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baff 2-2007.indd - Bayerisches Jugendrotkreuz

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SCHMINKE, REQUISITE<br />

UND WAS NOCH?<br />

Wer kennt nicht die Situation: Im Rahmen eines RND-Einsatzes<br />

(Realistische Notfalldarstellung) hast Du eine super<br />

Unfallsituation aufgebaut. Auch an die kleinste Kleinigkeit<br />

hast du gedacht. Zerbrochene Glasscheiben und Lampen,<br />

ein kaputtes Rad, sogar Wasser läuft unter dem Fahrzeug<br />

aus.<br />

Die Verletzungen hast du so realistisch geschminkt, dass<br />

man zweimal hinschauen muss, um zu sehen, dass sie gar<br />

nicht echt sind. Als die Übung beginnt, sitzt Dein Mime im<br />

Auto, schaut in die Gegend und obwohl er bewusstlos sein<br />

soll, hat er die Augen offen. Die ganze Mühe, die Du Dir gemacht<br />

hast, war umsonst.<br />

Aus diesem Grund ist es wichtig, den „Risikofaktor Mime“ so<br />

klein wie möglich zu halten.<br />

Schminke und Requisiten sind nicht alles. Der Mime muss<br />

mitspielen. Er soll nicht nur äußerlich (Alter, Geschlecht) der<br />

Situation angepasst sein, er muss auch wie der Verletzte fühlen!<br />

Leider hat man nicht immer ausgebildete Schauspieler oder<br />

erfahrene Verletztendarsteller zur Verfügung. Dies ist auch<br />

nicht nötig. Viele Situationen kann man auch mit jungen<br />

Darstellern meistern, wenn der Mime nur bereit ist die Darstellung<br />

bis zum Ende durchzuführen – bzw. unerfahrene<br />

Mimen eingewiesen werden. Der Schminker muss dem Mimen<br />

erklären, welche Verletzung er darstellen soll. Er muss<br />

ihn aufklären, wie sich eine verletzte Person verhält. Dazu<br />

gehören z.B. Hinweise auf Schonhaltungen bei Knochenbrüchen.<br />

Auch muss der Mime vorbereitet werden, wie er sich<br />

während der Hilfeleistung verhalten soll (z.B. Verstärken des<br />

Schmerzreizes wenn der Helfer unvorsichtig mit dem Mimen<br />

umgeht). Auch sollte der Mime mit den zu erwarteten Maßnahmen<br />

vertraut gemacht werden, damit er bei richtiger Hilfeleistung<br />

die Darstellung zurückfährt und damit eine Verbesserung<br />

des Zustandes anzeigt.<br />

Nicht jeder Schminker kann Verletzungen schminken und<br />

gleichzeitig den Mimen einweisen. Gerade bei Übungen mit<br />

vielen Verletztendarstellern ist es deshalb von Vorteil, sich<br />

Hilfe zu holen. Dies kann ein Arzt, oder eine Person mit Einsatzerfahrung<br />

(Rettungssanitäter, Sanitätsausbilder usw.)<br />

10 | Landesverband<br />

01<br />

02<br />

01 Am besten ruhig und sachlich vor der Übung das Geschehen<br />

absprechen, dass gibt Sicherheit für Schminker<br />

und Mime<br />

02 Die Mime kann bei der Übung das Gewünschte umsetzen,<br />

wenn eine Einweisung erfolgt, wie sie sich während<br />

der Hilfeleistung verhalten soll<br />

Text und Fotos: Michael Zang<br />

sein, der nur für die Einweisung der Mimen zuständig ist.<br />

Wenn keine geeignete Person zur Verfügung steht, kann eine<br />

für jeden Verletztendarsteller erstellte schriftliche Mimanweisung<br />

hilfreich sein.<br />

Genauso wichtig ist es, den Mimen auf evtl. Gefahren hinzuweisen.<br />

Auch wenn der Schminker immer als Aufsichtsperson<br />

am Übungsgeschehen teilnimmt, ist es nicht immer möglich<br />

rechtzeitig einzugreifen. Eventuelle Gefahrenquellen für<br />

den Mimen sind z.B. die Pressluftfl aschen der Feuerwehr.<br />

Gerade in Treppenhäusern ist es möglich, dass der Fuß des<br />

Mimen zwischen der Trage und dieser Pressluftfl asche eingeklemmt<br />

wird.<br />

Für Notfallsituationen sollte ein Kennwort vereinbart werden,<br />

das auch den Übenden bekannt ist. Es kann immer zu echten<br />

Notfällen kommen. Wenn der Mime das Kennwort nennt,<br />

dann weiß der Helfer, dass es nun zu einem realen Notfall<br />

gekommen ist.<br />

Es ist auch ratsam, die gesamte Übungssituation mit dem<br />

Mimen vorher durchzuspielen. So kann der Schminker dem<br />

Mimen noch Tipps zum richtigen Verhalten geben, ob er z. B.<br />

das Gesicht mehr verziehen oder auch schreien soll.<br />

Wenn Du diese Punkte beachtest, dann wird die Übung für<br />

alle Seiten ein Erfolg.

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