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Verona - Hamburg Ballett

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ABOUT DEATH<br />

auf dem Foto (ab Mitte links):<br />

Alexander Soddy, Trine W. Lund,<br />

Dominik Köninger, Ryszard Kalus,<br />

Katerina Tretyakova, Vida Mikneviciute<br />

und Dovlet Nurgeldiyev<br />

Inszenierung<br />

Petra Müller<br />

Bühnenbild<br />

und Kostüme<br />

Aída Guardia<br />

■ »Nun ists genug. Es hat mich nicht gefreut / Und Neues<br />

wird es auch wohl nicht mehr geben«, nörgelt der »Sterbende<br />

Mensch« von Karl Kraus. Ob aber nicht doch noch »Neues«<br />

kommt? In der Kunst war der Tod nie ein Tabu-Thema, sondern<br />

die ultimative Herausforderung. »About death« heißt die<br />

diesjährige Produktion des Internationalen Opernstudios.<br />

Drei Einakter des 20. und 21. Jahrhunderts stellen die Frage<br />

nach den Grenzen des Lebens in ganz verschiedenem Tonfall:<br />

in meditativer Mystik bei Gustav Holst, in mörderischem<br />

Dialog bei John Tavener und mit Galgenhumor bei Christian<br />

Jost.<br />

Für das »Kleine Makabre« sorgt in dieser Trilogie niemand<br />

anderes als Woody Allen. Sein »Death knocks« ist die Vorlage<br />

für Christian Josts gleichnamige Oper aus dem Jahr 2001: ein<br />

groteskes Zweipersonenstück, prall gefüllt mit Situations -<br />

komik und musikalischen Überraschungen. Das unübersetzbare<br />

Wortspiel des Titels ist eine zusätzliche Pointe: »Death<br />

knocks« bedeutet nicht nur, dass der Tod »anklopft«, sondern<br />

auch, dass er im Kartenspiel »sticht«. Denn der Tod in Person<br />

besucht den jüdischen Kleiderfabrikanten Nat Ackerman in<br />

Christian Jost<br />

DEATH KNOCKS<br />

Musikalische Leitung<br />

Alexander Soddy<br />

Death in Person<br />

Katerina Tretyakova<br />

Nat Ackerman<br />

Dominik Köninger<br />

Gustav Holst<br />

SAVITRI<br />

Musikalische Leitung<br />

Anna Skryleva<br />

Satyavan<br />

Dovlet Nurgeldiyev<br />

Savitri<br />

Vida Mikneviciute<br />

Death<br />

Ryszard Kalus<br />

Vier Solostimmen<br />

Katerina Fridland,<br />

Go-Eun Lee, Aviva<br />

Piniane, Juhee Min<br />

John Tavener<br />

A GENTLE SPIRIT<br />

Musikalische Leitung<br />

Alexander Soddy<br />

Spirit of a Girl<br />

Trine W. Lund<br />

Man<br />

Markus Petsch<br />

»Let my soul live«<br />

New York, um ihn zur letzten Reise abzuholen. Nat jedoch<br />

denkt keinesfalls daran, sich von dieser Welt zu verabschieden,<br />

und verfällt auf eine rettende Idee: Er fordert den Tod zu<br />

einem Kartenspiel heraus ….<br />

Eine typische Woody-Allen-Situation. Doch auch der amerikanische<br />

Komiker hatte hier sein Vorbild: »Die Situation ist<br />

eigentlich eine Parodie auf einen Film von Ingmar Bergman,<br />

dem Lieblingsregisseur von Woody Allen«, so Regisseurin<br />

Petra Müller. »Da spielt der Tod Schach mit seinem Opfer. Das<br />

Motiv gibt es aber in vielen Kulturen. Das Spiel ist ein Ritual,<br />

der Begleiter der ständigen Frage: Was passiert danach?«<br />

Sinn für skurrilen Witz bewies Petra Müller bereits bei<br />

ihren letzten erfolgreichen Inszenierungen in der Opera stabile:<br />

Thomas Adès’ »Powder her face« und HK Grubers »Gloria<br />

von Jaxtberg«. Der Staatsoper <strong>Hamburg</strong> ist sie bereits seit 1998<br />

als Spielleiterin verbunden; eigene Regiearbeiten führten die<br />

gebürtige Berlinerin zuletzt für »Die lustige Witwe« und »Die<br />

Fledermaus« nach Taipeh. In dieser »tödlichen Trilogie« hat<br />

sie nun das satirische Stück bewusst als Entree gewählt: »Im<br />

Laufe des Abends wird die Schraube immer weiter angezogen.<br />

›ABOUT DEATH‹<br />

Premiere<br />

2. Juli 2009<br />

um 20.00 Uhr<br />

Aufführungen<br />

4., 6., 8., 10. und<br />

12. Juli um 20.00 Uhr<br />

In englischer Sprache<br />

mit deutschen<br />

Übertiteln<br />

Internationales Opernstudio der <strong>Hamburg</strong>ischen Staatsoper<br />

Buchstäblich um Leben und Tod geht es in der diesjährigen Premiere des Internationalen Opernstudios. Drei<br />

Einakter werfen einen jeweils sehr eigenen Blick auf die Letzten Dinge: als schräger Woody-Allen-Sketch, spirituelle<br />

Prüfung und dramatischer Psychothriller. Regisseurin Petra Müller verbindet die <strong>Hamburg</strong>er Erstauff üh -<br />

run gen der drei Kammeropern zu einem Reigen um den Schock des Endlichen und die Unsterblichkeit der<br />

Seele. Am Pult stehen die jungen Dirigenten Alexander Soddy und Anna Skryleva.<br />

Das Internationale<br />

Opernstudio wird<br />

unterstützt von der<br />

Körber-Stiftung, der<br />

Stiftung zur Förderung<br />

der <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Staatsoper, der Airbus<br />

Deutschland GmbH<br />

und Herrn Jochen<br />

Kauffmann.<br />

Journal 6 | 21

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