 1453 - 1410. Editura
AGROPRINT Timisoara 1999
Wie können Abstandsauflagen beim Pflanzenschutz
eingehalten werden? – Landinfo
(8), 1999, 1-8
Statistiken über Nitrat- und Pflanzenschutzmittel-Gehalte
im Wasser kritisch bewerten, -
Gesunde Pflanzen 51, 1999, 219 - 225
HÄFNER, M. UND LAUER, K.F.: Maßnahmen und
Strategien zur Verbesserung der Grund- und
Trinkwasserqualität in Westrumänien. Lucrari
Stiintifice. Seria I Vol. I. Simpozion Stiintific
International. Dezvoltarea integrata a
spatiului rural in Romania. Timisoara 4 junie
1999
HARMUTH, P.: MASTEL, K.: Fusarium an Getreide,
- Landinfo (7), 1999, 13-18
HESSENAUER, C.: „Häufige Pilzkrankheiten an
Tanne und Fichte“, - Der Waldwirt 26 (10),
1999, 22-23
„Tierische Schädlinge an Tannen und Fichten“,
- Der Waldwirt 26 (11), 1999, 20-21
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 84 -
„Das Neue Pflanzenschutzgesetz“, - Der
Waldwirt 26 (12), 1999, 24-26
KNUTH, P.: "Nematoden in Hafersaatgut?“. –
BWagrar Landwirtschaftliches Wochenblatt
166, 1999, 16; BWagrar Schwäbischer Bauer
51 (12), 1999, 16 und BBZ Badische Bauernzeitung
52 (9), 1999, 15-16
LANGE, E.: Unsachgemäße Insegar - Anwendung
schadet Bienenvölkern; Teil I: Insegar
ein wichtiges Pflanzenschutzmittel in der integrierten
Obstproduktion, - ADIZ (8), 1999
LANGE, E., TRAUTMANN, M.: Wie geht’s nun weiter
im IP - Obstbau ? – BBZ Badische Bauernzeitung
52 (10), 1999, 31-33
Gegen Wickler wird’s eng, - Bwagrar Landwirtschaftliches
Wochenblatt 166 (12), 1999,
22-23
MEINERT, G.: Unkrautbekämpfung im Mais – eine
wirtschaftliche Maßnahme, Mais 27 (2)
1999, 46
Keine Zulassung für Lebaycid gegen die
Kirschfruchtfliege, BWagrar, Landwirtschaftliches
Wochenblatt 42 (21), 1999
Das Ende für den integrierten Pflanzenschutz?,
Taspo-Gartenbaumagazin 9 (11)
1999, 12-14
Noch einmal davongekommen, Badische
Bauernzeitung 52 (34) 1999, 14
Getreideherbizide ’99: alt bewährte Helfer
fehlen, dlz (9) 1999
Wie geht es mit der Zulassung weiter?, Badische
Bauernzeitung 52 (52) 1999
MERZ, F.: „Pflanzenschutzarbeiten im Gemüseund
Zierpflanzenbau", - Deutscher Gartenbau
53, 1999, Nr. 1,5,9,14,17,21,26,31,35,
39, 44,48
„Schaderreger im Kompost“, - Gartenpraxis
26 (5), 1999, 22
"Das Gemüsejahr im Rückblick", - BWagrar
Landwirtschaftliches Wochenblatt 166 (42),
1999, 36-37 und Schwäbischer Bauer 51
(42), 1999, 36-37
MITTNACHT, A.: Empfehlungen des Regierungspräsidiums
Stuttgart – Pflanzenschutzdienst -
, zu aktuellen Fragen des Pflanzenschutzes
im Ackerbau, - BWagrar Landwirtschaftliches
Wochenblatt, 166, 1999, Nr. 6, 11, 14,16, 17,
30, 32, 34, 36 und 37; Landpost 55,1999, Nr.
11, 12, 17, 35 und 38; BBZ Badische Bauernzeitung
52, 1999, Nr. 12 und 39
Taube Trespe - ein schwieriges Problem in
Jahresbericht 1999
Wintergetreide -, Wochenblatt-Magazin BWagrar
1999, Beilage 7, 1999
Grünland jetzt verbessern, - DLZ Agrarmagazin
3, 1999, 32-36
MOLTMANN, E.: „Bakterielle Blattfleckenkrankheit
an Salat“, - Gemüse 35 (3), 164 - 165
„Fire blight control with streptomycin according
to prediction systems in South-west Germany“,
- Acta Horticulturae 489, 393 - 397
„Streptomycinresistente Feuerbranderreger
(Erwinia amylovora) in Baden-Württemberg
bisher nicht nachgewiesen“, - Nachrichtenbl.
