baff 2-2007.indd - Bayerisches Jugendrotkreuz
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HUMANITÄRE<br />
SCHULE<br />
Schüler legen Krieg zweier afrikanischer Länder bei!<br />
21 Schüler aus unterfränkischen Realschu-len und Gymnasien<br />
wurden durch das JRK Unterfranken in einem Wochenendlehrgang<br />
im Schullandheim Hobbach zu Scouts für das<br />
Planspiel „Outface“ ausgebildet.<br />
„Outface“ simuliert eine Situation in der sich zwei fi ktive afri-<br />
kanische Staaten in einem bewaffneten Konfl ikt befi nden. Um<br />
für diesen Konfl ikt eine Lösung zu fi nden, haben die Verein-<br />
ten Nationen einen Unterausschuss eingesetzt, in dem außer<br />
den Delegationen der beiden afrikanischen Staaten eine<br />
Delegation des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes,<br />
der Sonderbeauftragte für Kinder in bewaffneten Konfl ikten<br />
und Vertreter aus Deutschland sitzen. Die Verhandlungen<br />
innerhalb des Unterausschusses werden von der internationalen<br />
Presse verfolgt.<br />
Die Spieler in ihren verschiedenen Rollen standen nun vor<br />
der Herausforderung diesen Konfl ikt in Verhandlungen zu bearbeiten.<br />
Dies erfordert einiges an Improvsation und Kreativität<br />
der Spieler und insbesondere der Spielleitung. Aber gerade<br />
hierin liegt der Reiz und Realitätsbezug dieses Planspiels.<br />
Die Spieler erlebten die Konsequenzen ihres Denkens und<br />
Handelns und konnten aktiv an Konsensbildungsprozessen<br />
zugunsten weltweiter Konfl iktlösungen teilhaben. Outface<br />
wurde vor dem realen Hintergrund des Äthiopien-Eritrea-<br />
Konfl ikts für das Rollenspiel verallgemeinert.<br />
Um als Schule das Zertifi kat „Humanitäre Schule“ zu bekommen,<br />
ist die Kampagne in drei Phasen gegliedert. Die erste<br />
Phase ist die Schulung der Scouts. Phase zwei ist die<br />
01<br />
02<br />
01 Gruppenfoto von der Scoutschulung für das Planspiel<br />
Outface<br />
02 Im Planspiel hat der Staat Libaso die Presse zu ein em<br />
Gespräch eingeladen, um seine Standpunkte darzustellen<br />
Text: Christian Spinnler, Fotos: Simon Dümig<br />
Durchführung des Planspiels. In der dritten Phase wird in<br />
den jeweiligen Schulen ein humanitäres Projekt gestartet, an<br />
dessen Ausarbeitung und Durchführung die Scouts ebenfalls<br />
beteiligt sind. Nach Abschluss aller drei Phasen ist seitens<br />
des <strong>Jugendrotkreuz</strong>es eine große Abschlussveranstaltung<br />
in Würzburg geplant, an der alle beteiligten Schüler ihre Ergebnisse<br />
präsentieren werden und die Schulen das Zertifi kat<br />
„Humanitäre Schule“ überreicht bekommen.<br />
Die Teilnehmer waren begeistert von der Veranstaltung und<br />
zeigten selbst nach Stunden voller Briefeschreiben, Konferenzen<br />
und Vertragsverhandlungen noch keine Ermüdungserscheinungen.<br />
Selbst nach Abschluss der aktiven Spielphase<br />
verbrachten die Teilnehmer noch die halbe Nacht zusammen<br />
um sich auszutauschen, besser kennen zu lernen und neue<br />
Freundschaften zu knüpfen.<br />
Bezirksverband Unterfranken<br />
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