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baff 2-2007.indd - Bayerisches Jugendrotkreuz

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Was bisher geschah...<br />

Seit Vivis Vater arbeitslos ist, musste die Familie<br />

nicht nur umziehen, auch das Leben ändert sich.<br />

Besonders belastend sind für die Familie die fi -<br />

nanziellen Sorgen. Und jetzt ist die Arbeit von Vivis<br />

Mutter auch nicht mehr sicher...<br />

10. Folge<br />

„Nein, nicht schon wieder!“, stöhnte Vivi. Sie rappelte<br />

sich aus dem Sessel auf, in dem sie es sich<br />

mit ihrem samtumwickelten Kopfkissen gemütlich<br />

gemacht hatte, lief zum Fernsehapparat, drückte<br />

den Aus-Knopf, schlängelte sich dann zwischen<br />

Couchtisch und Wohnzimmerschrank durch und<br />

nahm den Telefonhörer auf.<br />

„Ja, hallo?“, sagte sie atemlos. Denselben<br />

Weg hatte sie heute Nachmittag schon dreimal<br />

zurückgelegt - jedes Mal, wenn das Telefon geklingelt<br />

hatte. Um den Anrufer zu verstehen, musste<br />

sie zuerst den Fernseher ausschalten und dann<br />

zum Telefon hetzen. Seit die Fernbedienung kaputt<br />

war, konnte man nicht einfach den Ton leiser<br />

stellen. Und die Telefonschnur war so kurz, dass<br />

sich der Apparat nicht woanders hintragen ließ.<br />

Angeblich half das, Kosten zu sparen. Papa hatte<br />

diese blöde Idee gehabt, weil er verhindern wollte,<br />

dass Niko oder Vivi stundenlang mit Freundinnen<br />

oder Freunden telefonierten.<br />

„Wer ist denn da?“, fragte Vivi, weil sich niemand<br />

meldete. Vorhin war es schon zweimal<br />

genauso gewesen. Es hatte mehrmals geknackt,<br />

irgendwelche Geräusche wie von fahrenden Autos<br />

waren zu hören, dann hatte der Jemand einge-<br />

20 | bäffchen<br />

REGINA RUSCH<br />

REGINA RUSCH<br />

DIE PAAR KRÖTEN!<br />

hängt. Vivi wiederholte ihre Frage und rief noch<br />

ein paarmal „Hallo“.<br />

„Ja, Entschuldigung, einen Moment bitte“, sagte<br />

plötzlich eine Frauenstimme am anderen Ende<br />

der Leitung.<br />

„Hallo“, rief Vivi ungeduldig in den Hörer. „Ja, ja,<br />

ich bin es“, sagte die Frauenstimme und jetzt erkannte<br />

Vivi sie auch: Es war Annas Mutter, die<br />

immer ohne Punkt und Komma redete. „Entschuldige,<br />

Vivi“, sagte sie, „ich musste dich einen Moment<br />

hängen lassen, aber hier bei uns geht alles<br />

drunter und drüber.“ Sie schien wieder gleich-<br />

zeitig mit jemand anderem zu reden. „Nach oben,<br />

gleich rechts hinter der Treppe“, hörte Vivi sie leise<br />

sagen. Dann sprach sie wieder mit Vivi. „Annas<br />

neuer Computer wird gerade angeliefert und aufgebaut.<br />

Vorhin hatte ich dich schon mal am Apparat,<br />

und in dem Augenblick kam ihr neues Bett. Da<br />

hab ich einfach aufgelegt.“ Vivi versuchte, auch<br />

einmal zu Wort zu kommen, aber Frau Lantmann<br />

ließ ihr keine Chance. „Na, deshalb wollte ich jetzt<br />

nicht schon wieder Schluss machen, bevor ich<br />

überhaupt angefangen habe.“<br />

Sie lachte und Vivi sagte schnell: „Sind ja tolle Geburtstagsgeschenke!“<br />

„Ja, nicht wahr“, fuhr Frau Lantmann fort, „aber der<br />

alte Computer hatte ja nicht mal einen Internetanschluss.<br />

Jedenfalls wollen wir Annas Geburtstag<br />

in diesem Jahr mal ganz groß feiern. Wir haben<br />

schon einen erstklassigen Party-Service bestellt.“<br />

„Hm“, machte Vivi, die sich nicht erinnern konnte,<br />

dass Annas Geburtstag jemals ‚klein’ gefeiert worden<br />

wäre.<br />

„Ich wollte dich natürlich dazu einladen“, sagte<br />

Frau Lantmann. „Anna hat wohl vergessen, dir in

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