Deut. Pflanzenschutzd. 51 (11), 293 – 294
PETRUSCHKE, M., SCHRÖDER, M.: Hohenheimer
Zwetschgenzüchtungen mit absoluter Scharkaresistenz
(Posterabstract), - Phytomedizin
29 (3), 1999, 74-75
Resistenzverhalten von neuen Hohenheimer
Zwetschgenkreuzungen gegenüber dem
Scharkavirus, - Obstbau 24, 1999, 166-169
PFISTER, J. A.: Empfehlungen des Regierungspräsidiums
Stuttgart - Pflanzen-schutzdienst
-, zu aktuellen Pflanzenschutzfragen im Ackerbau,
- BWagrar Landwirtschaftliches
Wochenblatt 166 (2), (34), (35), 1999, Nr. 2,
34, 35; BBZ Badische Bauernzeitung 52
(36), 1999
Gegen Mehltau vorbeugen? - Versuchsergebnisse
aus den Landesversuchen des
Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg
-, - BWagrar Landwirtschaftliches Wochenblatt
166 (15), 1999
SCHMIDT, K.: „Neue Düsentypen verringern die
Abdrift“, - Wochenblatt Magazin BWagrar
Pflanzenschutz (1) 1999, Beilage der Wochenblätter
BBZ Badische Bauern Zeitung,
BWagrar Landwirtschaftliches Wochenblatt
und BWagrar Schwäbischer Bauer (4), 1999
„Einsatz von Injektordüsen im Hopfenbau“, -
Landinfo (2), 1999, 23–26
SCHMIDT, K., ROSSBAUER, G., HEINDL, M.: „Neue
Techniken zur Verringerung der Abdrift“, -
Hopfen Rundschau, 50 (4), 1999, 75 – 77
SCHRÖDER, M.: Die Pflanzenvirologie im Pflanzenschutzdienst
von Baden-Württemberg, -
Landinfo ( 4), 1999, 22-24
TRAUTMANN/LANGE, RÖSCH, BEUMERS: Astprobenuntersuchungen
in der Region Bodensee,
- Obstbau 24 (3), 1999, 160-164
ZOHREN, E. UND MERZ, F.: „Pflanzenschutztabellen
für den Erwerbsgemüsebau
1999“, - Einlage in: Gemüse 35 (3), 1999

Nachtrag zum Jahresbericht 1998:
SCHRÖDER, M.: Eine neue Verordnung über Anbaumaterial
von Gemüse-, Obst- und Zierpflanzen
steht bevor, - Landinfo (4), 1998,
25-27
Neue Verordnung über Anbaumaterial von
Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenarten, -
Obst und Garten 117, 1998, 286-287
12.3 Merkblätter, Richtlinien
und Broschüren
Applikationstechnik im Hopfenbau, Hrsg.: LfP
Stuttgart, ALLB Markdorf; Bearb.: Schmidt,
Wöllhaf, Hurler
Betriebsheft und Kontrollunterlagen 2000, zur
Richtlinie für die integrierte und kontrollierte
Erzeugung von Obst für die Nutzung des
Herkunfts- und Qualitätszeichens Baden-
Württemberg, Bearb.: Landesanstalt für
Pflanzenschutz
Hinweise für den Pflanzenschutz im Garten
2000, Hrsg.: Pflanzenschutzdienst Baden-
Württemberg, Bearb.: Galli und Dr. Merz
1999, 16 S.
Hopfen 2000. Anbau, Düngung, Pflanzenschutz,
Sorten, Hinweise für das Jahr 2000, Hrsg.:
Bayerische LBP u.a., Mitarb.: Dr. Meinert, Dr.
Moosherr, Fröschle, Dr. Kälberer, Schmid
Landesversuche Pflanzenschutz, Versuchsergebnisse
Ackerbau 1999, Hrsg.: Landesanstalt
für Pflanzenschutz, Bearb.: Bundschuh.
Dr. Harmuth, Krämer
Modellbetriebe für integrierte Pflanzenproduktion,
Versuchsergebnisse 1999, Hrsg.: Landesanstalt
für Pflanzenschutz, Bearb.:
Weng, Dr. Harmuth
- 85 -
Nützlinge, 1999, Hrsg.: Bearb.: Sell
Pflanzenschutzgeräteliste, Hrsg.: Landesanstalt
für Pflanzenschutz und Regierungspräsidien,
Bearb.: Schmidt
Versuchsergebnisse 1998 zur Schließung der
Lückenindikationen im Rahmen des Verbundvorhabens
im Obstbau, 1999, 116 S.,
Hrsg.: Landesanstalt für Pflanzenschutz,
Bearb.: Galli, Flöß
Pflanzenproduktion 2000, Pflanzenschutz im
Pflanzkartoffelbau, Hrsg.: Landesanstalt für
Pflanzenbau, Landesanstalt für Pflanzenschutz
und Regierungspräsidien, Bearbeitung:
Käppeler (LAP), Mitarb.: Fröschle, Bischof
Pflanzenproduktion 2000, Pflanzenschutz und
Sorten in Ackerbau und Grünland, Hrsg.:
LfP, LAP, LVVG und RP’n, Bearbeitung: Dr.
Kälberer, Beyer
Pflanzenschutz im Erwerbsgemüsebau 2000,
Hrsg.: Landesanstalt für Pflanzenschutz und
Regierungspräsidien, Bearb.: Dr. Zohren,
Sell, Bühler, Dengler, Dr. Albert, Monger, Dr.
