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Lyoner ohne Zusatzstoffe mit E-Nummern - Agroscope - admin.ch

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Diplomarbeit Suter Mi<strong>ch</strong>ael<br />

Die im Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt ca. 50 Millijoules höhere S<strong>ch</strong>nittfestigkeit bei den <strong>Lyoner</strong>n <strong>mit</strong> Nitritpökelsalz lässt<br />

si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t <strong>mit</strong> den Eigens<strong>ch</strong>aften des Nitrits erklären.<br />

Die Menge der Salzzugabe und die Umrötungsbedingungen hatten keinen nennenswerten Einfluss<br />

auf die Helligkeit (L*-Werte) und die Gelbtöne (b*-Wert). Die Wahl der Nitrat-/Nitritquelle hatte einen<br />

lei<strong>ch</strong>ten Einfluss, jedo<strong>ch</strong> waren die Differenzen verna<strong>ch</strong>lässigbar klein. Sie spielte dann eine Rolle,<br />

wenn sie eine Eigenfarbe, wie beispielsweise die Gemüsemis<strong>ch</strong>ung II, hatte.<br />

Die Menge der Salzzugabe hatte einen Einfluss auf die Rottöne (a*-Wert), wenn dem Brät anstelle<br />

von Nitrit Nitrat zugegeben wurde. Die a*-Werte sanken <strong>mit</strong> der Erhöhung der Mengen der<br />

Salzzugabe. Dies lässt si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> begründen, dass die Mikroorganismen, wel<strong>ch</strong>e das Nitrat zu<br />

Nitrit umsetzen, bei tieferen Salzkonzentrationen s<strong>ch</strong>neller Nitratreduktasen bilden können und so<strong>mit</strong><br />

mehr Nitrit für die Umrötung zur Verfügung steht. Der li<strong>mit</strong>ierende Faktor der Umrötung war die<br />

Temperatur und die Zeit, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t die Nitratquelle. Die Variierung der Umrötungsbedingungen<br />

hatte nur einen geringen Einfluss auf die a*-Werte. Ents<strong>ch</strong>eidend war die Wahl der Nitratquelle. Die<br />

a*-Werte unter Verwendung der Gemüsemis<strong>ch</strong>ung I waren deutli<strong>ch</strong> höher, als jene Werte, die unter<br />

Verwendung von Speisemeersalz errei<strong>ch</strong>t wurden. Diese Resultate waren viel tiefer als diejenigen<br />

unter Verwendung von Nitritpökelsalz. Dies kommt daher, dass dur<strong>ch</strong> die Verwendung der<br />

Gemüsemis<strong>ch</strong>ung I genügend Natriumnitrat (ca. 40mg/kg Brät) für die Umrötung zur Verfügung<br />

stand, jedo<strong>ch</strong> in der Umrötungsphase ni<strong>ch</strong>t genügend Nitrit daraus reduziert werden konnte<br />

[15,20,21]. Beim Einsatz der Gemüsemis<strong>ch</strong>ung II war die Eigenfarbe zu dominant, so dass keine<br />

Aussagen betreffend Umrötung getroffen werden könnten.<br />

Die pH-Werte lagen meist lei<strong>ch</strong>t über 6 und waren so<strong>mit</strong> eher ho<strong>ch</strong> im Verglei<strong>ch</strong> zu anderen<br />

Brühwürsten. Der lei<strong>ch</strong>te Anstieg der pH-Werte der Produkte, wel<strong>ch</strong>e unter Verwendung der<br />

Gemüsemis<strong>ch</strong>ungen und diejenigen unter Verwendung des Nitritpökelsalzes hergestellt worden sind,<br />

lässt si<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> einen eventuellen biologis<strong>ch</strong>en Verbrau<strong>ch</strong> von Mil<strong>ch</strong>säure erklären. Ebenfalls wäre<br />

ein ni<strong>ch</strong>tbiologis<strong>ch</strong>er Abbau mögli<strong>ch</strong>. Der Anstieg war aber verna<strong>ch</strong>lässigbar klein.<br />

Die Wahl der Nitrat-/Nitritquelle hatte keinen erhebli<strong>ch</strong>en Einfluss auf den Geleeanteil der <strong>Lyoner</strong>.<br />

Dur<strong>ch</strong> die Reduktion der Menge der Salzzugabe wurde die Ionen-Stärke und so<strong>mit</strong> das<br />

Wasserbindungsvermögen eines Bräts erhebli<strong>ch</strong> gesenkt. Dur<strong>ch</strong> eine lange Umrötungsphase sank<br />

das Wasserbindungsvermögen des Bräts ebenfalls. Diese Verringerung wurde jedo<strong>ch</strong> einges<strong>ch</strong>ränkt,<br />

wenn die Umrötung bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt oder nahe der<br />

Denaturierungstemperatur des Bräts stattfand. Dur<strong>ch</strong> die Denaturierung der Sarkoplasmaproteine an<br />

der Oberflä<strong>ch</strong>e wurde das Brät na<strong>ch</strong> aussen abges<strong>ch</strong>lossen und der Gelee konnte ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

austreten.<br />

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