Merz
Pflanzenschutzmaßnahmen im Tabakbau 2000
für die Länder Baden-Württemberg, Brandenburg,
Rheinland-Pfalz und Sachsen-
Anhalt, Hrsg.: Landesanstalt für Pflanzenschutz,
Bearb.: Fröschle
Pflanzenschutzmittelliste 2000, zur Richtlinie für
die integrierte und kontrollierte Erzeugung
von Kern- und Steinobst in Baden-
Württemberg, Hrsg.: Bearb.: Landesanstalt
für Pflanzenschutz
Pflanzenschutz im Erwerbsobstbau 2000, Hrsg.:
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg,
Bearb.: Galli und Nikusch 1999, Mitarb.: Dr.
Diehl, Fried, Dr. Lange, Litterst
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 86 -
12.4 Mitwirkung bei Rundfunk,
Fernsehen und Presse
RP S: Pressemitteilung zum Thema „Entsorgung
von Pflanzenschutzmittel-Verpa-ckungen“
für regionale und überregionale Tageszeitungen,
September 1999
Interview zur "PAMIRA-Aktion 1999"; am
05.10.1999 im Frankenradio Heilbronn
RP KA: Interview SDR4: Krautfäule an Tomaten,
Bischof, F.
Interview SDR1: Vorratsschädling Dörrobstmotte,
Bischof, F.
RP TÜ: Deutschlandfunk: Interview zur Lage bei
der IP im Obstbau am 23.031999
See TV: 2 Interviews zur Lage bei der Bekämpfung
des Feuerbrandes am 31.03. und
09.08.1999
SWR (3. Programm): Teilnahme an Diskussion
zu Feuerbrand, Ländersache, 13.10.1999
LfP: Presseführung in der Gartenanlage Tapach
in Stuttgart-Rot am 11.06.1999, Albert, R
Pressegespräch „Grünes Zertifikat“ am
23.11.1999 in der Gärtnerei Fleischle in Murr
an der Murr, Albert, R.
12.5 Mitwirkung bei Ausstellungen
RP TÜ: Gläserne Produktion in Riedheim am
15.08.1999: Ausstellungsstand mit Beratung
und Demonstration von Nützlingen / Schädlingen
Gläserne Produktion in Hilzingen, Kreis Konstanz,
am 12.09.1999: Ausstellungsstand mit
Beratung und Demonstration (s.o.)
Gläserne Produktion in Stockach-Mahlspüren
am 19.09.1999: Ausstellungsstand ohne Beratung
LfP:
ALBERT, R.: „Schneckenbekämpfung und biologischer
Pflanzenschutz im Kleingarten“ vom
24. bis 28.03.1999 bei der Messe „Garten
´99“ in Stuttgart-Killesberg
„Biologischer Pflanzenschutz im Gemüsebau“
beim „Hohenheimer Gemüsebautag“ in
der Versuchsanstalt der Universität Hohenheim
in Stuttgart-Hohenheim am 11.09.1999
Teilausstellung bei der Ausstellung der LVG,
Heidelberg, auf der Hortec am 24.09. bis
26.09. in Karlruhe
Jahresbericht 1999
„Biologischer Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau“
beim „Sorten und Neuheitentag“ der
Staatsschule für Gartenbau, Stuttgart-
Hohenheim, und der Versuchs- und Beratungsgemeinschaft,
Fachgruppe Zierpflanzenbau
im WGV am 04.12.1999 in Stuttgart-
Hohenheim
GALLI, P.: Garten 99, vom 24 .- 28.03.99 am Killesberg
in Stuttgart
Informationsstand beim „Tag der Offenen
Tür“ der LVWO Weinsberg im Rahmen der
Gläsernen Produktion am 05.09.99 auf dem
Obstversuchsgut in Heuchlingen
12.6 Ausbildung und Weiterbildung
von Fachkräften
RP KA, RP FR: Im Rahmen ihrer Ausbildung
wurden 3 bzw. 6 Inspektorenanwärter/innen in
die Aufgaben des Pflanzenschutzdienstes eingeführt.
RP S: Für die Pflanzenproduktionsberater wurden
zur allgemeinen Schulung und zum gegenseitigen
Erfahrungsaustausch 5 eintägige Arbeitsbesprechungen
abgehalten.
An einer Arbeitsbesprechung für die Referatsleiter
„Pflanzliche Produktion" der Ämter für Landwirtschaft,
Landschafts- und Bodenkultur wurde
mitgewirkt.
Unter der Fachaufsicht des Regierungspräsidiums
Stuttgart - Pflanzenschutzdienst - wurden
durch den Amtlichen Bisamjäger beim ALLB
Ellwangen in Baden-Württemberg 13 Schulungen
für nebenberufliche Bisamfänger durchgeführt.
Dabei wurden insgesamt 282 Personen für
die sach- und tierschutzgerechte Bisambekämpfung
geschult. Bedingt durch die entsprechende
Änderung des Pflanzenschutzgesetzes endet
diese Aufgabe mit Ablauf des Jahres 1999.
Bedienstete haben durch Unterichtstätigkeit bei
folgenden Fortbildungsveranstaltungen und
Schulungen mitgewirkt:
DIEHL, TH.: Bakteriosen und Pilzkrankheiten im
Beerenanbau- Meister- und Technikerkurs im
Febr./März 1999 bei der LVWO Weinsberg
Pflanzenschutzrecht im Gartenbaubetrieb- Meisterausbildung
für Gärtner am 20. 04.1999 am
ALLB Ludwigsburg
Beerenanbau - Seminar "Sonderkulturen" am
30.09.1999 bei der Staatl. Akademie für
Landbau in Kupferzell
MITTNACHT, A.: "Integrierter Pflanzen-schutz" -
Vorbereitungskurs für Landwirtschaftsmeis-

terprüfung am 11.01.1999 bei der LEL in
Schwäbisch Gmünd
"Rechtsbestimmungen im Pflanzenschutz" -
Vorbereitungskurs für Tierwirtmeisterprüfung
am 04.02.1999 bei der LEL in Schwäbisch
Gmünd
RP KA: Lehrgänge und Schulungen:
Von den Pflanzenschutzberatern/-innen an den
ÄLLB, der Übergebietlichen Pflanzenschutzberatung
beim ALLB Ladenburg Dst. Sinsheim und
den Bediensteten beim Regierungspräsidium
wurden die in folgender Tabelle aufgeführten
Beratungsaktivitäten durchgeführt. Teilnehmer
an diesen Veranstaltungen waren neben interessierten
Einzelpersonen Mitglieder von Vereinen,
Verbänden und Arbeitskreisen, die örtlich,
regional oder überregional im Regierungsbezirk
tätig sind.
Art der Veranstaltung Anzahl Teilnehmerzahl
Vorträge Seminare 82 3892
Felderbegehungen
und Lehrfahrten
67 1495
Lehrgänge, Schulungen 23 460
Gesamt 172 5847
RP FR: Für die Pflanzenproduktionsberater
wurden zur allgemeinen Schulung und zum gegenseitigen
Erfahrungsaustausch 5 eintägige
- 87 -
Arbeitsbesprechungen abgehalten. An 2 Arbeitsbesprechungen
für die Referatsleiter
„Pflanzliche Produktion" der Ämter für Landwirtschaft,
Landschafts- und Bodenkultur wurde
mitgewirkt.
RP TÜ: Es wurde ein Tageskurs für Biologiestudenten
der Uni Tübingen zum Pflanzenschutz in
der integrierten Obstproduktion am 25.6.99 auf
den Reutehöfen abgehalten.
Betreuung von Praktikanten:
27.9. - 8.10.99: Herr Dakal, Achyut Prasad, Nepal
27.9. - 8.10.99: Herr Shahbaz, Muhammad, Pakistan
Übergebietliche Obstbauberatung des ALLB
Markdorf
Von dem Sachgebiet Übergebietliche Pflanzenschutzberatung
des ALLB Markdorf wurden 49
Vorträge gehalten; insgesamt wurden 51 Veranstaltungen
besucht bzw. durchgeführt; zusätzlich
wurden 6 Führungen für Besucher der Obstregion
u. des Versuchsbetriebes durchgeführt.
In Tab. 12.6b ist die durchschnittliche Teilnehmerzahl
während der Vegetation bei Fortbildungsveranstaltungen
im RP-Bezirk TÜ und FR
zusammengestellt.
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 88 -
Tab. 12.6a: Veranstaltungsorte und Termine
Kursort Winterversammlung
Jahresbericht 1999
Vegetationsbeginn Vorblüte Blüte Nachblüte Sommer
Eckenweiler 23.03. 20.04. 11.05. 08.06. 06.07.
Metzingen 23.03. 20.04. 11.05. 08.06. 06.07.
Frickingen 01.01. 24.03. 21.04. 12.05. 09.06. 07.07.
Überlingen 01.02. 24.03. 21.04. 12.05. 09.06. 07.07.
Bermatingen 08.02. 24.03. 21.04. 12.05. 09.06. 07.07.
Reutehöfe 02.02. 24.03. 21.04. 12.05. 09.06. 07.07.
Kippenhausen 03.02. 25.03. 22.04. 17.05. 10.06. 08.07.
Riedheim 08.02. 25.03. 22.04. 17.05. 10.06. 08.07.
Reinach 28.01. 25.03. 22.04. 17.05. 10.06. 08.07.
Ailingen 28.01. 25.03. 22.04. 17.05. 10.06. 08.07.
Bodman 20.01. 26.03. 23.04. 14.05. 11.06. 09.07.
Wahlwies 26.03. 23.04. 14.05. 11.06. 09.07.
Öhningen 29.03. 27.04. 18.05. 15.06. 13.07.
Litzelstetten 29.03. 27.04. 18.05. 15.06. 13.07.
Espasingen 29.03. 27.04. 18.05. 15.06. 13.07.
Raum RV 30.03. 28.04. 19.05. 16.06. 14.07.
mit 6 Arbeitsgruppen 31.03. 29.04. 20.05. 17.06. 15.07.
Oberdorf 25.01. 01.04. 30.04. 21.05. 18.06. 16.07.
Tab. 12.6b: Durchschnittliche Teilnehmerzahl während der Vegetation
Reg.Bez. Freiburg Reg.Bez. Tübingen
Ort KN FN RV TÜ RT
Bodman
Wahlwies
29,8 31,2
Öhningen 18,2 7,0 26,4
Litzelstetten 7,0
Espasingen 26,4
Frickingen 25,6
Überlingen 12,2
Salem 14,8
Bermatingen 20,4
Reutehöfe 16,6
Kippenhausen 42,4
Riedheim 25,6
Reinach 8,0
Ailingen 11,4
Oberdorf 16,6
Raum RV mit 6
16,3
Arbeitsgruppen
Eckenweiler 20,2
Metzingen 24,8
Teilnehmer
pro Gruppentermin
pro Zyklus 444
pro Gruppe 19,3
108 193,6 97,8 20,2 24,8

Tab. 12.6c: Organisation der Gruppenberatungen, Sonderveranstaltungen und Winterkursen
ALLB-Üb ALLB-Sto KN RV ÜB TÜ RT
Öhningen X X
Litzelstetten X X
Wahlwies X X
Bodman X X
Espasingen X X
Frickingen X
Überlingen X
Salem X
Bermatingen X
Reutehöfe X
Kippenhausen X
Riedheim X
Reinach X
Ailingen X
Raum RV
X
mit 6 Gruppen
Oberdorf X
Eckenweiler X
Metzingen X
Gruppen 3 5 5 6 7 1 1
Es wurden insgesamt 23 Gruppen in 5 Landkreisen bedient, davon 3 Abendgruppen: Ailingen,
Espasingen, Reutehöfe
Tab. 12.6d: Entwicklung der Gruppenberatung 1998 - 1999
Jahr Teilnehmer aller Gruppen x Teilnehmer/ x Teilnehmer/ Termine Winterkurse Winter-sprechtage
Veranstaltungen
Gruppe Zyklus Vegetation 2-tägig
1988 1470 16 17,5 213 61 - 14
1989 - 15 - - 59 - 7
1990 1800 22 16,2 258 113 5 6
1991 3806 24 21,8 523 169 8 2
1992 3071 24 23,3 559 124 4 3
1993 2671 24 21,0 505 120 3 3
1994 2592 24 20,6 495 118 - 3
1995 2716 24 20,4 494 133 - 3
1996 2706 24 21,5 511,2 116 - 3
1997 2541 24 19,7 474,0 126 - 4
1998 2615 23 20,0 461,0 120 - 8
1999 2469 23 19,3 444,0 115 - 8
LfP: Unterrichtung im Fach „Spezieller
Pflanzenschutz“ im Rahmen des Meister-
Vorbereitungslehrgangs der Fachrichtungen
Baumschule, Gemüse- und Zierpflanzenbau an
der Friedrich-Foss-Landwirtschaftsschule in
Ludwigsburg (Glaser, Merz, Schröder)
Weiterbildung der Kreisfachberater für Obstbau
im Integrierten Pflanzenschutz an 2 Terminen
und der Berater für Integrierten Pflanzenschutz
an 5 Terminen
Unterricht im Fach „Pflanzenschutz im Obstbau“
im Rahmen des Meister-Vorbereitungslehrgangs
„Staatlich geprüfter Wirtschafter,
Fachrichtung Obstbau“ (Meisterschüler) an der
LVWO Weinsberg (Epp, Galli)
Kurs „Integrierter Pflanzenschutz“ im Rahmen
des Landesblocks „Spezielle Fachkunde für
Auszubildende der Sparte Obstbau“ der
Landwirtschaftlichen Berufsfachschule Heilbronn-Böckingen
(Galli, Epp, Funke)
Praktikanten:
- 89 -
Eberlen, M., Gartenbaustudent der
Fachhochschule Wiesbaden verbrachte sein
„Berufspraktisches Studiensemester“ in der Zeit
vom 15.03.1999 bis 16.07.1999 (im Mai an den
ÄLLB Heilbronn und Ludwigsburg) im
Sachgebiet
bekämpfung“
„Biologische Schädlings-
Spickermann, G., Student der Biogeografie an
der Universität des Saarlandes, machte ein
Praktikum vom 23.08. bis 15.10.1999 im
Sachgebiet
bekämpfung“
„Biologische Schädlings-
Fortbildung von DSE-Stipendiaten:
Frau Amprofi, Ghana, 28.09. – 24.11.99
Frau Ndiaye, Senegal, 28.09. – 24.11.99
Frau Soe Soe Mar, Myamar, 25.05.- 04.06.99
und 21.06. – 02.07.99
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 90 -
12.7 Besucher
RP KA: Landwirtschaftsdelegation aus der
Provinz Jiangsu, China, am 01.09.1999
bestehend aus: Herrn Jiang Yongrong,
Vizegouverneur der Provinz Jiangsu, Herrn
Shen Zhiyi, Stellv. Generaldirektor des Amtes
Wasserbauwesen der Provinz Jiangsu, Herrn
Wang Chungxi, Stellv. Generaldirektor des Amtes
für Landwirtschaft und Forsten der Provinz
Jiangsu
LfP: Informationsbesuch von Prof. Buchenauer
und Studenten am 09.03.99 in der Landesanstalt
für Pflanzenschutz
Obstbauliche Versuchsführung für Vertreter der
Fa. Nisso Chemicals (Dr. Thomas) am 02.06.99
Obstbauliche Versuchsführung für Vertreter der
Fa. Makteshim (Dr. Mühlschlegel, Dr. Rivett) am
06.07.99
Information der Herren Strelow, H., Diplomand
der Fachhochschule Nürtingen, am 19.04.,
15.06.,15.11. und Schulz, C., Universität
Hohenheim, am 08.06., 16.07., 17.09.
Jahresbericht 1999
Besuch von Frau Faupel und 5 Mitarbeitern
(Palmengarten Frankfurt) und Führung zum
biologischen Pflanzenschutz durch den
Botanisch-Zoologischen Garten „Wilhelma“ am
25.10.1999 in Stuttgart-Bad Cannstatt
Besuch von 8 Gästen (Katsuhiko Arai,
Yoshihide Kudo, Shigeru Amanai, Akira Fujita,
Akira Hashimoto, Kosei Miyamaru, Yoshihiko
Sunada, Masayoshi Harada) von der „National
Chamber of Agriculture/ Zenkoku-Nogyo-
Kaigisho aus Japan und Führung in der
Gartenanlage Tapach am 26.10.1999 in
Stuttgart-Rot
12.8. Kontakte zu Parlamentsmitgliedern
(MdB, MdL)
04.02.99 Diskussion zur Situation des Pflanzen-
schutzes im Obstbau, Ravensburg (MdB
Weisheit)
07./08.6.99: Diskussion zur Lage bei
Feuerbrand, Überlingen, Fronhofen – Blitzenreute
(MdL Schäfer)

Tabellenverzeichnis
- 91 -
Tab. 4.8.2.1 Anbaumaterial-Verordnung (AGOZ) ...................................................................................................................... 8
Tab. 4.8.2.2 Überwachung der Obstanzuchten.......................................................................................................................... 8
Tab. 4.8.2.3 Im Jahr 1999 kontrollierte Baumschulbestände im Regierungsbezirk Karlsruhe.................................................... 8
Tab. 4.9.4a Pflanzenpasspflichtige registrierte Betriebe in Baden–Württemberg.................................................................... 10
Tab. 4.9.4b Schadorganismen und angeordnete Maßnahmen ............................................................................................... 10
Tab. 4.10 Ergebnisse der Spritzbrühekontrolle 1999 ........................................................................................................... 11
Tab. 4.11a Anträge und Genehmigungen des Pflanzenschutzmitteleinsatzes nach § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz ......... 12
Tab. 4.11b Genehmigungen nach § 2 Abs. 2 des Pflanzenschutzanwendungsgesetzes vom 17.12.1990............................. 12
Tab. 4.11c Ausnahmegenehmigungen.................................................................................................................................. 12
Tab. 4.11d Ausnahmegenehmigungen.................................................................................................................................. 13
Tab. 4.11e Ausnahmegenehmigungen.................................................................................................................................. 13
Tab. 4.11g Ausnahmegenehmigungen.................................................................................................................................. 13
Tab. 4.11h Ausnahmegenehmigungen.................................................................................................................................. 13
Tab. 4.11i Ausnahmegenehmigungen.................................................................................................................................. 13
Tab. 4.11j Ausnahmegenehmigungen.................................................................................................................................. 13
Tab. 4.12 Prüfung von Pflanzenschutzmitteln im Berichtsjahr ............................................................................................. 14
Tab. 4.13a Prüfung von Pflanzenschutzgeräten und Geräteteilen ......................................................................................... 15
Tab. 4.13b Ergebnisse der Feldspritzgerätekontrolle............................................................................................................. 15
Tab. 4.13c Ergebnisse der Sprühgerätekontrolle................................................................................................................... 16
Tab. 4.15a Reihenuntersuchungen in Erdbeervermehrungsflächen....................................................................................... 17
Tab. 4.15b Untersuchungen an der LfP auf phytoparasitäre Nematoden............................................................................... 18
Tab. 4.15c Ackerbohnen- und Erbsensaatgut - Beschaffenheitsprüfung ............................................................................. 18
Tab. 4.16a Telefonischer und schriftlicher Warndienst .......................................................................................................... 19
Tab. 4.16b Telefonischer Warndienst.................................................................................................................................... 19
Tab. 4.16c Verteilung der schriftlichen Warnmeldungen ....................................................................................................... 20
Tab. 4.16d Ergebnisse der Ascosporenfänge........................................................................................................................ 20
Tab. 4.16e Anzahl der Kontrollorte und Fangergebnisse 1999 .............................................................................................. 21
Tab. 4.18 Sachkundenachweis............................................................................................................................................ 24
Tab. 5.2a Nachgewiesene phytopathogene Bakterien an Gemüsekulturen ......................................................................... 35
Tab. 5.2b Nachgewiesene Virosen in Gemüsekulturen 1999............................................................................................... 35
Tab. 5.3.1 Nachgewiesene phytopathogene Bakterien an Kern-, Stein- und Beerenobst ..................................................... 38
Tab. 5.3.1.2a Erntebonituren 1999 zur Pheromonverwirrung des Apfelwicklers am Bodensee (RAK 3+4 / CheckMate CM)..... 39
Tab. 5.3.1.2b Landesversuch 1999 zu den Schorfprognosemodellen........................................................................................ 41
Tab. 5.3.1.2c Nebenwirkungsprüfung von Pflanzenschutzmitteln auf Raubmilben (Behandlung am 28.7. bzw. 4.8.) ................ 41
Tab. 5.3.2.2 Ergebnisse der Fruchtfäulenbekämpfung im Steinobst mit neuen Präparaten 1999 ............................................ 42
Tab. 5.3.3.2a Übersicht über die Versuche des „AK-Lückindikationen Obstbau“ 1996-1999 ..................................................... 44
Tab. 5.3.3.2b Prüfung widerstandsfähiger Himbeersorten 1999 ................................................................................................ 44
Tab. 5.4.1a Nachgewiesene phytopathogene Bakterien an Zierpflanzenkulturen) .................................................................. 45
Tab. 5.4b 1999 nachgewiesene Virosen an Zierpflanzen..................................................................................................... 46
Tab. 6.1a Ausbringungstermine für Trichogramma.............................................................................................................. 50
Tab. 6.1b Ausbringungsverfahren zum Einsatz der Trichogramma-Schlupfwespe............................................................... 50
Tab. 6.2.2a Einsatzflächen der Nützlingsarten im Gemüse- und Zierpflanzenbau .................................................................. 53
Tab. 6.3 Parasitierung des Kleinen Frostspanners in Obstanlagen 1998........................................................................... 57
Tab. 6.4a Kostenvergleich beider Varianten ........................................................................................................................ 58
Tab. 6.4b Wirkungsgrad verschiedener Nützlingsarten gegen Echinothrips americanus in Käfigversuchen ........................ 59
Tab. 6.5a Mittlere Anzahl Fruchtwicklermännchen pro Pheromonfalle und Woche, 1998.................................................... 61
Tab. 6.5b Bestimmung des Fruchtwicklerbefalls an Apfel in den Kleingärten am 07.09.1998 und 07.09.1999 .................... 62
Tab. 6.5c Fruchtwicklerbefall an Pflaume in den Kleingärten am 06.07.1998 und 06.07.1999............................................. 62
Tab. 6.5d Durchschnittliche Kosten der verschiedenen Methoden zur Wicklerbekämpfung pro Garten (reine Mittelkosten
ohne Ausbringung). Größe der Gärten 306 m²..................................................................................................... 62
Tab. 7.1a Grunddaten der Bewirtschaftung im Jahre 1999 für die beiden Versuchsschläge in Berolzheim/Boxberg. .......... 64
Tab. 7.1b Befallsindex der Blattkrankheiten von Wintergerste und Winterweizen 1999. ...................................................... 64
Tab. 7.1c Mittlere Anzahl der Getreideblattläuse bzw. -hähnchen in Winterweizenbeständen 1999 .................................... 65
Tab. 7.1d Die Mittlere Unkrautdichte (Anz./m 2 ) in den Pflug- bzw. Schichtengrubber-Varianten im Vegetationsjahr 1999... 65
Tab. 7.1e Zusammenfassung der Erträge und Deckungsbeiträge nach den verschiedenen Bearbeitungsvarianten 1999.. 65
Tab. 7.1f Durchschnittliche Carabidenfänge je Falle und Woche während drei Fangperioden 1999, Berolzheim/Boxberg.. 65
Tab. 7.1g Frühjahrs- und Herbstzahlen von Mikroarthropoden bzw. Enchytraeidae pro Liter Erde in den Versuchs-
varianten der Schläge I und II in Berolzheim 1999............................................................................................... 66
Tab. 7.1h Pf/pi-Werte für phytoparasitäre Nematoden aus Böden mit unterschiedlicher Bodenbearbeitung in Berolz
heim,1999 ........................................................................................................................................................... 66
Tab. 7.1i Anzahl und Biomasse von Regenwürmern auf Schlag I und II 1999.................................................................... 66
Tab. 7.2 Teilnahme von Obstbaubetrieben an der integrierten und kontrollierten Produktion von Kernobst für das Herkunfts-
und Qualitätszeichen Baden-Württemberg 1990 – 1999 .......................................................................... 69
Tab. 8.2a Varianten im Düsenvergleichsversuch 1999 ........................................................................................................ 71
Tab. 8.2b Ergebnisse des Düsenvergleichsversuches 1999................................................................................................ 71
Tab. 11a Aufschlüsselung der Pflanzenschutzmittel-Anwendungen, die 1999 von der Landesanstalt für Pflanzenschutz
Stuttgart in Wasserschutzgebieten beanstandet wurden, nach Wirkstoffen bzw. Handelspräparaten und Kulturen.......................................................................................................................................................................
74
Tab. 11b Ergebnisse der Untersuchung von Bodenproben, die 1999 von den ÄLLB auf Bewirtschaftungsflächen außerhalb
von Wasserschutzgebieten, Berggebieten und bestimmten benachteiligten Gebieten zur Kontrolle des
Pflanzenschutzmittel-Einsatzes gezogen wurden ................................................................................................ 74
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

- 92 -
Tab. 11c Ergebnisse der Untersuchung von Bodenproben, die 1999 von den ÄLLB auf Bewirtschaftungsflächen in Berggebieten
und bestimmten benachteiligten Gebieten zur Kontrolle des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes gezogen
wurden.............................................................................................................................................................. 74
Tab. 12.6a Veranstaltungsorte und Termine....................................................................................................................... 88
Tab. 12.6b Durchschnittliche Teilnehmerzahl während der Vegetation............................................................................... 88
Tab. 12.6c Organisation der Gruppenberatungen, Sonderveranstaltungen und Winterkursen............................................ 89
Tab. 12.6d Entwicklung der Gruppenberatung 1998 – 1999 ............................................................................................... 89
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Temperaturmittelwerte und Niederschläge vom 1.10.98 bis 30.9.99...................................................................... 5
Abb. 4.13a Kontrollierte Feldspritzgeräte in Baden-Württemberg (1980-1999) ...................................................................... 16
Abb. 4.13b Kontrollierte Sprühgeräte in Baden-Württemberg (1980-1999) ............................................................................ 17
Abb. 5.1 Einfluss der Düsen auf die Fusariumwirkung und den Ertrag............................................................................... 25
Abb. 5.1.2a Maissortenversuch; 4 Sorten mit geringer Toleranz gegenüber Ditylenchus dipsaci............................................ 31
Abb. 5.1.2b Maissortenversuch; 8 Sorten mit guter Toleranz gegenüber Ditylenchus dipsaci................................................. 32
Abb. 6.1 Trichogramma-Einsatz in Baden-Württemberg.................................................................................................... 50
Abb. 6.2.2a Nützlingseinsatz in Baden-Württemberg von 1979-1999 - vom Pflanzenschutzdienst erhobene Einsatzflächen 52
Abb. 6.2.2b Nützlingseinsatz in Gemüsebeständen 1999 ....................................................................................................... 52
Abb. 6.2.2c Einsatzfläche der wichtigeren Nützlingsarten in allen Beständen......................................................................... 54
Abb. 6.2.2d Einsatzfläche weiterer Nützlingsarten in allen Beständen .................................................................................... 54
Abb. 6.2.2e Bewertung des Nützlingseinsatzes in Gemüse durch die Berater ........................................................................ 56
Abb. 6.2.2f Einsatzfläche der Nützlingsarten 1999 in Gurken und Tomaten in ha .................................................................. 56
Abb. 6.4a Wirkung von NeemAzal-T/S gegen Echinothrips americanus auf Impatiens Neu Guinea-Hybriden ..................... 60
Abb. 6.4b Nützlingseinsatz in Zierpflanzenbeständen.......................................................................................................... 60
Abb. 7.1a Cd- und Cu-Bodengehalte bei Weiden im Verlauf dreijähriger Untersuchungen. ................................................. 68
Abb. 7.1b Anzahl von Regenwürmern im Weidenbereich sowie in drei Entfernungen von der Weidenhecke....................... 68
Abb. 11a Atrazin-Beanstandungsquote in Wasserschutzgebieten in % für den Zeitraum von 1988 bis 1999...................... 75
Abb. 11b Atrazin-Beanstandungsquote außerhalb von Wasserschutzgebieten, Berggebieten und bestimmten benachteilten
Gebieten in % für den Zeitraum von 1991 bis 1999................................................................................... 75
Abb. 11c Atrazin-Beanstandungsquote in Berggebieten und bestimmten benachteiligten Gebieten in % für den Zeitraum
von 1989 bis 1999 ............................................................................................................................................... 76
Abb. 11d Verlauf der Atrazin- und Desethylatrazin-Gehalte in der Quellfassung 1 der Gemeinde B im Zeitraum von 1989 –
1999 .................................................................................................................................................................... 77
Abb. 11e Verlauf der Atrazin- und Desethylatrazin-Gehalte in der Quellfassung 1 der Gemeinde C im Zeitraum von 1989 –
1999 .................................................................................................................................................................... 77
Jahresbericht 1999